Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Februar 2006

Kalender Jan2000



1. Tag

Alle Informationen über dich hat das Göttliche in Seinem eigenen Sein und Wesen gespeichert. Nicht nur alle Informationen dieses Leben betreffend, sondern auch die all deiner vergangenen und zukünftigen Leben sind dem Göttlichen bekannt.

Das Göttliche beobachtet alles, sieht alles, hört alles. Entsprechend der Größe deiner Taten und Opfer, der Art deiner Gedanken und Gefühle fällt die Belohnung aus, die du zu erwarten hast.

In Kenntnis dieser Tatsache wäre es klug von dir, dich beständig in einem Zustand hoher Spiritualität zu halten. Plane dein Leben mit diesem göttlichen Wesen als Mittelpunkt und Ziel. Lass dich nicht entmutigen, wenn du keine Fortschritte auf dem geistigen Weg erkennen kannst. Geistiger Fortschritt ist nicht so leicht wahrnehmbar. Die Kinder wachsen von Tag zu Tag. Siehst du sie wachsen? - Du kannst ihr Wachstum nicht fotografieren. Erst nach längerer Zeit bemerkst du, dass sie wieder ein wenig gewachsen sind.

2. Tag

Es braucht eine lange Zeit, bis ein Stück Kohle zu einem Diamanten oder ein Mensch göttlich wird. Die Kohle, die keine Geduld hat, wird nie zu einem Diamanten werden, sie wird zu Asche verbrannt.

Ein menschliches Wesen, das Geduld, Begeisterungsfähigkeit und Ausdauer hat, Mühen und harte Arbeit auf sich nimmt, wird schließlich göttlich. Weil Entwicklung ein langsamer Prozess ist, muss man unter allen Umständen lange ausharren. Unter keinen Umständen sollte man mit seinen Anstrengungen aufhören.

Entschließe dich, ein Genie zu werden, ein Heiliger, und unendliche Erkenntnis, Frieden und Freude zu erlangen. Fahre fort, an der Umsetzung dieses Entschlusses zu arbeiten, verliere keine Minute, sei nicht negativ oder deprimiert.

3. Tag

Intensiviere deine Hingabe, auch wenn sich dem Hindernisse entgegenstellen.

Die Menschen sind Sklaven ihrer alten Gewohnheiten. Diese Gewohnheiten stehen der geistigen Entwicklung sehr im Wege.

Ein älterer Mensch, der schon so viele Erfahrungen hinter sich hat, assoziiert alles, womit er konfrontiert wird, mit seinen zur Gewohnheit gewordenen Erfahrungen.

Wie kann man einem solchen Menschen beibringen, an Gott zu denken?

Das ist nichts, worüber man lachen sollte, denn es ist ein ernstes Problem, dem wir täglich überall begegnen.

Darum ist es am besten, man begibt sich so früh wie möglich auf den geistigen Weg, am besten schon in frühester Jugend oder in der Kindheit.

Da gibt es dieses Problem noch nicht.

Warum sollte man sein Leben mit noch mehr Unsinn belasten, wo doch schon genug davon im Unterbewusstsein lauert!

4. Tag

Alte Gewohnheiten sterben nicht so leicht. Sie werden dich immer wieder angreifen und jeden Fortschritt erschweren. Du musst sehr wachsam sein und eine große Begeisterung für Dienen, Opfer, Hingabe, Glauben und das geistige Leben in dir wachrufen.

Das Leben muss dem Göttlichen gewidmet werden, bevor es von weltlichen Eindrücken überschwemmt ist. Dann ist schneller Fortschritt möglich. Schütze dich selbst unter allen Umständen.

Selbst der Weiseste und Reinste unter den Menschen ist Versuchungen ausgesetzt. Sei deshalb im Interesse deines eigenen Fortschritts und Wohlergehens um so wachsamer, im Interesse des Erlangens von Unsterblichkeit, dauernder Glückseligkeit, unendlichem Frieden, unendlicher Stärke, unendlicher Weisheit und Gnade sowie aller erdenklichen Segnungen.

5. Tag

Die geistigen Lehrer haben sich nicht selbst zu solchen ernannt, noch werden sie von den Menschen dazu gemacht.

Sie sind Manifestationen der Gnade und Liebe Gottes für die Menschheit.

Das Göttliche wirkt nicht nur als das unpersönliche Absolute, sondern auch durch die erleuchteten Seelen. In ihnen ist Es aktiv, sehend, hörend, lebend und atmend.

6. Tag

Überall im ganzen Universum ist Intelligenz gegenwärtig. In jeder Zelle deines Körpers, in jedem Atom des Kosmos ist Intelligenz wirksam.

Lass deine Intelligenz mit dieser Intelligenz eins werden, während du das Mantra wiederholst.

Die laute Wiederholung des Mantras macht keinen Sinn, wenn nicht gleichzeitig diese innere Übung durchgeführt wird. Die laute und intensive Wiederholung des Mantras ist nur ein Mittel, um die Identität deiner Intelligenz mit der Intelligenz im ganzen Kosmos zu bewerkstelligen.

Intelligenz ist in jedem Baum, in jedem Stein, im offenen Raum. Mit dieser allgegenwärtigen Intelligenz sollte deine Intelligenz eins werden, wenn du intensiv das Mantra wiederholst.

Wenn Du das Mantra wiederholst, solltest du eins werden mit dem Leben und dem Licht überall im Universum. Erfahre nichts als diese wunderbare, schöne Gottheit. Es gibt nur eine Wahrheit, eine Wirklichkeit, eine Kraft, ein Leben, eine Intelligenz - das Göttliche, das allein Seiende.

7. Tag

Die laute Wiederholung des Mantras ist nur ein Mittel, um höchste Konzentration auf eines zu erreichen und um sich in der unendlichen Intelligenz, dem Licht, der Liebe, dem Frieden und der Freude des Göttlichen aufzulösen. Die laute Wiederholung des Mantras bezweckt nur, das Bewusstsein über alles zu erheben, den Körper und die Umgebung zu vergessen, nichts anderes zu hören, zu sehen oder zu fühlen als das Göttliche allein, nichts anderes zu erfahren als nur das Göttliche, an nichts anderes zu denken als an das Göttliche. Das ist die Bedeutung und der ganze Mechanismus der intensiven Mantrawiederholung.

Vergiss alles und werde zum unendlichen Licht, zur grenzenlosen Liebe, zur grenzenlosen Erkenntnis. Durchbrich die Gefängnismauern von Körper, Zeit und Raum; löse alle Begrenzungen auf durch die Energie der Mantrakraft, die - um dies zu erreichen - dein ganzes Wesen durchdringen muss. Jedes Atom im Universum wird dir dann das Göttliche, das es in sich trägt, offenbaren.

8. Tag

Willst du das Wesen des Göttlichen wahrhaft erkennen, dann kannst du das dadurch, dass du in den Geist und das Wesen eines wirklich spirituellen Menschen eindringst.

Da siehst du den lebendigen Gott, das Wesen des Göttlichen widergespiegelt. Die unsichtbare Wahrheit wird in seiner Gegenwart sichtbar. Die unpersönliche, zeitlose, absolute Wahrheit wird in ihm persönlich. Er ist ein Bote des göttlichen Geistes in einer Welt der Materie. In ihm hat sich das höchste Ziel des Evolutionsprozesses der Natur vollzogen, ist Gott im Reich der Materie geboren.

9. Tag

Im Allgemeinen und wissenschaftlich gesehen, ist jede Handlung eine kosmische Handlung, und zwar in dem Sinne, dass sie eine Reaktion im ganzen Kosmos auslöst.

Selbst wenn ein trockenes Blatt vom Baum fällt, hat das einen Einfluss auf die Sterne weit jenseits unserer Sphären.

Das ist es, was die Wissenschaft sagt. Alles ist ein organisches Ganzes.

10. Tag

Was für Handlungen und Vorgänge im allgemeinen gilt, gilt noch viel mehr für die mystischen Silben - kaum hast du sie ausgesprochen, ist dies auch schon im ganzen Kosmos bekannt.

Überall pulsiert das Herz der mystischen Silben, die Seele der mystischen Silben, die unendliche göttliche Wirklichkeit. In einem einzigen Augenblick eilen die mystischen Silben durch den ganzen Kosmos.

Du setzt mit jeder Mantrawiederholung eine gewaltige Wirkung in Gang. Wiederhole die Mantras deshalb mit großer Hingabe, mit großer Liebe für das Göttliche, mit einem vertieften spirituellen Wissen im Hintergrund und versuche, das Leben eines Weisen zu führen, erfüllt mit einem Sinn für Verantwortung. Ein Leben, das keine Verantwortung kennt, ist ein verlorenes Leben. Es wird von jedem Wind hin und her geblasen. Ein Leben der Verantwortung, ein Leben mit Sinngehalt ist hingegen wie ein Fels und kann nicht so leicht erschüttert werden. Ein fest entschlossenes Leben ist ein starkes Leben, ein Leben ohne festen Entschluss ist ein schwaches Leben, das nicht wachsen, sich nicht entwickeln kann.

11. Tag

Im Allgemeinen sind die Menschen sehr oberflächlich und werden von Gefühlen und Gedanken hin und her getrieben. Sie sind in nichts beständig und ausdauernd, und daran liegt es, dass sie sich nicht entwickeln.

Eines der Geheimnisse der geistigen Entwicklung liegt in festen Entschlüssen, in der Unnachgiebigkeit gegenüber Einflüssen, die einen von einem einmal gefassten Entschluss abbringen wollen.

 

12. Tag

Manchmal genügt schon eine einzige Beleidigung, um jemanden zu veranlassen, einen schon gefassten Entschluss aufzugeben. Solche Menschen können keinen Fortschritt machen; sie werden wie trockene Blätter vom Wind hierhin und dorthin geblasen.

Fasse also einen großen Entschluss, und bleibe ihm auch unter Schwierigkeiten treu. Wenn du Schwierigkeiten nicht mit frohem Mut ertragen kannst, dann wird es schwierig für dich sein, geistig zu wachsen. Ein Mensch, der beständig von einem Ding zum andern wandert, bringt es zu nichts, weshalb das Sprichwort sagt: "Ein rollender Stein setzt kein Moos an."

Halte dich also immer an deinen Entschluss, lass dich nicht von einem flüchtigen Gefühl oder einem aufsteigenden Gedanken weglocken. Entwickle große Geduld und Ausdauer, denn auf solchen Qualitäten beruht die wahre geistige Entwicklung.

13. Tag

Je höher das Ziel ist, das du erreichen willst, desto mehr Schwierigkeiten musst du auf dich nehmen. Und je mehr Schwierigkeiten du auf dich nimmst, desto mehr wird auch das Göttliche dich von innen heraus stärken. Am besten machst du diesen Schritt jetzt, erfüllst alle notwendigen Bedingungen jetzt, denn irgendwann in der Zukunft wirst du es sowieso tun müssen.

Jeden Tag, den du zögerst, werden deine Schwierigkeiten anwachsen und infolgedessen auch dein Unglück und Leiden.

Das Beste ist es deshalb, dass du so schnell wie möglich alles Erforderliche tust, um auf dem geistigen Pfad voranzukommen und dich von allen Begrenzungen befreist. Versuche, das zu verstehen. Denke darüber nach und fasse einen Entschluss! Frage dich, wieviel Geduld du aufbringen kannst, welche Ausdauer du hast. Du kannst das selbst in fast allen Lebenssituationen überprüfen. Du brauchst dich also nicht nach besonderen Gelegenheiten umzuschauen. Die gewöhnlichen Umstände werden außergewöhnlich durch die Art und Weise, wie du ihnen begegnest.

14. Tag

Die Entwicklung außergewöhnlicher Fähigkeiten gehört zur moralischen Seite des geistigen Lebens.

Das Wissen um Gesetze, wie zum Beispiel das Gesetz von Ursache und Wirkung, ist die wissenschaftliche Seite.

Die Wiederholung der Mantras ist der mystische Aspekt, der wiederum die Hingabe zum Göttlichen wachsen lässt, die als Aspekt der Heiligkeit bezeichnet werden kann.

Die Wiederholung der mystischen Mantras erweckt allmählich die Liebe zum Göttlichen, denn man beginnt, die Natur des Göttlichen immer klarer zu sehen.

 

15. Tag

Tatsächlich sind es genau die Umstände des menschlichen Lebens, die uns dazu zwingen, nach göttlicher Vollkommenheit zu streben.

Es ist ein Verlangen in uns, gut und edel, vollkommen und göttlich zu werden.

In unserem Innern wohnt die Sehnsucht, Gott zu erkennen und zu erfahren.

Etwas tief drinnen in unserer Seele akzeptiert das Göttliche ohne jede Vorbedingung.

All dies sind Funktionen, die für das göttliche Wesen in uns kennzeichnend sind. Nur die Kinder des Göttlichen können nach Gott verlangen. Wären wir nur Kinder dieser Erde, dann gäbe es auch keine höhere Schau in unserer Seele, kein Verlangen nach göttlicher Erfahrung und keine Möglichkeit einer solchen Erfahrung.

16. Tag

Nur das irregeführte, fehlerhafte menschliche Individuum ist fähig, sich einzubilden, es sei jemand in dieser Welt. Der Mensch wird auf Grund seiner eigenen Unwissenheit arrogant und sagt: "Dieses Haus gehört mir. Ich habe Hunderten von Leuten geholfen. Ich habe es zu etwas gebracht; ich bin Beamter."

So spricht der egoistische Mensch. Doch irgendeine Kleinigkeit kann seine Egostruktur zerbrechen. Schon ein wenig Zahnweh macht ihn zu einem Häufchen Elend; jedes Lüftchen bläst ihn um; eine schlechte Nachricht deprimiert ihn; eine kleine Gemütsregung genügt, seiner Ruhe und seinem Frieden ein Ende zu setzen.

Das geistige Herz aber, das stets im Bewusstsein des Mantras lebt, spricht zum Göttlichen: "Du bist mein Schutz, Du bist das Zentrum meines Glücks, Du bist das Herz meines Lebens, Du bist das Geheimnis meiner unermesslichen Stärke."

17. Tag

Wenn das Mantra ohne Unterbrechung wiederholt wird, lässt man das Körperbewusstsein und das Bewusstsein der Welt hinter sich und vertieft sich ins Göttliche.

Alle Handlungen, die man in diesem Zustand ausführt, sind göttlich, fruchtbar, und ihre Wirkungen halten für immer an.

Miss den Erfolg deines Lebens an der Intensität deiner inneren Geistigkeit.

18. Tag

Die ununterbrochene Mantrawiederholung muss so lange aufrechterhalten werden, bis man das Gewahrsein des Körpers und der Umgebung überschritten hat. Dann erst können große Dinge geschehen, denn die Zahl der Segnungen der Mantrawiederholung ist groß.

Die psychische Hitze, die durch die Mantrawiederholung erzeugt wird, reinigt die Natur und wandelt das Unterbewusste um.

Intensives Dienen - was ja nichts anderes ist als eine Form der Selbstaufgabe, eine Zurückstellung der Befriedigung eigener Interessen - hat eine ähnlich reinigende Wirkung. Auch Fasten und asketischer Verzicht dienen diesem Zweck.

Intensive Hingabe erzeugt ebenso eine innere, psychische Hitze, die die Unreinheiten von Körper, Seele und Geist verbrennt.

Verstärke durch Intensität deiner geistigen Übungen die höheren Feuer der Unterscheidung, der Weisheit, der Hingabe, der Mantrakraft, und du wirst umso schneller die vollkommene Reinheit erlangen. Und je reiner Du bist, desto stärker offenbart sich die leuchtende Wahrheit deiner Intelligenz und Erfahrung.

19. Tag

Umwandlung ist ein Prozess, der kontinuierlich aufrechterhalten werden muss.

Vor dir ist eine Kerzenflamme. Du kannst mit deiner Hand ohne weiteres durch die Flamme fahren, ohne sie dir zu verbrennen. Hältst du die Hand aber länger in die Flamme, verbrennst du dir die Finger. Das ist der Unterschied.

Genauso ist es, wenn du nur "Oh Gott" sagst; das hilft nicht viel. Du musst Gott immer wieder anrufen, beständig, ohne Unterbrechung, und dazu ist die Mantrawiederholung am besten geeignet.

Dadurch wird ein Umwandlungsprozess in Gang gesetzt. Du musst dein ganzes Wesen für eine lange Zeit dem Feuer des Gottbewusstseins aussetzen: je länger, desto besser; je intensiver, desto besser.

Angenommen, das Göttliche wäre der höchste Berg, den es zu ersteigen gilt. Um den Gipfel zu erreichen, sind Millionen von Schritten notwendig. Jede Mantrawiederholung ist ein Schritt in Richtung auf das Göttliche. Du musst das Mantra so lange wiederholen, bis du den Gipfel erreicht hast.

20. Tag

Das Kind wird nie müde, den Namen seiner Mutter zu rufen, weil ein Band der Liebe und Zuneigung Mutter und Kind verbindet.

Wenn du eine Beziehung der Liebe und Zuneigung zwischen dir und dem Göttlichen herstellst, dann wirst du nie müde werden, den Namen des Göttlichen zu wiederholen. Liebe ist die höchste und fundamentalste Gefühlsregung.

Das Tigerjunge liebt die Tigerin, obwohl diese sonst von niemandem geliebt wird. Liebe ist eine in der ganzen Natur wirkende Kraft. Liebe ist das wunderbarste Phänomen. Sie ist die Wesenssubstanz aller Dinge, und deshalb ist es der Pfad der Liebe zum Göttlichen, der dich am schnellsten zur Gotterfahrung führt.

21. Tag

Liebe ist eine allumfassende Tugend. Sie ist der Urheber aller anderen Tugenden, aller guten Eigenschaften, aller Fähigkeiten und Kräfte; und diese Liebe in ihrer höchsten Form ist das Göttliche.

Das Göttliche zu lieben heißt deshalb, die höchsten Dimensionen der Liebe zu erreichen. Liebe ist der Pfad zur Liebe. Die Methode zur Gotterfahrung ist Liebe. Gott ist Liebe. Wenn du eins werden willst mit dem Ozean, so ist das nur möglich, wenn du zum Fluss wirst, zu Wasser. Dein Körper kann nicht mit dem Ozean eins werden. Wenn du mit Gott, der Liebe ist, eins werden willst, kannst du das nicht einfach so wie du bist, mit all deinen menschlichen Schwächen zustandebringen. Deine ganze Natur muss in Liebe umgewandelt werden, alles - Herz, Seele und Geist.

Die beste und zugleich wunderbarste, leichteste und vollkommenste Methode der Gotterfahrung ist die Liebe zu Gott.

22. Tag

Wir brauchen das Leben, wir brauchen die Liebe; und Leben ist nur eine Ausdrucksform der Liebe.

Wo die Liebe fehlt, ist das Leben nur ein vertrocknetes Blatt. Sogar in der Vernunft ist die Liebe anwesend. Die Vernunft, die von Liebe beseelt ist, ist die schönste Vernunft, ist wirkliche Vernunft.

Strebe also danach, dass sich deine Liebe zum Göttlichen vertieft. Alles wird in Ordnung kommen, wenn du erst einmal Liebe zum Göttlichen entwickelt hast. Gott wird Sich dann um dein Auto und dein Geld kümmern. Geld repräsentiert ja die Erfüllung dessen, was zum Leben notwendig ist.

Für all das wird das Göttliche selbst sorgen, wenn deine Liebe zu Gott größer geworden ist.

Liebe Gott zuerst, dann kannst du die Erfüllung anderer Ziele anstreben - um Gottes willen.

Dann wird dein Leben erblühen, und alles wird gedeihen. Darum sagt auch die Bibel: "Suchet zuerst das Königreich Gottes und alles andere wird euch hinzugegeben werden."

23. Tag

Im täglichen Leben liebst du einen oder mehrere Menschen und eine Reihe von Dingen. Diese Liebe ist im Kern selbstsüchtig. Sie ist begleitet von Hass; einmal liebst du, dann wieder hasst du ein und denselben Menschen. Und zweitens ist diese Liebe nicht unbedingt, sie kann auch keine Wunder vollbringen. Diese Art von Liebe muss also abgelegt werden.

Die Liebe zum Göttlichen muss von Verehrung, Selbstübergabe, Glauben und vollkommenem Vertrauen begleitet werden.

Wir haben hier vier Merkmale: Liebe, beseelt von Verehrung, Selbstübergabe, vollkommenem Glauben und vollkommenem Vertrauen.

Wenn alle diese Merkmale in deiner Liebe zum Göttlichen anwesend sind, dann ist es Hingabe.

Hingabe ist eine mächtige Kraft. Hast du sie einmal, dann bist du weiser als Sokrates, von größerem Intellekt als Plato, größer an Vernunft und wissenschaftlicher Einstellung als Aristoteles.

24. Tag

Die Hingabe ist es, die dein Leben und deine Persönlichkeit bereichert und dein Leben mit der Quintessenz der Freude erfüllt.

Ein Mensch der Hingabe, wie unbedeutend und niedrig er seiner Herkunft und seinem sozialen Status nach auch sein mag, ist der wahre König der Welt. Er hat die Magie, die kein anderer hat. Alles kommt zu ihm. Er ist immer konstruktiv. Er ist das Herz Gottes, der Tempel Gottes.

Wenn Gott irgendwo wohnen will, dann nicht in der Kirche oder im Vatikan, auch wenn das die reichste Kirche der Erde ist. Er will auch nicht im Himmel wohnen, sondern sucht das Herz des Gottliebenden auf, das Herz voller Hingabe.

25. Tag

Warum verehrst du das Göttliche? - Weil das Göttliche vollkommene Schönheit ist, die Quelle aller Schönheit, unvergängliche Schönheit, ewige Schönheit.

Warum verehrst du das Göttliche? - Weil das Göttliche die Quelle aller Glückseligkeit, unendlicher Glückseligkeit ist.

Warum verehrst du das Göttliche? - Weil das Göttliche die Erfüllung allen Lebens ist. Es ist überfließendes Leben, das reichste, das beste, das höchste Leben, das vollständige, allvollkommene Leben.

Warum verehrst du das Göttliche? - Weil Es der höchste Wert ist, der allumfassende Wert.

Wenn du das Göttliche hast, hast du das ganze Königreich Gottes; dann bist du der König aller sichtbaren und unsichtbaren Königreiche.

Warum verehrst du das Göttliche? - Weil das Göttliche höchste und unendliche Erkenntnis ist, weil Es die Essenz der Weisheit ist.

Deshalb ist deine Liebe zum Göttlichen von Verehrung begleitet.

 

26. Tag

Was ist Selbstübergabe ans Göttliche?

Warum solltest du dich dem Göttlichen ausliefern? -

Weil das Göttliche unvergänglich ist, während alles in dieser Welt vergänglich ist.

 

27. Tag

Ein Mann liebt seine Frau und liefert sich ihr völlig aus. Nach drei Wochen lässt sie sich von ihm scheiden. Damit ist das Problem beendet - für die Frau. Für den Mann beginnt jetzt das Elend.

 

Sich an irgend etwas in Raum und Zeit auszuliefern heißt, die Katastrophe einzuladen, die dann unvermeidlich aus irgendeinem Winkel der Welt auf dich zukommt.

Die meisten Menschen - fast alle - liefern sich dem eigenen Körper und dessen Bedürfnissen aus. Aus diesem Grund sind sie fortgesetzt in Unwissenheit und Irrtum befangen und leiden.

Die Position, die sie im Leben einnehmen, ihr Reichtum, die Hilfsquellen, die ihnen zur Verfügung stehen, können sie nicht aus diesem Zustand befreien.

Deshalb sollst du Zuflucht beim Göttlichen suchen, beim Göttlichen, das ewig, das unvergänglich ist.

Das ist der größte Trost, den du finden kannst.

 

28. Tag

Was verliert das Kind, wenn es sich der Mutter ausliefert? - Es verliert nur seine Hilflosigkeit und bekommt alles für nichts.

Wenn du dich dem Göttlichen auslieferst, was verlierst du schon? - Nur deine menschliche Hilflosigkeit! Und was erhältst du? - Du erhältst alles für nichts!

Du erhältst Weisheit und alle guten Dinge, weit mehr als du dir vorstellen kannst.

Entwickle deshalb Hingabe ans Göttliche und liefere dich ganz und mit vollkommenem Vertrauen dem Göttlichen aus.

Das Kind hat instinktiv und spontan Vertrauen zur Mutter. Ein ähnliches Vertrauen zum Göttlichen ist wesentlich: keine Zukunftsangst, keine Angst vor den Herausforderungen, die gegenwärtig drohen. Das Vertrauen zum Göttlichen löst alle Probleme.

 

Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

Januar 2006

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 31, Nr. 351

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2006