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Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 1994

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Wenn die Gottesidee Dich erfüllt, wenn Gott Dich erfüllt, bist Du mit unendlicher Kraft erfüllt. Es gibt nichts Grösseres als das. Du bist vollkommen sicher, nichts kann Dich erschüttern, Du bist unendlich glücklich.

Ersetze Deine eigenen Gedanken durch Gedanken ans Göttliche. Ersetze Dein Ego durch die Gegenwart des Göttlichen. Ersetze alle ichbezogenen Gedanken durch den unendlichen Gedanken Gottes. Erfülle Dich mit der Gegenwart, dem Licht und der Liebe des Göttlichen.

2. Tag

In der wahren Meditation nimmt der menschliche Geist die Form des Göttlichen an. Wenn das eintritt, bist Du befreit.

Der menschliche Geist ist stets an eine Form gebunden; ohne diese kann er nicht existieren, und er löst sich nur auf, wenn er die formlose Form des Göttlichen annimmt.

3. Tag

Das Karma, das Du in vielen Leben angehäuft hast, ist so gross, dass alle Deine Anstrengungen im Vergleich dazu nicht mehr sind als eine kleine Welle auf dem riesigen Ozean.

Bitte daher das Göttliche, sich Dir zu offenbaren und Dir seine Gnade und sein Licht zu gewähren.

4. Tag

Mache den ganzen Kosmos zu einem Tempel, in dem Du meditierst, und zünde Millionen Kerzen zu Ehren des Göttlichen an. Sieh in jeder Kerzenflamme die Gegenwart und das Bild des Göttlichen. Lebe alle vierundzwanzig Stunden in diesem Tempel des Göttlichen, stets beschützt und in Gemeinschaft mit dem Göttlichen, mit dem göttlichen Frieden, der göttlichen Freude, der göttlichen Kraft, der göttlichen Gnade, der göttlichen Weisheit, der göttlichen Erkenntnis, dem göttlichen Leben.

 

5. Tag

Mantra-Reichtum ist der grösste Reichtum. Wenn Du das Mantra siebenmal wiederholst, hast Du einen weit grösseren Reichtum erworben ,als wenn Du sieben Millionen Dollar verdient hättest. Und wenn Du noch in dieser Stunde sterben solltest, kannst Du Deinen Mantra-Reichtum mit Dir nehmen. Er geht in der Form eines stets zunehmenden inneren Lichts mit Dir, in der Form von hundert Segnungen für die Seele. Konzentriere Dich intensiv auf das Göttliche, vermehre den Reichtum an Mantra-Kraft in Deiner Seele.

Tauche jede Zelle des Körpers ein in die machtvollen Schwingungen des Mantra, das aufgeladen ist mit dem Licht des Unendlichen, der Kraft des Unendlichen, der Weisheit und dem Frieden des Unendlichen.

 

6. Tag

Gott ist unendlich viel wirklicher als der Körper, den Du hast.

Alle Sinnesfreuden und alle Sinneserfahrungen sind nur eine Täuschung. Wahre Freude ist die Freude der Gemeinschaft mit dem Göttlichen. Wirkliche Kraft, wirklicher Reichtum, wirkliches Leben heisst, im Göttlichen seinen festen Stand zu haben.

Konzentriere Dich auf das Göttliche und löse Deine begrenzte Persönlichkeit darin auf.

7. Tag

Konzentriere Dich jetzt intensiv auf das Göttliche. Wenn eine Tragödie naht oder ein schlimmes Leiden Dich ergreift, ist es unmöglich, an Gott zu denken und Gemeinschaft mit seinem Frieden, seiner Kraft und Freude zu haben. Erkenne die Gelegenheit, die Du hast, und lade den Raum und die Luft um Dich her mit der Kraft des Mantra auf, so dass der Raum und die Luft keine negativen Einflüsse auf Dich ausüben können und nur die Segnungen des Göttlichen Dir zufliessen.

Lade den Raum und die Luft durch Deine immerwährende Mantrawiederholung vollkommen mit den Schwingungen des Gottbewusstseins auf.

8. Tag

Wenn sich das Bewusstsein verfeinert, dehnt es sich gleichzeitig aus.

Es wird zeitlos und raumlos und dringt in jedes Geschöpf ein.

9. Tag

dem Göttlichen anbieten könntest, so kannst Du Ihm doch die Welt, die Sterne, die ganze Schöpfung anbieten.

Der Mensch hat alle Fähigkeiten, doch nützt er sie nicht. Auch wenn er nichts besitzt, kann er doch alles dem Göttlichen im Bewusstsein mit Hingabe anbieten.

Was im Bewusstsein, in Gedanken und Gefühlen getan wird, ist wirklicher als das, was rein äusserlich getan wird; das gilt besonders im geistigen Leben.

Wenn Du also nichts hast, dann schenke die Blumen aller Gärten und die ganze Welt dem Göttlichen.

10. Tag

Das Ergebnis Deiner Annäherung ans Göttliche ist, dass das Göttliche sagt:

"Ich bin du und du bist Ich".

Das Wesen des Göttlichen geht in den Verehrer des Göttlichen ein, und wenn der Verehrer des Göttlichen im göttlichen Wesen feststeht, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen ihm und dem Göttlichen.

11. Tag

Biete dem Göttlichen das ganze Universum an, alles Wunderbare, alles Schöne und auch die Kräfte Deiner Intelligenz, Deines Herzens, Deines Willens und alles, was Du besitzst.

Das ist der Weg zur Fülle an allem Guten.

12. Tag

Die mystischen Silben wandeln die wesentlichen Bestandteile der inneren Natur um in die Merkmale des unendlichen Lichts, der unendlichen Schönheit, des unendlichen Glücks, des unendlichen Friedens, der unendlichen Kraft und Vollkommenheit.

Wie die Wirkkräfte in homöopathischen Substanzen auf das körperliche System einwirken und die normale Gesundheit wiederherstellen, so transformieren die Kräfte der mystischen Silben das menschliche Bewusstsein völlig und stellen seinen normalen Zustand unendlicher Glückseligkeit, Schönheit und Vollkommenheit wieder her.

13. Tag

Kein Zustand des menschlichen Lebens - möge er auch noch so vollkommen und erfreulich scheinen - ist wünschenswert, denn er ist im Hintergrund stets mit einem Gefühl der Unzufriedenheit behaftet.

Der menschliche Zustand ist nur ein Zwischenschritt hin zur Erfahrung des Unendlichen.

14. Tag

Der menschliche Zustand ist nicht von Dauer.

So wie Du, um Kaffee zu trinken, eine Tasse verwendest, so sind die Umstände des menschlichen Lebens dazu da, um die Erkenntnis des Unendlichen zu erlangen.

Die Tasse wird nicht um ihrer selbst willen begehrt; sie dient nur als Mittel, um daraus zu trinken. Genauso ist das Leben als solches nicht begehrenswert, doch ist es höchst erwünscht, insofern es uns die Gelegenheit bietet, Kontakt mit dem Unendlichen aufzunehmen.

15. Tag

Das Göttliche ist wirklicher als der Raum und die Luft um Dich herum.

Du kannst eher den Körper bewegen, ohne den Raum und die Luft zu berühren, als nicht das Göttliche zu berühren, denn das Göttliche ist wirklicher und durchdringender als der Raum und die Luft. Das Wesen dieses Göttlichen ist Licht, Friede, Freude, Kraft und Vollkommenheit.

16. Tag

Solange das Bewusstsein in uns nicht in seinen natürlichen Zustand, in die unendliche Freude und Erkenntnis, den unendlichen Frieden und die unendliche Vollkommenheit zurückversetzt ist, müssen die Möglichkeiten des Lebens voll genutzt werden, um dies zu bewerkstelligen.

Eine machtvolle, spezielle geistige Disziplin - die mystischen Silben - ist wesentlich, um dieses Ziel zu erreichen.

17. Tag

Das Selbst in uns ist allwissend, glückselig und vollkommen. Sein Wesen ist unendlicher Friede. Es ist alldurchdringend und allgegenwärtig.

Wenn Du die mystischen Silben wiederholst, wird Deine grobe menschliche Natur langsam umgewandelt und die Begrenzungen, die sie Dir auferlegt, verschwinden.

Es ist ein Vorgang, der lange Zeit dauern kann, denn die menschliche Natur lässt sich nicht so leicht ändern. Deshalb solltest Du aber nicht verzweifeln, sondern stets den Rhythmus der Wiederholung der mystischen Silben in Geist und Herz aufrechterhalten.

18. Tag

Die beständige Wiederholung der mystischen Silben erweckt die Allwissenheit des inneren Wesens, entfaltet das Licht, die Glückseligkeit, den Frieden und die Vollkommenheit, die in unserem inneren Wesen wohnen.

Wir brauchen also nicht ausserhalb von uns nach Erkenntnis, Frieden, ewigem Leben oder dauernder Glückseligkeit zu suchen.

19. Tag

Sei im Geist stets in der Gegenwart des Göttlichen, schaue stets die Form des Göttlichen, fühle stets das Wesen des Göttlichen, dann wirst Du ein Heiliger werden.

Ein Heiliger ist einer, der im Geist und in der Wahrheit ein Heiliger ist. Was Du im Geiste bist, das allein ist massgebend.

Betrachte Dich als eine Formulierung des zeitlosen, unendlichen göttlichen Bewusstseins, und nimm stets den höchsten Standpunkt ein.

 

20. Tag

Es scheint so lange zu dauern, bis eine Antwort vom Göttlichen kommt, weil so viele Unreinheiten, so viel Dunkelheit, so viel Blindheit den Ruf des Menschen daran hindern, das Göttliche zu erreichen, und selbst wenn das Göttliche sich naht, kann es das Herz des Menschen nicht betreten, solange es nicht vollkommen gereinigt ist.

Deshalb schickt das Göttliche einen Überfluss an Gnade, vorausgesetzt, es sind Ernst, Aufrichtigkeit und Hingabe ans Göttliche gegeben.

Es sind Aufrichtigkeit in Bezug auf das zu erreichende Ziel und Hingabe, die einige der Mauern der Blindheit und Unwissenheit niederreissen; der Rest wird durch das Herabsteigen, die Kraft und den Druck der Gnade zerstört.

21. Tag

Die Wissenschaft sagt, dass wir uns in einem Ozean von Raum befinden und dass unsere Erde nur ein Staubkörnchen ist, das um die Sonne kreist. Was Raum eigentlich ist, weiss sie nicht.

Es ist aber wahrer zu sagen, dass wir uns in einem Ozean des göttlichen Bewusstseins oder des göttlichen Lichts befinden. Dieses göttliche Licht sehen die menschlichen Augen nicht. Wenn aber eine innere Erleuchtung stattfindet, wird dieser Ozean des göttlichen Lichts überall sichtbar.

Erkenne, dass Du Dich in einem Ozean des göttlichen Bewusstseins, des göttlichen Friedens, der göttlichen Freude, des unendlichen Gesegnetseins befindest. Erkenne Dich als einen Botschafter Gottes, der in diese Welt gekommen ist, um schnell etwas Sonnenschein zu verbreiten, bevor er wieder zurückgerufen wird.

22. Tag

Schon in den Anfangsstadien der geistigen Erkenntnis spricht das Herz: "Ich möchte versuchen, die Forderungen des zeitlosen, göttlichen Geistes in mir zu erfüllen und die Bedürfnisse von Körper und Gemüt zu verringern. Ich werde als eine Flamme Gottes leben, voller Weisheit, frei von Illusionen und Selbsttäuschungen. Ich werde als eine Kraft Gottes, als das Herz Gottes leben - furchtlos, mutig und problemlos, fähig, jedes Problem zu lösen, gerade wenn es entsteht. Ich werde als das Herz Gottes leben, die Sterne lieben, die Natur und die ganze Menschheit, indem ich das Göttliche in allen wahrnehme, indem ich in Gemeinschaft mit dem Göttlichen in ihnen allen bin. Ich werde in einem Geiste leben, der allgenügsam ist, und mein Bewusstsein vom Körper zurückziehen, um fähig zu sein, die Wunder des göttlichen Geistes zu geniessen. Als der Geist Gottes arbeite, lebe, atme ich hier auf Erden. Ich drücke das Leben des Göttlichen aus, indem ich das Leben des Körpers transzendiere. Das Leben des Göttlichen schenkt mir endlosen Frieden und erhält mich in unbegrenzbarem Licht, in allen Zuständen, unter allen Bedingungen. Ich werde furchtlos und sorglos leben, erfüllt mit der Erkenntnis, der Freude und der Gnade des Göttlichen."

23. Tag

Ego und Stolz verkünden, dass Du Dir des Körpers bewusst bist. Du denkst, Du seist einmalig und von allen anderen verschieden, und bist stets in Opposition zum Rest der Welt.

Dieses Ego ist die Barriere zwischen Dir und dem Göttlichen. Doch ist das nicht die einzige Sorge, die das unglückliche menschliche Herz befällt; da ist auch noch die Eifersucht. Die Menschen sind schnell und wegen Kleinigkeiten eifersüchtig. Solange es Eifersucht gibt, gibt es keine geistige Entwicklung.

Die Entfaltung moralischer Tugenden ist eine höchst wichtige Vorbedingung geistiger Entwicklung.

Das Ego ist eine tödliche Barriere; die Eifersucht ein grosses Ungeheuer.

24. Tag

Was das weltlich gesinnte Herz als Unglücksfall bezeichnet, wird vom geistigen Herzen als Gelegenheit, das Göttliche zu verherrlichen, erkannt.

Das geistige Herz weiss und akzeptiert, dass die Gnade Gottes in der Form dieses unglücklichen Umstandes gekommen ist. So vermehrt das geistige Herz auch in den schlimmsten Lebenssituationen das Licht in dieser Welt.

 

25. Tag

Jene, die der Welt um Gottes willen entsagt haben, sind Repräsentanten Gottes. Sie tragen das Bild Gottes auf eine besondere Weise in sich. Ein Entsagender ist kompromisslos mit dem Göttlichen verheiratet, und seine Werteskala ist völlig göttlich. Er kann nicht mehr in Begriffen von Materie, Körper und Welt denken. Grundlegend und vorrangig denkt er in Begriffen des Göttlichen, und weil das Göttliche unsterbliche, unendliche Freude ist, unendliche Gesundheit, unendlicher Friede, unendliche Stärke und unsterbliches Leben, ist seine Sichtweise des Lebens von eben diesen Begriffen, diesen höchsten Werten geprägt.

 

26. Tag

Der Mensch ist so unvollkommen, dass er nicht weiss, dass in ihm ein allvollkommenes Wesen wohnt.

Dieses allvollkommene Wesen beobachtet alles, was er tut, denkt und fühlt. Es weiss alles, ist überall, ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und besteht ganz aus Licht.

Der Mensch ist so sehr in der Dunkelheit der Unwissenheit gefangen, dass er das grenzenlose Licht in sich selbst nicht sieht und nicht fühlt.

27. Tag

Keine Schönheit ist wert, begehrt zu werden, ausser die Schönheit aller Schönheiten, die das Göttliche ist. Wenn Du diese hast, gehört Dir auch alles andere. Dann bist Du beschützt, befreit von schlechtem Karma und geniesst alle Arten von Segnungen: Gesundheit, Kraft, Frieden, Glück, Erkenntnis.

Darum sagt das geistige Herz: "Mein Herz hängt an nichts anderem als am Göttlichen. Wenn ich mein Herz an etwas anderes hinge, wäre mein Schicksal gleich dem des Nachtfalters, der, von der Flamme angezogen, verbrennt."

28. Tag

Was ist die Wurzel aller Übel? Wie kann man Sorgen, Krankheit, Elend und Tod überwinden? - Das ist die Frage, die sich Buddha gestellt hat. Und er hat herausgefunden:

In der Wahrheit, in dem, was die Seele unserer Seele, die Intelligenz unserer Intelligenz ist, liegt die Antwort.

 

29. Tag

Es besteht eine Wechselwirkung zwischen der menschlichen Seele, die sich Gott annähert und Gott, der sich der Seele des Menschen annähert. Dieser Prozess setzt sich so lange fort als Du das Mantra wiederholst und Dich auf das Göttliche konzentrierst.

Was ergibt sich daraus? - Das Ergebnis ist, dass Du tief vom Göttlichen geprägt wirst. Deine Seele erwirbt die Eigenschaften des Göttlichen, so wie das Eisen, das lange in der feurigen Glut liegt, die Eigenschaften der Glut annimmt: Es wird selbst glühend.

30. Tag

Vergiss alles, was Du je getan hast!

Konzentriere Dich auf das, was Du zu tun hast.

Klammere Dich immer wieder ans Göttliche und bringe Frieden zum Ausdruck, auch wenn es einen Grund gibt, ruhelos zu sein.

 

31. Tag

Gib, aber erwarte von niemandem etwas. Das ist das Gesetz des Lebens.

Sei friedvoll, aber erwarte nicht, dass andere Dir Frieden geben.

Sei frohen Mutes, aber erwarte nicht, dass andere Dir Freude bereiten.

Diene, aber erwarte nicht, dass andere Dir dienen.

Möge Gott in Dein Leben kommen als unendliches Licht, als unendliche Gnade, als unendlicher Friede, als unendliche Liebe und Stärke.

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Juli 1994

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 19, Nr. 213

World Wide Web Edition 2003