Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 1994

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Wenn Du beginnst, das Mantra oder den Namen Gottes zu wiederholen, sollte Dein Herz vor Hingabe schmelzen. Herz, Wille, Bewusstsein - alle sollten sich in die Liebe, die Verehrung und in die Gemeinschaft mit dem Göttlichen hinein auflösen.

Wenn Du den Namen des Göttlichen hörst, sollte Dein ganzes Wesen eine Veränderung erfahren. Auf allen Ebenen Deines Wesens sollte die Schwingung des Namens Gottes widerhallen und eine Antwort in Form tiefgreifender Veränderungen hervorrufen. Eine überwältigende Erkenntnis des Göttlichen, eine tiefe Liebe zum Göttlichen sollten jede Wiederholung des Namens Gottes begleiten.

2. Tag

Alles geschieht durch göttliche Gnade.

Wenn Du während Deines ganzen Lebens auch nur zwei Minuten echte Meditation über das Göttliche zustande gebracht hast, ist Dein Leben gesegnet.

Ein Zustand wahrer Meditation ist nicht so leicht zu erreichen, denn der menschliche Geist ist ruhelos und in der Erfahrung der Vielheit gefangen. Es ist schwierig, Gottgedanken zu erzeugen und sie den ganzen Tag über aufrechtzuerhalten.

Wenn Du dies aber kannst - vielleicht nach langer Übung und vielen Fehlschlägen - dann bist Du gesegnet.

3. Tag

Die Atmosphäre der Welt ist rein, wenn Reinheit in Dir ist. Ein einziges Aussprechen der Silbe OM lässt die Erfahrung Gottes aufleuchten, wenn Du rein bist. Doch unglücklicherweise ist die Atmosphäre der Welt heutzutage so verschmutzt und Dein Herz ist mit Unreinheiten angefüllt, so dass ein millionenfaches Aussprechen der Silbe OM noch nicht ausreicht, Dir Erleuchtung zu geben.

Bist Du aber ernsthaft und fährst mit Deinen geistigen Übungen und der Wiederholung des OM fort, dann wirst Du mehr und mehr gereinigt, und der Tag wird kommen, an dem ein einziges Aussprechen der Silbe OM genügt, um die Erfahrung der Wahrheit zu erlangen.

4. Tag

Stecke Dir ein hohes Ziel, dann wird sich ein Fortschritt einstellen, der diesen Namen verdient.

Stelle Dir vor, dass die Erlösung der ganzen Menschheit von Dir abhängt, und Du alle Deine Kräfte einsetzen musst, um dieses Ziel zu erreichen. Dann wirst Du wenigstens für ein paar Menschen in Deiner Umgebung eine Hilfe auf dem Weg zur Gotterfahrung sein.

 

5. Tag

Das Geheimnis des Fortschritts auf dem geistigen Weg liegt nicht darin, dass man aufgibt, wenn einige Hindernisse auftauchen, sondern darin, dass man den Weg trotz aller Hindernisse und Misserfolge weitergeht, bis man das Ziel erreicht hat.

Wenn Du nachgibst, werden Dich die Probleme, die sich Dir in den Weg gestellt haben, vollständig überwältigen, und Du wirst die Gelegenheit verlieren, Deine innere Kraft, die Du brauchst, um auf dem Weg fortzuschreiten, weiterzuentwickeln.

 

6. Tag

Der einzige Weg, den geistigen Fortschritt zu sichern, ist das beständige Aufrechterhalten Deiner geistigen Übungen unter allen Umständen.

Lass den Strom des Namens Gottes sich ohne Unterbrechung auf den Felsen der menschlichen Natur ergiessen. Unterbrich diesen Strom nicht, auch nicht einen einzigen Tag, eine einzige Stunde, eine einzige Minute, und nach einer beträchtlichen Zeitspanne wirst Du eine grosse Veränderung bemerken.

7. Tag

Erkenne,

dass das Göttliche

wirklicher ist als die Luft,

die Dich umgibt und

gestalte Dein Leben

dieser Erkenntnis

entsprechend.

8. Tag

Hege unter keinen Umständen, aus keinem Grund einen falschen Gedanken, ein falsches Gefühl.

Lass hingegen Dein Herz von göttlichen Gefühlen überfliessen und mach Deinen Geist zu einem Lagerhaus zahlloser göttlicher Gedanken.

Möge Dein ganzes Leben ein Segen für Dich und die gesamte Schöpfung sein.

9. Tag

Da das ganze Universum seiner Substanz nach psychisch ist, kann es vom psychischen Prinzip im Menschen umgeformt werden. Alles kann ihm auf die Weise erscheinen, wie er es wünscht. Wenn er alles als das Göttliche erfahren möchte, kann er alles als das Göttliche erfahren. Doch ist sein gegenwärtiger mentaler Zustand so niedrig und primitiv, dass er, obwohl die höchste Wirklichkeit überall zugegen ist, nichts als Unglück, Elend, Probleme und Schwierigkeiten erfährt.

Erfahrung und Offenbarung zeigen aber, dass Materie, Leben und Geist aus der gleichen Substanz - das höchste Bewusstsein genannt - geformt sind.

10. Tag

Das Herz des geistig Strebenden schlägt immer mit Gedanken wie diesen:

"Ich bin in der unmittelbaren Gegenwart des Göttlichen. Um mich herum ist unendliche Schönheit, unendlicher Friede, unendliche Kraft, unendliche Weisheit und die unendliche Gnade Gottes. Ich bin höchst gesegnet. Gott ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend. Mein Leben ist schön in Gottes Liebe, Licht und Leben.

Ich bin glücklich, weil ich Gottes unendliche Glückseligkeit in mir trage. Jede Zelle meines Wesens ist von Frieden erfüllt, weil ich den unendlichen Frieden Gottes in mir beherberge. Ich bin stark, weil in meinen Knochen, in meinen Augen, in meinem Willen die unendliche Kraft Gottes gegenwärtig ist. Ich bin unsterblich, weil ich in der direkten Gegenwart des Göttlichen lebe. Alles ist für alle Zeit schön, und ich bin dreifach gesegnet."

11. Tag

Dieses Universum ist ein organisches Ganzes. Der in einen See geworfene Stein erzeugt konzentrische Wellen, die sich über die ganze Wasserfläche ausbreiten. Genauso ist es, wenn Du das Mantra wiederholst: seine Schwingungen erreichen auch den letzten Winkel der Schöpfung.

Sei darum ernsthaft und nütze jede Minute, solange Deine Gesundheit gut und die Zeit günstig ist, um Dich ans Göttliche zu klammern. Du kannst Dich nicht auf morgen verlassen. Dieses Morgen kommt nie, und wenn es kommt, ist es beladen mit schlechten Nachrichten, Krankheit und vielen anderen Problemen. Du kannst Dich nicht auf die Zukunft verlassen. Du musst die Gelegenheit der Stunde nutzen, Dein Bestes tun, die Gegenwart des Göttlichen jetzt erspüren.

Was Du morgen an Gutem zu tun beabsichtigst, tue heute, und was Du heute tun willst, tue jetzt sogleich.

12. Tag

Bitte das Göttliche, Dir einen starken, unerschütterlichen Glauben zu schenken. Klammere Dich ans Göttliche, als ob Du nur noch eine Stunde zu leben hättest.

Bitte das Göttliche, Dein Gesicht in beständiger Heiterkeit erblühen zu lassen, einer Heiterkeit, die dem felsenfesten Vertrauen auf Gott entstammt.

Bitte das Göttliche um mehr Gnade, mehr Licht, mehr Reinheit, mehr Stärke, mehr Weisheit, Frieden und Glück.

13. Tag

Das Leben ist sehr kostbar und sehr gefährlich. Setze Dich deshalb schnellstens mit dem Göttlichen in Verbindung. Werde Dir immer intensiver des Göttlichen bewusst. Berühre das Göttliche auf jede erdenkliche Weise.

Lass das Göttliche Dein ganzes Wesen beherrschen.

14. Tag

Wenn ein Mann eine Frau betrachtet oder eine Frau einen Mann, entstehen leidenschaftliche Gefühle.

Wenn ein geistig gesinnter Mensch ein Bild des Göttlichen betrachtet, ist sein Herz sofort von Hingabe, Liebe, Weisheit und Erleuchtung erfüllt.

Betrachte innerlich stets das Bild des Göttlichen - gleich wo Du bist und was Du auch tust -, damit immer Hingabe, Liebe, Weisheit und Erleuchtung Dein Wesen erfüllen.

15. Tag

Stimme Dein Bewusstsein auf das innere, erleuchtende Bildnis und die Musik des Göttlichen ein.

16. Tag

Ob Du Deine Augen offen oder geschlossen hast, erblicke immer nur das schöne, Frieden, Freude und Weisheit spendende Licht des Göttlichen.

Sinke hinein in den Ozean des schönen, vollkommenen göttlichen Lichtes. Festige Deine auf diesen wunderbaren Ozean des Lichtes gerichtete Konzentration der allsehenden, allwissenden und auf alles antwortenden göttlichen Gegenwart.

17. Tag

Verstärke Deine Hingabe ans Göttliche und lass alle persönlichen Absichten und kleinlichen Gefühle fallen.

18. Tag

Alle Naturkräfte verrichten eine grossartige Arbeit. Schau, wie die Luft Millionen von Menschen am Leben erhält. Wenn die Pflanzen, die Früchte und das Korn nicht wachsen würden, wie könntest Du Dich dann ernähren? Die Natur vollbringt Wunder. Alle Naturkräfte sind produktiv und zuverlässig. Die Sonne sagt nicht: "Heute habe ich keine Lust zu scheinen."

Ahme die Naturkräfte nach und sei produktiv, indem Du alle Kräfte, die Dir zur Verfügung stehen, voll entfaltest und ohne Unterlass zum Einsatz bringst.

19. Tag

Entschliesse Dich in Deinem Herzen, das Göttliche jetzt zu erfahren, in dieser Minute.

Jetzt ist die Zeit, die unendliche Freude und die unendliche Stärke des Göttlichen zu manifestieren.

Werde jetzt zu einem Segen für die Welt.

 

20. Tag

Du kannst Dich nicht vor dem machtvollen Auge Gottes verstecken.

Denke darüber nach, dass das Göttliche Dich zu jeder Zeit beobachtet - intensiver als jemand, der Dir gegenübersitzt und Dich anstarrt.

Vertiefe deshalb Deine geistigen Anstrengungen und wiederhole den Namen Gottes mit grosser Ausdauer.

21. Tag

Vermehre weiterhin die Reinheit Deines Herzens, und Du wirst Gott berühren. Nur harmonische Ereignisse und Erfahrungen werden dann in Dein Leben treten. Wenn trotzdem irgend etwas Disharmonisches sich Dir naht, kann es nicht lange bleiben. Es fühlt sich ungemütlich in Deiner Nähe und läuft davon.

22. Tag

Es ist eine Gnade Gottes, wenn Du Dich in einer geistigen Umgebung wohl fühlst, wenn von selbst geistige Gefühle in Deinem Herzen aufsteigen, wenn Du alle Universen an dem Platz findest, an dem Du gerade bist.

Der weltlich gesinnte Mensch durchwandert ruhelos die Städte der Welt auf der Suche nach Vergnügen. Der geistige Mensch findet das ganze Universum da, wo er sich gerade aufhält und schaut nicht einmal zum Fenster hinaus.

Nur das, was in Dir selbst geschieht, bestimmt Dein Glück oder Unglück.

23. Tag

Jede kleine Störung in Herz oder Geist liegt wie ein grosser Berg auf der Seele und hindert Dich am Fortschreiten auf dem geistigen Weg.

Die Wirkung, selbst einer kleinen Störung, dauert Tage an. Anstatt dass Du mit Gotterfahrung erfüllt bist, bist Du dann mit kleinen, nutzlosen Dingen beladen.

24. Tag

Beleidige andere nicht. Lass Dein Ego nicht in Aktion treten. Sei immer demütig, immer bereit zu helfen. Stelle Dir vor, Du seist nichts als Staub zu Füssen der Leute um Dich herum.

Wenn Du Dich selbst nicht auf diese Weise betrachtest, gewinnt der Stolz - das Ego - die Oberhand, und Gott wird aus Deinem Leben verschwinden.

25. Tag

Verlange mehr von Dir selbst.

Diszipliniere Dich noch mehr.

Werde noch demütiger.

Dein Körper ist nicht gross, Dein Gemüt ist nicht gross, Dein Reichtum ist nicht gross, nur der göttliche Geist in Dir ist gross. Lass diesen wirken, nicht Deinen Körper, nicht Deine Energie, nicht Dein Ego, nicht Deine Intelligenz. Lass die Wahrheit - das Göttliche - Dein Leben beherrschen, dann wirst Du finden, dass der Platz, an dem Du gerade bist, der grösste Himmel ist, und Du kannst mit dem Göttlichen in jeder Lebenslage kommunizieren.

 

26. Tag

Geistige Grösse

erreichen wir nur,

indem wir

in aller Stille

geistige Qualitäten

entwickeln.

27. Tag

Wenn Du geliebt

werden willst,

liebe!

28. Tag

Das menschliche Individuum wird beständig von irgendwelchen Dingen verfolgt.

Einige werden von eingebildeten Ängsten, andere von Hassgefühlen oder sonstigen alten Eindrücken verfolgt.

Ersetze all das durch den Eindruck des Göttlichen. Wiederhole ununterbrochen das Mantra, bis der finstere Spuk der Unwissenheit verschwunden ist und die Morgensonne des göttlichen Bewusstseins aufsteigt.

 

29. Tag

Ein einziger Augenblick der Untätigkeit ist sehr gefährlich. Das nämlich ist die Zeit, in der Du in einem niedrigeren Zustand bist, in dem alle Arten von Ängsten und Problemen aufsteigen.

Um solche Augenblicke zu vermeiden, musst Du Dich mit grösstem Eifer und höchster Intensität auf Dein geistiges Leben konzentrieren.

30. Tag

Hingabe ans Göttliche ist der grösste Schatz. Alles andere vergeht.

Nur Hingabe kann Dich mit dem Göttlichen vereinigen.

Löse den physischen Körper durch beständige und intensive Mantrawiederholung auf und entwickle den Mantra-Körper. Lass jeden Teil Deines Körpers mit der göttlichen Mantrakraft erfüllt sein.

 

31. Tag

Das Herz des geistig Strebenden sagt stets:

"Das Göttliche ist in meinem Leben in der Form meiner Umgebung anwesend. Gott ist jetzt bei mir in der Form der Menschen um mich herum. Gott erfüllt mit Seiner Gegenwart meine Augen und meine Hände, meinen ganzen Körper, mein Denken und Fühlen. Mein Name und meine Natur ist Frieden, Freude, Weisheit und Stärke.

In allen Umständen, zu jeder Zeit bin ich durch das Mantra im höchsten Bewusstsein Gottes verwurzelt."

Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

August 1994

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 19, Nr. 214

World Wide Web Edition 2003