Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2021

Kalender Jan2000



1. Tag

Wir leben in einer relativen Welt.

Einige Leute geben uns recht, andere behaupten, wir seien im Unrecht.

Wir brauchen uns in dieser relativen Welt keine Sorgen machen, was andere Leute denken.

Wir müssen beständig unsere eigene Unterscheidungskraft einsetzen und prüfen, was gut und was nicht gut ist, was wahr und was nicht wahr ist und das nehmen, was wertvoll für unsere eigene Entwicklung und unseren Fortschritt ist.



2. Tag

Ob du für den Traum des Lebens verantwortlich bist oder ob Gott dafür verantwortlich ist: Eines ist äußerst klar, nämlich, dass du dich in einem Traum befindest.

Suche deshalb nach einem Weg aus diesem leidvollen Traum heraus, damit du nicht weiter in einer Illusion gefangen bleibst. Erst wenn du das Leben als Traum erkannt hast, kannst du es wirklich genießen, wenn nicht, gehst du darin verloren und kennst dein wahres Wesen nicht. Solange du dieses aber nicht kennst, nützen dir all deine äußere Größe, deine Macht und dein Luxus nichts. Sie werden eines Tages versagen und dich schmählich im Stich lassen.

Versuche deshalb, das zu entdecken, was unendlich viel größer ist als der Traum und ohne das der Traum keine Substanz besitzt.

Dieses Etwas löst alle Schrecken dieses Traums auf, wenn du es erst einmal erkannt hast.

3. Tag

Es ist zwar wahr, dass es eine äußere Welt der Unvollkommenheiten gibt, aber noch wahrer ist es, dass es in uns eine Welt der Vollkommenheit gibt.

Jeder hat die Wahl, sich entweder in der äußeren Welt der Unvollkommenheit, der Begrenzungen und Mängel zu verlieren, sich an das endliche Leben zu klammern, nur um schließlich und endlich doch von Krankheiten, Alter und Frustration heimgesucht und vom Tod hinweggerafft zu werden oder in das Königreich des Himmels in sich einzugehen.

Gott hat uns mit allen Kräften und Fähigkeiten ausgestattet, die nötig sind, um den Eingang ins innere Königreich zu suchen und zu finden.

4. Tag

Angesichts des Todes müssen wir versuchen ruhig, voller Frieden, weise und von Verstehen geleitet zu sein.

Wenn wir dem Phänomen des Todes gegenüber menschliche Reaktionen zeigen, versklaven wir uns durch diese Reaktion, sind verwirrt und fühlen uns elend.

Anstatt auf menschliche Weise zu reagieren, muss das Verstehen des zeitlosen, ewigen, unsterblichen göttlichen Bewusstseins uns führen und beherrschen.

Wenn dies der Fall ist, wird der Tod, der andere erschreckt, keinen Einfluss und keine Macht über uns haben.

5. Tag

Innerhalb der Schöpfungsordnung ist das menschliche Individuum einmalig.

Der Mensch besitzt den reichsten Gehalt an Bewusstsein.Er trägt alle Möglichkeiten in sich, das Königreich des Himmels zu manifestieren.

Lasst uns deshalb versuchen, nicht unter unseren hohen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu leben.

Jeden Tag müssen wir an Güte und göttlicher Erkenntnis zunehmen. Jeden Tag müssen wir unsere Fähigkeiten und Talente mehr zum Ausdruck bringen.

6. Tag

Ein gutes Herz überlässt alles, was es tut, den Händen Gottes – Alles!

Lass alles in den Händen Gottes ruhen; lass das Göttliche für dich wirken!

Das Göttliche in seiner Allwissenheit kennt die Aspekte einer jeden Situation in allen Einzelheiten und weiß, wann was getan werden muss. Deshalb überlässt das gute Herz, das reine Herz alles den Händen des Göttlichen, und das Göttliche wirkt in seinem Leben. Seine Bedürfnisse werden von der Allwissenheit des Göttlichen gestillt und alles wird zu seinen Gunsten geregelt.


7. Tag

Mache es zu deinem Prinzip, jede Kritik, die man dir entgegenbringt, als besondere Gnade Gottes zu betrachten.

Dein Ego wird dir sagen, dass die Kritik ungerecht und unangebracht ist, aber wenn du dich deswegen erregst und wütend wirst, bist du schon auf dem Pfad des Teufels.

Selbst wenn die Kritik völlig falsch und ungerecht sein sollte, reagiere nicht darauf!

Zeige in deinem täglichen Leben ein Verhalten, das so wunderbar ist, dass niemand diese Kritik ernst nehmen und glauben wird.

8. Tag

Der Heilige, der Sohn Gottes, der Meister der Welt, der Lehrer der Menschheit ist der größte reinigende Faktor auf der Erde.

Er reinigt die Atmosphäre und die Welt, er integriert und beschützt die Welt. Vor allem reinigt er die Herzen der Menschen. Er ist der Erleuchter der Menschheit. Er ist es, der Seelen erschafft und formt.

Reinige auch du die Erde, indem du immer reinere Gedanken und Gefühle in dir hegst, indem du Werke der Reinheit vollbringst, und vor allem, indem du beständig die Mantras wiederholst, beständig an Gottes Gegenwart denkst, und große geistige Wahrheiten übst wie: „Alles ist Gott.“

9. Tag 

Wahre Größe und Heiligkeit sind die Frucht eines entwickelten Zustands von Herz, Seele und Gemüt.

Hier auf unserem Pfad gibt es keine Täuschung, denn es ist ein Pfad der Entwicklung und des Wachstums.

Du musst dein Leben Ziegel für Ziegel aufbauen, mit großer Ausdauer, Kraft und Energie, bis die Kundalini erweckt und Samadhi erreicht ist.

Für jeden spirituellen Fortschritt sind moralische und ethische Vollkommenheit die Grundlage.

Ein schlauer, leidenschaftlicher Mensch kann nicht empfindsam sein für die Gegenwart Gottes.

10. Tag

Dein ganzes Wesen, dein Körper, dein Blut und deine Nerven müssen vibrieren, müssen erweckt und auf Gott konzentriert sein, während du das Mantra wiederholst.

Dein ganzes Wesen sollte sich erwärmen und als Flammenzunge in das Herz Gottes aufsteigen.

Lasse die Wiederholung des Mantras nie mechanisch werden!

11. Tag

Die Ursachen deiner Müdigkeit, Krankheit, Depression und deiner Schwächen sind rein psychologisch.

Wenn moralische Mängel in dir sind, wenn du irgendwo einen Fehler gemacht hast oder Fehler vergangener Leben unbewusst in dir weiterwirken, wenn du nicht von Liebe erfüllt bist, sondern dir ständig nur Sorgen machst und dich mit anderen, denen es besser geht, vergleichst, dann wirst du schwach, deprimiert und krank; dann machst du mehr Fehler, verursachst Disharmonie und beklagst dich über das Wetter oder sonst irgendwas.

All diese Ursachen müssen aus deinem System entfernt werden, willst du gesund und glücklich leben.


12. Tag

Frage dich einmal, wie viele Gedanken du denken kannst. Die Antwort ist: endlos viele!

Frage dich, wie viele Gefühle in dir aufsteigen können: endlose. Frage dich, wie viele Träume du haben kannst. Die Antwort ist: endlos viele!

Was ist die Quelle dieser endlosen Gedanken, Gefühle und Träume? – Manchmal hast du subtile Stimmungen, höhere Inspirationen, Intuitionen, Wahrnehmungen. Woher kommen sie? Was ist ihre Quelle? – Was ist es, das unerschöpflich in dir ist?

Was erhält die Tätigkeit deiner Intelligenz, ohne die du nichts von dem, was um dich her vor sich geht, wahrnehmen kannst?

Es ist ein unwandelbares, alles beobachtendes, allwissendes, transzendentes Prinzip: die göttliche Wirklichkeit.

13. Tag

Du musst eine innere Kultur entwickeln und deine höheren Fähigkeiten entfalten. Wachstum in der Liebe kultiviert deine Natur mehr als alles andere. Deine Liebe muss immer selbstloser werden. Wenn sie selbstsüchtig und auf ein besonderes Individuum konzentriert ist, wird sie problematisch, bringt Sorgen mit sich und verdunkelt die Seele.

Die Liebe muss immer reiner werden, immer unabhängiger von Erwägungen, die sich auf etwas Äußerliches beziehen, immer tiefer, denn dann wird sie dauerhafter, und dauerhafte Liebe transformiert die menschliche Natur schneller als irgend etwas anderes.

Liebe ist einer der wichtigsten Faktoren in Hinsicht auf die Kultivierung der menschlichen Natur.


14. Tag

Alle Anziehung geht von Gott aus, alle Wunder kommen von Gott. Deshalb übergebe ich Gott alles Lob, das man mir entgegenbringt.

Durch eine solche Haltung wird das Ego schwächer und Gott wird stärker, wir werden unpersönlicher, und auf der Grundlage einer solchen Unpersönlichkeit entsteht eine wirklich starke Persönlichkeit.

Unpersönlich sein heißt nicht, die Persönlichkeit zu zerstören, sondern sie zu einer wirklich starken Persönlichkeit zu machen, die von nichts erschüttert werden kann.

15. Tag

Alles ist durch die großen Gesetze des Universums vorherbestimmt.

Wir haben eine zeitlose, große Vergangenheit hinter uns. Wir sind ins Leben getreten mit unserer ganzen Ausrüstung, mit unseren angesammelten Neigungen, Zwängen, Gefühlen.

Aber denke nicht, dass dein gegenwärtiges Problem ein großes Unglück ist. Die Hand der Zeit wird dich heilen und verändern. Gott ist allbarmherzig, und du bist ein Kind Gottes, deshalb plant Gott für dich und wird dich von deinem Leid erlösen.

16. Tag

Wenn wir uns Gottes stets bewusst sind und uns nicht unseren Ängsten, unseren begrenzten Gedanken und negativen Gefühlen überlassen, kann es nicht anders sein als dass wir uns des Schutzes Gottes und seiner Gnade erfreuen.

17. Tag

Die Erfahrung Gottes im Universum, in der Menschheit, in der Natur nennen wir kosmisches Bewusstsein.

Von diesem hohen Zustand der Erfahrung aus ist es möglich, zur Erfahrung des zeitlosen Seins fortzuschreiten.

Wenn du in diese Erfahrung eintrittst, bist du jenseits des kosmischen Bewusstseins.

In diesem Zustand ist dein Körper möglicherweise unbeweglich. Du hast kein Bewusstsein von Zeit, Raum, Welt und Universum. Du bist aufgesogen in die transzendente Natur des unendlichen Absoluten.


18. Tag

Ich möchte deine Aufmerksamkeit auf die größte Wirklichkeit in deinem Leben lenken.

Diese Wirklichkeit ist sowohl Grundlage als auch Überbau unserer Existenz. Eine Unendlichkeit der Existenz, die auch eine Unendlichkeit des Bewusstseins und der Freude darstellt, ist die Quelle und der Erhalter alles Erschaffenen.



19. Tag

Die höheren Kräfte in den Chakras entfalten sich von selbst, wenn wir in Liebe, Verstehen, Güte und Geduld wachsen, wenn wir stetig Gebet und Meditation üben.

Anstatt dass wir uns also bewusst mit der Entwicklung der Chakras und ihren charakteristischen Energien befassen, ist es besser, wir überlassen sie einer natürlichen und spontanen Entfaltung.

20. Tag

Wenn sich dir Schwierigkeiten in den Weg stellen, darfst du deswegen deine geistigen Übungen nicht aufgeben.

Die Schwierigkeiten tauchen auf, weil deine Kenntnis Gottes noch ungenügend ist.

Wie kannst du deine Kenntnis Gottes vervollständigen? – Du kannst es, indem du über Gott nachdenkst und dir vorstellst, dass Er als unendliches Bewusstsein in dir und überall im ganzen All gegenwärtig ist.

Du bist eine Verkörperung des unendlichen Bewusstseins Gottes, das verborgen in deinem inneren Wesen wohnt.


21. Tag

Das Gemüt bringt uns Furcht und Sorgen, während das unendliche Königreich des Himmels Glück, Kraft und Frieden in uns und um uns herum erzeugt.

Die Weisen unter uns, die Heiligen und Mystiker haben Zugang zu diesem Königreich des Himmels und deshalb sind sie die glücklichsten Leute auf Erden.

22. Tag

Es ist nutzlos, eine Kerze zu kaufen und sie für Gott anzuzünden.

Diese Art heuchlerischer Verehrung gefällt Gott nicht.

Verbrenne dich selbst, das heißt dein Ego, und erzeuge so ein kleines Licht für die Welt.

Wenn du dich selbst verbrennen kannst, dann kannst du auch eine Kerze für Gott anzünden, und sie wird von Gott gern angenommen werden.


23. Tag

Jene, die eine Erfahrung Gottes von der Art, wie ich sie oft schon beschrieben habe, erlangt haben, kehren nicht mehr auf diese Erde zurück.

Sie werden selbst zu allschöpferischem Licht, zu allschöpferischer Schönheit – für immer und ewig.

24. Tag

Alle Wunder werden für jene vollbracht, die bereit sind sich Gott auszuliefern, die ihr eigenes persönliches Selbst nicht so sehr in den Vordergrund stellen, die intensiv nach göttlicher Gnade, nach göttlicher Hilfe und göttlichem Beistand verlangen.

25. Tag

Das Licht des Gottbewusstseins in mir hat durch meine Augen die ganze Welt mit diesem Licht erfüllt.

Ungeachtet der tausend Wolken wird die Wahrheit triumphieren. Sie ist und wird immer sein.

Bleibe bei diesem Licht des göttlichen Bewusstseins!

Ersetze gewöhnliche Gedanken und Gefühle durch göttliche Gedanken und Gefühle und mache sie zur Grundlage deiner ununterbrochenen Gemeinschaft mit der allsegnenden göttlichen Gegenwart.

26. Tag

Nichts Disharmonisches, Unglückliches kann lange bei dir bleiben, wenn du in Gott, in der Liebe, in der Weisheit, in der Wahrheit und Reinheit verwurzelt bist.

Du wirst nur Menschen treffen, die in Harmonie sind mit dem, was in dir ist. Doch jene, die nicht in Harmonie mit dir sind, werden dich verlassen.

Nur solche Umstände wirst du antreffen, die in Harmonie mit dir sind, und jene, die nicht in Harmonie mit deinem inneren Wesen sind, werden sich auflösen.

27. Tag

Überall ist in Wirklichkeit nur ein einziges Objekt sichtbar, und das ist das göttliche Licht.

Morgen, wenn der Körper stirbt, bricht das Augenlicht, aber das Herz der geistigen Erfahrung lebt weiter.

Dieses Herz ist ewig und leuchtend.

Es ist ein selbstleuchtendes Herz.

Es ist göttliches Bewusstsein.

Was es sagt, ist wahr.

Was die körperlichen Augen sagen, ist nicht wahr.


28. Tag

Die Probleme des Gemüts, des Körpers und der sozialen Beziehungen sind nicht deine Probleme.

Der Geist in dir allein ist wichtig.

Das göttliche Bewusstsein in dir ist alles.

Steige nie herab von den Höhen des göttlichen Bewusstseins!

Handle aus dem göttlichen Bewusstsein heraus, lebe aus dem göttlichen Bewusstsein heraus, betrachte alles vom Standpunkt der Liebe aus, vom Standpunkt Gottes!

Dann brauchst du keine Angst mehr zu haben, dann kannst du keine Fehler mehr machen, dann kann dein Leben nie mehr unglücklich oder von Sorgen geplagt sein.

29. Tag

Es ist nicht erforderlich, dass wir immer in sehr tiefe Zustände der Meditation oder des Gebets hineinschlüpfen.

Es ist genug, wenn wir uns der Gegenwart Gottes in uns und in anderen bewusst sind, wenn wir stets eine Art Bezug zur göttlichen Gegenwart in den Dingen herstellen können.

Wir können die schönen Blumen, die wir sehen, im Geist Gott, der sie erschaffen hat, schenken. Auch das ist eine Form von Meditation, ein vorbereitender Schritt, der dich zu höherer Meditation führen wird.

Auf diese Weise kannst du dich immer in einer meditativen Stimmung erhalten – einfach indem du alles, was du siehst und erfährst, mit dem Gedanken an Gott verknüpfst.


30. Tag

Wir müssen verstehen, dass, bevor wir die wunderbare Erfahrung Gottes beanspruchen können, unser ganzes Wesen gottähnlich werden muss.

Wir können Gott als Gott nur sehen, wenn wir zu Gott werden.



31. Tag

Gott ist in deinen Körper eingegangen; das heißt in der Sprache der Bibel, dass Gott dich nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat.

Du bist Gott, der in der Falle des Körpers gefangen ist – Gott, eingesperrt in deinem Körper.

Und du bist vollgestopft mit psychologischen, emotionalen Unvollkommenheiten, Übeln, Sünden, Irrtümern.

All diese Schleier, Dunkelheiten, Unvollkommenheiten des psychologischen, emotionalen Wesens müssen aufgelöst werden, bis der Gott in dir alle Begrenzungen von Körper und Gemüt abgestreift hat.

Körper, Gefühle und Gemüt müssen in das Licht und Feuer des unbegrenzten göttlichen Bewusstseins umgewandelt werden.


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August 2021

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 538

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


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