Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Januar 2019

Kalender Jan2000



1. Tag

Wir leben durch das Unvergängliche.

Wir sind verloren, wenn wir unser Leben auf dem Sand des Vergänglichen bauen.

Die Wirkungen sind zerstörbar, aber immer und ewig unzerstörbar und schöpferisch ist die letzte, die unverursachte Ursache.



2. Tag

Es gibt eine Erkenntnis der sichtbaren Tatsachen durch die physischen Sinne.

Es gibt eine Erkenntnis der unsichtbaren Tatsachen durch die feineren Sinne der entwickelten Intelligenz.

Und schließlich gibt es eine Erkenntnis durch die Fähigkeiten des höheren Bewusstseins in unserem Inneren.

3. Tag

Alle Wissenschaften der Welt befassen sich mit äußeren Dingen, mit Dingen, wie sie unseren begrenzten Sinnen und dem Intellekt erscheinen.

Die Wissenschaft vom Selbst – das Wissen um das Göttliche, um die letzte Ursache – befasst sich allein mit dem Eigentlichen, mit den Dingen an sich, mit den Dingen, wie sie ihrem innersten Wesen nach sind, mit der Wirklichkeit in den Dingen, der unwandelbaren, erhaltenden Wahrheit hinter den Erscheinungen, mit dem, was war, ist und immer sein wird.

4. Tag

Die Erkenntnis des Göttlichen als solche ist immer dieselbe, gestern, heute und morgen.

Daher ist jede Wissenschaft, die sich um diese höchste Wirklichkeit, um dieses unendliche, immanente und zugleich transzendente Sein oder Selbst zentriert, wahre Wissenschaft und Erkenntnis.


5. Tag

Wissenschaft befasst sich mit Wahrheiten, und Gott ist die Wahrheit der Wahrheiten.

Wissenschaft befasst sich mit dem menschlichen Verhalten, und Gott ist das, was hinter dem menschlichen Verhalten steht.

Wissenschaft untersucht die äußere Natur und die sichtbaren Aspekte des Universums, und Gott ist das Wesen der Natur und das, was das Sichtbare erst möglich macht.

Wissenschaft beschäftigt sich mit der Außenseite der Dinge, mit dem, was als vergängliches Phänomen in Erscheinung tritt, und Gott ist das, was alle Phänomene und Erscheinungen hervorbringt und in ihnen als ihre innerste Substanz und Wahrheit wohnt.

6. Tag

Die auf das Göttliche bezogene Erkenntnis allein ist wahre Wissenschaft. Alle sonstigen Wissensgebiete müssen diese eine Wissenschaft als ihre Grundlage annehmen, wenn sie eine sichere Basis haben und der Menschheit in einer Weise nützlich sein wollen, die im Einklang mit dem Genius der göttlichen Realität steht.


7. Tag

Wir erkennen durch das Allwissende.

Wie umfassend unser Wissen auch sein mag, wir sind unwissend, wenn wir keine bewusste und lebendige Verbindung mit dem Allwissenden haben.

8. Tag

Da Gott uns nach seinem eigenen unzerstörbaren Ebenbild geschaffen und seine unbegrenzte Macht, sein Leben, sein Bewusstsein in uns eingegossen hat, kann es keine Wissenschaft, kein Erkenntnis-System, keine Philosophie oder Ethik noch irgendein soziales Wirken geben, das größer wäre als jenes, das sich mit diesem zentralen Prinzip, diesem unbeschreiblichen Sein, diesem göttlichen Selbst in jedem von uns befasst.

9. Tag 

Allen Wissenschaften dient das äußere Universum als Grundlage für ihre Studien. Sie beschäftigen sich mit den Wirkungen, mit der Beobachtung und experimentellen Erforschung der Außenwelt.

Somit handelt es sich um Teil wissenschaften, da sie nicht in das Wesen der eigentlichen innersten Ursache eindringen können. Ihre Arbeit beschränkt sich auf den einen oder anderen Aspekt des Phänomenalen, auf das äußerlich Wahrnehmbare der ewigen Wirklichkeit, das heißt auf Wirkungen, die in unterschiedlichen Abstufungen von Substanz und Funktion – als Materie, Leben, Gemüt – von dieser ewigen Wahrheit abgeleitet sind.

10. Tag

Der unveränderliche, absolute Hintergrund aller objektiven Wahrnehmung entzieht sich dem Griff der Genies und der großen Denker, weil das Absolute niemals Objekt für den subjektiven, begrenzten Intellekt sein kann.

Nur dasjenige im Menschen, das vom Wesen dieses Hintergrunds ist, kann diesen verstehen und erkennen.

11. Tag

Eine Erforschung des übersinnlichen, parapsychologischen Bereichs ist wesentlich, um die Begrenzungen des psychologischen Bereichs zu korrigieren und unsere Sicht über das hinaus auszuweiten, was unseren stumpfen Sinnen verschlossen ist.

Das Übersinnliche hat seine ganz spezielle Rolle zu spielen, um die Illusionen jener zu zerstören, deren Denken ganz vom rein Materiellen und von der physikalischen Welt beherrscht und besessen ist.


12. Tag

Welcher Natur die außergewöhnlichen Kräfte, die man gerne besitzen möchte, auch sein mögen, man wird durch sie in keiner Weise der Selbsterkenntnis, Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung näher kommen.

Das Wesentliche für den geistig Strebenden ist es, jenes Selbst zu erkennen, durch das alles andere erkannt wird; jene Macht zu besitzen, ohne die keine Macht Existenz und Wert hat.

Die Erkenntnis dieses Selbst, das göttlich, unsterblich, ewig, allmächtig, allvollkommen ist, liegt außerhalb des Bereichs jeder spezialisierten Forschung, Praktik und Zielsetzung.


13. Tag

Der Mensch ist in der Tat unwissend, wie groß auch sein Wissen über die Dinge der Außenwelt sein mag, solange er kein wirkliches Wissen über sich selbst, sein wahres Sein, seine eigene zentrale Wirklichkeit, das erfahrende Subjekt, das göttliche Selbst besitzt. Jedes Erkenntnis-System, jede Wissenschaft, die sich mit einem tieferen Eindringen in das Wesen des göttlichen Selbst im Menschen befasst, ist eine wahrhaft große Wissenschaft.


14. Tag

Welche große Macht belebte die Persönlichkeit Jesu Christi? – Weder waren es Bildung, hohe Kultur noch hohe Errungenschaften oder irgendeine besondere Wissenschaft, auch keine hohe soziale Stellung, nichts, was wir auf Erden hochschätzen, sondern das beständige Gewahrsein der Anwesenheit des göttlichen Vaters innen und außen, sowie der lebendige Ausdruck vollkommener göttlicher Liebe und der Weisheit in jeder Minute und Sekunde des täglichen Lebens.

15. Tag

Nur wenn wir den ganzen Garten wählen, statt nur hie und da eine Frucht oder Blume zu pflücken, werden alle Blumen, Früchte, Pflanzen und Bäume uns gehören.

Wenn wir uns für den Schöpfer entscheiden, statt für die verführerischen Dinge der Welt, dann wird die ganze Welt uns gehören, mitsamt Millionen anderer wunderbarer Dinge.

16. Tag

Das menschliche Gemüt stellt nur eine unter Millionen von Möglichkeiten dar, die dieses allwunderbare Königreich des göttlichen Selbst oder Bewusstseins offenbart.

Unser Gemüt kann einen Himmel oder eine Hölle erschaffen, während das göttliche Selbst in uns eine Unendlichkeit an Licht, Liebe, Frieden, Freude, schöpferischer Schönheit und unendlichem Leben ist.

Erkenne das, und du erkennst das universale Prinzip, durch das und in dem alles offenbar wird.

17. Tag

Der Schüler der integralen Wissenschaft erfährt die Welt, indem er die Wahrheit in ihr erfährt, die alles erhaltende Existenz in ihr, die alles hervorbringende, unendliche Kraft des Bewusstseins in ihr.

Deshalb ist die Welt für ihn schön. Sogar die faulenden, abgefallenen Äste sind ihm eine Freude, weil er weiß, dass es keine Zerstörung gibt, dass sich alles nur in einem Umwandlungsprozess befindet.

In diesem Umwandlungsprozess ist das Wirken des Göttlichen sichtbar.


18. Tag

Einem der integralen Wissenschaft ergebenen Menschen ist alles heilig. Für ihn ist kein Teil des Lebens vom anderen getrennt, und in keinem dieser Teile sieht er eine Unvollkommenheit, eine Dunkelheit oder ein Unglück, denn jeder Teil des Lebens wird emporgehoben, veredelt, beseelt, strahlend und lichtvoll gemacht.

19. Tag

Der Schüler der integralen Wissenschaft erfährt sich selbst durch die Erfahrung des göttlichen Selbst – des höchsten Bewusstseins – in seinem Inneren.

Dieses Selbst zu erkennen heißt, die Quelle des Geistes, den Ursprung der Welt, des Lebens, die Quelle von allem zu erkennen.

20. Tag

Im Bereich des göttlichen Bewusstseins

ist Erkennen Sein,

und Sein ist Haben.

Erkennen ist also Haben.

Das Reich des Göttlichen zu erkennen

heißt deshalb, es zu besitzen.


21. Tag

Erkenne das Selbst!

Suche zuerst das Königreich Gottes; sei so vollkommen wie der Vater im Himmel; verwirkliche das Göttliche in dir und überall und du besitzt die Macht aller Mächte!

Verwirkliche jenes Leben, welches das Leben allen Lebens ist; erkenne jene Wahrheit, welche die Wahrheit aller Wahrheiten ist; erfahre jenes Licht, das die Sonne, den Mond, die Sterne leuchten lässt, das Licht, das ewig ist, das Licht, das hinter und jenseits der Energie steht, auf welche die Wissenschaft das Phänomen des Universums reduziert!

22. Tag

Die Grundfrage der göttlichen Wissenschaft befasst sich mit dem eigentlichen Erfahrenden, dem wahren Erkennenden, dem wahren Sehenden.

Der Wissenschaftler erforscht die Welt um sich herum.

Der Schüler der integralen Wissenschaft versucht den Wissenschaftler, das heißt sich selbst, zu erforschen.

Der wahre Forschende der integralen Wissenschaft ist das göttliche Bewusstsein im Menschen.


23. Tag

Was ist diese Intelligenz im Wissenschaftler, die in die Geheimnisse der Natur einzudringen versucht? Was ist diese entdeckende Intelligenz im Entdecker? Was ist dieses denkende Prinzip in allen denkenden Menschen?

Den Erkennenden zu suchen und zu erkennen, den wahren Erfahrenden zu erfahren, das zu erkennen, wodurch wir alles andere erfahren und erkennen, die ursprüngliche Grundlage aller Existenz zu erforschen, in die wahren Quellen des Lebens einzudringen, Sinn und Zweck der menschlichen Existenz auf Erden und das Warum und Wofür des Universums zu ergründen – das ist das Forschungsgebiet der integralen Wissenschaft, der Wissenschaft des göttlichen Bewusstseins.

24. Tag

Die Entdeckung der großen Wahrheit, dass unser Wesen seinen Ursprung im Göttlichen hat, dass das Göttliche in uns wohnt – das allein kann uns von allen Problemen des äußeren Lebens erlösen, das allein kann uns die Erfahrung von Unsterblichkeit und die Vollkommenheit des Vaters im Himmel geben.

25. Tag

Nur Menschen der Selbstverwirklichung, Menschen, die Gott als das Unendliche erfahren haben, sind die wahren Meister des Lebens.

Ihre alles verstehende, in ihrer Erfahrung des Unendlichen begründete Weisheit umschließt und transzendiert alles Wissen in jedem Bereich des menschlichen Lebens und Denkens.

Sie allein erfahren die Macht aller Mächte, die Gott ist.

Sie allein erfahren jenes Prinzip, das Ursprung aller Manifestation ist.

Sie allein kennen die höchste Wirklichkeit.

26. Tag

Der eigentliche Name des Menschen ist Begrenzung.

Der Mensch ist ein endliches Wesen, begrenzt in jeder Hinsicht, subjektiv wie objektiv.

Er ist durch seine körperlich-sinnliche Erfahrung hypnotisiert und steht unter einem solchen Zwang, dass er nicht weiß, woher er kommt, was er ist und was das Ziel seines Lebens ist.

Er ist von seinen begrenzten Erfahrungen völlig geblendet, sodass der Sohn Gottes, der er in Wirklichkeit ist, tot in ihm ist.

Von dem wunderbaren Wesen, das er in sich selbst ist, hat er nicht einmal eine Ahnung. Von einer Erfahrung der einen großen Wahrheit, dass in ihm unendliches Leben ist und überall das Königreich des Göttlichen regiert, ist er abgeschnitten und auf irrationale Weise in körperlich-irdischem Tun befangen.

27. Tag

Der Mensch ist Sklave von tausend Dingen und Faktoren. In Wirklichkeit und Wahrheit ist er unendlich frei und besitzt ein endloses Leben.

Er weist diese Freiheit und dieses Leben zurück und versinkt mit Gefühlen, Denken und all seiner Aufmerksamkeit in den Erfahrungen seines Körpers.


28. Tag

Der Mensch hält seinen physischen Atem für seinen wahren Atem, seinen physischen Körper für sein wahres Selbst; er hält die Körper anderer Menschen für deren wahres Selbst.

Doch wie der Raum ständig im Menschen ist und ihn umgibt, so ist die göttliche Gegenwart immer bei ihm, überall um ihn herum und in ihm.

Er lebt im Göttlichen, ohne dass er es weiß.

Er bewegt sich und atmet im Göttlichen und hat nicht die geringste Ahnung davon.

29. Tag

Versuche, diesem dauernden Hin- und Her von Weinen und Lachen ein Ende zu bereiten.

Beschäftige dich mit großen Gedanken und beginne dich zu fragen: „Was ist die Bedeutung des Lebens? Warum diese endlose Routine des täglichen Lebens? Warum bin ich nicht in der Lage, mich zu jeder Stunde des Tages in Glück, Frieden und Kraft zu erhalten? Wer hat dieses wunderbare Universum ins Sein gerufen? Wodurch wird es erhalten? Woher kommt es? Warum existiert es? Wer bin ich?“


30. Tag

Werde zu einem ernsthaften und aufrichtigen Sucher nach dem göttlichen Selbst.

Beginne nachzuforschen, und allmählich wirst du die Wahrheit verstehen.

Die Kraft der Unterscheidung wird in dir erwachen.

31. Tag

Alle Formen von Unwissenheit lösen sich in dem Augenblick auf, in dem die Berührung und die Vereinigung mit der innersten Essenz in uns, dem wahren Selbst, stattfindet.

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Januar 2019

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 44, Nr. 507

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Omkarananda Ashram

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