Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 2004

Kalender Jan2000



1. Tag

Identifiziere dich mit der Natur des unendlichen Lichts, mit der Unendlichkeit, mit dem grenzenlosen Frieden Gottes, nicht mit dem Körper, in dem du dich aufgrund des Karmas befindest, nicht mit irgendetwas in deiner Umgebung.

Ziehe dein Bewusstsein aus dem Körper und aus der Umgebung zurück und identifiziere dich mit der Liebe, dem Frieden und der Gnade Gottes. Nimm von Zeit zu Zeit Abstand vom Körper und sage dir: "Ich brauche nicht zu essen, ich werde von Gott erhalten. Mein Wesen ist unendliche Fülle." Identifiziere dich mit der Unzerstörbarkeit Gottes und ziehe dich aus dem Körper, der zerstört werden kann, zurück.

Diese Disziplinen müssen innerlich über eine lange Zeit ohne Unterbrechung aufrechterhalten werden, wenn du dir des geistigen Fortschritts sicher sein willst.

2. Tag

Die Erde ist glücklich, wenn ein Heiliger über sie geht, und findet als Folge davon Frieden.

Wenn es andererseits zu viele ungerechte Leute gibt, dann weint und bebt die Erde, Naturkatastrophen ereignen sich: Die Erde hat ihr eigenes Bewusstsein.

Energie ist überall anwesend, ob die Materie belebt ist oder nicht; sogar Tische und Löffel haben ihr eigenes Leben, ihre eigene Seele und ihre eigenen Augen, um zu sehen. Es ist genauso viel Energie in ihnen wie in dir. Wenn keine Energie in ihnen wäre, wenn kein Bewusstsein in ihnen wäre - sei es auch nur in rudimentärer, latenter Form -, dann könnten sie ihre Form nicht ändern. Wasser ist Veränderungen unterworfen, weil Energie in ihm enthalten ist. Bei niederen Temperaturen wird Wasser hart wie Stein - es gefriert. Erhitzt man es, verdampft es und wird unsichtbar.

Alles ist mit Energie erfüllt, und hinter der Energie ist Bewusstsein - das allsehende Bewusstsein. Dieses ist die Seele von allem. Auch die Erde hat ihre eigene Seele. Sie ist Zeuge deiner guten und schlechten Handlungen. Du wirst jede Sekunde von tausend Augen beobachtet. Deshalb lass dein Leben göttlich werden und betritt das Königreich des Himmels bewusst.

 

3. Tag

Gott ist nicht jemand, der weit von uns entfernt ist. Er ist die eine göttliche Energie, die alles um uns herum durchdringt und die von uns genutzt werden kann. Gott ist das Licht, das vom Licht in uns wahrgenommen werden kann. Gott ist unendlicher Frieden, hier und jetzt in uns gegenwärtig, bereit, sich auszudrücken; bereit, von uns erfahren zu werden. Gott ist eine Gegenwart voller Erkenntnis, voller Glückseligkeit, voller Kraft.

Versuchen wir, mit Hilfe des Mantras mit dieser Gottheit zu kommunizieren. Alle anderen Hilfen sind nicht von ähnlich großer Wirkung wie die Silben, die Gottes Wesen verkörpern. Diese Silben gehören nicht einer menschlichen Sprache an, sie existieren ewig in der Natur, im Herzen des Kosmos und der inneren Seele - der göttlichen Seele - des Menschen. Diese Klänge, die in sich alle Vollkommenheiten Gottes tragen, müssen genutzt werden, um Gottes Licht und Energie, Gottes Frieden und Freude in uns zu erwecken.

Gott ist eine alles einschließende Substanz. Alles kannst du von Ihm haben - hier und jetzt.

4. Tag

Wenn du heißes Wasser willst, musst du den Wasserhahn aufdrehen. Wenn du Feuer haben willst, brauchst du nur ein Zündholz anzuzünden. Genauso kannst du von dieser alles einschließenden Substanz, die Gott ist und unendliche Schätze enthält, alles bekommen - jetzt im Augenblick.

Wie im Traum alle möglichen Dinge erschaffen werden können, so können alle möglichen Dinge von dieser alles einschließenden Substanz erschaffen werden. Alles befindet sich in ihr. Sie ist wertvoller als dein Atem, wirklicher als deine Knochen, lichterfüllter als deine Augen.

5. Tag

Das Geheimnis des Erfolgs und der Entwicklung liegt darin, dass wir unsere Fähigkeiten voll entfalten und nutzen.

Wenn das Haus, das du bewohnst, zu klein wird für deine Zwecke, weil jede Ecke ausgenützt ist, dann ist die Zeit reif, einen Erweiterungsbau vorzunehmen.

Ebenso erweitert die Natur deine Fähigkeiten nur, wenn du die vorhandenen voll ausgenützt hast. Wenn du also wachsen und die nächste Stufe der Entwicklung erreichen willst, dann nutze hundert Prozent all deiner Fähigkeiten, und zwar zu jeder Zeit. Verlange nicht zu wenig von dir.

Je mehr du von dir verlangst, desto mehr entfalten und entwickeln sich deine inneren, verborgenen Fähigkeiten.

6. Tag

Wir leben in einer Welt der Echos: Was du gibst, kommt zu dir zurück. Was in deinem Geist geschieht, was du in deinem Herzen fühlst, geschieht in der äußeren Welt. Die Welt ist so schön oder hässlich wie du. Alles hängt von dir ab. Wenn du ein Heiliger bist, zeigt sich die Welt als Gott. Wenn du ein wirklich guter Mensch bist, kommen Hunderte von guten Menschen zu dir und dienen dir. Wenn du ein schlechter Mensch bist, wirst du dich in schlechte Gesellschaft begeben und von schlechten Leuten umgeben sein. Du wirst die Welt als einen Ort der Schlechtigkeit erfahren, voll von Übel und Leiden.

Alles, was in deiner Seele geschieht, kommt als Echo aus der Welt zu dir zurück. Die Welt ist wie ein Spiegel, der reflektiert, was in dir selbst ist.

7. Tag

Wenn du in Berührung mit Gott bist, erfüllt von innerem Glück, reflektiert die ganze Welt dein Glück.

Mache deshalb aus jeder Minute das Beste und berühre Gott, der die einzige Quelle wahren Glücks ist.

8. Tag

Wenn Krankheiten kommen, wirst du ihnen nicht entgehen; du kannst dich nicht selbst heilen. Wo ist deine Macht? Wo ist deine Freiheit? Wo ist deine Vernunft?

Wenn der Zorn in dir aufwallt, hast du nicht die Kraft, ihn zu beherrschen; du kannst ihm keine Befehle erteilen und ihm sagen, wie er sich benehmen soll. In welcher Hinsicht bist du besser als ein Tier?

Denke einmal in dieser Richtung weiter und schaffe die Voraussetzungen für ein edleres, stärkeres und wirklich freies Leben. Allenthalben bist du Sklave von hundert Dingen und gehst voller Stolz und Eitelkeit umher. Du bist stolz auf Dinge, die deinen inneren Untergang bedeuten.

Erkenne deine Situation und strebe danach, wirkliche Weisheit, wirkliche Freiheit zu erlangen.

9. Tag

Du schwingst hin und her zwischen einem Lächeln und einer Träne. Die Art und Weise, wie du von Objekten und Umständen versklavt wirst, ist tatsächlich Anlass zu großer Schande. Ein wirklich vernünftiges Individuum ist völlig verschieden von dem "vernünftigen Wesen", das du dir einbildest zu sein. Denke darüber nach, analysiere deine Situation! Das wird dir helfen, dich aus dieser misslichen Lage zu befreien, weiser, reiner und freier zu werden - wirklich frei, und infolgedessen von Glück, Frieden und Kraft erfüllt.

Denke ohne Unterlass über das unwandelbare, selbstleuchtende, vollkommene Bewusstsein in dir nach, das nicht dein Körper ist, das nicht deine Gedanken ist, die kommen und gehen. Du bist nicht identisch mit deinem Namen; du kannst ihn tausendmal am Tag ändern, und tatsächlich hast du Tausende von Namen in vergangenen Leben gehabt. Die Namen verändern sich; du bist nicht der Name. Denke also immer wieder über die Wahrheit nach: "Ich bin das unwandelbare, selbstleuchtende, vollkommene Bewusstsein." Ein solches Bewusstsein ist nicht Sklave der Umstände, es ist voller Vernunft, Freiheit, Frieden und Glückseligkeit. Es kann nicht getäuscht oder geplagt werden. Je mehr du diese Wahrheit erkennst, desto freier wirst du sein.

10. Tag

Es gibt nur eine Energie, und die ist überall. Es ist die unendliche, letzte und absolute Energie - Gott genannt.

Die Welt ist eine Manifestation dieser Energie. Alle Arten von Energie, die wir in der Welt beobachten können, sind begrenzte Selbstmanifestationen und Ausdrucksweisen der letzten, höchsten und unendlichen Energie. Und diese Energie drückt sich auf verschiedene Weise aus: Einmal wird sie Lebensenergie genannt, ein andermal mentale Energie, mechanische Energie, elektrische Energie, magnetische Energie und so weiter. Man kennt sie auch als psychische oder geistige Energie. In bestimmten Zusammenhängen tritt sie als Willenskraft auf, woanders wiederum erscheint sie als die Bewegung der Planeten und der Universen. Es gibt zahllose Formen und Wirkungsweisen von Energie; aus ihnen setzt sich das manifestierte Universum zusammen. Über diesen Energien und in ihnen befindet sich die unendliche, letzte Energie - Gott genannt.

11. Tag

Die höchsten mystischen Silben sind ein integraler Bestandteil des Bewusstseins Gottes.

Jedesmal, wenn du die mystischen Silben aussprichst, erzeugst du sofort die Gegenwart Gottes. Du merkst vielleicht nichts davon, denn die Sinne, auf die du dich verlässt, sind nicht fein genug, um sie wahrzunehmen.

Die mystischen Silben werden dich reinigen, umwandeln, umgestalten; und wenn du fähig bist zu sehen, was sie sind - wenn du diesen Entwicklungsstand erreicht hast -, dann wirst du Gott unmittelbar schauen.

 

12. Tag

Solange das Gemüt in irgendeiner Form beharrt, zum Beispiel als dein Körper, die Welt um dich herum, dein Name, deine Erfahrungen, deine Gedanken und Gefühle, solange kann es keine wahre Erfahrung Gottes geben.

Erst wenn dein Gemüt das Wesen Gottes annimmt und aufhört, der Körper zu sein, aufhört, die Welt, die du um dich herum erfährst, zu sein, kannst du Gott wirklich erfahren.

Das Gemüt muss sich selbst vergessen, es muss sich vergessen als der Körper, als die dich umgebende Welt, als die Erde unter deinen Füßen, als deine Gedanken und Gefühle.

In dem Augenblick, in dem das Gemüt sich selbst vergisst und die Form und Natur des Herzens Gottes annimmt, wird es göttlich, hat es die wahre Erfahrung Gottes.

13. Tag

Als einen vorbereitenden Schritt - und um eine entsprechende Atmosphäre für das Abenteuer der Gotterfahrung zu schaffen - entzünde Millionen von Kerzen zur Ehre des Göttlichen, lass dein Gemüt und dein Herz von einem blendenden Licht erleuchtet sein. Sieh nichts - weder innen noch außen - als ein grenzenloses Licht. Lass dieses Licht eins werden mit dem all-liebenden, allschönen, zeitlosen ewigen Licht. Stimme dich auf dieses Licht mit deinem ganzen inneren Bewusstsein ein und springe hinein in den unendlichen Ozean des göttlichen Bewusstseins.

14. Tag

Gott wohnt in den Herzen aller Wesen als Intelligenz.

Werde eins mit dieser Intelligenz; lass nichts anderes in dir und außerhalb von dir sein als diese Intelligenz.

Gott wohnt in allen Wesen als Licht und Liebe.

Werde eins mit diesem Licht und dieser Liebe während du das Mantra wiederholst. Werde eins mit dem Licht und der Liebe in den Herzen aller Wesen und verehre Gott auf diese Weise.

15. Tag

So, wie das ganze Feld der Traumerfahrung - alle Objekte, die ganze Reihe verschiedener Dinge, die du im Traum erfährst - das Produkt eines einfachen, reinen, strahlenden Lichts des Bewusstseins ist, so sind auch die Leute um dich herum, die Welt, das ganze Universum das Produkt des einen, einfachen göttlichen Bewusstseins.

Jene, die geistig völlig unwissend sind, sind unfähig, dies anzuerkennen.

Vertiefe die Erkenntnis und Erfahrung dieses einen, unendlichen göttlichen Bewusstseins, das als die Welt und alles Übrige erscheint, durch die Meditation. Lass dich nicht von äußeren Erfahrungen täuschen, sondern erfahre die Substanz; und diese ist von der Natur des unendlichen Lichts - von der Natur des Friedens, der Freude, Kraft, Gnade und Schönheit.

16. Tag

Gott ist unendlich wirklicher als die Menschen um dich herum, als die Knochen in deinem Körper.

Er ist die größte Wirklichkeit, die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, die Wahrheit aller Wahrheiten. Er allein ist.

Das ist meine innere Erfahrung. Das ist die Wahrheit. Das kann von allen entdeckt werden, die tapfer und intelligent sind. Überall ist Gottes Wirklichkeit zugegen.

17. Tag

Im täglichen Leben widersprechen sich die Erfahrungen, aber nichts kann der Erfahrung Gottes widersprechen. Die göttliche Gegenwart ist die zentrale Wahrheit allen Seins und Bewusstseins.

Der Tiefschlafzustand widerspricht dem Wachzustand, der Wachzustand widerspricht dem Traumzustand, und dieser wiederum dem Tiefschlafzustand.

Wenn du schläfst, existiert die Welt des Wachzustands nicht für dich; du bist dir ihrer nicht bewusst. Dein Wachzustand ist nicht durchgehend und dauerhaft, er wird vom Tiefschlafzustand abgelöst, dieser durch den Traumzustand, und diese drei Zustandsformen nehmen mit dem Tod des physischen Körpers ein Ende. Die Seele, die den Körper verlässt, geht in anderen Welten wiederum durch diese Zustände.

Alles verändert sich, nichts ist dauerhaft. Die Wahrheit allein ist von Dauer. Gott bleibt immer. Gott allein ist unwandelbar.

18. Tag

Du kannst nicht dein ganzes Leben lang wach bleiben; du kannst nicht dein ganzes Leben lang schlafen; du kannst nicht dein ganzes Leben lang träumen.

Die Wahrheit ist das, was ununterbrochen gegenwärtig ist.

Alles, was du im täglichen Leben erfährst, ist nicht die Wahrheit. Die Wahrheit wohnt direkt im Herzen deiner Existenz und wandelt sich nicht durch deine äußeren Erfahrungen.

Wahrheit ist das, was sich nicht verändert, das, was nicht im Widerspruch zu anderen Dingen oder Zuständen steht.

19. Tag

Was in uns ist dauerhaft? - Nicht die Gedanken, die kommen und gehen. Der Wachzustand endet, der Traumzustand und der Tiefschlafzustand hören auf. Nur das die Veränderungen erfahrende Prinzip in uns bleibt unverändert. Wir erfahren Freude und Schmerz. Freude und Schmerz kommen und gehen. Derjenige in uns, der Freude und Schmerz erfährt und unsere Erfahrungen überhaupt erst möglich macht, verlässt uns nie. Er ist immer bei uns; ohne ihn können wir nicht wissen, was Freude und Schmerz sind. Dieser Erfahrende kommt und geht nicht wie die Erfahrungen - er ist immer da. Die Kindheit kam und ging vorüber, jetzt ist sie nicht mehr da, aber derjenige, der sie erfahren hat, ist immer noch in uns anwesend. Etwas ist in uns, das immer da ist, das sich nicht ändert, das nicht überwältigt wird von Erfahrungen oder irgendeinem anderen Prinzip. Wenn wir diesen inneren Erfahrenden erkennen, wenn wir die wahre Natur dieses Erfahrenden in uns als die unwandelbare, zeitlose, unendliche Wirklichkeit erkennen, dann wird unser Leben in höchstem Maße gesegnet, wir verlieren alle Furcht und alle Probleme, wir verbleiben allezeit und in allen Wechselfällen des Lebens in einem Zustand von Glück, Frieden und Freude.

20. Tag

Die Erfahrungen, die wir durch die Sinne von der äußeren Welt gewinnen, sind nicht direkt; sie werden über den Umweg der Tätigkeit der Sinnesorgane gewonnen.

Wir haben von nichts in der Welt eine direkte Erfahrung. Das gilt auch für unseren eigenen Körper. Eine direkte Erfahrung haben wir nur vom Erfahrenden in uns. Wenn wir unseren Geist ruhig werden lassen und den Erfahrenden in uns beobachten, werden wir nach einiger Zeit mit diesem Erfahrenden verschmelzen oder eins werden. Alles andere fällt dann weg. Wir erfahren das Göttliche, indem wir zum Göttlichen werden; wir erfahren den Erfahrenden, indem wir zum Erfahrenden werden.

21. Tag

Der Erfahrende in uns schläft nicht, er ist zeitlos. Er war, ist und wird immer sein. Er ist Gott. Er ist die Grundlage unseres Seins; er ist unendliches Bewusstsein; er ist alles; er ist ein unerschöpflicher Schatz. Unsere Gedanken kommen und gehen, aber das, was unsere Gedanken kommen und gehen sieht, bleibt immer; wäre es einmal nicht da, wäre keine Erfahrung möglich. Deshalb ist der Erfahrende in uns Gott. Er ist allvollkommen. Es gibt keinen Ort, an dem er nicht wäre.

22. Tag

Die Wahrheit ist, dass wir zum Göttlichen innigere organische Beziehungen haben als zu irgendetwas außerhalb von uns in der Raum-Zeit-Welt.

Die Besten unter uns, die Edelsten unter uns, die erwachten und strebenden Individuen sind höchst gesegnet, weil sie sich dieser allsehenden, wunderbaren Kraft in sich, um sich herum und überall bewusst sind.

Sie leben ein doppeltes Leben: ein Leben an der Oberfläche, das jedoch äußerst effizient ist, und ein Leben in den Tiefen ihres eigenen Herzens, das in Gemeinschaft mit dem Göttlichen schlägt.

23. Tag

Wenn wir uns im Königreich des Göttlichen aufhalten, das heißt in unserem inneren Bewusstsein, haben wir bestimmte Erfahrungen - Erfahrungen ohne Zahl.

Wenn du zum Beispiel von diesem Zustand aus auf die Welt schaust, dann weißt du, dass du eins bist mit dem Baum, den du erblickst - du bist der Baum. Du weißt, dass du die Wolken bist, auf die du schaust. Du weißt, dass du das Meer bist, auf das du schaust. Du weißt, dass du das Tier bist, das du siehst. Du erkennst dich selbst durch alles, was dir bewusst wird. Du weißt, dass du die ganze Schöpfung bist.

Das ist eine Erfahrung. Solche Erfahrungen wirst du zu Hunderten haben, und danach wirst du wahrhaft göttlich sein; und das ist wiederum nur das Fundament für noch höhere Erfahrungen, die unbeschreiblich sind.

 

24. Tag

Versuche, während du das Mantra wiederholst, der Baum zu sein, die Wolken, Tiere, Städte, Menschen, Berge und Flüsse.

Wiederhole das Mantra als das Herz des Universums.

25. Tag

Was ist die Macht, die das Universum ins Dasein gebracht hat? Wer ist die liebende Mutter, die die ganze Schöpfung erhält? Wer ist der allmächtige Vater, auf dessen Schultern die ganze Schöpfung mit ihren Wundern ruht? Was ist jene Erkenntnis der Erkenntnis, die hinter den Worten steht, die ich zu dir spreche? Was ist jenes allwissende Bewusstsein, das hinter deiner Intelligenz steht, das versteht, was ich zu dir sage?

Kommuniziere mit dieser Macht der Mächte, diesem Licht der Lichter, diesem Leben des Lebens, diesem Königreich über allen Königreichen, diesem Vater aller Väter, dieser Mutter aller Mütter, der kosmischen, transzendenten, wunderbaren, unbeschreiblichen Mutter endloser Kräfte, endlosen Wissens und endloser Schönheit.

 

26. Tag

Es ist die Natur der Welt wie auch der Schlange, dich zu beißen. Lass es deine Natur sein, Honig auf die Welt zu gießen, auf die ganze Schöpfung.

Es ist die Natur der Welt wie auch der Wolken, den Sonnenschein zu verbergen. Fürchte die Wolken nicht, leuchte weiter, leuchte immer mehr, leuchte allezeit. Morgen sind die Wolken verschwunden. Bringe aber unter allen Umständen deine göttliche Natur zum Ausdruck.

27. Tag

So, wie die Welt ihre schmutzige menschliche Natur zeigt, so leuchte du mit Hartnäckigkeit als ein Licht Gottes. Entdecke das Göttliche, das die Mutter der Intelligenz und der Vater der Freude ist. Entdecke das Bewusstsein, das in aller Materie ist, das sogar das Leben des Frosches erhält, der unter einem Felsen in den Eingeweiden der Erde lebt.

Sei göttlich in deiner ganzen Natur, schlüpfe hinein in den Ozean der göttlichen Liebe, der Gnade, der Schönheit, der Kraft und der Erkenntnis.

Wie ein Wassertropfen seine Individualität verliert, wenn er in den Ozean fällt und eins wird mit ihm, so verliere auch du deine Individualität in der Meditation und werde eins mit dem Ozean des Königreichs Gottes.

 

28. Tag

Wo Licht ist, da ist Gott.

Wo Freude ist, da ist Gott.

Wo Reinheit ist, da ist Gott.

Wo Selbstlosigkeit ist,

da ist Gott.

Wo unbedingte Sanftmut ist,

da ist Gott.

Wo ein menschliches Herz

in Liebe zu Gott schlägt,

da ist Gott.

 

29. Tag

Wahre Freiheit besteht in unbegrenztem Bewusstsein. Wenn dein Bewusstsein auf den Körper oder die Sinneswahrnehmungen begrenzt ist, auf das Gemüt, auf den Willen oder die Psyche, dann bist du nicht wirklich frei.

Wahre Freiheit besteht in Unbegrenztheit.

Das Unbegrenzte, Grenzenlose ist die Wahrheit des göttlichen Bewusstseins in dir. Solange du dieses unbegrenzte göttliche Bewusstsein nicht erkennst, erfährst und bist, hast du keine wahre Freiheit.

30. Tag

Der Durchschnittsmensch befindet sich in einer schlimmen Lage: Leidenschaft und Ärger machen ihn zu ihrem Gefangenen, der Hass sperrt ihn in den Kokon seiner eigenen Bosheit ein. Er ist in jeder Hinsicht begrenzt. Er ist begrenzt an Reichtum, Wissen, Reinheit, Wohltätigkeit, Güte, begrenzt in seiner Fähigkeit zur Freude.

Der spirituell Suchende allein sucht wirklich nach Freiheit. Die höchsten Heiligen und Weisen allein haben wahre Freiheit, niemand sonst. Freiheit liegt im Geist, im Bewusstsein, in Gott, in der Wahrheit. Da allein gibt es unbegrenzte Freiheit, wahre Freiheit.

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September 2004

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 29, Nr. 335

Herausgeber: Omkarananda Ashram

Anton Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur

Tel: 052-202 19 03

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