Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 2011

Kalender Jan2000



1. Tag

Einheit mit dem Göttlichen ist das wahre und einzige Glück, ist absolutes, anfangloses, ewiges, unendliches Glück.

Jede andere Art von Glück ist in Wahrheit ein Fluch in einer Welt der Unwissenheit, Unreinheit, des Schmerzes und des Leidens.

2. Tag

Wenn du Weisheit hast, hilft dir das weit mehr, um Fortschritt zu machen, als Leiden. Das gleiche gilt für Liebe und Gnade. Leiden ist also nicht der einzige Weg zu Entwicklung, Erziehung und Wachstum. Es gibt noch Liebe, Weisheit, Gnade und deine eigene Anstrengung.

Wenn keine Liebe da ist, müssen wir Liebe entwickeln. Und Gnade kommt als Ergebnis der Entwicklung unserer Liebe, unseres Glaubens, unserer Weisheit und Güte sowie alles Positiven in uns.

Wenn wir beständig gute Taten vollbringen, gute Gedanken und Gefühle hegen, werden wir so unsere Entwicklung vorantreiben und in der Lage sein, die Gnade Gottes zu erlangen.

3. Tag

Natürlich müssen wir gut sein, freundlich und hilfsbereit, das ist richtig, aber nicht auf unvernünftige Weise, nicht ohne unseren gesunden Menschenverstand anzuwenden. Das heißt, wir müssen unsere Hilfsbereitschaft nur dann zum Ausdruck kommen lassen, wenn die Umstände sich als ihrer würdig erweisen, und wo und wann die Umstände unseren Einsatz möglich machen. Wir können uns nicht dazu zwingen. Wir müssen auch unsere Unterscheidungskraft einsetzen und sehen, ob unsere Dienste nicht missbraucht, sondern richtig genutzt werden.

4. Tag

Du siehst die Welt. Wenn du nicht Gottes Gegenwart in ihr entdeckst und der ganzen Schöpfung Wohlergehen wünschst, kann die göttliche Gegenwart nicht Objekt deiner unmittelbaren Erfahrung werden.

Was musst du also tun? - Die erste Disziplin ist die Übung der Gegenwart Gottes. Es ist für dich natürlich, dass deine Augen und dein Denken dir sagt: "Das ist eine Frau, das ist ein Kind, das ist ein Stein, das ist ein Baum." Das ist der Bericht der Sinne. Was aber ist der Bericht der inneren göttlichen Schau? - Sie sieht das eine göttliche Bewusstsein, umgewandelt in die vielen Formen. Sie ist sich der Gegenwart Gottes überall bewusst. Sie ist sich der Gegenwart Gottes in allem so sehr bewusst, dass diese Wahrnehmung dominiert.

5. Tag

Alles ist Gottes Eigentum, Gottes Königreich, Gottes Welt.

Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen ist diese Welt natürlich eine materielle Welt. Die Schweiz gehört den Schweizern, Deutschland den Deutschen, Österreich den Österreichern.

Von Gottes Standpunkt aus gesehen gibt es überall nur eine Kraft, die alles überwindet, und eine Liebe, die alles regiert, und eine Gnade, die alles erfüllt.

6. Tag

Der Stein ist für die leiblichen Augen ein Stein. Diese Wand ist für die leiblichen Sinne und den Körper eine Wand.

Im Gottbewusstsein aber gehen wir durch die Wand hindurch, wie ein Geist durch die Wand hindurchgehen kann. Die Materie ist dann nicht mehr materiell.

Alle schöpferischen Möglichkeiten stehen uns im Gottbewusstsein zur Verfügung. Unter unseren Füßen kann hier alles produziert werden: Der ganze Himmel ist da, direkt unter unseren Füßen. Aber vergiss nicht, dass der Himmel überall ist, auch über deinem Kopf, innen und außen, im Herzen, in den Augen - überall.

Jedes Fleckchen Raum ist mit den Vollkommenheiten Gottes aufgeladen; das Königreich Gottes ist überall implizit gegenwärtig und wirksam.

7. Tag

Wo ist Gott? - Die Schriften und die Bibel beschreiben Gott als irgendwo im Himmel befindlich.

Doch Er ist immer überall gegenwärtig, in jedem Zeitalter, ewig allvollkommen gegenwärtig.

Du fliegst nach Australien? - Gut! Wie weit bist du gereist? - Gemäß menschlicher Berechnung bist du einige tausend Kilometer weit gereist.

Vom Standpunkt der Gotterfahrung aus hast du dich nicht einmal einen halben Zentimeter bewegt.

8. Tag

Unterschätze deine Fähigkeiten nicht; verachte dich nicht selbst!

Du bist nicht die unbedeutende kleine Person, als die du dich selbst betrachtest. Ein großer Gott befindet sich in dir, und all seine Kräfte können deine Kräfte sein, all seine Vollkommenheiten können deine Vollkommenheiten sein.

9. Tag

Niemand stirbt! Der Tod ist unmöglich, weil das psychische Wesen in uns so beschaffen ist, dass es nicht zerstört werden kann.

Unsere Gedanken, Gefühle, Fähigkeiten, die Früchte unserer Taten - sie folgen uns, wohin wir gehen.

10. Tag

Wir sind nicht verantwortlich für das Böse im Leben anderer. Das ist ihre eigene Schöpfung, und sie leiden entsprechend darunter.

Gott bestraft uns nicht für das Böse, das wir erschaffen. Und wenn wir Heilige sind, belohnt Gott uns auch nicht dafür, dass wir Heilige sind. Das von uns selbst erschaffene Gute und Böse wirkt auf uns zurück.

Wir müssen also sehr darauf achten, dass wir alles Schlechte und Negative, alles Dunkle und alle Unwissenheit aus unserem Leben entfernen. Und das bringen wir am besten dadurch zustande, indem wir unsere Hingabe an Gott, unsere Gottesliebe und unseren Glauben an Gott entwickeln, indem wir beständig reine, erhebende, geistige Gedanken unterhalten und Gefühle, die weit und universal sind.

11. Tag

Die Entwicklung von Liebe, die Aneignung von Wissen, die Disziplinierung unserer niederen Natur, die Entfaltung aller in unserem Bewusstsein verborgenen besten und wunderbaren Eigenschaften, das Streben nach immer höheren Ebenen der Vollkommenheit - all das gilt für die ganze Menschheit, aber auch für alle Religionen und Yoga-Pfade.

 

12. Tag

JLetztlich liegt das Geheimnis der geistigen Entwicklung und Entfaltung in deinem eigenen Herzen. Daran sollten wir zuallererst denken.

Der zweite Punkt ist dann die Ausschau nach Umständen, die uns helfen, die geistige Vollkommenheit in uns zu entfalten.

Aber der entscheidende Faktor ist unser eigenes Herz. Wo immer du auch bist: Erfahre Gott! Und wenn Gott nicht in dir findest, wirst du Ihn auch sonst nirgendwo finden!

13. Tag

In psychologischer Hinsicht sollte daran gedacht werden, dass das Gebet nicht bloß im Sprechen von Worten besteht, sondern ein intensives und aufrichtiges Empfinden in sich schließt, eine Sehnsucht nach der Verbindung mit einer alldurchdringenden Macht, welche alles in sich birgt und das Wirklichste in allen Wesen und Dingen ist.

Die Art des Denkens und Empfindens ist so, dass es nicht möglich ist, etwas zu denken oder zu fühlen, ohne dass das psychologische Wesen mit dem gedachten oder gefühlten Objekt eins wird. Und weil im Fall des Gebets das Objekt die unendliche Macht selber ist, empfängt das Gemüt einen so machtvollen Antrieb, dass der Betende noch dazu mit übermenschlichen Kräften ausgestattet wird, während er das Ziel erlangt, um welches er gebetet hat.

14. Tag

Sei etwas geduldiger!

Du bist schon wieder auf dem Weg zurück in den Himmel!

Mit Geduld wirst du schneller dorthin gelangen. Wenn du dich aber stets von deiner Abneigung gegen die Erde niederdrücken lässt, wird die Erde dein Feind und sperrt dich noch länger hier ein.

15. Tag

Weisheit ist die Wahrnehmung der Nicht-Dualität. Unwissenheit ist ihr Gegenteil.

Kenntnisse werden schrittweise im Bereich der Sinne, des Verstandes und der Intuition erworben. Die Schlussfolgerungen aufgrund der Sinneseindrücke sind verhältnismäßig fragmentarisch, stückhaft; und falsches Wissen und Verstand liegen mitten zwischen Recht und Unrecht. Sie können beiden Zwecken dienen.

Das menschliche Wissen endet beim Verstand, und letzterer wird immer im Zusammenhang mit den Sinneswahrnehmungen gebraucht. Die Logik, die sich gegen die Intuition kehrt, ist unzuverlässig. Verstand und Vernunft sind aber nur dann der Gottverwirklichung im Weg, wenn ihre Logik durch selbstsüchtige Interessen verdreht wird.

16. Tag

Der Prüfstein und die Vollendung wahrer Erziehung zeigen sich in der abgerundeten Entfaltung der Kräfte des Wissens, der Liebe und der Hilfsbereitschaft.

Da unsere Zeit sich zu einem Zeitalter der Technik entwickelt hat, ist es unvermeidbar und notwendig, dass technische und verwandte Studien heute im Mittelpunkt stehen, doch wenn die dem Studierenden gewährte Ausbildung nur rein beruflich oder kommerziell bleibt und nicht in der Psychologie des ganzen Menschen verankert ist, besteht keine Hoffnung für die Besserung der jetzigen menschlichen Lage und deren Aussichten für die Zukunft.

17. Tag

Mein Herz ist voller Glück und Frieden, weil ich weiß, dass mein Gott in allen Wesen ist und alle Wesen meine Kinder sind. Der Vogel ist mein Sohn, die Krähe meine Tochter und alle Wesen, alle Menschen sind meine Kinder - Kinder meines Herzens und Gegenstand meiner Verehrung.

Das ist eine sehr große Erfüllung und die beste Art der Erfüllung.

Die weltlichen Eltern sind nur Eltern dem Körper nach, und haben nicht unbedingt wirkliche Liebe zu ihren Kindern, noch die Kinder zu ihren Eltern. Doch hier schließt wirkliche Liebe alle Wesen ein, deshalb ist es eine große Erfüllung.

18. Tag

Ich sage, Gott ist meine Stärke, und ich beweise es. Wie? - Es gibt so viele Probleme und Störungen um mich herum, aber ich bin nicht davon berührt. Und wenn mir das Haus auf den Kopf fällt, schreie ich nicht, reagiere ich nicht, weil ich weiß, dass Gott unendliche Vollkommenheit ist. Er kann nicht zerstört werden, Er kann nicht getötet werden, und deshalb kann ich nicht getötet werden; und ich weiß, dass mit dem Untergang des Körpers nichts untergeht.

All diese Ideen sind ständig in mir. Sie sind in meinem Blut.

19. Tag

Wenn du Gott wirklich und wahrhaft liebst und mehr über Gott weißt, hast du auch emotionelle Erfüllung. Was du jetzt brauchst, ist emotionelle Erfüllung.

Wo spirituelle Erfüllung ist, ist auch intellektuelle, mentale, emotionelle Erfüllung - grundlegende Erfüllung.

20. Tag

Du musst die Allgegenwart Gottes immer mehr empfinden. Alle Menschen in dieser Welt befinden sich in einer tiefen Dunkelheit. Sie wissen nicht, was die höchste Wirklichkeit ist, was der Ursprung allen Lebens, aller Freude und allen Friedens ist.

Die größte Wahrheit ist: Überall um uns herum und in uns ist der allsehende, allwissende, allantwortende Gott gegenwärtig.

21. Tag

Ein höchstes Sein ist mitten unter uns und in uns. Die Gnade Gottes hüllt uns von allen Seiten ein. Wir sind eingetaucht in ein Meer des Lichts, das Gott ist.

Dieses Licht ist in unseren Herzen. Es strahlt aus unseren Augen. Es ist in unserer Intelligenz. Es ist eine überkosmische Kraft, endlos und unerschöpflich, von unbegrenzter, unermesslicher Schönheit.

Es ist ein unendliches Licht, das überall zugegen ist und uns mit unzähligen Augen sieht. Seine Allmacht ist in jedem Punkt des Raums zugegen. Seine unendliche und unbegrenzte Erkenntnis durchpulst jede Zelle unseres Seins. Es ist der Herr, der Höchste, der alle Gesetze des Universums regiert.

Die Welt ist ein weiter Bereich für das Wachstum und die innere Höherentwicklung des Menschen. Der Schlüssel, um schnell zur höchsten Vollkommenheit zu gelangen, ist die Liebe.

22. Tag

Auch wenn tausend Wolken versuchen, das Licht zu verbergen: Die Wahrheit triumphiert, die Wahrheit ist und wird immer sein.

Bleibe in diesem Licht des göttlichen Bewusstseins. Ersetze gewöhnliche Gedanken und Gefühle durch göttliche Gedanken und Gefühle, und mache sie zur Grundlage deiner immerwährenden Gemeinschaft mit der allsegnenden göttlichen Gegenwart.

23. Tag

Was wir wünschen, bekommen wir. Was immer wir uns auch wünschen, werden wir erhalten, wenn nicht heute, dann morgen. Angenommen du wünschst dir Geld - nun gut, du wirst es bekommen. Und wenn die Umstände in diesem Leben es nicht erlauben sollten, im nächsten Leben werden die Umstände günstig sein, und du wirst dein Geld bekommen.

Aber hüte dich vor den Folgen deiner Wünsche!

24. Tag

Bringe das Göttliche zum Ausdruck!

Fühle dich nicht deprimiert und weine nicht, wie immer die Umstände auch sein mögen.

Die Umstände sind zeitweiliger Natur, sie unterstehen nicht deiner Kontrolle; sie werden durch kosmische Kräfte hervorgebracht.

Du kannst die Umstände indirekt beherrschen, indem du dich selbst beherrschst und innerlich friedlich und zuversichtlich bleibst.

25. Tag

Der beste Dienst, den du der Welt erweisen kannst, ist eine moralische, ethische und spirituelle Erziehung. Alles andere ist Unsinn und nur eine Belastung.

Der Mensch mit hellseherischen Fähigkeiten findet keinen Frieden, er ist verloren. Immer drängen sich ihm Bilder auf und quälen ihn: Bilder von der Zukunft dieses oder jenes Menschen. Er ist verloren, er hat seine Seele verkauft für ein kleines bisschen dummer Magie.

Deshalb rühren die Weisen und Heiligen übernatürliche Kräfte nicht an. Du gewinnst nichts durch diese Kunstgriffe; sie sind eher eine Belastung, die die Seele an das materielle oder psychische Zeit-Raum-Universum binden.

26. Tag

Lass alles in den Händen der Gottheit ruhen, und lass die Gottheit durch dich arbeiten, und die Gottheit in Ihrer Allwissenheit weiß, was getan werden muss und wo. Die Gottheit kennt alle Aspekte eines Falles, absolut und in allen Einzelheiten. Das ist das Beste.

Deshalb lassen die guten Herzen alles in den Händen des Göttlichen ruhen. Das Göttliche arbeitet für sie in ihrem Leben. Ihre Bedürfnisse und dies und das - alles wird von der allwissenden und allgegenwärtigen Gottheit geregelt.

27. Tag

Betrachte einmal das Weltall durch ein großes Teleskop! Wie herrlich ist dieses Universum! Aber vergiss dabei nicht, dass auch jede Zelle in deinem Körper ein Universum in sich selbst ist. Jedes Atom ist ein kleines Universum in sich selbst, und ungeheure Energien sind in ihm eingeschlossen.

Das ist aber nur die materielle Ebene! Wenn du das Atom mit den psychischen Augen betrachtest, zeigt es dir etwas ganz anderes.

Und das gleiche Atom, mit den Augen des Geistes betrachtet, offenbart dir wieder etwas ganz anderes.

 

28. Tag

Das göttliche Bewusstsein ist unbeschreiblich. Was für ein Wunder es ist! Unvorstellbar!

Im Allgemeinen, wenn wir etwas über das Göttliche erfahren wollen, wenden wir supramentale Fähigkeiten an, Fähigkeiten, die nicht in einen Organismus eingebunden sind, in eine begrenzte Struktur der einen oder anderen Art.

Man betrachtet die Welt nicht mehr vom Gemüt, sondern direkt vom Standpunkt des supramentalen Bewusstseins aus, das sich jenseits des Gemüts befindet.

Von diesem Standpunkt aus beginnen wir erst richtig und mehr zu sehen. Aber das, was sich unserer Schau von hier aus darbietet, ist noch verhältnismäßig wenig. Wir können noch höher gehen.

 

29. Tag

Jedes kleine Lebewesen ist ein Universum in sich selbst, ein komplexer Organismus; und wenn du diesen Organismus mit Hilfe wissenschaftlicher Instrumente, zum Beispiel durch ein Mikroskop, betrachtest, kannst du mehr sehen als mit deinen körperlichen Sinnen; aber tatsächlich ist dieses Lebewesen - in seiner ganzen Tiefe - unbeschreiblich.

30. Tag

Unvorstellbares Universum Gottes! Nur in diesem Unendlichen und Ewigen ist wahre Erkenntnis, ist wahres Wissen, ist unfehlbares Wissen möglich, in diesem Unendlichen, Ewigen, das noch jenseits unserer Identität mit diesem Licht aller Lichter liegt.

Selbst in der Identität mit dem Göttlichen bleibt diese unendliche Erkenntnis unfassbar.

31. Tag

Man kann bewirken, dass diese Wände hier die Veden rezitieren.

Ein winziger Punkt kann uns die Lebensgeschichte - die Vergangenheit und Zukunft - eines jeden Menschen im Universum erzählen.

Wie ist das möglich? - Alles ist möglich! In jedem Punkt ist das unendliche Bewusstsein gegenwärtig, und darin sind unendliche Fähigkeiten enthalten.

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Oktober 2011

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 36, Nr. 420

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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