Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 1997

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Sieh Gott in allen und allem.

Diene Gott in allen und versuche, Deine Talente und Fähigkeiten jede Stunde und Minute mehr und mehr zu entwickeln.

Bereite Dich auf die göttliche Gegenwart vor, die Du nicht siehst, die wohl aber Dich sieht.

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2. Tag

O Gott, obwohl die ganze Welt von der Sonne erleuchtet ist, obwohl die ganze Natur mit Schönheit erfüllt ist, obwohl Künstler, Dichter und Musiker ein Paradies hier auf Erden errichten, ist niemand in der Lage, Deine Gegenwart wahrzunehmen.

Welchen Nutzen hat das Licht der Sonne? - Führe mich ins wirkliche Licht, wo ich Dich erblicke.

Dich zu sehen heisst, ewig zu leben, ewiges Glück zu geniessen und ewig schöpferische und bleibende Schönheit zu besitzen.

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3. Tag

Alles, was den weltlichen Menschen bindet und versklavt, inspiriert den geistigen Menschen, befreit ihn, wird in seinen Händen zu einem Instrument des Ausdrucks göttlicher Erkenntnis, göttlichen Lichts, göttlichen Friedens und göttlicher Freude.

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4. Tag

Warum wiederholen wir immer das gleiche Mantra, Nacht und Tag, Tag und Nacht? - Dahinter verbirgt sich das grösste Geheimnis, die höchste Vernunft.

Was ist dieses grosse Geheimnis? - Die Intuition sagt uns, dass diese immerwährende Wiederholung eines Mantra das Geheimnis der höchsten, grössten und vollständigsten Evolution ist. Es ist das Geheimnis aller Entwicklung; für den Menschen ist es die Haupttechnik, um göttlich zu werden.

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5. Tag

Alles liegt an der Einstellung im Hintergrund. Die Handlungen sind immer die gleichen. Die Leute kochen ihr Essen wie vor Tausenden von Jahren; sie bauen Häuser wie sie immer schon Häuser gebaut haben; sie arbeiten wie sie schon vor Tausenden von Jahren gearbeitet haben. Die Handlungen bleiben die gleichen, doch was unterscheidet einen Menschen vom andern? - Es ist die Einstellung, die hinter ihren Aktivitäten steht, die ihr Tun beseelende Intelligenz, die Hingabe, die Erkenntnis und der Glaube. Es ist der Geist, der den Wert unserer Handlungen bestimmt.

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6. Tag

Wenn Du bei nur einer einzigen Sache verweilen kannst, bist Du ein Genie. Und Du bist glücklich. Dein Bewusstsein wird erleuchtet werden, Du wirst zum Meister über das Gemüt, das Leben und die Welt werden. Du wirst von Frieden und göttlichem Glanz erfüllt sein.

Die Ursache von Rastlosigkeit, Unglücklichsein, Stress, Problemen und Schwierigkeiten liegt in der Unfähigkeit, sich auf Eines, das Göttliche, zu konzentrieren, liegt darin, dass man ständig zwischen vielen Dingen hin- und hergerissen wird.

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7. Tag

Was lehrt uns der Tiefschlaf? - Im Tiefschlaf herrschen Glück - unendliches, unermessliches Glück - und Frieden, weil man nur bei Einem, der einen Existenz, verweilt.

Es herrscht endlose Stille, wenn man bei diesem Einen verweilt; aber in dem Augenblick, in dem wir uns der vielen Dinge bewusst werden - des Körpers und der Umgebung -, entstehen Probleme.

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8. Tag

Wie kann man bewusst bei dieser einen Existenz, dem einen Gott unendlichen Friedens und Glücks verweilen? -

Es gibt eine Methode, nämlich indem man beständig nur an eines denkt, ans Göttliche. Wie kann man das am besten in die Tat umsetzen? - Einfach, indem man beständig den Namen Gottes wiederholt. Dadurch wird die Aufmerksamkeit immer wieder von den vielen Dingen weg, zurück auf das Eine gelenkt.

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9. Tag

Was ist Konzentration? - Konzentration heisst, bei einem Ding, unter Ausschluss alles Anderen zu verweilen.

Konzentration ist das Geheimnis der Genialität, das Geheimnis endlosen Glücks, Friedens, Schweigens und kreativen Bewusstseins.

Wo Konzentration ist, ist Genialität, Heiligkeit, die Erfahrung des Einen. Schau was die Bibel sagt: "Wenn dein Auge einfach ist, ist dein ganzer Körper von Licht erfüllt."

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10. Tag

Konzentration ist auch das Geheimnis von Reinheit und Erleuchtung. Wie kann man das Denken trainieren, das Denken, das nie bei einem einzigen Ding bleiben kann, nicht einmal für einen Augenblick? -

Man kann es, indem man beständig den Namen des Göttlichen wiederholt - wieder und immer wieder.

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11. Tag

Ein Mensch, der zum Meister des Mantra geworden ist, verweilt stets bei dem Einen, auch wenn er vieles sieht. Er ist stets im Tiefschlaf, auch wenn er mit uns spricht und arbeitet. Er besitzt nicht endenden Frieden und nicht endendes Glück, unendliche Erleuchtung und Erkenntnis.

Sein Zustand ist dem Tiefschlafzustand vergleichbar, aber es gibt einen grossen Unterschied: Im Tiefschlafzustand weiss man von nichts, und man kann nicht sprechen, nicht arbeiten, man ist sich seines Zustands nicht bewusst.

Im erleuchteten Zustand der Einheit mit dem Einen ist man erfüllt von innerem Licht und vom Bewusstsein des Göttlichen, und man kann sprechen, arbeiten und sich umherbewegen. In diesem Zustand ist man sich seiner Erfahrungen voll bewusst.

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12. Tag

Wenn Du das Mantra wiederholst, muss das Zentrum Deines Bewusstseins auf das Göttliche konzentriert sein.

Etwas im Hintergrund Deines Bewusstseins muss sich stets mit dem Göttlichen beschäftigen - auch während Deiner täglichen Arbeit.

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13. Tag

Wenn man immer weiter im Bewusstsein des Einen wächst, wird man erleuchtet; das ganze Wesen wird mit Licht erfüllt. Was bedeutet die Aussage der Bibel, dass der ganze Körper mit Licht erfüllt wird? Gab es je einen Heiligen, dessen Körper mit Licht erfüllt war? - Einen solchen Heiligen hat es nie gegeben.

Es ist nicht der physische Körper, sondern der psychische Körper, der mit Licht erfüllt wird. Der Körper der Seele ist der wirkliche Körper, nicht der physische. Der physische Körper ist nur ein äusserlicher Mantel und hat keine Macht über die Seele. Die Seele kann sich über die Grenzen des Körpers hinaus ausdehnen, und obwohl die Welt dunkel sein mag, kann die Seele innen heller scheinen als zehn Sonnen.

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14. Tag

Erleuchtung ist das Ergebnis der ausschliesslichen und beständigen Konzentration auf nur Eines.

Konzentration führt zur Reinheit, Umwandlung und Erleuchtung. Wenn Du erleuchtet bist, bist Du im Göttlichen verwurzelt. Was folgt daraus? - Du wirst voll Licht, Erkenntnis, Frieden, Freude, Weisheit und göttlicher Grösse sein. Gott wird in Dir wohnen und durch Dich arbeiten, sprechen und sehen. Diesen Zustand musst Du erreichen, und deshalb sollst Du das Mantra wiederholen. Die beständige Wiederholung des Namens Gottes ist das Geheimnis, das allen Heiligen zum Erfolg verholfen hat.

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15. Tag

Es gibt keinen Heiligen, der nicht ein Mantra wiederholt hätte. Selbst wenn einige Heilige kein Mantra gekannt haben, so wussten sie doch eines: Gott, Gott, Gott.

Sie haben millionenmal dieses eine Wort wiederholt, Christus oder Krishna oder irgendein Mantra, bis sie nur mehr mit dem Einen lebten, mit dem Göttlichen.

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16. Tag

Du musst Dich eine lange Zeit ununterbrochen und ausschliesslich mit dem Einen beschäftigen, mit dem Göttlichen leben, bis die Erleuchtung vollständig ist.

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17. Tag

Viele Menschen befürchten, dass sie verdummen, wenn sie sich immer nur mit einem Ding beschäftigen.

Sie sind der Meinung, dass das Unterhalten vieler Gedanken auf eine grosse Intelligenz schliessen lasse. Das ist eine falsche Logik. Die grössten Genies unterhalten am wenigsten Gedanken.

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18. Tag

Alle grossen Leistungen sind Früchte höchster Konzentration, und es gibt keine grössere Konzentration als die Konzentration aufs Göttliche; denn das Herz des Heiligen hegt nur einen einzigen Gedanken, den Gedanken ans Göttliche.

Beeinträchtigt das nicht die Effizienz im Leben? - Sicher nicht! Wenn sich ein solcher Mensch einer Arbeit zuwendet, steigen alle dazu notwendigen Erfahrungen ins Oberflächenbewusstsein auf, ohne seine Fähigkeit, zentral bei nur einem Gedanken zu verweilen, zu stören. Darin liegt das Geheimnis der Grösse und der Befreiung.

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19. Tag

Konzentration ist

Reinigung,

Erleuchtung,

Befreiung

und

höchste spirituelle

Vollendung.

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20. Tag

Ich scheine voll von Gedanken zu sein. Doch das trifft nicht zu. Es scheint nur so. Ich spreche aus der Leere. Da ist keine Anstrengung, ich spreche aus dem Tiefschlaf; es ist kein Druck da, kein Sichbemühen, keine Wahrnehmung - nicht einmal von so vielen Gedanken, wie sie hier ausgedrückt werden. Deshalb, wenn mich jemand fragt, was ich gesagt habe, antwortet das Herz: "Ich habe nichts gesagt!"

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21. Tag

Je grösser die Konzentration ist, je mehr wir immer bei dem Einen verweilen, desto grösser und reicher ist die Intelligenz, auch wenn sie stets leer zu sein scheint.

Wiederhole also ständig das Mantra, kontrolliere das Denken und die Gefühle, und bringe sie immer wieder zurück zum Göttlichen.

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22. Tag

Wer kann ableugnen, dass wir dem Raum, der uns umgibt, am nächsten sind? Wir leben im Raum, wir sind vom Raum umgeben, wir sind vom Raum durchdrungen.

Raum ist die Wirklichkeit, die uns am nächsten steht. Subtiler als der Raum jedoch ist das höchste Prinzip, das Göttliche, die raumlose Wirklichkeit, die Quelle alles Manifesten. Und diesem Prinzip sind wir noch näher als dem Raum.

Mit der Hilfe der Gegenwart dieses göttlichen Prinzips nämlich nehmen wir den Raum wahr, und mit der Hilfe desselben Prinzips erfahren wir den innerlichen Raum, wie zum Beispiel im Traum.

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23. Tag

Um irgend etwas wahrzunehmen, muss es einen Wahrnehmenden geben. Der höchste Wahrnehmende, der auch unsere Gedanken und Gefühle wahrnimmt, ist das göttliche Prinzip.

Dieses höchste Wesen ist die Quelle von allem. Seiner grundlegenden Natur nach ist es unendliches Licht, Frieden, Glückseligkeit, Harmonie, Schönheit, Erkenntnis und Vollkommenheit.

Der Weg zur Erfahrung dieses höchsten Prinzips ist Erkenntnis. Erkenntnis ist der höchste Weg, obschon es viele Wege gibt, die jedoch alle bis zu einem gewissen Grad Erkenntnis beinhalten.

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24. Tag

Das menschliche Individuum ist ein komplexes Phänomen.

Es besteht aus dem Körper, dem psychologischen Wesen und innerhalb dieser beiden wohnt das höchste Prinzip, das die Basis unseres ganzen Lebens, all unseres Wissens und unserer Aktivitäten ist.

Seine Anwesenheit ist die Ursache unseres Strebens nach Vollkommenheit, nach immerwährendem Frieden, Glück und immer höherer Erkenntnis.

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25. Tag

Allein durch seine Gegenwart löst das höchste Prinzip im Menschen die höchste kreative Aktivität aus, treibt ihn an, nach höchsten Zielen zu streben, denn es ist selbst das Höchste. Es ist unendliche Schönheit, absolute Vernunft, absolute Harmonie, absoluter Friede, absolutes Glück. Es ist ein Zustand unbeschreiblicher, unendlicher Vollkommenheit. Das ist Gott, das ist das höchste Prinzip. Andere Manifestationen sind begrenzte Zustände und können keine Ruhe finden, bis sie in ihren ursprünglichen Zustand unendlicher Vollkommenheit zurückgekehrt sind. Darum finden wir in allem an Begrenzungen Gebundenem eine Tendenz, sich in Richtung auf das Unmanifestierte, Allvollkommene hin zu bewegen.

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26. Tag

Das menschliche Herz wird nie frei sein vom Streben nach dem Unendlichen, Allvollkommenen, weil der Mensch niemals von der Gegenwart des Göttlichen abgetrennt werden kann.

Das Schicksal des Menschen ist die vollständige Erfahrung des unendlichen Friedens, der unendlichen Glückseligkeit, der unendlichen Erkenntnis, der unendlichen Freiheit und des unendlichen Lebens.

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27. Tag

Wenn wir das menschliche Individuum vom Standpunkt der höchsten Ebenen der Selbstwahrnehmung analysieren, sehen wir, dass es zwei Dinge im Menschen gibt: erstens das göttliche Prinzip, das unendliche Wesen, die unveränderliche, ewig gleiche Wirklichkeit, das selbstleuchtende, alles erleuchtende Bewusstsein und die äussere Persönlichkeit und zweitens den physischen Körper, den mentalen Mechanismus, das psychologische Wesen.

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28. Tag

Solange wir völlig von der Wahrnehmung des Körpers und der psychologischen Wesenheit dominiert sind, müssen wir als Abhilfe über diese göttliche Wirklichkeit, das höchste Prinzip, nachdenken. Wir müssen versuchen, diese Wirklichkeit zu verstehen, zu erkennen. Doch wenn unsere Intelligenz nicht sehr hoch entwickelt ist, werden wir nicht fähig sein, unabhängige Nachforschungen über die Natur des göttlichen Prinzips in uns anzustellen. Deshalb brauchen wir die Hilfe der Erfahrung und Erkenntnis der grössten Geister dieser Welt, die ihr Leben der Entdeckung und Erkenntnis dieses höchsten Prinzips gewidmet haben.

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29. Tag

Das Göttliche oder das höchste Prinzip in uns ist eine Verkörperung aller moralischen Qualitäten in ihrer Absolutheit.

Wenn der Mensch ein wenig Reinheit besitzt, ist das Göttliche unendliche Reinheit. Wenn der Mensch ein wenig gut ist, ist das Göttliche das unendlich Gute. Wenn der Mensch ein wenig Frieden besitzt, ist das Göttliche unendlicher Frieden, jener Frieden, der das Verstehen übersteigt.

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30. Tag

Eine der Methoden zur Erfahrung des Göttlichen ist die Entwicklung von Glaube und Hingabe.

Das höchste Prinzip in uns, das namen- und formlos ist, die zeitlose, alldurchdringende Wirklichkeit, ist auch Liebe, absolute Liebe, und auch absolute Erkenntnis.

Es ist sich aller Dinge bewusst und gleichzeitig überall gegenwärtig. Es kennt die Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen eines jeden einzelnen.

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Juni 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 248

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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