Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Mai 2003

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Es ist das Göttliche, das uns bereichert, uns stärkt und erleuchtet, das uns mit göttlichem Wesen erfüllt und befähigt, die menschlichen Begrenzungen zu überwinden, unser Menschsein zu überhöhen, über es hinauszuwachsen, anstatt in seinen Schwächen gefangen zu bleiben.

Im Glauben nur ist der Mensch ein Übermensch.

2. Tag

Ein Mensch, der in der göttlichen Liebe lebt, ist übermenschlich. Ein Mensch mit göttlicher Weisheit ist übermenschlich.

Er bewahrt inneren Frieden auch in schwierigsten Zeiten. Er bleibt heiter und voll Glück, auch wenn die Umstände noch so belastend sind. Er weiß eine Lösung für die schwierigsten Lebensprobleme.

Die Berührung mit dem Göttlichen ist unerlässlich, wenn es darum geht, zur wahren Lebenserfüllung zu gelangen. Deshalb muss jede erzieherische Bemühung, jedes pädagogische System die Fähigkeit des Menschen berücksichtigen, das Göttliche wahrzunehmen, zu erfahren und zum Ausdruck zu bringen.

3. Tag

Das Leben wird zu einem farbenfrohen Gesang, sinnvoll und schön, sobald man in Berührung mit dem Göttlichen ist.

Dieser Kontakt mit dem Göttlichen ist ausschlaggebend.

Die Seelenstärke, die Strahlkraft des Geistes, die Größe des Charakters entsprechen der Intensität, mit der man innere, organische Beziehungen mit dem Göttlichen pflegt.

 

4. Tag

Kein Mensch ist vernünftiger als jener, der mit der göttlichen Wirklichkeit in Berührung ist. Selbst die größten Philosophen der Welt, die ihr Leben der Disziplin des Denkens weihten, fühlen sich nicht ganz wohl angesichts des Weisen, der das Göttliche berührte; denn nur, wer das Göttliche berührt hat, kann über eine alles durchdringende Vernunft verfügen, über eine Vernunft, die zugleich auf das Eindringlichste unterscheidet, weil sie vom Licht der höchsten schöpferischen Gotteskraft beseelt ist.

 

5. Tag

Mögen wir uns von dieser schöpferischen Intelligenz Gottes - vom Licht der Wahrheit - lenken und leiten lassen. Nur dann wissen wir, was wahre Lebensfreude ist. Auch die Reichsten und Größten dieser Welt, auf die die Menschen ihre Augen richten, wissen nicht, was wahre Lebensfreude ist.

Von echter, bleibender, unverbrüchlicher Freude erfüllt ist das Leben erst dann, wenn etwas in uns das Göttliche berührt; und die Fähigkeit, das Göttliche zu erfahren, ist in jedem von uns vorhanden und muss nur aus Herz und Geist entfaltet werden, um zur Wirksamkeit zu gelangen.

 

6. Tag

Betrachten wir uns nicht als Geschöpfe der Natur, sondern sehen wir uns - wie die Bibel sagt - als Bildnis Gottes, aus Wesen und Substanz des höchsten Göttlichen geschaffen, dessen Wesen grenzenlose Liebe, Licht, Erkenntnis, Friede, Fülle und Vollkommenheit ist.

Diesen Ursprung, aus dem wir hervorgegangen sind, zu erfahren, darin liegt der Sinn unseres Lebens.

7. Tag

Der beste Dienst, den du einem Menschen erweisen kannst, liegt darin, seine Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was der höchste Wert und das Wertvollste in ihm selbst ist.

Den besten Dienst erweisen wir dem anderen, indem wir ihm helfen, das Bild des Göttlichen in sich selbst zu erkennen, denn dieses Bildnis Gottes ist die Quelle aller Werte, aller Wunder, aller Genialität. Es gibt ein unvergängliches Prinzip in jedem, und das ist die unendliche Wirklichkeit, die alle Vollkommenheiten in sich trägt.

In dieser Wirklichkeit leben wir; sie trägt und erhält uns. Unser Leben wird in höchstem Maße edel, und alles, selbst die Natur, beginnt uns zu lieben, wenn etwas vom Göttlichen unser Sein berührt hat. Die Berührung des Göttlichen verbürgt uns unendlichen Wert, unendliche Würde.

8. Tag

Welchen Wert hat schon unser schöner, blauer Stern, unsere Erde, in diesem materiellen Universum? - Ist sie nicht ein kleinwinziges Stäubchen in diesem ungeheuer weiten kosmischen Weltensystem, im weiten Raum des ganzen Universums? - Der Mensch jedoch, der aus diesem Staub der Erde gebildet ist, trägt unendlichen Wert, unendliche Würde in sich. Er ist Träger jener Intelligenz, die den ganzen Kosmos bewegt. Sein Herz umspannt das ganze weite Universum. Seine Seele ist unermesslich in ihrer Größe.

Deshalb kann ein christlicher Mystiker sagen, Gott sei das Maß, womit die Menschenseele zu messen sei.

9. Tag

Der Mensch ist ein unvergängliches Wesen in einer vergänglichen Form, die unsterbliche Wahrheit, eingebettet in einen vergänglichen, körperlichen Organismus, nicht ein Geschöpf der Natur, sondern eine metaphysische, ontologische Wirklichkeit. Er trägt in sich das zeitlos-raumlose Bewusstsein, aus dem das Universum hervorging.

Der ganze Kosmos aber ist eine organische Einheit.

10. Tag

Wer war schon dabei, um zu wissen und sagen zu können, wie der Mensch erschaffen wurde?

Die Biologen glauben zwar, ziemlich genau Bescheid zu wissen, doch was den Ursprung des Lebens auf Erden anbelangt, so tappen auch sie im Dunkeln. Charles Darwin, einer der grossen Biologen, leitet den Menschen vom Affen ab, doch was er dafür vorzubringen hat, ist mehr ein Zusammensetz- und Ratespiel als eine wirkliche Beweiskette. Auch wenn viele Gründe dafür sprechen, ist es dennoch nicht die Wahrheit.

Niemand weiß etwas Sicheres in Bezug auf die Entstehung des Menschen, doch lässt sich von der Beschaffenheit des Menschen auf seine Erschaffung schließen.

Wir verstehen schon mehr, wenn wir wissen, was das Innerste des Menschen ausmacht.

11. Tag

Die Wissenschaftler sind geneigt anzunehmen, Bewusstsein gehe aus der Materie hervor; doch insofern Materie etwas Unbelebtes ist, kann das nicht stimmen. Wie könnte leblose Materie intelligent sein?

Kann Materie Bewusstsein und Intelligenz erschaffen? - Nein! Wie lässt sich dann die Behauptung aufrechterhalten, die Hirnzellen erzeugten das Bewusstsein?

Bewusstsein ist mehr als Materie. Bewusstsein trägt alle Möglichkeiten und Fähigkeiten in sich. Es hat die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis, wie auch die Fähigkeit, Objekte zu erkennen.

 

12. Tag

Die Wissenschaft ist heute so weit gekommen, dass sie die Materie als Energiestruktur sieht. Die Physik ist in den Bereich der Atome vorgestoßen, und das Atom ist für sie ein kraftgeladener, leerer Raum. Das klingt für uns phantastisch, doch die heutige Wissenschaft kann es beweisen; für sie ist es Realität.

So erscheint es heute vielen als längst überholtes bildhaftes Denken, mit der Bibel vom Menschen als dem Bild Gottes zu sprechen, doch ist dieses Bild unwandelbar und unzerstörbar, und wir können alles bezweifeln, nur nicht das Göttliche Sein, das damit angesprochen ist. Es handelt sich auch nicht um eine bloße Abstraktion, sondern um die absolute Wirklichkeit.

Diese verfügt über eine Dimension, die sich als die schöpferische Funktion des Unendlichen beschreiben lässt, und sie befindet sich im Menschen.

 

13. Tag

Das Göttliche im andern sieht man nicht, doch die Auswirkungen des Göttlichen im anderen sieht man, so wie man auch die Intelligenz im anderen nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar durch ihren Ausdruck und ihr Wirken erkennt - sei es im Verhalten und Tun oder im verbalen und mimischen Ausdruck: Jedes Wort, jede Geste, die ganze Persönlichkeit ist vom Maß und der Art der aktiven Intelligenz geprägt. Wie wir also die Wirklichkeit der Intelligenz im anderen erst durch deren Agieren und Reagieren in der Umwelt erkennen, so erhalten wir Zugang zur göttlichen Gegenwart im anderen Menschen, indem wir deren Auswirkungen im Bereich der Erfahrung beobachten.

14. Tag

Es gibt Menschen, die mehr als andere in der Lage sind, durch den Ausdruck ihrer höheren Natur und ihres edlen Wesens die Gegenwart der göttlichen Wirklichkeit erkennbar werden zu lassen.

Die Anwesenheit der göttlichen Wirklichkeit in einem Menschen lässt sich aus Phänomenen erschließen, in denen die göttlichen Eigenschaften in hervorragender Weise ihren Ausdruck finden, wie etwa im liebenden Herzen eines heiligen Franziskus von Assisi oder auch in echter, reiner, tief empfundener Mutterliebe.

Durch den Ausdruck göttlicher Eigenschaften im täglichen Leben des Menschen lässt sich auf das Dasein einer göttlichen Wirklichkeit schließen.

 

15. Tag

Das körperlich-sinnliche Leben steht stets im Widerspruch zur unendlichen Glückseligkeit, die wir - in Wirklichkeit und Wahrheit - unserem ganzen Wesen nach sind.

Was sind wir? - Die Erfahrung zeigt, dass wir grenzenloses Glück sind, raumloses, zeitloses, ewiges Glück, Bewusstsein, Friede, Stille, Vollkommenheit, absolute Weisheit, absolute Reinheit, absolutes Licht - das sind wir.

Das ist es, was die Erfahrung uns zeigt.

16. Tag

Das äußere Leben, das wir im Raum-Zeit-Universum zubringen, ist abhängig von Körper und Sinnen, wird regiert von geringer Intelligenz und ebenso wenig Vernunft; mit anderen Worten: seine Möglichkeiten sind äußerst begrenzt.

Jenseits der Reichweite der Sinne existieren aber Millionen von Wirklichkeiten, die ganz einfach aufgrund der Begrenztheit ihrer Erkenntnisfähigkeit nicht wahrgenommen werden.

Diese Wirklichkeiten können aber mit den Kräften und Fähigkeiten des Bewusstseins erkannt werden, denn dem Bewusstsein sind zahllose Kräfte und Fähigkeiten zu Eigen, und diese sind es, die uns die Wirklichkeiten einer höheren Ordnung erschließen können.

17. Tag

In erster Linie sind wir das unendliche Sein.

Davon haben wir eine unmittelbare Erfahrung.

Um das unendliche Sein zu erfahren, brauchen wir keine Sinnesorgane, auch nicht Vernunft oder Intelligenz, denn wir sind Es selbst.

18. Tag

Das unendliche Sein, das Glückseligkeit ist, kann alle Formen annehmen, die es will - Millionen Formen ohne Ende.

Es kann zum Beispiel in der Gestalt Christi erscheinen und durch diese im Universum wirken und danach wieder verschwinden. Es kann die Gestalt Krishnas oder Shivas annehmen oder auch als irgendein Prophet erscheinen. Es kann in allen Welten und zu allen Zeiten durch die Gesamtheit aller Propheten tätig sein, denn unbegrenzte Möglichkeiten liegen in Ihm.

19. Tag

Wenn du in den Tiefschlaf hineinsinkst, wirst du eins mit deinem wahren Sein. Was geschieht? - Du erfährst Glückseligkeit ohne ein Objekt, das dir diese vermitteln würde. Du befindest dich in tiefem Frieden, ohne dass du ein Objekt außerhalb deiner selbst als Ursache dieses tief empfundenen Friedens erfahren würdest. - Daraus folgt, dass dieser Friede und diese Glückseligkeit deinem eigenen Sein angehören.

Also sind die Glückseligkeit und der Frieden, die du im Zustand des Tiefschlafs im Einssein mit deinem wahren Sein erfährst, du selbst. Dabei handelt es sich um eine direkte, nicht eine indirekte Erfahrung.

Die auf diese Weise erfahrene Glückseligkeit aber ist unauslotbar.

 

20. Tag

Nehmen wir einmal an, du erfährst die göttliche Glückseligkeit ganz bewusst und nicht, wie es gewöhnlich im Tiefschlaf geschieht, unbewusst und in großer Dunkelheit befangen.

Was geschieht dann? Du wirst eine direkte Erkenntnis dieses Seins haben, das unendliches Glück ist, das gleichzeitig das Licht der Lichter, die Weisheit aller Weisheiten und die Vollkommenheit aller Vollkommenheiten ist. Es ist die Ewigkeit. Es ist völlig unabhängig, es ist unmittelbar. Nichts ist dir näher als diese unendliche Glückseligkeit, mit der du dich täglich im Zustand des Tiefschlafs vereinst.

Diese Glückseligkeit ist aber auch alle vierundzwanzig Stunden da, und jede Minute kannst du Kontakt mit ihr aufnehmen.

Sie ist immer da!

21. Tag

Warum bezeichnet man Gott auch als Wirklichkeit? - Wirklichkeit deshalb, weil Wirklichkeit das ist, was immer da ist, was sich niemals ändert. Obschon innerhalb des eigenen Seins dieser Wirklichkeit endlose Wandlungen vor sich gehen, ändert Es selbst sich nicht, wird nicht berührt von all den Veränderungen, so wie die Sonne nicht berührt wird von den verschiedenen Formen, welche die Wolken annehmen.

Mit Hilfe dieser Analogie gelingt es dir vielleicht zu verstehen, dass die Wirklichkeit das ist, was zu nichts anderem in Widerspruch steht und keinen Gegensatz hat, was weder beeinflusst noch von irgendetwas berührt werden kann.

22. Tag

Wir können die Wirklichkeit nicht sehen, obgleich sie allein überall zugegen ist.

Wenn du die Wirklichkeit zu sehen wünschst, musst du selbst zu eben dieser Wirklichkeit werden. Kannst du das Glück, das du durch Einssein mit deinem wahren Sein im Tiefschlafzustand erfährst, sehen? Nein, du kannst es nicht. Oder erfreust du dich dieses Glücks mit Hilfe eines Organs oder sonst irgendeiner Fähigkeit? Nein - du wirst selbst zur Glückseligkeit. Es ist somit ein Erkennen durch Einssein. Es handelt sich um eine Erkenntnis, in der der Erkennende und das Objekt der Erkenntnis eins werden, obwohl es in diesem Zusammenhang falsch ist, von einem Objekt der Erkenntnis zu sprechen. Denn in diesem Fall ist die Dreiheit von Erkennendem, Erkanntem und dem Vorgang des Erkennens verschwunden.

23. Tag

Das Glück, das du im Tiefschlaf durch Einssein mit deinem wahren Sein erfährst, ist unabhängig von der äußeren Welt, unabhängig vom eigenen Körper, unabhängig von den Sinnen, unabhängig von der menschlichen Vernunft. Es ist das, was raum- und zeitlos ist; das, was immer da ist, das, was höchst positiv und ohne irgendeinen Gegensatz ist.

Das menschliche Leben hingegen ist dauernd geplagt von Leid und Schmerz, Unglück und Not.

In Gott gibt es kein Leid, keine Not, kein Unglück. Gott ist vollkommen: ein Königreich in sich selbst. Er ist der Reichtum allen Reichtums.

24. Tag

Wo liegt dein Reichtum? - Sicher nicht in den Sinnen, die dich höchstens in den Wahnsinn treiben, verführen und in einer Welt der Dunkelheit gefangenhalten, in der alles begrenzt ist. Durch die Sinne kannst du keine wahre Erkenntnis erlangen, die Gefühle und Gedanken anderer Menschen nicht wahrnehmen, noch die Millionen von Welten in dir und um dich herum sehen: So groß ist die Dunkelheit, deren anderer Name "Nichtwissen" ist.

Bist du darin gefangen, bleiben Zukunft und Vergangenheit in Dunkel gehüllt, ja nicht einmal die Gegenwart wird in vollem Umfang sichtbar.

25. Tag

Es sind die äußerst begrenzten Fähigkeiten der menschlichen Sinne, die dich in die Irre führen und dich - der Funktion nach - von der göttlichen Wirklichkeit abschneiden, in der du dich tatsächlich befindest, in der du geboren bist, die aber schon vor deiner Geburt da war, selbst jedoch ungeboren, ewig und zeitlos ist.

 

26. Tag

Das Mantra ist nichts anderes als die absolute Wirklichkeit in Form von Schwingung. Und hinter dieser Schwingung ist Bewusstsein, und Bewusstsein ist Licht, ist Glückseligkeit, ist Frieden; es ist ein Bestandteil jener wunderbaren Göttlichen Wirklichkeit, von der wir nie losgelöst werden können - unter keinen Umständen und in keiner Daseinsform.

27. Tag

Es gibt alle möglichen Arten von unsichtbaren Welten.

Nach dem Tod geht der Mensch, entsprechend der Art seiner Gedanken, Taten, Gefühle und dem hier auf Erden Erreichten in verschiedene Welten ein. Aber auch in jenen Welten ist die Gottheit als grenzenloses Glück und Licht, als das Bewusstsein des Bewusstseins, die Intelligenz der Intelligenz gegenwärtig.

Als absolute Intelligenz, unbegrenzte Intelligenz, von allem unabhängige Intelligenz leuchtet die Gottheit in allen Welten.

 

28. Tag

Ein Mensch mag seine Intelligenz verlieren, wenn sein Gehirn einen Schaden erleidet, während jene Intelligenz der unendlichen Glückseligkeit, die du durch Einssein mit deinem wahren Sein im Tiefschlafzustand erfährst, unzerstörbar, ewig und ohne die Möglichkeit eines Irrtums ist: überall anwesend, alles seiend, unveränderlich und unzerstörbar.

 

29. Tag

Die unendliche Glückseligkeit ist nicht nur in deinem Herzen verborgen anwesend, sondern auch in allen anderen. Jeder erfährt dieselbe Glückseligkeit.

Das Glück, das du letzte Nacht im Tiefschlafzustand erfahren hast, ist absolut das gleiche wie das, was auch alle anderen Nacht für Nacht im Tiefschlafzustand erfahren; es ist das Gleiche Sein - ein einziges Sein.

Es ist mein Sein, denn ich erfahre es; doch ist es auch im Vogel, im Baum, im Wasser, im Raum, obschon der Raum es nicht berühren kann.

30. Tag

Der Raum kennt Es nicht, doch ist Es in ihm. Der Raum sieht Es nicht, doch ist Es in ihm.

Es ist in dir, doch du siehst es nicht, du nimmst es nicht wahr, du erfährst es nicht.

Es aber bleibt von deinem Nichtwissen unberührt, ist immer vollkommen.

Es ist ein einziges Sein, überall zugegen, innen sowie aussen; auch im Stein - doch der Stein weiß nichts davon; im Körper - und der Körper kennt es nicht.

 

31. Tag

Das, was diese wunderbare Glückseligkeit erfährt, in der du durch Einssein mit deinem wahren Sein im Tiefschlafzustand aufgehst, ist die Gottheit selbst. Da gibt es kein mittelbares, indirektes Erkennen. Hingegen, wenn du Kaffee trinkst, erkennst du den Geschmack indirekt über den Geschmackssinn und das Beurteilen des Geschmacks mit Hilfe deiner Intelligenz - kurz gesagt, durch Sinneswahrnehmung.

Das ist indirektes Erkennen. Solch ein indirektes Erkennen führt nicht zur Erfahrung Gottes oder zur Erfahrung der Wirklichkeit. Wirklichkeitserfahrung ist immer direkt, unmittelbar.

Wirklichkeitserfahrung ist die Wirklichkeit selbst!

 

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Januar 2003

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 28, Nr. 319

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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