Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

November 1993

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Du siehst viele Dinge und leidest infolgedessen. Du bist innerlich leer und versuchst, dieses Gefühl der Leere zu überdecken, indem Du Dich intensiv mit äußeren Dingen befasst. Um die innere Leere auszufüllen, versuchst du Dinge zu besitzen, die nur dein Elend vergrößern. Du versuchst, andere Menschen zu besitzen, und darum leidest du.

2. Tag

Sieh zu, dass du innerlich immer einen starken Halt an Gott hast, an Gott, der dich einen Himmel in dir selbst erfahren lassen und durch dich einen Himmel auf dieser Erde errichten kann.

Es kommt nicht darauf an, was die Welt ist, wie die Menschen sind - tue du weiterhin Gutes und sei ein Engel für andere. Wenn du diesen Prinzipien nicht folgst, erhebt sich eine große Gefahr für dich.

Die schlechten Leute sind nicht draußen in der Welt, sie sind innen, in deinem Herzen. Wenn du sie nicht ausrotten kannst, werden sie dich ausrotten.

 

3. Tag

Unsterbliches Leben ist kein Märchen, keine Theorie - es ist die größte Wahrheit.

Jene höchsten Weisen, die direkt im Herzen Gottes leben, erfreuen sich der Unsterblichkeit bewusst.

 

4. Tag

Nur die Erfahrung des Göttlichen kann uns Unsterblichkeit gewähren.

Der gewöhnliche Mensch, so wunderbar er auch sein mag, ist eine sterbliche Kreatur und - verglichen mit den Kriterien einer höheren Glückseligkeit - äußerst bedauernswert.

Das Leben in einem grobstofflichen Körper, wie großartig auch immer, ist ein grober Fehlschlag und ein Fall von den Höhen der Zeitlosigkeit, der Unsterblichkeit und des unendlichen Friedens, der Kraft, der Freiheit und der Freude des Höchsten.

 

5. Tag

Lebe immer ein würdiges Leben! Mach dir keine Sorgen um dein Alter! Alt oder jung - was ist der Nutzen, den du daraus ziehst? Eines Tages wird man diesen Körper verbrennen oder beerdigen, und die Würmer werden ihn auffressen.

Wachse statt dessen im inneren Bewusstsein und werde eins mit dem göttlichen Herzen der ganzen Schöpfung.

 

6. Tag

Ein Fisch in den Tiefen des Ozeans träumte, er sei in der Wüste. Mit dem Tode ringend lechzte er nach Wasser. In Wirklichkeit aber befindet er sich in den Tiefen des Meeres.

Genauso sind wir alle in den Tiefen von Gottes Liebe und Licht, in den unermesslichen Tiefen von Gottes Sein und Vernunft. Nicht fähig, dies zu erkennen, leidet der Mensch in einer materiellen Umgebung. Es gibt keine größere Torheit als diese. Von innen her und von außen werden wir vom herrlichen Königreich Gottes erhalten.

7. Tag

Werde groß! Wie lange willst du noch unter diesem begrenzten menschlichen Zustand leiden?

Glaubst du, all die großen Mystiker, Philosophen, Heiligen der Welt waren Narren, dass sie sich auf den Pfad zu Gott begeben haben und so das Licht gefunden und es an die Menschheit und alle Wesen weitergaben? Es sind schon mehr als 2500 Jahre seit Buddha geboren wurde verflossen, und er ist immer noch im Herzen der Menschheit lebendig. Das ist die Größe, die dich erwartet, wenn du den rechten Pfad der Güte, der Sanftheit und Frömmigkeit wählst.

8. Tag

Wie die Fische in den Tiefen des Ozeans, so bist du in den Tiefen der Gegenwart des allsehenden göttlichen Vaters. Sei diesem Licht und Beschützer des Alls treu.

Kümmere dich nicht um die Meinung der Leute, und alles wird dir von der Hand Gottes hinzugefügt.

 

9. Tag

Wenn ein Heiliger Gott erfährt, taucht Gott nicht plötzlich von irgendwoher auf.

Gott ist immer da, überall und zu allen Zeiten. Er war, ist und wird immer sein.

Der Tag, an dem der Heilige seine erste, wunderbare Erfahrung Gottes hat, ist jener Tag, an dem der Heilige die Bedingungen für die Erfahrung Gottes erfüllt hat, nämlich, dass er völlig rein geworden ist.

10. Tag

In unserem ganzen Leben ist jener Augenblick der kostbarste und gesegnetste, in dem wir mit Herz, Seele, Körper - mit der Totalität unseres Seins und Wesens - ins Gottbewusstsein eintauchen.

11. Tag

Alles hängt davon ab, was in deinem Herzen vor sich geht: wenn in deinem Herzen das wunderbare göttliche Bewusstsein regiert, dann wird sich auch ein wunderbares Königreich des Himmels in deinem täglichen Leben zum Ausdruck bringen.

 

12. Tag

Je mehr Gnade in dein Leben einfließt, desto klarer wird deine Intelligenz, und desto klarer siehst du Gott in der Intelligenz, im Bewusstsein und im Leben aller Wesen.

 

13. Tag

Lebe nicht mit Problemen, sondern mit Gott, und die Probleme werden verschwinden.

Um seinen Problemen zu entfliehen, begeht manch einer Selbstmord. Doch was er sich damit einhandelt, ist ein anderes schrecklicheres Leid: er treibt sich als Geist herum, unaufhörlich geplagt, weil ihm der Körper fehlt, weil die Zeit des natürlichen Todes noch nicht gekommen ist. Es ist ein ungeheures Problem, das Jahre unaufhörlichen Leidens bedeutet. Und das alles, weil der arme Tropf dachte, er könne durch Selbstmord seinen Problemen entrinnen.

14. Tag

Bedenke, dass du nicht vor einem Problem davonlaufen kannst. Du musst das Problem lösen. Du musst stärker als das Problem werden, und um stärker zu werden, musst du alles Gute, das schon in dir vorhanden ist, noch mehr entwickeln. Das allein aber genügt nicht. Das Gute kann sich nicht ausreichend entwickeln ohne die Berührung der Gnade Gottes; und um die Gnade Gottes zu erhalten, intensiviere deine geistigen Übungen.

 

15. Tag

Lasst uns eine Quelle der Freude für die Schöpfung sein, auch wenn wir selbst leiden.

Alles Wachstum ist von ein wenig Leiden und von Schwierigkeiten begleitet, aber je größer diese sind, desto wunderbarer ist auch die Entfaltung von innen heraus.

16. Tag

Wenn du deine Augen schließen und auf einen anderen Menschen intensiv Liebe ausstrahlen und - ungeachtet seines äußerlichen Benehmens und Aussehens - die Gegenwart Gottes in ihm anerkennen kannst, ihm nichts als Wohlergehen, Glück und Frieden wünschst, gleich was dir jener angetan hat, dann hast du den wahren Weg beschritten, um andere und dich selbst glücklich zu machen.

 

17. Tag

Eine der wichtigsten Übungen, um geistige Vollkommenheit zu erlangen, besteht darin, dass du Deinem inneren Herzen stets sagst: "Ich bin in der Gegenwart Gottes, denn es gibt keinen Ort, an dem Gott nicht wäre. Ich bin in der unmittelbaren Gegenwart des unendlichen Friedens, der unendlichen Freude, Kraft und Vollkommenheit, die Gottes Wesen sind."

18. Tag

Die Größe der Gnade Gottes, die du empfängst, hängt davon ab, mit welcher Kraft du dich an Seine Füße klammerst.

19. Tag

Alles liegt an dir!

Tue weiterhin Gutes, und der ganze Himmel wird in dich einströmen. Du brauchst um nichts zu bitten, alles kommt von selbst zu dir, ohne Anstrengung, ohne Pläneschmieden, ohne dich darum zu sorgen, ohne es anzustreben. Verstehe diese Mathematik des Geistes und nütze jede Stunde, um auf dem Weg zu Gott gewaltige Fortschritte zu machen.

 

20. Tag

Erwecke das Göttliche im Raum durch beständige Wiederholung des Mantra und erfahre Es! Möge der Raum für dich tausend Segnungen entfalten! Möge der Raum dir immer freundlich gesinnt sein und dir kein Schaden zugefügt werden durch den Raum!

Erwecke das Göttliche im Wasser! Möge das Wasser dir immer freundlich gesinnt sein und tausend Segnungen für dich entfalten!

Erwecke das Göttliche in der Erde, verehre und erfahre es! Möge die Erde dir freundlich gesinnt sein und tausend Segnungen für dich entfalten!

Keine Krankheit soll dich befallen, weder durch das Wasser, die Erde noch den Raum!

Erwecke das Göttliche im Feuer und im Licht, und erfahre Es! Mögen das Feuer und das Licht dir freundlich gesinnt sein und tausend Segnungen für dich entfalten!

Möge es keinen Tod für dich geben, weder durch das Feuer noch durch das Licht oder die Erde! Mögen alle Elemente dir freundlich gesinnt sein und für dich tausend Segnungen entfalten!

21. Tag

Nichts zählt außer das Bewusstsein deines Bewusstseins, mit dem du alles erfahren, wissen, genießen kannst, und das ist Gott. Dränge dich nicht danach, die erste Stelle einzunehmen. Versuche nicht, dich nach oben zu boxen. Mach weiter mit deinem Dienen und Opfern, entwickle deine Fähigkeiten, und du wirst von der Hand Gottes an den Platz erhoben werden, der dir zusteht.

22. Tag

Eine der sehr notwendigen geistigen Disziplinen besteht darin, alle hoch zu schätzen.

Schätze die Zeit, und du wirst weniger Schwierigkeiten von der Zeit her haben. Wenn du die Zeit schätzen willst, musst du sie voll nutzen mit einer edlen Einstellung, mit höheren Zwecken und Zielen. Nütze deine Zeit voll aus. Lass nicht einmal eine Minute vergehen ohne den höchstmöglichen Wert aus ihr herauszuholen. Schätze und verehre alles!

23. Tag

Du bereicherst die Welt nicht nur durch die körperliche Arbeit, die du ausführst, sondern auch durch den Duft deiner Hingabe an Gott. Lass die Schwingungen deiner Liebe zu Gott alle vierundzwanzig Stunden des Tages um die Erde kreisen. Lass die Ausstrahlung deiner geistigen Erkenntnis die Erde und die Atmosphäre reinigen. Das ist der Weg, die Welt zu bereichern. Die Erde ist angefüllt mit Tönen und Geräuschen verschiedenster Art, von denen die meisten negativ, zerstörerisch oder disharmonisch sind. Wiederhole deshalb weiterhin die Namen Gottes und erfülle die Welt mit neuen harmonischen erhebenden umwandelnden Tönen und Klängen.

 

24. Tag

Es ist eine Tatsache, dass der ganze Kosmos im Bewusstsein Gottes erglüht.

Die Schöpfung ist eine Manifestation Gottes in Gott.

 

25. Tag

Wenn du nicht in dieser Minute, in dieser Sekunde gut, edel, friedlich und in Gott sein kannst, wirst du es auch morgen oder zu einer anderen Zeit nicht können.

Achte auf diese Minute, und die Zukunft wird auf sich selbst achten.

 

26. Tag

Vielleicht hegst du einen Wunsch in deinem Herzen - erfülle ihn dir nicht, sondern sprich zu deinem Herzen:

"Gott genügt mir vollkommen. Ich brauche nur Gott, ich hänge nur von Gott ab, nicht von irgend jemandem, von irgend etwas, von irgend einem Umstand!"

27. Tag

Setze dich in einen Stuhl, schließe die Augen, entspanne dich, lass deine Gedanken und Gefühle zur Ruhe kommen und fühle die große Wahrheit, die in dir ist und um dich herum, den unendlichen Frieden, die unendliche Stille, das Bewusstsein, das alles mit Energie auflädt, alles erleuchtet, alles segnet.

Diese kleine Übung wird dich sehr erfrischen. Denn schließlich ist es nicht der physische Körper selbst, der arbeitet. Wenn er aus sich selbst heraus arbeiten könnte, wären all toten und schlafenden Menschen fähig zu arbeiten. Der Körper funktioniert nicht ohne die Hilfe der Lebenskraft, ohne das Bewusstsein. Die Körperfunktionen sind vom Bewusstsein abhängig, und dieses ist das Ergebnis von Gottes unmittelbarer Gegenwart. Wenn du also sagst, der Körper arbeite, dann meinst du in Wirklichkeit, dass Gott arbeitet, denn Gott ist der wahre Lebensatem.

28. Tag

Wenn du denkst, der Körper gehöre dir und du seist für ihn verantwortlich, sind deine Energien begrenzt. Aber wenn du weißt, dass es nicht der Körper ist, der arbeitet, sondern Gott selbst, der alles tut, dann wirst du die Erfahrung machen, dass eine gewaltige Energie in dich einfließt.

Gottes Atem ist unbegrenzt in Seinen Energien. Er ist nie müde. Er hat Millionen von Universen erschaffen, seit anfangloser Zeit. Er wird niemals müde und wird fortfahren, immer mehr Universen zu erschaffen, wenn diese unsere Welt schon lange nicht mehr existiert. Er wird mit Seiner Schöpfertätigkeit fortfahren bis ins Endlose.

 

29. Tag

Der geistig Strebende kann zu niemandem unfreundlich sein. Er ist zu allen freundlich und liebevoll.

Aber sein Herz ist in Gott verwurzelt; seine wirkliche Liebe, seine ganze Liebe gehört Gott. Immer wendet sich sein Herz Gott zu, es dreht sich um Gott; Gott ist sein Mittelpunkt.

Wenn dein Herz so beschaffen ist, kannst du sicher sein, dass du in einem einzigen Tag ein Heiliger werden wirst.

30. Tag

Das ist das Geheimnis: reine, ungeteilte Liebe, die auf Gott allein gerichtet ist.

Auch wenn Gott dich quälen und mit Füßen treten sollte, teile deine Liebe nicht zwischen Gott und etwas anderem auf.

 

 

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November 1993

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 18, Nr. 205

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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CH 8400 Winterthur

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