Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 1993

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1. Tag

Nur der ist ein wahrer Mensch, der Erkenntnis hat.

Und nur der hat Erkenntnis,

der in der Wahrheit lebt,

der ein Gefühl des Zeit- und Raumlosen hat.

2. Tag

Wenn du Vernunft erwerben willst, erstrebe das Wissen von der Wahrheit!

Jedes andere Wissen ist kein Wissen, sei es nun wissenschaftliches Wissen irgendeiner Art oder technisches Wissen. Dieses Wissen ist Fachwissen und ist in Ordnung, wenn Du vorher das Wissen von der Wahrheit erlangt hast.

Die Erkenntnis des Göttlichen ist eine wesentliche Voraussetzung für alle anderen Wissenschaften.

 

3. Tag

Nichts ist einfacher, wirklicher, direkter als die Erfahrung des Göttlichen oder der Wahrheit, denn die Wahrheit ist die Grundlage unserer Erfahrung und Existenz, die Seele unserer Intelligenz.

 

Ohne die Gegenwart der Wahrheit in uns können wir nicht sehen, hören und atmen. Sie ist das Zentrum unseres Seins.

 

4. Tag

Die Wahrheit berühren heisst, höchste Freude zu finden. Darum lasst uns durch die Wiederholung des OM in Einklang kommen mit der Wahrheit, mit Christus, mit dem Licht der Lichter, mit dem Licht der Seele, mit dem Licht der Intelligenz, mit dem Licht, das überall ist.

Dieses Licht wird sichtbar, wenn Du die Kräfte Deiner Seele entfaltest. Und die Kräfte Deiner Seele entfalten sich durch Hingabe an Christus, durch die Erkenntnis Christi, der die Wahrheit ist. Die Wahrheit hat Millionen Namen, während sie gleichzeitig namenlos ist.

 

5. Tag

Die Wiederholung des OM erweckt unser inneres Licht, lässt uns eins werden mit der zeitlosen Wirklichkeit.

Auch wenn Du es nicht wahrnimmst, auch wenn Du eine lange Zeit brauchst, um die Segnungen dieser OM-Wiederholungen zu bemerken, so sind sie doch da.

Deine Unfähigkeit, die Wirkungen wahrzunehmen, beweist nicht deren Nichtexistenz.

 

6. Tag

Wenn Du meditierst und intensiv über die Bedeutung des OM nachdenkst, wird Dein Bewusstsein zu dem, worüber es nachdenkt. Du wirst eins mit der Wahrheit.

Du beginnst, im Endlichen das Unendliche zu sehen. Du beginnst, im Individuum das Absolute zu sehen. Du beginnst, in der Zeit das Zeitlose zu sehen. Du beginnst, direkt durch den höchsten Geist in Dir wahrzunehmen, anstatt auf dem Umweg über die Sinne.

7. Tag

Nur der erreicht

höchste Glückseligkeit,

der in der Wahrheit

versinkt,

dem Licht der Seele.

8. Tag

Die Seele in Dir, das Königreich Gottes in Dir ist Licht. Es ist das Licht, das durch Deine Intelligenz leuchtet. Es ist das Licht allen Lebens. Es ist ewig, all-sehend.

Wenn Du dieses Licht besitzst, siehst Du wirklich alles. Es allein ist das wirkliche Licht. Es ist das göttliche Licht.

9. Tag

Die Stärke des menschlichen Individuums liegt in der Gemeinschaft mit der Wahrheit. Nur der ist stark, unzerstörbar, unsterblich, vollkommen, friedvoll, freudig und wirklich reich, der in Berührung mit der Wahrheit ist.

Die Wahrheit ist die Basis jeden Wissenssystems, jeder vorstellbaren Vollkommenheit, jeder Form von Leben und Weisheit.

10. Tag

Wer ist ein Meister, ein Guru? -

Einer, der eins ist mit der Wahrheit; einer, der zum göttlichen Licht geworden ist, der im Licht als das Licht lebt und deshalb in der Lage ist, die Schöpfung zur Vollkommenheit des göttlichen Lichts hinzuführen.

Er ist das einzige Licht, das die Dunkelheit der menschlichen Unwissenheit auflösen kann.

11. Tag

Der Meister erleuchtet alle, die nach dem Licht der Wahrheit suchen. Er ist das Licht des Lebens. Er ist ewig rein. Er wirkt nicht durch den Körper. Er lebt als das Licht, wirkt als das Licht. Er hat keine Wünsche.

Für ihn gibt es im ganzen Universum kein Vergnügen, dessen er sich erfreuen möchte, denn seine Sinne arbeiten nicht. Durch seine Sinne arbeitet allein das Göttliche Licht.

Der Gegenstand seines Vergnügens ist die Wahrheit selbst, und nur die Wahrheit.

 

12. Tag

Die Wahrheit ist das, was hier und jetzt ist.

Sie ist die Basis all dessen, was wir sind.

In diese Wahrheit hineinzusinken und ihren Inhalt, ihre Natur, ihre Fülle, ihre Reichhaltigkeit, ihre Vollkommenheit zu erfahren - das ist die Natur des Meisters, und es ist das Ziel des menschlichen Lebens auf Erden.

  

13. Tag

Dieselbe Wahrheit, die Gott ist, die Christus ist, ist auch die Göttliche Mutter.

Die Wahrheit als Liebe ist die Göttliche Mutter. Die Wahrheit als Erbarmen, Frieden, Befreiung vom Leiden ist die Göttliche Mutter.

14. Tag

Meditation, Yoga, Religion, Glaube, Gnade - alle bedeuten dasselbe.Welchen Weg Du auch gehst, Du musst bestimmte Bedingungen erfüllen, die allen Wegen gemeinsam sind.

Du kannst zum Beispiel nicht durch eine willentliche Anstrengung einschlafen. Es geschieht. Es ist Gnade.

Zunächst musst Du Dich darauf vorbereiten, versuchen ruhig zu werden, die Gedanken zum Schweigen zu bringen, Gemüt und Körper müssen erst still sein, bevor Du einschlafen kannst.

In gleicher Weise musst Du Dich auch auf die Erfahrung Gottes vorbereiten, dann kann die Gnade wirken.

 

15. Tag

Das ganze Universum ist ein Pulsieren von Gottes Bewusstsein. Die Sterne, die Planeten - ständig beeinflussen sie unser Leben.

Wir sind umgeben und durchdrungen von unsichtbaren Universen, Welten und Wesen.

16. Tag

Wenn sich der wahrhaft christliche Charakter aus den Tiefen Deines verborgenen geistigen Wesens heraus entfaltet, aus dem Aufleuchten des Ebenbildes Gottes in Dir, dann ist Dein menschliches Leben mit göttlicher Gnade, Kraft und Erleuchtung gesegnet, dann wirst Du zu einem Friedensstifter, zu einer lebendigen Ausdrucksform von Gottes Harmonie und Licht.

17. Tag

Es gibt eine unbekannte, unendliche Intelligenz, die in der ganzen Schöpfung am Werk ist und jede Erscheinung im materiellen Bereich organisiert.

Was für eine Intelligenz ist das? Was liegt ihr zugrunde? Was trägt und erhält sie?

Es ist Gott.

Und was ist Gott?

Gott ist die Essenz der unendlichen, unzerstörbaren, ewigen Existenz.

18. Tag

Ist Liebe ein Merkmal, eine Eigenschaft

der Materie? -

Gewiss nicht.

 

Sie ist ein Kennzeichen und eine Eigenschaft des Geistes Gottes in uns.

19. Tag

Es ist nicht der Körper, der in Gemeinschaft treten kann mit Gott, und auch nicht das unvollkommene, irrende, abgelenkte, von Ängsten und Unruhe geplagte menschliche Gemüt und Denken.

Im Geiste Gottes in Dir liegt die Möglichkeit Deiner Gemeinschaft mit Gott, mit der ewigen und unendlichen Liebe, dem Licht und der Schönheit, der Erkenntnis und dem Leben.

 

20. Tag

Der Geist Gottes ist in allem und ist selbst zu allem geworden. Er spricht zu Dir: "Erkenne mich. Fürchte Dich nicht. Es kann Dir nichts zustossen. Du bist ein Teil meines unzerstörbaren Geistes und Lebens." Er, der im Erdbeben ist und in allem, was Dich erschrecken und beunruhigen, was Dir Angst einjagen kann, ruft Dir zu: "Ich bin es. Fürchte Dich nicht. Ich bin hier, doch nicht als dieses Furchterregende, Beunruhigende, sondern hinter und über diesem, unberührt davon. Ich bin bereit, Dir dabei zu helfen, alles zu überwinden."

21. Tag

"Mein Reich besteht nicht aus Angst und Not, aus Unglück und Jammer, aus Schwächen, Unwissenheit und Übeln.

Mein Reich ist ewiger Friede, ewige Freude, Schönheit, Wahrheit, Leben und Fülle.

Das ist Mein Wesen.

Das bin Ich.

Erschaue und erkenne Mich. Erlebe und erfahre Mich, um diese Welt der Hinfälligkeit, der Zerstörbarkeit und der Begrenzungen völlig zu überwinden.

Komm und suche Schutz in der Erfahrung des unendlichen Königreichs des Göttlichen, das Ich bin, und das hier und überall ist - in Deinem Atem, in Deiner Seele, direkt in Deinem eigenen Sein."

22. Tag

Alle Dinge sind jenen möglich, denen es gelingt, die Gaben des Göttlichen in sich wachzurufen.

Das göttliche Herz ist Dein wirkliches, natürliches Herz. Sobald Du Seine Gegenwart in Dir erweckst und Dich aus dem Netzwerk Deiner kleinlichen Gefühle zur grenzenlosen Liebe befreist, wirst Du diese Wahrheit als lebendige Wirklichkeit entdecken.

23. Tag

Dein Herz und Dein ganzes Wesen müssen sich dem Licht Gottes öffnen, damit dieses Licht Gottes in Dich einströmen kann.

Und damit Du wahrhaft den Geist Gottes in Dir erkennst, musst Du in Deinem täglichen Leben die Eigenschaften und Merkmale des Geistes Gottes entfalten. Ehe Du wahre Erkenntnis des Göttlichen erlangen kannst, muss Dein Wesen selbst göttlich werden.

24. Tag

Dein physischer Körper als solcher ist nicht der Tempel Gottes. Der Körper legt Dir Begrenzungen auf, ist vergänglich, altert und leidet.

Der Geist Gottes ist im höheren Bewusstsein in Dir zugegen. Er ist nicht in Deinem Denken, nicht in Deinem vergänglichen, ruhelosen psychologischen Wesen und Bewusstsein zuhause. Der Geist Gottes wohnt in der unvergänglichen, universalen Essenz Deines inneren Seins.

25. Tag

Mit jenen geistig erleuchteten Augen, die höhere Wahrheiten erschauen können, musst Du auch auf die Welt und die Menschen um Dich herum schauen.

Du musst den Geist Gottes nicht nur in Dir selbst, sondern in allen Wesen anerkennen.

 

26. Tag

Wie auch die Menschen um Dich herum ihrer äusseren Persönlichkeit nach beschaffen sein mögen, das strahlende Licht des Geistes Gottes ist in ihnen. Die geistige Schau vermag dieses Licht zu sehen. Die reinen Herzens sind, sehen dieses Licht. Eine solche Erfahrung ist für Dein inneres Wesen ganz natürlich. Sie wird durch die Gnade Gottes und die Entfaltung innerer Demut erlangt, durch die Pflege von Liebe und Selbstbeherrschung sowie durch unablässiges inneres Gebet.

27. Tag

Der Wissenschaftler ist besonders begabt, unsichtbare Dinge wahrzunehmen. Und genau das tut auch ein geistiger Mensch, wenn auch auf einer höheren Ebene. Der geistige Mensch ist in erster Linie ein Mensch, der das Unsichtbare sieht, ebenso der Wissenschaftler. Je grösser der Wissenschaftler, um so mehr enthüllt er das Antlitz des Unsichtbaren. Je mehr unsere innere Entwicklung voranschreitet, um so sensitiver wird unser inneres Wesen höheren Wirklichkeiten gegenüber.

Das Unsichtbare wahrzunehmen und unserem täglichen Leben als dessen Essenz einzugiessen, das ist der Genius des Menschen, und das ist auch der Sinn des Lebens.

 

28. Tag

Verstärke Deine Hingabe ans Göttliche, Deine Erkenntnis des Göttlichen, Deinen Halt am Göttlichen. Lass das Göttliche in Deinem Leben wirken.

Alles wird für Dich getan werden durch die Weisheit, den Willen und die Hand des Göttlichen.

Wenn Tendenzen wie Hass oder Abneigung, Wünsche oder Sorgen aufsteigen, dann schiebe sie beiseite und denke an Gott. In dem Masse wie Dir das gelingt, nehmen die unbewussten, dunklen Kräfte in Dir ab.

 

29. Tag

 

Gleichgültig, wie reich Du bist: Du bist dennoch arm.

Jeder Mensch ist arm, solange er das Göttliche nicht erfahren hat.

Nur in der Gotterfahrung liegt der wahre Reichtum; das ist das Einzige, wonach Du streben sollst.

30. Tag

Für den, der Gott liebt, ist Gott der beherrschende Faktor.

Und weil Gott Licht, Weisheit, Friede, Stille, Reinheit und Güte ist, sind diese Eigenschaften auch die beherrschenden Faktoren im Leben des Gottliebenden.

Ein solches Leben ist von schnellem Fortschritt gekennzeichnet.

 

31. Tag

Der Gottliebende erfährt das Göttliche auf jede Art und Weise, nicht nur als eine Gestalt in einer Gestalt, sondern auch als Liebe in der Liebe, als Schönheit in der Schönheit, als Güte in der Güte und auch als das zeitlose, raumlose Licht aller Lichter, als das ewige, unendliche, alles erfüllende Wesen.

An dieser umfassenden Erfahrung des Göttlichen kannst Du den wahren geistig Suchenden erkennen.

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Juli 1993

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 18, Nr. 202

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
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CH 8400 Winterthur

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