Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 2014

Kalender Jan2000



1. Tag

Die Zukunft wird nicht beständig neu erzeugt; sie ist auch nicht unbestimmt und beliebig. Die Zukunft ist festgelegt und doch nicht ganz festgelegt; sie ist festgelegt insofern, als es sich um einen Prozess handelt, der einen Anfang und ein Ende hat. Und dieser Prozess folgt denselben Pfaden, die frühere Weltenschöpfungen schon gegangen sind und zukünftige gehen werden.

Der Mensch ist kein Sklave von Materie und Universum. Er kann während seines Aufenthalts im Universum aufsteigen, ja über dieses Universum hinausgehen. Das ist das Einzigartige in Bezug auf den Menschen: Er kann, wenn er will, grenzenlose Freiheit genießen und sich in einem Zustand der Transzendenz aufhalten. Während er sich in einem physischen Körper umherbewegt, kann er jenseits dieses Körpers sein. Während er in einem sich ständig verändernden Umfeld lebt, kann er in einem unwandelbaren Sein leben.

2. Tag

Überall ist Veränderung, außen und innen. Die Umwelt ändert sich, die Gedanken ändern sich – alles fließt. Und in dieser Umgebung, in diesem Verwirrspiel unaufhörlichen Wandels und atemberaubender Vielfalt lebt der Mensch mit einer ewigen Konstante in seinem eigenen Herzen, dem transzendenten Prinzip – Gott oder die Wahrheit genannt.

Inmitten des Strudels an Veränderungen gibt es etwas, das sich nicht ändert, niemals, das immer dasselbe bleibt, aber doch immer neu, immer vollkommen ist. Das zeigt die Erfahrung. Keine gedankliche Spekulation kann uns diese Tatsache eröffnen. Eben darin liegt die Ohnmacht der spekulativen Philosophie.


3. Tag

Das Universum ist in der Tat ein organisches Ganzes.

Das Leben ändert sich jeden Augenblick. Jeder Baum, zum Beispiel, ist ein lebendiges Ganzes, das unaufhörlichen Veränderungen unterworfen ist. Die Blätter wachsen, der Saft steigt auf, Blüten entstehen, die Blätter fallen ab.

Innerhalb des Baumes ist das Bewusstsein Gottes, die Energie Gottes. Dieses Bewusstsein Gottes ist Basis und Substanz für den Baum, für den Menschen, für das ganze Universum.

Da alles in Gott ist, und Gott als Basis und Substanz in allem wohnt, ist alles – der ganze Kosmos – auch in jedem Einzelnen, in jedem Menschen, in jedem Wesen enthalten.

4. Tag

Gottes Intelligenz ist grenzenlose Energie, sie ist auch die Quelle der Atomenergie. Gottes Intelligenz ist SuperAtomenergie, das heißt: In jeder kleinen, winzigen Zelle ist die unendliche Kraft des Göttlichen verborgen.

Überall ist seine Energie, seine Intelligenz, sein Bewusstsein gegenwärtig, Er ist die Basis für alles, was der Mensch erfährt, sieht, fühlt und denkt – für das ganze Universum, die Bühne seiner täglichen Erfahrung. Gott ist im ganzen Universum gegenwärtig. Er ist das Geheimnis hinter der integralen Zusammenfassung jedes einzelnen Individuums. Er steht hinter aller Harmonie im Universum. Chaotisch wie das Universum zu sein scheint, ist doch auch eine große Harmonie vorhanden, die alles zusammenfasst. Diese Harmonie verdanken wir der Anwesenheit der göttlichen Intelligenz, der göttlichen Energie.

5. Tag

Gott hat zwei Funktionen, zwei Aspekte: Er ist im Universum und erhält das Universum. Er ist in allem und alles ist in Ihm. Das ist der erste Aspekt.

Der zweite: Er ist jenseits des Universums, immer und ewig transzendent, unberührt, unberührbar. Das Universum kommt, das Universum geht, das Universum ist eine Illusion.

Warum ist das Universum eine Illusion? – Eben weil es kommt und geht!

Vor Milliarden von Jahren gab es kein Universum, und in Milliarden von Jahren wird dieses Universum nicht mehr existieren: Es wird ausgelöscht, zerstört. Es ist ein sich stets wiederholender Zyklus, ein endloses Spiel, ein Reich der Illusionen, des Wechsels und Wandels.

6. Tag

Will man die Wirklichkeit jenseits der Illusion erkennen, nützt es nichts, dieses Universum zu studieren und zu analysieren – ein unmögliches Unterfangen. Man muss durch die Kraft der Intuition, die Kraft der Seele, die Kraft der inneren Offenbarung in diese Wirklichkeit versinken, zu dieser Wirklichkeit werden. Das ist der einzige Weg, auf dem man Gott oder die Wirklichkeit erkennen kann. Und dann hat man eine klare Antwort, eine Antwort auf jede Frage, die sich in Bezug auf das Universum stellt. Erkenne Gott und du erkennst alles! Gewinne Gott und du gewinnst alles! Ohne Gotteserkenntnis bist du der größte Verlierer und du hast nichts, auch wenn dir alle Schätze dieser Welt gehörten.

Gott hat eine zentrale Bedeutung und Wichtigkeit für den Menschen. Gotterfahrung ist der Schlüssel zur Lösung aller Probleme im Universum. Ohne Gotterfahrung ist man verwirrt, verliert sich in Angst und unlösbaren Problemen.


7. Tag

Die Führung zur Erfahrung Gottes kann nicht von den im Dunkeln umhertappenden Philosophen kommen; sie kommt von den Heiligen und Mystikern, von den Menschen der Gotterfahrung.

Die Philosophen bauen wunderbare Gedankentürme, aber sie bewegen sich außerhalb der Wirklichkeit und Wahrheit: Sie irren im Feld der Unwissenheit umher. All ihre wunderbaren Überlegungen, Entdeckungen und Ideen sind immer noch in der Welt der Finsternis angesiedelt. Kein Gedanke, keine Erfahrung außerhalb des Unendlichen und Ewigen hilft uns dabei, das Ewige und Unendliche zu erfahren. Kein Gedanke, kein Gefühl, keine Entdeckung oder Erfindung außerhalb der unendlichen Wahrheit hilft uns weiter auf dem Weg zur Erfahrung der Wahrheit. All diese Gedanken, Gefühle, Entdeckungen und Erfindungen befinden sich im Reich der Finsternis.

8. Tag

Der wahre Philosoph ist ein Mystiker. Nur ihn kann man wahrlich als Philosophen bezeichnen, als Verkörperung der Weisheit.

Liebe und Weisheit sind ein und dieselbe Wahrheit.

Wo eine große Liebe ist, da findet eine große Befreiung statt – eine Befreiung wovon? – Befreiung von Raum und Zeit, Befreiung von allem, was man sieht, hört, fühlt, denkt.

Auch die großartigen, scheinbar lebensumwandelnden Gedanken der Philosophie sind nutzlos, wenn es um die Erkenntnis der Wahrheit geht.

In den Gedankensystemen der Philosophen gibt es keinen Gott, kein Reich Gottes, keine Wirklichkeit – auch dann nicht, wenn sie ständig davon reden.

9. Tag

Der Gedanke bleibt im Gedanken gefangen. Die direkte Erfahrung ist der Weg. Man muss Gott oder die Wirklichkeit direkt erfahren.

Die direkte Erfahrung ist eine unmittelbare Erfahrung, ohne den Umweg über ein Instrument der Erkenntnis, sei dies ein Sinnesorgan oder der Intellekt.

10. Tag

Gott allein ist unser wahres Wesen. Alles andere ist Illusion, Unwahrheit, Täuschung und nützt uns deshalb nichts.

Warum willst du wissen, was dieser menschliche Körper ist? – Bist du dieser Körper? – Du kannst dich außerhalb des Menschseins, außerhalb des Körpers, außerhalb der Schale des menschlichen Wesens stellen und die menschliche Geschichte betrachten.

Einer, der im Hier und Jetzt grenzenloser Weisheit, grenzenlosen Friedens, grenzenloser Freude und grenzenloser Erleuchtung lebt, hat kein Interesse, das menschliche Wesen betrachten zu wollen.

Er würde keinen Augenblick lang auf die Erfahrung des Grenzenlosen verzichten, um zu studieren, was der Körper, der Mensch oder das Universum und die Materie eigentlich seien.

11. Tag

Probleme lassen sich nicht lösen, solange man in der Zeitraumwelt oder irgendeiner beliebigen anderen Welt dualistischer Ordnung eingefangen ist. Dabei spielt es keine Rolle, wie wir diese Welt definieren und auf welche Ebene der Wahrnehmung wir sie platzieren: physisch oder psychisch, okkult oder unterbewusst; jeder Prozess läuft innerhalb einer wie auch immer beschaffenen Zeitraumwelt ab, innerhalb eines dualistischen Systems, doch sind wir nicht an den Aufenthalt in einer dualistischen Welt gebunden.

Während wir in der Welt sind, sind wir gleichzeitig auch nicht in der Welt. Was machen wir? – Wir errichten das Reich Gottes hier und jetzt in unserer Seele, in unserer Intelligenz – und in diesem Reich wohnen wir.

12. Tag

OM enthält das ganze Universum der Wirklichkeit – Gott selbst befindet sich in diesem OM.

Angesichts dieser Wirklichkeit sind alle philosophischen Systeme ein Kinderspiel. Jeder Philosoph versucht das System des Konkurrenten zu zerstören.

All diese Konzepte, so verblüffend und intelligent sie aufgebaut sein mögen, sind nichts anderes als eine andere Seite, eine andere Ansicht der Finsternis. So nützlich sie für uns sein mögen, um das Denken der großen Denker kennenzulernen und das eigene Denken zu schärfen, so nutzlos sind sie in Bezug auf die Erkenntnis der Wirklichkeit. Sie sind ein Stadium, das man hinter sich zurücklassen muss. Man muss herausspringen aus dieser Welt der Finsternis.

Jeder Gedanke, jedes Gefühl, wie schön auch immer, ist in sich eine Welt der Finsternis ohne eine Verbindung zur Wirklichkeit.

13. Tag

Wirklichkeit ist grenzenlose Liebe, absolute Liebe. Da gibt es keinen Prozess, keine zwei Dinge. Wo ein Prozess abläuft, da gibt es Veränderung, Probleme, Wachstum, Zerfall, Tod und abermals Tod.

Der Mensch ist kein sich ständig wandelnder Prozess, er ist nicht aus verschiedenen Dingen zusammengesetzt. Alles Zusammengesetzte stirbt, endet, ist nutzlos und problematisch. Aber wir sind nicht das! Wir sind nicht der Körper! Wir brauchen nicht zu essen, wir brauchen nicht dieses und jenes tun.

Hier, wo es um die Frage der Wahrheitserkenntis geht, brauchen wir diese philosophischen Systeme nicht, sie sind Illusion, sie befinden sich im Reich der Illusion, im Reich des Elends, der Unwissenheit, der Unwahrheit. Morgen kommt ein anderer Philosoph und sagt etwas anderes, eine Philosophie gerät in Konflikt mit der anderen. Es ist ein endloses Wauwau unaufhörlicher Diskussionen und Streitereien. Nichts kommt dabei heraus!

14. Tag

Was ist notwendig? – Es ist notwendig zu sehen, was in uns ist: Es ist etwas Unsterbliches, Ewiges in uns, etwas stets Beobachtendes: das Licht aller Lichter.

Es ändert sich nicht, es hat keinen Gegensatz, es ist nicht aus vielen Dingen zusammengesetzt. Es ist nur eines. Es ist das Eine ohne ein Zweites, ein allvollkommenes Sein. Und trotzdem kann es endlose Universen hervorbringen! Es braucht nichts, denn der Überfluss seiner eigenen Vollkommenheit bringt alles hervor. Doch ist es nicht an die Illusion gebunden, die es erschafft, erhält und wieder auflöst.

Dieses ganze Spiel der Schöpfung hat nichts mit der Wirklichkeit selbst zu tun, aber ohne die Wirklichkeit ist dieses Spiel nicht da.

So ist es gleichgültig, welches Spiel es ist, denn die Wirklichkeit wird davon nicht berührt. Die Wirklichkeit ist das Reich Gottes, sie ist Vollkommenheit, Freude, Frieden – das Hier und Jetzt.

15. Tag

Ich bin nicht im Körper, nicht in Zeit und Raum, nicht irgendwo. Und trotzdem bin ich hier. Ich bin im Zentrum des grenzenlosen Friedens, der Stille, der Ruhe, des Lichts und der Erleuchtung. Da wohne ich, und dieser Ort ist hier und jetzt. – Von einem Standpunkt wie diesem aus soll man das Leben betrachten. Was ist das Leben von da aus betrachtet? – Es ist null und nichts!

Mystiker und Heilige sind wahre Philosophen und wie jeder Mensch stehen auch sie unter dem Druck und Drang der zu lösenden Lebensprobleme. Sie lösen diese Probleme durch die Erfahrung der Wirklichkeit. Es gibt keine andere Antwort. Die einzige Erlösung liegt in der Erfahrung Gottes. Das ist das Ziel.

Alle Wissenschaft, alle Erziehung, alle Philosophie, alles Leben, alle Tätigkeit soll zu dieser Erfahrung hinführen. Wenn diese Erfahrung nicht das Ziel der Philosophie, der Wissenschaft und des täglichen Lebens ist, dann sind sie nichts als eine Struktur der Finsternis.

16. Tag

Die höchste Wirklichkeit oder Existenz in uns ist ein und dieselbe im Mann und in der Frau, im Kind und in der ganzen Schöpfung. In ihr sind wir alle eins.

Doch die menschliche Natur ist unfähig, den einen Geist in der Vielheit wahrzunehmen. Wir spielen im Leben und sind nicht fähig, die zentrale Wahrheit zu entdecken.

Wer die zentrale Wahrheit entdeckt, wird zu einer großen Persönlichkeit, einer immerwährenden Quelle der Freude und des Friedens für sich selbst und andere.

Das ist die Wissenschaft des Lebens, das muss erkannt werden, damit das Leben erfolgreich wird. Je größer die Weisheit, je größer das Wissen von der Wissenschaft des Lebens, desto weniger wirst du von den Ereignissen des Lebens geplagt, desto mehr Kraft hast du, die Umstände immer besser zu gestalten. Dieses Wissen ist höchst grundlegend und wesentlich.

17. Tag

Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, insofern er der Mittelpunkt der unendlichen Intelligenz ist. Er ist ein einmaliges Geschöpf. Sein Wert und seine Größe sind unendlich, denn Wert und Größe der inneren Wirklichkeit sind unendlich.

Deshalb ist nichts wertvoller als der Erwerb dieses wunderbaren, lebensumwandelnden und erhebenden Wissens, dem wir eine vorrangige Wichtigkeit einräumen sollten.

18. Tag

Das Leben muss kultiviert werden. Kultur ist nicht möglich, ohne höheres Wissen. Eine kultivierte Person, ein weiser Mensch, sieht den Ärger aufsteigen und ist in der Lage, davon Abstand zu nehmen.

Gefühle müssen kultiviert werden, ebenso die Gedanken. Ein Mensch, der nicht kultiviert ist, wird von seinen Gedanken überwältigt und ist ihr Sklave. Wir besitzen innere Fähigkeiten, die höher sind als unsere Triebe, Zwänge und Neigungen.

Das erste Anzeichen einer kultivierten und entwickelten Persönlichkeit ist, dass sie ihre Gedanken und Gefühle sieht wie andere die Blumen sehen, die auf dem Tisch stehen. Das ist eine hohe Entwicklungsstufe, doch jeder kann sie erreichen. Keine Hochschulbildung ist dazu erforderlich. Gerade da, wo wir im Leben stehen, können wir wachsen, können wir uns als Meister unser selbst auszeichnen, das heißt, als Meister unserer Gedanken und Gefühle und deshalb unserer Umgebung, der äußeren Welt.

19. Tag

Du musst eine innere Kultur entwickeln und deine höheren Fähigkeiten entfalten. Wachstum in der Liebe kultiviert dein inneres Wesen mehr als alles andere. Liebe muss immer selbstloser werden. Wenn sie selbstsüchtig und auf ein besonderes Individuum konzentriert ist, wird sie problematisch, bringt Sorgen mit sich und verdunkelt die Seele.

Die Liebe muss immer reiner werden, immer unabhängiger von Erwägungen, die sich auf etwas Äußerliches beziehen, immer tiefer, denn dann wird sie dauerhafter, und dauerhafte Liebe transformiert die menschliche Natur schneller als irgendetwas anderes. Liebe ist einer der bedeutendsten Faktoren in Hinsicht auf die Kultivierung der menschlichen Natur. Weisheit ist ein anderer der wunderbaren und machtvollen Faktoren, welche die menschliche Natur kultivieren.

20. Tag

Die erste Pflicht des menschlichen Individuums ist es, den endlosen Möglichkeiten treu zu sein, die im Zentrum seines inneren Wesens angelegt sind.

Die höheren Hilfskräfte werden entsprechend dem Ausmaß aktiviert, in dem wir höhere Gedanken und Gefühle unterhalten.

Das ganze Wesen muss emporgehoben werden. Das, was in uns wohnt, ist ein ewiges Wesen, die Quelle aller Genialität, aller Kreativität, aller Schönheit, aller Freiheit und Kraft.

21. Tag

Das Leben muss erhoben und seine inneren Reichtümer müssen im äußeren Leben zum Ausdruck gebracht werden. Das ist der wahre Genius des Lebens und der Pfad der Evolution.

Das Höhere ergreift von uns Besitz und wirkt durch uns. Solange das Höhere uns besitzt und durch uns wirkt, sind wir Genies, Propheten Lichter, Spender von Frieden und Freude, dynamische, nützliche, produktive Persönlichkeiten, die die irdische Umwelt dem Himmel im Inneren angleichen.

22. Tag

Deine Herkunft liegt in der endlosen Vollkommenheit Gottes.

Deine Zukunft liegt in der endlosen Vollkommenheit Gottes.

Und wenn du auf deiner Wanderung von Gott zu Gott alle möglichen Tragödien erlebst und endlose Mühen auf dich nimmst, so ist das bedeutungslos, weil es sich nur um eine flüchtige Angelegenheit handelt. Niemand kann ewig leiden!

Ein ewiges Leiden in einer ewigen Hölle gibt es nicht! Das ist eine Phantasievorstellung! Gäbe es eine ewige Hölle mit einem ewigen Leiden, dann würde das die Existenz Gottes verneinen.

Die Existenz Gottes ist unendliche Freude, ewige Freude. Gott kann nicht ewig einen Todfeind oder eine Hölle vor sich haben! So etwas gibt es nicht!

Kein Alptraum dauert lange. Nur die Freude dauert für alle Ewigkeit, weil die Freude wirklich ist – sie ist eine Eigenschaft Gottes, sie ist Gottes Wesen. Und dieser Gott ist in dir!


23. Tag

Gott wohnt in jedem Menschen als dessen eigenes Selbst. Brauchst du noch mehr? – Ist dir jemand so nah wie Gott, der als dein eigenes Selbst in dir wohnt? – Dieses Selbst ist unendliche Vollkommenheit, unendlicher Friede, unendliche Stille, unendlicher Reichtum.

24. Tag

Eine Einheit mit jemandem oder etwas gibt es nicht! Man ist nur eins in der Erfahrung seines eigenen Selbst.

Im Tiefschlaf erfährst du nur dein eigenes Selbst, nichts sonst; und dieses Selbst ist zeitlose, raumlose Stille, Friede und Freude. Da ist Einheit, wahre Einheit. Eine andere Einheit gibt es nicht, es sei denn, wenn man diese Einheit ganz bewusst als das grenzenlose Licht der unendlichen Vollkommenheit erfährt: Das ist Gotterfahrung oder die Verwirklichung des eigenen inneren göttlichen Selbst.

25. Tag

Es ist dumm zu denken, man könne eins mit dem Menschen werden, den man liebt. Mit nichts kannst du eins werden: nicht mit dem Feuer, nicht mit dem Wasser, nicht mit dem Himmel, nicht mit den Bergen, nicht mit Gold, nicht mit diesem und jenem. Mit niemandem und nichts kannst du eins werden. Einheit ist nur möglich mit deinem inneren Selbst. Es nützt nichts, jemanden zu umarmen. Man leidet dann nur an den Folgen. Umarmung gibt es nur in der Einheit mit dem Göttlichen. Nach einer solchen Umarmung soll man streben. Jede andere Umarmung bringt Unglück, Leiden, Probleme, stärkt die Unwissenheit in Bezug auf unser wahres Selbst. Unwissenheit trennt uns von unserer unendlichen Glückseligkeit.

26. Tag

Meditiere über die allsehende, allwissende, allmächtige, allliebende Gottheit!

Welche Glückseligkeit, welche Freude könnte größer sein als die Freude, die uns die Anwesenheit Gottes schenkt? – Der unendliche Reichtum des Bewusstseins Gottes ist in deinem eigenen Herzen. Gott ist dein eigenes Blut, dein eigenes Bewusstsein.

27. Tag

Wir kommen aus dem Herzen Gottes und kehren wieder ins Herz Gottes zurück.

Was sich in der Zwischenzeit ereignet, ist ein Traum, ist nicht unser Wesen, unsere Bestimmung. Es ist nur ein vorübergehendes, flüchtiges Phänomen.

28. Tag
Unser Herz ist organisch mit dem ganzen Körper verbunden. Genauso hat unser Leben hier auf Erden eine organische Beziehung zu Gott. Wir pulsieren im Herzen Gottes, und Gott pulsiert in unserem Herzen.

29. Tag

In Wahrheit sind wir ewig eins mit Gott, und Gott ist ewig eins mit uns – ewig und unzertrennlich. Eine Trennung von Gott ist nicht möglich.

Wie kommt es dann, dass wir unser Leben trotzdem so erfahren, als wären wir völlig von Gott getrennt? Wenn wir organisch mit Gott verbunden sind, warum erfahren wir uns dann als Menschen mit begrenzter Intelligenz, begrenzten Fähigkeiten, beladen mit zahllosen, unaufhörlichen Problemen? – Diese Erfahrung ist funktionell, psychologisch und nicht wirklich! In Wirklichkeit kann niemand von Gott getrennt werden.


30. Tag

Das unendliche Licht kann nicht erschaffen werden; es ist immer da. Und wir sind dieses immerwährende, ewige, unendliche Licht. Trotzdem denken wir, dass wir ein physischer, dunkler Körper sind.

Dieser Selbsthypnotismus, dieses stetige Gefühl, ein Körper, ein Gemüt, dieses und jenes zu sein, ist deshalb so stark in uns verwurzelt, weil wir Leben nach Leben diese funktionelle Krankheit schon mit uns herumschleppen und ihr Gelegenheit gegeben haben, sich immer mehr zu erhärten.

31. Tag

Der Mensch ist in Wahrheit ein Lichtwesen, doch denkt er ständig, er sei ein biologisches Wesen, ein Stück Fleisch und so weiter. Diese funktionelle Krankheit muss beseitigt werden.

Du musst im Bewusstsein zu deinem wahren Wesen zurückkehren und dich selbst so erfahren, wie du von allem anfangslosen Anfang an warst und für alle Zeit und Ewigkeit bleiben wirst.

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Oktober 2014

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 39, Nr. 456

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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