Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 2008

Kalender Jan2000



1. Tag

Indem sich unser Denken ständig mit dem Wesen des unbegrenzten Seins in uns und überall befasst, bereiten wir den Boden für die Berührung mit dem Unbedingten, Absoluten vor, das wir Gott nennen.

Dieses absolute Sein und Wesen ist bedingungslose Liebe, Frieden, Freude, Macht, Vollkommenheit, Schönheit, Harmonie, Musik, Kunst und Wissenschaft, also alles, was du dir an Gutem und Gesegnetem vorstellen kannst. Es ist unendlicher Reichtum, nicht wie der vergängliche Reichtum, durch den du vergebens dein Glück zu erlangen suchst.

 

2. Tag

Wenn du ein Glück besitzt, das nichts kostet, dann bedeutet das:

Es ist dein innerer Reichtum, der Spender wahren Friedens, wahren Glücks, wahrer Erkenntnis, und wahrer Stärke. Es ist ein durch nichts bedingtes Glück.

Aus diesem Reichtum des inneren göttlichen Bewusstseins, das unendliche Fülle ist, sind alle Welten hervorgegangen.

3. Tag

Im Traum erschafft das Bewusstsein Juwelen, eine Welt voller Gold und Diamanten, Banknoten, Banken usw. Wer aber erschuf das alles? - Der Träumer. Das Bewusstsein in ihm erschafft diesen Reichtum. Doch lange erhalten kann er ihn nicht. Beim Erwachen verschwindet er wieder. Er kann ihn auch nicht willentlich erschaffen. Das geschieht unwillkürlich im Traum. Das Bewusstsein hat im Traum von sich aus jede Art von Reichtum erschaffen, während ein Mensch mit höchster göttlicher Erfahrung und in besonderen inneren Zuständen der Betrachtung - wenn sein Herz eins mit dem unbedingten Wesen Gottes geworden ist - die ganze Schöpfung mit den Augen Gottes sieht und feststellt, dass sich alles, was der Mensch erfährt, einschließlich seiner Persönlichkeit, in seinem wahren Selbst befindet und von ihm selbst erschaffen ist.

4. Tag

Nichts Böses, nichts Schlechtes,

nichts Unglückliches kann weiterbestehen, wenn es in deinem Interesse, deiner Aufmerksamkeit und deinem Willen keinen Platz mehr findet.

5. Tag

Wir haben viel zu begrenzte Vorstellungen von Gott. Unser Kopf ist voll irdischer Dinge; deshalb wissen wir eigentlich gar nicht, wer Gott ist.

Was wir von Gott wissen, stammt meist aus dem, was wir gelesen oder von anderen gehört haben. Man hält Gott für einen der vielen Führer der Erde. Viele sehen in Ihm eine Persönlichkeit, die in den Wolken thront und das Geschehen auf Erden beobachtet. So kommen Menschen dazu zu fragen: "Wie kann da Gott zuschauen?"

Dies ist aber nicht die richtige Auffassung. Auf diese Weise werden wir nie eine auch nur annähernd richtige Gottesvorstellung haben.

6. Tag

Gott ist nicht nur irgendwo in den Wolken oder im Weltall; Er ist hier und überall.

Er ist auch in der Genialität des Wissenschaftlers gegenwärtig. Er ist in der Liebe im Herzen aller Menschen. Er ist das Licht der Intelligenz im Menschen. Er ist die Macht aller Mächte. Er ist allgegenwärtig, allmächtig und allwissend.

Auch wenn Menschen einander töten und den Körper zerstören, geht vom inneren Wesen nichts verloren. Nichts hindert Gott daran, innerhalb von Minuten zehntausend Welten oder Menschen zu erschaffen. Er ist in Seiner Schöpferkraft unbegrenzt.

Es ist Gottes Allmacht, die jedes Wunder wirkt.

7. Tag

Im göttlichen Plan gibt es immer Aufbau und Abbau, Errichten und Vernichten. Viele Menschen hier sind körperlich krank; die meisten haben schon Bekanntschaft mit Elend, Angst und Sorgen gemacht. Das alles aber war nötig, um den Organismus wieder zu harmonisieren und arbeitsfähig zu machen. Was wir als Zerstörung betrachten, ist aus einer anderen, umfassenden göttlichen Sicht ein Erneuerungsprozess zur Harmonisierung. Das ist tatsächlich so. Abgesehen davon gibt es noch andere Wahrheiten, die ebenso gültig sind. Es ist nicht in allen Fällen notwendig, dass ein Körper dem Prozess der Krankheit ausgesetzt wird, um nachher wieder die Harmonie zu gewinnen. Harmonisierung durch Krankheit wird erst dann notwendig, wenn gegen gewisse Lebensgesetze und Gesundheitsregeln verstoßen wurde. Ebenso sind die Nöte der Menschheit nicht immer unvermeidlich oder notwendig. Auch sie werden nur notwendig, wenn die Menschheit auf lange Jahre hinaus falschen Grundsätzen und Gedanken gefolgt ist.

8. Tag

Wenn in den Menschen lange Zeit schlechte Gedanken und Tendenzen vorherrschen, werden diese kollektiven Gedanken und Neigungen die Elemente der Natur beeinflussen. Es besteht eine innige Beziehung zwischen den Gedanken der Menschen und den Naturkräften. Die Natur ist überaus sensitiv für die Gedanken und Gefühle der Menschen.

Es ist also durchaus falsch zu denken, die Natur registriere unsere Gefühle nicht. Im Gegenteil, die ganze Natur weiß, wer wir sind und wie wir sind, weil die unendliche göttliche Intelligenz überall in der Natur anwesend ist. Unsere schlechten Gedanken, unsere falsche Einstellung und unser Hass wirken sich als Provokation gegenüber den Naturelementen aus, und wenn diese durch uns gereizt, aufgestachelt oder verärgert werden, reagieren sie entsprechend.

9. Tag

Es ist etwas Unvergängliches, das sich über den scheinbaren Tod erhebt.

Der Tod beendet nichts, was wesentlich, was wirklich ist, sondern betrifft nur die körperliche Gestalt.

Der Tod setzt dem Geist der Liebe und des Friedens, der Weisheit und Schönheit, der Wahrheit und des ewigen Lebens kein Ende, sondern befreit ihn vielmehr von den Begrenzungen der sterblichen Hülle.

10. Tag

Wer das Licht liebt, der nähert sich dem Licht und lässt sich umgestalten in das Licht.

Das ist der Weg der Liebe, der uns dem Göttlichen näherbringt, bis wir dem himmlischen Vater, dessen Bild in uns angelegt ist, gleichgestaltet sind.

11. Tag

Immer ist es das Unendliche, aus dem das Endliche entspringt und welches das Endliche stützt.

Die endliche Form kann aus sich selbst nicht bestehen; sie kann sich nicht unabhängig vom Unendlichen erhalten. Das Unendliche allein ist ihr Urgrund und ihre Kraft.

Das Unendliche aber steht mit dem Endlichen in unauflösbarer Verbindung, mehr noch als der Vater mit dem Sohn.

Der Mensch gewinnt an Kraft und Stärke, wenn er weiß, dass er im Grunde seines Wesens eins ist mit dem unendlichen Bewusstsein überall.

 

12. Tag

Du bist unsterblich!

Der Tod trennt dich wohl vom Körper, doch nicht von der Essenz deines SEINS, von Gott, dem Leben deines Lebens.

13. Tag

Die sich immer gleichbleibende, unveränderliche, unbeschreibliche, wunderbare innere Wirklichkeit ist das Selbst.

Dieses Selbst ist nicht das psychologische, emotionelle, willensschwache, kleine persönliche Selbst, das Vergnügen und Schmerz, Ruhm und Schande, Gutes und Böses erfährt. Es ist nicht das kleine Ego, sondern die Gottheit in uns: das Ehrfurcht gebietende "Ich bin", das selbst-identische, allbewusste Wesen hinter dem ständigen Fluss unserer Erfahrungen.

14. Tag

Das Selbst war, ist und wird immer sein.

Es ist formlos, zeitlos, raumlos, ewig, sich selbst und alles kennend, sich selbst und alles beobachtend.

Es ist das reine, aus sich selbst leuchtende, sich selbst erhaltende, unsterbliche Prinzip in uns.

Es ist das vollkommene Königreich des Himmels in uns. Daher kommt es, dass jeder, der nach der Erfahrung Gottes strebt, gleichzeitig die Erfahrung des eigenen Selbst sucht.

Denn das Selbst ist Gott, und Gott ist das Selbst.

 

15. Tag

Jede Wissenschaft und jedes Wissen, die das Selbst zum zentralen Thema haben, ist wahre Wissenschaft, ist wirkliches Wissen.

Das Selbst ist die höchste Wirklichkeit, jenes unendliche Wesen, das in und über allem begrenzten Leben und allen begrenzten Manifestationen steht.

16. Tag

Weil wir Kinder Gottes sind, weil Gott uns nach Seinem eigenen, unzerstörbaren Bild geschaffen hat, uns Seinen eigenen Atem eingehaucht, all Seine Schönheit, Sein Bewusstsein, Sein Leben, Seine unbeschreibliche Natur, Seine unbegrenzte Macht im Königreich in unserem Innern verankert hat, deshalb kann es keine Wissenschaft geben, kein System der Philosophie oder der Ethik, des sozialen Handelns, das größer wäre als das eine, das sich mit diesem zentralen Prinzip des göttlichen Selbst in uns befasst.

17. Tag

Die Wissenschaft der Wissenschaften - die Wissenschaft vom Selbst - ist ein System höchsten Wissens. Das ist wirkliches Wissen. Dieses Wissen sollte der Gegenstand unseres Forschens, Fragens und Strebens sein. Es ist dies die einzige Wissenschaft, in der wir die wahre Bedeutung, den wahren Wert und die wahre Freude des Lebens finden können. Es ist diese Wissenschaft, die Dutzende der größten Philosophen der Welt sowie Denkschulen höherer Ordnung und religiöse Systeme inspiriert hat. Alle anderen Wissenschaften befassen sich mit äußerlichen Dingen, so wie sie unseren begrenzten Sinnen und Wahrnehmungsorganen erscheinen.

18. Tag

Nur die Wissenschaft vom Selbst, die Wissenschaft von Gott, befasst sich mit den Dingen, wie sie in sich selbst, ihrer Essenz und Wirklichkeit nach sind.

Es ist dies eine Wissenschaft, welche die erhaltende Wahrheit hinter den Erscheinungen und Wirkungen erkennen will - das Königreich des Himmels, das unser wirklicher Atem ist, das war, ist, und immer sein wird.

19. Tag

Der große Wissenschaftler, der uns die Quellen der universalen Energie erklären könnte, muss erst noch gefunden werden. Der Hintergrund, auf den es allein ankommt, ist bisher der Wahrnehmung der Genies und großen Denker entgangen, denn er ist nicht Gegenstand der Erkenntnis für Denken und Intellekt.

Nur das in uns, was von der wesenhaften Natur dieses Hintergrunds ist, kann ihn erkennen und verstehen.

20. Tag

Was immer die Natur der außergewöhnlichen Kräfte, die wir zu erwerben trachten, auch sein mag, so kommen wir der Selbsterkenntnis, der Selbstverwirklichung und der Selbsterfahrung dadurch keineswegs auch nur einen Schritt näher. Für uns ist es am wichtigsten, das Selbst direkt zu erkennen.

21. Tag

Durch die Erkenntnis des Selbst erkennen wir alles andere und gewinnen jene Kraft, ohne die keine andere Kraft Existenz oder Wert besitzt.

22. Tag

Erkenne Gott, den Schöpfer, und du wirst alles über die Schöpfung wissen! - Je mehr du in den Gebieten der Physik, der Chemie, der Biologie oder der Psychologie und anderen Wissenschaften fortschreitest, desto mehr wirst du zu der Ansicht gelangen, dass es nicht möglich ist, durch irgendeine dieser Wissenschaften oder durch alle zusammen, das letzte Prinzip, das alle anderen Prinzipien des Lebens erklären könnte, zu erkennen.

Die Möglichkeit, dieses letzte Prinzip zu erkennen, besteht jedoch in dem, was die Grundlage unseres bewussten Strebens ist - der Ursache dahinter.

23. Tag

Die wirklichen Meister des Lebens, die wirklichen Eroberer der Welt sind nicht die Wissenschaftler, nicht die Psychologen, nicht die Okkultisten, Spiritisten, Politiker, Soziologen, ja nicht einmal die Philosophen, sondern einzig und allein die Menschen der Selbstverwirklichung oder der unendlichen Gotterfahrung, deren alles verstehende Weisheit, die sie durch die Erfahrung des unendlichen Gottes erlangten, das Wissen über alle Bereiche des menschlichen Lebens und Denkens einschließt und transzendiert.

24. Tag

Erfahre die Macht aller Mächte, die Gott ist!

Verwirkliche jenes Prinzip, das der Urheber alles Wahrnehmbaren ist!

Erkenne die höchste, überpsychologische, überokkulte Wirklichkeit!

25. Tag

Erkenne das Selbst in dir, das Selbst in allen, das Selbst im Universum, das immanente und transzendente Selbst, das die höchste Gottheit ist.

Nur durch eine solche Erkenntnis wirst du in Übereinstimmung mit dem biblischen Versprechen Herrschaft über Himmel und Erde erlangen.

Nur durch eine solche Erkenntnis erreichst du Unsterblichkeit, Unzerstörbarkeit und höchste Macht.

 

26. Tag

Wie sehr sich auch Genies wie Einstein abmühten, mit Hilfe empirischer Methoden ihr Wissen vom Kosmos auszuweiten, so waren sie doch nicht in der Lage, uns wahre Einsichten in das, was allein die Rätsel der kosmischen Manifestation zu lösen vermag, zu gewähren.

Viel weniger noch werden sie uns jenes Glück und jenen Frieden geben können, die das Ziel all unseres bewussten Strebens sind.

Sie können uns nicht dabei helfen, die kosmische Umgebung wirklich zu meistern und Unsterblichkeit zu erlangen.

 

27. Tag

Das Nichtoffenbare erhält das Offenbare. Das Wissen in Bezug auf das Offenbare - wie erstaunlich nützlich es auch sein mag - hat keinen wirklichen Wert, ja kann sogar gefährlich werden, wenn das Wissen darüber, wodurch es offenbart wurde, fehlt.

 

28. Tag

Wir können das Nichtoffenbare nicht durch Vorgänge erkennen, die selbst aus dem Nichtoffenbaren stammen, wie intellektuelle, rationale oder empirische Prozesse.

Erkenntnis des Nichtoffenbaren kann nur durch das Wirken von den dem Nichtoffenbaren selbst innewohnenden Kräften erlangt werden, die sich entweder unter Mitwirkung intellektueller oder rationaler Prozesse oder auch ganz ohne diese ausdrücken können.

 

29. Tag

Wir erkennen die Wahrheit durch die Wahrheit, nicht durch das, was die Wahrheit offenbart hat.

Wir erkennen das Geringere durch das Größere, das Niedrigere durch das Höhere, nicht umgekehrt.

Wir erkennen das Selbst durch etwas innerhalb des Selbst; wir erfahren Gott nur, wenn wir unser inneres Bewusstsein in die Natur Gottes umwandeln.

Die Dunkelheit kann das Licht nie erkennen, es sei denn sie hörte auf, Dunkelheit zu sein und erhöbe sich in das Licht.

Nur die Wahrheit erkennt die Wahrheit.

Die Liebe allein erkennt die Liebe.

Gott kennt Sich Selbst, indem er Gott ist.

Das Absolute lässt sich nicht vom Individuum ausloten

30. Tag

Das Individuum kann das Absolute erkennen, wenn es aufhört, Individuum zu sein und eins wird mit dem Absoluten.

Das Unendliche kann vom Endlichen nicht erklärt, verstanden oder erfahren werden, außer das Endliche löse sich von seiner Endlichkeit und wird identisch mit dem Absoluten.

Die Wahrheiten des Geistes können niemals Wahrheiten der Materie sein.

Die Wahrheiten der Materie werden niemals die Wahrheiten des Geistes verstehen können. Doch verstehen die Wahrheiten des Geistes alles, was die Wahrheiten der Materie betrifft, denn diese wurden von jenen erschaffen.

31. Tag

Die Wissenschaft beschäftigt sich mit bekannten Tatsachen und der physischen Realität. Wahre Philosophie oder spirituelle Wissenschaft befassen sich mit den größeren Tatsachen, mit den beseelenden Ursachen und der Substanz der physischen Wirklichkeit.

Diese "größeren Tatsachen" sind bisher nur jenen bekannt, die zur Wahrnehmung derselben eine besondere innere Veranlagung besitzen.

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Oktober 2008

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 33, Nr. 384

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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Tel: 052 - 202 19 03

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