Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Februar 2021

Kalender Jan2000



1. Tag

Lass das Ich in dir sterben.

Lass deine kleine Persönlichkeit in der Liebe, der Gnade und dem Licht Gottes untergehen.

Lass dein Leben zum Licht, zur Liebe und Gnade Gottes werden, und zwar so vollständig, dass alles, was du sagst, zur Stimme Gottes für die Welt wird.

Lass dein ganzes Wesen in die Weisheit, Liebe und Erkenntnis Gottes getaucht sein.

Lass dein ganzes Wesen göttlich sein.



2. Tag

Wenn irgendjemand irgendwo in der weiten Welt Hingabe und Glauben besitzt, antwortet der zeitlose, raumlose, allgegenwärtige Gott sofort, denn Er weiß alles in einem Augenblick und versteht das Verlangen im Herzen des treuen, Ihm ergebenen menschlichen Individuums.

3. Tag

Mit jeder Wiederholung des Mantras muss die Erkenntnis der Todlosigkeit des allvollkommenen, allschöpferischen Lichts der Gottheit in deinem inneren Wesen von dir Besitz ergreifen.

Wenn du durch den Urwald gehen solltest, und plötzlich ein Tiger vor dir steht, müsstest du fähig sein zu ihm zu sagen: „Du hast keine Macht, die Macht ist bei mir!“

Was ist diese Macht? – Es ist die Macht des Mantras!

4. Tag

Ich überwinde jene, die sich als meine Feinde betrachten nicht dadurch, dass ich irgendeinen Gedanken gegen sie aufbiete oder einen Pfeil auf sie abschieße, sondern nur dadurch, dass ich in meiner eigenen Liebe verweile. Meine Liebe ist allmächtig, denn sie ist eins mit der Liebe der Göttlichen Mutter.

5. Tag

Die unendliche Gottheit, die unendliche Schönheit ist, hat unendliches Leben, unendliches Bewusstsein.

Die Gottheit als unendliche, unbeschreibliche, absolute, immer gleiche, ewig unberührte, allvollkommene und allschöpferische Schönheit, die die Schönheit in allem Schönen, aber auch die Schönheit in allem ist, was uns nicht schön erscheint – diese höchste Wirklichkeit ist Maha-Tripurasundari.

6. Tag

Es ist dein Vorrecht, zum Instrument des Selbstausdrucks von Gottes unendlichen Eigenschaften zu werden.

Lass das Licht, die Weisheit, die Schönheit der höchsten Wirklichkeit sich durch deine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen.

Lass das Licht und die Liebe der höchsten Göttlichen Mutter von deinem Herzen in die ganze Schöpfung fließen.


7. Tag

Jedes Mal, wenn du das Mantra wiederholst, vergiss die Welt und sei dir intensiv der allgegenwärtigen, allmächtigen und allwissenden Gottheit bewusst.

Deine körperlichen Augen betrachten zwar die Welt, doch dein inneres Auge muss auf Gott gerichtet sein.

Fühle während du das Mantra wiederholst, dass die Allgegenwart, die Allmacht und Allwissenheit der Gottheit dich umgibt.

Lass jede Wiederholung zu einer machtvollen geistigen Erfahrung für dich werden.

8. Tag

Von der niederen Ebene, auf der du jetzt lebst, wirst du zu höheren Ebenen aufsteigen. Dann wirst du in einem universalen Bewusstsein leben und vom Standpunkt des universalen Bewusstseins aus sprechen, im universalen Bewusstsein atmen und vom universalen Bewusstsein erhalten werden.

Dieser höhere Zustand wird eintreten, wenn du als vollendeter Meister die niederen Zustände beherrschen gelernt hast.

9. Tag 

Vergessen wir nicht, dass wir im inneren göttlichen Bewusstsein organische Beziehungen miteinander haben, und nicht nur miteinander, sondern auch mit dem höchsten göttlichen Bewusstsein selbst.

Es ist unmöglich, dass sich eine Mutter in Australien in ihrem Bett auch nur umdreht, ohne zur gleichen Zeit ihre Tochter hier zu berühren. Es ist unmöglich, dass ein Tier ein anderes angreift, ohne dass dies zur gleichen Zeit hier angekündigt und ein Bild dieses Angriffs projiziert wird.

10. Tag

Du bist höchst gesegnet, wenn du dich Gott zugewandt hast und dich Ihm zu nähern versuchst.

Du musst natürlich erst noch das Ziel erreichen, denn dieses ist noch weit von dir entfernt.

Du wirst dich ihm aber schnell nähern, wenn dein Verlangen intensiv ist, so intensiv, dass es deine ganze innere Natur und alles, was darin enthalten ist, einer totalen Transformation unterzieht.

11. Tag

Lass das Mantra für dich arbeiten und radikale Veränderungen in jeder Zelle deiner körperlichen, psychologischen und inneren, geistigen Verfassung hervorrufen.

Wiederhole das Mantra beständig, und wenn auch nur automatisch, das macht nichts; denn das Mantra ist unveräußerlicher Bestandteil des unendlichen Lichts, das die Gottheit ist, und deshalb mächtig genug und hinreichend selbstständig, um einen großen Fortschritt zu bewirken.

Wenn deine Mantrawiederholung jedoch von Liebe, Verständnis und einer Aktivität des inneren Bewusstseins begleitet wird, werden die Ergebnisse, die du damit erzielst, gewaltig sein.


12. Tag

Das Selbst oder göttliche Bewusstsein ist in dir.

Und was ist Brahman? – Brahman ist nur ein anderer Name für das göttliche Bewusstsein.

Warum macht man dann einen Unterschied zwischen Brahman und dem Selbst? – Gott im menschlichen Herzen, in den Herzen verkörperter Wesen, wird „Selbst“ genannt. Auch die Tiere haben das Selbst in ihrem inneren Wesen.

Brahman ist das unendliche göttliche Selbst, das göttliche Bewusstsein überall, in allen Dingen und jenseits aller Dinge.

Dasselbe Brahman ist im menschlichen Herzen, im Herzen einer begrenzten Form, in jeder Form und wird als solches „Selbst“ genannt. Dieses Selbst in dir ist also mit dem Brahman, das überall ist, identisch. Der Unterschied liegt nur in der Bezeichnung.



13. Tag

Frage: „Ein Astrologe sagte mir einmal, dass ich kein Karma mehr abzubüßen hätte.“

Swami: „Aber das ist nicht wahr, warum? – Wo kein Karma ist, ist auch kein Körper.

Die alleinige Tatsache, dass du einen Körper hast, besagt, dass du noch Karma hast.“


14. Tag

Einige Philosophen sagen, der Körper sei ein Übel.

Einige Religionen verkünden, der Körper sei ein Sack voller Irrtümer und Unreinheiten.

Weisheit liegt darin, alle Ansichten zurückzuweisen, die nicht in Übereinstimmung mit der inneren göttlichen Erfahrung sind.

Wir können den Körper als heilig, als Tempel Gottes annehmen. Sobald wir das tun, wird es schwierig sein, ihn zu missbrauchen. Dann werden wir den Körper als Instrument zu unserer inneren Entwicklung verwenden und auch dazu, das innerlich Erreichte im äußeren Leben auszudrücken.

15. Tag

Es ist richtig, dass wir nach dem Tod in eine höhere Welt gehen, um uns dort weiterzuentwickeln.

Aber wir werden nur dorthin gehen, wenn dies nützlich und notwendig für unsere Entwicklung ist.

Einige Leute bleiben tausend oder viertausend Jahre in den höheren Welten und werden dann wieder auf dieser Erde geboren, um eine bestimmte Seite ihrer Persönlichkeit zu vervollkommnen.

Lebe also nicht unter dem Eindruck, dass eine Geburt auf Erden immer eine Prüfung und eine Katastrophe sein muss.

16. Tag

Man kann den Atem mit dem Gemüt kontrollieren, und das Gemüt mit dem Atem – beide sind gegenseitig voneinander abhängig. Ruhige, tiefe Gedanken lassen den Atem langsam fließen und fast zum Stillstand kommen.

Unruhe, Angst oder Leidenschaft erzeugen kurzen, heftigen Atem. Wenn der Atem langsam, ruhig, friedlich, würdig und kontrolliert ist, währt das Leben lang.

17. Tag

Meine Einstellung dir gegenüber ist nicht menschlich.

Ich kann mich selbst nicht mit einer menschlichen Einstellung belasten. Ich kann nicht unnötigerweise die Last all dieser menschlichen Begrenzungen tragen. Ich bin mir Gottes in dir bewusst, und ich bin glücklich, dass du nach göttlicher Vollkommenheit strebst. Ich betrachte dich deshalb als einen von uns, einen, der zu unserer Familie gehört. Das heißt aber nicht, dass ich versuche, dich von anderen Meistern wegzuziehen. Ich bin glücklich, wo du auch sein magst, bei welchem Meister auch immer. Ich versuche nicht, einen Christen aus dir zu machen. Vielleicht bist du ein Jude, und ich bin froh, wenn du ein Jude bleiben willst. Du bist mir als Jude ebenso lieb wie irgendjemand. Es spielt also keine Rolle, welcher Religion du angehörst oder welchem Meister. Es ist bedeutungslos für mich, welcher Disziplin du folgst. Ich werde immer sagen: „Mein Haus gehört dir und ich bin dein Diener.“


18. Tag

Es ist eine goldene Gelegenheit, dass du durch die Gnade Gottes in der Lage bist, Wahrheiten wie diese zu vernehmen, die ich durch meine intensive Liebe zu Gott gesammelt habe. Es ist die Gottheit, die hier spricht.

Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen mir und anderen. Solange ich einen solchen Unterschied mache, bin ich in meiner Vollkommenheit entsprechend begrenzt. Weshalb sollte ich dann so unweise sein und einer solchen Unterscheidung erlauben, mich zu beherrschen?

19. Tag

Es kommt nicht darauf an, ob wir ein kleines oder ein großes Haus besitzen, sondern ob wir ein kleines oder ein großes Herz besitzen.

Nichts kann dich beeinflussen, außer du willst es oder lässt es zu!

20. Tag

Die Vision Christi ist eine Erfahrung von nicht allzu großem Wert, wenn nicht die Natur, der Charakter und die Vollkommenheit Christi in dein Blut einsinken.

Wenn du die Liebe, die Ausdauer, den Frieden Christi und die Intensität seiner Beziehung zum Vater besitzt, dann hast du wahrhaft Großes erreicht; alle anderen Erfahrungen, wie Visionen, sind nur Hilfsmittel dazu.


21. Tag

Jede Wiederholung des Mantras erzeugt eine große Hitze in dir, nämlich das Feuer des Strebens und der Sehnsucht nach Gott.

Dieses Feuer verbrennt alle Unreinheiten, verfeinert dich und bereitet dich so auf den Empfang der unfehlbaren, unendlichen, alles durchdringenden göttlichen Gnade vor.

22. Tag

Wir müssen die Kunst lernen, uns in einem Zustand der Ruhe und Ausgeglichenheit zu erhalten.

Wenn alles um dich herum tobt, sei ruhig, reagiere nicht gereizt und nervös! – Ein wenig Geduld, und alles ist vorüber. Segne deine Umgebung und beschütze dich selbst!

Mit dieser Einstellung hast du mehr Ruhe und innere Stärke, die Dinge entwickeln sich wunderbar, und Disharmonien lösen sich in deiner Gegenwart auf, ohne dass du eingreifen musst.



23. Tag

Wie steht es mit der Welt? – Ist sie schlecht oder gut?

Wir können die Welt als göttlich akzeptieren, die Gottheit in ihr erfahren und die Eigenschaften der Gottheit in der Welt zum Ausdruck bringen.

Sobald wir die Welt als göttlich annehmen, wird unsere Einstellung der Welt gegenüber völlig anders sein: Unsere innere Disziplin wird sich auf die Erfahrung Gottes fokussieren. Gottes wunderbare Kräfte, die im inneren Bewusstsein latent vorhanden sind, werden immer mehr zum Vorschein kommen und sich im täglichen Leben als göttliche Taten zum Ausdruck bringen.

Wir beginnen langsam, Eigenschaften zu entwickeln, die direkte Emanationen von Gottes Gegenwart, Gottes Bewusstsein und des Atems Gottes in uns sind.

24. Tag

Es gibt Himmelswelten, Höllenwelten, Astralwelten. Sie alle befinden sich nur innerhalb der manifestierten Wirklichkeit.

Durch das Mantra kannst du zum höchsten König der ganzen manifestierten universellen Wirklichkeit werden, aber auch zu einem Kenner der unmanifestierten Wirklichkeit.

25. Tag

Um die Erfahrung der unbegrenzten Liebe wiederzuerlangen, müssen wir besondere Disziplinen ausüben.

Wir können auf der körperlichen Ebene nicht alle Wesen der Erde lieben, und abgesehen davon ist körperliche Liebe nicht als Weg geistiger Entwicklung geeignet.

Alle Handlungen haben ihren Ursprung im Denken und im inneren Wesen, und deshalb wohnt auch die Macht der Unwissenheit selbst im inneren Wesen oder Gemüt.

Die Disziplin der Liebe muss daher direkt auf der Schwelle des inneren Wesens, des Gemüts, basieren.

Jeden Tag müssen wir für einige Minuten unser Herz ausdehnen und in Gedanken und Gefühlen Schwingungen göttlicher Liebe in die Welt hinausschicken.

26. Tag

Es liegt eine große Freude in jeder künstlerischen Arbeit, jeder kreativen Arbeit und allen Werken der Schönheit und Kraft.

Gott ist die höchste Schönheit und Kraft, die höchste Quelle aller konstruktiven, kreativen Tätigkeit.

Der Mensch gewinnt großes Glück durch kreative Tätigkeit, wenn er dadurch Gott berührt und erkennt.

Und Gott muss hier im täglichen Leben berührt und erfahren werden.

27. Tag

Wenn dein Herz unfähig geworden ist, Abneigung oder Hass zu empfinden, wenn dein Herz beständig Wellen der Liebe rund um die Welt schickt – Tag für Tag und Jahr für Jahr, dann kannst du keinen falschen oder negativen Emotionen mehr Einlass gewähren, dann bist du bereit zur Bühne zu werden, auf der das Spiel der unbedingten göttlichen Liebe stattfinden kann.

Mit einem Herzen, das mit reiner Liebe schlägt, das ein Quell der Reinheit ist, kannst du nicht anders, als göttliche Führung zu erhalten.


28. Tag

Ich bitte dich, das starke Gefühl zu erzeugen, dass mit deinem Körper alles vollkommen in Ordnung ist und dass die Diagnose des Arztes nichts anderes sagt, als dass deine Gesundheit perfekt sei.

Fühle, dass der größte Arzt, nämlich Gott selbst, bei dir ist. Fühle, dass jede Zelle deines Körpers mit den heilenden Kräften und der Gnade Gottes erglüht.



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Februar 2021

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 527

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

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