Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 1992

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1. Tag

Die Wahrheit der Wahrheiten besteht in der Tatsache, dass alles, was wir sehen, erfahren, fühlen, nichts anderes als Gott selbst ist.

2. Tag

Vom Standpunkt geistiger Erfahrung aus gesehen sind sogar jene Umstände und Dinge, die Gott diametral entgegengesetzt zu sein scheinen, Gott selbst.

Vom Standpunkt der Erfahrung Gottes als das Unendliche, besteht die Welt nicht

aus einer Vielzahl von Dingen; da gibt es nur ein Ding:

das wunderbare, unbeschreibliche, schöpferische, vollkommen schöne Bewusstsein

3. Tag

Das unendliche,

absolute Bewusstsein

- Gott genannt -,

das allein das Eine

ohne ein Zweites ist,

kann erfahren werden,

doch nicht mit

den körperlichen Sinnen.

 

4. Tag

Die körperlichen Sinne

sind auf die Erfahrung der physischen Welt begrenzt. Wir können die Gefühle eines anderen nicht mit unseren Händen berühren und seine Gedanken nicht mit unseren Augen sehen.

Gott, oder die Welt,

wie sie in sich selbst ist,

zu erfahren - dazu sind die physischen Sinne nicht fähig.

 

5. Tag

Die einzige Möglichkeit,

die wir haben,

Gott überall zu erfahren, liegt im höheren Bewusstsein in uns.

Durch ein Bewusstsein, das befreit ist von den Begrenzungen der

physischen Sinne und des Gemüts,

können wir Gott überall

sehen und erfahren.

Durch das Selbst in uns,

das Bewusstsein in uns,

Gott in uns,

sehen wir das Selbst überall, Bewusstsein überall,

Gott überall.

"Das Wahrgenommene ist stets von der Natur des Wahrnehmenden."

 

6. Tag

Gott,

der absolut ist,

kann in Seiner Absolutheit

nur von Gott

in uns

erkannt werden.

7. Tag

Ein Instrument der Erfahrung, das in seinen Möglichkeiten begrenzt ist, kann das Unbegrenzte

nicht erfahren.

Unsere fünf Sinne

sind begrenzt;

unser menschlicher Geist

ist begrenzt.

Deshalb können diese uns nur von einer ebenso begrenzten Welt berichten.

8. Tag

Die begrenzte Liebe

in unserem Herzen

kann Gott nicht erkennen. Die begrenzte Erkenntnis in uns, die begrenzte Reinheit in uns und der begrenzte Glaube in uns

können Gott nicht berühren. Wir müssen sie unbegrenzt werden lassen.

9. Tag

Wenn

unser inneres Wesen

mehr und mehr umgewandelt und rein wird, drücken sich

die Kräfte und Mächte

des höheren Bewusstseins von selbst aus.

10. Tag

Kosmisches Bewusstsein

ist eine Stufe

göttlicher Erfahrung.

Jenseits davon ist das transzendente Bewusstsein. Wenn wir

zu diesem gelangen,

zieht sich unser persönliches Bewusstsein zurück in das Herz und das Sein der Höchsten Gottheit.

11. Tag

Auf der Ebene des kosmischen Bewusstseins sind wir uns

des Göttlichen Seins

in der ganzen Natur,

im ganzen Kosmos bewusst.

Wir haben eine alles absorbierende Erfahrung der Gottheit in der Natur, im Universum

und in allen Dingen.

 

12. Tag

Wollen wir die Begrenzungen unserer gegenwärtigen, anerzogenen Sicht der Dinge überwinden, müssen wir

unser Denken dahin bringen

zu erkennen, dass es hunderte und tausende von Wahrheiten gibt,

von denen die körperlichen Sinne keine Ahnung haben.

Von dieser Erkenntnis ausgehend muss das Denken

darin geübt werden,

das eine gemeinsame Leben in allen Dingen, das eine Bewusstsein in allem Erschaffenen - ob materiell oder nicht materiell - wahrzunehmen.

13. Tag

Eine grosse Ruhe,

ein grosses Schweigen

muss von unserem

ganzen inneren Wesen

Besitz ergreifen.

Nur dann sehen wir

die Dinge klar,

nur dann können

die höheren Aktivitäten

des Bewusstseins in uns

zu wirken beginnen.

14. Tag

Wenn wir uns immer

als in Gott seiend betrachten und Gott als in uns

anwesend anerkennen, werden wir dadurch

das Körperbewusstsein und

das Bewusstsein der Welt langsam überwinden.

15. Tag

Ein weltlich gesinnter Mensch hat kein Wissen von Gott,

keinen Glauben an Gott;

er betrachtet sich selbst stets

in Begriffen

seiner Körperlichkeit,

seines Geldes, seiner Freunde,

seines Besitzes,

seiner Sinnesvergnügungen

und der ihn umgebendenWelt.

Sein ganzes Leben

ist von diesen Dingen

und deren Veränderungen beherrscht.

16. Tag

Bevor wir Gott in

einer lebendigen Erfahrung wahrnehmen können, müssen wir etwas

von Gottes Wesen

in unserem täglichen Leben und Verhalten

zum Ausdruck bringen. Bevor wir Seine unbegrenzte Liebe erfahren können,

muss die Liebe

in unserem Herzen

universal und kosmisch werden.

17. Tag

Die unbedeutenden Gedanken an den Körper mit seinen Sorgen

und Problemen,

müssen ersetzt werden durch Gedanken an das zeitlose, todlose Sein

in uns.

18. Tag

Solange unser Gemüt und Leben

an das kleine, klägliche "Ich" gebunden sind, an seine bedeutungslose Individualität, seine kleinen Besitztümer

und Sorgen,

können wir nicht

gross sein im Herzen,

in Gemüt und Willen,

und es besteht keine Möglichkeit,

uns auf das kosmische Bewusstsein oder die

Gott-Erfahrung hinzubewegen.

19. Tag

Wir müssen alle Gedanken

an Tod und Körper aufgeben, unsere Ängste und Sorgen hinauswerfen und

uns betrachten, wie wir

in unserer Beziehung zu Gott, in unserem eigentlichen, inneren Wesen sind: unzerstörbare, todlose Lichter Gottes, von Gott erschaffen, von Gott erhalten und in Gottes unbegrenzbares, vollkommenes Bewusstsein zurückkehrend.

 

20. Tag

Was ich Euch hier sage,

ist nicht neu für Euch,

weil das göttliche Bewusstsein in Euch alles weiss.

Doch dieses Wissen

ist durch die ruhelose Aktivität

von Gemüt und Herz unterdrückt.

Doch wenn Ihr fortschreitet

auf dem Pfad,

werdet Ihr finden,

dass jenes innere Wissen

allmählich damit beginnt,

sich von selbst auszudrücken.

21. Tag

Du bist von Gott

geschaffen worden.

Um Dich herum, in Dir,

überall ist Er

mit Seiner Gnade und Liebe gegenwärtig.

Es gibt keinen Grund für Unruhe, Angst oder Sorge.

Alles arbeitet

zu Deinen Gunsten.

Alles wird wunderbar.

Verbleibe in Liebe, Frieden, Verstehen und Weisheit

und Du wirst sehen,

dass Gott mehr und mehr

in Deinem täglichen Leben

zum Ausdruck kommt.

22. Tag

Ganz gleich,

wer der andere ist:

Lass Dein Herz ihn segnen.

Betritt kein Haus, ohne ihm Frieden zu wünschen.

Mach keinen Atemzug,

ohne zur gleichen Zeit

die Gegenwart und

die Segnungen Gottes einzuatmen.

23. Tag

Der Tod kann nicht

hinausgeschoben oder umgangen werden, indem wir den Stein der Weisen suchen oder irgendein Elixier der Alchimisten trinken, noch durch Armeen oder psychische Kräfte.

Der Tod kann nur durch ein dynamisches und vorherr-schendes Wissen von der unvergänglichen Wahrheit in uns vollständig besiegt werden.

Jene sind Meister über den Tod, die diese Wahrheit kennen und erfahren.

24. Tag

Wie können wir

Frieden schaffen,

wenn wir keine Liebe

in unseren Herzen haben, wenn wir kein Verständnis

für andere haben

und selbst nicht gut sind?

 

Wir müssen mehr und mehr Liebe und Verstehen entwickeln, wenn wir wirkliche Friedensstifter sein wollen.

25. Tag

Liebe ist natürlich für uns. Hass und Abneigung sind unserem Wesen fremd;

sie sind unnötige Begleiter im täglichen Leben.

Sie gehören nicht zu uns. Gott hat uns nicht nach ihrem Bilde geschaffen, sondern nach Seinem eigenen Bild

göttlicher Güte und Liebe, göttlicher Freude und Vollkommenheit.

26. Tag

Die Atmosphäre

um Dich herum

sollte immer unangreifbar in Liebe, Verstehen

und Frieden

verwurzelt sein.

27. Tag

Glaube

ist die Mutter

aller Wunder.

Glaube kann uns erlösen.

28. Tag

Die grösste Wirklichkeit überall und zu allen Zeiten ist Gott selbst.

Nur ein wenig Glaube

an den allbarmherzigen,

allwissenden,

alles beschützenden Gott

ist genug,

um aus unserem Leben einen Himmel zu machen.

 

29. Tag

Gott ist

die einzig wirkliche Stärke, die einzige Zuflucht,

die einzige Stütze

unserer Existenz.

Wir brauchen

Sein Licht und Seine Gnade

bei jedem Schritt

in unserem täglichen Leben.

30. Tag

Unsere wirkliche Stärke

liegt in dem,

was die Ursache

unseres Lebens ist - Gott. Sein Erbarmen drückt sich

auf tausenderlei Arten

in unserem

täglichen Leben aus.

Die ganze Schöpfung

ist erleuchtet mit

der Gegenwart Gottes;

jedes Atom des Universums singt Sein Lob.

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April 1992

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 17, Nr. 188

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2007