Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2018

Kalender Jan2000



1. Tag

Kosmisches Bewusstsein ist das vollkommene Gewahrsein der Einheit des Lebens.

Der Weise fühlt, dass alles im Universum mit Leben erfüllt ist, sodass es für ihn nicht so etwas wie eine blinde Kraft oder tote Materie gibt; er fühlt, dass alles lebendig, vibrierend und intelligent ist. Er hat ein Gefühl der Universalität, ein Bewusstsein des ewigen Lebens.

Jener, der kosmisches Bewusstsein erlangt hat, fühlt, dass das Universum ganz ihm gehört. Er ist eins mit Gott, mit der universalen Erkenntnis und dem universalen Leben. Er hat sein inneres Auge geöffnet und erfährt eine Seligkeit, die jenseits allen Verstehens und aller Beschreibung liegt.


2. Tag

Ein Yogi des kosmischen Bewusstseins entwickelt den kosmischen Sinn und besitzt kosmisches Verstehen.

Er ist sich bewusst, dass er sich in der unmittelbaren Gegenwart Gottes befindet.

Während der Erleuchtung bricht das Schleusentor der Freude und er erkennt, dass das tiefe, immerwährende Glück in jedem Herzen lebt, dass das unsterbliche Leben die Grundlage für die Existenz aller Wesen bildet, dass die ewige, alles einschließende Liebe jedes Teilchen, jedes Atom der Schöpfung umhüllt, trägt und lenkt.

3. Tag

Für den Menschen kosmischen Bewusstseins sind Sünde, Sorge und Tod nur noch Worte ohne Bedeutung.

Er fühlt das Elixier des Lebens, den Nektar der Unsterblichkeit in seinen Adern fließen.

Seine Augen leuchten mit dem strahlenden Licht der Freude und der Seligkeit.

Er fühlt, dass die ganze Welt in einem Meer erfüllender Liebe gebadet ist.

Er fühlt, dass die ganze Welt sein eigener Körper ist, dass alle Hände und Füße seine Hände und Füße sind.

4. Tag

Das kosmische Bewusstsein ist eine innewohnende, natürliche Anlage aller Menschen, doch ist es in der Mehrheit der menschlichen Wesen inaktiv und schläft.

Yogisches Training und Disziplin sind nötig, um den erhobenen, seligen Zustand des kosmischen Bewusstseins zu erwecken.


5. Tag

Die wahre Größe eines Menschen der Gotterfahrung ist unbeschreiblich.

Er ist allwissend, seine Berührung ist reinigend.

Er hat intuitive, transzendente Erkenntnis und eine klare Einsicht in das Herz aller Dinge und Wesen.

In seiner Gegenwart erfährt man eine tiefe Empfindung von Frieden, Harmonie, Inspiration und innerer Erhebung.

Ein Mensch der Gotterfahrung ist befreit, schon während er noch auf dieser Erde lebt. Er blickt auf alle mit großer Liebe und Barmherzigkeit.

6. Tag

So wie einer, der eine Brille mit grünen Gläsern aufhat, überall grünliche Objekte sieht, so sieht der verwirklichte Yogi überall das alldurchdringende, aus sich selbst leuchtende Bewusstsein.

Er fühlt tatsächlich, dass alles nur er selber ist. Die Schlangen, Skorpione, Tiger, Bären und Löwen sind so sehr ein Teil seiner selbst wie seine eigenen Augen, seine Nase, Hände und Füße.

Er ist eins mit der Blume, mit dem Äther, der Sonne, dem Ozean, den Bergen und dem Himmel. Er hat eine kosmische Vision und kosmische Gefühle.


7. Tag

Die Welt ist Gottes Welt.

Sie wurde durch seine Liebe erschaffen. Sie wird durch seine Liebe erhalten. Liebe ist Gott in Wirksamkeit. Gott als offenbar Gewordener ist Liebe. Das Licht Gottes in seinem Selbstausdruck ist Liebe.

Wo wirklich göttlich makellose Liebe durch eine menschliche Persönlichkeit zum Ausdruck gelangt, sehen wir etwas vom Königreich Gottes durch den Menschen hindurch zutage treten.

Liebe ist Licht, ist Schönheit, Milde, Frieden, Weisheit, Wahrheit. Liebe ist Gott.

8. Tag

Die Natur wird durch die verborgene Schönheit Gottes geformt.

Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes erschaffen.

Doch weil die Liebe durch menschliche Unwissenheit und menschliches Ego aus dem menschlichen Leben verstoßen wurde, ist die Welt voll Uneinigkeit und Ruhelosigkeit, von Kriegen und Problemen, Nöten, Sorgen und Elend geplagt.

9. Tag 

Wo Liebe herrscht, herrschen Harmonie, Schönheit, Glück, schöpferische Aktivität, Fortschritt, Gedeihen, Wohlfahrt und wahre Erfüllung.

Wo Liebe ist, da ist auch Weisheit, Geduld, wahre Kraft und wirkliche Freiheit.

Wenn der Mensch sich von der Liebe trennt, ruft er Streit und Krieg hervor, wird ungerecht und grausam.

Dass Menschen sich vom Hass beherrschen lassen und die Liebe ihnen fremd geworden ist, macht sie roh und destruktiv. So entstehen Zwist und Disharmonien und entsetzliche Kriege mit verheerenden Folgen für die ganze Welt.

10. Tag

Die Natur reagiert auf den Hass der Menschen, auf ihre Ungerechtigkeit und Bosheit, indem sie Katastrophen über sie hereinbrechen lässt.

Alles falsche Tun und Denken fällt auf den Menschen zurück und zahlt ihm seine bösen Taten heim.

11. Tag

Die Liebe lässt sich durch nichts beeindrucken, sie siegt über alles, sie überwindet alles.

Sie ist allen Situationen gewachsen und meistert jede Lage ruhig, still und fast unbemerkt.

Sie ist sich ihrer Wahrheit bewusst und wird von der Macht des Feindes nicht in Aufregung versetzt, wie groß und gewaltig diese auch sein mag.


12. Tag

Die Liebe verfügt über eine Weisheit, die jedes Problem zu lösen vermag. Sie besitzt eine große Geduld, die warten kann, bis Tropfen auf Tropfen ein Ozean entsteht.

Die Liebe ist von königlicher Tapferkeit, unerschütterlich, voll Würde und göttlichem Wesen. Sie klagt nicht und richtet nicht. Sie verwandelt alles, was sie berührt. Sie beherrscht alles, worüber sie ihr Licht ausgießt. Sie ist voll Verständnis und Entgegenkommen, um dennoch zu siegen, wie es dem Licht, der Wahrheit und Gott nun einmal eigen ist.

Der Liebe gehen nie die Mittel und Ideen aus; sie verfügt über eine unerschöpfliche Energie.

13. Tag

In den Augen der Liebe ist die Welt schön, ist jedermann ist wunderbar und unseres Dienstes würdig.

Die Liebe hat tatsächlich die Kraft in sich, die Welt schön werden zu lassen. Sie besitzt die alles überwindende Sanftmut und Weisheit, die dem Bösen seinen Stachel nimmt und den Menschen zuletzt in einen Engel verwandelt.

Die Liebe nimmt die Welt mit dem Herzen Gottes wahr und sieht die Welt mit den Augen Gottes. Sie befähigt uns, aus dem Leben Gottes heraus in der Welt zu leben.

Sie atmet Frieden, strahlt Weisheit aus und verbreitet Licht. Ihr Wesen ist die Wahrheit.


14. Tag

Die Liebe ist die unauslöschliche Flamme im innersten Wesen des Menschen.

In den Bösen ist sie zwar gänzlich verborgen; bei den Guten schimmert sie ein wenig durch ihre Verhüllung hindurch. Im Reinen tritt sie völlig zutage.

Dieses Feuer der Liebe trägt Schönheit und Kraft, Kunst und Wissenschaft, Himmel und Vollkommenheit in sich.

Liebe ist Gott selbst, denn Gott ist Liebe.

15. Tag

Die lebendige Gegenwart der Liebe in unserem Wesen weckt unser Höherstreben, drängt uns zu guten Taten, veranlasst uns, nach höherem Wissen Ausschau zu halten, löst den Wunsch nach Vollkommenheit aus und versetzt unseren Willen und unsere Energien in Bewegung in Richtung auf die wahre Freiheit, den Frieden und die Erleuchtung, indem sie uns unsere Begrenzungen überwinden lässt.

16. Tag

Wäre Gott nicht Liebe, wäre unser Atem ein einziger Schmerz und unser Leben ein endloser Jammer. Aus Liebe sind wir geboren, durch Liebe werden wir am Leben erhalten, durch Liebe werden wir fortdauern auf immer und ewig.

Wäre Gott nicht Liebe, hätten auch die menschlichen Liebesregungen und Sympathien keine Grundlage.

Wäre Gott nicht Liebe, würde keine Blume Farbe und Duft entwickeln, trüge das Leben keinen Wunsch nach Fortdauer in sich. Hoffnung und Glaube hätten keinen Bestand.

Wäre Gott nicht Liebe, dann hätte Vertrauen keine Grundlage, Schönheit keine Wirklichkeit und Leben keine Bedeutung. – Liebe ist alles.

17. Tag

Unsere Erlösung besteht in der Fähigkeit, in stets wachsendem Ausmaß Liebe zu offenbaren.

Unsere schwache menschliche Natur wird von wunderbarer Stärke, Kraft, Gnade und Schönheit erfüllt, wenn sie von Liebe erleuchtet wird.


18. Tag

Wenn die umwandelnde göttliche Liebe in uns wächst und aus unserem Herzen zu allen Wesen hinströmt, ist Gott in uns geboren. Dann wird Gott für uns und andere sichtbar, denn unser geistiges Erkennen entfaltet sich. Wir beginnen, Gott überall wahrzunehmen.

19. Tag

Das materielle Universum wird durch die körperlichen Sinne erkannt. Sobald wir unsere leiblichen Augen öffnen, begegnet uns die Materie überall als die mächtigste Realität, und der Körper erscheint uns allzu real, als dass sein Vorhandensein noch geleugnet werden könnte.

Wenn die Liebe in unserem Herzen erwacht, bringt sie eine Anzahl geistiger Fähigkeiten zur Auswirkung, und mit Hilfe dieser höheren, geistigen Kräfte erkennen wir die Welt des Geistes innerhalb dieser stofflichen Welt, wie auch um sie her und über ihr.

20. Tag

Wenn die Liebe von unserem Herzen und Leben Besitz ergreift, entzündet sich in uns eine neue geistige Schau; alle Geschöpfe groß und klein sind uns dann geschwisterlich verbunden. Wir haben auf einmal viel Geduld und einen Glauben, der Berge versetzt, und tragen in uns den Frieden, der alles Verstehen übersteigt.


21. Tag

Das Bildnis Gottes in uns, das Bild, nach dem Gott unser inneres Wesen geschaffen hat, ist ein und dasselbe in allen. Es ist in jedem vorhanden.

In diesem Bildnis Gottes in uns befindet sich das Königreich des Himmels.

22. Tag

Das ewige Selbst ist in dem Bildnis enthalten, nach dem Gott unser innerstes Wesen geschaffen hat.

Gott ist allwissend, Er ist unendliche Liebe, Schönheit und Milde.

Wir lernen Ihn kennen, indem wir in der Liebe wachsen, die Er selbst ist.


23. Tag 

Die wachsende Liebe in uns bewirkt größeren Glauben und zunehmende Hingabe an das, was unendlich schön, unendlich friedvoll und liebenswert ist.

Unser Leben wird so immer reicher an Einsicht, innerlich reiner und reicher an Glück – jenem Glück, das seinen Ursprung nicht in den Sinnen, sondern in göttlicher Erkenntnis hat.

24. Tag

Die spirituelle Intelligenz ist keineswegs unvernünftig.

Sie ist durch höchste Vernunft gekennzeichnet, die im direkten Zusammenhang steht mit der Wahrheit, die Gott ist, mit der Liebe, die Gott ist. Sie ist durch die Liebe geläutert. Sie ist befreit von Beschränktheit und störenden Faktoren. Sie ist lichtvoll, klarsichtig, und ihre Stimme vergeht nicht. Ihre Logik ist fehlerlos.

25. Tag

Die Gedanken der Heiligen und Weisen sind zeitlos gültig.

Die Heiligen und Weisen erheben sich durch ihr Verhalten über die bloß menschliche Stufe.

Sie haben die Liebe Gottes, die Wahrhaftigkeit und Treue Gottes in sich.

Sie verfügen über die Kraft einer lebendigen geistigen Erfahrung.

26. Tag

Die Liebe ist das tiefste Wesen und der Geist des Lebens selbst.

In dem Maß, in dem sich unsere Liebe derjenigen annähert, die das Herz Jesu Christi erfüllte, erlangen wir eine Erkenntnis Gottes und werden Erben des Himmelreichs.

Diese große Liebe also müssen wir zur Entfaltung bringen.

Das ist das Wichtigste.

Darin liegt der Sinn des Lebens, sein Wesen und seine Stärke.

27. Tag

Die verschiedenen Fähigkeiten, Kräfte und Möglichkeiten, die im Bild Gottes in jedem von uns verborgen liegen, kommen entsprechend dem Wachstum in der Liebe zum Ausdruck.

Gott kann nicht erfahren werden, ohne dass wir unsere Liebe entwickeln.

Die Liebe wächst in gleichem Maß, in dem die Reinheit unseres Wesens zunimmt. Glaube, Gebet, Meditation und Dienen steigern die Glut der göttlichen Liebe in unserem Herzen.


28. Tag

Immer ist ein Wunsch, ein Bedürfnis, ein Verlangen in allem Lebenden vorhanden, fast so unzertrennlich wie das Licht von der Sonne.

Jeder weiß, dass es gefährlich ist, sein Haus auf Sand zu bauen. Wir brauchen einen wahren Felsengrund. Wir sind nur sicher, wenn wir auf Felsengrund stehen.

Aber außer Gott – der Wahrheit – gibt es keinen wirklichen Felsengrund.

29. Tag

Was sollen wir tun, damit Gott Tag und Nacht bei uns bleibt, unser ganzes Leben lang? Wie können wir Ihn einladen, Ihn festhalten, Ihn besitzen?

Nur durch Liebe ist das möglich. Das Wesen Gottes selbst ist Liebe, und der Weg, um Gott zu erfahren, geht über die Liebe.


30. Tag

Gott ist allmächtig, weil Er ganz Liebe, nämlich unendliche Liebe ist.

Christus verdankt seine göttliche Kraft seiner unendlichen Liebe. Aus der Liebe wird Macht und Kraft geboren.

Nur diejenigen, die grenzenlose Liebe haben, sind wirklich machtvoll.

Jeder, der seine Macht auf etwas Äußerliches baut, zerstört sich dadurch letztlich selbst.

31. Tag

Alles Äußere ist wie Treibsand.

Das, was nicht die Seele deiner Seele ist, bringt Gefahr mit sich. Es vergeht, verlässt dich einmal, und solange es besteht, schafft es endlose Probleme. Sogar wenn es Vergnügen verspricht, verursacht es Schmerzen.

Was die Seele deiner Seele ist, das allein ist echt und von Bedeutung. Darin liegt das Licht und das Bild Gottes.

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Juli 2018

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 43, Nr. 501

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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