Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 1996

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1. Tag

Ersetze auf Schritt und Tritt Dein kleines Ich durch das Göttliche. Schliesse das Göttliche im Tempel Deines inneren Wesens und Herzens ein. Trage das Göttliche immerzu in Deinen Gedanken und Gefühlen. Ersetze Deinen Willen durch den Willen des Göttlichen.

Menschliches Unglücklichsein, menschliche Schwäche und Verrücktheit kommen von moralischen Begrenzungen wie Hass, Eifersucht, Egoismus, Stolz, Selbstbezogenheit und der Vorstellung, ein gesondertes Individuum mit spezifischen Eigenschaften zu sein.

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2. Tag

Im täglichen Leben sind die Leute keine Tempel Gottes, sondern Tempel der Eifersucht und menschlicher Schwächen.

Darum verlieren sie die Grösse und Erhabenheit des Göttlichen, das ständig Frieden, Glück und Stärke erzeugt.

Rede deshalb immer mit dem Göttlichen und bitte Es, in Dir zu wohnen; biete Dich selbst stets dem Göttlichen an.

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3. Tag

Dem, der sich der unendlichen Schönheit, der unendlichen Kraft, der unendlichen Intelligenz übergibt, fehlt nichts. Er ist der stärkste und friedvollste Mensch, eine grossartige Persönlichkeit, eine inspirierende Gegenwart.

Versuche also, Deine kleinen Gedanken und Gefühle durch Gedanken und Gefühle ans Göttliche zu ersetzen. Solange Du in Name und Form eingesperrt bist, wird es auch Probleme geben. Erst wenn das Gefängnis von Name und Form zerbrochen ist, wenn Du Dich dem Unendlichen ausgeliefert hast, fallen alle Begrenzungen weg und mit ihnen Angst, Sorgen und Schwächen.

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4. Tag

Erlerne die Kunst, Deine Gedanken und Gefühle stets dem Göttlichen zuzuwenden. Versuche immer wieder, Dein ganzes Wesen dem Göttlichen zu übergeben.

Beginne diese Disziplin jetzt, bevor es zu spät ist. Nichts ist schrecklicher als von menschlichen Schwächen beherrscht zu werden.

Bevor menschliche Schwächen Dich beherrschen können, lass das Göttliche Dich beherrschen!

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5. Tag

Sei vom Göttlichen erfüllt! Verbleibe stets in einem Zustand der Übergabe ans Göttliche, das Schönheit, Friede und Vollkommenheit ist.

Lass Deine Persönlichkeit kraftvoll und wunderbar werden. Der Weg dahin führt über die beständige Auslieferung an die allsehende, allwunderbare, allwissende Gottheit.

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6. Tag

Stille und Konzentration, die unwillkürlich entstehen, führen zum Schlaf.

Stille und intensive Konzentration auf das Göttliche, mit intensiv aktiven, aufs Göttliche konzentrierten Sinnen, mit intensiv auf das göttliche Wesen und die göttliche Gegenwart konzentrierter Wahrnehmung, führen zur Erleuchtung.

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7. Tag

Durch intensive Konzentration auf das Göttliche lässt der geistige Mensch sein ganzes Wesen mit dem Göttlichen verschmelzen. Er bittet das Göttliche, ihn mit Gnade zu erfüllen, ihn mit göttlichen Energien zu erfüllen, mit göttlicher Intelligenz, mit göttlichem Frieden. Er bittet das Göttliche, an die Stelle seines eigenen Ichs zu treten. Er bittet das Göttliche, Wunder zu wirken, und in seiner Hingabe ans Göttliche versucht er, selbst Wunder zu vollbringen. Er arbeitet wie ein Riese fürs Göttliche, er denkt wie ein Genie fürs Göttliche; Tag und Nacht steht er im Dienst des Göttlichen, lebt er in Hingabe ans Göttliche.

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8. Tag

Der geistige Mensch ist sich immer bewusst, dass er für jemanden im Universum lebt, dass er seine ganze Arbeit für jemanden im Universum verrichtet, für jemanden, der nahe bei ihm steht. Alle seine Gedanken und Gefühle sind um diesen Einen gruppiert.

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9. Tag

Wir können nie wissen, was uns die nächste Stunde bringt. Der eine mag sterben, der andere wird verrückt oder krank, und noch ein anderer verliert sich in Sinnesvergnügungen.

Alles kann geschehen.

Man kann zum Beispiel seine Einstellung und Interessen plötzlich von Gott weg verlagern, und dann gibt es keine Möglichkeit mehr, die Gnade des Göttlichen zu erlangen.

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10. Tag

Wenn die Glieder stark sind, wenn man jung ist, wenn der Geist in gutem Zustand ist - das ist die Zeit, sich mit aller Kraft von Herz, Seele und Willen ans Göttliche zu klammern.

Diese Gelegenheit sollte man sich nie entgehen lassen. Alles kann morgen geschehen, vielleicht hast Du nie mehr Sehnsucht nach dem Göttlichen, vielleicht stellen sich Dir Hindernisse in den Weg und Du verlierst die Lust an geistigen Dingen.

Bevor so eine Tragödie Dein geistiges Leben zerstört, klammere Dich mit aller Kraft von Herz, Seele und Willen ans Göttliche.

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11. Tag

Nur jene erzielen

gewaltige Erfolge

im geistigen Leben,

die sich hart bemühen,

das göttliche Ziel

zu erreichen.

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12. Tag

Manchmal hast Du einen guten Tag, ein andermal durchlebst Du eine schwere Zeit. Manchmal ist die Meditation tief, manchmal ist sie oberflächlich.

Ungeachtet der verschiedenen Zustände und Umstände solltest Du Dich stets sehr bemühen, Dich ans Göttliche zu klammern. Und wenn Du einen guten Tag hast, solltest Du Deine Anstrengungen verdoppeln und intensiver und mehr meditieren. Überzeuge Dein Herz immer wieder davon, dass das Göttliche das ist, was Du am nötigsten brauchst.

Das Göttliche ist die Macht aller Mächte, das Leben des Lebens. Ohne Es verschwindet alles.

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13. Tag

Du sitzt im Kino und schaust Dir einen Film an. Die Geschichte entfaltet sich und viele Ereignisse spielen sich ab. Plötzlich geht das Licht aus. Du siehst nichts mehr auf der Leinwand!

Wie wichtig das Licht für den Film ist! Genauso wichtig ist das Göttliche für die Welt und den Menschen. Wenn das Göttliche sein Licht zurückzieht, zerfällt die Welt in nichts.

Erkenne das Göttliche als die Seele Deiner Seele, als das höchst Wünschenswerte und Wichtigste in Deinem Leben.

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14. Tag

Das Göttliche braucht keine Anbetung und Verherrlichung, denn Es ist unendliche Vollkommenheit.

Doch Anbetung und Verherrlichung des Göttlichen sind eine Notwendigkeit für die menschliche Seele; denn dadurch wächst die Seele über die menschlichen Begrenzungen hinaus und assimiliert etwas von der Natur des Objekts, das sie anbetet und verherrlicht, das sie liebt.

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15. Tag

Die ureigene Natur der Welt ist Dunkelheit, ein Zustand schwerer Begrenzungen. In dieser Dunkelheit kann man nur etwas wahrnehmen, wenn man das Licht brennen lässt. Solange das Licht brennt, ist die Dunkelheit besiegt; lässt Du aber das Licht verlöschen, ist die Welt wieder mit Dunkelheit bedeckt. Das ist die Natur der Welt; sie besteht aus Begrenzungen, Dunkelheit, Unwissenheit und allen Arten von Schwächen. Die einzige Möglichkeit, die Dunkelheit aufzulösen, besteht darin, dass man stets das Licht brennen lässt.

Das Licht der Hingabe im Herzen des geistigen Menschen brennt ständig. Der Strom des geistigen Bewusstseins fliesst im geistigen Menschen immerzu. Der geistige Mensch erhält sich ununterbrochen in einem Zustand des inneren Gewahrseins des Göttlichen.

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16. Tag

Die äussere Natur und der physische Körper haben die Tendenz, das Licht des Bewusstseins zu begrenzen und den Menschen auf eine klagende, alternde, sterbende und unglückselige Kreatur zu reduzieren.

Im geistigen Herzen brennt das Licht nicht nur dauernd, sondern es wächst auch noch. Es wächst und wächst, bis es eins wird mit dem Licht der unendlichen Sonne.

In diesem Prozess ist die intensive Wiederholung des Mantra von ungeheurem Wert.

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17. Tag

Die Verfassung des Körpers ändert sich automatisch, wenn sich die Gedanken ändern.

Wenn Du nicht inspiriert, sondern deprimiert bist, was geschieht dann? -

Ob Du willst oder nicht, Dein Körper krümmt sich wie ein Bogen.

Wenn die Konzentration zunimmt, strafft sich der Körper und wird wachsamer.

Der Zustand des Körpers ändert sich entsprechend der Natur der Gedanken und Gefühle, die man hegt.

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18. Tag

Je mehr die Dunkelheit versucht, sich dem Licht zu nähern, desto mehr verschwindet sie. Bitte die Dunkelheit der Nacht einmal, sich dem Kerzenlicht zu nähern - je mehr sie sich ihm nähert, desto mehr hört sie auf, Dunkelheit zu sein.

So verhält es sich auch mit der Dunkelheit der Unwissenheit, der Depression, der negativen Natur in Beziehung zum Licht des geistigen Menschen.

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19. Tag

"Das Göttliche ist überall!", so singt das Herz des geistigen Menschen, und Gott, der das beobachtet, lässt diese Aussage sofort wahr werden und vermehrt die Fähigkeit dieses Menschen, das Göttliche zu erfahren. Sofort gewährt das Göttliche diesem Menschen mehr Gnade. Mehr Gnade bedeutet, dass man das Göttliche leichter wahrnehmen und fühlen kann.

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20. Tag

Wo die Gnade des Göttlichen wirksam ist, ist es leicht, die Gegenwart des Göttlichen zu spüren. Die Gnade löst die Probleme und macht die Wahrnehmung des Göttlichen leicht. Die Gnade schenkt Frieden und Zufriedenheit.

Es gibt aber Menschen, die für die Gnade nicht empfänglich sind. Wer macht sie empfänglich? - Die Gnade selbst macht sie empfänglich!

Erlange also Gnade. Bitte das Göttliche um Gnade. Beschäftige Dich innerlich immer wieder mit dem Göttlichen, dann steigt die Gnade herab.

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21. Tag

Ein grosses Herz zieht die Gnade an. Das grosse Herz spendet immer Frieden und fragt nach nichts für sich selbst. Es schenkt Glück, ohne Glück von anderen zu fordern. Es ist immer damit beschäftigt, zu opfern und zu geben. Ein solches Herz zieht die Gnade an.

Wer eifersüchtig ist, kann niemals Frieden haben, und wo kein Friede ist, da ist auch keine Gnade. Moralische Unvollkommenheiten müssen also verschwinden.

Je mehr diese Unvollkommenheiten verschwinden, desto mehr ist man für die Gnade offen, desto leuchtender wird die innere Wahrnehmung.

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22. Tag

Selbst ein kleiner Musiker verbringt sein ganzes Leben damit, Musik zu machen. Er tut immer das Gleiche, macht stets die gleichen Übungen, um seine Kunst zu meistern.

Wenn eine kleine Kunst schon einen solchen Aufwand wert ist, um wieviel mehr ist die Kunst der Gotterfahrung es erst wert, dass man, um sie zu meistern, ein ganzes Leben lang den Namen des Göttlichen singt!

Ein ganzes Leben mit dem Singen des göttlichen Namens zu verbringen, ist auch eine grosse Freude. Es ist das Grösste, was man tun kann.

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23. Tag

Das Leben wird zur Ekstase, wenn man beständig, ernsthaft und aufrichtig seine Zeit dazu verwendet, das Göttliche zu verherrlichen.

Das Göttliche ist die Quelle aller Systeme der Erkenntnis, die Quelle jeder vorstellbaren Form von Freude, die Quelle jeder Intuition, Erleuchtung und Offenbarung.

Verbringe Dein Leben mit der intensiven Wiederholung des Namens Gottes;dann ist Dein Leben gesegnet und machtvoll; dann wird es zum reichsten Leben, bereichert durch die Gnade und die Eigenschaften des Göttlichen.

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24. Tag

Während der intensiven Wiederholung des Mantra spricht der geistige Mensch: "Ich bin mit dem Licht des Göttlichen erfüllt. Ich bin mit dem Geist Gottes erfüllt. Ich bin mit der Intelligenz Gottes erfüllt. Ich bin mit der Freude und dem Frieden Gottes erfüllt. Gott ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten. Er ist das ganze Feld meiner Erfahrung. Alles, was ich sehe, offenbart mir Seine Gegenwart. Alles, was ich tue, ist eine Verherrlichung Gottes."

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25. Tag

Das geistige Herz kehrt immer wieder zum Göttlichen zurück, auch wenn das Gemüt stets versucht, es vom Ziel abzubringen.

Der geistige Mensch richtet seine Aufmerksamkeit mit allen Kräften auf das Göttliche.

Auch wenn das Gemüt ständig von anderen Dingen angezogen wird, wendet er es immer wieder dem Göttlichen zu.

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26. Tag

Der gewöhnliche Mensch sucht die Hilfe Gottes nur, wenn er sich in grossen Schwierigkeiten befindet. Er betet oder meditiert nur, wenn er grosse Probleme hat.

Der wahre geistige Mensch betet und meditiert intensiv, immer und in allen Umständen.

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27. Tag

Die Intensität der Mantrawiederholung oder des Gebets muss ohne Unterbrechung aufrechterhalten werden. Dann geschehen grosse Dinge.

Intensität ist das Geheimnis des Fortschritts.

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28. Tag

Überall nimmt der geistige Mensch die Flamme des Göttlichen wahr. Je intensiver er das Mantra wiederholt, desto klarer steht dieses Bild vor seinem inneren Auge, und die ganze Welt ist erfüllt mit der Ekstase der göttlichen Freude, mit der Schönheit des unendlichen Friedens, der unendlichen Stille und mit der Herrlichkeit endloser Schätze.

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29. Tag

Es ist äusserst wichtig, welche Vorstellungen Du den Tag über in Deinem Geist hegst.

Wenn Dein Geist mit der Vorstellung des Göttlichen erfüllt ist, mit dem Bild des grenzenlosen Friedens, des grenzenlosen Lichts, der unendlichen Glückseligkeit, dann bist Du dem Göttlichen nahe, aber wenn andere Bilder da sind, bist Du gefangen, bist Du menschlich begrenzt, und schon pochen die Probleme an Deine Tür.

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30. Tag

Einige denkende Leute trinken Kaffee, während sie die Zeitung lesen. Das, was sie lesen ist so interessant, dass das Kaffeetrinken mechanisch wird. Sie wissen nachher nicht mehr genau, ob und wieviel sie getrunken haben.

So ist es auch mit dem geistigen Menschen. Er ist vertieft in das Lesen der Natur Gottes, der Gegenwart Gottes, der Herrlichkeit Gottes, und das äussere Leben wird für ihn eine mechanische Angelegenheit; und doch verleiht er ihm eine grosse Schönheit.

So sollte das äussere Leben sein - mechanisch und doch von grosser Schönheit, von grossem Wert, von grosser Ordnung.

Vertiefe Dich also mehr und mehr ins Göttliche, auch wenn Du mitten im Alltag stehst.

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31. Tag

Solange man Begrenzungen unterliegt, hat man den Zweck des Lebens nicht erfüllt.

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März 1996

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 21, Nr. 233

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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