Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 2004

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn der Mensch Freiheit fordert, soziale Freiheit, politische Freiheit, Freiheit des Denkens, Fühlens und Handelns, dann versetzt er sich in eine Situation, die der des Kindes mit seinem Spielzeug ähnelt. So eine Freiheit ist verheerend in ihren Auswirkungen und Konsequenzen. Sie erzeugt im Menschen auch eine große Dunkelheit, die ihn daran hindert zu sehen, was wahre Freiheit ist. Herzensreinheit, Leuchtkraft der Intelligenz und das Licht der Gnade Gottes sind erforderlich, um zu erkennen, dass in der Wahrheit allein - im unendlichen göttlichen Bewusstsein - wahre Freiheit möglich ist.

2. Tag

IAngenommen dein Bewusstsein ist von einem Gedanken an etwas begrenzt. Das heißt, dass du infolgedessen keine Freiheit mehr besitzen kannst; du bist von dem Gedanken an ein bestimmtes Objekt eingegrenzt. Wenn dein Bewusstsein zum Beispiel den Körper wahrnimmt, ist es durch diese Wahrnehmung begrenzt. Oder du bist dir des Universums bewusst; dann begrenzt diese Wahrnehmung die Freiheit deines unbegrenzten inneren göttlichen Bewusstseins.

Nur wenn du eins bist mit Gott in Gott, nur wenn du zur Einheit mit der unendlichen Wahrheit gefunden hast, hast du wahre Freiheit.

3. Tag

Das Ego ist der Knoten, der das Unbegrenzte bindet, und du kannst diesen Knoten nicht lösen, außer durch ununterbrochene Mantrawiederholung und Meditation. Und was ist das Mantra schon anderes als der ununterbrochene Ruf: "Herr, beschütze mich, Herr rette mich, Herr führe mich!"

4. Tag

Keine künstlerische Tätigkeit ist möglich, wenn das Gemüt erregt oder ruhelos ist. Kein Künstler fängt in solcher Gemütsverfassung seine Arbeit an. Er wartet auf Inspiration; erst dann beginnt er. Das gleiche gilt für den geistig Strebenden. Du kannst nicht beten, du kannst nicht meditieren, wenn dein Gemüt ruhelos und Dein Herz von Gefühlen geplagt ist. Es ist leicht einzusehen, dass jede Ruhelosigkeit zuerst beseitigt werden muss, bevor man mit der Meditation überhaupt beginnen kann.

Natürlich kannst du nicht einfach nur auf Inspiration warten: sie wird nicht zu dir kommen, und du wirst so nie beginnen zu meditieren. Dein Vorgehen sollte eher so aussehen: sobald du eine Gelegenheit hast zu meditieren, setze dich hin, und versuche, durch Weisheit oder tiefe Liebe zu Gott, Stille und Frieden in Herz und Gemüt zu erzeugen.

5. Tag

Du musst das Herz eines Kindes entwickeln, ein Herz, das sofort alle Unordnung und Störungen vergisst, woher sie auch kommen - selbstverschuldet oder nicht. Deine Aufgabe ist es, "Milch und Honig" auf die Erde zu gießen. Auch wenn dir Probleme daraus erwachsen, höre nicht auf, bedingungslos Gutes zu tun. Lass die Probleme kommen und arbeite unbeirrt an deiner großen göttlichen Aufgabe weiter.

Verhalte dich wie die Schildkröte, die ihre Glieder einzieht, wenn sich ihr eine Gefahr nähert. Du musst die Fähigkeit entwickeln, dein Bewusstsein trotz äußerer Störungen, trotz Lärm und Chaos um dich herum, in einem Augenblick in einen grenzenlosen Ozean der Stille und des Friedens eintauchen zu lassen. Diesen Zustand gilt es zu erreichen.

6. Tag

Lass jeden Punkt des Raumes heilig und göttlich werden! Versetze dich im Bewusstsein in jeden Punkt des Raumes und wiederhole das Mantra. Stelle dir vor, du seist in den Blättern der Bäume, im Regen, in den Wolken, im Wind, im Raum, in allen Dingen - und wiederhole das Mantra. Lass dein Herz voll grenzenloser Hingabe und Gottesliebe in jedem Atom des Universums schlagen und wiederhole das Mantra. Lass kein Stückchen Raum übrig, das du nicht gereinigt hast durch die Anwesenheit deines verehrungsvollen Herzens. Werde selbst zum Unendlichen, wenn du das Unendliche verehren willst; sei das Unendliche, erkenne das Unendliche, erfahre das Unendliche!

7. Tag

Was ist unvergängliche Macht und grenzenloses Bewusstsein? - Das, was deine Erfahrung möglich macht, was jedermanns Erfahrung möglich macht. Werde zum Herzen dieser Macht, dieses Bewusstseins und wiederhole das Mantra. So wie man eine Banane abschält, so entferne das Körperbewusstsein, das weltliche Bewusstsein vom innersten Herzen deiner Verehrung. Befreie dein Bewusstsein zu einer großartigen Verehrung, zur Gemeinschaft mit dem Göttlichen.

8. Tag

Es ist einfacher für ein kleines Kind, das gehen lernt, zu fallen und wieder aufzustehen, bis es nach einigen Wochen oder Monaten gehen gelernt hat, als die Kunst zu erlernen, auf dem geistigen Pfad zu wandeln. Tausendmal fällt der Strebende. Es ist ein höchst schwieriger Pfad. Du kannst vergleichsweise leicht ein Professor oder politischer Führer werden, aber ungeheuer schwierig ist es, ein wahrhaft geistiger Mensch zu werden. Jedesmal, wenn der geistig Strebende sich erhebt, fällt er auch sogleich wieder. Die Entwicklung ist ein langwieriger Prozess. Aber das Gehen des geistigen Pfads wird leichter, wenn du die Gnade Gottes hast. Und die Gnade Gottes kommt schneller auf dich herab, wenn du dich mit Herz und Seele, mit Körper und Geist dem Göttlichen auslieferst, beim Göttlichen allein deine Zuflucht suchst.

Lass dein Herz nun überall im ganzen Universum sein und an jedem Punkt des Raumes das Göttliche verehren, das Göttliche sehen, mit dem Göttlichen sprechen!

9. Tag

Was hält dich von Gott fern? - Alle Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, die sich nicht auf Gott beziehen.

Solange du als Individuum existierst, gibt es zwei Möglichkeiten: Gott und das, was nicht Gott ist.

Und was hält dich von der Erfahrung Gottes ab? - Deine besessene Beschäftigung mit dem, was nicht Gott ist.

Wenn dein Bewusstsein nicht völlig in Gott ruht, sondern sich mit etwas anderem beschäftigt, über alles Mögliche nachdenkt, alle möglichen Wünsche hat, dann bist du abgeschnitten von Gott, dann bist du nur menschlich.

10. Tag

Gott ist überall anwesend - wirklicher als die Wände, die du um dich herum siehst, wirklicher als das Licht, das du siehst, wirklicher als dein Körper, wirklicher als dein Atem, unendlich viel wirklicher als die Person, die neben dir sitzt und mit der du in ein Gespräch vertieft bist. Wenn du dir dieses Gottes nicht bewusst bist, dann heißt das, du bist von Ihm abgeschnitten. Du bist in exzessiver Weise mit etwas anderem beschäftigt, etwas, das nicht Gott ist.

Prüfe deshalb beständig, womit dein inneres Herz beschäftigt ist. Wenn es bei den Dingen in deiner Umgebung weilt, bei Menschen oder bei den Ereignissen des Tages, wenn es Zukunftspläne schmiedet oder sich Sorgen und Problemen hingibt, dann kannst du sicher sein, dass es von Gott abgeschnitten ist.

11. Tag

Wenn dein Herz wenigstens mit einem Zehntel oder einem Viertel seiner Aufmerksamkeit immer beim Göttlichen verweilt, sei es durch Mantrawiederholung oder in Form eines ununterbrochen im Hintergrund des Bewusstseins aufrechterhaltenen Erinnerns an die Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit Gottes, dann bist du wahrhaft gesegnet, dann wirst du fortschreiten auf dem geistigen Pfad, und der Tag wird kommen, an dem du mit hundert Prozent deiner Aufmerksamkeit in Gott verweilst, während das äußere Leben mechanisch abläuft; innerlich bist du in der unendlichen Wahrheit verwurzelt. Die Leute um dich herum wissen nicht, was in deinem Herzen vor sich geht; sie können dein Doppelleben nicht verstehen: ein äußeres, mechanisch ablaufendes und ein inneres, tief in die Wunder des Gottbewusstseins absorbiertes Leben.

 

12. Tag

Erkenne nichts an, außer Gott. Fühle nichts als Gott. Denke an nichts anderes als an das Unendliche, an den allbarmherzigen Vater, die allliebende Mutter - Gott.

Fühle das Göttliche, sei im Göttlichen - im Göttlichen allein. Innen, außen, unten, oben, um dich herum - erkenne, berühre und erfahre Gott! Überall ist Gott; überall ist unendlicher Friede, endlose Schönheit, grenzenloses Licht. Das ist die Wahrheit, das kannst du erfahren. Aus dieser Erfahrung heraus musst du dein tägliches Leben führen.

Ohne etwas von dieser Wahrheit zu wissen, ist das Leben unvollkommen, beladen mit Problemen, Krankheit und Tod. Und die Probleme hören auch nach dem Tod nicht auf! Das ist der Weg der Dunkelheit.

Der Weg des Lichts liegt in der innigen Verbindung des ganzen Herzens und Bewusstseins mit dem Göttlichen.

13. Tag

Es genügt nicht, nur über das Göttliche nachzudenken. Du musst versuchen, dich im Unendlichen zu verwurzeln, eins zu werden mit dem Unendlichen. Wie kannst du das zustande bringen? - Während du über Gott nachdenkst und Gottes Gegenwart überall um dich herum empfindest, lass deine Seele ein Gespräch mit Gott beginnen. Lass deine Seele selbst eine Möglichkeit herausfinden, Gott in diesem kontemplativen Zustand zu dienen. Lächle Ihn an, sprich mit Ihm; lass Ihn zu dir sprechen. Diene Ihm und lass Ihn dir dienen, lass Ihn seine ganze Gnade über dich ausgießen. Das ist der Weg, durch den du dich ans Göttliche binden kannst und das Göttliche an dich. Wenn du diese Art der Übung eine lange Zeit praktizierst, wirst du bewusst eins mit Gott und all seinen Vollkommenheiten werden.

14. Tag

Der Zweck einer über lange Zeit fortgesetzten Meditation ist es, das ganze Licht, die Gnade, die Schönheit, die Liebe, die Segnungen Gottes mehr und mehr in dich hineinsinken zu lassen.

Wenn du einen Schwamm ins Wasser tauchst, dauert es eine gewisse Zeit, bis sich der Schwamm vollgesaugt hat. Ähnlich braucht das Gemüt eine gewisse Zeit, bis es sich an die Umgebung der Gegenwart Gottes gewöhnt hat und sich für die Segnungen und die Gnade Gottes öffnet. Solange die göttliche Gnade nicht völlig Besitz von dir ergriffen hat, kann dein Leben nicht frei von Irrtümern sein.

Bitte Gott, deinen Willen durch seinen zu ersetzen, dein Gemüt durch seines zu ersetzen, dein Herz durch sein Herz zu ersetzen, dann wird dein Leben zu einem Gesang des Gesegnetseins; dann wird alles, was nötig für dich ist, von der allmächtigen Hand Gottes getan werden.

 

15. Tag

Du weißt nicht, was gut ist, was richtig ist, was notwendig, was nicht notwendig ist. Dein Ego ist so stark und betrügt dich. Deshalb ist es besser, du verlässt dich auf Gott und entwickelst mehr Demut, mehr Liebe, mehr Selbstauslieferung, mehr Geduld. Lass dein ganzes Wesen strahlend werden mit der Anmut, der Freiheit, der Liebe, dem Licht und dem Wesen Gottes.

Und jetzt tauche ein in das Feuer der Allgegenwart der allliebenden, allbarmherzigen Göttlichen Mutter.

16. Tag

Für den wahren Gottliebenden ist jeder Augenblick ein Fest. Göttliche Liebe und Hingabe verursachen Freude und Glück. Er ist immer in der Gegenwart der ewigen Schönheit, der unendlichen Schönheit, die ewig die Gleiche ist und doch ewig neu: eine vollkommene, absolute, unendliche Schönheit.

Der Gottliebende lebt im Herzen des ewigen Lebens. Sein Bewusstsein ist beherrscht von der Erfahrung des Himmelreichs Gottes, und darin ist jeder Augenblick ein Fest. Selbst beim Tode des Körpers ist er glücklich. Zu allen Zeiten ist er glücklich. Auch im Unglück ist er glücklich. Wenn er einen großen Verlust erleidet, ist er glücklich. Wenn ihm ein großer Gewinn zufällt, ist er glücklich. Unter allen Umständen und Herausforderungen ist er glücklich.

Sein Glück ist unerschütterlich, seine Freude kennt keine Grenzen. Sein Leben ist ewig. Er feiert jeden Tag ein Fest der göttlichen Erfahrung, der göttlichen Liebe, der göttlichen Weisheit.

17. Tag

Was bedeutet einer schlafenden Person die Schönheit, die sie im äußeren Bereich umgibt? - Nichts, denn sie ist glücklich im tiefen Schlaf. Welche Angst hat der Schlafende vor einer hässlichen und furchterregenden Umgebung? - Keine! Denn er genießt den Frieden und die Stille des Schlafs.

So verhält es sich auch mit dem wahren Gottliebenden: Er lebt in der zeit- und raumlosen Stille, im Frieden und in der Freude der Anwesenheit des Lichts Gottes. Und deshalb, auch wenn rings um ihn her Finsternis herrscht, befindet er sich stets in der Ekstase des Lichts und der Vollkommenheit Gottes. Das ist das Ziel.

Deshalb leben wir hier auf Erden: nur um diesen Zustand des Bewusstseins zu erreichen, den man als Gott bezeichnen kann; einen Bewusstseinszustand, der ewiges Leben bedeutet, vollkommenen Frieden, vollkommene Freude, vollkommene Freiheit und Unbegrenztheit.

18. Tag

Der Gottliebende sucht ausschließlich die Quelle in allem, was er sieht.

Er ist nicht an den Eigenschaften oder dem Aussehen der Dinge und Menschen interessiert.

Er sucht direkte Verbindung mit der Quelle in jedem Ding, in jedem Menschen.

Und diese Quelle ist Gott.

19. Tag

Der Gottliebende hat einen Freund im Raum, in der Luft, im Wasser, im Licht und im Feuer, in jedem Baum und in jedem Menschen.

Überall entdeckt er einen Freund, im ganzen Weltall, in allen sichtbaren und unsichtbaren Welten. Er ist in Einklang mit der Schönheit, dem Bewusstsein, der Kraft des Göttlichen, die überall anwesend ist und jeden Punkt des Raumes erfüllt.

Er hat einen Geliebten überall im Raum, in allen Dingen und Wesen, in jedem Stern, im ganzen Universum. Er entdeckt die höchste Schönheit, das höchste Bewusstsein, die höchste Energie und Kraft, die höchste Intelligenz und Seele in allem und jedem.

20. Tag

Lasst uns hineinsinken in das unendliche Feuer der göttlichen Gegenwart und wieder auftauchen mit einer großen inneren Begeisterung, mit Freude, Frieden und Kraft, mit Verstehen, Selbstkontrolle und jener Inspiration, die wir brauchen, um ein großartiges göttliches Königreich auf dieser Erde zu erbauen.

Was für ein wunderbares Gefühl, welch intensive Freude steigt in deinem Herzen auf, wenn du jemandem gegenüberstehst, den du unendlich liebst, jemandem, der allgewaltig ist, wunderschön, unendlich reich, zeitlos, unzerstörbar, der unendliche Freude spenden kann, jemandem, dessen Herz unendlich wunderbarer ist als das Herz einer Mutter, jemandem, der dich grenzenlos liebt!

21. Tag

Du bist so vollständig von der Last deiner eigenen menschlichen Natur, der Last deiner Wünsche und Zwänge niedergedrückt, dass du Gott nicht siehst, der direkt vor dir steht.

Die größte Wahrheit ist, dass Gott immer bei dir ist, zu allen Zeiten, bei allen Gelegenheiten.

Gewahre seine Gegenwart. Lass das Herz blühen vor Freude, in Gefühlen der Liebe, der Hingabe und der Selbstauslieferung.

22. Tag

Die Wände können mich nicht einsperren, die Welt und der Raum können mich nicht begrenzen, mein inneres Bewusstsein ist ohne Dimensionen, zeitlos und raumlos. Je weiter ich gehe, um mich selbst auszuloten, desto unmöglicher wird mir das. Das Bewusstsein in mir ist unauslotbar, weil es Gott ist. Es allein existiert. Dein inneres Bewusstsein und dieses Bewusstsein sind nicht voneinander verschieden; sie sind ein und dasselbe.

Du hast dich von Gott losgelöst und träumst dein individuelles Leben. Du musst aus diesem Traum der Unwissenheit erwachen und Gottes Licht wahrnehmen: hier, dort und überall, in allen Situationen. Physische Dunkelheit ist keine Dunkelheit: nicht für den Geist, nicht für das Bewusstsein. Bewusstsein kann auch in finsterster Nacht sehen. Bewusstsein ist ein selbstsehendes und allsehendes Licht. Gott ist ein selbstsehendes und allsehendes Licht. Denke immer an diese Wahrheit und übe die Disziplin, die sich auf das Prinzip gründet: "Alles ist Gott".

23. Tag

Prüfe dich in jeder Situation, ob es die menschliche oder die göttliche Natur ist, die reagiert. Wenn die menschliche Natur aktiv ist, ersetze sie sofort mit der göttlichen.

Warum solltest du Angst haben? Was wird schon geschehen?

Was wirklich ist, kann nicht verloren gehen, und nichts kann geschehen ohne den Willen Gottes; und weil du gut bist, wendet sich alles zum Guten.

24. Tag

Warum solltest du Angst haben? Warum bist du aufgeregt? Warum bist du bekümmert? Warum reagierst du emotionell? Warum rennst du nervös umher? - Gott ist allbeschützend und allmächtig. Und alles, was wirklich ist, ist unzerstörbar und von Dauer. Versuche also, immer die göttliche Natur dominieren zu lassen.

Einige der christlichen Heiligen wurden lebendig verbrannt. Haben sie dabei geschrien und geweint? Haben sie deswegen ihre Geduld verloren? Haben sie deswegen ihren Glauben und ihre Hoffnung aufgegeben? - Sicher nicht! Sie waren wie Engel, voller Frieden und Stärke, von seltenem Heldenmut, der vom Glauben an Gott herstammte.

25. Tag

Du bist in einer göttlichen Umgebung. Gott beschützt dich von allen Seiten. Du hast nichts zu befürchten, wenn du nicht auf einer falschen Spur bist. Und wenn du auf der falschen Spur bist, werden Gottes Gnade und Erbarmen dich wieder davon abbringen. Habe Geduld, rege dich nicht auf, und stimme dich mehr und mehr auf das Göttliche ein.

Das erste Charakteristikum eines geistig Strebenden ist innerer Frieden.

 

26. Tag

Alle Eigenschaften einer göttlichen Natur sind leicht zu erlangen, wenn du Reinheit hast. Bemühe dich deshalb um mehr Reinheit. Reinheit ist die Grundlage einer göttlichen Natur, und eine göttliche Natur ist die Quelle aller Intelligenz, aller Geduld, aller Sanftmut, allen Lichts und allen Erfolgs.

Die Gelegenheit, eine göttliche Natur zu entwickeln, liegt in deinem täglichen Arbeitsgebiet, wo du mit vielen Leuten zu tun hast. Das Wichtigste in deiner täglichen Arbeit sollte jedoch der göttliche Geist sein. Der göttliche Geist muss deine Einstellung zur Arbeit und zu deiner Umgebung beherrschen. Entwickle deine göttliche Natur immer mehr und lebe als Kind und Licht Gottes hier auf dieser Erde!

27. Tag

Miss dem Körperlichen, der äußeren Welt, den äußeren Dingen und Persönlichkeiten keine Bedeutung bei.

Warum? - Weil das Königreich des Himmels unendlich wirklicher ist als diese!

Das ist die Wahrheit, die du nicht kennst; darum bist du menschlich und hast eine Menge Schwierigkeiten.

 

28. Tag

Ein König träumt, er sei ein Bettler. Er träumt, dass er hungrig ist, dass er dabei ist, an Hunger zu sterben. Er bettelt an einer Haustür um etwas zu essen, doch der Hausbesitzer gibt ihm eine Ohrfeige, versetzt ihm einen Tritt und verjagt ihn, ohne ihm etwas zu essen gegeben zu haben.

Wenn der Bettler in diesem Elend weiß, dass es ein Traum ist, und dass er in Wirklichkeit der König ist, dann hat er alles Elend und alle Angst verloren.

Denke daran, dass du in Wirklichkeit im Königreich des Himmels bist. Das Königreich des Himmels gehört dir. Das ist dein wirklicher Stand, und dieses äußere Leben ist wie der Traum des Königs vom Bettler.

 

29. Tag

Es ist schwierig für mich, mich in meinem Bewusstseinszustand darum zu kümmern, ob ich einen Körper habe, ob ich gerade in Europa bin oder in Indien, ob eine bestimmte Arbeit von den Leuten um mich herum ausgeführt wird oder nicht, ob die Anerkennung, die man mir entgegenbringt, einen Sinn hat oder nicht, ob gutes oder schlechtes Wetter ist.

Für das innere Bewusstsein ist nichts geschehen, nichts geschieht; es weilt immer im wunderbaren Königreich des Himmels. Das innere Bewusstsein ist immer eins mit der Intelligenz in der ganzen Schöpfung, mit dem inneren Herzen im ganzen Universum, mit der inneren Seele in der ganzen Welt.

Wenn Gott auf die Welt schaut, findet er sie gut. Er betrachtet sie als sich selbst. Er sieht sie als das Königreich des Himmels. Wenn der Mensch auf die Welt schaut, findet er sie unvollkommen, ein Feld von Freude und Schmerz, Licht und Dunkelheit. Auf diese Weise erscheint die Wahrheit widersprüchlich.

30. Tag

Ich bin der unendliche Geist. Ich bin das grenzenlose göttliche Licht.

Der Körper existiert nicht, er gehört nicht zu mir, er ist wie die Wolke, die kommt und geht; ich habe nichts mit ihm zu tun.

Ich bin das allvollkommene, allschöne, unbegrenzte Bewusstsein.

Wenn die Menschen mich beleidigen, betrifft mich das nicht; es sind Worte, die nichts bedeuten. Wenn jemand mich lobt, betrifft mich das nicht; es sind Worte, die nichts bedeuten. Weder das Lob noch die Beleidigung berühren mich.

31. Tag

Wenn ich keine Umgebung vorfinde, in der ich gut leben kann, wenn der Winkel der Welt, in dem ich mich aufhalte, voller Schwierigkeiten und Probleme ist und ich keine Kleider zum Anziehen habe, dann macht mir das nichts aus; ich bin nicht der Körper. Ich bin das allvollkommene göttliche Bewusstsein.

 

Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

Oktober 2004

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 29, Nr. 336

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2004