Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Mai 2010

Kalender Jan2000



1. Tag

Religion ist nicht nur ein Glaubensbekenntnis, sondern ein Weg, den uns die göttliche Offenbarung erschließt.

Es ist der Weg rechten Verhaltens; der Weg, der durch Auslieferung des menschlichen an den göttlichen Willen zum Ziel führt.

Religiöses Empfinden ist zutiefst im innersten Wesen eines jeden Menschen verborgen.

Die treibende Kraft der Evolution im menschlichen Wesen entspringt dem religiösen Impuls. Ohne diesen religiösen Impuls, der uns dem letzten Ziel der Evolution entgegentreibt, wäre eine innere Höherentwicklung des Menschen undenkbar.

 

2. Tag

Der religiöse, geistige Weg als solcher, ist der Weg, der uns zum höchsten und letzten Ziel hinführt.

In seiner reinsten Form beinhaltet dieser Weg weder Dogmen noch Kulte und Rituale, obwohl gerade in den Anfangsstadien der spirituellen Entwicklung Rituale und religiös motivierte Emotionen sehr hilfreich, ja unverzichtbar sein können. Religiöses Empfinden ist der Urimpuls der Selbstwahrnehmung.

Der spirituelle Weg ist ein Umwandlungsprozess für den ganzen Menschen, ein Weg der Selbsterforschung, eine Methode zur Reinigung des Unterbewusstseins von allen die innere Höherentwicklung störenden Faktoren. Für diesen Prozess der totalen Transformation des Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns gibt es keine Alternative. Nur dadurch kann der Mensch sein eigenes wirkliches Wesen erkennen, sein Urantlitz, das göttlich ist, das die christliche Religion als das !Ebenbild Gottes" bezeichnet.

3. Tag

Alle Religionen fordern Reinheit des Herzens, alle verlangen Selbstlosigkeit, einen strahlenden, ethisch-moralisch reinen Charakter, meditative Versenkung, universale Liebe.

Diese Eigenschaften führen schließlich zur Umwandlung des menschlichen Charakters und hin zum Mittelpunkt seines Wesens - zur Erkenntnis seiner eigenen wahren Identität.

Wenige sind es indes, die fähig sind, der Aufforderung Christi nachzukommen: !Seid vollkommen wie der Vater im Himmel vollkommen ist."

4. Tag

Auf dem Pfad zur Erfahrung Gottes gibt es keine Alternative für die Reinheit des Herzens, für moralisch-ethisches Wachstum, für ein inneres Beten ohne Unterlass.

Das !Gebet ohne Unterlass" ist eine nach innen gerichtete, ständige Aufmerksamkeit, eine höchst bewusste innere Stille, ein tiefinnerliches, Schweigen, das trotz äußerlichen Sprechens beibehalten wird.

5. Tag

Es gibt hochgelehrte Experten, die alle religiösen Schriften in- und auswendig kennen, ohne deren Unterweisungen tatsächlich verinnerlicht zu haben, ohne das so wichtige, immerwährende Gottgedenken gepflegt zu haben, ohne je das innere Gespräch mit ihrem wahren Selbst gesucht zu haben, ohne sich je in sich selbst - wie die Buddhisten sagen - versenkt zu haben, ohne sich je bemüht zu haben, ein selbstloses Herz zu entwickeln.

Menschen wie ihnen fehlen die Voraussetzungen zur inneren Reinheit, ohne die es dem Menschen unmöglich ist, sich geistig weiterzuentwickeln und seine Lebensprobleme zu lösen.

6. Tag

Herrschaft über dein Gemüt zu erlangen, ist das Einzige, das dir helfen kann.

Bist du Sklave deines Gemüts oder des Ego, Sklave deiner Herrschsucht, deines Rechthabenwollens, deines Dich-Einmischens in die Angelegenheiten anderer, deiner Ungeduld, deiner Eitelkeit, deines geistigen Hochmuts, deines Jähzorns, dann ist alles Streben, alle Arbeit und alles Forschen nutzlos und ohne positive Auswirkung auf deine geistige Höherentwicklung.

Deine Gespräche über Spiritualität, Gurus, Yogis, deine übersinnlichen Erfahrungen, alles Lesen von esoterischen Schriften, alle Versuche mit Kristallen, Kräutern, das Arbeiten an Chakras und jedwede Auratherapie werden dir ohne Herzensreinheit nichts nützen, sondern dir eher noch schaden, weil sie dich von deiner wirklichen Aufgabe, die Reinheit des Herzens zu entwickeln, nur ablenken.

7. Tag

Nutze deine Zeit, indem du dein Mantra wiederholst und über die Gegenwart Gottes nachdenkst, indem du dir der Gegenwart Gottes bewusst bist, sie zu spüren und zu fühlen versuchst.

Die Gegenwart des Göttlichen wird dir immer bewusster, wenn Herz und Gemüt immer reiner und stiller werden und die alten Schlacken im Unterbewusstsein sich langsam auflösen, so dass das göttliche Selbst schließlich leuchtend vor deinem inneren Auge steht.

8. Tag

Der Kreuzweg der Bibel ist vergleichbar mit dem Umwandlungsprozess, den der Mensch durchzumachen hat, wenn er durch Schweigen und Versenkung in göttliche Schau, Liebe und Sehnsucht nach der Erkenntnis der Wahrheit das Ziel der Evolution zu erreichen sucht.

Ein Kreuzweg ist es deswegen, weil es ein schwerer Weg ist, ein Weg, der dem Wanderer auf diesem Höhenweg ungemein viel Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit abfordert. Alles andere ist unnötige Ablenkung und Verzögerung des geistigen Fortschritts.

9. Tag

Worauf es ankommt in Kürze:

Gewöhne dir den steten Umgang mit Gott an und fühle Seine Gegenwart immer und überall!

Sei dir ununterbrochen bewusst, dass du in Tat und Wahrheit in der Gegenwart des äußerst subtilen göttlichen Seins lebst!

Halte dir beständig die unendliche Gegenwart des Göttlichen vor Augen und bleibe mit ganzem Herzen und all deiner Willenskraft in dauerndem Gespräch mit dem dir innewohnenden Selbst!

10. Tag

Der Mensch selbst muss sich ändern. Erneuerung der inneren Geistigkeit, Moral, Ethik und dergleichen sind dazu wichtig.

Diese Erneuerung verstärkt die Kräfte der göttlichen Macht im Universum sowie alle sonstigen positiven Kräfte. Sie vertieft das Licht der Weisheit, das einzig wertvolle Licht, das uns unsere Einheit mit der unendlichen Macht erkennen lässt, die Gott ist.

Nur durch rigorose Selbstschulung und Selbsterziehung, die auf Reinheit als Grundlage zur Erkenntnis der Wahrheit hinzielt, kann der Mensch wirkliches inneres Glück und wahren inneren Frieden für sich in Anspruch nehmen.

Und dafür gibt es, wie gesagt, keine Alternative.

11. Tag

Der wahre Weg - und der einzige - ist der Sieg über das Gemüt, der Sieg über sich selbst - und das ist der größte Sieg.

Beruhige dein Gemüt!

Mit einem ruhigen Gemüt sieht man klar. Du entdeckst neue Wahrheiten. Lebensrettende, das Leben umwandelnde Ideen steigen in dir auf, wenn dein Gemüt ruhig ist.

Ist es ruhig, kannst du es transzendieren und dein göttliches Wesen erkennen. Hast du dies erst einmal erkannt, brauchst du nichts anderes mehr. Dann bist du eine Quelle der Liebe und forderst keine Liebe von anderen mehr, sondern teilst Liebe aus. Du bist dann eine Quelle unendlicher Würde und bist nicht auf die Achtung deiner Mitmenschen angewiesen, und darum berührt dich auch die Verachtung nicht, die sie dir gegebenenfalls entgegenbringen.

Du bist zum Felsen Gottes geworden.

 

12. Tag

Der größte Meister ist die Wahrheit in dir.

Du brauchst das Unendliche, das Ewige, um das Leben im Endlichen zu erfüllen.

Sonst brauchst du nichts.

13. Tag

Mit stets nach innen gerichtetem Blick kannst du das Gemüt zur Ruhe bringen.

Der Weg nach innen ist eine ununterbrochene Innenschau, ein ständiges Ausgerichtetsein auf das Zentrum deiner Seele, in dem das göttliche Sein Seine Wohnstatt hat.

Gewöhnlich ist der Blick des Menschen nach außen gerichtet - alles sucht er außerhalb von sich selbst, findet aber nur Frustration, Depression, Krankheit und Elend.

Was er da draußen nicht finden kann, ist geistige Erleuchtung.

Die Quelle aller schöpferischen Kräfte ist nämlich innen, nicht außen. Darum muss der Blick nach innen gerichtet werden.

14. Tag

Woher kommen deine Einsichten, Intuitionen und erleuchtenden Erkenntnisse? - Von innen! Wo findet der Tiefschlafzustand statt? - Innen!

Jede Fähigkeit, jede kreative Kraft ist innen. Wie nimmst du die äußere Welt wahr? - Die Fähigkeit zur Wahrnehmung ist innen. Von innen aus erblickst du die äußere Welt.

Freude, Friede, Freiheit und Liebe stammen aus deinem inneren Sein, und du wirst sie niemals in der äußeren Welt finden können. Du täuschst dich sehr, wenn du sie dort suchst, denn du erntest in der Außenwelt nur Frustration, Depression, Krankheit und Tod. Eine solche Suche muss fehlschlagen!

 

15. Tag

Die wirkliche Welt und was sich in ihr ereignet, ist in dir. Du erfährst diese innere Welt als eine nach außen projizierte Erscheinung. Alles ist innen in deinem Bewusstsein. Alles sind Vorstellungen in deinem Bewusstsein, und das Bewusstsein ist in dir, was heißt, die Welt ist in dir.

Die ganze Welt ist eine Schöpfung des Bewusstseins. Wie du die Welt siehst, so erscheint sie dir. Wie du die Menschen innerlich siehst, so erscheinen sie dir äußerlich.

16. Tag

Deine Intelligenz ist ein Aspekt des inneren Bewusstseins.

Alle inneren, subjektiven Fähigkeiten, alle schöpferischen Kräfte sind Selbstausdruck des grenzenlosen inneren Lichts.

Wenn du denkst, es gäbe eine andere, unabhängige äußere Wirklichkeit, dann täuschst du dich und lebst in deinen Illusionen, verwechselst Luftspiegelungen und Träume mit der Wirklichkeit.

17. Tag

Alle Werte fließen aus der Quelle deines inneren Bewusstseins. Abgesehen davon gibt es keinen Wert.

Alle Freuden, Kräfte und Fähigkeiten stammen aus deinem inneren Sein. Deshalb sollst du den Blick immer nach innen auf diese Quelle richten.

Gotterfahrung ist eine innere, nicht eine äußere Angelegenheit. Gotterfahrung ist der Mittelpunkt unseres Seins und Wesens. Gott kann sich in jeder Form und zu jeder Zeit manifestieren: zum Beispiel als das Raum-Zeit-Universum, obwohl Er unendlich mehr ist als dieses.

Das göttliche Bewusstsein ist die Substanz, aus der das ganze Universum besteht.

18. Tag

Der Blick des Wahrheitssuchers ist nach innen gerichtet.

Nichts Äusserliches kann ihn ablenken. Wünsche und Versuchungen gibt es für ihn nicht mehr. Obwohl er in der Welt arbeitet, findet er das Paradies in seinem eigenen Herzen, in seiner eigenen Seele.

Von da aus arbeitet er intensiv und dynamisch in der äußeren Welt der Erscheinungen.

Die innere, göttliche Mitte ist sein Herz, der Mittelpunkt seines Lebens. Dort ist sein Schatz, dort liegt seine Stärke, dort ist sein Paradies.

19. Tag

Alles in der Welt kann man einem anderen geben, nur nicht Gott.

Heilige werden nicht in Lehrgängen von Institutionen gemacht; es gibt keine Lehrgänge für Gottesleute, braucht doch die Natur Jahr für Jahr und Zeitalter um Zeitalter, um eine Seele heranreifen zu lassen.

Der Zustand des inneren Bewusstseins, kann nicht auf andere übertragen werden.

Die Hilfe und Unterstützung jener, die in Kontakt mit Gott stehen, kann den Fortschritt geistig Suchender beschleunigen, sie inspirieren und ihre eigenen Kräfte zur Gotterfahrung anregen, doch die Anstrengungen oder Bemühungen dazu müssen individuell sein.

20. Tag

Wir müssen die Voraussetzungen erfüllen, bevor wir uns der Meditation zuwenden können.

Die notwendigen Voraussetzungen sind:

Verlangen nach Gotterfahrung, Glaube, Selbstdisziplin, ständiges Sichbemühen, Wachstum in allem Guten und in der Liebe, Studium der Werke der Heiligen und Weisen, Sublimierung, zunehmende Sehnsucht nach Gott, immer stärker werdende Liebe zu Gott, Wachstum an Wissen, die Natur Gottes und die Art Seiner Beziehungen zu uns betreffend sowie die daraus resultierende Weisheit.

Alle diese Voraussetzungen müssen vorhanden sein, bevor wir uns der Meditation widmen können. Meditation bringt keine Früchte für jene, die nicht die erforderlichen Vorbedingungen erfüllen.

Im Namen der Meditation lassen die Leute ihrem Gemüt oft freien Spielraum: Das ist nicht Meditation, sondern Selbsttäuschung.

21. Tag

Meditation ist ein Zustand des inneren Bewusstseins - der dynamische Weg in Richtung Gotterfahrung.

Meditation ist möglich, wenn alles in uns ruhig und friedlich ist, von Licht und Liebe erfüllt.

Dieser innere Bewusstseinszustand in der Meditation muss von unserer Erkenntnis Gottes erleuchtet sein. Wenn wir uns in diesem Zustand unseres inneren Wesens zur Meditation hinsetzen, werden wir unser wirkliches inneres Selbst sehen, welches das !göttliche Ich" ist.

Dann geschieht es, dass wir das Bewusstsein, das objektlos und transzendent ist, berühren - und nicht nur berühren, sondern eins mit ihm werden.

22. Tag

Das vorrangige Ziel der Meditation ist es, Gott in uns und überall zu erfahren.

Das wird möglich, wenn unser inneres Wesen völlig still und heiter geworden ist. In dieser Stille sollte es keine Dunkelheit mehr geben.

Dunkelheit stellt sich ein, wenn unser Ego aktiv ist, wenn unsere Leidenschaften erregt werden, wenn unser Gemüt sein Unwesen treibt.

Wenn hingegen die Erkenntnis Gottes aktiv ist, wenn unser inneres Gemüt, unser inneres Herz, unsere göttliche Liebe eins geworden sind mit dem Selbst und mit einer Liebe und einem Licht nach dem Göttlichen suchen, kann es keine Dunkelheit mehr geben, sondern nur noch Licht.

23. Tag

Die Erfahrung des Göttlichen geschieht in der inneren Stille.

In diesem ruhigen, heiteren und ungestörten Zustand des inneren Bewusstseins ist eigentlich nur eines da: die Erkenntnis des Göttlichen. Wir erheben uns über alles. Wir wissen nicht mehr, dass es !da draußen" eine Welt gibt. Wir wissen nicht mehr, dass wir einen Körper besitzen. Das Gemüt ist verschwunden. Alles ist still, und in diesem weiten Raum des Schweigens ereignet sich die Erleuchtung der Gotteserkenntnis.

In dieser Erkenntnis wissen wir von nichts anderem als dem unendlichen göttlichen Bewusstsein.

24. Tag

Unsere Wünsche verhindern die Verwirklichung des !Ich bin, der Ich bin"

In der Meditation sollen wir in die Einsamkeit gelangen - in die Abgeschiedenheit des Königreichs Gottes.

Wenn uns dies nicht gelingt, weil wir unser Ego, unsere Wünsche, unsere kleine Persönlichkeit, die Ablenkungen von Herz und Geist, unsere Existenzsorgen und die Probleme unserer Unwissenheit in die Meditation mit hineingenommen haben, dann werden wir selbstverständlich keinen Gott finden, kein !Ich bin, der ich bin", das Ausdruck des grundlegenden Bewusstseins ist.

25. Tag

Die Notwendigkeit wiederholter Leben gründet sich auf die Tatsache, dass Vollkommenheit nicht in einem einzigen Leben erreicht werden kann.

Wenn wir nach einem Jahr Studium schon einen akademischen Grad erlangen könnten, bräuchten wir nicht jahrelang die Universität besuchen, müssten wir nicht hart daran arbeiten, die Prüfungen zu bestehen, um in die nächsten Semester vorrücken zu können.

Wenn wir in einem einzigen Leben die unendliche göttliche Vollkommenheit erlangen könnten, dann wäre ein zweites oder drittes Leben absolut unnötig.

Die Notwendigkeit wiederholter Leben liegt darin begründet, dass die Menschen eine sehr lange Zeit brauchen, um zur Vollkommenheit heranzureifen.

 

26. Tag

Was ist das Gebet in Wirklichkeit?

Es ist ein Mittel, durch das wir Gemeinschaft mit der göttlichen Gegenwart und Macht suchen.

Gebet ist jeder Zustand unseres Herzens und Gemüts, in dem wir unsere unbedeutende Persönlichkeit und unsere kleinen Probleme beiseite lassen und uns in Einklang bringen mit Gottes Kraft und Vollkommenheit.

Das Gebet kann auch von großer Güte oder von Liebe zu Gott inspiriert sein und sich spontan und ohne bestimmte Form während unserer alltäglichen Tätigkeit äußern.

Gebet ist also jeder Zustand, in dem wir in Berührung mit Gottes Gegenwart und Kraft sind.

 

27. Tag

Die Meditation, in der wir in Kontakt mit Gott sind, ist Gebet, das zur Erfüllung gelangt ist.

Meditation ist ein fortgeschrittener Zustand des Gebets. In der Meditation haben wir die Bedingungen des Gebets transzendiert; wir sind uns nicht nur der göttlichen Kraft und Gegenwart bewusst, wir kontaktieren sie nicht nur, sondern werden mit dieser göttlichen Kraft und Gegenwart eins. Unser ganzes Wesen und Sein geht in der Gottheit auf; in der Meditation werden wir eins mit Gott.

Das ist ein fortgeschrittener Zustand, der keinem zuteil wird, der sich nicht durch zahllose kleine Gebete, durch gute Werke, durch Dienen, Hingabe und Wissen von Gott darauf vorbereitet hat.

 

28. Tag

Wir müssen Millionen Gebete gesprochen haben, bevor wir den ersten Schritt in der Meditation tun können.

So wie die Natur uns geschaffen hat, sind wir ziemlich grob, und obwohl unser Körper sauber und schön gekleidet, unser Denken diszipliniert und trainiert sein mag, lauert doch der gefährliche Teufel der Leidenschaft, der Habgier, der Selbstsucht in unserem Unbewussten, zusammen mit allem andern, was sich darin angesammelt hat.

Dieses ganze Gerümpel muss vollständig entfernt werden. Nur dann sind wir wirklich kultivierte Menschen, nur dann sind wir berechtigt, Gottes Kinder genannt zu werden.

Alles in uns muss transformiert, vorbereitet und verklärt werden. Wir müssen die Wurzeln alles Naturhaften aus uns entfernen, jene Wurzeln, die so hässlich, widerlich und barbarisch sind.

 

29. Tag

Es ist wichtig zu wissen, dass es sehr viele Missdeutungen gibt, was Meditation betrifft.

Wir nehmen ein Buch über Meditation zur Hand, und weil dieses Buch hier oder dort veröffentlich wurde und interessant zu lesen ist, sind wir davon fasziniert und versuchen zu meditieren.

Nach zehn Jahren wundern wir uns dann, warum wir keinerlei Ergebnisse erzielt haben.

Das ist der Grund, warum ich immer wieder auf die Wichtigkeit einer gründlichen Vorbereitung hinweise; denn wenn wir die innere Basis, das innere Fundament richtig vorbereiten, kommt die Meditation von selbst zu uns.

30. Tag

Vergessen wir nicht die unleugbare Tatsache, dass wir selbst großartige Manifestationen Gottes sind.

Unser Herz ist ein Ozean unendlicher Erkenntnis; all die Millionen Bücher der Welt befinden sich darin.

Wenn wir den Grund bereitet haben, entspringen unserem Herzen ganz von selbst neue Ideen, Intuitionen und Erleuchtungen. Wenn alles in uns bereit und strahlend ist, werden wir sehen, dass Weisheit, unbeschreibliche Gnade und Stärke sich in uns ergießen werden.

Wenn das einmal geschehen ist, wird uns alles Gott näher bringen, auch wenn wir dies gar nicht wollen. An diesem Punkt angelangt, wird alles in uns von selbst in Gebet und Meditation versinken, sogar dann, wenn wir es gar nicht wollen.

31. Tag

Irgendwann wird eine Zeit in deinem Leben anbrechen, in der dich automatisch alles zur Meditation hinzieht, selbst wenn du das nicht willst; eine Zeit, in der Gott bei dir stehen und mit dir gehen wird, auch wenn du dir das gar nicht wünschst.

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Mai 2010

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 35, Nr. 403

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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