Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 1995

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Bitte das Göttliche um mehr Gnade, mehr Weisheit, mehr Glauben, mehr Hingabe. Diese Eigenschaften, diese Segnungen werden dein inneres Leben gewaltig bereichern. Kein Leben hat wirkliche Kraft, wenn es nicht in irgendeiner Weise mit der Gegenwart des Göttlichen verknüpft wird.

Versuche jetzt Verbindung zum Göttlichen aufzunehmen! Sage zum Göttlichen: "Du bist Tausenden von Heiligen erschienen, du hast Tausende von Heiligen mit eigener Hand auf dem geistigen Weg geführt. Komm in mein Leben und führe auch mich! Möge ich deine Aufmerksamkeit verdienen. Mögest du nie aus meiner bewussten Wahrnehmung verschwinden!"

2. Tag

Der ganze Raum ist von der Freude des Göttlichen erfüllt. Die Luft ist von der Gnade des Göttlichen erfüllt. Überall finden wir eine leuchtende Welt, eine ekstatische Welt, eine Welt göttlicher Erkenntnis, des Friedens und der Kraft.

3. Tag

Der Wert der ununterbrochenen Mantrawiederholung ist sehr groß. Es ist der Weg, um die ganze Natur umzuwandeln, die ganze Natur göttlich werden zu lassen. Wenn man nicht 24 Stunden am Tag das Mantra wiederholt, wandert der Geist, und man wird von allen möglichen Gedanken angegriffen.

4. Tag

Je mehr du weißt, dass das Göttliche der einzige Schutz ist, der einzige Heiler, der einzige Segen, die einzige Unsterblichkeit, desto mehr wirst du fähig sein, das Göttliche zu begreifen. Das ist der einzige Weg zu Glück und Frieden. Denke also über die Natur des Göttliche nach, während du das Mantra wiederholst und versuche, es zu verstehen.

5. Tag

Angenommen, du stirbst heute, dann wird dich das Göttliche nicht fragen: "Hast du gut gegessen? Hast du gute Beziehungen mit deinen Nachbarn? Hast du dir ein neues Kleid gekauft? Wieviel Geld hast du auf der Bank?" Es stellt nie solche Fragen.

Es fragt dich nur nach einem: "Hast du Hingabe, hast du Liebe zu mir? Hast du Glauben an Mich? Wie oft hast du das Mantra wiederholt?" Solche Fragen stellt dir das Göttliche.

 

6. Tag

Erhöhe die Zahl deiner Mantrawiederholungen. Es sind Dinge wie diese, die deinen wahren Schatz darstellen. Alles andere hat keinen Wert. Wie wohl du dich in dieser Welt fühlst oder wie viele Häuser du besitzt, welches Vergnügen du genießt, das alles ist belanglos.

Nur eines ist wichtig: Hast du Hingabe ans Göttliche? Wenn du Hingabe ans Göttliche hast, bist du unsterblich, unzerstörbar, voll Frieden und Freude, Freiheit und Schönheit, erfüllt mit Gnade und Licht.

7. Tag

Das Göttliche ist die immer neue Wirklichkeit. Jene, die in der Gegenwart des Göttlichen leben, finden immer wieder neue Erkenntnisse, neue Schönheiten, neue Freuden und neue Wunder. Das Göttliche ist unendlich wunderbar, und jede Minute in Seiner Gegenwart ist etwas Wunderbares, ist stets das gleiche und doch nicht das Gleiche.

8. Tag

Obwohl das Göttliche immer das gleich ist, ist es doch stets neu. Alle die verschiedenen Aspekte des Göttlichen offenbaren sich dem geistigen Menschen. Das Göttliche ist der Schatz der Schätze, das Wunder der Wunder. Es ist das größte schöpferische Wunder. Es erschafft jeden Augenblick neue und noch neuere Dinge. Es offenbart Seine unendlichen Dimensionen - Seine unendlichen Dimensionen der Schönheit, der Fülle, der Freude, der Liebe, der Weisheit. Darum klammert sich der geistige Mensch immer mehr ans Göttliche und ist berauscht vom Wunder wirkenden, allbeschützenden Göttlichen.

9. Tag

Der geistige Mensch übergibt die Verantwortung für sein Leben ständig dem Göttlichen. Bei jedem Schritt im Leben sucht der geistige Mensch die Führung des Göttlichen, bei jedem Schritt übergibt er sich dem Göttlichen. Gott ist für ein solches Leben verantwortlich.

 

10. Tag

Das endliche Individuum gewinnt unendliche Stärke, unendliche Kraftreserven, Frieden, Freude und Segen, wenn es sich dem Göttlichen, das unendlich ist, ausliefert.

Deshalb opfert der geistige Mensch mit jeder Mantrawiederholung sein ganzes Sein dem Göttlichen auf, so dass Gott sein Leben in die Hand nehmen muss. Und wenn Gott das Leben eines Menschen in die Hand nimmt, wird es erfüllt von Reichtum, Freude, Frieden und Weisheit.

11. Tag

Die Liebe zum Göttlichen nimmt zu, wenn wir darüber nachdenken, wie wunderbar das Göttliche Tausende von Gottsuchern zu Seiner Erfahrung hingeführt hat.

Die Liebe zum Göttlichen wächst auch durch ständiges Nachdenken über Schriftstellen, die das Wesen des Göttlichen beschreiben.

Die Liebe zum Göttlichen wird immer größer, wenn wir uns in der Gesellschaft jener, die das Göttliche lieben, aufhalten, selbstlose Werke vollbringen und über die Wunder nachdenken, die ohne das Wirken der göttlichen Gnade nicht erklärbar wären.

12. Tag

Liebe das Göttliche mehr und mehr, dann wirst du die Luft mit der Gegenwart des Göttlichen erfüllt finden, und das Göttliche wird dir mehr dienen als eine Mutter ihrem kleinen Baby. Das Göttliche wird die Luft um dich herum erfüllen und immer als eine unvergessliche unzertrennliche Gegenwart bei dir bleiben, dich führen und ständig die richtigen Gefühle in dir wachrufen.

Je mehr du das Göttliche liebst, desto mehr fühlt sich das Göttliche für dich verantwortlich, desto mehr werden Seine Gedanken, Gefühle und Handlungen zu deinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen.

13. Tag

Erzeuge dauernd das Gefühl, dass das Göttliche überall um dich herum gegenwärtig ist. Dieses Gefühl muss immer wieder unterhalten werden. Ein solches Gefühl verschlingt hundert andere nutzlose Gefühle; abgesehen davon veranlasst es tatsächlich die göttliche Gegenwart, bei dir zu verweilen.

Wenn du eine Taste des Klaviers drückst, ertönt ein Klang; wenn du an das Göttliche denkst, antwortet das Göttliche - ob du es willst oder nicht.

14. Tag

Wenn ein Mensch sehr unaufrichtig ist, aber trotzdem ans Göttliche denken will, geschieht nichts. Hingabe und Aufrichtigkeit sind sehr notwendig. Sind diese beiden gegeben, übt jeder Gedanke ans Göttliche einen tiefen Einfluss auf das Göttliche aus.

15. Tag

Wenn der Geist freudig mit nur einem Ding beschäftigt ist, wird er umgewandelt und die Unreinheiten werden zerstört. Ununterbrochen musst du dich mit dem Göttlichen beschäftigen, ein paar Mantrawiederholungen genügen nicht. Versinke völlig im Göttlichen! Schließe deine Augen und denke an die wunderbar schöne Gegenwart des Göttlichen!

16. Tag

Durch ständige Mantrawiederholung wird das kosmische Bewusstsein erlangt, das Bewusstsein des Unendlichen dämmert herauf. Die Sonne wird zu deinem einen Auge, die Sterne werden zu deinem andern Auge. Im inneren Geist erlangst du die Einheit mit dem Kosmos. Du dehnst dich über den Kosmos hinaus aus und wohnst in den Freuden der Erkenntnis des Absoluten.

Obwohl du im Körper lebst, lebst du dennoch in der grenzenlosen Freiheit des Unendlichen. Das Antlitz des Göttlichen wird überall sichtbar.

17. Tag

Spontan dämmert die Erkenntnis des Göttlichen auf in einem, der stets das Mantra wiederholt, vielleicht auf einem Spaziergang oder während der Meditation oder während der Arbeit. Sie kommt spontan und unwillkürlich. Wenn die Erkenntnis des Göttlichen aufdämmert, verschwindet alle menschliche Armseligkeit.

Das ist wahre Freiheit; das ist wahre Vornehmheit; das ist die wahre Würde des menschlichen Individuums.

18. Tag

Der geistige Mensch sieht die ganze Welt erleuchtet vom Licht der göttlichen Gegenwart. Er dehnt sein Herz über die ganze Welt hin aus, seine Schau umfasst den ganzen Kosmos und nimmt überall, in jedem Punkt des Raums, das Göttliche wahr.

In diesem Zustand sieht es aus, als ob die ganze Schöpfung nur ein Herz wäre - das Herz der Hingabe ans Göttliche.

19. Tag

Der gesegnetste Zustand ist der, wenn alle Sinne des menschlichen Individuums auf die eine Erfahrung des Göttlichen gerichtet sind, wodurch alles andere verschwindet und nur noch das Göttliche gegenwärtig ist.

20. Tag

Selbstübergabe ist wesentlich, damit das Ego nicht ständig mit der geistigen Entwicklung in Konflikt gerät. Selbstübergabe ist wesentlich, damit die menschliche Seele grenzenlose Stärke, Frieden und Freude erlange. Demut und Selbstübergabe sind Folgen einer tiefen geistigen Einsicht - Demut deswegen, weil das Göttliche alles ist, der Mensch jedoch nichts ist ohne das Göttliche.

21. Tag

Wenn Gott uns nicht helfen würde, könnten wir niemals einen echten Fortschritt erzielen, wahre Weisheit erlangen, Hingabe und Glauben ans Göttliche entwickeln. Bitte Gott deshalb um diese grundlegenden Tugenden. Lass dein Herz das Göttliche immer um diese Schätze bitten, bei jedem Schlag.

 

22. Tag

Das Leben ist eine Angelegenheit von zwei Stunden. Vollbringe etwas Gutes, bevor die zwei Stunden vorüber sind. Wenn die Zeit verloren ist, kann sie nie mehr zurückgewonnen werden. Diese Welt ist kein Ferienort, sie ist eine Schule, ein Ort der Disziplin. Jene, die die Welt als Vergnügungspark betrachten, werden einen schweren Preis dafür zahlen und Leben für Leben werden ihre Begrenzungen fortbestehen.

23. Tag

Nimm das Leben als das, was es im Grunde ist - nämlich als eine goldene Gelegenheit, Kontakt mit dem Absolute und Unendlichen aufzunehmen. Auch wenn du dir die Gegenwart des Göttlichen nicht vorstellen kannst, versuche sie trotzdem in irgend einer Weise zu fühlen, denn das Göttliche wird sofort verstehen, was du tust. Das ist genug und wird Wunder wirken; denn es wird das Göttliche veranlassen, an deiner Seite zu bleiben und für deine Bedürfnisse zu sorgen.

24. Tag

Das Kind muss nur schreien, und die Mutter kommt. Genauso ist es, wenn wir nach dem Göttlichen rufen - es werden Wunder geschehen. Es ist genug, dass das Göttliche uns gehört hat; es ist nicht nötig, dass wir das Göttliche hören. Es genügt, wenn wir unsere Gebete ans Göttliche richten und auf tausenderlei Weisen wird Es uns antworten.

25. Tag

Stärke deinen Glauben ans Göttliche, auch wenn du Sein Wesen nicht völlig verstehst. Fahre fort, Deine Hingabe ans Göttliche auszudrücken, und die Antwort wird kommen.

Intensiviere deine gottbezogenen Gedanken und Gefühle, und auf jeden einzelnen von ihnen wird eine Reaktion vom Göttlichen erfolgen.

 

26. Tag

Der wirkliche Reichtum sind Hingabe und Weisheit. Wenn du Hingabe hast, kannst du dir den Reichtum aller Reichtümer kaufen. Wenn du Hingabe hat, kannst du dir den Schöpfer allen Reichtums kaufen. Du kannst endlosen Reichtum haben, wenn du Hingabe hast. Hingabe ist die einzige Währung, mit der du das Göttliche kaufen kannst.

27. Tag

Bitte das Göttliche, dir mehr Hingabe zu gewähren. Die Hingabe macht dich in höchstem Maße schön und reich.

28. Tag

Zuneigung macht den anderen in deinen Augen schön. So macht dich auch die Hingabe in den Augen des Göttlichen schön. Die Hingabe kann dich mit großer Schönheit beschenken, mit großem Reichtum; sie kann dich glücklich, friedvoll und furchtlos machen. Entwickle deshalb Hingabe oder Liebe zum Göttlichen.

 

29. Tag

Hingabe ist eine gewaltige Macht. Wenn du Hingabe zum Göttlichen hast, wird das ganze Leben göttlich, gleich wie und wo du lebst. Liebe wiegt tausend Fehler auf und gewährt dir die Weisheit, diese Fehler in Zukunft nicht mehr zu begehen.

Alle Fehler des Lebens werden vergeben, sobald du Hingabe und Liebe zum Göttlichen hast. Diese beiden sind die wichtigste Errungenschaft, denn sie befreien dich vom Gesetz und schenken dir eine neue Würde und ein neues Leben.

30. Tag

Unbegrenzt ist das Erbarmen des Göttlichen. Deshalb erzeugt das Göttliche in allen, die Es lieben, auch Intuitionen und erleuchtete Zustände.

Wenn man durch die Gnade des Göttlichen erkennt, dass man ewig, ungeboren und unendlich ist, lösen sich tausend Sorgen auf, und alle Herausforderungen des Lebens schwinden dahin.

31. Tag

Die Gnade und Liebe des Göttlichen befähigen den geistigen Menschen, das Zeitlose wahrzunehmen, das immer beobachtende, vollkommen unabhängige göttliche Bewusstsein im Inneren: Das Herz dieses Bewusstseins wird erblickt.

Dieses Herz ist erfüllt von schöpferischen Möglichkeiten, von Frieden und Freude, von Kraft und Stärke, von Erkenntnis und Gnade.

Taucht eine Herausforderung auf, und betrachtet man sie vom Standpunkt dieser inneren Offenbarung des Zeitlosen aus, verblasst sie zur Bedeutungslosigkeit und wird zu einer momentanen Angelegenheit - das ganze Leben wird zu einer momentanen Angelegenheit. Man hört auf, sich Sorgen zu machen und ist befreit von allen Ängsten. Das ist die Gnade des Göttlichen, die im Menschen die wunderbarste Weisheit, die wunderbarsten Wahrnehmungen und Intuitionen hervorruft.

Index WürdigungGedanken zum Tag JahresarchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

Oktober 1995

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 20, Nr. 228

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2003