Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Februar 2002

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Wenn Du meditierst, wirst Du zu dem, worüber Du meditierst: Du wirst zum Gegenstand Deiner Meditation.

Gott ist nicht irgendwo in den Wolken.

Das Narayana-Suktam sagt eindeutig: Das Göttliche wohnt als Licht in Deinem Herzen.

Dies ist eine Aussage der Erfahrung der unendlichen Wahrheit.

2. Tag

Gott ist ein Punkt, der unendlich ist; ein Punkt, der ohne Dimensionen ist; ein Punkt, der absolut ist.

Es ist ein winziger Punkt, aber dieser Punkt enthält alles. Er ist grösser als alles.

Aus diesem Grund ist Gott keine entfernte Wirklichkeit. Die eigene Seele, das eigene Herz Gottes ist hier, wann immer man seine Gegenwart fühlt.

Gott sitzt nicht irgendwo in einem jenseitigen Himmel. Sein Thron ist direkt in der Seele des menschlichen Individuums, im inneren Herzen des Menschen.

Gott ist gerade hier im Herzen, und hier ist sein Thron; hier ist seine Seele; hier ist seine Intelligenz.

Überall ist Gottes Herz zugegen: Berühre irgend etwas, und Du hast Gott berührt.

Werde eins mit diesem Punkt, diesem Herzen des Göttlichen, diesem Thron Gottes, wenn Du das Mantra wiederholst.

 

3. Tag

Tagtäglich rezitieren wir das Narayana-Suktam, in dem folgende Tatsache enthalten ist:

Es ist eine Flamme im Herzen, ein Vakuum, ein Raum, ein Ozean, ein Punkt der Unendlichkeit; und darin ist ein Licht, ein Punkt des unendlichen Bewsstseins, darin wohnt Gott, dort ist Hamsini, Hamsa: die unendliche Wahrheit, die Göttliche Mutter.

 

4. Tag

 

Wir haben keinen Frieden, keine wahrhaftige Ruhe, bis wir eins sind mit dem göttlichen Herzen, welches in der Tat unser eigenes Herz ist: ein verborgenes Herz. Verborgen deshalb, weil wir normalerweise alles durch das menschliche Gemüt sehen.

Dieses göttliche Herz ist offenbar, sichtbar, offensichtlich, wenn wir nicht mehr die Sklaven des Gemüts sind, die Dinge nicht mehr durch das Gemüt sehen.

Wenn wir geistig reif sind, werden im Verlauf des geistigen Wachstums unsere Augen ersetzt durch die Augen Gottes, und diese göttlichen Augen haben die Fähigkeit, Gott überall zu sehen.

 

5. Tag

Ein Röntgenstrahl ist in der Lage, Haut und Fleisch zu durchdringen und nur die Knochen sichtbar zu machen. In derselben Art, wenn wir, durch innerliche Reinheit und göttliche Gnade Gottes Augen besitzen, haben wir geistige Röntgenaugen.

Diese Augen können mit ihrem Blick durch Knochen, Fleisch und Nerven dringen und das innerliche Licht im inneren, subtilen Körper in Dir sehen.

Dieses Licht sehen wir in guten Menschen, in schlechten Menschen, in allen Lebewesen.

 

6. Tag

In Deinem inneren Herzen wohnt eine gewaltige, unendliche Kraft - eine unvorstellbare Kraft!

Kannst Du Dir vorstellen, wie gross diese Kraft ist? - Du hast sicher davon gehört, dass zwei Atombomben genügten, um Hiroshima und Nagasaki zu zerstören. Eine grosse Stadt fliegt in einem Augenblick in die Luft - das ist die Kraft einer Atombombe!

Die Kraft von Milliarden Atombomben ist in Dir, in Deinem Herzen - das ist Gott!

Gott wird allmächtig genannt. Dieser Gott wohnt mit seiner ganzen Allmacht in Deinem Herzen! Wie gross ist seine Kraft und Macht? - Grösser als die Kraft von Milliarden Atombomben. Niemand kann sich die Grösse der Macht Gottes vorstellen! Das Reich Gottes ist in Dir: Wie mächtig dieses Reich Gottes ist!

 

7. Tag

Alle Heiligen und Weisen sagen aus eigener Erfahrung: Gott wohnt in Dir. Sie sagen ferner, dass Gott strahlender ist als tausend Sonnen. Und dieses helle Licht von tausend Sonnen ist direkt in Deinem Herzen! Ein solches Licht ist in Deinem Herzen, eine solche Macht ist in Deinem Herzen! Das ist kein Phantasieprodukt, sondern eine Tatsache! Aber Du vergisst diese Tatsache aufgrund der Unwissenheit, die mit ihrer Finsternis alles überdeckt, und identifizierst Dich mit dem Körper. Du jammerst über Krankheit, Unglück, Alter und den drohenden Tod. Die Tatsache aber ist: Die unvorstellbare Macht Gottes ist in Deinem Herzen! Alle Vollkommenheiten Gottes sind in Deinem Herzen.

Deshalb konnte Christus sagen : "Seid vollkommen wie der Vater im Himmel vollkommen ist!"

Du sollst diese Vollkommenheit erlangen und Du kannst sie erlangen; denn alle Vollkommenheiten Gottes sind in Dir.

8. Tag

Der Mensch lebt in einer unvorstellbar grossen Finsternis der Unwissenheit, des Egoismus, der Arroganz, der Selbstgerechtigkeit. Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Körper, den Schwächen ihres Körpers, anstatt eins zu werden mit dem unendlichen Licht, der unendlichen Kraft und Vollkommenheit Gottes im eigenen Herzen.

Schon nur der Gedanke, dass Du in Dir das unendliche Bewusstsein und Licht trägst, wird Dir Kraft geben; und diese Kraft sollst Du dazu nutzen, dieses Licht in Dir zu vermehren. Diese Welt ist ein vorübergehendes Schauspiel, ein Theater, ein flüchtiges Drama. Was bleibt, wenn dieses Drama zu Ende ist? - Das, was war! Und was war und ist? - Es ist die unendliche Kraft, die unendliche Vollkommenheit, das unendliche Licht Gottes.

 

9. Tag

Bei einem alten Menschen ist die Jugend schon gestorben. Das Alter ändert sich. Und alles wandelt sich im Tod.

Das, was sich ändert, ist nicht wünschenswert. Kein vernünftiger Mensch, keine Person mit der Gabe der Unterscheidungskraft wählt das, was sich ändert, sondern das, was dauerhaft ist und immer bleibt - etwas, das unser Eigentum ist, was uns nicht fremd ist.

Der Körper ist so ein fremdes Ding, er ist nur geliehen. Auch im Traum leiht man sich nur einen Körper, für kurze Zeit. Alles Geschaffene oder Geliehene vergeht, ist sterblich, trägt den Keim der Zerstörung schon bei seiner Entstehung in sich.

 

10. Tag

Wir sollen suchen, was unveränderlich ist, was unser wahres Eigentum ist, das uns nie jemand rauben kann. Wer sollte unsere Seele auch rauben, die das Licht des Lichts unseres Seins ist? - Niemand bekommt die Seele je zu fassen. Keine Kraft oder Naturgewalt kann die Seele in uns berühren oder verletzen. Die Seele ist das Licht Gottes, das immer da war und immer bleiben wird. Kein Erdbeben kann uns berühren, kein Feuer uns verbrennen! Über dieses Wesen in uns sollen wir beständig nachdenken. Es ist das Unendliche, Unveränderliche, die Gegenwart Gottes - unser wahrer, ewiger Besitz.

Wo hat diese Gegenwart ihren Sitz? - Sie wohnt im Herzen - Hridaya -, in unserem Herzen. Innerhalb des physischen Herzens gibt es noch ein Herz: das geistige Herz. Und in diesem ist das Licht Gottes. Dieses Sein Gottes ist Licht, ist Bewusstsein. Es leuchtet in unserem inneren Herzen.

Das ist es, was wir erkennen und erfahren sollen.

11. Tag

In jedem Herzen ist eine Sonne. In der ganzen Schöpfung gibt es nur ein einziges zentrales Prinzip, und das ist Gott. In jedem Herzen leuchtet eine Sonne, eine phantastische Sonne! Es ist die Sonne des Bewusstseins Gottes.

Schliesse die Augen und öffne die Türe des reinen Herzens, dann erfährst Du diesen wunderbaren Sonnenschein innen und aussen!

Du sollst diese Sonne in jedem Herzen verehren - im Herzen jedes Lebewesens.

 

12. Tag

In jedem Menschen, das heisst, im inneren, seelischen Herzen, ist der Raum Gottes, das Bewusstsein Gottes, der Raum des Akshara, Chit-Akshara - der Raum des Bewusstseins Gottes. Das ist auch die wahre Person.

Von dort geht alles aus. Von dort aus entsteht alles. Das ist die Quelle aller Kraft, allen Wissens, aller Weisheit, aller Schönheit, aller Freude, allen Friedens, aller Vollkommenheit.

 

13. Tag

OM, die höchste mystische Silbe, ist im Herzen jedes Individuums. Bei diesem Herzen handelt es sich nicht um das biologische Herz, sondern um das geistige Herz innerhalb des biologischen Herzens. Dieses Herz ist ein Vakuum, und dieses Vakuum ist Licht. In diesem Licht schliesslich wohnt Gott.

14. Tag

Die grösste Sonne, die Sonne aller Sonnen, ist unser eigenes Herz.

In unserem eigenen Leib ist die Sonne aller Sonnen. Die Sonne, die das Universum erschaffen hat, ist in unserem eigenen Herzen.

Dass wir nicht in der Lage sind, sie zu sehen und zu erfahren, ist ein Zeichen der grossen Finsternis, in der wir leben. Jeder Weise und Heilige hat diese Sonne im eigenen Herzen gesehen und wahrgenommen.

 

15. Tag

Surya ist unser eigenes Herz. Lakshmi ist unser eigenes Herz. Shiva ist unser eigenes Herz. Ein vollkommener und unendlicher Reichtum befindet sich in unserem inneren Herzen.

Wir sehen all das nicht. Wir wissen es nicht. Wir glauben es nicht einmal! Das ist ein Zeichen, dass wir tief in die Finsternis der Unwissenheit versunken sind.

Surya-Narayana; wer ist das? - Es ist die allen innewohnende Wirklichkeit - Immanuel. Es ist das Leben des Lebens, die Intelligenz der Intelligenz, die Seele der Seele. Diesen Narayana trägst Du in Dir! Du hast keine Ahnung davon und wanderst als ein verderbliches Stück Fleisch im Leben umher, als ein materieller Körper, als biologischer Organismus. Überall sind Dir Schranken gesetzt, Du bist allen möglichen Problemen und Leiden ausgesetzt.

Diese Unwissenheit muss beseitigt werden, wenn Du Dein wahres Wesen erkennen willst, welches das Licht aller Lichter, die Schönheit aller Schönheit, vollkommenes Leben, wahrer Reichtum und das Himmelreich Gottes ist.

 

16. Tag

Alles ist im Herzen Gottes, für Gott, in Gott. Das ist Wirklichkeit, das ist Tatsache. Wenn Du diese Tatsache im Leben erfährst, wird das Leben herrlich. Du bekommst neue Kraft und Weisheit, mit denen Du die Herausforderungen des Lebens überwinden kannst.

Gottes Augen sind überall im Raum. Nicht nur das: Auch Deine Augen sind Gottes Augen. Die Augen aller Lebewesen sind Gottes Augen. Gott ist überall tätig. Es gibt keinen Ort, wo Gott nicht anwesend und an der Arbeit wäre. Er ist immer überall am Werk. Alles gehört dem Göttlichen, und alles ist im Göttlichen; deshalb verdient alles unsere grösste Hochachtung: jeder Gegenstand, jeder Mensch, auch die Luft und das Wasser. Wir müssen deshalb auch das Wasser, die Erde und die Luft mit grosser Hochachtung nutzen. Wir dürfen nichts sinnlos vergeuden.

17. Tag

Alle Hände gehören dem Göttlichen. Alle Augen gehören dem Göttlichen. Gott wohnt in allen Augen, in allen Köpfen, in allen Herzen, in allen Händen ...

Sieh das Göttliche in jeder Ecke des Hauses stehen und betrachte das ganze Haus als das Herz Gottes! Du wirst bald die Auswirkungen einer solchen Einstellung spüren. Pflege Vorstellungen und Gedanken wie diese, denn sie sind im Einklang mit der Wahrheit. Überall steht das Göttliche: hier, dort, vorne, hinten, links rechts, unten, oben! Das ist ewiges Leben, das ist das ewige Reich Gottes. Alles ist Gott!

 

18. Tag

In der ganzen Schöpfung ist das menschliche Leben das wichtigste, beste und wertvollste. - Warum? - Weil man nur in einem menschlichen Leben Gott begegnen und erfahren kann. Der Mensch kann Gott selbst sein!

Ein Tier kann das nicht. Wie klug ein Tier auch sein mag - es kann Gott nicht erfahren. Niemals! Nur der Mensch hat dieses Vorrecht. Das menschliche Leben ist höchst kostbar; nicht weil der Mensch Wissenschaftler werden, Entdeckungen machen, Computer und Satelliten bauen kann - nicht deswegen! Denn all das hat keinen Wert, wenn es um die Frage wahren Friedens, wahrer Liebe, wahren Lebens, wahrer Freiheit und wahrer Schönheit geht. Worin also liegt die Grösse des Menschen? - Seine Grösse liegt in seiner Fähigkeit, sich nach dem Unendlichen zu sehnen.

 

19. Tag

Ein endliches Wesen strebt nach dem Unendlichen: Ist das nicht ein Widerspruch? Wie kann das Endliche das Unendliche einfangen? - Es ist kein Widerspuch! Endlich ist nur der Körper des Menschen. Wie alle Tiere hat auch der Mensch einen Körper, der sich nicht so sehr von dem der Tiere unterscheidet. Der Körper gehört dem Tierreich an, aber der Mensch ist nicht der Körper. Man kann den Menschen nicht als endlich bezeichnen, nur weil er einen physischen Körper hat. Das, was wirklich am Menschen ist, wird eins mit dem Unendlichen. Die Aufgabe, Gott zu suchen und zu erfahren, hat nur das menschliche Wesen.

Kein Tier, weder der grosse Elefant noch die kluge Schlange kann jemals Gotterfahrung machen. Wenn ein Tier Gott erfahren will, muss es ein menschliches Leben erlangen, und es dauert lange, bis es soweit ist. Das menschliche Leben ist das kostbarste Leben. Wenn die ganze Schöpfung Gott berühren will, kann sie das nur durch den Menschen tun - es gibt keine andere Möglichkeit.

 

20. Tag

Es ist sehr schade, wenn ein so kostbares Leben mit billigen Vergnügen und dem Streben nach falschen Werten vergeudet wird. Gibt es einen grösseren Wert als Gott? - Es gibt keinen! Gott ist der Ursprung aller Werte. Es gibt nichts, was grösser ist als Gott. Es gibt keinen höheren Wert. Gott ist der einzige und absolute Wert. Den Reichtum dieses Wertes, der Gott ist, zu besitzen, ihn zu erfahren und eins mit ihm zu werden, ist das Ziel des menschlichen Lebens hier auf Erden. Der Zweck des Lebens ist, unsterblich zu werden, den Tod zu besiegen, Unglück und Leid zu besiegen, über alle Grenzen, Herausforderungen und Wendungen des Schicksals zu triumphieren. Das ist der Sinn des Lebens. So wichtig ist das Leben! Deshalb ist kein Preis zu hoch, keine Anstrengung zu gross, um Gotterfahrung zu erlangen.

21. Tag

In Gott gibt es keine Bewegung. Er ist unendlich mehr als der Raum, unendlich subtiler als der Raum. Deshalb die Frage: Wie und wohin könnte Er sich bewegen? - Er ist überall gegenwärtig. Er allein ist da! Wohin sollte Er sich bewegen? - Es gibt keine Bewegung im Absoluten! Er ist absolute Freude.

Wo Bewegung ist, da ist ein Anfang und ein Ende. Wo Bewegung ist, da sind zwei Dinge. Etwas bewegt sich in etwas anderem; etwas bewegt sich vor dem Hintergrund von etwas anderem. Etwas bewegt sich, weil es einen Grund für diese Bewegung gibt, und einen Raum, in dem diese Bewegung stattfindet.

Bewegung gibt es da, wo man etwas erreichen, besitzen oder geniessen will. All das ist der absoluten Gottheit fremd. Die absolute Gottheit ist absolute Vollkommenheit. In der absoluten Vollkommenheit gibt es keine Bewegung. Deshalb wird die höchste Gottheit, die höchste Göttliche Mutter, Nishchala genannt - und sie ist auch absolute Freude.

 

22. Tag

Das Wesen des Gemüts ist chala - bewegt. Gedanken und Gefühle sind in Bewegung. Die Welt und der Wind, die Planeten und Sterne - alles bewegt sich, aber die Wahrheit bewegt sich niemals.

Im Tiefschlaf bist Du in jenem Zustand, in dem es keine Bewegung gibt, in dem aus diesem Grund totale Freude und Glückseligkeit herrschen.

Wo Bewegung ist, da ist Illusion. Was wächst und schrumpft, kann nicht die Wahrheit sein. Die Wahrheit kann sich weder vergrössern noch vermindern, weil es keine Bewegung in ihr gibt. Sie ist absolute Vollkommenheit. Überall herrscht absolute Vollkommenheit, in jedem Punkt, in jeder Zelle ist unendliche Freude, ist unendlicher Friede, ist unendliche Wahrheit - überall, gleich verteilt! Es gibt nichts Vergleichbares. Nichts kann mit dem Unendlichen, dem Absoluten verglichen werden. Du kannst einen Gott mit dem anderen, eine (relative) Wahrheit mit der anderen vergleichen; aber das Eine, das ohne ein Zweites ist, kannst Du nicht vergleichen. Da gibt es nur eines, die absolute Vollkommenheit, die absolute Freude.

23. Tag

Alles in der Natur bewegt sich, und die Natur selbst bewegt sich, die astralen, unsichtbaren Welten bewegen sich auch, alles bewegt sich, aber die unendliche Wahrheit, die eine, einzige Wahrheit, sie bewegt sich nicht. Sie ist von nichts abhängig, und sie ist die absolute Herrscherin.

Was abhängig ist, vergeht, ist etwas Kleines. Das, wovon es abhängt, ist das Grössere von beiden. Die Gottheit ist von allem unabhängig, selbstleuchtend, selbsterhaltend, allvollkommen. In so einer Allvollkommenheit kommt die Frage der Selbsterhaltung nicht auf. Das Wesen der Wahrheit ist Licht und absolute Vollkommenheit.

24. Tag

Gibt es einen Gott? - Diese Frage selbst beweist, dass es Gott gibt. Wir haben hier eine Glühbirne, die mit Hilfe des elektrischen Stroms brennt. Wenn diese Glühbirne die Frage stellen würde, ob es Elektrizität gibt, was würdest Du dazu sagen? - Die Tasache, dass die Birne brennt, ist der beste Beweis, dass Elektrizität vorhanden ist, denn ohne den elektrischen Strom könnte die Birne nicht Licht ausstrahlen. Man braucht also nichts zu beweisen, denn es ist eine selbstverständliche Sache. Genauso selbstverständlich ist es, dass es einen Gott gibt; denn Gott ist Existenz. Die Tatsache, dass der Mensch in der Lage ist, die Frage nach der Existenz Gottes zu stellen, beweist, dass Gott da ist. In unserem Beispiel von der Glühbirne und dem elektrischen Strom ist Gott die Elektrizität und der Mensch die Glühbirne.

Das Leben des Lebens im Menschen kann nicht bestehen ohne Gott. Gott ist das Leben des Lebens im Menschen, die Seele der Seele im Menschen, die Energie der Energie im Menschen, die Intelligenz der Intelligenz im Menschen.

25. Tag

Du kannst die Existenz Gottes nicht verneinen, weil allein schon die Sprache, mit welcher Du Gottes Existenz verneinst, diese Existenz beweist.

Wie soll ein Mensch, der kein Leben besitzt, sprechen? - Das Leben überall nämlich beweist die Existenz Gottes, denn das Leben selbst ist Gott. Niemand kann sagen: Ich existiere nicht. Das wäre ein krasser Widerspruch, eine Unmöglichkeit. Die blosse Tatsache, dass einer da ist und sagt, dass er nicht existiert, beweist, dass er existiert; existierte er nicht, könnte er auch nicht feststellen, dass er nicht existiert.

Innen, aussen, oben und unten ist nichts anderes als Gott. Das ist eine selbstverständliche Wahrheit.

 

26. Tag

Im Menschen gibt es immer zwei Personen: einen Körper mit kleiner physischer Intelligenz und den Beobachter dieses Körpers, dieser Intelligenz und ihrer Tätigkeiten. In jedem Menschen gibt es diesen Beobachter. Und dieser Beobachter ist Gott.

Wenn Du "Ich" sagst, dann ist in diesem "Ich" Gott anwesend; denn Gott ist Dein Ich; natürlich nicht das Ego, sondern das grosse Ich, das innere Ich, das nicht an Deinen Gedanken, Gefühlen, Handlungen und Erfahrungen beteiligt ist.

Dieses Ich ist immer der Beobachter. Du kannst dieses Ich nicht töten; niemand kann es töten, weil dieses Ich der Tod selbst ist (Tod für alles, was nicht wirklich, nicht göttlich, nicht Wahrheit ist).

Dieses Ich hat keinen Anfang und kein Ende. Es ist immer da. Es ist Gott ("Ich bin der ich bin").

Man braucht Gottes Existenz nicht zu beweisen; denn sie ist selbstverständlich. Innen und aussen, unten und oben ist alles Gott.

27. Tag

Ohne die Gegenwart Gottes können wir nicht einmal ein- und ausatmen. Ohne Gott existiert nichts. Es gibt keine Schöpfung, kein Universum ohne Gott. Die Schöpfung kann nicht sagen: Ich existiere nicht. Jemand hat sie erschaffen. Die Schöpfung ist da, und der Schöpfer ist da; Er ist auch jenseits der Schöpfung. Er ist die Intelligenz der Intelligenz. Niemand kann die Existenz Gottes verneinen. Du kannst alles verneinen, aber nicht Gott; denn wenn Du Gott verneinst, verneinst Du Ihn mit der Energie, die Gott Dir gibt, mit dem Leben, das Du von Gott erhalten hast. Allein die Existenz einer Person, die Gott verneint, ist ein Beweis der Existenz Gottes, denn Gott ist alles, was diese Person ausmacht. Die Antwort auf die Frage nach der Existenz Gottes ist schon im Fragenden enthalten: Der Fragende selbst ist nämlich der beste Beweis für die Existenz Gottes.

Nichts ist wirklicher als Gott!

 

28. Tag

Elektrizität ist immer da, ob das Licht eingeschaltet ist oder nicht. Lichter kommen, Lichter gehen, aber die elektrische Kraft ist immer da.

Gott ist immer da. Gedanken steigen auf, Gedanken vergehen. Menschen werden geboren, Menschen sterben. Welten erscheinen, Welten verschwinden. Aber Gott ist immer da.

Gott ist kein Mensch unter Menschen, so dass man sagen könnte: Hier ist Er! Er ist das universale unsichtbare Leben des Lebens, die Intelligenz der Intelligenz in allem und jedem. Ohne Ihn ist nichts möglich!

 

29. Tag

Wir nutzen im Mantra Gott selbst, um Gott zu erfahren. Man kann Gott nicht durch Denken erfahren! Gott kann nicht Gegenstand von Gedanken und Gefühlen oder einer anderen unserer Wahrnehmungsfähigkeiten sein. Wir brauchen die Hilfe Gottes selbst, um Gott zu erfahren, um eins mit Ihm zu werden.

Nicht durch Emotionen oder psychologische Techniken, nicht durch Trainieren der Vorstellungskraft erfahren wir Gott - im Gegenteil: In der Meditation legen wir all diese Fähigkeiten ab - alle Gedanken, Gefühle, Vorstellungen - und lassen das Feuer des göttlichen Lichts in uns wirken.

Wir erfahren Gott, wie Er ist, nicht wie man Ihn sich vorstellt, nicht wie die Theologen, Philosophen oder Psychologen Ihn uns erklären.

 

Index Würdigung Gedanken zum Tag GzTArchiv Divine Light Magazin  Freie Online Bücher  Bildergalerie  Audio Video Links

Februar 2002

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 27, Nr. 304

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

 

World Wide Web Edition 2002