Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

November 2019

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn die Intelligenz im Menschen von den Fesseln der Sinne und menschlichen Beschränktheiten befreit ist, wird sie empfänglich für das Wirken der höchsten Intelligenz, welche das Weltall regiert.




2. Tag

Jede Seite des Lebens, jede Form des Lebens, jeder Umstand, wie und wo auch immer in der Welt, kann göttlich gemacht werden, kann als ein Segen empfunden werden, kann in einen Zustand von Kunst und Schönheit verwandelt werden.

3. Tag

In jedem Zustand unseres Lebens kann Gott sich offenbaren, jede Lebenslage kann zur heiligsten werden, zum Weg, der uns in das Erleben der Gemeinschaft mit der erhabensten Schönheit, dem höchsten Schatz führt.

4. Tag

Bedenke ständig dies:

Du bist das unendliche Sein, das die Rolle einer endlichen Wesenheit spielt. Je mehr du dir des Unendlichen bewusst wirst, umso besser bist du in der Lage, das äußerliche Spiel, den Ablauf deines Lebens zu beobachten; umso mehr wirst du befreit sein von den Begrenzungen deiner Individualität.


5. Tag

Anstatt den ganzen Kosmos in Weisheit, Wahrheit und göttlicher Liebe zu beherrschen, versucht der Mensch in Unwissenheit, verführt und irregeleitet von egoistischen Motiven, andere Menschen zu beherrschen, andere unter seinen Willen zu zwingen, Disharmonie und Unfrieden zu erzeugen.

6. Tag

Du bist größer als alles, was du mit deinen physischen Augen erblicken kannst.

Du schaust auf den Vollmond, bist glücklich und bewunderst seine Schönheit; doch die Quelle aller Schönheit und allen Glücks liegt in dir selbst.

Der Mensch, der das nicht weiß, steht im Banne der Bewunderung äußerlicher Schönheit und verabscheut alles, was hässlich ist.


7. Tag

Es ist das Wissen um die göttliche Wirklichkeit in uns, das höchste Sein in jedem, das göttliche Bewusstsein im Menschen, welches eine Einheit ist, ebenso wie der Raum als Einheit in der Vielfalt der Erscheinungen existiert – dieses Wissen verleiht dem Menschen unendliche Würde und grenzenlosen Adel, ungeachtet seines Standes im irdischen Leben.
8. Tag

Ein wahrhaft geistiger Mensch entfaltet sein universales Bewusstsein, er wird eins mit der Seele der ganzen Natur. Die ganze Natur liebt ihn. Die Bäume lieben ihn, die Erde liebt ihn, die Steine lieben ihn, das Wasser liebt ihn, das Feuer liebt ihn, alle Engel lieben ihn, die Luft liebt ihn, auch wenn er in verschmutzter Luft leben muss. Der Raum liebt ihn.

Er wird der Geliebte der ganzen Schöpfung, der Geliebte aller Götter und Göttinnen. Er geht den Weg der Weisheit, der Vernunft, der Intelligenz, der Unterscheidungskraft, der Erleuchtung, des höheren Bewusstseins.

9. Tag 

In letzter Analyse ist das Problem des Lebens ein metaphysisches Problem.

Wenn nicht alle Probleme im Zusammenhang und im Licht dieses zentralen Problems gesehen werden, kann es keine wahre Lösung für die Probleme der menschlichen Existenz auf Erden geben.

Für das Problem des Universums ist die Lösung letztlich metaphysischer Natur. Was die Frage der Existenz Gottes angeht, können wir keine wahre Auffassung, kein wahres Wissen haben, außer unsere Auffassung und unser Wissen wären vorwiegend metaphysischer Natur.

10. Tag

Wir dürfen nicht vergessen, sondern sollten wohl verstehen, dass das menschliche Individuum im Wesentlichen ein metaphysisches Wesen ist.

Der Schlüssel zum essentiellen Wesen des Menschen liegt in der den Menschen betreffenden metaphysischen Erkenntnis.

11. Tag

Die Welt hat beständig versucht, vieles zu verändern und eine Art Paradies auf dieser Erde aufzubauen. Die großen Kulturen, Zivilisationen und Nationen der Vergangenheit und Gegenwart haben stets hart daran gearbeitet, ein irdisches Paradies zu errichten.

In der griechischen und römischen Epoche hatte die Menschheit eine hohe Fertigkeit auf dem Gebiet der Kunst und des höheren Wissens erlangt. Seither, bis zum heutigen Tag, hat die Menschheit alle erdenklichen sozialen, moralischen, ökonomischen, politischen und intellektuellen Reformen eingeführt, ohne dass das Herz der Menschheit je das Paradies gefunden hätte, nach dem es immer gesucht hat.


12. Tag

Heute stehen wir vor einer gewaltigen wissenschaftlichen und technologischen Revolution, die alle Lebensbereiche dominiert.

Wenn wir in die Schaufenster schauen, besonders nachts, wenn es dunkel ist und diese hell erleuchtet sind, könnten wir manchmal schon den Eindruck haben, dass wir in einer Art Paradies leben.

Aber das ist eine Illusion!

13. Tag

Das Auge berichtet uns von einem irdischen Paradies, aber es gibt kein Paradies in den Herzen, und das Gemüt ist angefüllt mit Problemen, Sorgen und Ängsten.

Die Seele selbst ist nicht entwickelt, es existiert kein innerer Sinn, es gibt keine inneren Werte und Ressourcen.


14. Tag

Die Menschheit wird auch weiterhin in ihrem Versuch versagen, ein irdisches Paradies zu schaffen, wenn sie nicht intelligenter und vernünftiger wird, sich nicht stärker von einem Geist des Forschens erfüllen lässt und das Leben nicht von der richtigen Perspektive aus betrachtet, sondern den Menschen nur einer sozialen, ökonomischen und psychologischen Analyse unterzieht.

15. Tag

Die Menschheit sollte das Individuum nicht nur vom Standpunkt des menschlich-sozialen Lebens aus betrachten oder seine Existenz und Ausdrucksformen allein psychologisch deuten, sondern es besonders auch vom Standpunkt der metaphysischen Realität und des metaphysischen Prinzips aus unter die Lupe nehmen.

16. Tag

Es gibt etwas im Menschen, das beständig ist, das unvergänglich ist, das unveränderlich ist, das unzerstörbar ist und welches das wirklich erhaltende Element seines ganzen inneren und äußeren Wesens, seines ganzen inneren und äußeren Aufbaus ist.

Was ist das Wichtigste am menschlichen Individuum? – Es ist Gott im Menschen, und es ist Gott, der das menschliche Individuum von innen heraus erhält.

17. Tag

Wenn wir die Fehler des Lebens korrigieren und die menschliche Existenz von all ihren tyrannisierenden Begrenzungen befreien und dem menschlichen Individuum wahren Frieden, wahre Freude, wahre Kraft und ein wirkliches Paradies geben wollen, dann müssen wir die Aufmerksamkeit des menschlichen Individuums auf das metaphysische Prinzip lenken, das in seiner inneren Konstitution verankert ist.


18. Tag

Der Mensch arbeitet hart, um sein tägliches Brot zu verdienen, sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen, um sein Leben auf dieser Erde einigermaßen gestalten zu können; er arbeitet ruhelos, um für sich selbst ein kleines Paradies zu schaffen. Rastlos sucht er nach Vergnügen und findet doch nie wahren Frieden, wahres Glück oder wahre Kraft.

Der einzige Weg, um den Menschen zurück zur endlosen Welt des Friedens, des Glücks, der Kraft, Schönheit und Vollkommenheit zu bringen, ist, seine Aufmerksamkeit auf den endlosen Reichtum Gottes zu lenken.

Dieser endlose Schatz und Reichtum Gottes ist das metaphysische Prinzip im Menschen.

19. Tag

Nicht das Gemüt, nicht das Herz, nicht der physische Atem, sondern das, was man das Leben des Lebens oder die Seele der Seele nennt, ist es, was das menschliche Individuum trägt und erhält.

Es ist Gott, das letzte metaphysische Prinzip, die Wahrheit, Wirklichkeit oder das Absolute genannt. Das ist unsere Stärke, das ist unser Fundament – dieser Gott ist das Sein des Seins. Ohne Ihn können wir überhaupt kein Leben und keine Erfahrung haben, ohne Ihn können wir nicht denken, nicht fühlen, nichts wissen, nichts tun.

Er ist die Grundlage von allem.

20. Tag

Die Probleme des Körpers können mit Hilfe des Gemüts gelöst werden, die Probleme des Gemüts können nur im Licht eines höheren Bewusstseins gelöst werden, und die Probleme eines höheren Bewusstseins können nur mit Hilfe des höchsten Bewusstseins, das Gott ist, gelöst werden.

21. Tag

Das Höhere ist die Lösung für das Niedrigere, und das Höchste ist die Lösung für alles.

Wenn du weiterhin den Körper spüren willst, ihn stark und gesund erhalten willst, wird das nicht dazu beitragen, sein Leben über die ihm zugemessene Zeit hinaus zu verlängern.

Wenn du dein Gemüt endlos mit Informationen fütterst, heißt das nicht, dass es dadurch allwissend oder fähig wird, die Probleme des Lebens zu lösen.

22. Tag

Es gibt etwas Größeres als Körper und Gemüt, etwas Größeres sogar als die Seele im Menschen, und das ist die metaphysische Wirklichkeit.

Theologisch, vom Standpunkt der Religion aus gesehen, nennt man diese Wirklichkeit Gott, und die geistige Erkenntnis weiß, dass es Gott ist.

23. Tag

Die allerhaltende und wunderbare Wahrheit ist das Bewusstsein, das ein Königreich in jedem Punkt seiner Existenz ist.

Wenn wir das haben, wird unser Leben so wunderbar erleuchtet, dass das Licht von zehntausend Sonnen nicht ausreicht, um die strahlende Helligkeit in uns zu beschreiben.

24. Tag

Das göttliche Licht ist ein allschöpferisches Licht; es ist das großartige, unbeschreibliche Königreich des Himmels.

Eine Erkenntnis desselben kann unser Leben von seinen meisten Problemen befreien, und die Erfahrung dieses Lichts kann den Menschen zu einer Persönlichkeit des ewigen Lebens machen.

Die Bedeutung unseres alltäglichen Lebens hier auf Erden besteht darin, dass wir nach dieser Wirklichkeit, die Gott ist, suchen und versuchen, sie zu erfahren.

25. Tag

Denken wir stets daran, dass wir einen Irrtum begehen, wenn wir bei der Betrachtung der Welt nur deren physischen Aspekt sehen, den uns unsere leiblichen Augen zeigen.

Unsere Augen sollten von einer höheren Intelligenz erleuchtet sein, die uns Gott in der Welt erblicken lässt.

26. Tag

Wenn wir uns selbst wahrnehmen, müssen wir verstehen, dass unser eigentliches Wesen nicht physisch, nicht sozial, nicht psychologisch ist, sondern metaphysisch. Denn was sind wir zuallererst – im Grunde genommen, unserem Wesen nach? – Der Atem Gottes, das Königreich des Himmels, die Wahrheit, das göttliche Licht, das unendliche Bewusstsein – das sind wir wirklich und ewig!

Weil das so ist, überflute das äußere Leben mit den Schätzen dieser Wahrheit. Dann wird das Leben ein wirkliches Paradies.

27. Tag

Was ist im Königreich des Himmels enthalten? Was ist in diesem Atem Gottes? Was ist in diesem göttlichen Licht, in dieser Wahrheit?

Es ist alles darin: unendliche Schönheit, unendliches Licht, unendliches schöpferisches Bewusstsein.

Eine Unendlichkeit an Frieden, Kraft, Macht und Wissen sind darin.

Alles, was man braucht, um Millionen Universen wie unseres zu erschaffen, ist darin. Alles ist darin:

Es ist Gott, es ist allwissend, es ist unendliche Liebe.


28. Tag

Liebe ist ein Königreich in sich selbst. Sie trägt alles in sich: Friede und Glück, Weisheit und Kraft, Geduld und Freude.

Wenn wir die Wahrheit nicht berühren und ihre Schätze im täglichen Leben nicht manifest machen, können wir niemals wirklich von Frieden und Glück erfüllt sein.

Da nützt es uns dann auch nichts, wenn wir sonst alles haben, was die Welt uns bieten kann. Wir mögen einen hohen sozialen Status haben, akademisch gebildet sein, von den Menschen geachtet und steinreich sein – es kommt nicht darauf an.

29. Tag

Wir können aus unserem Leben kein wirkliches Paradies machen, wenn wir nicht die Eigenschaften und Schätze der Wahrheit in uns selbst entfalten und in unserem Leben wirksam werden lassen.

Darum lasst uns wenigstens versuchen, etwas von der in uns schlummernden Liebe, der Schönheit, vom Glück und der Kraft Gottes im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Was auch immer deine körperlichen oder psychologischen Begrenzungen sein mögen – das metaphysische Prinzip in dir ist davon nicht betroffen.


30. Tag

Lasst uns Lichter Gottes hier auf Erden sein und immer Frieden, Freude, Weisheit, Liebe und Schönheit ausdrücken!

Lasst uns immer in einem Bewusstsein leben, das weiß, dass es jederzeit und überall von der Gnade Gottes beschützt wird und ständig die große Wahrheit vor Augen hat, dass uns in jeder Notlage alles, was nötig ist, von Gott zur Verfügung gestellt wird.


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November 2019

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 44, Nr. 517

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Omkarananda Ashram

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