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ZWEIMONATLICH

Jahr 57

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


 März/April 2025

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 


Entwickle ein universales Herz der Liebe und erkenne die Einheit mit allem Leben überall. Aus der inneren Stille heraus dehne dein Bewusstsein über die ganze Schöpfung aus und werde in vermehrtem Maße sensitiv für das, was das Höchste und All-Erhaltende in allem und jedem ist. Gib deine Anbetung der göttlichen Existenz, die als unendliches Bewusstsein in dir selbst und überall gegenwärtig ist.
Swami Omkarananda

Gott ist keine bloße Hypothese

Du kannst die griechische und die deutsche Philosophiegeschichte durchsehen, kannst Plato, Aristoteles, Kant und Hegel lesen und wirst überall Bezugnahmen auf die höchste Wahrheit finden.

Sie alle sprechen von der Wahrheit, doch keiner sagt dir, wie sich diese Wahrheit letztlich auch in Erfahrung bringen lässt. Keiner zeigt dir, auf welche Weise die Wahrheit unmittelbar bei dir zugegen ist und wahrgenommen werden kann, wie man mit ihr sprechen und leben kann.

Geistesmenschen machen die Wahrheitserfahrung möglich. Sie leben in dieser Wahrheit, statt nur darüber zu philosophieren und nachzudenken. Deshalb ist bei ihnen alles klar und deutlich. Die unerreichbare Wahrheit wird in ihrer Anwesenheit erreichbar. Die unsichtbare Wahrheit wird in ihrer Gegenwart sichtbar. Die zeitlos-absolute unendliche Wahrheit wird in ihrer Gegenwart zur Person.

Üblicherweise denkt man auf dieser Welt: „Wenn ich eine bessere Gesundheit hätte, dann wäre ich glücklich. Wenn ich mehr Geld hätte, dann hätte ich nicht solche Schwierigkeiten. Wenn ich mehr gute Freunde hätte, dann käme ich besser über die schlechten Zeiten hinweg. Wenn ich ein eigenes Haus hätte, dann wäre ich meine finanziellen Probleme los.“

So denken die Menschen auf dieser Welt. Man verlässt sich auf dieses und auf jenes, um seine Zukunft abzusichern und um glücklich und friedlich leben zu können. Immer meint man, die Umstände und Personen oder das noch zu erwerbende Gut würden es ausmachen. Doch leider sind die meisten Freunde nicht da, wenn es einem schlecht geht.

So lange alles zum Besten steht, man selbst gesund ist und über die nötigen Mittel verfügt, sind die Freunde da, doch wenn man alt und krank wird, mittellos dasitzt und womöglich geistig schon geschwächt ist, will keiner mehr etwas von einem wissen. Dann will man dich eher loswerden.

Darum ist es besser, sich gar nicht erst auf Freunde zu stützen und auch nicht auf die Umstände, die sich doch einmal ändern.

Das geistige Herz verlässt sich einzig auf Gottes Hilfe, nicht auf Vater und Mutter, Geschwister oder Freunde, die dir deine Schmerzen doch nicht abnehmen können. Sie folgen dir auch nicht in den Tod. Dazu ist einzig und allein das Göttliche in der Lage.

Wenn du Hilfe am nötigsten hast, lässt dich die Welt, lassen dich Menschen und Umstände im Stich.

Auch Vater und Mutter können dir nicht immer helfen, denn sie sind in ihrem Wissen und Können begrenzt und müssen dir so manche Antwort schuldig bleiben. Auch sind sie selbst dem Tod unterworfen und können dir den Tod nicht ersparen. Sie sind ja selbst auch nicht vollkommen, sondern mit Schwächen behaftet und daher auch nicht immer voll innerer Ruhe, Frieden und Freude.

Nur die allgegenwärtige, allwissende, allmächtige göttliche Wirklichkeit voller Schönheit und Fülle kann dir wirklich helfen. Deshalb wendet sich der Weise mit Hilfe des Mantras dem Göttlichen zu.


Der Weise und die Welt, die er erfährt

Die Kraft der Vernunft eines Menschen, der Weisheit, philosophische Haltung und Erbarmen besitzt, eröffnet ihm, dass die ganze Weite unserer Sinneserfahrungen – diese kosmische Manifestation, diese Menschheit und die alltäglichen Erfahrungen und Erlebnisse, also der ganze Bereich der Erfahrung – nichts anderes ist als eine Struktur von Sat-Chit-Ananda – des Seins, Bewusstseins und der Glückseligkeit des Göttlichen.

Die gleiche Welt der Erfahrung, die wir als unsere Welt und unser Leben bezeichnen und als Welt der Materie erleben, wird als die Gegenwart des allschönen, allsegnenden, allvollkommenen Herrn entdeckt und erfahren.

Den so Erfahrenden nennt man einen Gottliebenden, einen Heiligen, einen Menschen der inneren Gemeinschaft mit dem Göttlichen, einen, der ununterbrochen in Kontakt mit dem Göttlichen ist, der in diesem materiellen Universum, in dieser Welt der Manifestation und sinnlichen Erfahrung die Gegenwart des Göttlichen wahrnimmt und darin lebt.

So ein Mensch ist ein Weiser, ein Mensch mit höchst entwickelter Intelligenz und Vernunft. Er ist im Grunde genommen ein Erkennender – ein Gnostiker – oder ein göttlicher Denker, ein Denker im Reich göttlicher Erkenntnis und Erfahrung. Er berührt und erfährt die göttliche Wirklichkeit rein nur mit den Kräften der höheren Vernunft, einer Vernunft in ihrer besten Verfassung, einer Vernunft mit messerscharfer Kraft der Unterscheidung und höchster Leuchtkraft.

Wenn du jemals einem solchen Menschen begegnet sein solltest und auch in der Lage bist, grundlegende und einfache spirituelle Erfahrungen zu haben, wirst du verstehen, dass das Wesen eines solchen Weisen ein Meer der Ruhe ist. Er kann Direktor einer großen Firma sein oder eine sozial engagierte Persönlichkeit, ungeachtet dessen, wie aktiv und dynamisch er auch im täglichen Leben zu sein scheint. Sein inneres Wesen ist ein Meer von unerschütterlicher, stabiler Ruhe.

Diese Ruhe kommt von dem, was seine Vernunft entdeckt hat, nämlich, dass diese Menschheit, diese Welt der Erfahrung im Wesentlichen und grundlegend, ihrem Geiste und ihrer inneren Zusammensetzung nach, nichts anderes ist als eine Struktur der grenzenlosen göttlichen Wirklichkeit.

Dieses Erfassen, diese Wahrnehmung, diese Erfahrung, die der Weise durch seine leuchtende, reine Vernunft erlangt hat, macht ihn zum Meister des Lebens, zum Meister seiner selbst.

Kein Gefühl steigt in ihm auf, das er nicht bewusst bestimmt hat, das nicht in Einklang mit der Weisheit steht, die er besitzt.

Er lässt sich nicht vom Körper, den Sinnen oder dem Gemüt leiten und lenken, sondern er ist es, der den Körper, die Sinne, die Gedanken und Gefühle bewusst steuert und beherrscht. Er ist der Meister, und alles auf dem Gebiet der Erfahrung ist ihm untergeordnet.

Er ist ein Meer voller Ruhe, Leuchtkraft, heiterer Gelassenheit.

Vergleiche ihn einmal mit einem gewöhnlichen Menschen!

Der Mensch im Allgemeinen

Wie ist der normale Mensch seiner psychologischen Konstitution nach? – Er ist ruhelos.

Auch wenn er auf einem Stuhl sitzt und sich entspannen will und niemand ihn stört, ist er doch ruhelos. Sein inneres Wesen ist ein Meer der Ruhelosigkeit. In jedem Winkel seines Wesens herrscht Ruhelosigkeit. Ruhelosigkeit ist sein Wesen und sein Charakter.

Er denkt, er sei ruhig, aber sein Unbewusstes ist ein Meer dynamischer Prozesse, Kräfte, Energien und Emotionen in Bewegung.

Wir wollen das einmal anschaulicher schildern und den körperlichen Mechanismus als stellvertretende Analogie für den Rest des ganzen Systems nehmen:

Du denkst, du bist ganz ruhig. Wahr ist lediglich, dass du auf deinem Bett liegst – ganz ruhig. Aber deine körperlichen Funktionen, die biologischen Prozesse, die Verdauung, der Herzschlag, die Blutzirkulation – sie alle sind höchst aktiv.

Der ganze körperliche Mechanismus arbeitet also ununterbrochen und eifrig. Millionen von Nerven, Milliarden von Zellen, verschiedene feine Mechanismen in verschiedenen Teilen des Körpers sind ständig beschäftigt – ohne Rast und Ruh!

Wenn man das Geräusch verstärken würde, welches das Herz macht, der Blutkreislauf, das Arbeiten der Drüsen und Zellen und aller anderen Körperfunktionen, dann würde man ein vielfältiges Donnern hören, das dem Lärm einer großen Fabrik gleicht. Viele dynamische Abläufe regieren den physischen Körper, der so ruhig dazuliegen scheint.

Noch weit größere Aktivitäten als im physischen Körper kann man nach Aussage moderner Tiefenpsychologie im menschlichen Unbewussten feststellen. Der Durchschnittsmensch ist im Allgemeinen ruhelos. Ein kleines Kind kann keine Stunde still sitzen, auch wenn du ihm dafür jede Menge Schokolade geben würdest.

Noch ruheloser als das kleine Kind ist das Gemüt des Menschen. So ist der Mensch ruhelos im Gemüt, im Körper, im Unbewussten und auf der bewussten Ebene. Ruhelosigkeit ist ein Kennzeichen des normalen menschlichen Individuums.

Unter einem normalen menschlichen Individuum verstehen wir hier einen Menschen, der noch nicht von göttlicher Erkenntnis und Weisheit erleuchtet und auch kein geistig strebender Mensch ist.

Ein Meer der Ruhe,

des Friedens und der

Gelassenheit

Im Gegensatz zur Ruhelosigkeit des normalen Menschen in jedem Teil und auf jeder Ebene seiner inneren Beschaffenheit, ist der Mensch der Weisheit ein Meer innerer Gelassenheit, inneren Friedens und innerer Ruhe. Bitte ihn, in einer bestimmten Körperhaltung ruhig zu sitzen, und zwar Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre – er ist dazu fähig!

Stille durchdringt jeden Teil seiner inneren Struktur, und still zu sitzen wäre für ihn eine wunderbare Gelegenheit, in die Freuden, das Licht und die Schönheit der grenzenlosen göttlichen Wirklichkeit einzutauchen.

Deshalb werden die Weisen der alten Kulturen immer so dargestellt: in einer ruhigen Stellung sitzend. Und wenn man ihre Biografie liest, findet man, dass sie oft jahrelang schweigend in derselben Haltung saßen.

Wie ist das möglich? – Es ist möglich, weil sie innere Stille hatten und gleichzeitig ihr ganzes Wesen in die Wunder der unendlichen göttlichen Wirklichkeit eingetaucht ruhte, die sie mit Hilfe ihrer reinen Vernunft entdeckt hatten.

Nicht nur Weisheit, sondern auch Hingabe und Liebe führen zum gleichen Ziel –

zur Erkenntnis der

Wirklichkeit Gottes

Diese gleiche Wirklichkeit kann von jedem Menschen des Glaubens, der Hingabe, der Gottesliebe entdeckt werden. Nachdem er Gott gefunden hat, erscheint ihm die ganze Welt als von der Gegenwart Gottes erfüllt; er ist überall zu Hause, in allen Umständen und Situationen.

In welchem Teil der Welt er sich auch aufhalten mag, wie groß Lärm und Unruhe in seiner Umgebung für die Sinne auch sein mögen – er lebt in der Ruhe einer beständigen Erfahrung des Göttlichen.

Tausende von Gelehrten rund um die Welt zerbrechen sich die Köpfe und lesen ein Buch nach dem anderen – und doch bleiben sie unwissend und sind weit von wahrer Erkenntnis entfernt; sie haben ihre Probleme und Schwierigkeiten nicht gelöst, auch wenn sie Hunderte von ungelösten Fragen gelöst haben. Und ihr Leben ist nicht gesegnet: Weder haben sie wahren Frieden gefunden noch wahre Stärke.

Der Gottliebende aber weiß: „Du, o Herr, bist unendliche Erkenntnis, Du bist jetzt bei mir. Ich bin unzertrennlich von Dir. Du begleitest mich, wohin immer ich gehe, und das auch nach dem Tod. Du bist immer bei mir, und weil Du bei mir bist, ist unendliche Erkenntnis bei mir.

Kein Problem kann entstehen, das Du nicht lösen kannst. Kein Schmerz, keine Schwierigkeit kann mich unterkriegen, denn Deine Gegenwart ist die Fülle der Freude. Keine negative Kraft, so groß und destruktiv sie auch sein mag, kann mich berühren, denn Deine Gegenwart ist Allmacht. Du bist die Fülle der Kraft. Neben Dir sind alle anderen Kräfte nichts.“


Erwachen aus dem Traum des Lebens

Wirklicher als diese solide Welt der Materie ist das Königreich des Göttlichen in uns und überall um uns herum.

Alles um uns her, über und in uns setzt sich aus dem grenzenlosen, unendlichen Licht der unbegrenzbaren Schönheit, Liebe, Gnade und Wahrheit zusammen.

Die Situation des Menschen ist die eines Träumenden. Wir träumen alle, und der Traum wird ermöglicht durch die extrem starke Begrenztheit unserer Wahrnehmungsfähigkeit. Wir sind durch die Kräfte dieser sinnlich-materiellen Erfahrung gefangen.

Wo befindet sich diese Welt der Begrenzungen und des Unglücks? – Sie befindet sich im strahlenden Licht des Himmels!

Wir müssen unser Bewusstsein ändern, unsere Einstellung korrigieren, wir müssen zur Wirklichkeit des strahlenden Lichts des Königreichs des Himmels, das uns umgibt, erwachen.

Diese Wirklichkeit ist immer da, und unsere Welt der Begrenzungen ist nur eine Projektion in dieser Welt des Lichts.

Diese begrenzte Welt ist unsere Schöpfung, und es liegt keine Unentrinnbarkeit in ihr; wir können aus diesem Traum der Begrenzungen erwachen und der Erfahrung einer Welt der Unglückseligkeit entrinnen.

Jene, die aus diesem Traum erwacht sind und das strahlende Licht des Königreichs des Himmels erfahren, werden „Weise“ genannt.

Was ist ein Weiser? – Ein Weiser ist einer, der, während er in dieser Raum-Zeit-Welt der Begrenzungen, der Materie, des Irrtums, in dieser Welt von Gut und Böse, von Freude und Schmerz, von Erfolg und Versagen, von Leben und Tod lebt, mit einem Teil seines Bewusstseins überall das strahlende Licht der göttlichen Gegenwart gewahrt.

So ein Mensch könnte etwa ein Weiser auf den ersten Stufen der Weisheit genannt werden.

Durch die Gnade Gottes und als Belohnung, als Segen und Geschenk eines an Liebe wachsenden Herzens und gestärkten Glaubens verlieren viele angehende Heilige das Gefühl, als menschliche Individuen in einer Welt des Irrtums, des Unglücks und der Gegensätze gefangen zu sein, und sie erleben sich selbst als Kinder des strahlenden Lichts des Königreichs des Himmels.

Deshalb ist ihr Leben durch großen Frieden, großes Glück, große innere Furchtlosigkeit und innere Freiheit gekennzeichnet. Während sie in dieser Welt der Begrenzungen leben, leben sie doch in der anderen Welt des Königreichs des Himmels und deshalb im strahlenden Licht der Schönheit, des Friedens, der Liebe und der Freude.


Der Mensch –

ein spirituelles Wesen

Der Mensch ist ein spirituelles Wesen, und in seiner eigenen inneren Veranlagung ist alles vorhanden, was man im ganzen Kosmos entdecken, verstehen und wissen kann.

Die Sonne ist im Menschen selbst, der Mond ist im Menschen, das ganze Sonnensystem. Alle Götter und Göttinnen, alle unsichtbaren Kräfte haben ihr Zentrum im Menschen. Deshalb ist der Mensch das bemerkenswerteste Geschöpf in der Schöpfung.

Nach Gott gibt es nichts Größeres als den Menschen, und neben Gott ist der Mensch der Gotterfahrung das Höchste in der Schöpfung.

Aber anstatt diese Tatsache zu erkennen, täuscht sich der Mensch täglich mit falschem Wissen, falschen Idealen, falschen Zielen.

Er will ein Doktor werden, ein Ingenieur, ein Millionär, ein Geschäftsmann; er will Geld verdienen, eine Familie gründen, kurz: Er will die Welt genießen.

All das ist eine Illusion und eine Selbsttäuschung, verglichen mit dem, was er wirklich in sich selbst ist.

Er hat in sich alle Götter, den ganzen Kosmos, alle Kräfte, die man auch im Göttlichen finden kann. Gott selbst wohnt im Menschen.

Es ist alles im Menschen, auch die äußere Schöpfung ist im Menschen. Zu seinem eigenen Unglück aber hat der Mensch sich selbst in einen Zustand körperlicher Erfahrungen und Begrenzungen hineinhypnotisiert.

Was innen ist, erscheint ihm als außen liegend, wie einem Träumer, der sich selbst etwas vormacht und denkt, dass die Welt, die wunderbare Welt, die er träumt, dass die Seen darin, in denen er schwimmt, die Gärten, in denen er spazieren geht, die Gerichte, die er isst, die entfernten Länder, die er besucht – alle außerhalb seiner selbst seien.

Aber wo sind sie wirklich? – In seinem eigenen Kopf! Sie sind alle in ihm selbst! Die fernen Länder, die er bereist, die köstlichen Gerichte, die er isst, der blaue Himmel, den er sieht – all das ist in seinem eigenen Bewusstsein.

Alles ist tatsächlich in uns selbst! Die fernen Sterne sind in uns selbst, aber solange wir irregeführt, unwissend und von Gott abgeschnitten sind, leben wir in einem objektiven Bereich der Erfahrung.

In der Wahrheit gibt es nichts Objektives

Alles ist in dir selbst. Unendliche Erkenntnis, unendliche Kraft, unendliches Licht, unendliches Leben, unendliche Schönheit und Vollkommenheit sind alle in dir selbst.

Werde also geistig, bringe mehr Opfer, sei aufrichtiger, erlange Reinheit durch selbstloses Dienen, arbeite hart, härter als die meisten Geschäftsleute in der Welt, härter als Wissenschaftler, härter als der Präsident eines Landes. Das reinigt dein Herz, und ein reines Herz versteht die geistigen Phänomene und wird empfänglich für die kosmischen Kräfte, ja es beginnt den Willen des Göttlichen zu verstehen.


Das Ziel des Lebens

Es gibt Phänomene, Wahrheiten und Kräfte, die noch außerhalb des Erfahrungsbereichs der Menschheit liegen, die aber wirklich sind. Die größte Wahrheit ist, dass im Menschen eine Kraft wohnt, die selbst die Quelle aller anderen Kräfte ist.

Es ist ein unendliches Bewusstsein in ihm, das selbst Erzeuger und Erhalter all der Trillionen Welten ist. Die Kraft, die diese Welt und Millionen Universen jenseits des unseren ins Leben gerufen und Welten innerhalb von Welten auf subtileren Ebenen und Abstufungen des Bewusstseins erschaffen hat –, diese Kraft ist im Menschen; sie ist sein eigen.

Die unendliche Genialität des göttlichen, allschöpferischen Lichts und Bewusstseins, die gerade jetzt im Augenblick Trillionen von Leben, Formen, Welten, Wirklichkeiten und Kräften in sich lebendig erhält, ist auch Eigentum des Menschen und stellt seine vielfältigen unbegrenzten Möglichkeiten dar.

Wenn der Mensch es fertig bringt, sich täglich dieses gewaltigen, unvorstellbaren Reichtums des Göttlichen, das innerhalb seines eigenen Herzens wohnt, bewusst zu sein, wird es ihm ermöglicht werden, das Göttliche umfassender zu erfahren und zwar durch Methoden und Praktiken, durch die er nicht nur die Schätze des göttlichen Bewusstseins in sich selbst erfahren kann, sondern auch die Fähigkeit erlangt, diese auszudrücken und anzuwenden.

Das einzige, was er im täglichen Leben dann noch wahrnimmt, wäre das fortgesetzte Bewusstsein des Göttlichen in seinem eigenen Inneren, des Göttlichen, das die wirkliche Quelle aller Universen ist.

Wenn der Mensch diese höchste Intelligenz und dieses absolute Bewusstsein, das Gott ist, berühren kann, hält er den höchsten Magier, der alles, was der Mensch durch Geist und Sinne erkennen kann, ins Dasein gerufen hat, in Händen.

Es gibt keinen größeren Magier, keinen größeren Künstler, keinen größeren Dichter, keinen größeren Menschen als Gott selbst. Und dieser Gott sitzt nicht irgendwo in den Wolken. Er ist eine immer wache und aktive Kraft in deinem inneren Sein. Er ist jene höchste Intelligenz, die hinter deinen mentalen Aktivitäten, deiner psychischen Persönlichkeit und deinem Lebensatem steht und ihnen zugrunde liegt.

Die Herausforderung, die das Leben ist, ruft nach einer Lösung. Die Lösung besteht nicht darin, irgendwelche Tricks anzuwenden, sondern allmählich die göttliche Vollkommenheit zu entfalten, die schon in uns anwesend ist.

Die Antwort auf die Probleme des Lebens ist die Entwicklung der wahren göttlichen Liebe in uns selbst, die Erweiterung unserer Weisheit und Erkenntnisfähigkeit, die Erhöhung unserer Ansicht vom Leben, das Bereichern unserer inneren Erfahrung und eine stärker werdende Manifestation unserer Seelenkraft, des Bewusstseins in uns.

Eine schnelle innere Entwicklung ist die Antwort auf die Probleme des Lebens. Wenn unsere Persönlichkeit, unser inneres Wesen, durch göttliche Aktivitäten bereichert wird, dann werden sich automatisch all die übernatürlichen Kräfte manifestieren. Diese übernatürlichen Kräfte, unsere außergewöhnliche Güte und Weisheit sind Auswirkungen unseres Fortschritts auf dem Pfad zu Gott.

Das Ziel des Lebens ist also Gott selbst, weil Gott die zentrale, unerschaffene, unendliche göttliche Kraft ist. Er ist der Atem unseres Atems. Er ist die Seele unserer Seele. Er ist die Kraft unserer Kraft – und wenn wir eins mit Ihm sind, sind wir erst wir selbst.

Und wenn wir dann wir selbst sind, sind wir sicher, harmonisch, glücklich, unüberwindlich, unendlich.


Das Göttliche ist das Wirklichste –

das einzig Wirkliche

Wie wirklich und sinnlich fassbar ist deine Wahrnehmung des Regenbogens!

Wie wirklich und sinnenhaft ist das Wesen der Wahrnehmung des Duftes einer Rose!

Wie unwirklich, abstrakt und symbolisch aber ist deine Idee vom Atom! Wie unwirklich, symbolisch und abstrakt ist die Vorstellung des Wissenschaftlers vom Raum als das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum!

Wissenschaftliche Erkenntnis ist in weiten Bereichen abstrakt und symbolisch. Im Gegensatz dazu ist deine Erfahrung vom Regenbogen und deine Erfahrung des Duftes der Rose so sehr sinnenhaft und wirklich. Noch sinnlich fassbarer, wirklicher und konkreter ist die Erfahrung des Göttlichen. Das Göttliche kann als der Duft der Düfte erfahren werden.

Es kann als die Schönheit aller Schönheit, als das Glück aller Formen von Glück erfahren werden, als die Wirklichkeit der Wirklichkeiten, als Friede über allen Formen von Frieden.

Auf jede Weise kann Es erfahren werden. Es kann auf eine dynamische und vielfache Weise erfahren werden.

Während unser inneres Auge die grenzenlose Schönheit schaut, findet unsere innere Intelligenz in grenzenloser Erkenntnis ihren Urgrund. Unser pulsierendes Herz schlägt mit dem Rhythmus der Gegenwart, der Gnade und des Namens des Göttlichen.

Wie das Blut in unseren Adern zirkuliert, so zirkulieren Seine Wirklichkeit, Seine Freude und Sein Wesen in uns. Wie du vielfältige Erfahrungen hast und gleichzeitig jemandem zuhörst, das Wasser tropfen hörst, die Leute um dich herum siehst, einen Schmerz in deinem Bein wahrnimmst oder dich einem Gefühl hingibst, auf so vielfältige Weise kannst du auch das Göttliche erfahren.

Wunder über Wunder erschließen sich dir durch die Gnade des Göttlichen. Gott ist wirklicher als sinnlich erfahrbare Objekte, und wir können Ihn auch sinnlich erfahren als das Objekt höchster Liebe.


Zweifel auf dem Pfad

Reinheit und Reife kommen durch innerliche, ernsthafte, brennende Sehnsucht nach Gotterfahrung.

Vielleicht plagen dich manchmal kleine Zweifel, dass du trotz deiner intensiven Sehnsucht nach Gotterfahrung nicht erreicht hast, was du wolltest, dass du nicht am Ziel angelangt bist. Aber eine solche Ungeduld ist etwas ganz Normales. Man findet sie bei allen großen Heiligen in den Anfangsstadien ihres Pfades, und so musst du ein wenig mehr Geduld haben. Du wirst eine wunderbare Belohnung von der allsehenden, allbeschützenden, allliebenden, allbarmherzigen Gottheit bekommen. Ein wenig mehr Geduld aber ist notwendig. Du hast alle Voraussetzungen, aber trotzdem kannst du nicht hoffen, das Ziel so schnell zu erreichen.

Auch wenn wir alle Voraussetzungen erfüllen, werden wir von Zweifeln geplagt, von Hindernissen und Ablenkungen heimgesucht und vieles mehr. Das war die Erfahrung aller großen Mystiker und Heiligen. Auch diese mussten das durchmachen. Ein Heiliger ist das Produkt von Millionen Jahren Bemühungen der Natur, und es ist keine leichte Sache. Aber wir wollen es uns leicht machen und in einem einzigen Leben eine Million Jahre Fortschritt erzielen; und das ist auch möglich, weil durch Gnade alles möglich ist. So müssen wir also Geduld haben und mit großer Intensität weiter den geistigen Pfad beschreiten.


Lebe bewusst in Gottes Gegenwart!

Der Gottliebende, der geistig Strebende weiß, dass das Göttliche der Reichtum über allem Reichtum ist. Ein geistiges Herz weiß, dass das Göttliche auch die Schönheit aller Schönheiten ist, dass Es die Universen der Erscheinung durchdringt wie das Wasser den Schwamm. Du kannst mit dem Göttlichen sprechen, mit Ihm leben, Es fühlen und berühren. Es ist das Wunder der Wunder und kann gleichzeitig mit allen Sinnen erfahren werden. Es ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten.

Lebe unter dem Auge dieser Wirklichkeit – das ist die wahre Erfüllung des Lebens.

Der Geizkragen lebt ständig mit einem Geldschein vor Augen. Körperbetonte Leute haben immer irgendwelche sinnlichen Genüsse im Sinn. Weil ihre Einstellung und das Ziel, für das sie leben, begrenzt sind, haben sie Probleme im Leben. Deshalb sollen wir bewusst und ständig unter dem Auge des Göttlichen leben.

Das Göttliche sieht dich immer. Du stehst frühmorgens auf. Was war dein erster Gedanke? Wie hast du dich bewegt? Mit welchem Bein bist du als erstes aus dem Bett gestiegen? – Das Göttliche hat alles gesehen.

Hast du gedacht, dass du Gott suchen willst? – Gut, das Göttliche hat es gehört. Hast du gedacht, dass dein Nachbar ein schlechter Mensch sei? – Das Göttliche hat es gehört. Wie oft hast du seit heute Morgen schon deine Hand erhoben? – Das Göttliche hat es gesehen. Wie viele Male hat dein Herz heute schon geschlagen? – Das Göttliche hat es gezählt. Was sind deine unbewussten, geheimen Gedanken? – Das Göttliche hat sie gesehen.

Das Göttliche reagiert auf all deine Regungen

Was das Göttliche dich auch tun sieht, darauf antwortet Es dir in vollem Umfang. Wenn deine Absichten gut waren, kannst du sicher sein, dass die Belohnung ein Vielfaches sein wird.

Hattest du den Wunsch, die göttliche Gegenwart zu fühlen? Und war es ein aufrichtiges Verlangen? – Sei sicher, dass das Göttliche es erfüllen wird, und Es ist schon dabei, dir die Umstände dafür bereitzustellen.

Denke daran, dass jemand dich immer beobachtet – das unendliche Wesen. Es ist in allen, sieht alle. Es ist in jedem Winkel des Universums, in jedem universalen System, sichtbar oder unsichtbar; denn Es ist da im Sichtbaren wie auch im Unsichtbaren. Es sieht jeden zur gleichen Zeit. Es muss sich nicht anstrengen, das zu tun. Ist es eine Anstrengung für dich, die Millionen Objekte im weiten Raum zu betrachten und sie alle gleichzeitig wahrzunehmen? – Sicher nicht! Umso weniger ist es eine Anstrengung für das Göttliche, alles gleichzeitig zu beobachten. Es sieht, ohne zu sehen – das ist Seine Größe. Unbegrenzt ist Seine Macht und Seine Vollkommenheit in jedem Teil Seines Wesens.

Lebe wie die Propheten der Bibel unter dem Auge des Göttlichen. Denke daran, dass der Raum Ohren und Augen hat, denn das unendliche Wesen ist überall. Seine Ohren sind in allem; sie sind in deinem Herzen, in deinem Geist; sie sind in den Blumen, die du siehst, sie sind überall. Gottes Augen und Ohren sind allgegenwärtig.

Denke daran und lebe mit dem steten Gefühl, dass Gott dich immer und überall hört und sieht. Wenn du das beständig Tag für Tag übst, wirst du Gott bald sehr nahe kommen.


Verwirklichung durch Mantrawiederholung

Ununterbrochene Wiederholung eines mystischen Mantras ist das höchste Geheimnis, der wichtigste Schlüssel zur Gotterfahrung, die leichteste und schnellste Methode, um jede Art von Reichtum, jegliche Art und Form göttlich-geistigen Segens, doch auch des Segens äußerer, materieller Art zu erlangen.

Beständige Wiederholung des Mantras, auch während der Arbeit, bringt langsam aber sicher diese wunderbare, außergewöhnliche Veränderung hervor. So wie das Meer aus zahllosen Wassertröpfchen besteht, so wird der Mensch durch die zahllosen Tropfen der Mantrawiederholung ins Göttliche verwandelt. Jede Wiederholung gleicht einem Tropfen, und je mehr wir wiederholen, desto größer wird das Meer des Gottbewusstseins in uns.

Am Anfang darf man allerdings nicht zu hohe Erwartungen haben. So wie man Geduld braucht, wenn man einen ausgetrockneten Boden tropfenweise mit Wasser begießt.

Die ersten tausend Tropfen werden glatt in den Boden verschwinden, ohne dass man etwas davon sieht, außer dass der Boden etwas angefeuchtet wurde. Doch nach einer Million Tropfen bildet sich schon eine kleine Pfütze, und aus dieser wird ein Teich und schließlich ein See und ein Meer.

Daher gilt es immer weiter zu gießen, sonst trocknet der Boden in der Zwischenzeit wieder aus, und du kannst von vorne beginnen.

Wenn man also einmal auf dem Pfad ist, sollte man keinen Schritt mehr zurückweichen. Rasche Erfolge werden allerdings nur dem reinen Herzen zuteil. Die ersten Jahre der Mantrawiederholung werden hauptsächlich damit vergehen, den Grund anzufeuchten und das Herz zu reinigen. Doch ist der Grund einmal vorbereitet, ist man schnell erfolgreich. Das braucht seine Zeit, doch die Wirkung ist sicher. Nichts war umsonst.

In jedem Zustand unseres Lebens kann Gott sich offenbaren, jede Lebenslage kann zur heiligsten werden, zum Weg, der uns in das Erleben der Gemeinschaft mit der erhabensten Schönheit, dem höchsten Schatz führt.

Bedenke ständig dieses eine: Du bist das unendliche Sein, das die Rolle einer endlichen Wesenheit spielt

Und wieder ist es Gottes Geist, der ein Fenster zum Unendlichen öffnet, ein Geist, der mit jedem Schritt, bei jedem Ereignis menschlicher Erfahrung eine Gottheit in jedem Gesicht erkennt; ein Geist, der selbst aus Gottes Bewusstsein geformt ist und der alleinige Bewohner der Reiche einer zeitlosen Ewigkeit ist, der Reiche eines endlosen Lichts, einer endlosen Schönheit, und der aufgehört hat, nur die menschliche Intelligenz eines menschlichen Genies zu sein, der eifrig nach einer Lösung für jedes Rätsel sucht, das die menschliche Unwissenheit in ihrer Suche nach Erkenntnis dem Menschen, der Welt und Gott auferlegt hat, und der zu dem geworden ist, was er jetzt ist: eine sich selbst und alles wahrnehmende Kraft des inneren, sich selbst sehenden und allsehenden Bewusstseins.


Über Philosophien

OM enthält das ganze Universum der Wirklichkeit. Es enthält Gott selbst. Angesichts dieser Wirklichkeit sind all die philosophischen Systeme der Welt ein Kinderspiel. Jeder Philosoph versucht das System des Konkurrenten zu zerstören. All diese neuen Namen und Konzepte – so verblüffend und intelligent aufgebaut sie sein können – sind nichts anderes als eine andere Seite, eine andere Ansicht der Finsternis.

So nützlich sie für den Studenten sein können, um das Denken der großen Denker kennenzulernen und das eigene Denken zu schärfen, so nutzlos sind sie in Bezug auf die Erkenntnis der Wirklichkeit. Sie sind ein Stadium, das man hinter sich zurücklassen sollte. Man muss herausspringen aus dieser Welt der Finsternis. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, wie schön auch immer, ist in sich eine Welt der Finsternis ohne eine Verbindung zur Wirklichkeit.

Wirklichkeit ist grenzenlose Liebe, absolute Liebe. Da gibt es keinen Prozess, keine zwei Dinge. Wo ein Prozess abläuft, da gibt es Wechsel, Probleme, Wachstum, Zerfall, Sterben und abermals Sterben.

Der Mensch ist kein sich ständig wandelnder Prozess, er ist nicht aus verschiedenen Dingen zusammengesetzt. Alles Zusammengesetzte stirbt, endet, ist nutzlos und problematisch. Aber wir sind nicht das! Wir sind nicht der Körper! Wir brauchen nicht zu essen, wir brauchen nicht dieses und jenes zu tun.

Hier, wo es um die Frage der Wahrheit geht, brauchen wir diese Dinge nicht. Diese Dinge sind Illusionen, sie befinden sich im Reich der Illusion, im Reich des Elends, der Unwissenheit, der Unwahrheit.

Morgen kommt ein anderer Philosoph und sagt etwas anderes. Eine Philosophie gerät in Konflikt mit der anderen: ein endloses Wauwau unaufhörlicher Diskussionen und Streitereien. Nichts kommt dabei heraus!

Was ist notwendig? – Es ist notwendig zu sehen, was in uns ist: Es ist etwas Unsterbliches, Ewiges in uns, immer beobachtend: das Licht aller Lichter.

Dieses Licht ändert sich nicht, es hat keinen Gegensatz, es ist nicht aus vielen Dingen zusammengesetzt. Es ist nur eines. Es ist das Eine ohne ein Zweites, ein allvollkommenes Sein. Und trotzdem kann es endlose Universen hervorbringen!

Es braucht nichts, aber der Überfluss seiner eigenen Vollkommenheit bringt alles hervor. Doch ist es nicht an die Illusionen gebunden, die es erschafft, erhält und wieder auflöst.

Dieses ganze Spiel der Schöpfung hat nichts mit der Wirklichkeit selbst zu tun, aber ohne die Wirklichkeit ist dieses Spiel nicht da. So ist es gleichgül tig, welches Spiel es ist, denn die Wirklichkeit wird davon nicht berührt.

Die Wirklichkeit ist das Reich Gottes, sie ist Vollkommenheit, Freude, Frieden – das Hier und Jetzt.

Was ist die der Welt zugrunde liegende Substanz?

Wenn ich sagen würde, dass die ganze Welt nichts als Laut ist, wäre das wahr. Ich kann sagen, dass die Welt nichts als Liebe ist, und es ist vollkommen wahr. Die ganze Schöpfung ist Liebe.

Die Sonne steht aus Liebe an ihrem Platz; aus Liebe rotiert der Mond um die Erde. Schwerkraft ist ein Merkmal der Liebe. Und Anziehung zwischen Polaritäten bestehen aufgrund der Liebe. Liebe beherrscht die ganze Schöpfung, Liebe ist alles.

Man kann alles auf Liebe reduzieren. Oder ich kann sagen, alles ist Energie; auch das ist wahr.

Alles ist eine Manifestation, eine Transformation von Energie. Holz ist Energie, Raum ist Energie, alles ist Energie. Genausogut kann ich sagen, alles ist Vernunft, alles ist im Denken Gottes konstruiert.

Oder ich kann sagen, alles ist Licht. Was ist diese Dunkelheit der Nacht? – Sie ist ein Minimum an Licht. Die ganze Welt ist eine Struktur des Lichts; alle sind Manifestationen, Formen, Gestalten, Formulierungen des Lichts in Licht. Am Anfang war Licht; Gott war Licht; Licht ist alles. Letztlich gibt es ein grundlegendes Prinzip, eine Substanz: man kann sie Licht nennen, Gedanke, Wahrheit, Liebe oder Energie, Wille oder Bewusstsein. Es ist das eine einheitliche, absolute Prinzip.

Viele Welten

Wir sollten nicht so eingebildet und unwissend sein und denken, dass unsere Erde die ganze Schöpfung ausmacht, dass jenseits davon nichts mehr existiert.

Es gibt Millionen und Abermillionen von Universen, in denen Leute wie wir wohnen, diskutieren, denken und schreiben, essen und Kaffee trinken – da draußen, in anderen Welten. Es sind völlig verschiedene Welten. Sie haben vielleicht ähnliche Formen und all das, aber die konstituierenden Substanzen sind völlig verschieden, die Wesen in diesen Welten haben andere Probleme und Freuden. In gleicher Weise gibt es auch Welten von Göttern.

Sie haben ihre eigene Sprache. Sie besitzen leuchtende Körper, haben am Wesen Gottes teil und ihre Sprache muss gut, wunderbar, schön, freudig und harmonisch sein. Die großen Weisen haben Kontakt und sprechen mit ihnen.

Es gibt eine Welt der Götter und Göttinnen, hier und jetzt! Das ganze Königreich Gottes ist hier zugegen. Es gibt eine okkulte Welt, eine psychologische Welt, eine emotionale Welt, eine materielle Welt von Raum und Zeit.

All diese Welten sind hier und jetzt existent. Wir sind nur nicht sensitiv genug, um sie wahrzunehmen. Wir sehen die Gedanken in den Köpfen der Menschen und die Gefühle in ihren Herzen nicht.

Gott ist überall, aber wir sehen Ihn nicht. Es ist endlose Energie in allem enthalten, was wir berühren, aber wir bemerken es nicht. Unser Radiogerät ist sensitiver als wir, denn es lässt sich auf jeden Sender einstellen und kann sein Programm reproduzieren.

Das gleiche gilt für unseren Fernsehapparat. Die Bilder, die er empfangen und wiedergeben kann, gehen durch unseren Körper und unseren Kopf, aber wir hören und sehen nichts davon.

Gott hat uns nicht mit dieser Insensibilität erschaffen. Gott hat uns mit seiner eigenen unendlichen Sensitivität ausgestattet. Nicht der Radioapparat, nicht der Fernsehapparat ist gesegnet, sondern wir!

Wir sind mit der Intelligenz Gottes begabt. Wir sind all diesen Apparaten absolut und unendlich überlegen.

Wir sind größer als alles in der Schöpfung, weil nichts in der Schöpfung eins mit Gott, dem Schöpfer werden kann außer wir als Menschen. Gott hat unser Leben mit unendlichem Wert ausgestattet.


Wirkliches Leben ist Leben im Göttlichen

Es besteht keine Möglichkeit, Frieden zu erlangen, ohne die Erkenntnis der Wahrheit oder des Göttlichen.

Es ist unmöglich, furchtlos zu sein, es sei denn, man hätte Kontakt mit der Wahrheit.

Es gibt keine Freude, die diesen Namen verdient, außer man hätte die Wahrheit berührt.

Es gibt keine wirkliche Herrlichkeit, außer man wäre in der Wahrheit, im Göttlichen, zu Hause.

Wahre Macht liegt nur in der Gemeinschaft mit dem Göttlichen, in der wahren inneren Kenntnis des Göttlichen.

Niemand kann das Gefühl der Sterblichkeit überwinden, er sei denn im Kontakt mit dem Ewigen.

Nur vom Göttlichen kann man all diese Werte erhalten.

Ohne die Erkenntnis des Göttlichen wirst du keinen Frieden finden, auch wenn all die Hunderte deiner Herzenswünsche sich schon erfüllt haben.

Wie wohlhabend und reich du auch sein magst, Zufriedenheit wirst du erst erlangen, wenn du die Erkenntnis des Göttlichen gewonnen hast.

Keine Stärke, wie groß sie auch sein mag, wie dauerhaft sie auch scheinen mag, verdient ihren Namen, solange man nicht die Erkenntnis des Göttlichen, die innere Verbindung und die Gemeinschaft mit dem Göttlichen hat.

Nur das ist wirkliches Leben, das von der Erkenntnis des Göttlichen beseelt ist

Wie sehr die Welt dich auch ehren mag, welch hohe Stellung du auch in der Gesellschaft einnehmen magst – du bist nicht besser dran als ein Tier, solange du das Göttliche nicht kennst.

Versuche deshalb, eine Erkenntnis des Göttlichen zu gewinnen. Wende Herz und Geist immer wieder dem Göttlichen zu. Darin liegt wahre Stärke, das ist die Quelle wirklicher Furchtlosigkeit und Ruhe, wirklicher Selbstbeherrschung und wirklichen Friedens. Das ist die wahre Quelle eines wirklichen, reichen, überfließenden und gesegneten Lebens.

Solange das Leben nicht fest im Göttlichen verankert ist, kann es keine wahre Furchtlosigkeit, keine wahre Kraft, keinen wirklichen Frieden, keine echte Freude und keinen wahren Fortschritt geben.

Wenn dein ganzes inneres Wesen unter allen Umständen ruhig und friedlich bleibt, wie immer auch die äußere Welt sich dir gegenüber verhält, dann hast du sicher schon eine Berührung der göttlichen Gegenwart erfahren.

Ein Gesicht ohne Frieden, ein Gesicht ohne innere Freude, ein Gesicht ohne wahre Furchtlosigkeit, ein Gesicht ohne wirkliche Selbstsicherheit und Selbstbeherrschung ist ein höchst unglückliches Gesicht. Es ist ein gottverlassenes Gesicht, ein weltliches Gesicht. Es ist das Gesicht des Menschen im Allgemeinen.

Was wäre die Sonne ohne Licht? – Genauso ist das Leben ohne das Göttliche!

Wende dich deshalb immer mehr dem Göttlichen zu!

Diese Zuwendung ist die wahre Quelle der Kraft, die wahre Quelle des Friedens und der wirklichen Seelengröße.

Jener ist ein wahrer Mensch, dessen Leben von der Weisheit des Göttlichen gelenkt wird, der die Erkenntnis des Göttlichen besitzt.

Jenes Leben ist wirkliches Leben, das in innerer Gemeinschaft mit dem Göttlichen gelebt wird.

Was ist eine Bank ohne Geld? – Genauso ist ein Leben ohne die Berührung der Gnade des Göttlichen: nichts gedeiht.

Wie viele Millionen das Bankgebäude auch wert sein mag, es ist keine Bank, wenn kein Geld darin ist. Genauso ist es mit dem Menschen: Er mag noch so gebildet, mächtig und berühmt sein, wenn er die Erkenntnis des Göttlichen nicht hat, dann ist er wie eine Bank ohne Geld, wie ein Ozean ohne Wasser, wie eine Sonne ohne Licht.

Nimm das Göttliche zuerst in dein Leben auf, dann wird dein Leben eine Freude, eine Kunst, erfüllt von Frieden, Licht und Gesegnetsein.


Auswirkungen der Gnade

Wenn das Göttliche dem Menschen auch nur ein wenig Gnade gewährt, wird er völlig umgewandelt. Und wenn der Mensch noch mehr Gnade von Gott erhält, wird er zum König der Könige – zum König grenzenloser Weisheit und unerschütterlicher Freude.

Suche nach Gnade, und die Gnade wird dich wissen lassen, was richtig und was falsch ist. Die Gnade wird dich wissen lassen, was Gott ist und was nicht. Die Gnade wird dein Leben zur Erfüllung bringen.

Befreiung beruht auf Gnade. Nichts im spirituellen Leben ist so wichtig wie die Gnade.

Die Gnade ist wie der Wind, der weht wo er will; und der Wille der Gnade ist der Wille des Göttlichen.

Es ist nicht leicht, die Gnade Gottes zu erlangen, aber wenn man sie einmal hat, dann ist das Leben verwandelt, es wird königlich, übernatürlich, und Wunder geschehen.

Erlange deshalb Gnade, indem du deine Hingabe ans Göttliche vermehrst, indem du deine Liebe zum Göttlichen stärker werden lässt, indem du dich Gott immer mehr auslieferst, Ihm immer mehr dienst und opferst.

Die Liebe, das Dienen, das Opfern und die Gnade – das sind nur verschiedene Phasen ein und derselben Sache.

Jene, die darin wachsen und sich ständig weiterentwickeln, werden schließlich eins mit dem Göttlichen: Sie sind endlos gesegnet.

Jene, die diesen Pfad gehen, sollten Gefühle pflegen wie: „Möge mein ganzes Leben ein endloser Strom des Dienens und Opferns sein! Möge mein ganzes Leben ein Licht sein, das ohne Flackern für das Wohlergehen aller brennt! Möge meine Intelligenz ausschließlich ein Instrument der göttlichen Intelligenz sein! Möge nichts in meinem Leben geschehen, was nicht vom Göttlichen akzeptiert ist! Möge alles, was ich tue, vom Göttlichen selbst getan sein!“


Schweigen

Schweigen lässt die Kraft der Seele wachsen. Schweigen vermehrt die Kraft der Wahrheit und das Licht der Seele. Schweigen ist charakteristisch für die größten Weisen.

Die Fehler, die man durch vieles Reden begeht, die Disharmonie und Falschheit, die man dadurch erzeugt, können durch Schweigen vermieden werden. Je weiser ein Mensch ist, desto weniger spricht er, desto ruhiger und stiller ist er. Wenn du deine Seelenkraft steigern willst, dann äußere nie auch nur ein unnötiges Wort.

Sei nicht schnell in deinem Urteil, sage nichts, auch wenn du Bescheid weißt, denn es könnte sein, dass du nicht hundertprozentig im Recht bist.

Versuche das Göttliche immer mehr in dich aufzunehmen, auf dass Es dich von innen her erleuchte. Lass deine Hingabe ans Göttliche immer stärker werden. Erkenne, dass du in einer Welt lebst, die aus der Kraft und dem Licht Gottes erbaut ist. Belebe diese Erkenntnis und behalte sie immer bei, bis du eines Tages in der Lage bist, das zu erfahren, was die größten Weisen vor dir schon erfahren haben. Sprich kein unnötiges Wort, tue keine nutzlosen Dinge! Jedes unnötige Wort, das du sprichst, kostet dich enorme Kraft und spiegelt sich in dir in der Form größerer Unwissenheit wider.


Niemand kann auf das nährende Brot Gottes und Seinen Frieden verzichten

Die unerbittliche Logik des Lebens schenkt keinem Menschen wirkliches Glück, nicht einmal eine kurze Zeitspanne wirklichen Friedens, wenn das Zentrum seiner Seele nicht an der Brust des Unendlichen ruht.

Der Skeptiker, der Gottesleugner, der Ungläubige, der Lebemann, die ausschweifende Seele, der Sünder und der Rationalist, der sich unwohl fühlt, solange er der Sphinx des Daseins keine würdige Antwort geben kann, der Künstler, der das unzugängliche Ideal der Schönheit sucht, der Heilige, der nach absoluter Reinheit strebt – sie alle brauchen Gott, eine Inspiration vom Göttlichen, und werden eines Tages davon überrascht sein, dass sich ein Gefühl der Liebe für etwas, das sie fühlen, in ihren Herzen erhebt, für etwas, das sie vage als eine Gegenwart erfassen, als eine Kraft, die auf sie einen unwiderstehlichen Zauber ausübt.

Alle brauchen Gott, wenn ihr Dasein eine Bedeutung haben soll, wenn sie Freude im Leben finden und bleibenden inneren Reichtum erwerben wollen.

Trotz der Abschweifung in zweifelhafte Vergnügen, ins Böse, Falsche und hundert Formen von Irrtum und Unwissenheit, die der Mensch sich erlaubt, wird das Herz des Menschen keine Befriedigung und Erfüllung finden, bis es das ist, was es dem Gesetz seines eigenen inneren Seins nach in Wahrheit ist: die Gottheit selbst.

Die Früchte all dessen, was wir in der Vergangenheit getan haben, ernten wir jetzt, in der Gegenwart.

Die Liebe zur Musik, die wir hatten, das Sehnen nach Gott, das wir fühlten, die Erfahrungen als Schriftsteller, durch die wir gingen, die kleinen Taten der Güte, die wir vollbrachten – alles wird in uns aufbewahrt, zusammen mit den Wirkungen, die sich daraus ergeben.

Wenn wir Gott jetzt lieben, wird sich die ganze Kraft unserer in der Vergangenheit angesammelten Gottesliebe kundtun und sich in unserem Leben höchst positiv offenbaren.


Das reine Herz begegnet überall dem Licht und der Liebe Gottes

Du bist ein Segen für die ganze Welt, ganz gleich, wie viele Schwächen du hast. Deine Schwächen gehen vorbei, sie bleiben ja nicht für immer. Aber deine Liebe bleibt, dein Leben bleibt, dein Wissen bleibt, dein Bewusstsein bleibt.

Deine Seele bleibt für immer, aber deine Schwächen, Probleme und Sorgen verschwinden eines Tages.

Wenn du ein reines Herz hast, ist aller Kummer verflogen und du begegnest überall nur noch der grenzenlosen Liebe, Stärke, Schönheit und dem Licht Gottes.

Gott ist überall. Er ist dein wirkliches Wesen.

Selbstauslieferung

Selbstauslieferung ans Göttliche ist gut, ist wunderbar, doch ist ein reines Herz erforderlich, um sie zu praktizieren.

Angenommen du bist der Meinung, du hättest dich vollkommen Gott ausgeliefert. Du stehst am Morgen nicht auf, weil du vollkommenes Vertrauen in Gott hast, und kein Frühstück kommt ans Bett; es gibt auch kein Mittagessen.

Im Namen der Selbstauslieferung liefern wir uns vielleicht der Selbsttäuschung aus. Wahre Selbstauslieferung oder Auslieferung an Gott kann nicht praktiziert werden ohne Unterscheidung, Weisheit, Güte und Liebe. Welche Art von Selbstauslieferung brauchen wir? – Tue, was du als das Beste erachtest. Sei nicht egoistisch. Sag nicht: „Ich tue es! Ich kann es tun!“

Werde dir bewusst, dass Gott alles ist. Gott ist allmächtig; ohne Ihn können wir nichts tun, uns nicht einmal bewegen. Ohne Ihn gibt es keinen Erfolg.

Lass deshalb dein Herz sagen: „Herr, ich übergebe mich Dir, segne mich, gib mir die Fähigkeit, mich Dir ganz auszuliefern!“

Innerliche Zurückgezogenheit

Wir müssen in der Welt sein, wir müssen die Lektionen des Lebens lernen; aber von Zeit zu Zeit müssen wir uns auch von der Welt zurückziehen, und wenn das nicht äußerlich möglich ist, dann wenigstens innerlich, in Gedanken und Gefühlen. Sogar Christus fand es notwendig, sich in die Wüste zurückzuziehen, um seine innere geistige Kraft wieder aufzuladen.

Was begrenzt ist, ist nicht wirklich frei

Du besitzt einen Körper. Dieser Umstand nimmt dir deine Freiheit. Du kannst nicht durch Wände gehen. Du hast keine Freiheit, denn der Körper begrenzt dich in vielerlei Hinsicht.

Wenn er müde ist, bist du gezwungen zu schlafen. Du kannst dich auch nicht umherbewegen wie du willst – der Körper setzt dir ganz enge Grenzen.

Und selbst wenn du so groß wie die ganze Schöpfung wärst, auch dann wärst du nicht wirklich frei, auch dann wärst du Begrenzungen ausgesetzt. Es gibt Zerstörung, Katastrophen; die Schöpfung unterliegt dem Zahn der Zeit; sie kann sich nicht von Raum und Zeit lösen, also bleibt sie stets begrenzt.

Wo kannst du wahre Freiheit haben? – Im Gottbewusstsein, weil Gott oder die Wahrheit die einzige wahre Freiheit ist. Die Wahrheit ist unbegrenzt – unbegrenzt an Liebe, unbegrenzt an Licht, unbegrenzt an Frieden und Vollkommenheit.


Zeit ist eine unverlässliche Sache

Zeit ist die Ursache des Glücks und Unglücks der Menschen. Sie macht Könige zu Bettlern und Bettler zu Königen. Sie macht einen guten Menschen zu einem schlechten und einen schlechten zu einem guten. Sie macht einen glücklichen Menschen unglücklich und einen unglücklichen glücklich.

Der Name der Zeit ist Veränderung, und alle, die in der Zeit gefangen sind, erliegen dem Unglück, dem Elend und der Qual.

Versuche die Zeit zu besiegen, indem du dich mit Gott verbindest, der zeitlos ist, und schätze den Wert der Zeit über alles! Jede Minute ist kostbar, jede Sekunde ist kostbar, und mit jeder Tat, jedem Gedanken oder Gefühl, die wir so in jede Minute packen, bestimmen wir unser zukünftiges Geschick. Es geht sowieso schon aufgrund schlechten Karmas das halbe Leben durch den Schlaf verloren und wird vertrödelt durch körperliche Sorgen. Es gibt so viele Ablenkungen im Leben – ein Tag geht verloren durch Kopfweh, ein anderer durch Magenbeschwerden, ein dritter durch irgendeinen Unsinn.

Die Zeit ist sehr kostbar, und wenn wir nicht sehr dynamisch und intensiv in unseren spirituellen Praktiken sind, wird unser Verlust groß sein.

Da wir also das Wesen, den Wert und den Geist der Zeit erkannt haben, lasst sie uns vollkommen, intensiv und ruhelos nutzen! Wenn das Herz nicht an ein großes Ideal gebunden ist, kann es keinen wahren Fortschritt geben.

Schau dir die Welt an: Es gibt so viele Friedenskonferenzen, alle Nationen haben die letzten dreihundert Jahre hart darum gerungen, Harmonie untereinander herzustellen.

Je mehr sie aber versuchen, Frieden herzustellen, desto mehr Krieg, internationale Missverständnisse und Katastrophen gibt es in der Welt. Wirklicher Frieden und wirkliches Glück oder wirkliche Harmonie können nur durch ein spirituelles Leben erreicht werden. In letzter Analyse können nur spirituelle Zentren so wie unseres wahren Frieden in der Welt verbreiten.

Gottvertrauen

Deine Arbeit ist göttlich, weil du sie mit all deiner Liebe für das Göttliche verrichtest. Das ist genug!

Lass Gott planen! Morgen wirst du vielleicht Schuhe brauchen oder einen Regenschirm ... lass Gott sich darum kümmern und er wird dir alles zur rechten Zeit bringen!

Möglicherweise brauchst du in fünf Jahren eine größere Summe Geld. Gott weiß das; plane nicht, woher du das Geld nehmen sollst, denke nicht an die Zukunft! Er kennt die Zukunft schon und plant alles für dich. Er wird dir alles bringen, was wesentlich für dich ist. Du solltest jedoch nicht den Clown spielen und so dummköpfig sein und erwarten, dass Gott dir die Zahnpasta bringt, die du brauchst, und sie dir zu Hause auf den Tisch legt.

Machen wir uns keine Sorgen um die Zukunft – Gott kümmert sich darum! Das gilt nicht für die weltlichen Leute! Aber sobald wir uns ganz Gott zuwenden, geht unser Leben in die Verantwortung Gottes über. Er arbeitet für unser Wohlergehen. Er plant jede Minute für uns und unsere Zukunft.

Vertiefen wir uns deshalb in göttliche Arbeit, ohne an die nächste Stunde oder an morgen zu denken! – Das ist der Weg zu schnellem Fortschritt.

In der Gegenwart leben

Kümmere dich um diese Minute, und die Zukunft wird für sich selbst sorgen!

Wenn du in dieser Minute gut bist und in und für Gott lebst, wirst du sicher in einigen Jahren der Welt größter Heilige sein.

Bist du aber in dieser Minute niedergeschlagen, besorgt, problembeladen und traurig, kannst du mit Sicherheit annehmen, dass dein ganzes Leben eine Geschichte der Tränen, des Unglücks und des Gegensatzes zwischen Lachen und Weinen sein wird.

Pass deshalb gut auf, dass du in dieser Minute im Einklang mit Gott bist!


Wahre Unabhängigkeit

All die Ideen von Reichtum und Glück, die du in der äußeren Welt suchst, von denen du dir Glück, Freude, Frieden, Kraft und Schutz für die Zukunft erhoffst, sind eitle, dumme Gedanken! Damit baust du dein Haus auf Sand!

Der Mensch, der in Harmonie und Einheit mit dem Göttlichen lebt, braucht nichts zu fürchten. Er hat keine Furcht und keine Probleme, er ist von allem unabhängig – absolut unabhängig von Menschen, Dingen und sogar von seinem eigenen Körper. Eine solche Unabhängigkeit ist wahre Unabhängigkeit. Eine solche Unabhängigkeit allein kann man Unabhängigkeit nennen; alles andere verdient diesen Namen nicht.

Jede Person in Raum und Zeit ist von irgendetwas abhängig; nur der göttliche Mensch ist jenseits von jeder Abhängigkeit.

Die Welt als Traum

Wie jemandem ein Traum im Wachzustand unwirklich erscheint, so ist für den durch Gotterfahrung Befreiten die ganze Welt wie ein Traum, der schon vorbei ist. Er beeinflusst ihn nicht und kann seine innere Begegnung mit dem Reichtum Gottes und die Freude, die daraus fließt, nicht verhindern.

Die Welt kann seinen inneren Zustand voll Frieden und Schönheit nicht beeinträchtigen. Tod und Leben, Krankheit und Unglück, ein ungünstiges Schicksal – sie alle haben keinen Einfluss auf ihn. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft – sie stehen vor ihm wie ein leerer Schatten, der ohne Bedeutung und Wirkung für ihn ist. Er nimmt Abstand von allem. Das ganze tägliche Leben lebt er von diesem inneren Standpunkt des Abstands aus. Nichts ist für ihn wirklich außer eines: die Erfahrung der ewigen und unendlichen Wahrheit.

Gott ist immer hier

Erkenne die Wahrheit, dass Gott jetzt bei dir ist. Du bist nur nicht in der Lage, Ihn zu sehen.

Es gibt keine Entfernung für Gott. Er ist überall zur gleichen Zeit. Es gibt keine Entfernung für den Raum. Es gibt eine Entfernung von Wolke zu Wolke, von Planet zu Planet, von einem Punkt zum andern, aber für den Raum selbst gibt es keine Entfernung; er ist überall, er ist einer, in ihm gibt es keine Entfernung.

Ebenso gibt es keine Entfernung für Gott. Entfernung tritt auf, wo zwei Dinge sind, das eine vom andern getrennt; dann gibt es einen Abstand zwischen beiden. Für den Raum existiert Entfernung nicht. Was auf weit entfernten Planeten geschieht – er weiß es sofort. Er ist gleichzeitig hier auf der Erde und auf der Venus, auf anderen Sternen und in fernen Galaxien.

So ist auch Gott für uns: Wohin du auch gehst, Er ist da – zur gleichen Zeit ist Er hier, dort und überall.

Gott ist da, und Seine Gegenwart ist für das reine Herz sichtbar. Wenn du Ihn nicht sehen kannst, dann wandle dein Herz um und du wirst Ihn erblicken!

Gehe nicht nach Rom oder Jerusalem, um Gott zu sehen, auch nicht in den Himalaya! Er ist da, wo du bist! Erkenne diese Wahrheit! In Ihm gibt es keine Entfernung. Gott, der Abraham erschienen ist, ist immer noch hier; Gott, der dem Moses erschienen ist, ist immer noch hier. Er ist seither keine Sekunde älter geworden. Er ist der Eine ohne ein Zweites. Er allein ist.

Sei aufrichtig, selbstlos – und deine Freude wird groß sein. Versuche, dich für diese wunderbare Gotterfahrung zu qualifizieren. Sprich mit Gott, dem Einen ohne ein Zweites, der jetzt hier ist, der für das innere Herz sichtbar ist.


Göttliche Dinge

unter stehen der

Kontrolle von Gottes Gnade

Wir können nicht sagen, dass wir jetzt meditieren wollen, und dann fangen wir an zu meditieren. Es kann jede beliebige Ablenkung dazwischenkommen, die es uns unmöglich macht zu meditieren. Doch selbst, wenn es uns gelingt zu meditieren, heißt das noch nicht, dass es eine gute Meditation wird. Unsere Meditation mag völlig von Ablenkungen verdorben werden.

Denke darum daran, dass all die wunderbaren Dinge im Leben wie Meditation, für Gott zu arbeiten, im Ashram zu leben, nur durch die Gnade Gottes erlangt werden können. Damit die Gnade nicht schnell vorübergeht, liebe das Göttliche mit immer größerer Hingabe! Diene dem Göttlichen immer mehr! Klammere dich an das Göttliche wie der Blutegel sich an die Haut des Menschen klammert! Tust du das nicht, besteht die Gefahr, dass du aus der Gnade Gottes herausfällst. Das wäre eine große Tragödie! Strenge dich an, bringe außergewöhnliche Opfer, vermehre deine Reinheit, deine Weisheit und stärke deine Selbstkontrolle!

Gute Dinge geschehen durch gutes Karma; wenn das gute Karma zu Ende geht, fallen wir ab vom geistigen Pfad und landen als weltliche Menschen. Eine solche Tragödie sollte nicht eintreten!

Du musst dich so sehr an das Göttliche klammern, dass selbst dann, wenn dein gutes Karma erschöpft ist, Gott sich gezwungen sieht, dein Karma wieder mit seiner Gnade aufzufüllen und dich vor einem Fall zu schützen.

Alle wunderbaren Dinge geschehen durch die Gnade Gottes. Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Es geschieht durch Gottes Gnade. Er ist es, der spricht.


Selbsterforschung

Der Wahrheitssucher beobachtet sich immer selbst. Der Mensch im Allgemeinen beobachtet stets andere, schaut, was sie tun, wie sie sich verhalten, wie sie reagieren, wie sie gekleidet sind, was sie sagen – immer denkt er an andere! Der Wahrheitssucher wendet seine Aufmerksamkeit sich selbst zu. Er stellt sich die Frage, wie viel Fortschritt er an diesem Tag gemacht hat, wie er den Tag verbracht hat, ob er seine Fähigkeiten optimal im Dienst des Göttlichen eingesetzt hat, was er unternehmen könnte, um noch besser voranzukommen. Auf diese Weise erforscht der Wahrheitssucher sich selbst.

Wir können andere nicht direkt besser machen, aber wir können uns selbst bessern. Uns selbst zu bessern ist unsere größte Pflicht der Gesellschaft gegenüber – eine größere gibt es nicht. Wirst du ein besserer Mensch, wird auch die Gesellschaft eine bessere.

Dein größter Beitrag zur Förderung der Gesellschaft ist es nicht, die Armen mit Kleidern und Nahrung zu versorgen, sondern dich selbst zu bessern. Wenn du das tust, entwickelst du dich geistig weiter, und automatisch wird Gottes Gnade in dich einfließen. Du wirst zu einem Licht in der Welt, das millionenfachen Segen bringt, und kannst der Menschheit in der rechten Weise beistehen.

Das Königreich des Himmels tritt in dich ein und drückt sich durch dich aus. Die Weisheit spricht ständig zu dir vom Zeitlosen und Ewigen.

Um in einer endlichen Welt der Namen und Formen leben zu können, braucht der Mensch die Kraft und Stärke des Unendlichen, Ewigen und Formlosen. Ohne einen Halt am Formlosen kann das Leben in dieser Welt der Formen nicht zur vollkommenen Kunst und Wissenschaft heranreifen.

Es ist notwendig, ein Herz voller Hingabe an das Göttliche und Gottesliebe zu haben – diese beiden sind überall zur Hand. Wenn diese beiden da sind, ist alles andere unnötig!

Jeder Punkt des Raums ist mit den Schätzen Gottes erfüllt

Wir sind von einer endlosen Zahl höherer Wesen umgeben, von Engeln und Gottheiten. Lasst uns im Einklang mit diesen Wesen sein, indem wir mit Gott im Einklang sind!

Lasst uns unsere kosmische Liebe entwickeln!

Wir leben nicht nur inmitten eines Meeres aller Arten von Energien, Gedanken, Kräften, Mächten materieller, spiritueller und psychischer Art, sondern auch mitten unter allen möglichen Wesen.

Jeder Punkt des Raums ist erfüllt mit den Schätzen Gottes. Auch unser eigenes Bewusstsein ist mit allen Schätzen des Himmelreichs und Gottes erfüllt.


Werde weise, erfahre die Wahrheit und erfahre als Wahrheit die äußere Welt! Löse dein Herz, deine Wünsche, deine Liebe von äußeren Dingen und lass dich nicht einfangen vom Netzwerk der Erscheinungen.

Werde weise und nimm das Universum in rechter Weise wahr!


Öffne dich für Gott, lass Gott in die Stille deines inneren Wesens eintreten und erfühle dein Selbst. Denn dieses Selbst ist Gott.


Gott ist die Quelle aller Werte

Sag „Ja“ zum Geist in dir! Bringe die Liebe und Gotteserkenntnis in dir zum Ausdruck!

Gott ist die Stärke deiner Stärke, das Leben deines Lebens, das unzerstörbare Element in deinem Leben, das ewige und unendliche Glück, der grenzenlose und absolute Friede, die endlose Schönheit der Schönheit in deinem inneren Wesen.

Warum läufst du vor so einem Gott davon?

Er ist die Quelle jeder Vorzüglichkeit, die du so gern in der Außenwelt zu finden versuchst. Er ist die Quelle aller Werte, die du in dieser Welt suchst oder zu besitzen trachtest.

Diesen Gott trägst du immer in dir. Du kannst Ihn jederzeit und immer erfahren. Er ist überall – unten, oben, um dich herum. Der ganze Raum ist mit Seinem Auge erfüllt. Der ganze Raum ist mit Seinem Herzen erfüllt, mit Seinem Lächeln. Das ganze Universum ist das herrliche Lächeln Gottes!


Ohne Gott gibt es kein Leben

Gott ist der Atem deines Lebens. Ohne Ihn gibt es keine Möglichkeit zu existieren. Er wird immer bei dir sein.

Er ist das Zentrum und die Quelle deiner Existenz. Er ist die Krönung deiner Existenz.

Werde dir dieser Tatsache bewusst! Das ist kein Glaubensbekenntnis. Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, eine transzendent-wissenschaftliche Tatsache, die wahrer und wirklicher ist als die Blume, die du vor dir siehst.

Ohne Gott können wir aus dieser Welt keinen Gewinn ziehen.

Swami Omkarananda



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