Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 1994

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Wenn ein Mensch egoistisch und stolz ist, so resultieren die Ergebnisse seiner guten Arbeiten nur in weltlichen Freuden, aber kein Karma wird dadurch zerstört. Bringe deshalb stets die Früchte Deiner Arbeit und Meditation dem Göttlichen dar. Fürchte Dich vor Lob und Anerkennung.

Das Vergnügen zerstört wirkliche Weisheit und Erleuchtung. Darum haben alle Heiligen ein asketisches Leben geführt.

Vergnügen machen Dich dumm und vermehren Dein schlechtes Karma. Jedes Vergnügen zieht einen Verlust nach sich.

2. Tag

Die Materialisten haben unrecht, wenn sie behaupten, die Materie sei die einzige Wirklichkeit.

Die Religionsvertreter haben unrecht, wenn sie die Materie als völlig illusorisch hinstellen.

Die Wahrheit liegt zwischen den beiden Ansichten. Die Materie als solche ist nicht unwirklich, aber ihre hauptsächliche Dimension ist noch nicht entdeckt. Die Wahrheit liegt in der Erkenntnis, dass die Materie, obschon fähig, die Wirklichkeit auszudrücken, ein Vorhang ist, der die Wirklichkeit verbirgt.

Die Wirklichkeit und der Wert dieses Vorhangs beruhen auf der aboluten Wirklichkeit, die sich dahinter verbirgt.

3. Tag

Die wahre Vernunft besteht nicht auf der alleinigen Wirklichkeit der Materie als solcher, auch nicht auf ihrer totalen Unwirklichkeit, sondern entdeckt, dass die Materie die Wirklichkeit in sich trägt. Diese Wirklichkeit ist das Göttliche. Mit dieser Wirklichkeit unendlichen Friedens, unendlicher Vollkommenheit, Freude und Kraft bringen Dich die mystischen Silben in Berührung.

Lebe, atme, arbeite und bewege Dich im Bewusstsein des unendlichen Friedens, der unendlichen Freude und Vollkommenheit.

Da die Materie überall ist, ist die Wirklichkeit überall. Erkenne diese Wirklichkeit und bringe ihre Schönheit, ihren Frieden, ihr Glück, ihre Kraft und Stärke zum Ausdruck.

4. Tag

Dein Zustand

richtet sich danach,

was Du tief drunten

im Unbewussten bist,

und nicht nach dem,

was Du zu sein vorgibst.

 

5. Tag

Es nützt nichts,

das Mantra zu wiederholen oder zu beten,

ohne die göttliche Gegenwart anzuerkennen

und zu verehren.

 

6. Tag

Die Gesetze der Kompensation sind sehr streng.

Für jede Tasse Freude wartet irgendwo eine Tasse Leiden auf Dich.

Kämfe nicht um Deinen Vorteil, sondern stelle Dich hintenan.

Erlege Dir harte Arbeit und Schwierigkeiten auf, damit Du keine Fehler machst und der Stolz nicht von Dir Besitz ergreift.

Klammere Dich stets intensiv ans Göttliche.

7. Tag

Alles in der Welt ist eine Erscheinung. Gott allein ist Wirklichkeit. Alles vergeht; auch Du wirst bald nicht mehr da sein.

Alle hundert Jahre hat sich die Menschheit völlig erneuert, und hundert Jahre vergehen wie zwei Tage. Die Welt ist nur eine Durchgangsstation, keine dauerhafte Bleibe. Halte Dich deshalb an die Wirklichkeit. Bitte die göttliche Gegenwart immer wieder, Dein Ego, Deinen Stolz und Deine Eifersucht zu zerstören. Abgesehen davon, arbeite wie ein Riese, mit Gottbewusstsein; für Gott, in Gott, durch Gott.

8. Tag

Sieh überall die göttliche Gegenwart, so wie der Wissenschaftler überall Energie wahrnimmt.

Richte Deine Aufmerksamkeit immer wieder auf das Göttliche. Verstehe das Göttliche, liebe das Göttliche, umarme das Göttliche in den Bäumen und in allen Dingen. Entwickle eine sich stetig steigernde Hingabe. Lass das Göttliche für Dich wirklicher werden als die Menschen um Dich herum. Erkenne das Göttliche als allgegenwärtig, allwissend, allvollkommen, als einen Ozean der Freude.

9. Tag

Gott, oder die Göttliche Mutter, ist in der Seele aller Wesen in der Form der Erkenntnis, in der Form des Lichtes der höchsten Wirklichkeit anwesend.

Darum beleidige niemanden, sei auf niemanden eifersüchtig, verachte niemanden, kritisiere niemanden, sondern verehre alle insgeheim.

10. Tag

Das geistige Herz spricht: "Das Göttliche tanzt in meinem Blut, in allen Zellen meines Körpers, in meinen Knochen und in meinen Augen. Ich erfreue mich des grenzenlosen Friedens, der grenzenlosen Schönheit und Glückseligkeit des Göttlichen. Die Erde unter meinen Füssen ist heilig, mein ganzes Wirken ist göttlich. Es ist niemand hier ausser das Göttliche. Es gibt kein Unglück und keine Dunkelheit, nur Kraft, Licht, Vollkommenheit, unmittelbare, wunderbare, allsehende, alles segnende göttliche Gegenwart. Die ganze Welt ist wunderbar; das Göttliche allein ist überall zu sehen; überall und alle Zeit ertönt die Musik des Göttlichen."

11. Tag

Wenn die Batterie leer ist, muss sie wieder aufgeladen werden. Genauso lade das ganze Universum mit der Kraft des Gottbewusstseins auf, indem Du das Mantra wiederholst. Entflamme das göttliche Bewusstsein überall. Lass alles um Dich herum mit dem Bewusstsein des Göttlichen vibrieren.

12. Tag

Wie kannst Du frieren, wenn Du direkt vor dem Feuer sitzt? - Wenn Du in der Gegenwart des Göttlichen bist und Dich trotzdem über alles mögliche beklagst, dann stimmt etwas nicht mit Dir. Gib alles Klagen und Weinen auf, denn Du bist in der Gegenwart des Göttlichen.

Der menschliche Geist ist voller Tricks und täuscht Dich auf jede nur mögliche Weise.

13. Tag

Was macht es einem reinen Herzen aus, wenn es beschimpft und von der ganzen Welt angeklagt wird? - Es erscheint ihm als eine Verherrlichung des Göttlichen.

Für das reine Herz gibt es keine Versuchung. Alle Genüsse der Welt lösen sich im grenzenlosen göttlichen Licht auf. Das reine Herz lebt im göttlichen Licht, und etwas anderes existiert für es nicht.

14. Tag

Zweifel und Schwierigkeiten, Probleme und Einbildungen - all das sind die bösartigen Fallen der Illusion, der Täuschung und der Unwissenheit.

Lebe in grenzenlosem Frieden, in Licht, Schönheit und Glück, auch wenn die Zeiten schwierig sind.

Das Unbewusste drückt Dich mit der ganzen Last gewohnheitsmässigen Denkens und Fühlens nieder. Uralte Veranlagungen tun ein Übriges, um Dich nicht hochkommen zu lassen. Als Gegengewicht zu diesem Druck des Unbewussten musst Du alles mit göttlichem Bewusstsein aufladen.

15. Tag

Sage nie:

"Mir geht es schlecht."

Solch negative Worte und Gedanken sind gefährlich und zerstören Deine kostbare Lebenszeit.

Wenn Du aber trotz aller Schwierigkeiten bekräftigst, dass alles wunderbar ist, dann bist Du für harte Arbeit, gutes Karma und die göttliche Gnade bereit.

Arbeite intensiv und hilf anderen mit Freude, als eine Verehrung Gottes, als eine geistige Disziplin und im Bewusstsein der göttlichen Gegenwart.

16. Tag

Hingabe ohne Arbeit ist nutzlos. Liebe ohne Dienen ist nutzlos.

Der Beweis für Hingabe und Liebe liegt in der Arbeit und im Dienen.

17. Tag

Bist Du unter allen Umständen positiv und denkst immer ans Göttliche, nicht an etwas anders?

Bist Du Dir immer des Göttlichen bewusst, immer vom Bewusstsein der Gegenwart des Göttlichen erfüllt, immer voller Freude und Kraft?

18. Tag

Das gute Herz sagt immerzu: "Ich bin in der Gegenwart des Göttlichen. Das Göttliche ist in mir. Das Göttliche ist endlose Erkenntnis, deshalb werde ich nie sagen, dass ich am Ende meiner Erkenntnis bin. Das Göttliche ist unbegrenzte Energie, deshalb werde ich nie sagen, dass meine Energie zu Ende ist. Das Göttliche ist überall und auch in mir, und weil das Göttliche unbegrenzter Friede ist, ist mein Friede unbegrenzt. Weil das Göttliche unbegrenzte Glückseligkeit ist, ist auch meine Glückseligkeit ohne Ende, ungeachtet der äusseren Umstände und der Klagen meines Körpers. Das Göttliche ist unendliche Reinheit, deshalb ist alles in mir und um mich herum rein. Es kann kein unreiner Gedanke und kein unreines Gefühl aus dieser allreinen, unendlichen Reinheit aufsteigen. Ich lebe nicht in meinen Nerven, darum ist ihre Schwäche nicht meine Schwäche. Meine Stärke ist endlos, und weil ich das weiss, erfahre und ausdrücke, sind auch meine Nerven stark. Alles ist wunderbar. Die Arbeit ist eine Freude, das Leben ist eine Freude, denn alles ist dem Göttlichen gewidmet."

19. Tag

Bei jeder Wiederholung des Mantra muss das Herz voller Hingabe ans Göttliche in der Flamme der göttlichen Gegenwart tanzen.

 

20. Tag

Alle Probleme entstehen, wenn Du Dich mit anderen vergleichst.

Sei zufrieden an dem Platz, an dem Du stehst und mit der Position, die Du einnimmst, und tue Dein Bestes.

Jeder steht am richtigen Platz.

21. Tag

Es ist äusserst schwierig, den menschlichen Geist unter Kontrolle zu bringen. Selbst die grossen Heiligen und Weisen haben festgestellt, dass es einfacher ist, einen Tiger zu zähmen, durch die Luft zu fliegen oder Milch aus einem Stein fliessen zu lassen, als den Geist zu kontrollieren. Darum löse diesen Geist durch intensive Mantrawiederholung auf und lass das unendliche göttliche Licht von allen Seiten in ihn einströmen, so dass Du schliesslich mit offenen oder geschlossenen Augen nur noch das wunderbare Licht des Göttlichen erblickst.

22. Tag

Befasse Dich nur mit dem Göttlichen. Jeder Gedanke, der nicht aufs Göttliche gerichtet ist, ist verräterisch. Widme Dich intensiv einer positiven und aufbauenden Tätigkeit. Schaffe etwas Gutes, bevor der dritte Weltkrieg oder ein noch schlimmerer Krieg in Form einer persönlichen Tragödie die Gelegenheit, Gutes zu tun, zerstört. Ein schlechtes persönliches Schicksal ist zerstörerischer für den Einzelnen als ein Weltkrieg. Deshalb arbeite intensiv; das erhält Dich in einem Zustand der Reinheit, wäscht Dein Karma weg und lässt Dir keine Zeit, an den Körper oder die Umgebung zu denken.

23. Tag

Das Göttliche ist über alles wunderbar - unbeschreiblich.

Versuche, die Gegenwart des Göttlichen zu fühlen. Erkenne, dass das Göttliche Dich jetzt beobachtet, dass alle Seine Energien Deine Energien sind, alle Seine Glückseligkeit Dein Eigen und Sein Friede auch der Deine ist.

Verlange von Dir selbst mehr Hingabe, mehr Glauben, vollen Einsatz Deiner Energien. Begrenze Dich nicht auf Deine gegenwärtigen Fähigkeiten. Übernimm die Verantwortung, einen Himmel auf Erden zu errichten und bringe Deine Energien mit grosser Begeisterung zur Ehre des Göttlichen zum Einsatz.

Zeit und Leben sind sehr kostbar. Vollbringe das Beste in kürzester Zeit.

24. Tag

Nur durch Entsagung und hohe Selbstdisziplin kann die Seele leuchten. Nur Entsagung und Selbstdisziplin schenken Dir wahres Glück, langes Leben und Kraft.

Sei ernsthaft, wenn Du auf dem geistigen Pfad weiterkommen willst.

25. Tag

Klammere Dich an den unendlichen Frieden, die unendliche Stärke und die Gegenwart des Göttlichen.

Lass Dich nie vom Göttlichen oder vom Mantra trennen. Trenne Dich lieber von Deinem eigenen Atem als vom Mantra oder dem Bild des Göttlichen im Herzen.

 

26. Tag

Es gibt nichts anderes als das Göttliche. Es gibt nichts anderes als den Ozean der Schönheit und des Friedens, der Freude und des Lichtes. Dieser Ozean dringt in jede Zelle, in jeden Nerv, in jeden Knochen ein.

Du kannst Deine Augen nicht öffnen oder schliessen, ohne diesen Ozean des Lichtes, der Schönheit und Freude zu sehen.

Dieser Ozean ist das Wunder der Wunder, voller Energie und Magnetismus, er reinigt alles, inspiriert alles und erleuchtet alles.

27. Tag

Genauso wie die Bilder auf der Leinwand nur durch Lichtstrahlen entstehen, so besteht dieses Haus aus den Lichtstrahlen des Göttlichen.

28. Tag

Aus Luxus

entstehen zuletzt

Unglück und Degeneration.

 

29. Tag

Es ist gefährlich, Zeit zu verschwenden. Jede Minute muss für höchste Zwecke verwendet, jeder Atemzug genutzt werden, um etwas Gutes zu schaffen.

Es ist gefährlich, dem Unglück eines grossen Luxus zu verfallen.

30. Tag

Das gute Herz vollbringt Wunder. Es hat nicht nur keine Probleme, sondern löst alle Probleme, sobald sie entstehen. Aus dem Guten entspringen Schönheit, Frieden, Freude und viele Segnungen.

31. Tag

Schlechte Gedanken und Gefühle führen unseren Untergang herbei. Wenn diese fehlen, ist unser Körper eine gesegnete Blume Gottes und das wunderbarste Instrument des göttlichen Lichtes und der göttlichen Erkenntnis.

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Oktober 1994

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 19, Nr. 216

World Wide Web Edition 2004