Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Mai 2013

Kalender Jan2000



1. Tag

Du siehst nicht, was geschieht, wenn du die mystischen Laute aussprichst, weil alle höheren Dinge für dich unsichtbar sind und von dir nicht wahrgenommen werden können. Engel kommen, doch du siehst sie nicht. Gott wird nur von den Heiligen gesehen. Je höher etwas ist, desto unsichtbarer pflegt es zu sein.

Wie unsichtbar ist nicht das Erblühen einer Blume! Weit unsichtbarer noch ist das Erblühen der Seele unter dem Einfluss beständiger Mantrawiederholung. Durch die Aktivitäten des Betens, Meditierens und der Mantrawiederholung erblüht die Seele ungesehen, und das Feuer des göttlichen Bewusstseins in der Form der mystischen Silben transformiert dein ganzes Wesen.

Was geschieht mit einem brennenden Holzscheit? – Es wird in Feuer und Hitze umgewandelt. Wenn man ein Stück Eis erhitzt, wird es in Wasserdampf umgewandelt und wird unsichtbar. Ähnlich werden durch die Mantrawiederholung alle inneren Energien transformiert, unsichtbar, feiner und göttlicher gemacht.


2. Tag

Die Erde ist glücklich, wenn der Heilige auf ihrem Herzen spazierengeht; sie bezieht Frieden aus der Gegenwart des Heiligen. Wenn es aber zu viele ungerechte, schlechte Menschen auf der Erde gibt, weint die Erde und bebt, und es finden Naturkatastrophen statt; denn auch die Erde hat ihr eigenes Bewusstsein. Energie ist überall enthalten, in belebter und unbelebter Materie.

Sogar der Tisch, die Gabel, der Löffel, das Messer und der Stuhl haben ihr eigenes Leben, ihre eigene Seele und ihre eigenen Augen, um zu sehen. In ihnen ist ebensoviel Energie enthalten wie in dir. Wäre keine Energie und kein Bewusstsein in ihnen – und wenn auch nur in rudimentärer, latenter Form –, könnten sie ihre Form nicht ändern. Wasser unterliegt Veränderungen, weil es Träger von Energie ist. Es ist also in allem Energie enthalten, und hinter der Energie steht das Bewusstsein – das allsehende Bewusstsein. Dieses allsehende Bewusstsein ist die Seele in allen Wesen und Dingen. Die Erde hat ihre eigene Seele. Sie ist Zeuge deiner guten und schlechten Taten. Auch der Raum hat seine eigene Seele und weiß, was du tust.

3. Tag
Du wirst jede Sekunde von tausend Richtern beobachtet. Du kannst dich in der Erde vergraben, aber auch dort wirst du von tausend Richtern beobachtet. Vergöttliche dich deshalb immer mehr, betritt bewusst das Königreich Gottes und finde dort eine Endlosigkeit an Frieden, Freude, Wissen, Weisheit, Kraft und Gnade.
4. Tag

Alles ist erfüllt mit der Kraft, der Intelligenz und dem Bewusstsein Gottes. Die Energien, die wir in der Welt beobachten können, sind nichts anderes als Umwandlungen von Materie. Wenn keine Energie in der Materie enthalten wäre, könnte auch keine Energie aus Materie gewonnen werden. Materie könnte nicht in Energie umgewandelt werden, wäre sie nicht selbst potentielle Energie.

Die vielen Energien, die wir im Universum vorfinden, sind also nichts anderes als transformierte Materie; und Materie könnte nicht in Energie umgewandelt werden, wäre sie nicht in sich selbst potentiell schon Energie. Energie wiederum ist eine Manifestation des dahinterliegenden Bewusstseins.

Jenes unbegrenzte Bewusstsein, das überall im Universum gegenwärtig ist, das alle Materie durchdringt, ist das Göttliche. Das heißt, Gott ist überall gegenwärtig, in allen Dingen, in all den verschiedenen Gestalten und Formen in der Schöpfung.

5. Tag

Man kann Gotterfahrung durch Laute, beziehungsweise Töne erlangen: durch die wahren, ewigen mystischen Laute, in denen das Bewusstsein Gottes schwingt.

Man kann Gotterfahrung durch Gedanken erlangen: durch Gedanken, in denen Gottes Energie und Bewusstsein aktiv ist.

Man kann Gotterfahrung durch Liebe erlangen: durch eine Liebe, in der das Bewusstsein Gottes wohnt.

Oder man kann all diese verschiedenen Methoden kombinieren, um Gott umso schneller zu erreichen. Jede Wiederholung eines Mantras stimmt deine innere Seele auf die Harmonie mit dem Unendlichen ein, auch wenn du dies selbst noch nicht bemerkst.

6. Tag

Alles Gute, alle Kräfte, alle Schönheit, alles Licht, alles Leben – all das stammt aus einer unendlichen universalen Quelle.

Was für eine Quelle ist das? – Es ist Gott, die Wahrheit, die Wirklichkeit oder die absolute Energie. Diese Energie ist keine tote, mechanisch wirkende Energie. Es ist eine Energie, die weiß, die liebt, die erschafft, gestaltet, erhält und Wunder wirkt. Sie ist überall, sie ist die höchste Kraft in dir, sie ist Gott, sie ist das höchste Bewusstsein in dir.


7. TagDein mentales Bewusstsein ist nicht Gott. Dein moralisches Bewusstsein ist nicht Gott. Dein emotionales Bewusstsein ist nicht Gott, aber das Bewusstsein, das über all diesen Formen des Bewusstseins steht, das höhere göttliche Bewusstsein, das ist Gott, und dieses Bewusstsein ist in jedem, dieses Bewusstsein muss erkannt, verstanden und erfahren werden.
8. Tag

Überall im Universum ist eine gewaltige, unvorstellbare Energie, eine unendliche Intelligenz am Werk. Es ist eine Kraft, welche die Ursache der Schönheit der blühenden Rosen ist; eine Kraft, eine Energie, die der Ursprung und die Quelle des Duftes ist, der den Blumen entströmt; eine Energie, eine Intelligenz, die als Genialität im Geist des Menschen auftritt; ein Bewusstsein, das als Liebe in den Herzen der Menschen wohnt.

Diese Kraft, die überall ist, die Schöpfer des Universums ist, die das Universum erhält, welche die Ursache der gesamten Schöpfung ist, die allwissend, zeitlos, ewig und allgegenwärtig ist – diese Kraft, dieses universale göttliche Bewusstsein, ist jetzt bei uns und in uns. Sie weiß, was du denkst, sie weiß, was du fühlst, sie weiß, wo du jetzt gerade bist, und sie weiß, wo du vor zehntausend Jahren warst und wo du in zehntausend Jahren sein wirst.

Fühle die Gegenwart dieser Energie, die in allem ist, aber mehr ist als alles, die immer bei dir ist. Bejahe die Gegenwart dieser göttlichen Energie, stimme dich in Gedanken und Gefühlen auf sie ein und du wirst stetig der Erfahrung Gottes entgegengehen.

9. Tag
Das göttliche Prinzip, dieses göttliche Bewusstsein, kann jede Form annehmen – jede Form, in der du es verehrst. Wenn du dir Gott als Liebe vorstellst, deine Liebe zu Ihm entwickelst und Ihn als Liebe empfindest, wird Gott dir als Liebe begegnen. Wenn du Gott als Christus betrachtest, wird Er dir als Christus erscheinen.
10. Tag

Hinter der universalen Manifestation steht eine kreative Energie und ein Bewusstsein, das die Aktivitäten dieser Energie trägt.

Dieses Bewusstsein ist überall im Universum in der Form von Gesetzen am Werk. Das gleiche Prinzip – das gleiche Bewusstsein, dieses höchste göttliche Bewusstsein – ist latent in jedem von uns enthalten.

Die Bibel nennt es das Königreich des Himmels, den Atem oder das Bild Gottes. Es ist in jedem, es ist das spirituelle Prinzip; es ist ein Zustand des Bewusstseins, es ist selbst Bewusstsein – ein Bewusstsein, das sich von der bewussten, unbewussten und unterbewussten Natur des Menschen unterscheidet und deutlich absetzt. Sich dieses Bewusstseins bewusst zu werden – das ist der Weg der Verwirklichung des Höchsten.

11. Tag
Die Welt, in der wir leben, ist eine Welt, die aus göttlichem Licht besteht. Es ist eine Welt, die innerhalb des Körpers des unendlichen göttlichen Bewusstseins erbaut ist. In ihr gibt es keine Grenzen, Hindernisse oder Wände. In welche Richtung unsere Erfahrung sich auch wendet – sie wird einer Unendlichkeit von Entzücken, Schönheit und Kraft gewahr.
12. Tag

Wir sind erfüllt von einer unendlichen Energie, die erschaffen, erhalten und zerstören kann, die fähig ist, Millionen von Universen ins Leben zu rufen. Sobald wir unsere Schau, unsere innere Wahrnehmung, unser Bewusstsein zu einer Erfahrung dieser alldurchdringenden Unendlichkeit erheben, erben wir all jene unzähligen ewigen Kräfte und werden durch eine unsichtbare Wohnung des göttlichen Königreichs nach der anderen geführt. Wir sehen andere, von göttlichen Körpern bevölkerte Welten, wir überschauen Vergangenheit und Zukunft, und unser Frieden und unsere Freude sind so weit wie die unermesslichen Räume des Himmels. Schon in den Anfangsstadien der Meditation und mystischen Erfahrung werden uns verschiedene Wunder erschlossen, die beständig in uns und um uns herum geschehen.

Sobald wir jedoch ausschließlich in Gemüt und Körper leben, wird alles, was wir an Kraft, Wissen, Frieden und Vollkommenheit in uns tragen, begrenzt. Je mehr wir unser Bewusstsein aber von diesen Begrenzungen von Körper und Gemüt zurückziehen, desto deutlicher und umfassender wird unser Gewahrsein der endlosen Schätze des unendlichen, allschönen, allglückseligen, allwissenden Bewusstseins.

13. Tag

Der Tod ist nicht wirklich, die Materie besitzt keine Solidität; das Gemüt ist nicht die höchste Kraft in uns; die Welt kann uns nicht beherrschen: Es ist lediglich ein Bereich, in dem wir uns entfalten können, und all die höheren Kräfte sind dabei unsere Werkzeuge. Deshalb lasst all unser Streben dahin zielen, uns von den Begrenzungen des Körpers, der Sinne und des Gemüts zu befreien.

14. Tag

Das ganze Universum ist durchdrungen von elektrischer Energie. Überall gibt es Energie, aber ihre Formulierungen, Ausdrucksweisen und Manifestationen unterscheiden sich millionenfach. In Grad und Art der Manifestation liegen die Unterschiede beschlossen. Die Unterschiede liegen nicht in der elektrischen Kraft selbst. Die Unterschiede kommen nur durch den unterschiedlichen Grad der Intensität und die Unterschiedlichkeit der Art der verschiedenen Manifestationen dieser Energie zustande. Es ist richtig zu sagen, es bestünden aufgrund der Gegenwart derselben Gottsubstanz in den menschlichen Wesen keine Unterschiede zwischen ihnen.

Die Unterschiede bestehen jedoch darin, dass Gott in einigen schläft, in anderen wach ist, in wieder anderen in unterschiedlichen Graden aktiv ist. Die Unterschiede bestehen also in den Wirkungen, nicht in der Substanz, die ja allen Individuen gemeinsam ist.

15. Tag
Gott als transzendentes, nichtmanifestiertes Sein ist anfanglos und endlos. Als das nichtmanifestierte Unendliche ist Er zeitlos, raumlos, ewig, ungeboren und unerschaffen. In der zeitlosen, transzendenten Wesenheit gibt es keine Schöpfung, keine Menschheit und so weiter; da gibt es keinen Anfang und kein Ende, aber insofern das Phänomen der Manifestation, also die Schöpfung als solche, betroffen ist, gibt es einen Anfang und ein Ende.
16. Tag

Am Anfang der Schöpfung stand das Wort OM, das Wort Gottes. Die transzendente Gottheit hat zwei Aspekte: den manifestierten und den nichtmanifestierten.

Gott, wie Er in sich selbst ist, hat keinen Anfang und kein Ende. Du und ich – wir beide haben einen Anfang und ein Ende. Die Erde, Sonne, Mond und Sterne haben einen Anfang und ein Ende.

Das Wort Gottes aber war schon vor der Schöpfung da und wird nach dem Ende der Schöpfung immer noch da sein, weil dieses Wort aus dem Herzen der transzendenten, nichtmanifestierten Wirklichkeit stammt. Wenn die Schöpfung zu Ende geht, taucht das Wort wieder im Herzen der nichtmanifestierten, transzendenten Gottheit unter.

17. Tag

Wenn am Anfang, wie es in der Bibel heißt, das Wort war, und danach die Schöpfung ins Dasein gerufen wurde, dann heißt das, dass das Wort identisch mit dem schöpferischen göttlichen Bewusstsein ist und dass deshalb das Wort aus seinen unendlichen schöpferischen Möglichkeiten heraus Trillionen von Universen ins Dasein gerufen hat.

Deshalb ist dieses Wort die Macht der Mächte, das Licht der Lichter, das Leben allen Lebens, die Seele aller Seelen, das erhaltende, schöpferische Prinzip, das überall in der ganzen Schöpfung zugegen ist. Es ist Gottes Bewusstsein und Kraft.

18. Tag

OM ist nichts anderes als die kreative Energie, die aller Schöpfung innewohnt. Es ist auch die Wahrheit der unendlichen Existenz. Aus diesem einfachen Grund kann man sagen, dass es keinen Punkt in der ganzen Schöpfung gibt, der nicht von OM durchdrungen wäre. OM ist die Grundlage alles Erschaffenen, aller Formen.

Was ist OM anderes als unendliches Licht, unendliche Energie, unendlicher Gedanke, unendliches Bewusstsein, unendliche Schönheit, unendliche Kraft, unendliche Vollkommenheit und unendliche Erfüllung?

19. Tag
Die Weisen haben in alten Zeiten unabhängig voneinander das Geheimnis des OM ergründet und sind zum gleichen Ergebnis gekommen, weil OM die Wahrheit ist, die universale, ewige, zeitlose Wahrheit, die zu jeder Zeit und an jedem Ort gegenwärtig ist. Jeder, der die Fähigkeit besitzt, für die Gegenwart des OM offen zu sein, kann es erfahren. Die Fähigkeit, es zu erfahren, ist die Frucht der Reinheit des Herzens, die Frucht besonderer Disziplinen in göttlicher Erkenntnis, die Wirkung des Herabsteigens der Gnade Gottes, einer tiefen, fortgesetzten Meditation oder einer fortgeschrittenen geistigen Entwicklung. In jedem Zeitalter, nicht nur in unserem, sondern auch in jedem zukünftigen, kann OM erfahren und erkannt werden.
20. Tag

Im unendlichen Schweigen des Universums ist das OM zugegen. In allen Geräuschen des Universums ist das OM zugegen.

Das, was in den Geräuschen ist, das, was in der Musik ist, das, was in der Musik der Planetenbewegungen ist und als die Musik der Sphären bezeichnet wird – das ist die physische, die äußere Manifestation des OM.

Das physische OM hat auch ein Wesen und einen Aspekt, der metaphysisch ist. Dieses metaphysische Wesen ist unendliches Schweigen; es ist der lautlose Aspekt des OM, die bloße und reine Wahrheit.

21. Tag

Gott ist eine Gegenwart in dir und überall.

Das höchste Bewusstsein in dir ist Gott.

Die höchste Intelligenz in dir ist Gott.

Es gibt ein Bewusstsein, eine Energie, ein unendliches Meer von Energie, in dem sich bloße Materie zur Form verdichtet und Formen sich zu Welten zusammenballen

– es ist ein Bewusstsein, das Leben, Wälder, Tiere und das Gemüt des Menschen in diesen Welten entstehen lässt und das sich durch die Intelligenz in diesen Lebewesen und die Schönheit der Natur ausdrückt, das alle Universen und alles Leben darin erschafft und erhält.

22. Tag Was ist die Quelle des Lebens? Was ist das Leben des Lebens? Was ist das Gemüt des Gemüts? Was ist das Bewusstsein des Bewusstseins, die Schönheit der Schönheit? Was ist das Gute hinter dem Guten? – Es ist Gott. Hinter allen Phänomenen befindet sich eine ihnen zugrundeliegende Quelle, und die ist Gott! Und dieser Gott ist eine unbegrenzte, nicht eine begrenzte Kraft! Wäre diese Kraft begrenzt, hätte sie womöglich nur einige Menschen auf dieser Welt erschaffen können. Die Welt ist aber voll von Menschen, und nicht nur diese Welt! Es gibt Wesen jenseits dieser Welt in Reichen, Regionen und Universen, zu denen der Mensch dieser Welt keinen Zugang hat. Die Wissenschaft müht sich ab herauszufinden, wie es auf dem Mond und dem Mars aussieht. Aber alle Sterne und Planeten zusammengenommen bilden nicht die ganze Schöpfung.

23. Tag

Es gibt Millionen von Sternen, Millionen von Welten und Millionen von Universen. Wer ist dort anwesend? Wer hat sie erschaffen? Wer erhält sie? – Eine unendliche Energie, eine unendliche Kraft ist da am Werk, eine Energie, die so intelligent, wunderbar ist! Sie ist der Ursprung all unserer menschlichen Eigenschaften: unserer Güte, Genialität und Intelligenz – eine Genialität und Intelligenz, die in den Wissenschaftlern, den großen Künstlern und Musikern gegenwärtig ist und sie zu erstaunlichen Leistungen befähigt.

Warum sollten wir diese Kraft nicht anrufen? – Wenn wir uns der Tatsache bewusst werden, dass auch wir dieser göttlichen Intelligenz, Kraft und Gegenwart, Gott genannt, entstammen, dann wird unser Herz und Gemüt sofort befreit werden und sich in endlosen Dimensionen wiederfinden.

24. Tag

Was ist schon der Erdball, auf dem wir leben? – Nur ein winziges, unsichtbares Staubkorn in den erschreckenden Weiten der universalen Systeme! Wo ist deine und meine Größe innerhalb dieser Unermesslichkeiten? Was bedeutet schon unsere herausragende gesellschaftliche Stellung auf diesem kleinwinzigen Staubkorn, auf dem wir leben?

Jeden Tag macht die Wissenschaft weitere Fortschritte in der Entdeckung des Weltalls, jeden Tag sehen wir tiefer ins Universum hinein und entdecken neue Dimensionen seiner Wunder. Und doch weiß kein Wissenschaftler, was die Grenzen des Universums sind.

Kannst du dir eine Vorstellung von der wunderbaren göttlichen Intelligenz machen, die all diese Universen hervorgebracht hat und am Leben erhält? Kann man von ihr in Begriffen von Raum und Zeit sprechen? – Welch eine erstaunliche Wirklichkeit und was für ein wunderbares Wesen Gott ist! Er ist nicht nur eine unendliche Kraft und Energie, sondern ein allschöpferisches, allwunderbares, alles erschaffendes Bewusstsein. Und bis jetzt haben wir nur das physische Universum in Betracht gezogen!

25. Tag

Schließe deine Augen, ziehe dein Bewusstsein vom Körper zurück, befreie es vom gesamten Inhalt des Gemüts und der Psyche, und tritt unter dem Druck innerer Konzentration und Kontemplation über das Göttliche in die inneren Welten des Bewusstseins ein!

Es gibt weit mehr Universen in uns als jene, die wir mit bloßem Auge erblicken. Vielleicht hat ein Anblick dieser inneren Welten Jesus zu dem Ausspruch veranlasst: „Im Hause meines Vater gibt es viele Wohnungen!“ – Siehst du nun, wo wir wirklich leben? – Wir leben in den Wundern Gottes – innen und außen!

26. Tag

Lasst uns nicht vergessen, dass Gott keine dumme, kleine Kraft ist, die das Universum durchdringt, sondern eine unbeschreibliche und unerschöpflich Energie, die Trillionen von Universen ins Dasein gerufen hat. Er vereint unbeschreibliche Schönheit und Kraft in sich selbst. In Ihm gibt es eine unendliche Anzahl der Dreiheit von Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit. In der höchsten und unbeschreiblichen Intelligenz der Gottheit gibt es endlose Wunder, endlose Meere und Ozeane von Kräften, Energien und Mächten.

Und dieser unendliche Gott versteht uns. Er beobachtet uns, Er reagiert auf unsere Anwesenheit, und wenn die Zeit für deine Erkenntnis dieser unbeschreiblichen, endlosen Kraft, dieses unzerstörbaren und todlosen Seins Gottes kommt, schickt Gott vielleicht in aller Ruhe einen Weisen an deine Tür, der bereit ist, dir zu helfen und dir seine Unterstützung anbietet.

27. Tag

Die heutige Wissenschaft führt alle Materie auf Energie zurück. Alle Materie ist von Energie durchdrungen. Energie pulsiert in jedem Fleckchen Raum. Schau die Blumen an, wie schön sie sind! Du denkst, sie wären ruhig, inaktiv, passiv – aber wissenschaftliche Beweise zeigen, dass sie nicht ruhig sind. In jedem kleinsten Teil der Blume herrscht eine dynamische Aktivität. Jede Minute wird die Blüte größer, ein Wachstumsprozess ist im Gang, ein Prozess der Entfaltung – und doch, wie ruhig die Blume zu sein scheint!

Die menschlichen Sinne lassen sich so leicht täuschen, sie sind so beschränkt; sie können die Aktivitäten, die in der Blume vor sich gehen, nicht ohne weiteres erkennen. Das menschliche Ohr hört nicht einmal das Geräusch, welches das Öffnen der Blütenblätter begleitet.

Unsere beschränkten Sinne nehmen die inneren Wirklichkeiten nicht wahr. So kommt es, dass die Menschen die äußere Erscheinung für die innere Wirklichkeit halten. Dieser Irrtum zieht sich durch unser ganzes Leben wie ein roter Faden.

28. Tag

In der Seele jedes Menschen erklingt Musik, die „Musik der Sphären“. Wir hören sie nicht, denn unsere Sinne sind äußerst beschränkt. Wir sehen das Äußere anderer Menschen, aber weder ihre Gedanken noch Gefühle sind für uns sichtbar. Wir sehen auch nicht, was hinter unserer eigenen Intelligenz steht und sie am Leben erhält. Wir lassen uns von Äußerlichkeiten täuschen und unser Wissen von der inneren Wirklichkeit des Menschen und der Dinge ist äußerst begrenzt.

Der Geist ist unendlich vollkommen. Der Geist, die Seele, das Göttliche oder die Wahrheit – das sind nur verschiedene Begriffe für ein und dasselbe. Es ist das, was überall ist. Die Wissenschaft enthüllt uns die Tatsache, dass alle Materie von Energie durchdrungen ist. Eine tiefere Wahrnehmung offenbart uns, dass alle Energien vom göttlichen Bewusstsein durchdrungen sind.

29. Tag

Wenn man eine scharfe Nadel nahe an eine Pflanze hält, reagiert die Pflanze mit Angst darauf, das heißt, die Instrumente zeigen die gleichen Ergebnisse an, die bei einem Menschen angezeigt werden, wenn er Angst hat. Versuche wie diese wurden unter Laborbedingungen durchgeführt. Die Wissenschaft hat auch gezeigt, dass Musik einen Einfluss auf Pflanzen hat. Würde tote Energie in den Pflanzen fließen, wäre es unerklärlich, dass sie mit Gefühlen reagierten. Das beweist schlüssig, dass hinter der in den Pflanzen wirkenden Energie Intelligenz steckt – Intelligenz in der Form von Gefühlsregungen. Dies alles soll nur darauf hinweisen, dass alle Materie nicht nur von Energie, sondern diese ihrerseits von Intelligenz durchdrungen ist. Alle Materie, das ganze Universum, der Raum um uns herum, die Knochen in unserem Körper sind von Energie erfüllt, einer ozeanischen Energie – grenzenlos, unbegrenzbar, dynamisch und musikalisch. Diese Energie ist ihrerseits wieder von einer mächtigen, ozeanischen Intelligenz durchdrungen.

Bewusstsein ist überall.


30. Tag

Bewusstsein ist der Ursprung der Energie, Energie der Ursprung der Materie. Wenn diese Tatsache vom Menschen entdeckt würde, wäre er sich beständig bewusst, in einem Ozean von Bewusstsein zu leben.

Dieser Bewusstseinsozean, in dem wir leben, ist voller Möglichkeiten. Im Bewusstsein befinden sich alle Fähigkeiten, Kräfte, Herrlichkeiten und Wunder. In diesem wissenschaftlichen Universum, in diesem Ozean des Bewusstseins und der Intelligenz sieht der Gottsucher die göttliche Gegenwart.

31. Tag

Die Wissenschaft bleibt bei der Energie stehen. Jenseits der Energie sieht sie nichts mehr. Wenn unsere Intelligenz leuchtend wird und ihre inneren Kräfte der Wahrnehmung entfaltet, nehmen wir wahr, dass hinter der Energie eine aktive Intelligenz am Werk ist. Dies stellt einen weiteren Durchbruch dar. Wir leben also nicht in einem Universum der Materie, sondern in einem Universum der Energie, nicht in einem Universum der Energie, sondern in einem Universum höchster Intelligenz. Der große Physiker Einstein brachte einmal zum Ausdruck, wie überwältigt er vom Wirken dieser Intelligenz im Universum sei.

Wir leben in einem intelligenten Universum. Die ganze Materie ist von einer Intelligenz erfüllt, die ihrerseits eine Manifestation von Bewusstsein ist, und Bewusstsein wird vom Gottliebenden als die göttliche Gegenwart aufgefasst. Bewusstsein ist ansprechbar und sensibel; es reagiert auf alles.

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Mai 2013

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 38, Nr. 439

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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World Wide Web Edition 2013