Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 2001

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Wir brauchen eine wahre Ansicht vom Leben und der Welt, und diese kann nur aus einer Kenntnis der Wahrheit entspringen, der Wahrheit, welche die Welt und das Leben erschaffen hat und sie erhält.

Kultiviere jene Wahrnehmung, die das Göttliche überall sieht. Wir sehen nur dann wirklich, wenn wir die Dinge im Licht des Göttlichen sehen, wenn wir eine Erkenntnis der Wahrheit besitzen. Solange dies nicht der Fall ist, sehen wir die Dinge nicht so, wie sie sind, und deshalb ist unser Leben ein beständiger Kampf, eine andauernde Disharmonie, eine Begrenzung und ein Missklang.

Wir müssen versuchen, unser Bewusstsein zum Göttlichen zu erheben, das in uns ist und uns von allen Seiten umgibt. Es ist das Göttliche, das uns mit dem Licht erfüllt, das uns die Dinge richtig sehen lässt.

 

2. Tag

Möge das Licht Gottes sich durch unsere Augen ausdrücken! Möge das Herz Gottes sich durch unsere Herzen ausdrücken! Möge das Leben Gottes seinen Ausdruck durch unser Leben finden.

Lasst uns die Erbauer des Königreichs des Himmels hier auf Erden sein!

Wir sind von Gott erschaffen, wir sind in Gott. Zahllos sind die Segnungen, die uns zufliessen, wenn wir uns dieser Wahrheit bewusst werden. Gross sind jene, die sich der Gegenwart Gottes jederzeit und unter allen Umständen bewusst sind.

3. Tag

Wenn wir essen, denken wir an Ihn. In Gedanken bieten wir im Herzen Gott an, was wir essen, und nehmen die Speisen in seinem Namen zu uns, als Medizin, als Heilmittel, als sein Manna. Angst und Sorgen fallen von uns ab. Der allbarmherzige Vater ist immer bei uns. Warum sollten wir uns also fürchten? - Seine Allmacht beschützt uns von allen Seiten. Wo bestünde da die Notwendigkeit, Angst zu haben? - Wir sind Kinder seines Herzens. Er ist allwissend. Er weiss, was morgen auf uns zukommt und Er hat schon Vorsorge getroffen, um uns, wenn nötig, seinen Schutz zu gewähren. Er besteht ganz aus Liebe. Jede Sekunde arbeiten die Energien Gottes für unser Wohlergehen. Wenden wir uns Gott zu! Lasst uns im Guten, in der Wahrheit, im Frieden, in der Liebe, in der Erkenntnis verwurzelt sein und in einem dynamischen Bewusstsein von Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit. Lasst uns mit dem Auge unserer Seele das Königreich des Himmels überall erblicken.

4. Tag

Zeige Deine Stärke, indem Du das Licht, das in Deiner Seele ist, offenbar werden lässt.

Andere auszunutzen, andere zu beherrschen, sie ihres Besitzes zu berauben - all das macht keine Führerschaft aus. Führerschaft liegt im Geben.

Die Fähigkeit zu geben wächst mit der Entwicklung der Liebe, und Liebe entfaltet das geistige Wesen in Dir. Liebe lässt Deine Schätze endlos werden. Liebe lässt Deine Energien unerschöpflich werden. Liebe lässt Dein Wissen zu einer Weisheit werden, die unvergänglich und allerleuchtend ist.

5. Tag

Segne alles und segne alle! Segne die ganze Natur! Segne unter allen Umständen! Vertiefe Deine Beziehungen zum Göttlichen! Deine wesentliche Beschaffenheit hast Du von Gott erhalten; sie ist immer noch in Gott, und wird immer in Gott bleiben.

Diese wesentliche Beschaffenheit ist absolute Existenz, absolutes Bewusstsein, absolute Schönheit, absoluter Reichtum. Du verlierst nichts, wenn Du Deine Liebe über die ganze Schöpfung ausgiesst. Du verlierst nichts, wenn Du die Schätze Deiner guten Gedanken und Gefühle verschenkst und alle Räume mit den Bildern Deiner schönen Gedanken erfüllst. In Liebe lass Dein Herz eins mit dem Herzen in der ganzen Natur werden.

 

6. Tag

Du denkst, durch Essen erhältst Du Deinen Körper. - Nein!

Es gibt eine Kraft, die alles Leben in der Welt erhält. Auch wenn die Dinge tot sind, geht das Leben weiter.

Und wer erhält dieses Leben? Es ist das Unendliche, das Ewige, das Eine - die Energie aller Energien. Auf Millionen Arten und Weisen erhält sie alle Lebewesen, die ganze Schöpfung.

7. Tag

Du atmest durch die Nase, Du atmest aus und ein - aber in Wirklichkeit gehört die Luft nicht Dir und auch nicht die Nase. Hast Du sie irgendwo gekauft? - Nichts gehört Dir! - Alles ist von einem unendlichen Bewusstsein erschaffen worden, von dieser Energie, die Gott ist. Gott erhält alles, Er ist der wahre Handelnde.

In der Weisheit ist kein Platz für Egoismus, Ichbewusstsein, Arroganz und so weiter! Was geschieht, wenn Egoismus und Arroganz verschwunden sind? - Das Herz ist rein, und Du bist fest im Gottbewusstsein, im Bewusstsein des unendlichen Friedens, der Freude, der Schönheit und Vollkommenheit gegründet.

8. Tag

Ich nehme Zuflucht zu Dir, O unendliches Ewiges. Wer sagt das? - Das endliche Gemüt, das endliche Herz. Und was bewirkt das? - Das endliche Herz befreit sich von allen Grenzen und Schranken. Es will sich ausdehnen und die göttliche Gnade empfangen.

Die göttliche Gnade ist die Gegenwart des Göttlichen. Die Gegenwart des Göttlichen ist göttliches Licht, dynamisches, alles hervorbringendes Licht - ein intelligentes Licht mit einem Herzen. Es ist keine tote Energie ohne Herz und Intelligenz! Es ist eine Energie, die erfüllt ist mit endloser Intelligenz und Allwissenheit, die ein Herz endloser Liebe hat.

Intelligenz, Leben, Schönheit, alle Arten von Kräften in Hülle und Fülle - alles ist in dieser Energie Gottes, diesem Bewusstsein Gottes enthalten.

9. Tag

In jedem Mantra ist eine Seele.

Welche Seele; wem gehört sie? - Es ist Gottes eigene Seele. Gottes Seele ist in jedem Mantra. Gottes Herz und Leben ist in jedem Mantra. Gottes Bewusstsein und Licht ist in jedem Mantra.

Erkenne diese Tatsache an und bitte Gott, Deiner Mantrawiederholung Erfolg zu verleihen. Mit eigener Kraft können wir nichts erreichen. Unsere eigene Kraft wird durch das Ego missbraucht und begrenzt.

Wir brauchen eine höhere Kraft, damit wir unsere Bemühungen mit Erfolg krönen können, und diese höhere Kraft ist das Göttliche selbst. Deshalb bitten wir mit diesem Mantra das Göttliche, uns Erfolg zu verleihen in unseren Gebeten und Meditationen. Während wir das Göttliche bitten, sind wir uns bewusst, wer im Mantra wohnt und was im Mantra ist: das Herz Gottes!

10. Tag

Die Schwingungen von Gottes Gegenwart, die Energien, das Bewusstsein, das Licht, die Seele Gottes - all das ist im Mantra enthalten.

Wir entfalten unsere Hingabe, unser Herz pocht mit göttlicher Liebe. Das Mantra erlangt Kraft. Nicht mit dem Mund und den Lippen wiederholen wir das Mantra, sondern mit unserer Hingabe, mit unserer Liebe zum Göttlichen wiederholen wir das Mantra, während wir innerlich die Gegenwart Gottes wahrnehmen. So wiederholen wir das Mantra, und das verleiht der Mantrawiederholung Kraft. Wir übergeben uns Gott und bitten das Göttliche, unseren geistigen Bemühungen zum Erfolg zu verhelfen.

11. Tag

Der Raum war Zeuge aller möglichen Kriege in Europa und rings um die Welt. Alle Religionen kommen und gehen.

Dieser endlose Zyklus spielt sich im Sadguru ab. Er ist der ewige Beobachter. Er spricht nicht, aber niemand kann ohne ihn sprechen, und alle Sprachen sind in ihm enthalten. Er selbst ist jedoch jenseits aller Sprachen.

Ein Zeuge aller Götter ist Er. Die Götter kommen und verschwinden wieder. Auch sie sind nur Erscheinungen. Alle Erscheinungen des Göttlichen, wie Jesus oder Krishna, verschwinden wieder. Aber Es ist immer da, und all diese Erscheinungen spielen sich nur in seinem Herzen ab - sein Herz aber hat keinen Anfang und kein Ende, kein Oben und Unten. Es ist überall, unendlich, ewig. Es ist das Licht der Lichter - das ewige Licht. Es braucht nichts. Es ist ein Zustand unendlicher Erfüllung, vollkommener Erfüllung, absoluter Erfüllung, absoluter Weisheit. Das ist sein Zustand: ein vollkommener Zustand.

12. Tag

Tod, Angst, Probleme, Begrenzungen, Schmerzen, Leidenschaften - all diese kennt der Sadguru nicht; und doch ereignen sie sich alle in seiner Gegenwart. Er ist überall dieselbe beobachtende Intelligenz, die Quelle aller Welten, die Kraft, die alle Welten erhält, und die Kraft, die alle Welten auflöst. Und trotzdem hat er keine Ahnung von diesen Welten. Er bleibt immer jenseits dieser Welten - immer vollkommen. Niemand kann ihn bestechen, niemand kann ihn loben, niemand kann ihn beschimpfen. Er bleibt unberührt auch von den Strahlen des Sonnenscheins oben am Himmel. Die Sonne kommt, die Sonne geht: keine Strahlung der Sonne kann ihn berühren. Er ist unendlich subtiler als der Raum. Schmutz kann den Raum nicht verschmutzen, und die Sonne kann den Raum nicht aufheizen. Die Sonne heizt die Luft auf, aber nicht den Raum. Raum ist subtil, niemand kann ihn berühren. Aber ohne Raum kann niemand sich bewegen, niemand denken, niemand etwas fühlen. Wir können ohne Raum und Zeit nicht sein; die eine oder andere Art von Raumzeit ist notwendig für unsere Existenz.

Aber der Sadguru ist jenseits von Raum und Zeit. Er ist die ewige Wahrheit, die ewige Vollkommenheit, das ewige Reich Gottes.

13. Tag

Eine Million Erdenjahre ziehen wie zwei Augenblicke am Weisen vorbei. Da gibt es keine Zeit mehr im Göttlichen. Der Weise hat eine zeitlose Freude, eine zeitlose Vollkommenheit erlangt.

Nur der Körper möchte den Menschen quälen. Der Weise und Mystiker aber ist jenseits des Körpers und lässt sich von den Zuständen des Körpers nicht beeinflussen.

14. Tag

Der Körper sagt: "Das ist heiss, das ist kalt!" Für denjenigen aber, der jenseits des Körpers lebt, gibt es nichts als die endlose Vollkommenheit. Alles verschwindet, wenn Du ins Göttliche hineinsinkst, und was unsichtbar war, wird sichtbar. Die endlose Vollkommenheit wird zum Gegenstand der Erfahrung. Wenn Du diesen Zustand erreichst, bist Du jenseits aller Probleme.

Jede wahre Erziehung und Bildung, jede wahre Kultur und Religion, alle geistigen Übungen haben letztlich dieses Ziel im Auge und sollten in der Lage sein, zu diesem Ziel hinzuführen.

Die mystischen Silben sind sehr mächtig. Sie sind direkt Gott selbst. Je mehr Du diese Laute hörst, je mehr Du diese Silben wiederholst, desto näher kommst Du der Gotterfahrung, der Wahrheitserfahrung, der Erfahrung des Unendlichen. Ohne weiteres findest Du dann zu den Quellen der Weisheit; die Quellen der Wahrheitserfahrung öffnen sich Dir dann.

Das ist die Weise, sich ins Unendliche zu versenken und ganz bewusst darin zu verweilen, auch während man hellwach ist.

15. Tag

Was machst Du im Tiefschlafzustand? - Du nimmst Zuflucht zur eigenen Existenz. Plötzlich sinkst Du hinein in Dein innerstes Sein, das Gott in Dir ist. Was geschieht? - Du bist nicht tot! Du bist nicht verlorengegangen, sondern bist in einen Zustand des Glücks, der endlosen Freude, des endlosen Friedens versetzt worden. Diese Freude, dieser Friede, dieses Wissen, diese Vollkommenheit und Liebe, dieses Licht in Dir ist Dein wahres Wesen.

Du darfst nicht denken, dass Du dieser Körper seist, den Du trägst, denn damit beginnt alles Elend. Du musst ein neues Bild von Dir haben als ein zeitloses, raumloses, ewiges, unsterbliches allgegenwärtiges Licht; als das Sein, das Bewusstsein, als endloser Friede und grenzenlose Freude.

16. Tag

Wärst Du der Körper, dann wärst Du arm dran, denn dieser Körper wird geboren und stirbt; er ist ein vorübergehendes Phänomen.

Doch ist andererseits das ewige Selbst in Dir, dem Du im Tiefschlaf begegnest, wenn auch in totaler Unbewusstheit und Finsternis. Dieses ewige Selbst ist ungeboren und todlos. Es war vor Deiner Geburt schon da und wird in alle Ewigkeit dasein. Es ist endlose Erkenntnis, endlose Schönheit, Freiheit, wahre Macht und Kraft. Alle anderen Mächte und Kräfte sind nichts im Vergleich zu dieser Macht und Kraft, die das innere Selbst ist.

Diese Macht, diese Schönheit, diese Freude, dieser Friede, diese Vollkommenheit, dieses Licht ist die Göttliche Mutter, ist Christus, ist die Wahrheit. Deshalb gilt es, immer wieder das eine Bild Deiner wahren Gestalt und Deines wahren Wesens in Dir zu erwecken - eine gestaltlose Gestalt.

Was ist Deine Gestalt im Tiefschlaf? - Eine gestaltlose Gestalt! Du bist jenseits von Körper, Raum und Zeit. Darüber sollst Du nachdenken, während Du das Mantra wiederholst.

17. Tag

Du denkst, Du seist dieser Körper, mit dem Du herumläufst, und trotzdem bist Du jenseits dieser Schöpfung, höher als die Schöpfung, nicht von dieser Schöpfung berührt.

Eine Gegengehirnwäsche ist sehr notwendig, um aus diesem Affen, unserem Gemüt, herauszukommen. Niemals ist es ruhig. Es springt ständig von einem Ding zum andern, wie der Affe von Ast zu Ast.

Das ruhelose Gemüt muss trainiert werden: immer und immer wieder muss man sich fragen, was Gott ist und welche Beziehungen wir zu Ihm haben.

Was haben wir denn für eine Beziehung zu Gott? - Wir haben eine lebendige Blutsverwandtschaft mit Gott, eine unzertrennliche Verwandtschaft zu Gott, so unzertrennlich, dass man sagen kann: Wir sind Gott, Gott ist wir. So innig sind unsere Beziehungen zu Gott! Es ist wichtig und notwendig, dass wir uns immer wieder an das Wesen Gottes und unser eigenes inneres Wesen erinnern, das eins ist mit Gott, damit wir eines Tages, wenn unser Herz vollkommen rein geworden ist, mit Christus sagen können: "Ich und der Vater sind eins."

18. Tag

Täglich sind wir beschäftigt. Immer tun wir etwas. Die Arbeit reisst das ganze Leben nicht ab. Wir tun dies und jenes, wir arbeiten für andere, dienen ihnen. Aber unser Egoismus, unsere Selbstsucht, verdirbt alles. Wir sagen immer: "Ich habe das getan. Ich habe etwas geleistet. Ich trage eine grosse Verantwortung. Ich allein habe das geschafft!"

Der Egoismus in uns masst sich an, Eigentümer und Handelnder zu sein; er denkt, dass er alles aus eigener Kraft vollbringt. Die Wahrheit jedoch ist: Gottes Kraft vollbringt alles. Wir können nicht einmal unser Essen verdauen ohne die Energien der Natur, die in unserem Körper am Werk sind.

19. Tag

Mit jedem "Ich tue" wird unser Ego stärker. Das ist Unreinheit. Grosse Unreinheit ist nichts anderes als krasser Egoismus. Entferne das Ego und die Reinheit ist wieder hergestellt!

Das Ego sagt: "Ich leide. Ich geniesse!" Immer ich, ich, ich …

Der kleine Ich-Punkt zerstört alles. Wie sollen wir je in diesem Zustand Reinheit erlangen, wenn doch das Ego andauernd zunimmt und stärker wird? Es sagt: "Meine Nase ist schön, Deine nicht! Ich bin grösser und stärker als Du! Ich weiss mehr als Du!"

Unterschiede zu machen, verstärkt den Egoismus. Die beste Methode, um aus diesem Zustand herauszukommen, ist, alles, was man tut und denkt, Gott zu übergeben. Auf diese Weise kann man das Ego langsam ausschalten. Sage niemals: "Ich habe es getan!" Sage lieber: "Herr Gott, Du bist es, der alles tut! Alles gehört Dir. Ich biete es Dir an!" - Dann ist das Ego weg!

20. Tag

Alle Tätigkeiten, jede Arbeit übergebe ich Gott. Auf diese Weise verschwindet das Ego, hat keine Gelegenheit, sich einzumischen und verhungert langsam.

Wenn wir beten, legen wir unsere Gebete in die Hände des Göttlichen. Wir sagen nicht: "O, ich habe heute viel gebetet - ich bin ja so gut!" - Nein, wir überlassen den Erfolg unserer Gebete dem Göttlichen und wissen, dass wir ohne seine Kraft und Gnade nicht einmal beten können.

Wir beanspruchen auch keine Belohnung: "Herr Gott, Du hast es uns ermöglicht, Du hast uns die Fähigkeit und den Wunsch gegeben zu beten. Es ist Deine Arbeit. Mit Deinen Energien haben wir gebetet. Wir legen unsere Gebete in Deine Hände!"

21. Tag

Der ganze Raum ist erfüllt vom Bewusstsein Gottes. Im Traum ist die Traumwelt von der träumenden Intelligenz erfüllt. In gleicher Weise ist die ganze Welt von der Intelligenz Gottes erfüllt.

Es ist ein wunderbarer Computer in Dir, eine ungeheure Intelligenz: die göttliche Intelligenz, die alles beobachtet.

Diese Intelligenz ist überall anwesend: aussen, innen, in jedem Menschen, in allen Tieren, in den Bäumen, im Gras, im Eisen, überall …

22. Tag

Die mächtige, unbeschreiblich subtile Intelligenz Gottes ist überall.

Niemand kann den anderen belügen oder betrügen, ohne dass es registriert würde. Und irgendwann kommt dann alles auf einen zurück: das Gute und das Böse. Man muss für alles bezahlen. Nichts bleibt unbemerkt. Niemand kann sich vor den allsehenden Augen Gottes, vor dem alles durchdringenden Bewusstsein Gottes verstecken.

Überall, wo ein wenig Reinheit ist, nützt die göttliche Intelligenz diese Reinheit, um sich auf vielfältige Art und Weise auszudrücken.

Meditation, selbstlose Arbeit und Entfaltung universaler Liebe führen zur Reinigung des ganzen Herzens, und die Reinheit ermöglicht es der subtilen Intelligenz Gottes, durch uns zu arbeiten.

23. Tag

Wenn Du in Gott bist und seinen Frieden ausstrahlst, sind Tiere und Bäume ruhig in Deiner Gegenwart und freuen sich über Deine Anwesenheit; die verborgene Intelligenz in Tieren und Pflanzen versteht, wer Du bist und was Du bist, was für einen Charakter Du hast, was für ein Mensch Du wirklich bist. Sie spüren die Schwingung, die von Dir ausstrahlt. Das ist kein Märchen oder so etwas, sondern eine Tatsache!

Möglich wird das, weil die subtile, höchst sensitive Intelligenz Gottes überall ist und alles durchdringt. Mit dieser wunderbaren, allsehenden, allwissenden, all-liebenden und allschützenden Gottheit wollen wir durch unsere Gebete und Mantras in Verbindung treten.

24. Tag

In mir ist alles immer still, rein und gedankenfrei.

Wenn ich spreche, steigen Gedanken auf. Sie fliessen ständig. Aber trotzdem bin ich immer leer im Kopf, absolut leer: Das ist Reinheit.

Alles wird sofort auf den Altar des Göttlichen gelegt. Auf diese Weise lebt Gott unser Leben, so ersetzt das göttliche Leben ständig unser Leben - wenn wir vollkommen ruhig und rein geworden sind.

Es hängt von der Glühbirne ab, wieviel Strom durch sie fliessen kann und wieviel Licht sie infolgedessen ausstrahlen kann.

25. Tag

Wieviel an Güte und Weisheit, an Frieden und Freude durch einen Menschen ausgestrahlt wird, hängt auch vom Willen des Göttlichen ab.

Übergeben wir beständig alles dem Göttlichen! Und ganz gleich, wo wir uns aufhalten, auf dem lärmerfüllten Marktplatz oder im stillen Kämmerchen; wir sind immer in der Einsamkeit, wie eine schlafende Person.

Diejenigen, die reinen Herzens sind, die Heiligen oder die guten Menschen, sind immer und an allen Orten in diesem Zustand und geniessen diese Einsamkeit, diesen Frieden Gottes überall. Dieser Zustand wird schliesslich zu ihrer zweiten Natur; es wird ein dauerhafter Zustand, der durch nichts mehr unterbrochen wird und durch nichts mehr unterbrochen werden kann.

 

26. Tag

Dieses ist Fülle, jenes ist Fülle … Im göttlichen Bewusstsein ist unendliche Fülle. Da gibt es keinen Mangel. Es ist unendlich, ewig, allvollkommen. Man kann nichts hinzufügen, nichts wegnehmen. Es ist absolute Vollkommenheit.

Die Seele der Seele in uns ist auch Fülle. Diese Fülle in unserer Seele und die göttliche Fülle sind ein und dieselbe Fülle. Wenn man von dieser Fülle die ganze Fülle wegnimmt, bleibt trotzdem die vollkommene Fülle übrig.

Die Null ist ein Symbol für die Fülle, die Unendlichkeit, die Ewigkeit.

Obwohl wir Probleme haben, unter Armut und Kopfweh leiden, so befinden wir uns doch in Wirklichkeit in dieser Fülle der göttlichen Freude, die überall ist. Unsere Probleme sind eingebildete Probleme.

27. Tag

In der Bibel heisst es: " O Herr, in Deiner Gegenwart ist die Fülle der Freude!" - Und dieser Herr ist überall gegenwärtig, Tag und Nacht, in einer Ameise genauso wie im Menschen. Ein gutes und reines Herz geniesst diese Fülle der Freude Gottes. Unser Gemüt braucht ein Licht, das uns führt, und dieses Licht ist das Mantra und unser Nachdenken über das Wesen, die Liebe und die Gegenwart Gottes.

Jeder auf Erden geborene Mensch wird mit der Fähigkeit geboren, die göttliche Vollkommenheit zu erfahren. Der Mensch aber nützt diese Fähigkeiten nicht. Die dunklen Kräfte verschleiern die Anwesenheit Gottes im eigenen Herzen und in den Herzen der Mitmenschen.

Jeder Mensch, ob gut oder schlecht, ist mit der Fülle der ganzen Gottheit geboren.

28. Tag

Narayana ist das Unendliche, Transzendentale, Universale, Ewige, das Licht der Seele in uns und in allen.

Das Unendliche ist die Lösung für die Probleme des Endlichen. Unser Leben, unser Gemüt und unser Körper sind endlich; und die Lösung für dieses Problem des Endlichen ist das Unendliche. Es gibt keine andere Lösung. Alle anderen Lösungsansätze sind unzureichend und nur von zeitweiliger Natur.

Für das Niedrigere liegt die Lösung im Höheren. Das Höhere kann dem Niedrigeren helfen.

 

29. Tag

Was schwach ist, braucht eine starke Liebe als Hilfe.

Das Göttliche ist die höchste Kraft, das höchste Leben, das höchste Licht, der höchste Wert; und dieser Wert, dieses höchste Licht, diese höchste Wahrheit, Unendlichkeit, Ewigkeit ist die wahre Antwort auf alle Probleme des endlichen menschlichen Lebens im Zeitraumuniversum.

30. Tag

Wenn wir einen Halt am Unendlichen gefunden haben, kann nichts im Raumzeituniversum uns mehr berühren oder Angst machen.

Unser Bewusstsein nimmt durch beständige und ausdauernde Meditation über das Unendliche die Form des Unendlichen an. Danach wird Weinen unmöglich. Kein Weiser weint, ungeachtet der schlechten Nachrichten, die ihn erreichen. Alles Weinen und alle Probleme hören auf. Das Unendliche ist in Herz und Erfahrung, in Bewusstsein und Intelligenz eingegangen. Man lebt als das Unendliche, das Ewige, das Absolute. Das ist wahre Bildung, das ist wahre Kultur, das ist wahre Zivilisation. Ein solcher Mensch schadet niemandem und beutet niemanden aus.

 

31. Tag

Man kann sich nicht bewusst in den Traumzustand hinein versenken! Das geht nicht! Das Traumphänomen geschieht; man strebt nicht danach, noch arbeitet man dafür oder stellt sich vor, man sei im Traumzustand.

Wenn Du es Dir vorstellst, baust Du nur Luftschlösser, Du phantasierst; das ist aber kein Traum! Der Traumzustand stellt sich von selbst ein; es ist eine ganz andere Welt als der Wachzustand. Wenn Du träumst, ist das kein Wachzustand und auch kein Schlafzustand: Es ist eine einzigartige, von allem unabhängige Welt in sich selbst. Man kann sich nicht anstrengen, um in den Traumzustand zu verfallen!

Genauso ist es auch mit der Gotterfahrung. Es ist eine ganz andere Welt, ein anderes Universum. Man kann es sich nicht vorstellen und sagen: "Ich habe Gotterfahrung!"

Wenn man Gotterfahrung hat, ist man in einem ganz anderen Universum. Dieses andere Universum, dieser andere Bewusstseinszustand ist so vollkommen, so subtil, dass er alle anderen Bewusstseinszustände durchdringt und dennoch jenseits aller Bewusstseinszustände ist. Diese Welt der Gotterfahrung durchdringt alle Welten - Wachzustand, Traumzustand, Schlafzustand und transzendiert gleichzeitig all diese Zustände.

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August 2001

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 26, Nr. 300

Tel: 052 - 202 19 03

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