Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2023

Kalender Jan2000



1. Tag

Lasst uns nicht innehalten und über die Unvollkommenheit, das Leiden, die Schwäche, unsere Schwierigkeiten, unsere Unzulänglichkeiten nachdenken. Auf diese Weise würden wir nur unsere kostbare Zeit und auch unsere wertvollen Energien verschwenden. Und was noch schlimmer ist, wir würden unsere Schwierigkeiten, Unzulänglichkeiten, Leiden und unser Unglücklichsein nur noch verstärken. Der weiseste und beste Weg für uns ist, uns weiterhin auf Glück, Güte, Reinheit, Größe, Edelmut, Heiligkeit und Göttlichkeit zu konzentrieren, danach zu suchen und zu streben.


2. Tag

Selbst wenn einige unvorhergesehene, äußere physische Bedingungen, die zwangsläufig Unglück verursachen, auf dich zukommen, würdest du nicht unglücklich sein, weil die Weisheit des Göttlichen in dir gewachsen ist; weil deine fortwährende Hingabe an höhere Werte, an Reinheit, dein Streben nach wahrem Glück, das uns aus der Liebe und der Erfahrung Gottes in uns selbst und in anderen und überall erwachsen kann, dir so viel Gelassenheit, so viel Weisheit und so viel innere Stärke gebracht hat, dass du kein Leiden erfahren wirst.


3. Tag

Wenn wir sehr leiden, mag es schwierig sein, positiv zu bleiben. Versuche es trotzdem! Und was passiert? Du wirst es nicht schaffen, weil der Kummer und das Leid so groß sind, dass der Versuch, positiv zu sein, nicht gelingt. Das macht nichts. Versuche es noch einmal! Und versuche es zum dritten Mal! Versuche es zum zwanzigsten Mal! Langsam kommt ein wenig Kraft. Versuche es zum hundertsten Mal und es kommt noch mehr Kraft. Beim hundertsten Mal wird es ganz natürlich und spontan kommen, positiv zu sein.

4. Tag

Wenn wir das Leben von Heiligen in Europa und einigen Heiligen in anderen Teilen der Welt betrachten, werden wir feststellen, dass sie ihre Momente der Dunkelheit, ihre Momente der Verzweiflung, ihre Momente des Verlustes des Haltes im Gottbewusstsein hatten. Sie haben ihre eigenen dunklen Nächte der Seele gehabt. Das Leiden ist charakteristisch für das Leben auf der ganzen Welt. Wenn es das Leiden nicht gäbe, würde niemand an Gott denken. Die Tatsache des Leidens selbst ist ein Beweis dafür, dass wir nach Vollkommenheit streben müssen. Vollkommenheit oder Glückseligkeit ist der Ausweg.

5. Tag

Versuchen wir, das Leiden zu besiegen, bevor es uns in Besitz nehmen kann. Gerade jetzt leiden wir vielleicht nicht. Lasst uns deshalb gerade jetzt positiv sein. Weil wir bereits begonnen haben, immer positiver zu werden, wenn morgen das tiefste Leid über uns hereinbricht, wird uns genau diese Tendenz und Kraft des Positivseins helfen, wenn wir im Leid verloren sind.

6. Tag

Denke daran, dass es auch in deinem tiefsten Leid Momente der Erleichterung gibt. Es ist nicht wahr, dass die Menschen den ganzen Tag über wirklich tief leiden. Selbst in den Tagen intensiven Leidens gibt es den einen oder anderen Moment der Erleichterung. Wenn es keine Momente der Erleichterung gäbe, würde kein menschliches Herz jemals auf der Erde überleben, denn das Leiden würde das Herz leicht zerbrechen und zerstören. Aber das ist nicht wahr. Deshalb gibt es auch während der Zeit des intensiven Leidens Momente der Erleichterung. Versuche zumindest in diesen Momenten positiv zu sein


7. Tag

Die Verwirklichung der unendlichen Vollkommenheit des göttlichen Wesens, eine Erfahrung Gottes und all seiner Kräfte und Wunder – das ist unsere unausweichliche und sichere Bestimmung.

Wir verlängern unnötig unser Unglück und unser Leiden, wenn wir diese Vollkommenheit nicht anstreben, wenn wir die göttliche Macht in uns selbst, um uns herum, in anderen, überall, nicht erkennen. Je ernsthafter, aufrichtiger und dringender wir den Weg des göttlichen Lebens und der göttlichen Vollkommenheit verfolgen, desto besser für uns.

8. Tag

Jedes Mal, mit jedem Herzschlag, kann unser Herz den Namen der Gottheit wiederholen. Das geschieht durch ständige Kultivierung. Es ist schwierig für Menschen, sich an Gott zu erinnern, aber kultiviere die Gewohnheit. Du wirst zehnmal versagen, kultiviere wieder die Gewohnheit. Du wirst hundertmal scheitern, kultiviere sie wieder – eines Tages wird es dir gelingen und automatisch wird mit jedem Pochen des Herzens das Bewusstsein des Göttlichen aufrechterhalten.




9. Tag
 
Der ganze Zweck, das Ziel und die Genialität des Yoga besteht darin, dass wir diese unendliche Kraft, die auch Liebe, Licht, Gnade, Frieden und Harmonie ist, verwirklichen. Und zu dieser Verwirklichung des Göttlichen gibt es so viele Wege, wie es Herzen auf Erden gibt. Obwohl es einige bestimmte, allgemeine Linien des Fortschritts und der Verwirklichung des Göttlichen gibt, musst du diese allgemeinen Prinzipien der Gottesverwirklichung an die Situationen anpassen, in die du im Leben gestellt wirst.

10. Tag

Die Silbe OM ist ein mystisches Wort. Es ist kein Wort als solches, sondern ein Klang, der für uns unhörbar ist, aber für das innere Wesen der yogischen Vollkommenheit in uns hörbar ist. Dieses Wort trägt die Gesamtheit des höchsten göttlichen Bewusstseins in sich, das sich im Universum manifestiert, in sich selbst jedoch unmanifestiert ist. Es ist eine tatsächliche Offenbarung und ein Ausdruck des göttlichen Wesens. Es ist ein wahrer Name des Göttlichen. Es ist ein Wort der Macht, der spirituellen Macht. Es ist höchst verheißungsvoll, weil es den Körper, das Herz und die Seele der unendlichen Göttlichkeit in sich trägt.

11. Tag

Wenn die Silbe OM wiederholt wird, wird die Atmosphäre in der Umgebung gereinigt. Das liegt daran, dass es in dem Klangkörper, der das OM ist, einen Energiekörper gibt. Im Energiekörper gibt es einen Lichtkörper, im Lichtkörper gibt es das Bewusstsein der Höchsten Gottheit.

12. Tag

Die Kräfte der Disharmonie und des Unfriedens in der Atmosphäre werden durch das Singen des OM beseitigt. Es reinigt auch das innere Selbst unseres Wesens, es vergeistigt unsere innere Natur, es bewirkt bestimmte Veränderungen in den Zellen unseres Blutes. Es hat auch einen inspirierenden Wert. In jeder Hinsicht ist das Wort OM von kosmischem, unendlichem Wert.

13. Tag

Erinnere dich daran, dass du die Bedingungen und Umstände in deinem Leben suchen musst, die deine Verfeinerung, die Sublimierung deiner inneren Natur beschleunigen. Sei immer mit jenen Disziplinen deiner eigenen Natur beschäftigt, mit deinen eigenen Gedanken und Gefühlen, die dich der Erfahrung der göttlichen Gegenwart um dich herum immer näher bringen.


14. Tag

Was ist Ziel oder Zweck deiner Meditation? Du willst unendliches Wissen, Weisheit, absoluten Frieden und absolute Vollkommenheit, die nur aus der Verwirklichung der unendlichen, unbeschreiblichen Gottheit kommen können. Wenn dies also das Ziel deiner Meditation ist, dann versuche, die Gottheit und die Natur Gottes durch alle Energien deines Herzens, durch alle Energien deines Verstandes und durch alle Energien deines inneren Wesens zu erfassen, zu verwirklichen und zu erleben.

15. Tag

Die Schwierigkeit, uns im Prozess unserer Meditation frei zu machen, ist der zentrale Punkt. Der bloße Versuch, uns zu konzentrieren oder zu meditieren, befreit uns nicht von der Unruhe unserer Sinne. Unsere Sinne müssen auch an anderen Fronten kontrolliert werden. Wenn wir in unserem täglichen Leben, auch in den Stunden, in denen wir nicht meditieren, ständig die Praxis der Kontrolle und Disziplinierung der Sinne aufrechterhalten, wird es uns sehr leicht fallen, die Sinne unter Kontrolle zu haben, wenn wir meditieren.

16. Tag

Die weisesten und gesegnetsten Menschen sind jene, die sich tief des unvergänglichen, göttlichen Selbst in sich bewusst sind und danach trachten, dynamische Beziehungen mit seinem Frieden, seiner Kraft, seiner Schönheit und Vollkommenheit herzustellen.

Solche Menschen stehen über Krankheit, Sorgen und Lebensumständen und lächeln angesichts des Todes.

Nachdem sie eine alles beherrschende Erkenntnis des Selbst erlangt haben, nehmen sie teil an den Freuden des höchsten Vaters im Himmel in ihrem eigenen inneren Selbst. Nur solche Menschen sind die höchsten Meister des Lebens und der Natur.

17. Tag

„Wie können unsere Nerven gestärkt werden?“

Die Nerven können am besten durch Hingabe an das Göttliche gestärkt werden, neben der Hilfe durch die Medizin und der Hilfe durch Pranayama, Yogaübungen und so weiter.

Auch Meditation kann dir viel Nervenstärke geben. Die Liebe zu Gott kann dir Nervenstärke geben. Edelste Gedanken, höchste Gedanken, große und freudige Gedanken können dir Nervenstärke geben. Vermeide also Sorgen, vermeide Ärger, Hass, Angst und all diese negativen Emotionen, und du wirst feststellen, dass deine Nerven sehr stark werden.


18. Tag

Yoga ist dazu gedacht, die Wunder des unendlichen göttlichen Bewusstseins zu erreichen, die zu uns kommen, wenn wir unsere Vereinigung mit dem Göttlichen suchen.

Versuchen wir also, unseren Geist und unsere Sinne von den äußeren Objekten zu befreien, welche die Quellen unserer Begrenzung in Macht, im Glück, im Frieden, in der Liebe, ja in der Begrenzung in der Verwirklichung sind.



19. Tag

Der Ruf des göttlichen Lebens oder des Yoga ist ein Ruf zur endlosen Vervollkommnung.

Wie wunderbar wäre es, wenn wir unsere sinnliche Aktivität ein wenig entspannen und versuchen könnten, unsere ganze Natur zu verfeinern, zu sublimieren, zu läutern, zu erheben und zu veredeln, so dass wir stets furchtlos, immer voller Energie, immer voller Frieden, immer voller Glück und Vollkommenheit sein könnten.

20. Tag

Wenn Gott allgegenwärtig ist, bedeutet das, dass Er der ganze Himmel ist, der riesige offene Raum. Sogar der gesamte Raum, der universelle Raum, in dem es Billionen von Universen gibt – dieser riesige Raum selbst könnte als die Brust Gottes bezeichnet werden. Was bedeutet das also? – Es bedeutet, dass Gott ein transzendentes, unbeschreibliches, unendliches Wesen ist, das jenseits der Räume und überall ist.


21. Tag

Der wissenschaftliche Fortschritt ist notwendig, wesentlich und unvermeidlich; der intellektuelle Fortschritt ist notwendig; der soziale Fortschritt ist notwendig; und alle anderen modernen Entwicklungen sind notwendig. Aber sie alle müssen dem zentralen Interesse an Gottes Liebe, Gottes Macht, Gottes Weisheit, Gottes Gnade und Gottes Vollkommenheit untergeordnet sein. Dann haben wir eine wunderbare neue Gesellschaft, die nach dem Muster eurer besten Wünsche gestaltet ist. Problemen, weil es an Wissen mangelt. Die Menschen wissen nicht, dass es nur ein Wesen gibt, dass es nur ein Leben, eine Wahrheit, eine Wirklichkeit gibt, die überall und in allem ist. Wer sagt das? Die Vernunft in ihrer besten Form. Die Weisheit sagt dir das, die Intuition sagt dir das. Alle großen Mystiker, Philosophen, Weisen und edlen Menschen sagen dasselbe. Es gibt nur eine Wirklichkeit, und alles um dich herum ist ein Echo dessen, was du in dir selbst bist.


22. Tag

Mit den Yoga-Asanas sollte man nicht zu weit gehen. Sie haben ihren eigenen Hauptzweck: Sie sollen nicht nur die Gesundheit des Körpers, sondern auch die Gesundheit des Geistes und der Nerven sicherstellen. Und diese Gesundheit des Geistes und der Nerven muss von unserer Liebe zur göttlichen Vollkommenheit gelenkt, beherrscht und geleitet werden.

Der Test ist folgender: Was auch immer du tust, tue es um Gottes willen, im Namen Gottes, für Gott, – und dann bist du absolut sicher.


23. Tag

Die heilige Mirabhai war ein berauschtes, gottbewusstes Wesen. Die Tiefe ihres Liedes war: „Ich, Mira, tanze, o Herr, tanze, tanze in deiner Liebe, tanze in der Erfahrung deiner Gegenwart!“ – Ihre ganze Seele war hingerissen vom Licht des Göttlichen, jede Zelle ihres Wesens war aufgeladen und belebt von der Gegenwart der Erfahrung des Göttlichen. Ihr ganzes Leben war ein Epos des göttlichen Lebens. Sie wusste nichts von der äußeren Welt, denn sie lebte im Bewusstsein des Göttlichen, das für sie sichtbar war.

24. Tag

Es war nicht das Privileg von Mirabhai allein – oder von Tausenden von Heiligen, die vor ihr gegangen und nach ihr gekommen sind – sich des Gottbewusstseins zu erfreuen und Vollkommenheit auszudrücken. Dies ist auch euer Privileg, euer Recht und euer Vorrecht. Das Leben führt dich langsam zu dieser großartigen Erfahrung des Göttlichen.

Wir werden keinen wirklichen Frieden und kein wirkliches Glück, keine wirkliche Macht und keine wirkliche Unsterblichkeit haben, wenn wir nicht unser ganzes Wesen im fortwährenden Gott-Bewusstsein ansiedeln.

25. Tag

Wir sind nicht für Elend und Unglück oder begrenzte Macht oder begrenztes Wissen oder begrenztes Leben und Glück bestimmt. Der Genius der evolutionären Natur in dir, der dich jeden Tag vorwärts treibt, um mehr Macht, mehr Vergnügen, mehr Glück und mehr Frieden zu erlangen, wird dich einer Erfahrung von unbegrenztem Glück, unbegrenztem Frieden und unbegrenzter Vollkommenheit näher bringen.

26. Tag

Unsere Augen müssen von der Liebe zu Gott erfüllt sein. Mit jedem Atemzug sollen wir etwas von der Kraft und Stärke Gottes in uns aufnehmen.

Auch wenn wir hier in einem Raum sitzen, sollen sich unsere Gedanken und Gefühle ausbreiten und die ganze Welt in Liebe einhüllen. Lasst die Kraft der Liebe und die Schwingungen dieser Kraft die Erde umkreisen und selbst die Universen und das Herz des Göttlichen erreichen.

27. Tag

Die beste Methode, die Gnade Gottes zu unserer Hilfe und Unterstützung heranzuziehen und in der Gnade Gottes sicher zu sein, ist:

Erinnern wir uns an die einfache Tatsache, dass die größte Macht, die mächtigste Macht, die allmächtige Macht, Gott selbst ist. Alle Mächte in der Welt, alle Kräfte und Energien im Universum sind der zentralen Macht des Unendlichen untergeordnet.


28. Tag

Mächtiger ist nicht das Böse, sondern das Gute. Solange du also ausschließlich und konzentriert das Gute verfolgst, kannst du sicher sein, dass das Böse dich niemals angreifen wird.

Und was ist am mächtigsten und mächtiger als das Gute selbst? Die Liebe zu Gott, und Gott selbst. Deshalb solltest du dich nicht nur weiterhin bemühen, gute, großartige, edle und inspirierende Gedanken zu entwickeln, sondern auch das Göttliche zu lieben, die göttliche Gegenwart zu spüren und dein Herz, deinen Geist und deine Energie Gott und der Gotteserfahrung zu schenken.

29. Tag

Jeder, der voller Gnade und Liebe ist, jeder, in dem das Blut rein ist, jeder, in dem das Wissen um das Göttliche und die Zuflucht zum göttlichen Willen vorhanden ist, jeder, der voll von übermenschlicher Güte, Liebe, Milde und Gnade ist, kann ein Engel genannt werden.

Und mit so viel Güte, so viel Reinheit, so viel Sanftmut und Gnade können diese Engel natürlich Wunder wirken.


30. Tag

Wissenschaftliche Wunder sind wertvoll und notwendig und müssen angestrebt werden. Aber wir bitten die Wissenschaftler, sich nicht auf eine oder zwei Entdeckungen zu versteifen, sondern immer mehr zu entdecken, sich weiterzuentwickeln, ihren Horizont, ihre Vision, ihr Wissen und ihre Weisheit zu erweitern.

Wenn Wissenschaftler ihren Horizont und ihre Weisheit erweitern und ständig danach streben, ihr Wissen noch mehr zu erweitern und zu entwickeln, stoßen sie natürlicherweise auf die göttliche Wirklichkeit und die göttlichen Wunder.



31. Tag

Der sichtbare Mensch hat keine Existenz ohne die ihm zugrundeliegende Ursache, nämlich das Unsichtbare.

Erschaue das Unsichtbare im Sichtbaren und durch das Sichtbare und du wirst die Gegenwart Gottes in allen Wesen und Dingen erblicken.


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Juli 2023

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 48, Nr. 561

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Omkarananda Ashram

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