Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2012

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn wir Sannyasa nehmen, müssen wir alles, was wir unser Leben lang angesammelt haben, aufgeben: die Frau und die Kinder, den Kühlschrank, das Haus, das Radio, alle unsere Verpflichtungen.

Ein Problem sind wir damit los. Aber das reicht nicht! Obwohl wir allem entsagt haben, ist das noch nicht genug. Es sind noch unsere Erinnerungen, unser Verlangen, unsere Wünsche da. Wir haben Haus und Kinder aufgegeben, aber innerlich sind wir noch nicht frei von ihnen. Die inneren Zwänge und Sehnsüchte sind immer noch da.

Das heißt, du musst auch dein Gemüt loswerden, die Anhänglichkeit an deinen Körper, deinen Astralkörper, dein gesamtes Unbewusstes – willst du allem entsagen.

Nach dem Tod solltest du nicht noch in andere Welten gehen oder wieder auf der Erde geboren werden wollen. Das sollte nicht sein, wenn du Unsterblichkeit erlangen willst. Mit dem Tod selbst muss Unsterblichkeit erlangt werden.

2. Tag

Wenn das Herz zart und erhoben ist, ist die Seele auf die göttliche Gegenwart gerichtet. Von selbst erstrahlt Schönheit, höhere Emotionen kommen hervor, dominieren die ganze Seele und erschließen andere Dimensionen der Wirklichkeit. Es mag dunkel sein, kein Licht ist da, und doch siehst du Wunder.

Auf einer bestimmten höheren Stufe geschieht dies automatisch in jeder Situation; denn wir dürfen die Wahrheit nicht vergessen, dass dieses ganze materielle Universum nichts anderes ist als ein Selbstausdruck des unendlichen göttlichen Bewusstseins.

3. Tag

Da alle Wesen Teile des einen Wesens sind, welches eine Ganzheit bildet, hängt ihre Entwicklung von der Harmonie mit dieser Ganzheit ab. Die Vervollkommnung des Teils führt zur Einheit des Ganzen. Gegenseitige Liebe und Pflichterfüllung schließen die Treue dem Ganzen gegenüber ein und bewirken ein Gesegnetsein des Einzelnen und der Gesamtheit.

Da, wo es sich um selbstloses Dienen handelt, begegnen sich Religion, ethische Philosophie und soziale Wirtschaft.

Jeder dem Mitmenschen erwiesene Dienst entspricht einer uns selbst gewährten Wohltat.

Je mehr diese erhabene Grundlage des menschlichen Handelns erkannt und angenommen wird, desto so schneller wird sich die menschliche Entwicklung auf der Linie der Vollkommenheit und Vergöttlichung vollziehen.

4. Tag

Wenn wir göttliche Kräfte entwickeln, können wir erst wirklich sehen; wir können uns an unsere vergangenen Leben erinnern und anderen helfen, sich daran zu erinnern; oder auch eine See-le sehen, nachdem sie den Körper eines Menschen im Tode verlassen hat. All das sind Möglichkeiten.

Aber sie sind für uns im Augenblick nicht von Bedeutung. Wir müssen uns ausschließlich auf unsere eigene Entwicklung und unser Wachstum konzentrieren. Das Wissen von diesen Dingen ist nur notwendig als Hintergrund, damit wir erkennen können, dass nichts von allem, was wir tun, je verloren geht. Nichts wird geschenkt, alles muss aufgebaut werden. Auch wenn du in diesem Leben noch kein vollkommener Heiliger bist, im nächsten Leben wirst du einer sein, denn die Fähigkeiten und Talente, die du jetzt entwickelst, gehen nicht verloren.

5. Tag

Jesus erklärte, dass das Reich Gottes im Innersten des Menschen gegenwärtig ist. Hat Er damit die Würde des Menschen nicht zum Göttlichen erhoben? – Christus hat nicht gesagt: „Leidenschaft ist in euch.“ Er hat nicht gesagt: „Ihr seid vergängliche Sterbliche.“ Er hat auch nicht gesagt: „In euch ist ein denkender Verstand, der mit einem sterblichen Leib verbunden ist.“ Aber Er hat gesagt: „Das Reich Gottes ist in euch!“

Und das ist es auch, was uns das innere geistige Erleben offenbart! Das ist es, was jeder Mensch erkennt, wenn er die Erfahrung der höchsten Wahrheit gesucht und gefunden hat.

6. Tag

Wie leicht ist man versucht, den Menschen für etwas zu halten, was er gar nicht ist.

Es bedarf der inneren Ruhe und der geduldig stillen Weisheitserkenntnis, um etwas von dem zu erfassen, was der Mensch letztlich ist. Wie schnell stürzt man sich in falsche Schlüsse und benützt die allgemeine menschliche Unwissenheit, um irgendwelche „einleuchtenden“ und sensationellen Theorien in die Welt zu setzen, die dann aber der Menschheit nur Schaden zufügen.

Wir müssen unseren Standpunkt immer wieder überprüfen und kritisch gegenüber den eigenen Anschauungen sein, um zu erkennen, wieviel sie wirklich wert sind, und schließlich auch bereit zu sein, sie wieder zu verwerfen.

7. Tag

Es ist besser, wenn wir uns nicht auf das verlassen, was aus den begrenzten Wissenschaften hervorgeht. Wo es um das Ziel und die Führung im Leben geht, sollten wir niemand Geringerem als Jesus Christus folgen, um dem einmal erkannten Ziel im Licht zeitlos gültiger Erkenntnis über das Wesen des Menschen entgegenzustreben.

Jesus erhebt den Menschen auf die denkbar höchste Stufe von Würde und Wert, Sinn und Bedeutung, wenn er sagt: „Ihr seid Söhne Gottes“.

8. Tag

Das Königreich des Himmels in uns ist voll von Möglichkeiten und Kräften. Alle Vollkommenheiten des „Vaters“sind in uns.

Dieses Königreich des Himmels ist Christus selbst.Es ist der höchste Zustand des Bewusstseins überhaupt. Es ist in jedem, und alle sind in ihm. In ihm sind wir alle eins und unvergänglich.

Je mehr wir den inneren Gehalt des Bewusstseins erleben, desto höher und wahrer ist unsere Sicht des Menschen, und desto erhebender und umwandelnder wirkt sie sich aus.

9. Tag

Der Mensch soll vom Ewigen in sich berührt sein und die Wunder aus sich entfalten, die in seinem inneren Bewusstsein ruhen.

Da Christus in uns ist, ist wundervolle Liebe in uns, und etwas von dieser Liebe soll auch in unserem Verhalten im Alltag zum Ausdruck gelangen.

Da Christus in uns ist, ist unendliche Erkenntnis in uns. Höhere und immer noch höhere Fähigkeiten des Bewusstseins sollen in uns wirksam werden.

Wir müssen aus der unbegrenzten Freude Gottes heraus leben, aus dem Frieden, der alles Verstehen übersteigt.

Wir sollen aus dem Licht im Inneren leben.

10. Tag

Christus ist nicht nur das Licht der Welt, sondern das Licht in jeder Seele.

Er ist das Licht aller Lichter, das Licht allen Lebens im ganzen Universum. Er ist das ewige Licht.

Er ist die Wahrheit in uns. In dieser Wahrheit sind wir ewig, unzerstörbar, ganz rein und allvollkommen, ganz voller Frieden, allwissend und voller Allmacht.

Alle Macht und Freiheit, Freude und Schönheit ist in dieser inneren Wirklichkeit in uns.

11. Tag

Die Augen können bloß sehen, die Ohren nur hören, die Zunge kann bloß schmecken oder kosten, die Haut nur spüren und die Nase nur riechen.

Alle diese Sinne sind aber im denkenden Bewusstsein – im Mentalbereich – zusammengefasst. Mit Hilfe yogischer Fähigkeiten – durch Hellsehen und Hellhören – kann man direkt durch dieses Bewusstsein sehen und hören. Diese Tatsache entwertet die westliche psychologische Theorie der Wahrnehmung.

Diese Ansammlung und Zusammenfassung von Sinnesorganen im Mentalgebiet ist sozusagen ein verdichtetes Sinnesorgan (Antahkarana). Letzteres könnte auch als das funktionierende Gemüt bezeichnet werden. Der Wunsch des menschlichen Gemüts nach Essen hat sich als Zunge, als Zähne und als Magen verkörpert. Wer das Gemüt beherrscht, dem gehorchen auch die Sinne. Wer die Sinne beherrscht, ist Herr auch über das Gemüt.

 

12. Tag

Das Gemüt oder das denkende Bewusstsein vermag ohne Hilfe der Sinnesorgane zu sehen, zu hören, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen, denn alle Sinne sind in ihm zusammengefasst.

Der menschliche Körper ist die Miniaturkopie der kosmischen Struktur und Organisation.

Prana, die Lebenskraft, belebt und beseelt diesen Organismus. Jedes der fünf Elemente (Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde) bildet einen Bestandteil des menschlichen Körpers.

Die Urenergie hinter allen Naturkräften ist Prana. Prana ist die sich offenbarende innerste Macht oder Essenz aller existierenden Kräfte. Das zerebrospinale System des Menschen bildet dessen feine, subtile Schalttafel. Die verschiedenen zarten psychischen Zentren beherrschen bestimmte Naturkräfte. Durch Beherrschung dieser im mensch-lichen Schaltbrett gelegenen vitalen astralen Zentren wird der Mensch zum Gebieter über jede Naturkraft.

13. Tag

Auch endlose materielle Güter, Werte und Reichtümer können dich niemals befriedigen. Vollkommenheit liegt nicht darin, Macht, Geld und alle anderen weltlichen Werte zu besitzen. Die helfen dir nichts. Vollkommenheit ist nur an einem Ort zu finden

– im Vater, im Reich Gottes.

Wer ist der Vater? – Er ist das Reich Gottes in dir. Das Reich Gottes in dir und der Vater sind ein und dasselbe. Das Reich Gottes in dir ist absolute Vollkommenheit. Gott ist absolute Vollkommenheit. Beide sind ein und dasselbe. Du sollst diese Vollkommenheit suchen, diesen Vater in dir selbst erfahren. Er wohnt in dir. Er ist die Seele deiner Seele, die Intelligenz deiner Intelligenz, das Bewusstsein deines Bewusstseins. Er ist die unendliche Stille, Freude und Vollkommenheit in dir.

14. Tag

Es gibt Bewusstseinszustände in dir, die so vollkommen sind wie der Vater im Himmel. Denke immer daran! Was erfährst du im Tiefschlafzustand? – Du erfährst eine Stille, welche dieselbe Stille ist wie die Stille in Gott.

In diesem Tiefschlafzustand, in diesem Bewusstseinszustand des Schlafs, erfährst du die vollkommene Stille und den Frieden Gottes.

Aber Tiefschlaf ist ein unvollkommener und unbewusster Bewusstseinszustand. Er verschwindet. Er löst deine innerlichen Probleme nicht. Die innerlichen und die äußerlichen Probleme ergreifen dich, sobald du deine Augen öffnest und aufwachst. Da gibt es kein Entrinnen.

 

15. Tag

Abgesehen vom unbewussten Tiefschlafzustand gibt es noch andere Zustände des Bewusstseins, in denen du die Vollkommenheiten Gottes bewusst erfahren kannst, zum Beispiel denmystischen Zustand.

Wie erlangen wir ihn? – Du musst zuerst dein Herz reinigen und ethisch-moralische Vollkommenheit erstreben und erlangen.

Du sollst Gott lieben mit aller Kraft deines Herzens, deines Willens und deiner Seele. Du sollst dein Auge einhellig machen, auf das Göttliche konzentrieren, dein Leben rings um die allsehende, allwissende, allgegenwärtige Gottheit zentrieren.

Beschäftige dich innerlich mit dieser Stille, diesem Frieden, dieser Freude Gottes.

16. Tag

Es gibt etwas in dir, das unsterblich ist. Das ist der Grund, dass du nie sterben willst; du liebst die Unsterblichkeit.

Weil diese Unsterblichkeit unendliche Freude ist, ist das unsterbliche Wesen in dir auch unendliche Freude; auf diese Freude willst du nicht verzichten. Es ist dein eigentliches Wesen, dein wahres Wesen. Es vergeht niemals. Es ist immer da und alle vierundzwanzig Stunden verfügbar.

Es ist diese Unsterblichkeit, diese Freude, diese Vollkommenheit in dir, die du liebst.

17. Tag

Gott ist dein Selbst. Gott ist deine Seele. Gott ist dein unsterbliches Leben. Du liebst diese Seele der Seele in dir von Natur aus, diese Freude, diese Unsterblichkeit, diese Vollkommenheit.

Dasselbe unsterbliche, vollkommene Wesen – das Reich Gottes – sollst du auch in deinem Nächsten lieben.

Du sollst lernen, Gott in deinem Nächsten und allen Menschen zu sehen. Du sollst jeden Menschen als Gott selbst verehren. Nur dann wirst du jedem gerecht.

18. Tag

Sei entschlossen, die Quelle aller Glückseligkeit, das Zentrum endlosen Wissens und endloser Weisheit, die Macht über alle Mächte, das Leben des Lebens zu finden, wahrzunehmen, zu erfahren und zu besitzen!

Was ist besser, den Schöpfer selbst oder eine von seinen vielen Schöpfungen zu besitzen? – Sicher ist es besser, den Schöpfer selbst zu besitzen. Wer ist dieser Schöpfer? – Gott!

Sei entschlossen, diesen Gott zu erfahren. Denke an diesen Gott. Fühle seine Anwesenheit! Pflege intime Beziehungen zu diesem Gott! Führe innerliche Zwiegespräche mit Ihm! Wiederhole seinen Namen. Rufe Ihn wieder und immer wieder an! Nimm Ihn in dein Herz hinein, und du bekommst alles dafür.

19. Tag

Entfalte deine Unterscheidungskraft! Finde heraus, was das Wertvollste im Leben ist, das Geheimnis deines wahren Glücks

– des nie endenden Glücks; das Geheimnis deines wahren Lebens – des nie endenden Lebens; das Geheimnis deiner wahren Freude – der nie endenden, ewigen Freude!

Lebe für dieses allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Reich Gottes, für Gott selbst!

Dieser Gott ist die Seele deiner Seele, und deshalb bist du dieser Gott, das heißt, dieser Gott wohnt in dir. Er ist nicht von dir zu trennen. Man kann dich von deinem Körper trennen, aber niemand kann dich von diesem Gott trennen; Er wohnt direkt in jenen Fähigkeiten in dir, mit welchen du die äußere und die innere Welt wahrnimmst.

20. Tag

Je intensiver wir uns bewusst sind, dass wir nur der Körper sind, desto mehr werden wir von Angst ergriffen.

Wir fürchten einen plötzlichen Tod oder dass uns sonst etwas zustoßen könnte. Alle möglichen, unnötigen und unbegründeten Ängste überfallen uns.

Sobald wir jedoch wissen, dass uns der allmächtige Gott beschützt, der uns um unser selbst willen liebt, verschwindet alle Angst, auch wenn wir unter Schnee be-graben, im Ozean versunken oder in einer kleinen Zelle eingeschlossen wären.

21. Tag

Ein allerbarmendes Herz, ein allmächtiges Wesen ist immer bei uns und beschützt uns.

Wenn wir dieses Gefühl erzeugen können, werden wir nicht allein in unser Zimmer gehen oder in unser Auto steigen, sondern Gott wird uns begleiten.

Er geht mit uns, wohin wir gehen, und Er steht neben uns, wo immer wir uns auch aufhalten.

Wenn dies zu unserer starken inneren Überzeugung wird, werden wir furchtlos.

22. Tag

Kultiviere die Disziplin der innerlichen Überzeugung: „In mir ist das, was unvergänglich ist. Lass den Körper fahren! Was macht es schon? Was ist es, das stirbt? – Das äußere Kleid – ein Fetzen Stoff. Wenn dieser Fetzen Stoff zerstört wird, werde ich aus der Hand der Gottheit eine neue, göttliche Form erhalten. Warum soll ich mir also Sorgen machen? – Gottes Gnade genügt mir vollkommen.“

Wenn du diese Einstellung beibehalten kannst, wird dein Körper schön, stark und gesund.

23. Tag

Was ist das Wesen Gottes? – Es ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend, allliebend, allbarmherzig.

Sage dir: „Gott ist mein Vater, meine Mutter, mein Liebling, mein Juwel und mein Schatz. Er ist meine Festung und mein Alles. Ich werde mit Ihm sprechen, und Er wird mit mir sprechen. Er hat mich erschaffen. Ich bin sein Kind. Ich bin seinem Herzen lieb. Er ist meine Stütze und meine Stärke. Was ist Er und wo ist Er? – Er ist überall: In diesem Buch, an diesem Ort, in diesem Tisch, im Stuhl, auf dem ich sitze, in meinem Herzen, in meinen Augen, in den Blumen, die auf dem Tisch stehen, im leeren Raum, in der Luft – überall ist Er als universales, allgegenwärtiges Bewusstsein. Er ist dynamisch tätig; Er drückt sich selbst in der ganzen Schöpfung aus. Er ist bereit, alle Vollkommenheiten des Königreichs des Himmels über mich auszugießen.“

Tagein, tagaus müssen wir Gedanken wie diese hegen, wollen wir unsere Beziehung zu Gott zu einer lebendigen Erfahrung machen.

24. Tag

Iss nie etwas, ohne es vorher in Gedanken Gott anzubieten, und iss so, als ob Gott dich mit seiner eigenen Hand füttern würde. Nimm alles, was du zu dir nimmst, als Medizin und Kraft Gottes zu dir.

Bestätige dir immer wieder, dass das Licht Gottes in dir ist, dass das Bewusstsein in dir unsterblich ist und die Angst vor dem Tod bedeutungsloser Unsinn ist.

25. Tag

Wo immer du auch sein magst, je einsamer du bist, je dunkler der Ort, an dem du dich aufhältst, je eingeschlossener du bist, desto stärker ist auch der Schutz, den du erhältst. Denn das allmächtige Wesen mit seinen Millionen Engeln umgibt dich von allen Seiten. Die Liebe Gottes erfüllt jeden Punkt des Raumes. Sie kann in einem einzigen Augenblick zu Billionen Engeln werden; eine solche Macht stellt sie dar.

Was verstehen wir unter „Engel“?

Engel sind die wohltätigen Kräfte und Mächte Gottes; es sind Persönlichkeiten Gottes, die überall zugegen sind.

Das Königreich des Himmels ist in dir.

 

26. Tag

Es wäre wunderbar, wenn du, während du in den Straßen spazieren gehst, während du arbeitest oder sonst irgendwie aktiv bist, stets das Gefühl pflegen würdest, dass Jemand bei dir ist, mit dir geht und dir über die Schulter schaut. Das ist kein Vorschlag oder eine bloße Idee: Es ist Wirklichkeit und Wahrheit.

Was ist die größte Wahrheit? – Die höchste Erfahrung erschließt uns die größte Wahrheit: Jemand ist immer da. Wer ist dieser Jemand? – Es ist eine Persönlichkeit der Allgegenwart und Allmacht, der Liebe, des Lichts, des Friedens und der Freude. Hat Gott eine Persönlichkeit? – Ja! Er ist unpersönlich, transzendent und hat doch eine Persönlichkeit. Er hört dir zu. Er hat auch Ohren. Er hat Augen. Er hat eine Form. Und trotz allem ist Er unpersönlich und hat keine Form, keine Augen, keine Ohren; Er ist allvollkommen, großartig, unbeschreiblich.

 

27. Tag

Es spielt keine Rolle, wie wie uns Gott vorstellen. Es ist besser, nicht so völlig auf einen einzigen Aspekt Gottes ausgerichtet zu sein, sondern alle Aspekte Gottes in unser Gottesbild mit einzubeziehen, um Fehler zu vermeiden und unsere Erfahrung umfassender, integraler und vielseitiger werden zu lassen.

Entwickle und pflege deshalb das Gefühl, dass dieser Jemand stets bei dir ist, dass Er mit dir geht, dass Er dein Beschützer, dein Geliebter, deine Herrlichkeit, deine Stärke, Schönheit und Gnade ist. Er ist überall, Er ist allliebend, Er ist allvergebend. Unsere Millionen Fehler sind keine Fehler in seinen Augen, und Er kann sie in einem Sekundenbruchteil wegwaschen. Diese wunderbare Persönlichkeit ist bei mir, wo immer ich auch sein mag. Ich fürchte mich nicht davor, unter Schnee begraben oder in die sengenden Flammen geworfen zu werden – eine solche Überzeugung muss erworben werden. Wenn eine solche Überzeugung dich durchdringt, bist du erleuchtet.

 

28. Tag

Was ist die Gegenwart Gottes? – Schönheit. Was ist das Wesen Gottes? – Friede, alles durchdringender Friede.

Was macht es für einen Unterschied, ob ich der König des ganzen Universums oder ein Bettler bin? – Beide Zustände sind flüchtig, vergänglich; es gab sie nicht vor hundert Jahren, und es wird sie hundert Jahre später nicht mehr geben: Sie sind eine vorübergehende Erscheinung, weiter nichts. Was macht es schon, ob die Leute mich als Engel oder Heiligen oder als schlechten Menschen sehen? – Nichts! Es ist nur eine äußerliche Angelegenheit.

Was ist wichtig, was zählt? – Die Gegenwart Gottes, die Liebe Gottes, das Licht Gottes: Das ist unser wirkliches Wesen.

Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen, Er hat seine eigene Vollkommenheit in uns hineingelegt.

 

29. Tag

Gebete haben keine Bedeutung, wenn sie mechanisch geworden sind oder man nur aus Gewohnheit betet, während die Disziplin des beständigen tiefen Nachdenkens und Nachforschens eine immer neue Herausforderung unserer Stärke und Intelligenz ist.

Du musst einerseits nachdenken, andererseits deine Gefühle aktivieren und deine Seele öffnen. Zudem musst du im äußeren Leben deine spirituelle Einstellung praktisch unter Beweis stellen, indem du alle äußeren Eindrücke umwandelst, überall nur Gott gewahrst und weißt: „Gott ist die einzige Wirklichkeit!“

Kannst du die Welt vollkommen machen? – Nein! Du kannst nur dich selbst vervollkommnen!

30. Tag

Die Menschen sind so unwissend; sie können die Gegenwart Gottes nicht erkennen. Sie vergessen. Sie schlafen und träumen, sie seien Teufel und benähmen sich wie Teufel. Sie träumen, dass sie schlechte Leute und Sünder sind.

Aber eine Zeit wird kommen, da sie aus ihrem Traum von einer schlechten und unvollkommenen Welt erwachen werden. Dann wird alles gut sein. Bevor diese Zeit aber kommt, lasst uns versuchen, an den Freuden des Königreichs des Himmels, so weit es uns möglich ist, teilzuhaben.

Wenn Irrtümer geschehen müssen, dann soll es nicht durch uns sein. Wenn die anderen von Angst und Sorge erfüllt sind, soll uns das nicht kümmern; lasst uns frei sein davon!

31. Tag

Wir müssen unsere Einstellung ändern und uns vervollkommnen!

Die Menschen sind so unwissend; sie können die Gegenwart Gottes nicht erkennen. Sie vergessen. Sie schlafen und träumen, sie seien Teufel und benähmen sich wie Teufel. Sie träumen, dass sie schlechte Leute und Sünder sind.

Aber eine Zeit wird kommen, da sie aus ihrem Traum von einer schlechten und unvollkommenen Welt erwachen werden. Dann wird alles gut sein. Bevor diese Zeit aber kommt, lasst uns versuchen, an den Freuden des Königreichs des Himmels, so weit es uns möglich ist, teilzuhaben.

Wenn Irrtümer geschehen müssen, dann soll es nicht durch uns sein. Wenn die anderen von Angst und Sorge erfüllt sind, soll uns das nicht kümmern; lasst uns frei sein davon!

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August 2012

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 37, Nr. 430

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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