Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Mai 2021

Kalender Jan2000



1. Tag

Das Licht in deinen Augen spiegelt das Licht des göttlichen Bewusstseins wider.

Die Liebe in deinem Herzen ist eine Manifestation der Liebe des Unendlichen.

Dein Leben selbst ist ein großartiger Ausdruck des unendlichen Entzückens.

Die Gottheit, die unendliches Sein und unendliche Freude ist, macht sich ein Vergnügen daraus, sich selbst als endliche Individualität darzustellen.



2. Tag

Unser Herz ist auf dieser Erde beständig belanglosen Erfahrungen ausgesetzt. In einem Augenblick ist es noch ein wenig in Liebe zu jemandem erhoben, im nächsten fällt es schon dem Hass und der Abneigung zum Opfer.

Solange unser Herz in diesem Zustand ist, kennen wir uns selbst nicht.

Wer sind wir? – Wir sind die allvollkommene, unendliche, allsehende, allwissende Gottheit.

Solange wir uns in der Erfahrung des belanglosen Spiels der Gegensätze verlieren, sind wir von dieser unbegrenzten Freude und Liebe des Göttlichen abgeschnitten.

3. Tag

Die überwältigende Erkenntnis, dass alle Freude und alles Glück der unendlichen Gottheit in dir sind, verleiht dir die Kraft, auf äußerliches Vergnügen zu verzichten.

Wenn du dem Leiden begegnest, hilft dir die gleiche überwältigende Erkenntnis, dieses Leiden zu ertragen.

4. Tag

Solange dieser mein Körper existiert, werde ich weiterhin in meinem eigenen inneren Zustand des göttlichen Bewusstseins verharren, unberührt von den Zuständen des Körpers und nicht im Geringsten an den körperlichen Aktivitäten interessiert.

Ich werde mich nicht an den Körper binden oder von ihm versklaven lassen, an den Körper, der veränderlich ist und vergeht.

Ich werde weiterhin als das grenzenlose Licht der Schönheit, des Friedens, der Kraft, der Gnade und Vollkommenheit des göttlichen Bewusstseins verharren.

5. Tag

Das Königreich des Himmels ist ein unendliches göttliches Bewusstsein, eine allschöpferische, unbegrenzbare Kraft.

Seine Substanz und Struktur ist von vollkommener Schönheit. Es ist ein Zustand, in dem unsere Seele schließlich zur Ruhe kommt. Es ist ein Zustand des Bewusstseins, ein Zustand des inneren göttlichen Wesens, in dem unsere Seele unbegrenzte Freude, Kraft und Herrlichkeit findet.

Es ist Sat Chit Ananda – Sein, Bewusstsein, Seligkeit.

6. Tag

Wir können der Erfahrung Gottes nicht für immer ausweichen. So wie die Magnetnadel immer auf den Nordpol zeigt, so ist etwas in uns stets auf die Gottheit ausgerichtet, so sehr wir uns auch bemühen mögen, das zu ignorieren.

Dies ist so, weil das göttliche Bewusstsein nie schläft, weil es zeitlos, ewig, allbewusst, allmächtig ist, und deshalb erlaubt es uns auch nicht, in Bezug auf es zu schlafen oder keine Notiz von ihm zu nehmen.

Das göttliche Bewusstsein erweckt uns zum Ziel unseres Lebens, das Gottbewusstsein ist, entweder durch den Druck einer wachsenden Weisheit, durch die Liebe zum Schönen oder durch die Schläge des Leidens auf Erden. Durch vielerlei Umstände und Zustände führt uns die göttliche Gnade dem Ziel entgegen.


7. Tag

Das menschliche Herz braucht Namen und Form Gottes, dann wird seine Einstellung Gott gegenüber gefestigt und stark.

Das Konzept eines Gottes ohne Namen und Form ist sehr verschwommen und wir finden keinen Halt daran.

Was ist Gott? – Das Absolute, Unendliche, die unbeschreibliche Wirklichkeit. Gut, aber wo ist der Halt, den unser Herz und Gemüt daran finden kann?

Wenn wir andererseits Gott als Jesus, Maria, Rama oder Shiva betrachten, verstehen wir sofort. Es ist also besser, wir verehren und lieben einen Gott, der einen Namen und eine Form hat.

8. Tag

Wenn wir Gott haben, haben wir alles.

Wenn wir Gott haben, haben wir endlose Kraft, unbegrenzte Freude, ewiges Leben.

Wenn wir Gott haben, können wir nichts verlieren, selbst wenn wir der ganzen Erde beraubt würden.

Gott ist alles.

Und Er ist unendlich viel mehr als alles.

9. Tag 

Dein Problem hat nur mit dir selbst zu tun. Es ist ein innerliches Problem.

Wenn der innerliche Feind dich angreift, bestraft Gott ihn nicht, weil du ja selbst dieser Feind bist.

Wenn dein innerlicher Feind dich plagt, und du es ihm erlaubst, wird er dadurch nur immer stärker werden.

Siehst du nun den großen Unterschied zwischen dem innerlichen und dem Feind draußen in der Welt?

10. Tag

OM – das ist das Wort Gottes.

Es trägt das Wesen, die Gegenwart und Macht Gottes in sich und erzeugt geistige Schwingungen.

Es harmonisiert unsere eigenen Schwingungen und fördert so unsere innere Entwicklung.

Wenn wir OM wiederholen, schließen wir unsere Augen und konzentrieren unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Gegenwart Gottes als unendliches Bewusstsein, Liebe, Licht und Gnade in uns und überall.

11. Tag

Ich bitte dich, daran zu denken, dass Gott nicht jemand ist, der weit von dir entfernt wäre: Er ist in deinen Augen, Er ist in deiner Seele, Er ist in deinem Leben, Er ist in deinem Blut, Er ist in deinem Selbst.

Er ist alles in dir und um dich herum.

Alles in dir und um dich herum ist vollgepackt mit einem unendlichen, unsichtbaren, unbeschreiblichen Bewusstsein.

Diese Gottheit ist auch endlose Liebe und endloses Erbarmen.


12. Tag

Was ist Kundalini? – Kundalini Shakti ist eine völlig geistige Kraft, die sich in der Erleuchtung und gewissen übernatürlichen Fähigkeiten ausdrückt.

Kundalini Shakti ist eine geistige Kraft, ein geistiges Bewußtsein, das endlose Kräfte, ja alle Kräfte in sich trägt.

Kundalini ist nicht die nervliche Energie, die durch Atemübungen oder Hathayoga-Übungen zum Fließen gebracht wird.

Kundalini ist auch nicht gleich Prana, wie es allgemein verstanden wird.

Kundalini Shakti ist eine rein spirituelle Energie, die Energie und der Dynamismus des göttlichen Bewusstseins.

13. Tag

Wenn Kundalini Shakti in einem aufsteigt, hat man einen Frieden, den nichts stören kann, eine Kraft, die mit allem fertig wird, eine absolute Furchtlosigkeit, selbst in den Krallen des Löwen.

Ein Mensch, in dem Kundalini Shakti aktiv ist, besitzt ein direktes Wissen von allem und ein Glück, das unabhängig ist von den Sinnen, dem Gemüt, der Welt und den Dingen.

Man kann sagen, dass sich ein kleiner Teil der Kundalini Shakti auf einer niedrigeren Stufe in Menschen mit ungewöhnlichen moralischen Vorzüglichkeiten, geistigen Erfahrungen und Erkenntnissen ausdrückt.


14. Tag

Das Wichtigste ist, dass du deine Fähigkeiten entwickelst, deine Gedanken und Gefühle edel und gut sein lässt, dein Wissen bereicherst, mehr Weisheit erwirbst und deinen Lebensstil auf einer höheren Ebene ansiedelst.

Wenn du das alles in die Tat umsetzt, wirst du ganz natürlich günstige Umstände für deine weitere Höherentwicklung anziehen.

15. Tag

Mein Wesen ist Wahrheit, mein Wesen ist Gott, mein Wesen ist Liebe.

Ich bin Meister der ganzen Schöpfung, und deshalb habe ich keine Sorgen.

16. Tag

Christus ist nicht jene einzelne Persönlichkeit mit dem Namen Jesus, die kam und wieder verschwand.

Christus ist nicht Jesus, der vor 2000 Jahren lebte und menschliche Eltern hatte.

Jesus war Christus, und als Christus war er ein Sohn Gottes, und kein Sohn Gottes stirbt oder kann je die Welt verlassen.

Wo Gott ist, ist auch der Sohn Gottes. Der Sohn Gottes ist so vollkommen wie Gott selbst. Und ein vollkommenes Wesen kann nicht irgendwohin verschwinden. Alles, was uns verlassen kann, kann nicht vollkommen sein.

Der Sohn Gottes, der Christus war, ist ewig eins mit dem Vater im Himmel.

17. Tag

Wenn du die Erfahrung der Welt transzendierst, gibt es weder diese noch eine andere Welt mehr. Du wirst zum Meer des unendlichen, allschöpferischen Lichts. Du wirst zum Ozean der endlosen Freude und Kraft. Du wirst zum allvollkommenen und unbegrenzbaren Leben der unendlichen Gottheit. Das ist deine Bestimmung.

Vom Standpunkt dieser Erfahrung aus gesehen, vom Standpunkt des unwandelbaren, eigenschaftslosen unendlichen göttlichen Bewusstseins in dir, ist dieses vergängliche, wechselhafte, zum Tod verurteilte Universum ein Nichts.


18. Tag

Wir alle sind menschlich, das ist wahr, und deshalb haben wir unsere Lebensprobleme. Aber wir alle sind auch göttlich. Warum sind die Menschen unglücklich, ruhelos und unzufrieden? – Weil sie sich nach Glück sehnen, und Glück ist ein Charakteristikum des inneren göttlichen Bewusstseins. Glück kann nur Gott gehören, nicht aber dem Menschen. Die menschliche Erfahrung zeigt, dass dem so ist.

19. Tag

Die Erfahrung des Körpers, seiner Schwächen und des daraus resultierenden Elends, die Erfahrung von Tag und Nacht, die Erfahrung von Gut und Böse, Leiden und Vergnügen wären unmöglich, wenn wir uns immer und überall der Gottheit in uns bewusst wären und in ständigem Kontakt mit Ihr stünden.

20. Tag

Gott ist nicht von deiner großen Heldenhaftigkeit in der Welt beeindruckt. Er ist auch nicht interessiert an deiner Intelligenz oder deinem Reichtum.

Er liebt dein liebendes Herz. Und wenn dein Herz seinem Wesen immer näher kommt, wirst du unsterblich sein, und alles wird wunderbar sein mit dir.

Das ist das Gold in dir.


21. Tag

Die unbewusste Natur in dir ist so riesig und so schlecht, dass sich das wenige Gute, das du besitzt, wie ein kleines Blatt auf der Oberfläche eines endlosen Ozeans ausnimmt. Jede Welle kann das Blatt einfach unter sich begraben.

Das Gute, das du schon erworben hast, ist deshalb nicht sicher und verlässlich. Es kann jeden Augenblick von unkontrollierbaren inneren Kräften unterminiert werden.

Deshalb musst du stets wachsam sein und deinen bewussten Halt an Gott niemals verlieren!

22. Tag

Ein gewöhnlicher Mensch klammert sich an das Leben, ein Heiliger nimmt Zuflucht zum Leben des Lebens, das Gott ist.

Ein gewöhnlicher, weltlicher Mensch jagt den Vergnügungen der Sinne nach.

Das Herz des Heiligen will nichts als die unendliche Freude, das Glück allen Glücks, die Freude aller Freuden – Gott.

Ein gewöhnlicher Mann der Welt umarmt seine Frau, die böse ist und ihn jederzeit betrügen kann. Er macht sich in seiner Vernarrtheit Illusionen, täuscht sich selbst und denkt, das sei Liebe.

Das Herz des Heiligen klammert sich an die Liebe in der Frau, eine Liebe, die Gott ist, eine Liebe, die unabhängig von der Frau ist, eine Liebe, die überlebt, auch wenn diese Frau nicht mehr lebt.


23. Tag

Die großen Prüfungen suchen eher den geistig Strebenden heim als den weltlichen Menschen, mehr noch den Propheten als den geistig Strebenden.

Wer schon könnte die Prüfungen und Zerreißproben überstehen, die Jesus durchmachen musste?

24. Tag

Die Bedeutung und das Ziel des Lebens ist es, einen Kontakt zum göttlichen Prinzip in uns herzustellen, zu dem, was allvollkommen, vollkommen gut, vollkommen schön und unzerstörbar in uns ist.

Verliere dich nicht in diesem Wald begrenzter Erfahrungen, in der äußeren Welt, die aus Licht und Dunkelheit, Sünde, Krankheit und Tod, ein wenig Vergnügen, aber viel Leid, ein wenig Wissen, aber viel Unwissenheit zusammengesetzt ist.

Berühre das Göttliche, das ganz aus Licht, Erkenntnis, Kraft und Leben besteht.

25. Tag

Alles hängt von dir ab. Deine Umgebung ist ein Ausdruck des Zustands deines Herzens.

Was sich in deiner Seele abspielt, wird in deinem Gesicht sichtbar, und was in deinem Gesicht sichtbar wird, teilt sich deiner Umgebung mit.

Versuche, wunderbar zu sein, und Wunder werden in deinem Leben geschehen.

26. Tag

Jene, die nur äußeres Glück in vollen Zügen genießen, sind es, die innerlich an einer großen spirituellen Öde leiden.

Die Seele wird mit jedem unterdrückten Sinnesgenuss größer und heller.

Deshalb fasten die Heiligen, und lassen ihre Sinne verhungern.

27. Tag

Wenn wir immer denken, wir seien Sünder, werden unsere Taten ebenfalls sündig sein.

Wenn wir denken, dass wir Kinder Gottes sind, und Jesus uns alle unsere Sünden vergeben hat, sind wir für das allerbarmende Herz der Göttlichen Mutter annehmbar.

Gott ist unendliche Liebe, unsere Millionen von Sünden können Ihm nicht missfallen.

Ein wenig von seiner Gnade kann all unsere Sünden verbrennen.


28. Tag

Gott ist ein formloses, namenloses, zeitloses, ewiges Bewußtsein, das die Welt ins Dasein gebracht hat und sie erhält.

Dieses formlose, namenlose, unpersönliche, universale, überkosmische Sein, kann auch eine Form annehmen.

Dieser Gott kann in jeder beliebigen Form vor dir stehen, weil Er unbegrenzte Fähigkeiten und Möglichkeiten hat.

Er hat die Möglichkeit, eine Form anzunehmen, obwohl Er im Grunde genommen formlos ist.

Er hat absolute Freiheit, deshalb kann Er jede Form annehmen und trotzdem gleichzeitig in seiner Formlosigkeit verharren.

29. Tag

Wir müssen alles loszuwerden versuchen, was nicht göttlich ist.

Allen Gedanken, die nutzlos, animalisch oder menschlich sind, müssen wir widerstehen.

Alle Gedanken, die inspirierend, erhebend, erleuchtend sind, müssen wir sammeln.

All die Begrenzungen, Schwächen und Unvollkommenheiten, die der Mensch gewöhnlich erfährt, sollten sich nicht im Bereich unserer Erfahrung und unseres Lebens befinden.


30. Tag

Ein Stein ist ein Stein für die körperlichen Sinne. Eine Wand ist eine Wand für die körperlichen Sinne und ist für den Körper undurchdringlich.

Im Gottbewusstsein können wir durch die Wand hindurchgehen, so wie die Geister es tun.

Die Materie ist nicht mehr materiell. Der ganze Himmel befindet sich direkt unter deinen Füßen. Aber er ist auch über deinem Kopf, er ist überall.

Er ist im Herzen, in den Augen, in allem, was ist.

Jedes Fleckchen Raum ist mit den Vollkommenheiten Gottes aufgeladen. Das Königreich des Himmels ist überall stillschweigend gegenwärtig und tätig.



31. Tag

Gottes unendliche Freude geht nicht verloren, wenn Er den Menschen erschafft. Gott ist auch nicht von Leid und Unglück des Menschen betroffen. Und Gottes unendliche Freude nimmt nicht zu, wenn der Mensch zu Gott zurückkommt und dadurch aufhört, den Gegensatz von Vergnügen und Leid zu erfahren.

Gott ist einer, war einer und wird einer bleiben. In allen Umständen und unter allen Bedingungen ist Er der gleiche in seiner unendlichen Vollkommenheit.

Nur vom Standpunkt der Unwissenheit gibt es Zerstörung, Zunahme und Abnahme, Vergnügen und Leid. Wenn diese Unwissenheit, die in sich nichts ist, zerstört wird, stellt sich von selbst die Erfahrung der Vollkommenheit wieder ein.


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Mai 2021

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 535

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


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