Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Januar 2007

Kalender Jan2000



1. Tag

Alles, was im Universum sichtbar ist, ist ein Nichts im Vergleich zu dem, was in dir ist!

Das, was in dir ist, ist größer als das, was außerhalb ist!

Und was ist außerhalb von dir? - Das ganze Universum, der Mond, die Sterne, die Planeten, das gesamte Weltall - das alles ist außerhalb von dir.

Und alles, was außerhalb von dir ist, ist geringer als das, was in deinem Innern ist! Was in deinem Innern ist, ist immer das Größere.

 

2. Tag

Was ist dieses wunderbare Wesen in deinem Inneren? - Es ist das Göttliche, die Gottheit, der Schöpfer!

Diese Tatsache ist der Grund für deine Ruhelosigkeit.

Tief in deinem Herzen ist ein Ahnen von etwas Großem, etwas, das alles übersteigt - aber du weißt nicht, was es ist.

Deine Seele hungert nach etwas Erhabenem - aber du weißt nicht, was es ist.

 

3. Tag

Die Wasser der Welt können eines Tages erschöpft sein, doch nichts kann die Quellen in der schöpferischen Intelligenz Gottes jemals versiegen lassen, denn sie sind unerschöpflich.

Bedienst du dich ihrer eine endlose Zeitlang, bleiben sie doch immer so, wie sie am Anfang waren: unendlich!

4. Tag

Universen ohne Zahl können entstehen und wieder vergehen.

Die Wissenschaftler sagen, dass viele der Sterne, die wir immer noch sehen, bereits erloschen sind. Viele Universen sind bereits vergangen, und viele mehr sind auf dem Weg der Auflösung.

Was ist das für eine geheimnisvolle Intelligenz, aus der dies alles hervorgegangen ist? - Es ist Gott, die machtvolle Allgegenwart, die in jedem Menschen und in der ganzen Schöpfung lebt und zugleich die Schöpfung transzendiert.

Der Schöpfer ist nicht gefangen im Universum, das Er erschaffen hat.

Er ist unendlich viel größer als alles, was Er erschaffen hat und noch erschaffen wird.

5. Tag

Der Mensch, so wie er beschaffen ist, scheint eine hilflose, winzige Kreatur zu sein in dieser Welt gigantischer Kräfte und Mächte.

Und doch trägt der Mensch das höchste Prinzip in sich: die Gesamtheit des Schöpfers ist in ihm!

Das Ebenbild Gottes ist nicht verschieden von Gott Selbst: Es ist ein und dasselbe. Es gibt keine zwei Götter.

Diese Gottheit hat den Schlüssel zu allen unseren Problemen. Sie ist die wahre, endgültige und vollkommene Erfüllung des Lebens.

6. Tag

Nichts kann je die Liebe in deinem Herzen erschöpfen, nichts den Frieden in deiner Seele mindern, nichts kann der Freude, der Schönheit, dem Wissen in deinem Innern je ein Ende setzen, wenn du in inniger Verbindung mit dem Schöpfer stehst.

7. Tag

Wie wertvoll und wie wunderbar dein Leben ist, hängt davon ab, wie intensiv du jede Stunde nutzt, um an Gott zu denken und Seine Weisheit zu erwerben.

Es ist das Wissen um diese grenzenlose, allsehende, allwissende, allschöpferische Intelligenz, die deinem Leben einen neuen und unermesslichen Wert verleiht.

Ohne dieses Wissen ist das Leben wertlos und seiner wahren Würde beraubt.

Darum ist die Erkenntnis des Göttlichen so wichtig.

8. Tag

Sei erfüllt von Gedanken an Gott. Lass dein ganzes Leben und Tun von Gottbewusstsein durchstrahlt sein, und du wirst tausend Segnungen erfahren.

Du wirst anderen Menschen zum Segen werden, denn sie können sich auf dein Wissen von Gott verlassen.

Sie können mit deiner Hilfe eine Lösung ihrer Probleme finden und neuen Lebensmut gewinnen.

Ihr Leben kann durch dich eine neue, höhere Ausrichtung erhalten, und es mag sogar sein, dass sie durch deine Hilfe Gott näher kommen.

Ja, sie können als Folge deines wohltuenden Einflusses und deiner praktischen Weisheit ihrerseits Quellen von Kraft, Frieden und Freude für andere werden.

9. Tag

Du hast täglich vierundzwanzig Stunden zur Verfügung.

Widme zumindest zwanzig Minuten dem Göttlichen, und du wirst dadurch innerlich reicher sein. Du wirst dadurch von tieferem Frieden erfüllt sein. Neue Wege werden sich dir öffnen, die dir die Hilfe des Schöpfers zuteil werden lassen - dir, dem Geschöpf in der Schöpfung!

Diese Hilfs- und Kraftquellen des Schöpfers werden dich stets mit allem versorgen, was du brauchst.

Ein Geschöpf innerhalb der Schöpfung, das der Mensch ist, ist es sich selbst schuldig, seinen Schöpfer zu finden und sich mit Ihm in Verbindung zu setzen. Der Mensch ist es sich selbst schuldig, die Gottheit in sich zu finden und ein inniges Verhältnis zu Ihr aufzubauen.

10. Tag

Wo immer du auch sein magst, denke unter allen Umständen an Gott, den Schöpfer, und du wirst erfahren, dass Gott als Antwort tausendmal an dich denkt.

Es gibt Millionen Herzen, doch Er hat ein großes Herz voll von unendlicher und unerschöpflicher Liebe.

Jeder deiner kleinen Gedanken an Gott bewegt Ihn dazu, tausendfach an dich zu denken.

11. Tag

Es gibt nur einen Weg, auf dem du Ruhe und Frieden, Freude und Kraft und Macht im Leben finden kannst: Fange den Schöpfer ein!

Er ist dein Geliebter, Er ist Dein Vater, Er ist die Seele deines Lebens, Er ist das Geheimnis aller Zufriedenheit, Er ist das höchste schöpferische Prinzip!

Mache dir den Schöpfer zum Freund; sprich zu Ihm, unterhalte dich mit Ihm. Er ist in höchstem Maße sensitiv; jedes deiner Worte wird von Ihm vernommen; jedes Gefühl in deinem Herzen wird von Ihm gespürt. Er geht auf alles, was dich betrifft, auf eine Weise ein, wie sonst nichts und niemand darauf eingehen kann.

Bevor deine eigenen Ohren deine eigenen Worte vernommen haben, hat Er dich schon gehört.

Er ist deinen Worten näher als deine Zunge. Er ist die alles durchdringende Wirklichkeit, die Intelligenz aller Intelligenz, der Raum des Raums, das über alles erhabene schöpferische Prinzip.

 

12. Tag

Versuche auf deine eigene Art, stetige Verbindung mit der göttlichen Wesenheit aufzunehmen, mit dem, was das Größte des Größten ist, das alles weiß, das alles erhält und das gleichzeitig alles transzendiert.

Setze dich mit dem höchsten Schöpfer in Verbindung, sei es durch Meditation oder Gebet, durch deine Lebensführung oder durch Hingabe oder durch alle diese Methoden.

Schon ein einziges, aufrichtiges Gebet oder ein einziger Gedanke an Gott ist von großem Gewinn.

13. Tag

Die menschliche Geschichte ist voll von Beispielen, in denen Menschen sich mit dem unendlichen Gott unterhalten haben, in denen Menschen das unsterbliche Leben erfahren haben, während sie noch im sterblichen Körper lebten, in denen Menschen die grenzenlose, unendliche Macht erfahren haben, während sie zugleich im hilflosen physischen Körper gefangen waren.

Obwohl wir innerhalb der Begrenzungen leben, die uns der Körper und die umgebende Welt auferlegen, können wir dennoch - hier und in diesem Augenblick - das erfahren, was das Universum transzendiert, während Es zugleich das Universum trägt und erhält.

14. Tag

Die höchste Erfüllung des Lebens in der Schöpfung liegt darin, den Schöpfer zu erfahren.

Wir werden allein schon durch das Wissen vom Schöpfer bereichert. Die Bestimmung jeder Kreatur ist es zu vergehen - ob es sich um eine Fliege oder einen Menschen handelt.

Alle Geschöpfe und die gesamte Schöpfung sind von vergänglicher Natur. Selbst wenn die Schöpfung unseren Körper überlebt, selbst wenn die Schöpfung ein längeres Leben hat als alle Kreaturen - so ist doch alles vergänglich.

Der einzige Weg, der aus dieser Vergänglichkeit herausführt, ist der Halt am Schöpfer.

Einen Halt am Schöpfer zu haben heißt, unserer Sterblichkeit zu entrinnen, die Todesfurcht zu verlieren.

 

15. Tag

Die Möglichkeit zugrunde zu gehen ist in dem Augenblick aufgehoben, in dem wir einen Halt am Unvergänglichen, am Schöpfer, gefunden haben.

Nicht nur wird die Sterblichkeit abgestreift und bewusstes Erkennen der Unsterblichkeit erlangt, sondern man lebt in unablässiger Seligkeit, in immer neuer Freude, in der Fülle des Glücks.

Darin liegt die wahre Befriedigung und tiefste Geborgenheit des Menschen!

Kein Ziel in diesem Leben ist höher und von größerem Wert. Gesegnet sind all jene Menschen, die bestrebt sind, sich den Schöpfer zum Freund zu machen.

16. Tag

Alles was du siehst, hörst oder denkst, ist innerhalb der Schöpfung.

Die gesamte Schöpfung ist durch Vergänglichkeit und Unvollkommenheit gekennzeichnet. Um was immer es sich auch handelt, die charakteristischen Merkmale des Erschaffenen - die Unvollkommenheiten - haften den Dingen an.

Darum ist es die Pflicht alles Erschaffenen, sich dem Schöpfer zuzuwenden, sich den Schöpfer zum Freund zu machen, über das Wesen des Schöpfers nachzudenken, Mittel und Wege zu finden, um mit dem Schöpfer eine lebendige Beziehung herzustellen und bereits hier in dieser Welt im Schöpfer zu leben.

17. Tag

Das ständige Problem des Menschen ist das Problem des kleinen Ichs, das bestrebt ist, es selbst sein zu wollen: es selbst als abgekapselte Einheit.

Der Mensch ist Endlichkeit, Individualität, Ego - eben das kleine menschliche Ich, das sich selbst so wichtig nimmt.

Es kann keine Gotterfahrung geben, solange dieser Zustand der Ichbezogenheit nicht beseitigt ist.

Stolz, Ego, Eitelkeit, Selbstsucht sind Feinde des Menschen in seinem eigenen Inneren.

18. Tag

Unter Ego verstehen wir nicht bloß ein starkes Selbstgefühl, Stolz und ein egoistisches Wollen, sondern darüber hinaus auch die grosse dunkle Unwissenheit im Geistigen, in welcher der Mensch im Allgemeinen lebt. Das ganze Wesen des Ego ist darauf ausgerichtet, die Dinge zu stören und sich selbst in den Vordergrund zu drängen.

In jedem von uns sitzt eine gewaltig große Pythonschlange. So oft wir Gutes tun wollen, verschlingt sie es, und wir sind so weit wie zuvor.

So gilt es also psychologisch, geistig, moralisch und in unseren Gefühlen und Gedanken sehr vorsichtig zu sein und nach Gelegenheiten zu schneller geistiger Entwicklung Ausschau zu halten.

19. Tag

Das ganze innere Wesen gilt es vorzubereiten, denn die Kräfte des Widerstands, die von außen her kommen, sind nicht so gefährlich wie die chaotischen Kräfte von innen.

Zorn und Leidenschaft sind gewaltige negative Kräfte, die von innen her kommen. Da nützt es nichts, die Umwelt zu beschuldigen. Diese Kräfte kommen aus uns selbst.

20. Tag

Beim Geistesmenschen gibt es kein Ich, keine Welt, die ihn vom Göttlichen trennt:

Zuerst und zuletzt ist für ihn das Göttliche da; alles ist ihm eine Erscheinung des Göttlichen.

Das Göttliche beherrscht seine Intelligenz und sein Herz; nicht einmal das Zahnweh steht zwischen ihm und Gott.

21. Tag

Wir wollen das psychologische Wesen hinter uns lassen und mit unserem ganzen Sein in das strahlende Licht, die Liebe und Vollkommenheit Gottes eintauchen.

Wir wollen uns intensiv auf das Göttliche konzentrieren und innen und außen nichts anderes erblicken als die grenzenlose Schönheit, den Frieden und die Freude Gottes.

22. Tag

Der aufrichtige Gottsucher wird nicht - wie viele andere - den Fehler machen, nach Frieden, Glück und Stärke zu suchen, wo sie nicht zu finden sind, sondern er wird mit dem, was er vermag, beginnen und die Fähigkeiten, die er schon hat, einsetzen, als hätte er endlose Vorräte an guten Eigenschaften.

Wir wachsen, indem wir das, was wir schon haben, so gut wie möglich zum Ausdruck bringen.

23. Tag

Der Weise sieht das Licht in allen Wesen. Tausende von Heiligen und Weisen hatten diese Erfahrung; und wenn du einmal tief im göttlichen Bewusstsein verankert bist, dann wirst auch du diese Erfahrung gewinnen und sehen, dass das Göttliche im Herzen aller Wesen als Licht zugegen ist.

Und dieses Licht ist zugleich Erkenntnis.

So ist Gott in allen als Erkenntnis zugegen. Diese Erkenntnis ist Schönheit, ist Reichtum, ist Stärke.

Dieses Licht ist Liebe und Leben.

Also ist Gott in allen Herzen als Liebe und Leben zugegen.

Dieses Licht ist die Wahrheit selbst, die höchste und ewige Existenz.

24. Tag

Liebe läutert.

Selbstlose göttliche Liebe läutert mehr als zwanzig Bäder und vierzig Pilgerfahrten.

Die Entfaltung moralischer Eigenschaften ist die erste Voraussetzung eines geistigen Lebens und die wahre Grundlage wirklichen Glücks, echter Größe, innerer Freiheit und wahren Friedens.

25. Tag

Durch Reden geht gewaltig viel Energie verloren. Deshalb bewahren die großen Weisen, die das Göttliche erfahren haben, Schweigen.

So bleiben ihre Energien erhalten und auf das Göttliche konzentriert, während unnützes Reden nur Schaden stiftet.

Selbst wenn es sich um harmloses Geschwätz handelt, erweist es sich von einem höheren Standpunkt aus betrachtet als äußerst schädlich. Die Menschen bemerken dies im Allgemeinen viel zu wenig, doch der geistige Mensch, der wachsen und sich höher entwickeln will, meidet unnützes Reden und gibt anderen niemals Gelegenheit dazu.

 

26. Tag

Du kannst nicht sagen, du liebest Gott, wenn du gleichzeitig eine düstere Miene machst, weil Dir ein Opfer abverlangt wird. Das hilft nicht weiter. Hier offenbart sich ein Mangel an Glauben.

Wenn du weißt, dass du liebst, was das Höchste und das Größte ist, würdest du dich von Schwierigkeiten nicht abschrecken lassen. Wenn du überzeugt bist, das Höchste zu suchen, wenn du das Göttliche suchst, das Größte und Wunderbarste, wirst du ganz von selbst von seltener Kraft und Heiterkeit erfüllt sein.

Welche Schwierigkeiten auch immer auf dich zukommen - sei heiter, und du machst innerlich gewaltigen Fortschritt.

 

27. Tag

Der Unwissende ist voller Probleme, Kummer und Sorgen.

Der Gottliebende lebt auch unter schwierigen Umständen in der grenzenlosen Freude, ganz gleich, ob Fieber seinen Körper schüttelt oder sonst ein Schmerz ihn plagt. Er ist immer in der Freude des Göttlichen verwurzelt.

Während er die vom Körper auferlegten Begrenzungen zur Kenntnis nimmt, ist er dennoch nicht davon berührt.

 

28. Tag

Es gibt nichts, was so wunderbar, so wertvoll, so notwendig ist wie der Halt an Gott, am Ewigen, am Unendlichen, am Absoluten.

Wenn ein Mensch, der dies erkennt, zu leiden hat, wird er sagen: "Nur Gotterfahrung kann mich von jeder Form von Leiden befreien."

Darum ist es so wichtig, hier und jetzt Gott zu erfahren.

Aber die Voraussetzung ist, dass wir äußerst aufrichtig, gütig und geistig wachsam sind und jede Gelegenheit ergreifen, um uns geistig höher zu entwickeln.

 

29. Tag

Alles soll uns an das Göttliche erinnern.

Um sich Gott immer und bei jeder Gelegenheit zu vergegenwärtigen, bringt der ernsthafte Gottsucher alles mit dem Göttlichen in Verbindung.

Er hält sich beständig und auf jede mögliche Art und Weise am Göttlichen fest.

30. Tag

Wo Freude ist, da ist auch Schmerz. Pein und Vergnügen gehören zusammen wie Nacht und Tag.

Die Nerven, die uns Lust bereiten, bereiten auch den Schmerz.

Lust und Leid gehören der Welt der Gegensätze an.

Der Weise, der Gottmensch und Wahrheitssucher lässt Schmerz und Freude hinter sich und ist verwurzelt in der Freude, die unendlich ist, und in der Wahrheit, die Gott ist.

31. Tag

Wir können überall das Antlitz Gottes erkennen und grüßen.

Wir alle befinden uns ja im innersten Herzen der allwissenden, allsehenden, allliebenden und allwunderbaren Wirklichkeit, und von da aus betrachtet ergibt sich ein Ausblick auf das Leben, der völlig anders ist als der jeder - auch höchster - menschlichen Kultur.

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Januar 2007

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 32, Nr. 363

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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