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ZWEIMONATLICH

Jahr 36

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

 Archiv

November/Dezember 2001

 

INHALT

Swami Omkarananda
Der Tod des Ego ist die Geburt des Göttlichen

Was ist Weihnachten?

Das Unsichtbare ist Grundlage und Substanz des Sichtbaren

Die Suche nach Glück

Leben nach dem Tod

Das Wesen des Guru

Der grösste Krieg tobt in Deinem Herzen

Der Ursprung der Welt

Das Mantra OM

... dann ist nur noch Gott da

Grösse und Heiligkeit

Die Seele

Nur mit Gott können wir eins sein

Der Zeuge in uns

25 Blumen geistiger Erkenntis

Es ist die Einstellung, die alles entscheidet

 

 

Der Tod des Ego

ist die Geburt des Göttlichen

Die Tatsache, dass das Ego sich aus dem Selbst erhebt und dieses anschliessend vergisst, ist Geburt.

So kann man sagen, dass die Geburt des Individuums die Mutter getötet hat. Die gegenwärtige Sehnsucht, die Mutter wiederzuerlangen (Anspielung auf einen Mann, dessen Mutter gestorben war), ist in Wirklichkeit die Sehnsucht, das Selbst wiederzuerlangen, was das gleiche ist wie Selbstverwirklichung oder der Tod des Ego.

Das ist Auslieferung an die Mutter; so möge sie ewig leben!

Ramana Maharshi

 

Der Tod des Ego ist die Geburt des Göttlichen, und das Verschwinden des Unbewussten kündigt ein neues Leben an, ein wirkliches Leben, ein unvergängliches Leben, das auch nach dem Tod des physischen Körpers weiterbesteht, ein Leben in den Vollkommenheiten des Göttlichen, ein Leben, das Zeit und Raum überwunden hat, ein Leben, das sich im Herzen des Göttlichen selbst abspielt.

 

Nichts ist leichter zugänglich als das Göttliche.
Nichts ist wirklicher als das Göttliche.
Nichts ist uns näher als das Göttliche,
das unser eigenes Sein,
unser innerstes Wesen
und unsere grundlegende Natur ist. 

Wir können dem Göttlichen nicht entrinnen.
Wir können von Ihm nicht getrennt werden;
Es ist uns näher als unser eigenes Unbewusstes,
näher als unser Körper und seine Zustände.

 

Wir sind anders als der Körper, deshalb können wir alles beobachten, was mit dem Körper zusammenhängt und seine Energien bis zu einem gewissen Grad lenken. Der Körper ist ausserhalb von uns, unsere beobachtende Intelligenz ist uns näher als der Körper.

Auch unsere Gedanken sind etwas Äusserliches für uns. Wir können sie beobachten und sehen. Wir können sie annehmen oder zurückweisen. Das beobachtende Bewusstsein in uns ist uns näher als unsere Gedanken.

Dieses beobachtende Bewusstsein in uns wird seinerseits von noch etwas Höherem beobachtet, und das ist das Höchste in uns, nämlich das Göttliche. 

Wir sind nicht ausserhalb des Göttlichen.
Es ist die Essenz unseres Seins;
Es ist das Bewusstsein unseres Bewusstseins;
Es ist die Seele unserer Seele;
Es ist die Intelligenz unserer Intelligenz;
Es ist unser innerstes Herz, unsere wahre Seele, unser Sein.
Nichts ist uns näher als das Göttliche.
Ohne diese Intelligenz unserer Intelligenz,
die das Göttliche ist, ist keine Erfahrung möglich,
kann kein Leben stattfinden
und keine Handlung ausgeführt werden.
Das Göttliche ist die Quelle von allem.
Es ist von höchster Bedeutung.
Es ist uns so nah, so leicht zugänglich!
 

Der ganze Irrtum des Menschen ist darin begründet, dass er diese Tatsache nicht erkennt und in etwas Äusserlichem Frieden, Kraft, Freude und Schutz sucht.

 

  

WAS IST WEIHNACHTEN?

Nachdem Gott, Christus oder die Wahrheit Dich berührt hat, beginnst Du erst richtig hier auf Erden zu leben, allen zu dienen, alle zu lieben und Deine volle Nützlichkeit für alle zu erweisen.

Swami Omkarananda

Du bist ein ewiges Wesen in einem vergänglichen Körper: Vergiss das niemals!

Eins mit diesem Wesen zu sein, das ist Weihnachten! Halte Verbindung mit dem, was Du wirklich bist, nämlich unendliche Glückseligkeit!

Du bist unendliche Glückseligkeit - die Verwirklichung dieser Tatsache ist Weihnachten.

Lasst uns jeden Tag Weihnachten feiern - die heilige Gemeinschaft mit Gottes Gegenwart, die heilige Gemeinschaft mit Christus jede Stunde des Tages!

Christuskraft ist die wirkliche Kraft. Sie ist Dein wahres Wesen. Bringe diese Kraft zum Ausdruck! Bezahle jeden Preis, um dieser Kraft zum Ausdruck zu verhelfen! Kein Preis ist zu hoch, keine Sorge, die Dir entgegentritt, zu gross, um diese Kraft zu erlangen! Lebe in der Kraft Christi! Das ist Sinn und Erfüllung des Lebens.

Dieser Christus, der vor zweitausend Jahren eine menschliche Form angenommen hatte, ist immer da, ist immer bei Dir!

Er ist überall und zu allen Zeiten gegenwärtig. Und Er wird immer, in aller Zukunft, in der ganzen Schöpfung gegenwärtig sein!

Er sitzt alle vierundzwanzig Stunden des Tages in Deinem Herzen. Er ist im Raum, in allen Räumen, in allen Ländern der Welt. Er ist wahrer Reichtum.

Je mehr Du Dich Ihm zuwendest, desto stärkere Wurzeln schlägt Dein Bewusstsein in Ihm, desto stärker wird Dein Leben, desto reicher und wunderbarer wird Dein Leben, desto furchtloser wird Dein Leben, und der Tod verliert alle Macht. Du wirst furchtlos und sorglos. Was für ein wunderbares Leben!

Wann immer Du Dich an diese Tatsachen erinnerst, ist Weihnachten in Dir.

Was ist Weihnachten? - Weihnachten ist Gemeinschaft mit Christus, Gemeinschaft mit Gott. Das ist Weihnachten! Wenn Du bewusst im Königreich des Himmels in Dir lebst, das ist Weihnachten!

Du musst Weihnachten jede Minute Deines Lebens feiern! Deshalb ist es eine Schande, wenn Du unglücklich bist! - Sieh, welche wunderbare Gnade Gottes Dir zur Verfügung steht!

Jeden Tag ist Weihnachten! Jede Stunde in dieser Raumzeitwelt ist die Stunde Gottes.

Dein Leben ist höchst heilig und göttlich! Halte es rein und beschmutze es nicht! Lass alles in Deinem Leben göttlich werden! Lebe und wirke zur Ehre des Göttlichen! Weihe alles, was Dir gehört, Gott! Nutze alles, was Du hast, in seinem Namen, um seinetwillen, damit sein Wille, seine Güte, sein Licht sich manifestieren mögen! Du bist gesegnet.

Schliesse keine Kompromisse mit den Unvollkommenheiten der Welt, sondern verbleibe in diesem Gesegnetsein!

Wir brauchen eine spirituelle Erziehung, eine wirkliche Erziehung, die Erziehung, die von Christus kommt, dem ungeborenen Licht, der ungeborenen Liebe, der ewigen Liebe, dem ewigen Licht, der ewigen Wahrheit, die menschliche Form angenommen hat, um eine Aufgabe auszuführen und eine Botschaft zu überbringen.

Er hat uns die Botschaft überbracht und selbst das Beispiel in seinem Leben gegeben. Wir können jetzt Vollkommenheit erlangen. Lassen wir unser Leben ein beständiges Weihnachten sein! Weihnachten ist die Lösung der Lebensprobleme. Lasst uns die Gemeinschaft mit Christus pflegen, Tag für Tag!

Weihnachten ist die Geburt der Wahrheit, die Geburt der Liebe, die Geburt des Lichts, die Geburt des Erlösers.

Jeder Mensch ist ein Geschöpf der Zeit, das in sich das Königreich des Himmels, das Bild Gottes trägt.

Christus sagt, dass das Königreich des Himmels in uns ist, dass wir das Licht der Welt und das Salz der Erde sind. Wir sind gesegnet! Warum? - Nicht, weil wir Geschöpfe der Zeit, sondern weil wir Träger des Königreichs des Himmels sind. Das Unvergängliche wohnt in unserem vergänglichen Körper, deshalb sind wir das Licht der Welt.

Wenn Du Fortschritt machen möchtest, dann denke an die Worte Christi: "Seid so vollkommen wie der Vater im Himmel ist!" - Der Vater ist die Wahrheit; die Wahrheit ist die Fülle des Lebens. Das Leben, wie wir es innerhalb des Zeitprozesses kennen, ist kein dauerndes Glück, kein unbedingtes Glück. Aber das Leben, wie es in der Wahrheit ist, ist eine ewige, unbedingte Glückseligkeit, ist unbegrenzbarer Frieden, unvergängliche Schönheit und die Quelle alles Kreativen. Es ist das Wunder der Wunder.

Das Zeitlose zu erkennen, die Gegenwart Christi zu fühlen, etwas von seiner Liebe zu erfahren, das ist es, was Weihnachten uns aufträgt.

Und hier soll auch gesagt sein, dass Wahrheit und Liebe ein und dasselbe sind, dass Liebe und Leben das gleiche sind.

Weihnachten ist ein gesegneter Tag.

Weihnachten macht das Herz unerschütterlich unter allen Herausforderungen; es macht das Leben gesegnet und furchtlos; es macht das Herz freudig und erfüllt es mit Liebe; es macht den Charakter reich. Wir sind Kinder des Unsterblichen. Die Wahrheit ist unsterblich. Die Wahrheit ist in uns und hat uns ins Dasein gebracht. Unser Körper mag vergehen, denn er ist sterblich, aber der Geist in uns ist unzerstörbar. Er ist Licht, Schönheit und Leben in Überfluss. Er ist höchstes, schöpferisches Bewusstsein, alles ist in ihm enthalten: alle Schönheit, aller Friede, alle Erkenntnis, alle Kraft.

Nehmen wir das äusserliche Weihnachten zum Vorwand, um das wahre Weihnachten zu entdecken und zu erfahren.

Es ist ein immerwährender Frieden im Herzen, eine von allem unabhängige, nie endende Freude. Das ganze innere Wesen wird mit Licht erfüllt, das Gefühl, unvergänglich, unzerstörbar und ewig zu sein, ergreift vom Herzen Besitz. Mit dieser Erkenntnis wird das Leben zu einem Paradies. Ohne sie ist das Leben ein Problem, ein Stress, ein grosses Fragezeichen. Je mehr wir unsere Wünsche zu erfüllen trachten, desto mehr wird das Leben zuinnerst von Unzufriedenheit und Frustration infiziert. Der Kontakt mit der inneren Welt, der Welt der Wahrheit, der Welt Christi ist unerlässlich. Der Mensch besteht aus zwei Teilen: Körper und Geist. Der Körper zwingt den Menschen, die äussere physische Umgebung und das materielle Universum zu respektieren. Der Körper ermöglicht die Erfahrung der äusseren Welt und ist ständig auf diese bezogen, während der Geist im Menschen ewig zur göttlichen Welt gehört. Deshalb muss der Mensch ein doppeltes Leben führen: ein innerliches und ein äusserliches. Die Betonung muss vor allem auf das innere Leben gelegt werden. Kennst Du Deine Seele? Kennst Du das Licht in Deinem innersten Geist, ohne das es kein Leben geben kann? - Wenn Du diese Kenntnis hast, bist Du höchst gesegnet, bist Du ein wahrer Christ. Dann stehst Du in enger Verbindung mit Christus.

Das menschliche Individuum - so wie auch alles andere in der Schöpfung - ist eine Formulierung des Göttlichen im Göttlichen.

Damit die Erfahrung des Göttlichen erlangt und das Bewusstsein auf beständige Weise in dieser Erfahrung verankert werden kann, ist die Hilfe und Gnade Christi unerlässlich. Lasst uns dieses Weihnachten über Christus und seine Beziehung zur geistigen Entfaltung der Menschheit meditieren, besonders in Hinsicht auf das individuelle Erreichen der Vollkommenheit des Vaters im Himmel, der letzten Wahrheit.

In diesem Zusammenhang müssen wir Christus betrachten, nicht nur als einen, der gute Taten vollbrachte und eine Verkörperung des Friedens und der Liebe war.

Über diesen Eigenschaften, die für sein Leben auf der Erde unerlässlich waren, da steht der Christus - die Wahrheit. Christus, der Gottkenner; Christus, der in Gott lebt; Christus als die Wahrheit, als unzerstörbare Gegenwart.

Ganz gleich, als was Christus von der Kirche oder den Historikern beschrieben wird, eines ist sicher: Ob Christus historisch gesehen existierte oder nicht, dieses widersprüchliche Problem ist irrelevant für das Leben als solches, ist absolut bedeutungslos, was die grundlegenden Bedürfnisse und Werte des Lebens angeht. Die Frage ist vielmehr: Können wir Christus hier und jetzt erfahren? - Ja, wir können es!

Viele haben Christus schon erfahren, und wie viele es in Zukunft noch sein werden, ist der bestimmende Faktor für das Leben der Christenheit, für das Leben jeder Religion als solcher, welche die letzte Wahrheit sucht. Das ist die entscheidende Frage: Ob wir Ihn jetzt erfahren können, und ob Tausende Ihn in der Vergangenheit erfahren haben.

Der Gegenwart des göttlichen Christus in Deinem Herzen meine tiefste Verehrung!

Die Geburt Christi bedeutet die Geburt der Güte, der Weisheit, der Liebe in unseren Herzen. Das ist die hervorragendste Bedeutung der Geburt Christi.

Christus ist Liebe, Christus ist Weisheit, Christus ist Güte: Liebe, Weisheit und Güte in ihrer Absolutheit, in ihrer göttlichen Natur, in ihrer göttlichen Fülle.

Menschliche Liebe verkehrt sich manchmal in Hass. Darauf nehmen wir nicht Bezug, wenn wir von göttlicher Liebe reden, von göttlicher Güte und Weisheit.

Göttliche Liebe, wie sie im Leben Christi wirkte, ist etwas, das nie versagt. Göttliche Weisheit kann nie irreführen; sie gründet ein Himmelreich. Göttliche Liebe kann sich nie in Hass verkehren, es ist unbedingte Liebe, eine mächtige Liebe; es ist die Liebe der Macht der Wahrheit, die Liebe, die vom Herzen der Wahrheit ausgeht.

Die Geburt Christ bedeutet also die Geburt der göttlichen Weisheit in unseren Herzen.

Göttliche Weisheit erkennt, dass hinter Deiner körperlichen Form, die altert, verfällt, die Schmerzen und Vergnügen kennt, und sogar noch hinter der Form Deiner Gedanken und Gefühle die grenzenlose Wirklichkeit steht. Diese Wirklichkeit ist unsterblich. Diese unsterbliche Wirklichkeit ist das zentrale Thema der Lehren Christi. Christus nennt diese Wirklichkeit ‚Vater', manchmal auch ‚Wahrheit'. Da sein Herz eins mit dem Herzen des Vaters ist, da Er eins mit der Wahrheit ist, hat Er ein Recht zu sagen, dass Er die Wahrheit sei. Er hat die Macht, sich als die Wahrheit zu offenbaren.

Es ist diese Weisheit Christi, die an Weihnachten in unseren Herzen geboren werden muss. Gott hat den Menschen als Abbild seiner Ewigkeit gemacht, damit er unsterblich sei. Das ist eine Feststellung der göttlichen Wissenschaft. Die Wahrheit dieser Feststellung muss in Dir geboren werden!

Christus ist kein biologisch-materieller Körper, obwohl Er, wenn notwendig, einen solchen annehmen kann. Er ist Liebe, Weisheit, Wahrheit, Güte. Wenn diese Eigenschaften in Dir geboren werden, dann ist Christus in Dir geboren.

Weisheit und Glückseligkeit gehören zusammen. Es kann kein Leid geben, wo Weisheit wohnt, ganz gleich wie gross die Tragödie auch sein mag. Es kann keine Armut geben, keinen Mangel oder Wunsch irgendeiner Art, solange Du göttliche Liebe in Deinem Herzen hast, wenn Christus als göttliche Liebe in Deinem Herzen geboren ist. Liebe ist Fülle, Überfluss. Sie ist Gedeihen und besitzt alles. Sogar in der Wüste hat sie die Erfahrung der Fülle, und auch in Umständen, die von Natur aus als schmerzhaft betrachtet werden, findet Liebe Glückseligkeit.

Liebe steht in engster Verbindung zur Wahrheit. Und die Wahrheit ist eine endlose, unerschöpfliche Quelle von Frieden, Freude, Fülle. Wo Liebe ist, da ist auch Fülle.

Die Geburt Christi ist daher das Wunderbarste, was einem menschlichen Herzen geschehen kann.

Und diese Geburt kann heute stattfinden!

Christus hat die Welt überwunden. Was ist die Welt? -

Zeit, Raum, Unglück, Schwäche, Unwissenheit, Dunkelheit jeder Art. All das wird überwunden. Man ist in der unvergänglichen Wahrheit, die allmächtig, immerwährend, allwissend, segnend und gesegnet ist.

Überwinde die Welt und Du bist grösser als das Universum - solange Du Christus bewusst in Dir trägst.

Die Wissenschaft hat Dich Deiner Würde beraubt. Sie sagt, Deine Welt ist nur ein Staubkorn; und Du dachtest, Deine Welt sei das Zentrum des Universums. Die Wissenschaft hat daraus ein Staubkorn gemacht. Was bist Du schon auf diesem Staubkörnchen in den Weiten des Universums? - Die Wissenschaft hat Dich all Deiner Würde und Bedeutung beraubt. Aber sobald Du zum Christusträger wirst, wirst Du ewig und grösser als das Universum! Der Geist ist weiter als das Universum, das Du siehst. Denke an Deine Intelligenz! Mit Deinem kleinen Auge betrachtest Du das Universum: Der ganze Kosmos spiegelt sich in Deiner Intelligenz! Wie kann Deine winzige Intelligenz durch einen winzigen Augenspiegel den ganzen Kosmos widerspiegeln? - Wenn Du schläfst, erschaffst Du selbst einen anderen Kosmos und bevölkerst diesen mit Dingen und Menschen. Deine Intelligenz ist kreativ, eine mächtige Kraft ist in Dir, eine weltenerschaffende und weltenzerstörende Kraft.

Was ist der Ursprung dieser Intelligenz? Woher kommt sie? Kann tote Materie Intelligenz erzeugen? Kann physischer Stoff diese Intelligenz entstehen lassen? Können Gehirnzellen diese Intelligenz erzeugen? - Mit Sicherheit nicht!

Woher kommt dann diese mächtige Intelligenz? - Eine Seele oder ein Geist steht hinter ihr. Die Wahrheit - das Bild Gottes in Dir oder der Geist Christi - steht hinter dieser Intelligenz. Das ist die Quelle der Intelligenz, das ist der unendliche Geist, in dem Du weiter als das Universum bist.

Denke über diese grossen Wahrheiten nach und sieh, wie friedlich Deine Seele wird; wie leuchtend Deine Intelligenz wird; wie machtvoll Deine Persönlichkeit wird!

Sieh, wie Christus es liebt, bei Dir zu sein!

Die Erkenntnis des Geistes in Dir begabt Dich mit unendlicher Würde, mit unvergänglicher Würde.

 

Das Unsichtbare ist Grundlage und Substanz des Sichtbaren

Nichts ist leichter, nichts wirklicher, nichts direkter als die Erfahrung der Wahrheit, denn die Wahrheit ist die Grundlage unserer Existenz und die Seele unserer Intelligenz.
Swami Omkarananda

Zeit ist kostbar!

Höchst unglücklich ist der Mensch, der sein Leben mit Nichtigkeiten vergeudet, der nicht wach ist für die endlosen Schätze, die von der Hand des Unendlichen in seine Seele gelegt wurden!

Unglücklich ist der Mensch, der das unendliche Glück nicht erkennt, das er in seinen eigenen Händen hält.

Hier und jetzt kann er das Göttliche einladen und Ihm direkt gegenüberstehen, Ihm seine Verehrung darbringen, Ihm zu essen geben, zu Ihm sprechen, von Ihm geführt werden, mit Ihm leben, Es zum Führer seines ganzen Leben machen und Ihm erlauben, sein Wesen mit Gnade und Licht zu überfluten.

Die Mantras aus den Veden sind Feststellungen der Erfahrung des Göttlichen

Sie sind Aussagen, die das Göttliche offenbaren und selbst vom Göttlichen in innerer Erfahrung geoffenbart wurden. Sie machen das Göttliche für Deine Augen sichtbar; sie veranlassen das Göttliche, in Dein Herz einzutreten; sie machen das Göttliche zum Begleiter Deines täglichen Lebens, einen Begleiter, der Dir endloses Glück und endlosen Frieden gibt, der Dir endlose Schätze an Wissen und grenzenlose Freiheit gibt.

Gott ist dazu da, gesehen und erfahren zu werden; man muss sich seiner Gegenwart erfreuen. Das Leben muss mit Gottes Wesen erfüllt werden. Du bist ein Kind der unendlichen Schönheit. Wenn Du noch nicht zu dieser zentralen Tatsache des Lebens erwacht bist, ist das ein Unglück, aus dem Du so schnell wie möglich herauskommen musst!

Du bist ein Ausdruck des unendlichen Lichts

Wenn die Reinheit des Herzens Dich bisher nicht dazu befähigt hat, diese Tatsache wahrzunehmen, ist das eine Blindheit, die sehr zu bedauern ist und die schnellstens kuriert werden muss. Alles, was Du im Leben haben möchtest, wird Dir in seiner Absolutheit in der Erfahrung der Gegenwart des Göttlichen gegeben. Du musst in der Lage sein, Gott zu sehen, wie Du die Menschen siehst, die bei Dir sind. Das ist der Zweck der vedischen Mantras. Es ist eine Technik, die Gegenwart des Göttlichen hervorzurufen, mit dem Göttlichen täglich und stündlich zu leben, bis alles in Deinem Wesen strahlend wird, bis alles in Dir die Gnade Gottes reflektiert.

Das Leben ist das wunderbarste Phänomen,
auch wenn es Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen ist.

Das Leben ist etwas, das sich dem intellektuellen Zugriff der Wissenschaftler entzieht. Das Leben ist unendlich mehr als an der Oberfläche sichtbar ist. Wo ist der Wissenschaftler, der die im Reich des Unsichtbaren liegenden Phänomene erforschen kann? - Und solange er das Unsichtbare nicht studiert, hat er keinen Schlüssel zum Sichtbaren, ungeachtet dessen, wie hochtönend, praktisch und wertvoll seine Entdeckungen in Beziehung auf den sichtbaren Bereich des Lebens auch sein mögen.

Vom Standpunkt der Wahrheit, vom Standpunkt der Wirklichkeit, vom Standpunkt des dem Leben einverwobenen Wesens, Geistes und Genius sind die Wissenschaftler blinder als die gewöhnlichen Menschen, denn letztere sind sich wenigstens ihrer Unwissenheit in bezug auf die Phänomene des Lebens bewusst.

Es ist das Unsichtbare, welches das Sichtbare erklärt

Es ist das Unsichtbare, das die Quelle alles Gesegnetseins ist. Es ist das Unsichtbare, das die Quelle all dessen ist, was unerschöpflich an Vortrefflichkeit ist.

Was ist ein Mann oder eine Frau? - Oberflächlich betrachtet, sind sie nichts als Körper unter vielen Körpern. Aber die Liebe in ihnen, das Gute in ihnen, die Intelligenz in ihnen, der Geist in ihnen, der durch ihre Augen scheint, der sich in ihrem Wirken ausdrückt, der sich in ihren Gesten, durch ihr Streben, ihre Ideale, ihren Ehrgeiz, ihre Ziele und ihre Fähigkeiten manifestiert, sind das Wesentliche am Menschen - durch all das drückt sich etwas Unsichtbares aus!

Das Unsichtbare - das, was sich durch all diese sichtbaren Manifestationen zum Ausdruck bringt - kommt vom Göttlichen, ist im Göttlichen, dem Unsichtbaren des Unsichtbaren, der Wirklichkeit der Wirklichkeiten.

Das Unsichtbare ist wirklicher als das Sichtbare. Das ist eine Tatsache, welche die Erfahrung offenlegt. Das Unsichtbare ist die Basis für alles Sichtbare. Das Sichtbare ist fragmentarisch und deshalb trügerisch. Was hinter dem Sichtbaren steht, ist endlos, unendlich, immerwährend, unzerstörbar - DER FELSEN.

Ohne die Kenntnis des Unsichtbaren ist das Leben im Bereich des Sichtbaren blind, tappt im dunkeln und fällt unzähligen Fehlern zum Opfer.

 
 

Im unbegrenzbaren und unendlichen Frieden der Gottheit zu wandeln, eins zu sein mit Gott, während wir hier auf der Erde leben - das ist unsere Bestimmung, unser Privileg und unsere Herrlichkeit. Eins zu sein mit der Gottheit in der ganzen Natur, die Natur vom Herzen der Natur aus zu beherrschen - das ist unser Vorrecht und Gottes Segen, der auf uns ruht.

Swami Omkarananda

 

 

Die Suche nach Glück

Wenn wir die Welt als eine Serie von aufeinanderfolgenden Leben, die jedes Geschöpf durchläuft, betrachten, sehen wir sehr gut, wie es zustande kommt, dass Gott, für den es weder Zeit noch Raum gibt, und der die endgültige Gesamtheit aller Dinge wahrnimmt, das Böse und das Leiden als notwendige Phasen erlaubt, durch die die Geschöpfe gehen müssen, um einen Zustand des Glücks zu erreichen.

Pierre Leroux, De l' Humanité

Die Erfahrung des Königreichs des Himmels ist ein Bewusstseinszustand

Eine einfache logische Analyse der Wahrheit und auch eine direkte innere Erfahrung der Wahrheit erschliesst uns, dass die Unendlichkeit des göttlichen Friedens, des göttlichen Glücks und der göttlichen Vollkommenheit gerade hier und jetzt gegenwärtig ist.

Was ist es, was die Menschheit durch ihren enormen wissenschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen sucht? - Die Antwort ist: Glück!

Warum soviel wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt? - Weil der Mensch Meisterschaft über die Umwelt gewinnen will; er versucht die Natur für seine privaten Zwecke auszubeuten, sie so umzugestalten, dass sie seinen Zielen dient. Warum all das? - Um des Glückes willen! Der Mensch will Bequemlichkeit. Er will das Leben geniessen. Er will Macht. Er will den Horizont seines Wissens ausdehnen. Er will neue Fertigkeiten entwickeln, um das Gesicht der Erde zu verändern. Er erbaut sich eine Umgebung, von der er denkt, sie könne ihm Glück schenken.

Warum will ein reicher Mann ein Millionär werden? - Weil er mehr Glück haben möchte - ein Glück, das aus dem Gefühl heraus, Millionen zu besitzen, entsteht.

Warum macht eine Frau sich schöner, als sie ist? - Sie glaubt, dass sie durch eine Steigerung ihrer Schönheit mehr Glück und Vergnügen haben wird. Alle Aktivitäten des Lebens sind auf das Ziel gerichtet, Glück zu erlangen, auf das Ziel der Wunscherfüllung - die Erfüllung des Wunsches nach Glück. Die Erfüllung von Wünschen bringt Glück. Das Kind hat den Wunsch, Schokolade zu essen, der junge Mann will heiraten, der alte Mann will länger gesund bleiben. So hat jeder Wünsche, und jeder läuft der Erfüllung seiner Wünsche nach. Der Mensch wird von Sehnsüchten geplagt. Einige seiner Wünsche werden erfüllt und er denkt, nun sei das Glück bei ihm eingekehrt. Manchmal gibt es Enttäuschungen, dann ist er unglücklich und deprimiert.

Wir sehen also, dass anscheinend die ganze Schöpfung nach Glück strebt. Jeder Mensch sucht rastlos nach wahrem und bleibendem Glück.

Warum wünscht sich die Mutter eine Familie? - Weil sie Glück will! Glück für sich selbst, für den Mann und die Kinder. Glück ist überall das Ziel: das zugrundliegende, unausgesprochene oder ausdrücklich festgestellte Ziel überall. Das Leben der ganzen Welt ist charakterisiert von einer beständigen, unaufhörlichen Suche nach Glück. Seit dem Dämmern der Schöpfung hat die Menschheit nach Glück gesucht.

Der primitive Mensch, der seine Steinwerkzeuge herstellte, tat dies, um daraus etwas Glück zu gewinnen. Mit Hilfe dieser Werkzeuge konnte er Tiere töten und seinen Hunger stillen.

Warum sucht ein Philosoph nach mehr Licht und tieferen Einsichten? - Wieder um des Glückes willen! Der Mensch verbessert seine Lebensbedingungen, zivilisiert seine Welt. Er schafft wissenschaftliche und technologische Systeme, warum? - Alles um des Glückes willen!

Warum sucht der geistige Mensch nach Gott?

Verlangen nach Glück ist der Grund! Er hat herausgefunden, dass nichts in der Welt ihm wahres Glück geben kann. Er hat alles versucht, und festgestellt, dass alles versagt, und das Glück immer wieder in seinen Händen zerrinnt. Seine Erfahrung sagt ihm, dass er wahres und dauerhaftes Glück in nichts Äusserlichem finden, durch nichts in der Schöpfung erlangen kann. Deshalb hält er Ausschau nach dem Objekt, das der Ursprung der Schöpfung ist und das unendliches und endloses, wahres Glück enthalten mag.

Alles, was die Menschheit in Zukunft zu erreichen hofft, ist schon in seiner vollsten Vollkommenheit hier und jetzt in uns enthalten.

Vielleicht hat die Menschheit in einer Millionen Jahren unglaublichen Fortschritt erzielt und den ganzen Kosmos erobert. Vielleicht ist sie dadurch etwas glücklicher geworden. Und doch wäre dieses Glück nicht vergleichbar mit dem grenzenlosen, unendlichen Glück, das jetzt schon in uns wohnt.

Durch einen gleichmässigen, tausend Jahre lang stetig ansteigenden Fortschritt in jeder Richtung wird die Menschheit nichts erreichen, was nicht jetzt schon in ihrem inneren Wesen vorhanden ist. Versuchen wir, diese Tatsache zu verstehen! Wie das universelle System in tausend Jahren aussehen wird, welche Veränderungen es dann durchlaufen haben wird, ist auch schon hier, direkt in unserem inneren Bewusstsein, vorgezeichnet.

Was ist es, das Jesus zum Christus machte? Worin bestand das Christus-Sein eines Jesus Christus?

Nur in einem Zustand innerer Erfahrung! Er lebte beständig in einem Bewusstseinszustand, in dem Vollkommenheit hier und jetzt gegenwärtig war. Er lebte beständig im Zustand eines Gewahrseins, für das unendlicher Frieden und unendliches Glück natürliche Merkmale waren.

Die Erfahrung des Himmelreichs ist ein Bewusstseinszustand. Der höchste Bewusstseinszustand ist in uns selbst. Jeder von uns kann sich zur Höhe dieses Bewusstseins erheben und die Welt der Objekte und Sinne durch sein Licht und unter seiner Einwirkung erfahren. Nichts anderes machte Christus zu dem, was er war, als sein beständiges Verweilen in einem inneren Zustand des höheren Bewusstseins. An seiner äusseren Person war nichts Bemerkenswertes. Er hatte weder blaue Augen noch goldenes Haar, noch war seine Haut sehr weiss; auch war er nicht besonders gross oder in der Lage, grosse Genies intellektuell herauszufordern. Seine Körperkraft war nicht grösser als die derer, die ihn kreuzigten. Worin also lag das Geheimnis seiner Einzigartigkeit, seiner Grösse, seiner Göttlichkeit, seiner liebenswerten Persönlichkeit, seiner Fähigkeit, Wunder zu vollbringen? - All das kann auf die einfache Tatsache zurückgeführt werden, dass Jesus sich in einem inneren Bewusstseinszustand aufhielt, in dem Gott die einzige Wirklichkeit war, die Wirklichkeit der Wirklichkeiten, die Materie der Materie, die Intelligenz der Intelligenz, kurz gesagt, alles in allem war.

Hier und jetzt kannst Du in den Bewusstseinszustand eintreten, der das Königreich des Himmels ist, und die Seele der alldurchdringenden, unendlichen Wirklichkeit erfahren.

In diesem Königreich gibt es nur Vollkommenheit, Schönheit, Frieden und Glück.

Darin besteht der Genius des Menschen, dass er dies verstehen und verwirklichen kann. Ansonsten wäre wenig Unterschied zwischen ihm und dem Tier.

Es gibt vieles, was der Mensch mit dem Tier gemeinsam hat, was dazu führte, dass heutzutage viele Bücher über den Menschen als den ‚nakten Affen' geschrieben werden.

Die Spur unserer Vorfahren führt zum Affen. Das gilt für den physischen Körper. Dieser hat gewisse spezifische Funktionen und Charakteristika des Tierkörpers, wie Geschlecht, Schlaf oder Hunger. Aber es gibt etwas im Menschen, das ihn den Tieren unvorstellbar überlegen sein lässt, etwas, das die grossen Propheten zur Erklärung veranlasste, dass der Mensch ein Kind Gottes sei, dass er nach dem Bilde Gottes erschaffen und fähig sei, die Vollkommenheit Gottes anzustreben und zu erlangen.

Die Einzigartigkeit des menschlichen Individuums muss im täglichen Leben zum Ausdruck gebracht werden.

Anstatt gewöhnliche Gefühle und Gedanken zu pflegen und die Welt mit unseren Augen zu betrachten, sollten wir das Grössere in uns die Welt um uns herum betrachten lassen. Lassen wir Liebe unser inneres Wesen dominieren, so dass wir die Welt richtig sehen und auf sie in einer Art reagieren können, die uns grosses Glück und die Erkenntnis der Wahrheit einbringt.

 

Leben nach dem Tod

Ein begrenzter persönlicher Gedanke kann nicht anders, als weitere Begrenzungen zu erzeugen, die Unwissenheit und ein Missverstehen des ganzen Prozesses darstellen.

Um das Ganze verstehen zu können, muss das Denken integral sein. Und die Integrität eines Gedankens erfordert zunächst ein umfassendes Wissen über seine eigene Ursache, den Denkvorgang und seine Konditionierung. Solange dies nicht ganz verstanden und verwirklicht ist, ist der Gedanke nicht frei und wird sich deshalb auf eine Weise ausdrücken, die zu weiterer Bindung führt. So erzeugt ein vorsätzlicher (zweckbestimmter) Gedanke eine zweckmässige Handlung, die wiederum ein entsprechendes Resultat hervorbringt.

Das ist Wiedergeburt. Die Absicht eines Gedankens und der Zweck einer Handlung sind Ausdruck eines Wunsches fortzudauern. Sie sind die Projektionen des Ego, das somit in der daraus folgenden Wirkung wiedergeboren wird.

Henry van Zeyst

 

Es gibt genug Beweise dafür, dass wir den physischen Tod überstehen und danach weiterleben.

Wie viel wissenschaftliche Forschung erforderlich ist, um auf dem Mond zu landen, so erfordern die spirituellen Wahrheiten viel Studium, Meditation und Konzentration.

Warum gibt es ein Leben nach dem Tod? - Dafür gibt es eine Anzahl von Gründen. Es gab grosse Weise, die direkt beobachten konnten, wie die Seelen der Menschen ihren Körper verlassen haben. Sie konnten ihnen folgen, um zu sehen, wohin sie gehen würden. Solche Fähigkeiten hatten sie entwickelt. Und in Indien gibt es Schriften, die genau berichten, was die Menschen in früheren Leben getan haben und was sie in zukünftigen tun werden (Palmblatt-Chroniken).

Es ist möglich, all das zu sehen, wenn man innere geistige Kraft besitzt. Es ist nicht die Aufgabe der Heiligen oder Weisen, die Welt hinters Licht zu führen: Sie sind so rein, wunderbar und ehrlich. Sie würden niemals etwas sagen, wovon sie wissen, dass es eine Lüge ist.

Wenn die ganze Natur gereinigt ist, auch Unterbewusstsein und Intelligenz erleuchtet sind, sehen wir erstmals klar; wir können durch Wände sehen, durch die Zeit, wir können Vergangenheit und Zukunft überblicken. Der zweite Weltkrieg wurde schon vor 20 000 Jahren beschrieben. Solche Fähigkeiten kann nur einer haben, der die Erfahrung des unbegrenzten Bewusstseins hat.

Für die Wiedergeburt, für vergangene und zukünftige Leben, gibt es auch wissenschaftliche Beweise. Der eine wird als Millionär geboren, der andere als Bettler. Warum diese Unterschiede? - Der eine wird als Idiot geboren, der andere ist ein grosses Genie. Wie kann man sich das erklären? - Man kann es nicht, ohne die Tatsache zu akzeptieren, dass dieses Genie schon mehrere Leben darum gekämpft hat, ein Genie zu werden.

Den gleichen Grund kann man für das Leiden im täglichen Leben anführen. Warum gibt es Leute, die ein schlechtes Schicksal haben, und dann wieder andere, denen das Glück in den Schoss zu fallen scheint? Wie soll man sich das erklären? - Das ist unmöglich, wenn man die Tatsache nicht akzeptiert, dass der Reiche in seinem letzten Leben viel Gutes getan und hart gearbeitet hat, aber die Früchte seiner Anstrengungen in jenem Leben nicht mehr ernten konnte. Deshalb wird er jetzt schon als reicher und wohlhabender Mensch geboren. Das ist das Gesetz.

Das Gesetz von Aktion-Reaktion geht Hand in Hand mit der Notwendigkeit der Wiederverkörperung.

Vernunft, Unterscheidung und Weisheit kommen zu diesem Schluss. Verfolge deshalb höhere Werte, höhere Ideale, denn wenn Du nur nach Geld strebst, wird das Sorgen und Probleme nach sich ziehen.

Das Leben nach dem Tod - wie kann man sich das vorstellen?

Wir haben vielerlei Beweise, die zeigen, dass wir den Tod des physischen Körpers überleben, dass wir einen neuen Körper annehmen, dass der körperliche Tod nicht das Ende unseres Lebens ist, dass wir schon viele vergangene Leben hatten und noch viele haben werden - ausser wir erlangen in diesem oder im nächsten Leben Gotterfahrung. Dann, wenn wir Vollkommenheit in Gott erlangt haben, besteht keine Notwendigkeit mehr für eine erneute Serie von Geburten und Toden.

Beweise für die Wiedergeburt stammen aus vielen Quellen. Manchmal können sich die Menschen an ihre früheren Leben erinnern, und solche Erinnerungen halten in vielen Fällen auch wissenschaftlicher Überprüfung stand.

Fortschritt auf Erden und anderswo.

Können wir im Leben nach dem Tode keinen Fortschritt machen? -Es ist möglich, unseren Weg zum Fortschritt sogar nach dem Tode fortzusetzen. Gottes Königreich ist nicht irrational. Es gibt nirgends Unordnung, ausser auf den Pfaden der Menschen. Gottes Natur ist vollkommen. Gesetz, Ordnung und zahllose Prinzipien lenken jeden Aspekt der offenbar gewordenen Natur. Es gibt Vernunft, Reim, Sinn und Bedeutung in jeder Aktivität des Universums.

Die evolutionäre Natur unterliegt ebenfalls besonderen Gesetzen und Regeln. Deshalb hat alles, was wir tun, denken, fühlen seine spezifischen Auswirkungen und zeitigt entsprechende Ergebnisse. Nichts, was wir gedacht, getan oder erreicht haben, geht jemals verloren. Jeder Gedanke, der in uns aufsteigt, zieht ein Wirkung nach sich, erzeugt eine Reaktion.

All die kleinen Gebete, die Du als Kind gesagt hast, auch wenn sie Deiner Meinung nach nie erhört wurden, sind immer noch - zusammen mit all ihren Auswirkungen und Folgen - bei Dir.

Keine Anstrengung geht je verloren, am allerwenigsten geistige Bemühungen und Übungen.

Es gibt eine schöne Aussage von Krishna in der Bhagavadgita, die sagt, dass jedem Menschen alle Ergebnisse seiner geistigen Anstrengungen zurückgegeben werden; und sollte er sterben, wird er im nächsten Leben genau dort weitermachen, wo er in diesem Leben aufgehört hat.

Sobald ein Mensch wiedergeboren wird, bekommt er alles mit in die Wiege gelegt, was er sich im letzten Leben erarbeitet und verdient hat. Deshalb gibt es sogenannte Wunderkinder oder Kinder, die schon als Heilige und Genies heranwachsen.

Seien wir uns voll und ganz der Tatsache bewusst, dass alles, was wir durch Gebet und innere Entwicklung erreichen, aufbewahrt und uns im nächsten Leben zurückgegeben wird. Die Aufgabe und Pflicht der evolutionären Natur ist es, jeden in Richtung zur Erlangung der Vollkommenheit erarbeiteten Gewinn für uns sicherzustellen.

Die Mutter weint, weil der Vater tot ist! Aber der Vater ist nicht wirklich tot; er lebt woanders weiter, denn er ist unsterblich. Es setzt sich nicht nur das äussere Leben nach dem Tode fort, sondern, was weit wichtiger ist, es ist ein Selbst in uns, das niemals stirbt. In bezug auf unser wahres Leben, unser wahres Selbst, können wir von Unsterblichkeit sprechen.

Das innere Bewusstsein, das Gemüt und die Seele bilden die wahre Persönlichkeit.

Diese wird vom Tod des Körpers nicht berührt. Sobald der Körper abgelegt ist, kommen zu allen guten Leuten die Engel, bringen die Seele an den Ort, der ihr entspricht und sorgen für die Umgebung, die ihrem weiteren Glück und ihrer Entwicklung dienlich ist. Andere, die ein schlechtes Leben geführt und viel Schaden angerichtet haben, werden von den dunklen Kräften Gottes in dunklere Reiche entführt, wo sie viel leiden müssen, bereuen und dadurch gereinigt werden und später wieder auf die Erde zurückkommen, wo sie dann gute Menschen sind, Hingabe und Glauben an Gott entwickeln und Heilige werden.

Bevor Du in diesem Körper geboren wurdest, hattest Du einen anderen Körper, viele andere Körper.

Nach diesem Körper wirst Du einen anderen Körper besitzen. Der Körper geht, der Körper kommt. Du bist nicht der Körper. Der Körper ist nicht Dein wesentliches Selbst. Das gleiche gilt für Deine Gedanken. Sie kommen und gehen. Du bist nicht Deine Gedanken, Du bist der Beobachter der Gedanken. Gedanken kommen und gehen. Du kannst mit den Gedanken spielen, Du kannst die Gedanken beobachten, Du kannst Gedanken durch andere ersetzen. Gedanken sind nicht Dein wesenhaftes Selbst, genausowenig Gefühle. Auch Dein Unterbewusstsein ist nicht Dein wesenhaftes Selbst. Es verändert sich. Was sich verändert, vergeht. Was vergeht, ist nicht wesenhaft. Es stirbt einmal. Warum sich darum Sorgen machen? - Denke an etwas, das nicht stirbt, etwas, das einen bleibenden Wert für Dich hat. Alles innen und aussen stirbt, sogar die unbewusste Region, das unbewusste Wesen. Wandel bedeutet Tod.

Alles im Leben kann transzendiert werden.

Gedanken können transzendiert werden. Der Charakter kann transzendiert werden. Der Mensch ist nur sicher, wenn er das Göttliche erreicht, wenn er das Licht Gottes in sich selbst erfährt, jenen zentralen Punkt, der objektloses Bewusstsein ist, ein zeitloses Wesen, eine allvollkommene, ewige, unzerstörbare Wirklichkeit. Dieser Punkt der Wirklichkeit ist in jedem. Einer, der dieses Zentrum in sich selbst erfährt, erfährt automatisch das gleiche Zentrum in allen anderen, und von diesem Tag an sieht er menschliche Wesen völlig anders. Der grösste Dienst, den ein Mensch einem anderen leisten kann, ist, in ihm die Erkenntnis des Ewigen zu erwecken. Wenn einmal diese Erkenntnis im Menschen erweckt ist, verschwindet eine Angst nach der anderen, alle Probleme, alle Begrenzungen lösen sich auf. Seine Stärke ist Gott, das Ewige, das Unzerstörbare.

Das verkehrte Denken unserer Tage tut so, als komme es einzig darauf an, den Körper ewig, unendlich oder unzerstörbar zu machen, als sei der Körper alles und müsse um jeden Preis umsorgt und erhalten werden. Der Gottliebende, der von der Gnade des Göttlichen berührt ist, hat da eine andere Sichtweise, eine andere Einstellung, eine andere Weisheit: Er nimmt das Göttliche wahr.

Swami Omkarananda

 

Das Wesen des Guru

Für den Menschen ist der Platz, den der Guru einnimmt, von überragender Bedeutung. Durch seinen Glauben an Ihn erlangt er alles. Seine Stärke verdankt er dem Guru. Die Hingabe an den Guru ist der Hingabe an die Götter überlegen. Der Guru ist das Höchste Wesen.

Sai Baba von Shirdi

Wer ist ein Guru? Wer kann ein Guru sein?

Jeder kann sich einen Guru nennen; jeder kann sich einen Professor nennen. Aber wer ist ein Professor? - Nur einer, der die Voraussetzungen erfüllt, niemand sonst! Jeder kann sich Gott nennen, aber nur der kann Gott sein, der die Wahrheit ist, der zeitlos, ewig, allmächtig, alldurchdringend, unendlich an Möglichkeiten, unendlich an Liebe, Frieden und Freude ist.

Nur jener kann ein Guru sein, dessen Bewusstsein immer in der Form des Göttlichen ruht, der immer in der Erkenntnis der Wahrheit verankert ist, dessen Worte, Leben und Verhalten aus einer beständigen Erkenntnis und Erfahrung der Wahrheit fliessen, einem Zustand, in dem er für immer feststeht, um nie mehr davon herunterzufallen.

Eine solche Person ist ein Guru. Nur eine solche Person kann mit Recht Guru genannt werden. Sein Bewusstsein kehrt immer wieder zurück in seinen natürlichen Stand in der grenzenlosen Wahrheit des Lichtes, des Friedens, der Freude und der Weisheit und verweilt darin.

Das Wesen des Gurus.

Lege Deine Hand auf den Schnee, und es gibt einen Abdruck. Der Schnee nimmt eine andere Form an, wenn Du darübergehst. Deine Fussabdrücke sind darin sichtbar. Der Schnee nimmt seine ursprüngliche Form nicht wieder an.

Vergleichen wir den Schnee mit dem Wasser: Tauche Deine Hand ins Wasser! Es scheint einen Eindruck zu geben, aber kaum hast Du Deine Hand zurückgezogen, kehrt das Wasser in seine ursprüngliche Position zurück. Der Guru ist wie das Wasser. Sein Bewusstsein ist immer in der "Position des Göttlichen". Er befindet sich immer im zeitlosen, raumlosen, alles transzendierenden Bewusstsein. Welcher Beschäftigung er auch nachgeht, wie sein Lebensstil auch sein mag, innerlich ist er immer im gleichen Zustand: Er ruht in der Erkenntnis der grenzenlosen, raumlosen, zeitlosen Wirklichkeit.

Der Raum weiss, dass er unzerstörbar ist: Welten entstehen, Welten vergehen. Alles, was entsteht, vergeht, aber der Raum ist immer da.

Beständig wie der Raum ist das Bewusstsein des Gurus.

Alles spielt sich darin ab, alles erscheint und verschwindet darin. Aber es selbst bleibt unberührt von allen Wandlungen. So ist das innere Bewusstsein des Gurus.

Einer, dessen Bewusstsein so beschaffen ist, dessen Bewusstsein die Merkmale der Wahrheit besitzt, ist ein Guru. Er ist ein Sat-Guru. Sat ist die Wahrheit. Er ist ein Guru der Wahrheit, ein Lehrer, dessen inneres Wesen das Wesen der Wahrheit ist.

Nur die Wahrheit kann in spirituellen Angelegenheiten lehren. Nur die Wahrheit kann Dich zur Wahrheit führen. Nur ein gottgleiches Wesen kann Dich zu Gott führen.

Man kann durch den Guru zu Gott gelangen.

Das innere Bewusstsein des Gurus bewahrt immer die Form und das Wesen der Wahrheit. Es ist leuchtend, immer rein. Es ist Weisheit, Liebe, Licht. Beständig, unter allen Umständen, in allen Lebenslagen verweilt das Bewusstsein des Gurus in dieser Form. Wie schlecht die Umstände des Lebens auch sein mögen, ungeachtet dessen, was mit seinem Körper geschieht und welcher Beschäftigung er nachgeht, sein Bewusstsein ist immer im gleichen Zustand: Immer wieder nimmt es die Form und das Antlitz der Wahrheit an. Der Guru ist eine Verkörperung der Wahrheit; und da die Wahrheit Gott ist, ist er eine Verkörperung Gottes.

Hier, im Bewusstsein, verehrt der Schüler den Guru als Gott. Der wahre Schüler kennt den wahren Guru. Wenn er den Guru verehrt, verehrt er nicht den Körper oder die Persönlichkeit des Guru, sondern die Wahrheit im Guru. Es ist diese Wahrheit, die der Schüler verehrt.

Der Guru selbst schaut nicht auf seinen eigenen Körper; dieser ist nur ein Instrument, allerdings ein sehr gesegnetes Instrument, denn es beherbergt die Wahrheitserfahrung.

Ein gewöhnlicher Mensch erfährt durch seinen Körper Leidenschaften und sinnlichen Genuss, nicht die Wahrheit.

Sein Bewusstsein nimmt immer wieder die Form der Leidenschaft an, die Form von Angst, Sorgen, Problemen, die Form des Körpers. Es breitet sich über seinen Körper aus, kitzelt in seinen Nerven. Deshalb ist der gewöhnliche Mensch völlig verloren und befindet sich in einer äusserst unglückseligen Situation. Das schlimmste daran jedoch ist, dass er nicht weiss, in welch schrecklicher Situation er sich befindet. Er denkt, sein Zustand sei ganz normal.

Wenn man ihn dann auf einen besseren Zustand hinweist, wird er ärgerlich und weist diesen als unnatürlich zurück. So ist er also nicht nur unwissend, sondern auch Opfer der Selbsttäuschung.

Aber es kommt noch schlimmer: Er ist auch noch fanatisch! Er ist verloren, er ist ein Tier; zumindest lebt er wie ein Tier! Ohne die Erkenntnis der Wahrheit wird der Mensch zum Tier. Wenn er nicht im unendlichen Bewusstsein lebt, ist der Mensch nur ein Tier. Daran ändert sich auch nichts, wenn er Ministerpräsident eines grossen Staates oder ein berühmter Künstler ist. Er ist trotzdem noch ein Tier, weil ihn das Körperbewusstsein beherrscht, weil er Angst vor dem Tod hat; und nur ein Tier kennt Todesangst. Der Mensch hat Tiernatur, soweit er sich mit dem Körper identifiziert, deshalb gehört er zum Tierreich. Und das ist ein höchst unglückseliger Zustand.

Wenn einige unter den Menschen Sehnsucht haben und die Wahrheit kennenlernen, das ewige Leben erfahren, den Tod überwinden, das Zeitraumuniversum hinter sich lassen wollen - wenn sie das wollen -, dann müssen sie sich an den Guru wenden.

Wenn es einen direkten Zugang zu Gott gäbe, wäre der Guru überflüssig.

Gott ist zeitlos, raumlos und zeigt sich dem Menschen nicht. Deshalb gibt es den Guru: Er hat einen Körper und lebt in Raum und Zeit. Sein ganzes inneres Wesen ist vom Wesen der Wahrheit, leuchtend, von Weisheit beseelt, eins mit dem Herzen der Wahrheit, vollkommen in der Wahrheit aufgegangen, der Wahrheit hingegeben, dem Dienst und dem Ausdruck der Wahrheit geweiht. Wenn Gott der Menschheit helfen will, tut Er es durch den Guru.

Gott wohnt in einer solchen Person, dem Guru. Wenn der Mensch sich an den Guru wendet, hört Gott ihn unmittelbar und antwortet um des Gurus willen.

Gott schätzt den Guru mehr als sich selbst. Auch der Schüler verehrt den Guru mehr als Gott; er verehrt ihn als Gott. Deshalb gibt es die Feststellung: Der Guru ist Brahma, der Erschaffer der Welten. Der Guru ist Vishnu, der Erhalter des Universums. Der Guru ist Shiva, der die Schöpfung am Ende wieder auflöst. Der Guru ist die höchste Wahrheit, Parabrahma. Verehrung diesem Guru! - Das ist die Meditationsformel für den Schüler. Durch die Gnade des Guru erlangt der Schüler die tiefste Erfahrung des Göttlichen und macht die Wahrheitserfahrung zu seinem Zuhause. Die höchste Gottheit ist der ursprüngliche Guru. Alle Gurus sind Manifestationen dieses einen höchsten Gurus.

GURU - Was bedeutet dieses Wort? - Guru ist der Meister.

Wer ist ein Meister? - Einer, der eins mit der Wahrheit ist, einer, der zu Licht wurde, einer der im Licht und als Licht lebt und darum in der Lage ist, die Schöpfung der Vollkommenheit entgegenzuführen. Er ist das Licht, das die Dunkelheit menschlicher Unwissenheit vertreibt und sie mit Licht erfüllt. Er erleuchtet das Gemüt des Suchers nach der Wahrheit. Er ist das Licht des Lebens. Er ist immer rein. Er wirkt nicht durch den Körper. Er lebt als das Licht und wirkt als das Licht. Er hat keine Wünsche. Es gibt im ganzen Universum nichts, das ihn erfreuen könnte, denn er lebt und wirkt nicht durch die Sinne; durch seine Sinne wirkt nur das Licht des Göttlichen. Seine einzige Freude ist die Wahrheit selbst.

Diese Wahrheit ist höchste Schönheit, höchste Weisheit und die Quelle aller Kräfte und Möglichkeiten. Sie ist allgegenwärtig. Sie allein ist wahre Freude. Deshalb hat der Guru allein wahres Glück, wahren Frieden, wahre Freiheit und erfreut sich des ewigen Lebens hier und jetzt. Das, was hier und jetzt nicht erfahren werden kann, kann nicht die Wahrheit sein. Wahrheit ist das, was hier und jetzt erfahrbar ist. Wahrheit ist die Grundlage von allem, was wir sind. Sich hineinzuversenken in diese Grundlage und deren Natur, ihren inneren Gehalt und ihre Fülle in aller Vollkommenheit zu erfahren, das ist das Wesen des Gurus, und darin liegt das Ziel des menschlichen Lebens auf Erden.

Dieselbe Wahrheit, die Gott ist, die Christus ist, ist die göttliche Mutter - die göttliche Mutter Maria.

Wahrheit als Liebe ist Maria. Wahrheit als Licht ist Maria, Wahrheit als Friede ist Maria. Wahrheit als Vollkommenheit ist Maria, Wahrheit als Erbarmen, Befreiung, Erleichterung vom Leiden ist Maria. Wahrheit als Gnade ist Maria. Ein Mensch mit allumfassender Liebe atmet Frieden für die ganze Schöpfung. Meditation, Yoga, Religion und Gnade bedeuten dasselbe und führen zum selben Ziel: der Erfahrung Gottes.

Swami erzählt eine Geschichte:

Ein heiliger Mann nahm ein Bad im Fluss, da sah er einen Skorpion auf dem Wasser treiben, der gerade am Ertrinken war. Er nahm den Skorpion in seine Hand, trug ihn ans Ufer, aber noch bevor er ihn in den Sand setzen konnte, stach ihn der Skorpion und fiel dadurch wieder ins Wasser. Der Heilige nahm daraufhin den Skorpion wieder aus dem Wasser und wieder wurde er gestochen. Derselbe Vorgang wiederholte sich noch einige Male. Ein anderer Mann, der das Verhalten des Heiligen beobachtet hatte, rief diesem zu: "Was für ein Narr du doch bist! Warum hast Du versucht, diesen Skorpion zu retten? Jeder andere an deiner Stelle hätte ihn getötet oder seinem Schicksal überlassen." - "So ist das nicht", entgegnete der Heilige, "Der Skorpion hat seine Natur gezeigt und ich die meine."

 
 
Der grösste Krieg tobt in Deinem Herzen
Nicht-Handeln ist die Quelle allen Handelns. Ohne Frieden in uns selbst können wir wenig für den Frieden in der Welt tun. Wenn wir Frieden stiften, beginnen wir deshalb mit Stille - mit Meditation und Gebet.

Es gibt nichts Herrlicheres als Frieden. Wenn wir unsere innere Haltung festigen und das Gemüt beruhigen, können wir den Frieden in uns selbst verwirklichen.

Sieg führt zu Hass. Niederlage schafft Leiden. Wer weise ist, wünscht weder Sieg noch Niederlage. Dem Egoismus können wir mit der Waffe der Grosszügigkeit entgegentreten, der Unwissenheit mit der Waffe der Weisheit, dem Hass mit der Waffe der liebenden Güte.

Mahagoshananda
Wir leben im Kaliyuga. Es gibt verschiedene Yugas oder Zeitalter. Wie war die Welt vor einer Million Jahren, in welchem Zustand war die damalige Menschheit? - Vor einer Million Jahren war die psychisch-moralische, spirituelle Atmosphäre so beschaffen, dass es genügte, den Namen Gottes dreimal auszusprechen, und plötzlich stand Gott da, direkt vor einem.

Dieses heutige Zeitalter ist, wie jeder selbst sehen kann, eine schlechte Zeit; wir haben es mit einer moralisch degenerierten Menschheit zu tun: Alle jagen dem Vergnügen nach, überall gibt es Krankheiten, überall herrscht Lärm und überall werden Falschheiten verbreitet.

Dieses Zeitalter ist ein schlechtes; auch wenn man das Mantra millionenmal wiederholt, geschieht nichts. Zumindest sieht es so aus.

Aber wenn wir die Gnade des Göttlichen haben und den Namen der Göttlichen Mutter stets in unserem Herzen flüstern, werden die Eigenschaften, der Druck und die Energien dieses Zeitalters nicht an uns herankommen. SIE beschützt uns vor allen negativen und zersetzenden Einflüssen.

Wie können wir die Welt verbessern? - Sage nicht, es sollte keine Kriege geben! Laufe nicht herum und predige Gewaltlosigkeit! Dein ganzes Leben wirst Du damit vergeuden! Achte lieber darauf, dass kein Krieg in Deinem eigenen Herzen stattfindet! Wenn Du das tust, wird es auch in der Welt weniger Kriege geben.

Millionen von Menschen sagen täglich, es sollte keine Kriege geben; eben deshalb gibt es mehr Kriege in der Welt. Auf diese Weise kann man Kriege nicht beenden! Der Krieg im Herzen eines jeden Individuums muss aufhören, bevor die Kriege äusserlich beendet werden können. Achte also zuerst einmal darauf, dass Du den Krieg in Herz, Gemüt und Seele zu Ende bringst! Der grösste Krieg tobt in Deinem Herzen! Manchmal sagst Du "Ja", dann wieder "Nein"; manchmal zweifelst Du an der Existenz Gottes, manchmal glaubst Du an Gott; manchmal liebst Du, manchmal hasst Du - ein endloses Chaos! Schaffe zuerst Ordnung in Deinem Herzen! Erwarte nicht, dass die anderen gut sind und die ganze Arbeit leisten. Beginne bei Dir selbst! Werde Du zuerst gut! Entwickle Deinen Charakter, hole das Beste aus Dir heraus! Nimm Verantwortung auf Dich und arbeite! Mache andere glücklich und stifte Frieden, wo Du nur kannst! Erwarte nicht, dass andere Dich glücklich machen! Das sind die ersten Schritte der Entwicklung, die ersten Schritte zu einem göttlichen Verhalten und einem göttlichen Leben.

Deswegen ist die Welt schlecht, weil sie sich nicht an diese Schritte hält! In der Welt erwarten die Leute, dass andere arbeiten, erst dann beginnen sie selbst auch etwas zu tun; sie erwarten, dass andere gut sind, nur dann sind sie bereit, auch gut zu sein; sie erwarten, dass andere ihnen Frieden und Glück bringen, selbst bleiben sie aber Störquellen und schaffen Disharmonie.

Sie leben nach der Devise "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und richten sich dadurch selbst zugrunde. Eine Religion oder Rasse, die sich nach solchen Prinzipien richtet, geht dem Untergang entgegen.

Folge deshalb den neuen Geboten des göttlichen Lebens, die ich hier aufgezeigt habe.

 
Der Ursprung der Welt
Wenn die Wissenschaft den Berg des Wissens erklommen hat, könnte sie feststellen, dass der liebe Gott die ganze Zeit über auf der Spitze gesessen und auf sie gewartet hat.
Jo (anonym)

Frage:

Wie verhält es sich mit dem Ursprung der Welt?

Swami Omkarananda:

Das ist ein grosses Geheimnis! Wenn Du das Ende der Welt sehen kannst, kannst Du auch den Anfang erkennen. Die beste Methode, etwas über den Ursprung der Welt zu wissen, ist, Gott zu erkennen, in Gott zu leben und Gottes Vollkommenheit zu erfahren.

Wir können nichts über den Ursprung der Welt wissen, solange wir nicht allwissend sind und Gottes Vollkommenheit in uns tragen; denn dies ist eine Frage, welche die Transzendenz berührt!

Wenn man annimmt, die Welt hätte vor unzähligen Milliarden Jahren begonnen, stellt sich sofort die Frage: "Was war davor?" Das ist die Frage, und dafür gibt es eine Antwort: Man müsste dann sagen, dass es vor dieser Welt eine andere gegeben hätte, und vor dieser wieder eine andere und unendlich so weiter! Auf diese Weise könnten wir endlos zurückgehen, ohne je an einen endgültigen Anfang zu kommen!

Anstatt über solche unergiebigen Fragen nachzudenken, ist es besser für uns, an unserer eigenen Vervollkommnung zu arbeiten, Vollkommenheit und Allwissenheit zu erlangen, um so die Dinge direkt erkennen zu können - so wie sie wirklich sind! Es ist an der Zeit, damit anzufangen!

Es gibt eine Theorie, die besagt, die Welt ist entstanden, weil Gott es so gewollt habe. Warum hat Gott es gewollt? - Dafür gibt es keine Antwort! Warum sollte Gott eine Welt erschaffen wollen, wenn er doch allvollkommen ist?

Probleme wie diese und andere kommen auf, wenn wir anfangen zu fragen. Einige Leute sagen: "Es gab nie eine Schöpfung, es gibt keine Schöpfung - es ist alles nur eine Illusion!" - Erklärungen, Rätselraten, nichts sonst! Anstatt nach Erklärungen zu suchen, sollten wir versuchen, allwissend zu werden, damit wir die Dinge direkt sehen können!

Die Materie ist nicht im gleichen Sinn ewig wie Gott es ist. Die Materie existiert solange als Gott wünscht, dass sie existiere. Wenn Er das Universum auflösen will, kann Er das und es in die Ausdrucksweisen seines eigenen göttlichen Seins und Bewusstsein zurückverwandeln.

Am Anfang war Stille.
In Stille innen
wurde geboren der Ton.
Der Ton - die Liebe.
Der Ton - der Sohn des Herrn,
des Herrn, der Stille ist.

Im Schosse der Stille
ruhte der Ton.
Er wurde Körper,
und er wurde geboren.
Die Liebe ist erstes Abbild.
Der Körper ist nichts anderes
als Liebe, die Materie ward.

Er ist der Beweger.
Der Ton ist die Schwingung.
Die Schöpfung
ist ausgestrahltes Abbild:
Materie aus göttlicher Liebe.
o entstand das Sein,
Aus einem Ton wurden sieben.
Aus Einem die zwei Hälften des Seins,

Gegensatz: Anziehung und Abstossung.
Aus einem Ton wurden sieben
und aus den Sieben
wurden alle Stufen des Seins.
Wunder!

Unendliche Reihen von Tönen.
In der Schöpfung singt und tönt
die göttliche Symphonie.
Unendliche Reihen von Tönen
und dennoch die Sieben.

Die zwei Hälften des Seins
und die sieben Seelen
sind der Schlüssel.
Die zwei Hälften des Seins
ziehen sich an und stossen ab.
Anziehung.
Die heilige Linie
des heiligen Plans ist Anziehung.

Der Herr - die Stille.
Der Herr - der Ton.
Der Herr - der Einklang.
Der Herr - die Liebe.

Gitta Mallasz, aus: "Die Antwort der Engel"

 

Das Mantra OM
OM ist das Mantra aller Mantras, das höchste Mantra.

Leider ist das Wissen um die Bedeutung des Mantras und seiner Kraft der Menschheit verlorengegangen, sowie auch alle anderen wirklichen Dinge, alle grossen Wahrheiten heute unbekannt sind. Es ist grosse Reinheit erforderlich, solche Dinge und Wahrheiten zu erkennen.

OM ist das eigentliche Wesen des Göttlichen. Es ist das Mantra aller Mantras. Gott existiert als OM. Das Göttliche manifestiert sich in den Herzen aller Wesen als OM. Das ganze Universum ist eine Manifestation von OM und wird von OM erhalten.

Deshalb wird OM in jeder religiösen Zeremonie angewandt, und OM steht auch vor jedem Mantra. Es spendet göttliche Kraft und erweckt die göttliche Gegenwart. Es reinigt die Atmosphäre und das Unbewusste im Menschen.

Arzneimittel können das Bewusstsein des Menschen nicht reinigen. Wäre das möglich, könnten die Menschen Pillen einnehmen und so ein reines Herz bekommen.

Ärger, Leidenschaft, Gier - all diese Unreinheiten können nicht mit Chemie oder speziellen Seifen reingewaschen werden. Es gibt spirituelle Techniken, und nur damit kann man das Herz des Menschen rein machen. Unter diesen Techniken ist die höchste die Wiederholung des Mantras OM.

Die Wiederholung von OM reinigt das Unbewusste. Manche Leute können das Mantra OM viele hundert Male wiederholen, ohne dass sie eine Wirkung bemerken. Dann geben sie auf. Das ist ein Irrtum, ein Mangel an Sensitivität, ein grosser Fehler! Ein Mensch, der ein verfeinertes Wesen hat, der geistig entwickelt ist, braucht OM nur ein einziges Mal auszusprechen, und etwas Wunderbares geschieht. Das ist der Unterschied!

 

... dann ist nur noch Gott da
Letztendlich ist die Gotterfahrung etwas,

das man direkt aus der Hand Gottes selbst bekommt.

Erst wenn man zu Gott selbst wird,

weiss man, was Gott ist.

Swami Omkarananda

Gott ist unzertrennlich mit jedem menschlichen Wesen verbunden, weshalb der beste Tempel, die beste Kirche oder Moschee ein lebendiges Wesen ist, ein Gegenüber, und ebenso auch Du selbst.

Jedes Lebewesen ist das Zentrum Gottes, der Thron Gottes, das Königreich Gottes, der lebendige Atem Gottes, Träger der unendlichen Vollkommenheit Gottes. Darin sind wir alle eins. Und deshalb gibt es hier keine Unterschiede.

Organisierte Religionen machen oft Unterschiede und verursachen Streitereien, doch diejenigen, die in Berührung mit dem Göttlichen sind, verbreiten Liebe, demonstrieren Einigkeit, Einheit des menschlichen Lebens, zusammengefasst in einem höchsten Prinzip, dem Göttlichen.

Alle Religionen gehören zu mir, alle Religionen kommen letztlich von mir. Ich bin das Herz der Wahrheit, insofern ich beständig in der Wahrheit bleibe; und die Seele der Wahrheit ist meine Seele.

Ich will versuchen zu schildern, in welcher Weise wir alle eins sind: Was ist es, was man im Tiefschlafzustand erfährt? - Es ist Glück. Hat dieses ein Gesicht, eine Form, einen Namen? Ist es anders in verschiedenen Personen? Ist es Mann oder Frau, Christ oder Hindu? - Nein! Es ist dasselbe in allen. Hier gibt es keine Unterschiede. Was Du im Tiefschlaf erfährst, ist formlos, zeitlos, raumlos, eines und in allen dasselbe, im Baum und im Stein und im Menschen - überall dasselbe.

In allen belebten und unbelebten Dingen ist diese göttliche Wirklichkeit als namenloses, gestaltloses, zeitloses Glück zugegen.

Das, was ich im Tiefschlafzustand erfahre, die Seele in mir, das Göttliche in mir, die Wahrheit in mir ist nichts anderes als das, was auch in Euch allen ist. Ich bin Du, Du bist ich. Wenn Du in diesem Bewusstsein verbleibst, bis die äusseren Formen und Namen der Menschen verschwinden, wirst Du Deine Einheit mit allen erkennen.

Im Tiefschlafzustand, wo Du ganz im Göttlichen aufgegangen bist, ohne etwas davon zu wissen, ist auch ein Beobachter da, ein Zeuge.

Dieser Zeuge sagt Dir nach dem Erwachen: Du warst nicht vorhanden in jener Welt. Du warst in der Seele, in Gott, in unendlichem Glück, in Zeitlosigkeit, in Raumlosigkeit, in Wahrheit, in dem Einen aufgelöst. Dieser Zeuge ist immer zugegen, auch im Tiefschlafzustand. Er ist auch im Wachzustand zugegen und beobachtet den Wachzustand. Er ist im Traumzustand zugegen und beobachtet den Traumzustand, und wenn man in der Meditation in einen mystischen Bewusstseinszustand eintritt, beobachtet er auch diesen Zustand. Er ist in allen Zuständen zugegen.

Dieser Beobachter in mir, dieser Zeuge ist Gott, ist Christus. Derselbe Beobachter ist in Dir. Der Beobachter in Dir, der Beobachter in mir, der Beobachter in allen ist ein und dasselbe allsehende Wesen. Es ist das wahre Wesen jedes Menschen. Dieser Beobachter ist in Deinem Herzen, ist das Zentrum Deines Lebens, ist die Quelle unendlicher Werte, ist ein Meer endlosen Lichts. Jede Vollkommenheit ist in ihm enthalten. In ihm zu ruhen, in ihm zu sein und aus ihm zu leben, ist Sinn und Zweck unseres Erdendaseins. Diese Wirklichkeit, die der Zeuge ist, ist jenseits von Denken und Fühlen, jenseits aller Wünsche und Gegensätze. Wenn Du diesen Zeugen wahrnimmst, hast Du die Erfahrung der Einheit aller Dinge.

Gott oder Christus in Dir ist dieser ewige Beobachter, der auch Deine Intelligenz beobachtet, der immer absolut rein ist und bleibt.

Er kann nicht berührt und nicht verändert werden, er ist unwandelbares Glück, unwandelbarer Friede.

Was sich verändert, ist nicht die Wahrheit, ist die Grundlage von Täuschung, Leiden, Unglück, Missklang. Diese innere Realität in Dir ist allvollkommen. Sie ist allwissend. Sie stirbt nicht, sie ist nicht geboren. Sie ist die ungeborene Wirklichkeit in Dir. Nur das, was niemals stirbt, ist ewig. Und dieses ewige Sein bist Du.

Die Methode der Meditation, die Weise, wie wir hier beten, ist einzigartig. Dieses Gebet, diese Meditation findet in Gott statt, durch Gott, für Gott, als Gott. Alle Religionen stehen beim Beten ausserhalb Gottes. Es ist eine Ich-Du-Beziehung da. Gott ist etwas Äusserliches.

Nun, in unserer Meditationsweise und unserem Gebet befindet sich das Gebet und die Meditation innerhalb Gottes. In anderen Worten: Wir beten, indem wir in Gott sind, indem wir Gott innen und aussen erleben, über und unter uns und überall - absolut. Alle Religionen versuchen, ausserhalb Gottes zu beten, und klagen deshalb über mangelnden Erfolg; der Erfolg stellt sich jedoch ein, wenn Gebet und Meditation in Gott stattfinden.

Doch wie beten wir in Gott, wie meditieren wir in Gott, wie können wir in Gott sein, und schliesslich: Wo ist Gott?

Ich habe schon darauf hingewiesen: Gott ist in uns als der innere Beobachter, der Zeuge unserer Gedanken. Gott ist nicht die Gedanken selbst. Er ist Zeuge der Gedanken. Er ist etwas anderes als Gedanken; Er ist nicht identisch mit den Gefühlen; Er beobachtet die Gefühle, ist anders als die Gefühle. Gefühle und Gedanken können Ihn nicht erkennen. Aber Er kennt die Gefühle, Er kennt die Gedanken.

Dieser Beobachter in Dir - der Zeuge - ist Gott. Setze Dich hin zur Meditation, Du kannst im Lotussitz oder auf einem Stuhl sitzen, aber sitze im Beobachter, wenn Du meditierst. Darauf kommt es an!

(Ramana Maharshi: "Das einzig wahre Asana ist, fest im Selbst gegründet zu sein.")

Du bist in Gott, wenn Du in diesen Zeugen eingehst.

Wenn Du in diesen Zeugen eingehst, folgen die Gedanken dorthin, das heisst, sie verschwinden. Deine Konzentration auf das Göttliche wird vollkommen; Deine Meditation wird einhellig, das heisst, auf einen einzigen Punkt gerichtet. Du lässt die menschliche Natur und Gestalt wegfallen, Du wirst zu einem Licht im endlosen Licht, wenn Du über Gott als endlose Energie, absolute Erkenntnis, Unsterblichkeit, Ewigkeit, Vollkommenheit oder endlose Schönheit meditierst.

Das beste Gebet ist, direkt in Gott zu sein und zu beten. Ausserhalb Gottes zu stehen und zu beten ist ein minderes Beten und deshalb nicht so wirksam. Du musst das Herz des Göttlichen berühren. Du musst nackt im Göttlichen stehen - Deiner selbst, Deiner Gedanken, Deines Egos entledigt.

Ausserhalb von Zeit und Raum, direkt im Herzen des Göttlichen, direkt im Herzen des Zeugen in Dir musst Du sitzen und meditieren.

Du musst in diesem Zeugen aufgehen, Dich in der Betrachtung des Wesens Gottes auflösen. Der Meditierende wird eins mit dem Objekt der Meditation.

Solch eine Meditation ist die gesegnetste Meditation. Solch ein Beten ist das machtvollste Gebet. Jedes andere Gebet, bei dem man sich seines Körpers, seiner Gedanken und Gefühle, seiner Bedürfnisse und Wünsche im Leben bewusst ist, ist ein schwächliches Gebet. Du bist dann mehr mit Deinem menschlichen Zustand befasst, anstatt die Gegenwart des Göttlichen zu empfinden.

Wenn Deine Liebe für das Göttliche Dich völlig in die Natur des Göttlichen eintauchen und vertieft sein lässt, so dass kein Ego, kein Bewusstsein Deiner Individualität mehr da ist, dann ist nur noch Gott da.

Denn Gott ist der ewige, unwandelbare Hintergrund Deiner Individualität, ohne den diese gar nicht existieren kann.

Nichts mehr von Dir ist vorhanden: Das ist Nacktheit vor Gott! Ein anderer Name dafür ist Reinheit, totale Reinheit, wunderbare Reinheit, eine das Leben transformierende Reinheit, eine Reinheit, die Gott überall sieht, eine Reinheit, die Gott überall erfährt, unter allen Umständen, zu allen Zeiten. Das heisst im Ewigen zu leben, während man noch im Zeitlichen weilt. Man sieht das Leben mit den Augen des Absoluten, während man noch in einem vergänglichen Leibe lebt. Man bringt eine Liebe zum Ausdruck, die jede menschliche Erkenntnis überragt und aus dem Herzen Gottes in uns einströmt. Das ist Erkenntnis der Wirklichkeit. Das ist Erkenntnis der Vollkommenheit, des Ewigen, Unvergänglichen, Allgegenwärtigen. Wenn Du diese Erkenntnis hast, bist Du unter allen Umständen furchtlos; Du bist frei, auch wenn Du in einer Zelle eingesperrt oder unter der Erde begraben bist.

Dein Bewusstsein ist überall; es ist vom Wesen unbegrenzten Friedens, eines Friedens, der alles Verstehen übersteigt, eines Friedens, verglichen mit dem der Frieden des Tiefschlafs gar nichts bedeutet. Du bist identisch mit der Wahrheit. Alle menschlichen Probleme fallen weg. Alle menschlichen Begrenzungen werden zurückgelassen. Auch wenn Du mit alltäglichen menschlichen Aktivitäten beschäftigt bist, ist nichts mehr gewöhnlich. Jedes Gefühl ist ein Gefühl des Ewigen, des Absoluten, des Unendlichen, des allgegenwärtigen Gottes, aufgeladen mit der Freude des Göttlichen, und obwohl Du unter Menschen lebst, bist Du nicht unter ihnen, so wenig wie ein Schlafender das ist, auch wenn dieser in einem grossen Schlafsaal mitten unter vielen Leuten liegt.

Auf diese Weise ruhst Du immer in Christus, in Gott, in der einen Realität, die zu erfahren das Ziel aller Religionen ist. Wenn Du also beten willst, dann schaffe zuerst in Dir die notwendigen Voraussetzungen, damit Du Dich intensiv auf den Zeugen in Dir konzentrieren kannst. Deine beobachtende Intelligenz beobachtet die Gedanken, die in Dir aufsteigen. Lasse diese beobachtende Intelligenz sich intensiv auf den Beobachter, der noch hinter ihr steht, konzentrieren. Beobachte den Beobachter des Beobachters!

Von da nimmt wahre Meditation, wahres Gebet, wahre Gottesliebe ihren Ausgang.

Nur ein Herz, das göttlich geworden ist, kann eins werden mit dem göttlichen Herzen, dem Herzen der göttlichen Wahrheit, dem Herzen des Ewigen.

Und wie wird Dein Herz göttlich? - Nicht durch blosse Pflege göttlicher Gedanken und den Ausdruck göttlicher Gefühle. Es wird göttlich nur, indem es eins wird mit dem inneren Beobachter. Das ist totale Auslieferung ans Göttliche, ähnlich wie man sich total dem Tiefschlafzustand ausliefert, wenn man einschlafen will. In dieser Übergabe und Liebe schmilzt unsere Individualität dahin und unser Herz wird eins und identisch mit dem göttlichen Herzen. Von da an kann das wahre göttliche Leben beginnen.

Moses hat Gott gefragt: "Wer bist Du?" - Und Gott sprach: "Ich bin, der Ich bin".

Der Beobachter, der Zeuge in Dir, beobachtet Deine beobachtende Intelligenz. Er ist das "Ich bin, der Ich bin", das heisst Gott. Du solltest Deine ganze Aufmerksamkeit auf Gott richten. Du musst den Seher sehen, den Wahrnehmenden in Dir wahrnehmen. Du kannst den Zeugen in Dir nicht mit leiblichen Augen sehen, wohl aber mit Hilfe Deiner beobachtenden Intelligenz. Deine beobachtende Intelligenz muss intensiv über den inneren Seher meditieren, ihre Aufmerksamkeit auf den inneren Seher richten, bis sie zu diesem Seher selbst wird, was heisst, dass sie in ihm aufgeht. Dann bist Du in Gott, oder vielmehr: Es ist nur noch Gott da! Dann herrschen Reinheit, Vollkommenheit, Einheit, Ewigkeit und absolute Furchtlosigkeit. Da gibt es keine Dunkelheit, keinen Schmerz, keine Begrenzung, keine Unterschiede mehr, nur unendliche Fülle. Dahin reicht kein Feuer, dort ist alles rein und unzerstörbar.

Diese unsichtbare Wirklichkeit kann für Deine Ohren, Deine leiblichen Ohren, hörbar werden, kann mit menschlicher Stimme in Laut umgesetzt werden.

Wie geht das vor sich? - Es geschieht mit Hilfe mystischer Silben. Diese mystischen Silben sind identisch mit dem inneren Zeugen, identisch mit Gott in Dir. Sie sind ein Teil Gottes und sie vergöttlichen Dich.

Um diese mystischen Silben wiederholen zu können, musst Du zuerst ein wirklich guter Mensch sein, dem alles Leben heilig ist, der allen Wesen das Beste wünscht; denn Gott, der als Zeuge in Dir wohnt, ist auch in allen anderen Lebewesen gegenwärtig. Das ist die Bedingung.

 

Grösse und Heiligkeit

Es gibt keinen Heiligen, der nicht auch Grösse besässe. Jeder Heilige ist gross. Grösse gebiert Heiligkeit. Indem Du gross wirst, wirst Du ein Heiliger: gross in der Hingabe, gross in der göttlichen Liebe, gross im geistigen Erkennen, gross in den Disziplinen des Geistes und der Entsagung, gross im Geduldigsein, in der Ausdauer und konzentrierten Arbeit. Dadurch wird man zum Heiligen. Nur durch Grösse kommt man ans geistige Ziel.

Jeder Heilige ist ein Genie. Um das Göttliche zu erfahren, den Tod zu besiegen, unsterblich zu werden, ein Licht zu sein, im Gottbewusstsein verankert zu sein, muss man ein Genie sein.

Die geistige Entwicklung besteht darin, dass man langsam über seine Begrenzungen hinauswächst. Das ist Genialität, das ist Grösse. Jeder sollte versuchen, gross zu sein, ein Genie zu werden. Entwickle Deine Fähigkeiten! Wenn der Körper sagt: "Jetzt ist es genug!", dann mache weiter! So entwickelst Du Deine Willenskraft. Wenn das Herz etwas Menschliches wünscht, dann tue genau das Gegenteil, nämlich etwas Göttliches. Das ist der Weg der geistigen Entwicklung!

Grösse liegt in der Überwindung der körperlichen Natur, der menschlichen Natur und aller Begrenzungen. Dadurch gelangt man in grenzenloses Licht, Freude, Frieden, Stärke - ins Gottbewusstsein.

Deshalb sollte jeder ernsthafte Sucher nach der Wahrheit versuchen, ein Genie zu sein. Immer das Schwierigere zu tun, ist charakteristisch für das Genie. Ein gewöhnlicher Mensch entschuldigt sich, indem er sagt: "Das ist zu schwierig für mich!" Ein solcher Mensch macht keinen Fortschritt, auch nicht in einer Million Jahre. Das Schwierige zu tun, immer mehr Disziplinen und scheinbar nicht zu bewältigende Arbeit auf sich zu nehmen, sich immer mehr dem Guten und Göttlichen zuzuwenden, das ist der Weg zur inneren Grösse. Je näher man dem Göttlichen kommt, desto mehr wächst das Genie in einem heran.

Jeder Heilige ist ein Genie. Jeder Heilige ist gross. Jeder Heilige hat den Tod besiegt. Jeder Heilige ist göttlich.

 

Die Seele

Jeder Mensch hat eine Seele. Wie ist das Wesen der Seele beschaffen? Wie sieht sie aus? - Jene, die die Seele sehen können, sagen, sie ist wie Licht, wie die Flamme einer Kerze; ein subtiles, äusserst subtiles Licht: Deshalb ist sie für die groben und unreinen Augen des Menschen nicht sichtbar.

Wenn ein Mensch rein und von der Gnade berührt ist, entwickelt er andere Augen, und diese Augen sehen die Seele. Ihr Wesen ist Licht. Sie ist das Feuer von Sein und Bewusstsein.

Das Göttliche ist als Licht in den Herzen aller Wesen gegenwärtig. Das Licht in den Seelen aller Menschen stammt von dem einen höchsten Licht, dem Göttlichen Licht.

Gesegnet sind jene, die das wissen und nach dem Göttlichen Licht suchen, was heisst, mehr Wissen darüber zu erlangen und es zum Gegenstand der inneren Erfahrung zu machen.

 

Nur mit Gott können wir eins sein

Mache mich unsterblich in jener Welt,
in der die Liebe zum Herrn
in ihrer höchsten Reinheit
unangefochten herrscht,
bevor der selbst die Himmel
nur ein Gefängnis sind;
wo die Ströme guter Taten
immerzu weiterfliessen.

Beeile dich, o Geist,
und vereine dich mit dieser Quelle
der ewigen Seligkeit.

Rig Veda

Es ist natürlich, mit Gott eins zu werden: Denn wir stammen aus Ihm.

Wir sind mit Gott in uns geboren. Seine Anwesenheit in unserem Geist treibt uns dazu, nach allem zu suchen, was gut, was das beste, was vollkommen und schön ist, weil das seine Eigenschaften sind.

In uns ist ein Drang nach Vollkommenheit, nach Schönheit, nach ewigem Leben. Niemand will sterben! Woher kommt dieser Drang nach Unsterblichkeit? - Dieser Drang stellt sich ein, weil der Mensch in der Tat unsterblich ist - ohne es zu wissen!

Langes Leben und Unsterblichkeit sind in seinem Blut. Es ist das Schicksal eines jeden Lebewesens, eines Tages mit der unendlichen Vollkommenheit Gottes eins zu werden.

Wenn Du diesem Schicksal nicht treu bist und woanders hingehst, dann straft Dich die Natur. Du leidest, leidest und leidest, bis Du eines Tages sagst: "O Gott, hilf mir!"

Dieses Schicksal ist unvermeidlich, auch wenn Du in einer atheistischen Familie geboren oder in einem gottesfeindlichen Staat aufgewachsen bist. Hat jemand diese Sehnsucht nach Gott schon in unsere Vorfahren eingepflanzt, dass wir sie geerbt haben? - Nein! Es liegt uns im Blut, nach Gott, nach der Wahrheit, zu suchen. Wir sind mit Gott in uns geboren!

Man leidet viel, wenn man diese Sehnsucht nicht erfüllt, wenn man Illusionen nachhängt, falsche Ideale und Werte zu verwirklichen sucht.

Durch grosses Leiden dämmert langsam das Licht der Einsicht auf, und man hält nach höheren Werten Ausschau, nach bleibender Befriedigung und bleibendem Glück, nach der Sicherheit, die nur in Gott zu haben ist.

Die Argumente der Menschen, für ein weltliches Leben klingen so: "Die Natur hat Mann und Frau geschaffen. Es ist natürlich, zu heiraten, eine Familie zu gründen, ein Vermögen anzusammeln. Das ist doch selbstverständlich!"

Aber das ist eine Rechtfertigung, die nicht zu rechtfertigen ist! Man kann ein weltlich orientiertes Leben ohne Gott als Mittelpunkt nicht rechtfertigen. Milliarden von Menschen aber gehen ihren Weg in der Welt ohne Gott, verstricken sich in der Welt wie die Fische im Netz und haben dabei das Gefühl, für ihr Glück und ihre Sicherheit gesorgt zu haben! Weit gefehlt! Genau das Gegenteil ist der Fall! Bald wird das Netz hochgezogen, dann sitzen alle, die sich darin verfangen haben, in der Falle.

Die Menschen sind geistig blind, deshalb empfinden sie es als die natürlichste Sache der Welt, ihrem Drang nachzugeben, für die Befriedigung der Sinne zu leben, sich in dieser Welt einzurichten, als wäre es für die Ewigkeit, und eine Sicherheit zu schaffen, die sich bald als trügerisch herausstellen wird.

Ist es natürlich, zu hassen, zu stehlen und zu töten?

Das kann nicht sein! Und dennoch ist dies den Menschen auf den Leib geschrieben! Der grosse, in der Gesellschaft geachtete Herr bedroht seine Frau; er hasst sie und will sie loswerden. Im schlimmsten Fall bringt er sie aus Eifersucht um. Du brauchst nur die Zeitung zu lesen, um zu sehen, dass dieses Beispiel nicht aus der Luft gegriffen ist.

Ist nun dieser Instinkt, Gewalt auszuüben, zu hassen, zu töten, zu schlagen natürlich? Warum dann nicht auch das rechtfertigen? - Wenn die Menschen Leidenschaft als etwas Natürliches rechtfertigen, müssen sie auch den Instinkt zu töten, zu stehlen, zu rauben, zu hassen als etwas Natürliches rechtfertigen. Denn Leidenschaft gehört zu dieser Kategorie.

Ist es natürlich, das Leben der Mitmenschen zu zerstören? Wenn einer zornig ist, rechtfertigt er seinen Zorn? - Ja, wenn er blind genug ist! Aber wenn er nicht blind ist, sondern darüber nachdenkt, was er getan hat, wird er sich entschuldigen und seinen Zorn in Zukunft beherrschen!Wenn ein Mensch also seinen Zorn nicht rechtfertigen will, kann er auch seine anderen Leidenschaften nicht rechtfertigen und dazu übergehen, ein gewöhnliches Leben zu führen mit allem, was dazugehört. Sexuelle Leidenschaft, Zorn, der Instinkt zu töten, Neid, Eifersucht, Gier, Gewaltausübung - alle gehören sie zur selben Kategorie. All das sind niedrige Emotionen, die der tierischen Welt angehören. Wenn der Mensch also die anderen niedrigen Emotionen nicht rechtfertigen will, warum rechtfertigt er dann seine Leidenschaften? - Millionen von Menschen haben in der Kirche geschworen, dass sie sich treu bleiben werden, bis der Tod sie scheidet, und Millionen haben dieses Versprechen gebrochen. Trotzdem werden die Menschen weiterhin heiraten und sich die Treue brechen. Du sollst sie auch nicht daran hindern; es ist ihr Lebensstil: Sie wissen es nicht besser, denn sie leben in der Finsternis der Unwissenheit.

Die Gnade Gottes

Aber wenn Du die Gnade Gottes hast, wenn sich diese Gnade in Deiner Intelligenz und Unterscheidungskraft ausdrückt, wenn Du in der Lage bist zu verstehen, was geistiges Leben bedeutet, was im Unterschied dazu ein weltliches Leben ist, dann hast Du keine Möglichkeit mehr, das zu rechtfertigen, was sündhaft, gefährlich und problematisch ist, was Schmerz, Kummer und Leiden verursacht. Jeder spirituell suchende Mensch hat die Gnade Gottes. Ohne die Gnade Gottes kommt dieses Sehnen nach Gott nicht auf, gibt es keine Sensitivität für Gottes Gegenwart, kein Gespür für göttliche Weisheit. Aber wenn Du die Gnade bekommen hast, gibt es für Dich keinen Grund mehr, das zu rechtfertigen, was nicht das Beste ist. Dann ist nur noch das Beste gut genug für Dich: der geistige Pfad zur Erkenntnis der Wahrheit. Das ist das Beste.

Gott hat die ganze Schöpfung hervorgebracht.

Er wohnt in jedem Menschen und flüstert ihm immer zu: "Komm zu mir! Ruhe in mir und geniesse die unendliche Vollkommenheit, den unendlichen Reichtum, die unendliche Freiheit, den unendlichen Frieden und die unendliche Freude, die ich Dir schenke!" Gott sagt das zu jedem Menschen im innersten Herzen der Seele seiner Seele. Immer ist Gott im Herzen jedes Menschen anwesend. Gott hat uns auch den Tiefschlaf gegeben, damit wir eine seiner unendlichen Stille ähnliche, zeitlose Stille erfahren können. In der Bibel steht, dass Gott dem ersten Menschen das Gebot gegeben hat, die Äpfel eines ganz bestimmten Baumes nicht zu essen. Was hat der Mensch getan? - Er hat das Gebot übertreten und einen Apfel gegessen. Die Folge war, dass er aus dem Paradies ausgestossen wurde. Was ist das Paradies? - Es ist die Einheit mit Gott, die Erfahrung von Gottes unendlichem, vollkommenem Leben, seiner absoluten Freude, Schönheit und ewigen, unwandelbaren Jugend. Und diese Einheit ging verloren durch das ‚Essen eines Apfels', durch die Übertretung eines Gebotes Gottes! Seit jener Zeit widerstrebt jeder Mensch Gottes Gebot, Gottes Rat und Gottes Botschaft.

Wir sind hier, um die Einheit mit dem, was unendlich und ewig ist, zu suchen; die Einheit mit dem, womit man wirklich eins werden kann.

Mit nichts in dieser Zeitraumwelt kannst Du jemals hoffen eins zu werden, auch nicht mit Deiner Mutter oder Deinem Vater. Auch wenn ein Mann seine Frau millionenmal umarmt, kann er nicht eins mit ihr werden. Sie werden weiterhin getrennt leben müssen. Auf der körperlichen Ebene gibt es keine Einheit. Einheit gibt es nur in der Seele der Seele. Wasser wird eins mit Wasser. Raum wird eins mit Raum. Gott in uns wird eins mit Gott überall. Gott ist da in uns, Gott ist im guten wie im schlechten Menschen. In allen Menschen ist Gott. Und Gott sucht die Einheit mit Gott. Nur Gott in uns kann eins werden mit Gott. Das ist die wahre Einheit.

Um diese Einheit zu erlangen, dazu sind wir geboren. Wir sind nur um dieses einzigen Zieles hier auf dieser Welt: um eins zu werden mit dem unendlichen Leben, dem unsterblichen Leben. Wir sind hier, um zu lernen, ein Leben zu führen, in dem es keine Angst, keine Sorgen, keine Tränen, keinen Neid, keine Eifersucht und keine Leidenschaft gibt; um ein künstlerisches Leben, ein ästhetisches Leben, ein wissenschaftliches Leben, ein Leben im Licht zu führen. Dazu sind wir in dieser Welt!

Die Neigung zur Gotterfahrung ist das höchste Streben in uns. Eins mit Gott zu werden ist für unser inneres Wesen natürlich.

 

Der Zeuge in uns

Denke immer daran, dass die Welt nur eine Projektion des Gemüts ist; und dieses ist im Selbst. Wo immer der Körper sich auch bewegen mag, das Gemüt muss unter Kontrolle gehalten werden. Der Körper bewegt sich, aber nicht das Selbst. Die Welt ist im Selbst. Das ist alles!

Ramana Maharshi

Du kennst Deine Gedanken. Du bist Zeuge Deiner Gedanken. Du weisst jedoch nichts über die Gedanken eines anderen. Der andere kennt seine eigenen Gedanken. Du sagst: "Meine Gedanken sind gut." Warum sagst Du das? - Weil Du innerlich die Farbe oder das Wesen Deiner Gedanken wahrnimmst und sie beschreiben kannst.

Du siehst Deine eigenen Gedanken. Ist es nicht so? - Aber hinter Deiner Sehfähigkeit steht noch jemand. Dieser Jemand ist die Göttliche Mutter. Sie ist nichts anderes als das wahrnehmende Bewusstsein. Dieses nimmt alles wahr, was Du denkst, was Du fühlst, was Du tust.

Auch wenn Du Dich in einem dunklen Zimmer versteckst, damit niemand sieht, was Du tust - die Göttliche Mutter weiss es. Sie weiss alles. Deshalb solltest Du nichts Schlechtes denken. Es ist ein Zeuge in Dir; immer ist da dieser Zeuge in Dir.

Du brauchst niemand anderen, der Deine Gedanken und Taten für Dich beobachtet. Der Zeuge sitzt in Dir selbst.

Wo ist der Zeuge Deines Lebens, Deines Ein- und Ausatmens im Tiefschlaf? - Im Tiefschlaf ist kein Gemüt aktiv, keine Intelligenz, kein Bewusstsein, und doch ist ein Zeuge da, und Du lebst! Wer ist dieser Zeuge? - Die Göttliche Mutter in Dir ist der Zeuge Deines Tiefschlafzustands. Sie ist Zeuge von allem, was in und ausserhalb von Dir geschieht.

Begehe deshalb keine Sünden, unterhalte keine falschen Gedanken, denn die göttliche Mutter sieht, was Du tust und denkst. Sie beobachtet Dich von innen und von aussen!

Die Schulkinder tun nichts Dummes, solange der Lehrer vor ihnen steht; kaum aber ist der Lehrer gegangen, fangen sie an, in alle möglichen Dummheiten zu verfallen.

Aber dieser Zeuge ist immer da. Er geht nicht fort wie der Lehrer. Immer sitzt die Göttliche Mutter in Dir. Unterhalte deshalb immer nur die besten Gedanken und Gefühle und sprich mit der göttlichen Mutter! Anstatt mit Deinem eigenen Gemüt zu sprechen, sprich besser mit Ihr! Sie wohnt in Deinem Herzen.

Wenn jemand da ist, der uns beobachtet, der in uns ist, der überall im Raum ist, wer ist dann der Beobachter, unser Beobachter, der Beobachter des Raumes? - Nicht wir! Es ist jemand anders! Jemand ist in der Seele des Raumes und beobachtet alles.

Wir können von hier aus nicht sehen, was im Raum jenseits der Galaxien geschieht. Aber die Göttliche Mutter ist auch dort. Sie ist hier und überall. Sie ist der Zeuge. Alles beobachtet sie, jede einzelne Tat in allen Galaxien. Sie hat vor zehn Millionen Jahren gewusst, was heute hier geschieht, und Sie kann die gleiche Situation zehn Millionen Jahre später wieder hervorrufen.

Sie trägt alle Kräfte in sich selbst.

 

26 Blumen geistiger Erkenntnis

 

1

Das Göttliche sieht Dich klarer, als Du den Menschen siehst, der vor Dir steht. Das Göttliche hört Dich weitaus besser, als der Mensch neben Dir Dich hört. Das Göttliche ist weit wirklicher als die Person, mit der Du zusammen bist. In dieser Erkenntnis wächst der geistige Mensch ständig. Es ist diese Erkenntnis, die Grundlage aller geistigen Entfaltung und Entwicklung ist. Die dies anerkennen, dürfen wissen, dass dadurch die Herzensreinheit zunimmt.

2

Der wahre geistig Strebende entwickelt sich gewaltig, indem er sich selbst ständig als Flamme Gottes betrachtet, als ein Feuer göttlichen Strebens, als ein Licht göttlicher Erkenntnis. All seine Gedanken und Gefühle sind auf dieses fundamentale Prinzip seines Lebens konzentriert. Deshalb wächst er; durch seine Gedanken und Gefühle hebt er sein Leben beständig empor und wandelt es um. Seine Gedanken und Gefühle kreisen um das Göttliche und im Göttlichen; sie gehören weder dem materiellen noch dem mentalen Bereich an, sondern sie sind göttlich, geistig, der ewig währenden Wahrheit zugehörig.

Etwas derartiges ist in der Tierwelt unbekannt. Alle Tiere suchen Futter und sind sich ihres hungrigen Körpers bewusst. Allein mit der Suche nach Futter und mit Gedanken an Futter geht der ganze Tag verloren. Körper und Futter und einige andere Instinkte bedingen alle Gedanken, die nur um diese Dinge kreisen. Die Tiere sind unfähig, sich selbst aus dieser tragischen Situation zu befreien, und den meisten Menschen ergeht es ebenso: sie suchen nach Geld, nach Essen, nach Annehmlichkeiten, nach allem, was zum Behagen des Körpers beiträgt und ihm Genuss bereitet.

Das ganze Leben geht auf diese Weise verloren. Sogar nach der Pensionierung arbeiten sie noch für Geld. Alle Gedanken kreisen um Körper und Essen, Selbsterhaltung und andere Instinkte. Viele Menschen erheben sich kaum über diese Ebene, denn sie sind materialistisch, körperverhaftet, weltlich.

Der Wahrheitssucher jedoch betrachtet sich nicht als Körper, sondern als eine Flamme göttlichen Strebens, als ein Licht göttlicher Erkenntnis, als das er die gewöhnliche Menschheit sowie das Tierreich transzendiert. Seine Gedanken sind auf Unvergängliches, Geistiges ausgerichtet, und obwohl diese unsichtbar sind, wird doch das sichtbare Leben dadurch beeinflusst und bereichert.

3

Der geistige Mensch denkt an den Geist, an die Seele, und er weiss, dass er selbst ein Geist und eine Seele ist und hegt und pflegt dementsprechende Gedanken und Gefühle. Er lebt als eine Seele über allem - über der Materie, über dem Körper, über der Umgebung, über der Gesellschaft - als ein ursprünglich geistiges Prinzip, weshalb er fähig ist, auch andere von allem Begrenzenden zu befreien.

4

"Gott allein ist." Das sagen die Mystiker.

"Gott ist, und die Welt ist auch", sagen die Theologen.

"Nur die Welt ist", sagen die Materialisten. -

Die Erfahrung der Mystiker ist wirklich, unbegrenzt und erleuchtet. Die Erfahrung der Theologen ist mental, während die der Materialisten auf blosser Sinneserfahrung beruht. Unter dem Zwang des Lebens entwickeln sich Materialisten zu Theologen, und aus diesen entfalten sich Mystiker. Gesegnet sind jene, welche die Unreife der Materialisten hinter sich gelassen haben, um in die dynamische Welt mystischer Erfahrung einzutreten

5

Wer von anderen erwartet, dass sie ihn glücklich machen, wird das Glück niemals finden. Wer für sein Glück von äusseren Verhältnissen, Menschen und Dingen abhängig ist, kann nicht lange und nicht wahrhaft glücklich sein. Keinen wahren Frieden kennt, dessen Friede von etwas anderem als ihm selbst abhängig ist.

Es kommt nicht voran, wer ständig anhält, um seinen Fortschritt zu messen. Diejenigen können keine Ernte einfahren, die ständig die Erde durchwühlen, um zu sehen, ob die Saat schon keimt.

6

Die ganze Welt mag schlecht sein, sie ist aber insofern gut, als in Deinem Herzen nur Gutes ist. Die ganze Welt mag ungerecht sein, wenn aber von Dir nichts Ungerechtes ausgeht, ist sie insofern gerecht. Die ganze Welt kann friedlos sein, wenn aber in Deinem Inneren Frieden herrscht und Du in Frieden lebst, ist sie soweit friedlich. Gross ist die Verantwortung auf Deinen Schultern. Sie lastet schwer in dieser schwierigen Welt. Gross ist unsere Verehrung für Deine edle Gesinnung!

7

Es ist das Göttliche, das uns bereichert, stärkt und erleuchtet, uns mit dem göttlichen Wesen erfüllt und so befähigt, die menschlichen Begrenzungen zu überwinden, unser Menschsein umzuwandeln und zu transzendieren. Tun wir das nicht, bleiben wir in engen Begrenzungen und Schwächen gefangen.

Im Glauben allein wird der Mensch zum Übermenschen. Ein Mensch, der in der göttlichen Liebe lebt, ist übermenschlich. Ein Mensch, der in göttlicher Weisheit lebt, ist übermenschlich. Er hat Frieden auch unter schwierigsten Umständen. Er bleibt heiter und voller Glück, auch wenn die Lage peinlich ist. Er weiss eine Lösung selbst für unlösbare und schwierigste Lebensprobleme.

Die Berührung mit dem Göttlichen ist unerlässlich, sobald es darum geht, zur wahren Lebenserfüllung zu gelangen.

8

Die Meditation über Gott als Unendlichkeit des Lichts und der Liebe, des Friedens und der Schönheit ist ein wirksames, das Denken reinigendes und die Nerven stärkendes Mittel. Die heiligen Schwingungen durchdringen alle Körperzellen und heilen alle Krankheiten. Die mächtigen, beruhigenden Wellen, die in der Meditation entstehen, üben einen wohltuenden Einfluss auf Gemüt und Nerven, Organe und Körperzellen aus.

9

Die Menschen werden nicht gross geboren, aber die Fähigkeit zur Grösse ist in ihnen angelegt. Sie werden in dem Mass ihre Grösse erlangen, in dem sie ihre Anlagen fördern und entwickeln.

10

Vergeistige all Deine Tätigkeiten! Führe sie aus in der vollen Erkenntnis, dass der eigentlich Handelnde jene göttliche Bewusstseinskraft in Dir ist, die alle Tätigkeiten Deiner Intelligenz erhält. Stehe in Ehrfurcht vor diesem wahren Wirkenden und übergib Ihm die Früchte Deiner Werke! Gott ist das höchste Bewusstsein in uns, der wahre Handelnde. Ohne Ihn können wir nichts tun: nicht leben oder handeln, nicht denken oder fühlen!

11

Die Liebe ist höchste Tugend, ist Hauptantriebsfeder aller anderen Tugenden. Das Wesen Gottes wird am besten als Liebe beschrieben. Liebe ist die Seele der ganzen Natur und die Gottheit im Menschen.

12

Lasse Güte aus Deinen Augen strahlen! Lasse Deine Zunge sanfte Worte sprechen! Berühre alles mit zarter Hand! Nähre Dein Gemüt mit Gottgedanken. Fülle Dein Herz mit Reinheit und lasse Deine Hände selbstlose Dienste verrichten. Sei ganz und gar vom intensiven Bewusstsein und von der Erfahrung der Gegenwart, der Macht und dem Frieden Gottes durchdrungen.

13

Gross sind nicht Menschen, die viel sprechen und viel tun, sondern es sind diejenigen, die tief denken, richtig leben und Gott in sich, in der Menschheit und in aller Natur innig lieben!

14

Sobald Du Deine Arbeit aufnimmst, biete Gott im voraus schon die dahinterliegenden Beweggründe, die ausführenden Kräfte und die zu erwartenden wie auch die nicht zu erwarteten Resultate dar.

Auf diese Weise bleibst Du rein. Kein Missgeschick beunruhigt Dich, Du bleibst unverdorben, unangetastet von allem und frei von Stolz, trotz aller noch so wunderbaren Früchte Deiner Arbeit.

15

Wende Deine Aufmerksamkeit dem Positiven zu! Nichts Böses oder Schlechtes, nichts Unglückliches kann weiterbestehen, wenn es in Deiner Aufmerksamkeit und Deinem Willen keinen Platz findet.

16

Das einzige Ziel des Lebens ist das Erlangen wirklichen Wissens, wirklicher Liebe, wirklichen Friedens, wirklichen Glücks und der Erfahrung Gottes, welche die Erfahrung des Unsterblichen ist.

17

Schönheit vergeht, Jugend verfliegt. Mit jeder Minute verfliesst unser Erdenleben. So lasst uns mit aller Dringlichkeit voranschreiten, der Erfahrung göttlicher Vollkommenheit entgegen!

18

Als Christ geboren zu sein, bedeutet noch nicht, dass wir auch wirkliche Christen sind. Die Liebe, die Weisheit, die Reinheit, das Licht, die Christus in sich vereinigt hat, müssen wir in unserem täglichen Leben auch zum Ausdruck bringen.

19

Liebe kann nicht erzwungen oder erkauft werden, sie wird durch unser liebevolles Wesen erweckt.

20

Wenn Du voll Frieden sein möchtest, wünsche anderen Frieden, und zwar jederzeit, unter allen Bedingungen!

21

Wenn wir uns Gott zuwenden, verlieren wir unsere Begrenzungen, unsere Unwissenheit, unsere Sorgen und Schwächen. Durch die Hingabe an Gott erlangen wir Wissen und Kraft, Gnade, Freude, ewiges Leben und Vollkommenheit.

22

Gott ist absolute Reinheit, Frieden, Kraft und Vollkommenheit. Wir werden Ihn dann erkennen, wenn wir die Reinheit, den Frieden, die Kraft und Vollkommenheit in uns voll entwickelt haben.

23

Was Du erstrebst, wirst Du erlangen, was Du suchst, wirst Du finden, was Du sehen willst, das wirst Du entdecken!

24

Der Mensch ist stets auf der Suche nach Glück. Sein glücksuchendes Wesen hört nicht auf zu suchen, bis es das Glück findet, das unzerstörbar und bedingungslos ist - und das ist Gott. Die immerwährende Freude, nach der das Menschenherz verlangt, kann nur im unvergänglichen und unbegrenzten Sein Gottes gefunden werden.

25

Vom Menschen, der Gott liebt, ausgehend, strömt allen Wesen die gleiche Liebe entgegen, so wie die Wärme der Sonne allen und allem in gleichem Masse zuströmt. Solcherart ist ein Mensch, der Gott wirklich liebt.

26

Bitte nicht um die Befreiung von Schwierigkeiten, sondern um die Kraft und Entschlossenheit, diese durchzustehen und siegreich daraus hervorzugehen.

 

 

Gross ist das Unglück des Menschen, der stirbt, ohne Gott erfahren zu haben, ohne nach der Gnade des Göttlichen gestrebt zu haben.

Sehr gesegnet ist der Mensch, der vor seinem Tod oft an das Göttliche gedacht hat, der oft das Mantra wiederholt hat.

Ein solcher Mensch wird in äusserst günstigen Umständen wiedergeboren werden, in Umständen, die zur Erfahrung Gottes höchst geeignet sind.

Und sollte es gerade nirgends solch günstige Umstände geben, erschafft sie das Göttliche und führt diesen Menschen auf eine Weise, die nicht so leicht zu entdecken ist, dorthin.

Swami Omkarananda

 

Es ist die Einstellung,
die alles entscheidet

Um den geistigen Fortschritt zu beschleunigen, können wir die Methode der kosmischen Verehrung anwenden.

Bei jedem Aussprechen des Mantras haben wir das starke Gefühl, dass wir uns im Herzen der zeitlosen, raumlosen, alles wahrnehmenden, alles transzendierenden Wirklichkeit befinden.

In Gedanken zünden wir Kerzen an und bieten dem Göttlichen das Beste an, was wir uns vorstellen können. Gedanklich befinden wir uns den ganzen Tag in einer Haltung der Verehrung für das Unendliche. Auch wenn wir arbeiten, telefonieren oder sonst etwas tun, beschäftigt sich etwas in uns mit der kosmischen Verehrung des Göttlichen.

Was wir im Geist und in Gedanken sind, ist von allerwichtigster Bedeutung! Im Geist und in Gedanken muss die Transformation stattfinden. Alle im Geist und in Gedanken vollbrachten Handlungen sind nicht nur wirklicher als materielle Gegenstände, sondern bestimmen das ganze Schicksal des Menschen. Was wir in Gedanken und im Geist sind, ist daher von höchster Wichtigkeit.

Angenommen, wir könnten beständig das Mantra wiederholen und dabei über seine Bedeutung und das Wesen des Göttlichen nachdenken, dann wäre als Folge dieses Vorgangs nach einigen Jahren unser Unterbewusstsein so umgewandelt, dass innen und aussen nur noch das Licht der göttlichen Gegenwart leuchten würde.

Gedanklich müssen wir also das Göttliche verehren. Gedanklich können wir uns vervielfachen und in allen Ecken des Universums das Göttliche verehren.

Der Mensch ist vor allem Geist; und geistige Taten führen deshalb zur Gotterfahrung.

Sogar materielle Handlungen, wenn sie im Geist der Verehrung Gottes ausgeführt werden, führen zur geistigen Entwicklung. Es ist die Einstellung, die unseren materiellen Tätigkeiten Wert verleiht. Deshalb beschäftigt sich der geistig Strebende ernsthaft mit der gedanklichen Verehrung des Göttlichen. Er befindet sich in der Gesellschaft des Göttlichen. Er lädt das Göttliche nicht nur ein, in seinem Herzen zu wohnen, sondern er eilt auf das Göttliche zu, wo immer er sich auch befinden mag; und seine Bemühungen, immer beim Göttlichen zu sein, gewinnen schliesslich die Oberhand.

Der Mensch ist vor allem Seele. Jene, die das vergessen, machen im Leben viele Fehler.

Jene, die das wissen, fühlen sich spontan dazu bewegt, das innere spirituelle Leben zu hegen, zu nähren und zu bereichern. Verehrung im Geist und in Gedanken und im Herzen - eine solche Verehrung muss immer lebendig sein, ungeachtet dessen, ob gleichzeitig auch noch eine äusserliche Verehrung stattfindet oder nicht. Wenn auch noch äusserliche Verehrung stattfindet, dann ist das um so wunderbarer, weil auch das ein Mittel zu schnellem Fortschritt ist, aber wieder nur aufgrund der Einstellung, die den Verehrenden beseelt.

 

 

 

Solange der Träumende nicht aufwacht, beziehungsweise der Traum nicht aufhört, bleiben die Sorgen des Träumenden bestehen.

Eine Erfahrung ist wirklich, solange sie andauert. Es ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich zu denken, physische Wirklichkeiten wären blosse Vorstellungen.

Für uns sind es Wirklichkeiten, solange wir im physischen Bewusstsein gefangen sind.

Swami Omkarananda

 

 

 

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