Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 1997

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1. Tag

Das göttliche Wesen ist eine unendliche Wirklichkeit, unendliche Erkenntnis, unendliches Bewusstsein, aber auch unendliche Liebe und unendliche Schönheit.

Es ist sich Deiner zu jeder Zeit bewusst. Es kennt die Vergangenheit und die Zukunft. Dieses göttliche Wesen ist die wunderbare Wirklichkeit, das Wunder aller Wunder.

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2. Tag

Alle Religionen sind wahr. Ursprünglich waren sie wunderbare Wege, um das höchste Prinzip zu kontaktieren und zu erfahren. Im Lauf der Zeit haben die Hüter der Religionen allerlei menschliche Praktiken eingeführt und so die Religionen der Reinheit ihrer ursprünglichen Kräfte entleert. Doch sind alle Religionen gültige Wege zur Erfahrung der einen göttlichen Wahrheit.

Du kannst Dich selbst für den Weg entscheiden, der am meisten mit Deinem gegenwärtigen Entwicklungsstand, Deinem Temperament und Deinen inneren Zielsetzungen übereinstimmt. Dein Fortschritt wird jedoch schneller vonstatten gehen, wenn Du Dir tiefere Erkenntnisse über das Göttliche aus den Schriften jener aneignest, die das Göttliche erfahren haben, und beständig über die Natur des Göttlichen nachdenkst.

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3. Tag

Das grösste Glück Deines Lebens besteht in Deinem Wissen vom göttlichen Prinzip, auch wenn dieses Wissen vielleicht noch bescheiden sein mag; denn alle Deine Ängste werden von Dir abfallen, Du wirst die richtige Einstellung zum Leben gewinnen und bewusst den Tod überwinden.

Was bedeutet das, "den Tod überwinden"? - Es bedeutet nicht, den Körper ewig am Leben zu erhalten. Wenn Dein Mantel alt und abgetragen wird, und Du ihn wechselst, bist Du dann deswegen unglücklich?

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4. Tag

Alle Pfade führen zur Erfahrung derselben Wahrheit.

Wisse, dass das Göttliche das subtilste Prinzip ist, das höchste Prinzip Deines inneren Wesens. Es ist gewichtslos und nicht wahrnehmbar, so wie Deine Intelligenz kein Gewicht hat und auch nicht wahrnehmbar ist. Obwohl gewichtlos und nicht wahrnehmbar, ist das Göttliche doch die grösste Wirklichkeit in Dir, ohne die Du nicht fähig wärst, irgendeine Erfahrung zu machen.

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5. Tag

Im Tiefschlafzustand stellt die Intelligenz ihre Aktivitäten ein; deshalb tust Du in diesem Zustand nichts, Du siehst nichts und erfährst nichts. Die Intelligenz ist in diesem Zustand völlig inaktiv, und wie wir sehen, ist Intelligenz eine unabdingbare Notwendigkeit, um überhaupt Erfahrungen machen zu können. Ohne sie sind wir nichts.

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6. Tag

Die Intelligenz, die so wichtig für uns ist, kann nicht gesehen werden. Gott, der die Intelligenz der Intelligenz ist, kann noch weniger gesehen werden, und da wir nichts erfahren, tun, denken und fühlen können ohne das Göttliche - denn das Göttliche ist die Intelligenz unserer Intelligenz -, ist das Göttliche das Bewusstsein des Bewusstseins, das Leben des Lebens, die Seele der Seele in uns.

Wir sehen also klar, dass wir ohne dieses göttliche Prinzip in uns nicht leben können. Und obwohl Es die Wirklichkeit der Wirklichkeit ist, die zentrale Wirklichkeit in uns, können wir Es nicht wahrnehmen.

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7. Tag

Unsere Unfähigkeit, Gott wahrzunehmen, sollte uns nicht dazu ermuntern, die Existenz Gottes zu leugnen. Unsere Unfähigkeit, unsere eigene Intelligenz zu sehen, berechtigt uns nicht, die Existenz unserer Intelligenz abzuleugnen. Mehr noch ist die Verneinung der Existenz Gottes unmöglich.

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8. Tag

Das, was keinen Raum einnimmt, was nicht wahrgenommen werden kann, was kein Gewicht hat - was ist diese Wirklichkeit?

Bedenke, dass, obwohl diese Wirklichkeit nicht wahrgenommen werden kann, sie Dich befähigt, alles wahrzunehmen. Obwohl sie kein Gewicht hat, erschafft sie alle Dinge, die Gewicht haben.

Vergleiche diese Tatsache mit Deinen Träumen, in denen Du grosse Berge und alle möglichen Dinge erschaffst.

Vom gewichtslosen Prinzip werden Dinge jeden Gewichts erschaffen, ins Dasein gerufen.

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9. Tag

Die unsichtbare Intelligenz ruft sichtbare Dinge ins Dasein. Du siehst Deine eigene Intelligenz nicht, Du siehst Dein eigenes Bewusstsein nicht, und doch siehst Du in Deinem Bewusstsein alles. Im Traum siehst Du Menschen, Wälder, Berge, Meere. Wer ermöglicht Dir dieses Sehen? - Es ist die Intelligenz! Worin siehst Du dies alles? - In Deiner Intelligenz! Obwohl Du die Intelligenz selbst nicht sehen kannst, befähigt sie Dich, alles in sich selbst zu sehen. Obwohl Du das Göttliche nicht sehen kannst, befähigt Dich das Göttliche, alles in sich selbst zu sehen. Obwohl Du das Göttliche nicht siehst, wird alles, was Du siehst, vom Göttlichen hervorgebracht. Obwohl das Göttliche kein Gewicht hat, wurden all die schweren Himmelskörper, die Sterne, vom Göttlichen ins Dasein gerufen.

Das ist ein Geheimnis und das Wunder der Wunder. Das Göttliche ist ein Wunder, das grösste Wunder.

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10. Tag

Nichts kann uns so sehr faszinieren wie die Erkenntnis des Göttlichen, dieses Wunders der Wunder.

Vor Tausenden von Jahren haben grosse Könige auf der Suche nach dieser Erkenntnis ihre Königreiche aufgegeben. Die grössten Philosophen haben ihr ganzes Leben mit der Suche nach dieser Erkenntnis verbracht. Von diesem Wunder der Wunder, dem ewigen Leben, dem unendlichen Frieden, dem unendlichen Glück und der unendlichen Erkenntnis sprechen die grössten Schriften der Welt als von der höchsten Wirklichkeit des höchsten göttlichen Bewusstseins, das in uns und überall anwesend ist. Diese Wahrheit muss erkannt werden.

Versuche sie zu erkennen, indem Du höhere Eigenschaften entwickelst, indem Du Deine Intelligenz verfeinerst und sie leuchtend werden lässt, und indem Du beständig über die grossen geistigen Wahrheiten nachdenkst.

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11. Tag

Überall ist eine alles durchdringende Energie. Das ist es, was die Wissenschaft sagt.

Ob es sich um ein Tier, einen Menschen oder irgendeinen Gegenstand handelt - alles besteht letztlich aus Energie. Hinter dieser Energie befindet sich die Gegenwart und Intelligenz des Göttlichen. Ohne diese Gegenwart und diese Intelligenz ist keine Energie, keine Kraft vorstellbar. Wo immer die göttliche Gegenwart und Intelligenz ist, da sind auch Kraft, Energie, Licht, Schöpfung und Manifestationen aller Art.

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12. Tag

Die Ausdehnung der sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung verblüfft die menschliche Intelligenz.

Die Schöpfung ist so grossartig, doch weitaus grossartiger ist die schöpferische göttliche Gegenwart und Intelligenz, die diese Schöpfung hervorgebracht hat.

Nimm Beziehung auf mit dieser Intelligenz; verlasse Dich aufs Göttliche und vertiefe Deine Erkenntnis des Göttlichen.

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13. Tag

Unter allen Lebewesen dieser Erde hat der Mensch allein das Privileg etwas vom Göttlichen zu wissen und Es erfahren zu können.

Aufgrund dieser Tatsache wird Dein Leben sinnvoll; denn Du lebst, um die höchste göttliche Wirklichkeit zu erkennen.

Dein Leben erhält durch den Umstand Wert und Würde, dass Du als Ideal die Erkenntnis und Erfahrung des Göttlichen hast.

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14. Tag

Allein durch die einfache Tatsache, dass Du Gott erkennen, erfahren und zum Ausdruck bringen kannst, bist Du allen Tieren überlegen. Versuche, alle Deine höheren Fähigkeiten und Anlagen zu entfalten: Deine Fähigkeit, die letzte göttliche Wahrheit zu verstehen, die Fähigkeit, grosse Hingabe zum Göttlichen auszudrücken, die Fähigkeit, endlose Erkenntnis in Deinem Geist zu speichern, die Fähigkeit, in Deinem Herzen endlose Glückseligkeit zu empfinden oder die Fähigkeit, das unendliche, ewige, unvergängliche Leben zu erfahren.

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15. Tag

Das Leben ist sehr kostbar, wenn man seine Bestimmung bedenkt. Verwende Deine ganze Zeit für Fortschritt, Wachstum und die Freude der Entwicklung. Verschwende keine Zeit, sondern nutze sie für die Entwicklung immer höherer Fähigkeiten.

Du kannst grösser als die ganze Schöpfung werden, weil die göttliche Gegenwart mitten in Deinem Herzen und Leben anwesend ist.

Verstehe diese göttliche Wissenschaft und schenke Dir selbst die Freude der Entfaltung all der wunderbaren göttlichen Kräfte, die in Dir verborgen sind.

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16. Tag

In der ganzen Welt drückt die Natur die Gegenwart des Göttlichen am beredtesten aus.

Man fühlt sich im Schoss der Natur inspiriert. Die Natur hat viele Heilige geformt. Die Natur hat das Leben der grössten Weisen der Welt aufgebaut. Die Natur hat die Dichter inspiriert, die Gegenwart des Göttlichen zu fühlen. Die Natur ist in sich selbst dem Göttlichen näher.

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17. Tag

Das universale, allbarmherzige Prinzip ist voll Energie, Kraft, Erkenntnis, Licht, Schönheit, Frieden und Vollkommenheit.

Um endloses Glück zu haben, brauchst Du nichts Gutes zum Essen, nichts Teures zu besitzen. Du hast höchstes und bleibendes Glück im subtilen, alldurchdringenden göttlichen Prinzip.

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18. Tag

Wenn Du ein geistiger Mensch zu sein versuchst, ein Kandidat für die Erfahrung des Göttlichen, dann frage Dein Herz, wieviel Heroismus Dein Leben charakterisiert. Wenn ein wenig harte Arbeit Dich schon entmutigt, dann sieh Dir die grossen Helden an; sie sind durch die Tore des Todes gegangen, um das Ideal zu verwirklichen, das sie sich gesetzt hatten.

Das höchste Ideal ist die göttliche Erfahrung. Was opferst Du? Welche Mühen nimmst Du auf Dich? Hast Du grosse Demut, Leidenschaftslosigkeit, einen Geist der Entsagung, grosse Hingabe und eine überwältigende Liebe zum Göttlichen?

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19. Tag

Entwickle den inneren Geist mit Hilfe aller Fähigkeiten, die Dir zur Verfügung stehen. Führe ein Leben der Selbstaufopferung.

Das ist der Weg zu schnellem Fortschritt, zu schneller Entwicklung, zu Reinheit und göttlicher Erfahrung.

Ein leichtes Leben ist nichts für ein heroisches Herz. Das heroische Herz ist das wahre spirituelle Herz. Es gibt um eines Dinges willen alles auf, um des Göttlichen willen.

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20. Tag

Wenn das Angesicht des Göttlichen erblickt wird, ist das Leben erfüllt. Dann wird das Leben ewig, unsterblich, und alle Welten werden im eigenen Herzen erfahren. Das Herz weitet sich aus, man wird eins mit der göttlichen Wirklichkeit und hat innerlich immer endlosen Frieden, endlose Freude, unendliches Licht und erfreut sich der Gegenwart des Göttlichen, während nach aussen hin kein Unterschied zu anderen Leuten erkennbar ist.

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21. Tag

Der ganze Kosmos ist wie ein kleiner Teppich für die Seele, die sich im Gottbewusstsein ausgedehnt hat und weiter als der Himmel ist.

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22. Tag

Um den Zustand der Gotterfahrung zu erreichen, muss man sehr hart arbeiten und viele Opfer bringen. Je härter Du arbeitest, desto weniger Zeit hast Du für weltliche Dinge und Gedanken, desto reiner bist Du deshalb. Und da Du mit der Mantrawiederholung im Hintergrund arbeitest, da Deine Einstellung von der Hingabe ans Göttliche beseelt ist, da Du für Gott und in Gott arbeitest, ist Deine Arbeit selbst schon eine Meditation, und die Meditation ist Deine Arbeit.

Das Leben ist Arbeit, das Leben ist Meditation. Das Leben ist Gotterfahrung, und Gotterfahrung ist Leben.

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23. Tag

Geheimnisvoll ist die Schöpfung des Göttlichen.

Doch alle Geheimnisse lösen sich auf, wenn das menschliche Herz tiefe Liebe zum Göttlichen entwickelt und das menschliche Wesen völlig von der göttlichen Erkenntnis erleuchtet wird. Das ist die letzte Frucht der Hingabe, der göttlichen Liebe.

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24. Tag

So wie sich das weisse Licht in sieben Farben aufteilt, manifestiert sich die höchste Wahrheit, die weisse, grenzenlose, absolute Existenz oder Wirklichkeit in der Form des vielgestaltigen Kosmos.

Die ganze Schöpfung ist eine Manifestation von Farben. Überall gibt es die eine oder andere Farbe; es ist eine Welt der Farben, eine Welt der Erscheinung. Was ist die Welt der Wahrheit? - Es ist die weisse Farbe, die ursprüngliche Farbe, die höchste Wirklichkeit.

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25. Tag

All die verschiedenen Farben können in das weisse Licht zurückverwandelt werden. So ist es auch mit der Schöpfung: All die vielen Dinge, die verschiedenen Universen, der ganze Kosmos mit seinen Millionen verschiedenen Formen können in die eine göttliche Wirklichkeit zurückverwandelt werden.

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26. Tag

Alle Kräfte, alle Schönheit, alle Fähigkeiten sind in der unendlichen göttlichen Wirklichkeit vorhanden.

Alles ist vom göttlichen Bewusstsein erschaffen worden. Alles kann wieder ins göttlichen Bewusstsein aufgelöst werden.

Dieses Bewusstsein ist das Wunder der Wunder. Es ist unendlich in seinen Dimensionen und wirkt endlose Wunder. Es hat unendliche Kapazitäten.

Alle Künste und Wissenschaften haben ihren Ursprung in ihm.

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27. Tag

Der Körper, der für den weltlichen Menschen eine Falle ist, wird beim geistig strebenden Menschen zu einem Tempel des Göttlichen, zu einem machtvollen Mittel der Wahrheitserfahrung, zu einem Umstand, Beistand und einer Wohnstätte, welche die Geburt der göttlichen Kräfte und Möglichkeiten in ihm unterstützt.

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28. Tag

Die Wunder, die von den physischen Augen gesehen werden können, sind in ihrer grössten Reichhaltigkeit nicht einmal ein Atom, verglichen mit den endlosen Wundern, die im Bewusstsein in uns wohnen.

Jene, die sich auf das höhere Bewusstsein eingestimmt haben, hören eine Musik, zu der es kein irdisches Gegenstück gibt.

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29. Tag

Wunder über Wunder, Wunder innerhalb von Wundern befinden sich gerade hier in Deinem eigenen Bewusstsein.

So wie Du durch das Tor von Schlaf und Traum direkt in eine Welt der Traumerfahrung hier und jetzt eintreten kannst, kannst Du hier und jetzt in eine Erfahrung der unbeschreiblich schönen Welten und Wunder des göttlichen Bewusstseins eintreten.

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30. Tag

Das Leben hier auf der Erde muss vom Standpunkt der inneren göttlichen Wirklichkeit aus betrachtet werden, muss mehr und mehr an das innere göttliche Bewusstsein angenähert werden und immer wieder mit den Wahrnehmungen und den Eigenschaften des göttlichen Bewusstseins aufgeladen und beseelt werden.

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31. Tag

Das wahre Erkennen ist die Erkenntnis der Wahrheit. Es ist die Erkenntnis dessen, was unendlich und ewig ist in allem und jedem.

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Juli 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 249

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

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