Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 2011

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn du nicht mit deinem Herzen bei Gott bist und das Mantra wiederholst, dann kann Alleinsein sehr gefährlich sein.

Die Psychologen sagen, wenn ein Mensch allein ist, ist er entweder ein Teufel oder ein Gott - es liegen also zwei Möglichkeiten darin. Man wird ein schlechterer Mensch, wenn man immer alleine ist, man fällt in einen Abgrund. Alleinsein ist für den durchschnittlichen Menschen nicht ratsam.

Aber Alleinsein ist sehr gut für intelligente, weise und reine Leute.

 

2. Tag

Klammere dich an Gott! Mit jedem Herzschlag lass das göttliche Bewusstsein in dir pochen und tanzen; lass deine ganze Seele, dein ganzes Bewusstsein mit jeder Wiederholung des Mantras im göttlichen Licht und der göttlichen Liebe tanzen.

3. Tag

In uns gibt es - außer dem physischen Körper, den wir ja alle kennen - noch einen anderen Körper, den niemand zerschneiden oder verbrennen kann. Dieser Körper ist unsterblich. Der Gottliebende entdeckt diesen anderen Körper, den ihm niemand rauben kann, der wirklicher ist als der physische Körper und der in seinem Herzen die Quelle allen wahren Friedens, allen Vergnügens, aller Freude, Vollkommenheit und Schönheit birgt. Wenn wir die Mantras wiederholen, kräftigen wir diesen inneren Körper und ernähren ihn.

Die Menschen in der Welt vernachlässigen ihren inneren, unsterblichen Körper, ja sie haben nicht einmal eine Ahnung davon. Sie tun nichts dazu, um ihn zu ernähren. Sie sind versunken in sinnlichen Genüssen und mästen ihren physischen Körper wie ein Schwein. Sie genießen das Vergnügen und ernten Krankheiten und Leiden. Danach klagen sie: "O Gott, ich möchte nicht mehr länger leben, dieser Körper ist so eine Belastung!"

4. Tag

Wir können in uns einen anderen als den materiellen Körper entdecken - einen, der unser wahrer und wirklicher Körper ist, der unsterblich und eine Quelle wahren Friedens, wahrer Freude und wahren Vergnügens ist, eines ewigen, von allem unabhängigen Vergnügens, eines Vergnügens, das von negativen Begleiterscheinungen frei ist.

Jede geistige Tätigkeit verstärkt den inneren Körper, rückt ihn in den Vordergrund, lässt ihn immer mehr in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit rücken. Wir verlieren dadurch die Angst vor dem Tod, die Angst vor Krankheiten und werden stark, furchtlos und unschlagbar. Der innere Körper beherrscht dann auch unser äußeres Leben ganz bewusst. Wenn das der Fall ist, werden wir zu spirituellen Individuen, zu Heiligen.

5. Tag

Sei ein Licht, ohne darauf zu achten, wie viele Wolken sich zusammengezogen haben!

Wenn du ein Licht bist, wirst du nicht nur zur beständigen Quelle von Freude, Frieden und Kraft für dich selbst, sondern du wirst Gottes Gegenwart und Gnade auch auf andere um dich herum ausgießen.

Das ist der beste Weg, die Umstände zu ändern.

6. Tag

Da Gott nicht jemand ist, der an seine eigene Unendlichkeit gebunden ist - denn Er ist unbegrenzt in seiner Freiheit -, kann Er zum Kind werden, zur Frau, zum Mann, zu allem, was Er will. Er kann eine Person sein und gleichzeitig transzendent, unpersönlich und vollkommen.

Gott ist kein Sklave seiner eigenen Vollkommenheit. Er hat die Freiheit, eine Individualität anzunehmen, zu dir zu sprechen, spazieren zu gehen oder zu essen, wie Er es im Fall Hunderter von Heiligen getan hat.

Stelle die verschiedensten Arten von Beziehungen zum Göttlichen her, Beziehungen, die völlig sicher sind, die nicht aus Einbildungen bestehen oder durch Autosuggestion oder Hypnose zustandekommen, die nicht durch spezielle Übungen gewonnen werden, aber doch ein vielschichtiges Wachstum gewährleisten.

7. Tag

Stille ist die Frucht eines ungestörten Gemüts. Wodurch wird das Gemüt aufgewühlt? - Durch die Probleme des Lebens: Alle möglichen Gedanken und Ängste, Vorlieben und Abneigungen machen dem Gemüt zu schaffen und beunruhigen es.

Was ist das Geheimnis der Stille? - Stille kommt von der Reinheit - der Freiheit von unnötigen Dingen. Wie können wir Reinheit erwerben? - Statt unsere Aufmerksamkeit vielen Dingen zuzuwenden, können wir unser Gemüt mit seiner ganzen Kraft auf die allliebende, allwissende, allgegenwärtige Gottheit richten.

Sprich in deinem Herzen: "Gott ist jetzt bei mir. Ich bin gesegnet und fühle seinen unendlichen Frieden, seine Stille, Liebe und sein Licht mit großer Intensität."

Wenn die Idee des Körpers wieder auftaucht, dann überzeuge dich selbst davon, dass du nicht der Körper bist, sondern ein Licht im unendlichen Ozean von Gottes Frieden und Gnade.

8. Tag

Fühle die seltene Freude im Herzen, die aus dem Bewusstsein entsteht, dass Gott, der unendliches Licht ist, dich jetzt beobachtet und beschützt.

Und du weißt, dass du keinen Grund hast, dich zu sorgen oder Angst zu haben, denn in Ihm bist du sicher und geborgen. Sofort wirst du einen großen Frieden finden, und es wird Stille im Gemüt herrschen.

Stille wird aus dem Gedanken an nur eines - an Gott - geboren und durch Nachdenken über die verschiedenen Aspekte und Eigenschaften Gottes gewonnen.

 

9. Tag

Manchmal sprechen die Mystiker von Gott in negativen Formulierungen als von einer Leere oder einem Nichts.

Doch in diesem Nichts ist alles enthalten, aus diesem Nichts ist alles gekommen. Es ist kein Nichts in dem Sinn, dass nichts in ihm wäre, denn es enthält unendliche Schätze.

Alles ist in ihm enthalten: endlose kreative Möglichkeiten, Bewusstsein, Wissen, Entzücken, Frieden, Schönheit. Es gibt nichts, was nicht in ihm enthalten wäre.

Und alles, was du mit den Sinnen sehen und erfahren kannst, ist nur ein schwacher, kümmerlicher Ausdruck dessen, was dieses Nichts in sich selbst ist.

10. Tag

Unsere Seele, wenn sie hochentwickelt ist, hat die Fähigkeit, Gott zu erfahren.

Wenn wir Gott erfahren, werden wir eins mit Gott, und wenn wir wollen oder es für uns notwendig ist, behalten wir eine gewisse Individualität zurück, auch wenn wir in einem vollkommenen Bewusstsein leben.

Es ist Gottes eigenes Bewusstsein. Gott freut sich an uns, und wir freuen uns an Gott.

Wir können von Ihm getrennt sein und doch mit Ihm in den Stunden unserer Kontemplation eins werden. Wir können außerhalb von Gott stehen und doch seine Gnade, sein Licht, seine Liebe in uns tragen. Wir können denken, handeln, fühlen und leben wie Gott.

11. Tag

Gott ist Stille und Schweigen.

Lass das Gemüt schweigen, und verehre Gott als unendliche Stille in der Stille.

Es gibt eine große Ruhe und Stille in dir. Diese Ruhe verleiht dir neue Ideen, neue Gefühle. Diese Gefühle tragen zu deiner Entwicklung bei und führen dich zur nächsten Stufe. Von da an weißt du dann selbst, was du zu tun hast.

12. Tag

Stille ist die Grundlage, auf der Ideen, Gedanken und Gefühle entstehen.

Das Bewusstsein beginnt mit seinem Licht erst zu wirken, wenn Stille herrscht.

13. Tag

Du musst verstehen, dass alles, was du als schön und richtig empfindest, auch eine unendliche Dimension hat. Wenn du denkst, dass diese Blume schön ist, dann vergiss nicht, dass in dieser Schönheit auch eine unendliche Dimension enthalten ist - und die ist Gott.

Schreite immer weiter fort: von ein wenig Schönheit zu unendlicher Schönheit, von kleiner Liebe zu unendlicher Liebe, von wenig Erkenntnis zu unbegrenzter Erkenntnis und so weiter.

Die Wahrheit ist:

Die Eigenschaften des göttlichen Bewusstseins sind auch in dir.

Schönheit, Wahrheit, Liebe, Frieden, Freude - diese Eigenschaften des göttlichen Bewusstseins sind auch die Eigenschaften deines eigenen Wesens.

14. Tag

Denke über Gott nach als unendliche Liebe, als allsegnend, allbarmherzig, allwissend.

Er weiß alles über dich, Er liebt dich in allen Lebenslagen und unter allen Bedingungen - wozu also noch Angst und Sorgen?

Du wendest dich mit der dringenden Bitte an Gott: "Herr, führe mich vorwärts, drücke Dich durch mich aus, gieße dein Wissen, deine Weisheit, deine Stärke und deine Liebe in mich ein.

Mach mich würdig zum Empfang deiner Gnade und lass mich ein Instrument deines Friedens, deiner Freude, deines Lebens und deines Lichtes sein."

15. Tag

Christus ist auf der Erde erschienen, um die Menschen zu erlösen. Wie erlöst Er sie? - Indem Er ihre Aufmerksamkeit auf Gott lenkt; indem Er ihnen zeigt, wie sie beten, Gutes tun und Verbindung mit Gott aufnehmen sollen.

In diesem Akt des Lehrens hat Er sozusagen Schweiß und Blut vergossen; denn Er hat hart gearbeitet, um die Menschen zu lehren und die Seele der Menschheit zu befreien.

Da die Menschheit nicht bereit war, diese wunderbare göttliche Botschaft anzunehmen und blind für die Herrlichkeit des göttlichen Lebens in Jesus Christus war, da die Menschen um Ihn herum von den Kräften des Bösen und der Unwissenheit beherrscht waren, haben sie dieses Licht gekreuzigt, mit dem Ergebnis, dass Jesus im wörtlichen Sinn sein Blut vergossen hat. Das wirkliche Blut aber hat Er in Erfüllung seiner göttlichen Mission vergossen.

16. Tag

Wenn ich sage, dass der Mensch ein Kind Gottes ist, spreche ich vom göttlichen Selbst, das nicht gefallen ist und nie fallen wird. Und darum, wenn wir dieses göttliche Selbst sind, wenn wir als Kinder Gottes leben, machen wir keine Fehler. Als Kinder Gottes sind wir vollkommen. Für jene, die im göttlichen Selbst leben, gibt es nur Licht, Liebe und Vollkommenheit. Aber wenn wir nicht im göttlichen Selbst leben, wenn wir nicht als Kinder Gottes leben, dann sind wir im niederen Selbst und machen Fehler, sündigen und sehen auch überall Fehler in der Welt.

Wenn Jesus sagt: "Deine Sünden sind dir vergeben", meint Er damit, dass die Taten und Handlungen des niederen Selbst vergeben sind.

Und wann können sie vergeben werden? - Wenn unser Glaube an Jesus, an die Liebe, an das Licht, an Gott uns in Kontakt mit Gott gebracht hat.

17. Tag

Wenn ich sage, dass der Mensch ein Kind Gottes ist, spreche ich vom göttlichen Selbst, das nicht gefallen ist und nie fallen wird. Und darum, wenn wir dieses göttliche Selbst sind, wenn wir als Kinder Gottes leben, machen wir keine Fehler. Als Kinder Gottes sind wir vollkommen. Für jene, die im göttlichen Selbst leben, gibt es nur Licht, Liebe und Vollkommenheit. Aber wenn wir nicht im göttlichen Selbst leben, wenn wir nicht als Kinder Gottes leben, dann sind wir im niederen Selbst und machen Fehler, sündigen und sehen auch überall Fehler in der Welt.

Wenn Jesus sagt: "Deine Sünden sind dir vergeben", meint Er damit, dass die Taten und Handlungen des niederen Selbst vergeben sind.

Und wann können sie vergeben werden? - Wenn unser Glaube an Jesus, an die Liebe, an das Licht, an Gott uns in Kontakt mit Gott gebracht hat.

18. Tag

Warum willst du wissen, woher die Dunkelheit kommt, woher das niedere Selbst kommt, wenn du schon so lange und so sehr darunter leidest, dass du in endlosem Unglück lebst?

Deine unmittelbare Pflicht ist es, jetzt sofort zum göttlichen Selbst zu laufen, nicht aber zu fragen, woher die Dunkelheit kommt.

Erfahre das göttliche Selbst, und du wirst alles wissen!

Die Frage, woher diese Dunkelheit kommt, kann nämlich von dir nicht beantwortet werden. Warum? - Weil es eine Frage ohne Antwort ist; und es ist eine Frage, die aus Neugier, und nicht allen Ernstes gestellt wird.

19. Tag

Eine der verdriesslichen Paradoxien des geistigen Pfades liegt in der Erfahrung, dass das Gemüt unser bester Freund und zugleich der bitterste Feind ist. Es wird aber nur zum Freund, wenn es stufenweise dazu erzogen wird. Vor dieser Zeit muss es als unser lästiger und verräterischer Feind angesehen werden, denn es ist äußerst diplomatisch, verschlagen und unehrlich.

Das Gemüt ist der Urbetrüger, und seine Schliche sind feiner, unmerklicher Art. Es gelingt ihm, dem unvorsichtigen Menschen einzureden, er kenne es gründlich und sei sein Herr und Gebieter, während es ihn zu gleicher Zeit völlig zum Narren hält.

Es heißt nicht umsonst, dass der Teufel sich auch mit Bibelsprüchen behelfen kann. Das Gemüt kann auch eine Tugend vorschieben, um einem Laster zu frönen. Es hat eine angeborene Neigung zur Verdrehung. Nur durch objektive, unparteiische Forschung und Analyse können seine Ränke und Vorspiegelungen durchschaut und unwirksam gemacht werden.

20. Tag

Die Feststellung, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei, ist immer noch die Wahrheit.

Der Mensch ist ein vielseitiges Wesen mit verschiedenen Schichten oder Hüllen, die seine wirkliche Persönlichkeit verbergen. Er kann sich mit seinem groben, stofflichen Körper identifizieren und dessen Bedürfnisse befriedigen wie das Tier. Er kann sich aber auch mit dem wirklichen Selbst, das der ewige Zeuge ist, eins fühlen.

Die vitalen Tendenzen, so wertvoll sie an sich sein mögen, können das geistige Wesen nicht beherrschen, ohne die Persönlichkeit völlig durcheinanderzubringen.

21. Tag

Die Feststellung, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei, ist immer noch die Wahrheit.

Der Mensch ist ein vielseitiges Wesen mit verschiedenen Schichten oder Hüllen, die seine wirkliche Persönlichkeit verbergen. Er kann sich mit seinem groben, stofflichen Körper identifizieren und dessen Bedürfnisse befriedigen wie das Tier. Er kann sich aber auch mit dem wirklichen Selbst, das der ewige Zeuge ist, eins fühlen.

Die vitalen Tendenzen, so wertvoll sie an sich sein mögen, können das geistige Wesen nicht beherrschen, ohne die Persönlichkeit völlig durcheinanderzubringen.

22. Tag

Der Mensch ist nicht bloss ein biologisches Phänomen. In ihm findet sich ein psychischer Apparat, versehen mit latenten Fähigkeiten, Kräften und Möglichkeiten.

Heilige, Propheten und Yogis sind lebendige Beweise dieser Tatsache.

Ein philosophischer Einblick in das psychische Wesen des Menschen bringt uns zum Glauben an die Wirklichkeit des kosmischen Bewusstseins, an die göttliche Lebenskraft als Grundlage des psychischen Wesens. Alle großen Denker der Welt stellen einmütig die Forderung nach der Erkenntnis des Selbst.

Während unsere körperliche Konstitution sich jeden Augenblick verändert, während unsere Gedanken sich sammeln wie Wolken am Himmel und dann wieder verschwinden, verliert das Selbst sich nie.

23. Tag

Das göttliche Selbst ist alldurchdringend und doch auch getrennt von allem. Es ist die Ursache des Identitätsbewusstseins durch zahlreiche Verwandlungen hindurch.

Es bleibt Es selbst, obwohl Es alle Dinge sieht. Es ist das eine Unveränderliche innerhalb der vielfachen Aktivitäten des Universums.

Unsere begrenzte Persönlichkeit wird nur in gewissen Augenblicken - stoßweise und unvermittelt - aus ihrem Schlummer geweckt. Aber selbst wenn der Tod den Menschen überfällt, stirbt der Seher, das Licht in ihm, nicht.

24. Tag

Die Wissenschaft ist teilweise vereinheitlichtes Wissen. Ein Wissenschaftler beobachtet die Naturgesetze, macht seine Experimente im Laboratorium, forscht, vergleicht und zieht genaue Schlussfolgerungen aus seinen Beobachtungen. Er kennt die äußere Oberfläche und die physischen Aspekte der Natur, weiß aber nichts von deren Ursprung, deren verborgenen Absichten und deren Bestimmung.

Der Wissenschaftler weiß nicht, was den letzten, kleinsten Teilchen der Materie ihre wunderbare Kraft verleiht und ihnen ihre mannigfaltige Wechselwirkung ermöglicht.

Der Yogi hingegen kommt zur inneren göttlichen Verwirklichung. Dank seiner yogischen Schau sieht er die feinen Urelemente der Materie und besitzt damit die direkte Erfahrung der höchsten Macht oder des höchsten Seins hinter dem Naturhaften.

25. Tag

Die Wissenschaftler haben das große Gesetzbuch der Natur noch nicht verstanden.

Sie besitzen keine Kenntnisse von der verborgenen Seite der Dinge, von den astralen und höheren Ebenen, den Himmelssphären.

Die unsichtbare Welt ist aber von weit größerer Wichtigkeit als das Weltall der Sinneswahrnehmung, das für das irdische Auge sichtbar ist.

Ein voll entwickelter Yogi kann auf allen Ebenen tätig sein. Deshalb ist ihm auch die äußere Natur völlig vertraut.

Die Wissenschaftler kennen die feinen Urelemente der Natur nicht, während das Leben voller und reicher wird, wenn sich durch die Yoga-Praxis das innere Sehen entwickelt.

Die Kenntnisse der Naturwissenschaftler sind also nur fragmentarisch, bruchstückhaft, während der vollkommene Yogi über absolutes, restloses Wissen verfügt.

 

26. Tag

Die Wissenschaft sieht die Dinge, wie sie der normalen menschlichen Wahrnehmung entsprechen, wie sie zu sein scheinen.

Der Yogi sieht sie, wie sie sind. Letzterer nimmt die Dinge intuitiv wahr. Er kennt sie in ihrem wesenhaften Zustand.

Während jede wissenschaftliche Theorie, jede an irgendeinem Tag gemachte Entdeckung oft schon am nächstfolgenden durch eine andere ihre Gültigkeit verliert, sind die durch Yoga erreichten Resultate untrüglich, weil sie die direkten Wahrnehmungen des höchsten Instruments, des gereinigten menschlichen Geistes, wiedergeben, der mit dem Unendlichen eins geworden ist.

27. Tag

Bewusstsein ist etwas Höheres als Materie. Bewusstsein ist wunderbar, es hat alle Eigenschaften und Fähigkeiten in sich beschlossen. Es kennt sich selbst und kennt andere. Es sagt uns, dass dies eine Blume und jenes ein Baum ist. Es versteht alles.

Dieses Bewusstsein kann also nicht aus Materie entstanden sein, es ist keine Schöpfung der Materie, aber es benutzt die Materie für sein Wirken.

Das Bewusstsein in mir erzeugt wunderbare Gedanken, und ich benutze Papier und Tinte, um sie niederzuschreiben. Bewusstsein benutzt Materie. Mein Bewusstsein benutzt meine Gehirnzellen, das Gehirn und die Sinne des Körpers für sein Wirken. Aber meine Stimme und meine Gehirnzellen haben das Bewusstsein nicht erschaffen, weil das Bewusstsein höher steht als die Materie. Wenn wir jedoch sagen, die Materie habe das Bewusstsein erschaffen, kann das nur heißen, dass das Bewusstsein schon vorher in der Materie enthalten war und dann hervorgekommen ist.

 

28. Tag

Jener Zustand, der jenseits des Sehens, Hörens und Berührens ist, ist der Zustand der Gotterfahrung.

Es ist ein Zustand absoluten Wissens, absoluter Freude, absoluten Lebens - des ewigen Lebens.

 

29. Tag

Gott ist Freude. Drücke deshalb Freude aus, bleibe unberührt von unglücklichen Zuständen. Habe Glauben an Gott und lehne dich an Ihn an, so dass kein Umstand und Zustand des Lebens dich mehr erschüttern kann.

Gott ist Unsterblichkeit, Ewigkeit. Fürchte deshalb den Tod nicht, überwinde den Tod, werde dir immer mehr der Unsterblichkeit bewusst. Du bist ein Atem Gottes, und als solcher unsterblich. Es macht nichts, wenn der Körper vergeht.

Verlasse dich also beständig auf Gott, und du wirst irgendwann feststellen, dass du zum Propheten geworden bist, durch den das Licht und die Liebe Gottes fließen.

30. Tag

Es gibt keinen wirklich in alle Ewigkeit schlechten Menschen. Und wir haben keinen Grund, den schlechten Menschen einen schlechten Menschen zu nennen, denn wir haben mit der Schlechtigkeit nichts zu tun; wir sind Kinder Gottes, wir müssen das Gute unterstützen, und dann stirbt das Schlechte eines natürlichen Todes.

Wenn du einen Stein auf den Sünder wirfst, vermehrst du dadurch das Schlechte in der Welt. Warum? - Weil dieser Akt des Werfens selbst etwas Schlechtes ist. Das Beste wäre es daher, das Urteil über alles Schlechte dem Willen und der Weisheit Gottes zu überlassen.

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September 2011

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 36, Nr. 419

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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