Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2001

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Das Leben ist ein beständiger Prozess sich selbst übertreffender Fähigkeiten.

Jeden Tag ändern sich unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Körperzellen; die ganze Welt ändert sich jeden Augenblick. Veränderung charakterisiert den ganzen Prozess. Es ist etwas Einzigartiges im menschlichen Individuum, denn während seine Gedanken und Gefühle sich ändern, sein körperlicher Organismus ständiger Umwandlung unterliegt, ist doch etwas in ihm, das unveränderlich ist.

Diese unveränderliche Wirklichkeit im menschlichen Individuum ist die Wahrheit. Sie ist tief, tief in Dir drinnen, tiefer als das psychologische Prinzip, tiefer als das psychische Wesen. Es ist etwas, das immer das Gleiche ist. Es ist Vollkommenheit, Friede, Licht, ohne Angst. Es kann von nichts zerstört werden, von nichts in Mitleidenschaft gezogen werden, es transzendiert alle wechselhaften, veränderlichen Phänomene.

2. Tag

Die unwandelbare transzendente Wirklichkeit in Dir ist Deine zentrale Stärke. Mit ihrer Hilfe kannst Du Wunder im täglichen Leben vollbringen; Du kannst jede Herausforderung, Tragödie und Sorge friedlich und tapfer meistern.

Erlange ein tieferes Wissen von dieser unwandelbaren Wirklichkeit in Dir. Je grösser das Wissen von diesem unwandelbaren Wesen in Dir ist, desto schöner, harmonischer, erfolgreicher, blühender und gesegneter ist Dein Leben.

Die unwandelbare Wirklichkeit in Dir ist der Felsen, auf dem Du in Ewigkeit stehen und diese Welt der Tragödien mit Sonnenschein überfluten kannst.

3. Tag

Was in Dir ist unwandelbar? - Nicht Dein Gemüt.

Jeden Augenblick ändert sich Dein Gemüt; das Gemüt kann nicht Dein wahres Wesen sein, das Gemüt kann nicht Deine wahre Stärke sein. Das Gemüt ist ein chaotisches Feld, es ist ein Spielgrund für alle Arten von Neigungen, Instinkten, Zwängen, Wünschen und Sehnsüchten.

Du kannst keinen Frieden haben, solange du im Gemüt gefangen bist. Wenn Du aber einen Halt am unwandelbaren Wesen in Dir erlangt hast, bist Du ein Meister, kannst das Gemüt beherrschen, es in jede beliebige Richtung lenken und es geistig erheben. Dann bist Du Meister Deines Lebens, kannst die äussere Umgebung kontrollieren, doch von ihr unberührt bleiben. Du kannst Faktoren in die äussere Umgebung einführen, um sie zu einem Paradies für Dich zu machen.

4. Tag

Lasst uns die unwandelbare Wirklichkeit in uns entdecken. Das unwandelbare, immer gleiche Wesen, das die Bibel das Königreich des Himmels nennt, das einige grosse Weise das höhere Selbst genannt haben, ist das transzendente Prinzip in uns. Es wird von nichts berührt. Es nimmt alles wahr. Es kann die Dinge in eine bestimmte Ordnung bringen und diese wieder auflösen. Innere Offenbarung erschliesst die wahre Natur dieser unwandelbaren Wirklichkeit, die eine Quelle endlosen Wissens und Reichtums für Dich ist. Sie ist der Atem Gottes selbst. Gedankendisziplin, Selbstbeobachtung, Nachdenken über sich selbst und eine tiefere Selbstanalyse sind die angemessenen Methoden, um in Kontakt mit dieser unwandelbaren Wirklichkeit zu kommen. Es ist schon ein grosser Gewinn, auch nur eine intellektuelle, mentale oder vernunftmässige Kenntnis dieser unwandelbaren Wirklichkeit zu erlangen. Später stellt sich dann die Frage, sie zu erfahren, in ihr zu leben und aus ihr zu leben. Das ist dann schon eine grössere Frage, die eine totale Transformation Deiner gesamten inneren Natur verlangt, ein Wachstum in den höheren Vorzügen und Eigenschaften Deines Herzens, Deines Gemüts und Deiner Seele. Es ist diese unwandelbare Wirklichkeit, die das Geheimnis hinter jeder Eigenschaft, Fähigkeit und Kraft in Dir ist.

5. Tag

Frage Dich nur einmal, wieviele Gedanken Du denken kannst. Die Antwort ist: endlos viele. Frage Dich, wie viele Gefühle in Dir aufsteigen können: endlos viele. Frage Dich, wieviele Träume Du haben kannst: eine endlose Anzahl!

Was ist die Quelle all dieser endlosen Gedanken, Gefühle und Träume? - Manchmal hast Du subtile Stimmungen, höhere Inspirationen, Intuitionen, Wahrnehmungen. Woher kommen sie? Was ist ihre Quelle? - Was ist das, was unerschöpflich in Dir ist? Was erhält die Tätigkeit Deiner Intelligenz, ohne die Du nicht wahrnehmen kannst, was um Dich herum vorsichgeht? - Es ist das unwandelbare, alles beobachtende, allwissende, transzendente Prinzip: die göttliche Wirklichkeit.

 

6. Tag

Die höchste Wirklichkeit oder Existenz in uns ist eine und dieselbe im Mann und in der Frau, im Kind und in der ganzen Schöpfung. In ihr sind wir alle eins.

Doch die menschliche Natur ist unfähig, den einen Geist in den vielen wahrzunehmen.

Wir spielen im Leben und sind nicht fähig, die zentrale Wahrheit zu entdecken. Wer die zentrale Wahrheit entdeckt, wird zu einer grossen Persönlichkeit, einer immerwährenden Quelle der Freude und des Friedens für sich selbst und auch für andere.

7. Tag

Je grösser die Weisheit, je grösser das Wissen von der Wissenschaft des Lebens, desto weniger wirst Du von den Ereignissen des Lebens geplagt, desto mehr Kraft hast Du, die Umstände immer besser zu gestalten. Dieses Wissen ist höchst grundlegend und wesentlich.

Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, insofern er der Mittelpunkt der unendlichen Intelligenz ist. Er ist ein einmaliges Geschöpf. Sein Wert und seine Grösse sind unendlich, denn der Wert und die Grösse der inneren Wirklichkeit sind unendlich. Deshalb ist nichts wertvoller als der Erwerb dieses wunderbaren, lebensumwandelnden und erhebenden Wissens, dem wir eine vorrangige Wichtigkeit einräumen sollten.

8. Tag

Das Leben muss kultiviert werden. Kultur ist nicht möglich ohne höheres Wissen. Eine kultivierte Person, ein weiser Mensch, sieht den Ärger aufsteigen und ist in der Lage, davon Abstand zu nehmen. Gefühle müssen kultiviert werden, ebenso Gedanken.

Ein Mensch, der nicht kultiviert ist, wird von seinen Gedanken überwältigt und ist ihr Sklave. Wir besitzen innere Fähigkeiten, die höher und stärker sind als unsere Triebe, Zwänge und Neigungen.

9. Tag

Das erste Anzeichen einer kultivierten und entwickelten Persönlichkeit ist, dass sie ihre Gedanken und Gefühle sieht wie andere die Blumen sehen, die auf dem Tisch stehen. Das ist eine hohe Entwicklungsstufe, doch jeder kann sie erreichen. Keine Hochschulbildung ist dazu erforderlich.

Gerade da, wo wir im Leben stehen, können wir wachsen, können wir uns als Meister unser selbst auszeichnen, das heisst, als Meister unserer Gedanken und Gefühle und deshalb unserer Umgebung - der äusseren Welt.

Eine solche Person kann andere erheben, kann anderen Glück und Frieden spenden; eine solche Person kann eine Hilfe für andere sein. Die Welt braucht solche Leute; sie sind die beste Hilfe.

10. Tag

Du musst eine innere Kultur entwickeln und Deine höheren Fähigkeiten entfalten.

Wachstum in der Liebe kultiviert Deine Natur mehr als alles andere.

Liebe muss immer selbstloser werden; wenn sie selbstsüchtig und auf ein besonderes Individuum konzentriert ist, wird sie problematisch, bringt Sorgen mit sich und verdunkelt die Seele. Die Liebe muss immer reiner werden, immer unabhängiger von Erwägungen, die sich auf etwas Äusserliches beziehen, immer tiefer, denn dann wird sie dauerhafter, und dauerhafte Liebe transformiert die menschliche Natur schneller als irgend etwas anderes.

Liebe ist einer der bedeutendsten Faktoren in Hinsicht auf die Kultivierung der menschlichen Natur.

11. Tag

Die erste Pflicht des menschlichen Individuums ist es, den endlosen Möglichkeiten treu zu sein, die im Zentrum seines inneren Wesens angelegt sind. Die höheren Hilfskräfte werden entsprechend dem Ausmass aktiviert, in dem wir höhere Gedanken und Gefühle unterhalten. Das ganze Wesen muss emporgehoben werden. Das, was in uns wohnt, ist ein ewiges Wesen, die Quelle aller Genialität, aller Kreativität, aller Schönheit, aller Freiheit und Kraft.

Es ist diese Kultur, die wir brauchen, es ist diese Erziehung, die wir brauchen. Wir brauchen sie mehr als alles andere; denn alles, was wir sonst erwerben, lässt uns dort stehen, wo wir sind: in menschlicher Schwäche, in Kraftlosigkeit, in Ruhelosigkeit, in Problemen, während diese wirkliche Erziehung und Kultur uns befreit, unsere Intelligenz so hell und durchdringend macht, dass wir jedes Problem schon bei seiner Entstehung lösen können.

12. Tag

Das Leben muss erhoben und seine inneren Reichtümer zum äusseren Ausdruck gebracht werden. Das ist der wahre Genius des Lebens und der wahre Pfad der Evolution. Das Höhere ergreift von uns Besitz und wirkt durch uns. Solange das Höhere uns besitzt und durch uns wirkt, sind wir Genies, Propheten Lichter, Friedensstifter, Freudenspender, dynamische, nützliche, produktive Persönlichkeiten, welche die irdische Umwelt dem Himmel im Inneren angleichen.

Welche Aktivitäten wir auch im täglichen Leben ausüben, sie müssen aus dem Hintergundbewusstsein für diese zeitlosen Werte fliessen.

Du wirst empfänglich für das ewige Wesen und in der Lage sein, die Herausforderungen der tiefsten Kernfragen des Lebens anzunehmen, höhere spirituelle Werte zu verfolgen und nach unbegrenzter Vollkommenheit Ausschau zu halten.

Vergiss nicht, dass jeder Schritt auf das Unendliche, jeder Schritt auf die Erfahrung des Absoluten zu, ein Akt Deines inneren Wesens ist, ein Akt und eine Betätigung jener Individuen, die in ihrer Intelligenz erwacht und lebendig sind.

13. Tag

Was ist wirklicher, der Traum- oder der Wachzustand? - Der Wachzustand ist wirklicher, weil er nach jedem Schlaf und jedem Traum wiederaufgenommen wird, während das bei Träumen nicht möglich ist. Und was ist wirklicher als der Wachzustand? - Es ist die innere, ganz stille, ganz friedvolle Wirklichkeit - das unergründliche Bewusstsein. Es ist da, wenn Du träumst. Wäre es nicht da, wäre das Träumen unmöglich. Es ist da, wenn du Deine Erfahrungen im Wachzustand hast. Ohne es wäre keine Deiner Erfahrungen möglich.

So wie Dein ganzer Traum mit all seinen Personen, Geschehnissen und Geräuschen aus Deinem stillen, ruhigen, schweigenden inneren Bewusstsein heraus projiziert wurde, so wird auch diese Welt des Lärms und des Chaos - das ganze Leben - in der unendlichen, unergründlichen Stille des Göttlichen projiziert.

14. Tag

Jener ist ein lebender Weiser, der in Berührung mit dem unendlichen Schweigen des Göttlichen ist, schon während er hier auf Erden lebt.

Denke immer wieder über dieses wunderbare, nie endende, unergründliche Schweigen nach, das tief in Dir gegenwärtig ist. Wenn Du Dir dieser Stille in Dir bewusst bist, versklavt die äussere Welt Dich in keiner Weise mehr.

15. Tag

Die Kraft der Rishis, die uns die Mantras überliefert haben, ist auch in den Mantras. Das Mantra wirkt; wir haben aber nur Zugang zu seinen Kräften, wenn unser Herz bereit ist, wenn es nicht an unwesentlichen Dingen hängt.

Der Geist der Entsagung muss immer aufrechterhalten werden. Wenn dies nicht geschieht, sinkt das Gemüt aufgrund der ihm innewohnenden Tendenzen sofort wieder nach unten, so wie Wasser, das immer dem tiefsten Punkt zustrebt.

16. Tag

Die einzig wirkliche Hilfe für die Menschheit ist spirituelles Wachstum. Ethisches und moralisches Wachstum müssen dem spirituellen Wachstum vorausgehen und es begleiten. Warum? - Weil es ohne dieses keine Reinheit, und ohne Reinheit kein spirituelles Wachstum geben kann.

Der beste Dienst, den Du der Welt erweisen kannst, ist, ihr zu moralischem, ethischem und spirituellem Wachstum zu verhelfen. Alles andere ist nutzlos und nur eine Last.

17. Tag

Warum suchst Du Gott? Warum willst Du Gott erfahren? Was gewinnst Du durch eine Erfahrung Gottes? - Die Antwort ist: Jeder Mensch auf Erden sucht nach Glück, Freude, Frieden, Kraft, wahrer Freiheit, Vollkommenheit, Schönheit und Weisheit. Niemand will eine unwissende Person sein; niemand will unglücklich sein; niemand will sterben; alle wollen langes Leben oder Unsterblichkeit. Niemand will krank werden. Alle wollen nur Gesundheit. Jedes Lebewesen sucht diese Werte, aber niemand findet diese Werte je wirklich - nicht im äusseren Bereich.

Kein Vergnügen dauert an, kein Glückszustand währt lange. Das Wissen, das wir ansammeln, ist ungenügend und morgen oft schon nicht mehr gültig. Alles ändert sich, alles geht vorbei, und wir suchen vergeblich Werte zu finden, die wir hier nicht finden können. In Gott können wir all diese Werte finden: Wahre Freude, endlosen Frieden, eine Schönheit, die niemals beschmutzt wird, ein Leben, das ewig ist.

All diese Werte, die die Menschen täglich auf jeder Stufe ihres Lebens suchen, findet man nur in Gott. Gott allein ist die zeitlose, raumlose Quelle aller erdenklichen Werte, nie endender Weisheit. Gott ist die alle Probleme lösende Weisheit, die wahre Freiheit, der wahre Friede, die wahre Freude. Wahres Leben und wahre Erfüllung findet man nur in Gott.

18. Tag

Gott gibt Dir alles in Hülle und Fülle, wenn Du Ihn suchst und erfährst, wenn Du Ihn zum Bestandteil Deines täglichen Lebens machst.

Gott ist zeit- und raumlose Stille und Freude und ein Friede ohne Anfang und Ende.

Und dieser Gott ist hier und jetzt in der Seele unserer Seele, in der Intelligenz unserer Intelligenz. Er ist der Beobachter unserer Gedanken und all unserer Zustände.

Dieser Beobachter ist die Quelle aller wahren, dauerhaften, ewigen Werte.

19. Tag

Eine Wahrheit ist in allen, und alle sind in der einen Wahrheit. In dem einen Raum sind alle Menschen, alle Tiere, alle Geschöpfe, die ganze Schöpfung. Alle Menschen, Tiere und die ganze Schöpfung sind im Raum. Raum ist in allen, und alle sind im Raum. Genauso sind alle in der subtilen Wahrheit, in der subtilen Göttlichen Mutter: Alle sind in Ihr und Sie ist in allen.

Können wir sagen, die Göttliche Mutter sei in unserem Herzen als eine Person aus Fleisch und Blut? - Nein, das geht nicht!

Sie ist ein Zentrum des Lichts, eine Flamme in unserer Seele; Sie ist aber auch unendlich mehr als diese Flamme. Sie ist in der Flamme, rings um die Flamme, im Körper, ausserhalb des Körpers und überall, so wie der Raum innen, aussen und überall ist. Deshalb knien wir vor jedem Gott nieder, sei es ein islamischer Gott, oder ein christlicher Gott, oder ein hinduistischer Gott - in allen Göttern, allen Göttinnen und allen Heiligen aller Religionen sehen wir die eine Wahrheit, weil wir mit der Göttlichen Mutter verbunden sind, die in allen ist, und in der alle sind.

20. Tag

Ein Name der Göttlichen Mutter ist: Sarva-Atmike.

Sarva heisst alle; Atma heisst Seele.

Sarva-Atmike bedeutet: Sie ist die Seele in allem.

Die Göttliche Mutter ist die Seele in allen Wesen

21. Tag

Das Begrenzte sehnt sich nach dem Unbegrenzten. Das Licht in uns, das jetzt begrenzt ist, sehnt sich nach dem unbegrenzten Licht.

Friede, Freude und Erkenntnis, die jetzt in uns begrenzt sind, sehnen sich nach dem Unbegrenzten.

22. Tag

Der Guru ist ein Guru, unabhängig davon, ob die Leute ihn verehren oder beschuldigen. Verehrung berührt oder ändert ihn nicht, noch berühren oder verändern ihn Beschuldigungen.

Die Sonne sagt nie, sie sei die Sonne. Ich habe nie gesagt, ich sei ein Guru. Ich habe nie gesagt, dass ich Schüler habe. Schüler machen sich selbst durch ihre Hingabe zu Schülern.

Der Guru ist Selbstverwirklichung in Aktion. Er ist sprechende Gotterfahrung. Er ist Wahrheitsbewusstsein in der Unmittelbarkeit der Erfahrung der Menschheit.

Obwohl Götter und Weise mich einen Guru nennen und gerne sähen, dass ich die Aufgaben eines Guru ausübte, habe ich nie gesagt, dass ich ein Guru sei und werde nie sagen, dass ich ein Guru bin. Und ich habe stets darauf hingewiesen, dass ich keine Schüler habe, sondern der Diener aller bin.

23. Tag

In dem Einen, das Sein, Bewusstsein und Seligkeit ist, hat alles seinen Ursprung. Aus der göttlichen Wahrheit kommen alle Sprachen, alle Wesen, alle Kulturen, alle Religionen - alles. Alles wurzelt in Wahrheit in dem einen Sein, dem einen Bewusstsein.

Glück ist das Ziel allen Lebens; deswegen suchen alle nach Glück. Aber sie suchen am falschen Ort, weil sie sich im Raumzeituniversum befinden, wo Unwissenheit, Irrtum und Übel herrschen. Alle können hier und jetzt die Wahrheit, die Unendlichkeit des Seins, des Bewusstseins und der Freude erfahren und damit zur Einheit gelangen.

24. Tag

Ich kann niemals sündigen. Es ist mir unmöglich zu sündigen. Die Reinehit liegt mir im Blut.

Ein solches Wesen ist ein ausserordentliches Wesen, versteht Ihr?

Ich kann keinen Fehler machen. Ich kann nichts tun, das nicht vom Göttlichen selbst getan wird.

Von Kindheit an bin ich so aufgewachsen. Mein Wesen wurde vom Göttlichen selbst in dieser Weise hervorgebracht.

25. Tag

Du kannst nur wissen, was Gott ist, indem Du Gott erfährst.

Aber auch wenn wir kämpfen wie Helden: Es ist nur eine kleine Hilfe und bringt uns nicht viel weiter; denn letztlich hängt alles von der Gnade Gottes ab.

 

26. Tag

Der wahre Entsagende befindet sich in einer ganz anderen Dimension. Hier erst beginnt das wahre Leben. Ohne die Gnade des Göttlichen ist es unmöglich, ein wahrer Entsagender zu sein. Niemand kann ohne die Gnade Gottes das wahre Selbst erfahren. Gnade ist die erste Voraussetzung.

Gnade wird mit zunehmender Reinheit erlangt, mit der Entfaltung von Hingabe ans Unendliche, Ewige, an die allgegenwärtige Allmacht und Allwissenheit.

Gnade kommt durch selbstloses Handeln, Gnade kommt durch universale Liebe, durch entschlossene Disziplin, durch Yoga, Meditation und Übung in der geistigen Erkenntnis.

Durch Gnade wird alles intuitiv erschaubar, das Suchen des menschlichen Verstandes erlangt Einsichten von innen her - Einsichten, die unvorbereitet und von selbst aufdämmern.

Was im Augenblick und unter bestimmten Umständen erforderlich ist, wird einem von innen her zuteil, weil dort immer alles schon vorhanden ist.

27. Tag

Die göttlichen Kräfte erhalten das ganze Universum. Sie sind allgegenwärtig, sie sehen uns, hören uns, fühlen uns, wirken durch uns. Sie erlegen uns Schwierigkeiten auf, wenn wir gegen die Gesetze der Natur verstossen oder erleichtern uns unseren Weg.

Es gibt vielerlei Arten von Natur, nicht nur die sichtbare, nicht nur jene, die unser Intellekt erfassen kann, sondern auch jene, die uns durch unser psychisches Wesen und Erfahren zugänglich werden.

Es gibt vielerlei Möglichkeiten, das Universum zu verstehen und zu kennen. Verständnis und Erkenntnis des Universums müssen nicht unbedingt über die physischen Sinne oder durch wissenschaftliche Instrumente, sondern können auch direkt durch das Bewusstsein, durch die Seele der Seele in uns, erlangt werden.

28. Tag

Das menschliche Bewusstsein beruht auf den Sinneswahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen sowie der Gesamtheit der Auswirkungen aller Handlungen vergangener Leben. Es ist also vielfach zusammengesetzt.

Die Seele geht weiter ins nächste Leben, in die nächste Inkarnation, die der jetzigen ähnelt, es sei denn, ihr Karma oder ihr Schicksal ist so beschaffen, dass sie nach dem Tod des Körpers durch unsichtbare Welten - Welten des Leids oder der Freude - weiterwandert.

Wenn dies ein klein wenig zu Deinem Fortschritt beiträgt, ist es gut. Wenn Du auch nur ein klein wenig von Deinem Karma abtragen und mit ein wenig geringerer Bürde ins nächste Leben eintreten kannst, fühlst Du Dich erleichtert und kommst mit den geistigen Übungen besser voran.

 

29. Tag

Du hast keine Selbstkontrolle. Du wirst abgelenkt und Deine Gedanken zerstreuen sich in alle Richtungen. Du bist innerlich leer. Das ist der Grund, warum es Dir an Glück mangelt, an Frieden und Kraft.

Durch das Mantra müssen all diese zerstreuten Strahlen Deines Gemüts gesammelt und auf das Göttliche gerichtet werden. Dann bist Du von Frieden erfüllt, von Kraft und innerem Reichtum.

30. Tag

Solange die Strahlen Deines Gemüts zerstreut sind, siehst Du Gott nicht und leidest folglich. Du bist innerlich leer, und um diese Leere zu überdecken, machst Du grosse Anstrengungen im äusseren Bereich und versuchst Dinge und Menschen zu besitzen, was Dein Elend nur vervielfacht.

Anstatt Dich von Deinem Problem zu lösen, pflegst Du es, bis es zur Gewohnheit wird und Dich total versklavt.

Innerer Reichtum kann gewonnen werden, wenn Du die in alle Richtungen eilenden Strahlen Deines Gemüts sammelst und diesen gebündelten, konzentrierten Strahl auf die höchste Wirklichkeit richtest. Dann verschwindet die innere Leere, und innerer Reichtum allein bleibt übrig.

 

31. Tag

Das, was unendlich wertvoll und reich ist - und das ist die höchste Wirklichkeit oder die Gesamtheit des Königreichs des Himmels - kann eins mit unserem inneren Wesen sein, kann zu unserem Herzen und unserer Seele werden.

Alles, was begrenzt ist, was äusserlich für Dein wahres Wesen ist, kann nicht zu Dir gehören, und wenn Du danach suchst, wirst Du unbedingt in Schwierigkeiten kommen, Du wirst Deine Probleme und Sorgen dadurch nur vervielfachen. Wenn Du denkst, der andere liebt Dich um Deinetwillen, dann unterliegst Du einer groben Täuschung.

In der menschlichen Liebe gibt es nur Betrug, und was äusserlich ist, kann nicht zu Dir gehören, gehört Dir nicht und geht nicht mit Dir.

Nur was unendlich ist, kann zu Dir gehören, nur was absolut göttlich ist, kann Dein eigen sein. Das Unendliche allein ist eins mit dem unendlichen Licht in Deinem inneren Wesen. Nur dieses kann eins mit Deinem inneren Herzen werden.

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Juli 2001

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 26, Nr. 297

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