Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Dezember 2009

Kalender Jan2000



1. Tag

Eine Liebe, die dem Vergänglichen gilt, muss vergehen und wird mit Unglücklichsein vergolten. Doch die Liebe zu Gott im Vergänglichen, in den Kindern, in den Freunden, in der Natur hat Bestand. Eine solche Liebe ist ihre eigene Belohnung, ihre eigene Freude und wird nicht versagen, wird uns nicht den Händen der Einsamkeit, der Isolation und des Unglücklichseins ausliefern.

Deshalb muss das Herz ein Haus der göttlichen Liebe sein, einer Liebe, die spricht: "Mein Haus ist nicht mein Haus, sondern Gottes Haus."

2. Tag

Wir müssen eine Liebe besitzen, die erkennt, dass diese Welt eine Schule für das Wachstum und die Entwicklung des menschlichen Individuums ist, dass diese Welt durch und durch mit Gottes Gegenwart und Gnade erfüllt ist. Stets müssen wir unsere Psyche, unsere Anschauungen, unsere Gefühle und unser Denken ändern und unser Leben total auf Gott ausrichten.

Damit es gelingt, diesen Wachstumsprozess so weit voranzutreiben, dass er aus unserem Leben einen Himmel werden lässt, müssen wir jede Ablenkung und Zerstreuung vermeiden, denn diese wirken als große Barriere im evolutionären Prozess. Wenn sich dein Wesen stets Gott zuwendet, auf Seine Gegenwart antwortet und sie anerkennt, werden ein klarer Blick und Grossherzigkeit zu einem normalen Zug deines täglichen Lebens.

3. Tag

Selbstübergabe, Entsagung und dauernde Unterscheidung, die uns sagt, was wirklich gut ist für uns und was uns schadet, was wirklich wertvoll ist für uns und was nicht, ein innerer Zustand intensiver Sehnsucht nach einer zunehmenden Erfahrung der Vollkommenheit Gottes: all das wird aus unserem Leben eine Kraft Gottes, einen Gesang Gottes, ein Licht Gottes machen - ein Licht, das auch vom heftigsten Sturm nicht ausgelöscht werden kann.

Das Leben und der Körper müssen zur Entfaltung unseres inneren, göttlichen Bewusstseins genutzt werden.

4. Tag

Eines möchte ich dir versichern: Die Allmacht des allfühlenden, allsehenden Seins ist immer bei dir und beschützt dich. Deine Probleme, Prüfungen und Plagen sind nur an der Oberfläche. Morgen, wenn du in den Frieden und die Vollkommenheit der Gottheit entlassen wirst, wird die große Geschichte der Schwierigkeiten, Prüfungen, Schmerzen und Sorgen, durch die du gegangen bist, für dich ein Traum sein, welcher der Vergangenheit angehört. Und diese Gottheit ist gerade jetzt bei dir, nicht in einem philosophischen Sinn, nicht in einem idealistischen Sinn, sondern in Wahrheit und Wirklichkeit.

Jene, die Augen haben zu sehen, wissen es. Jene, deren Herzen äußerst sensitiv sind, fühlen und erkennen das Göttliche. Die allmächtige Gottheit ist immer bei dir.

5. Tag

In jedem Menschen lebt das allwissende, allmächtige Selbst, dessen Wesen Licht ist. Es ist unbegrenzt in seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Der Durchschnittsmensch ist absolut unwissend hinsichtlich dieses großen Schatzes in sich selbst, und darum tastet er suchend im Dunkel einer materiellen Welt, kämpft und ringt um Glück, während zugleich grenzenloses Glück im göttlichen Selbst in seinem Innern ist. Er ringt um Erkenntnis, während doch immerzu ein allsehendes, allwissendes Sein in ihm ist. Er ringt um Macht in der äußeren Welt, begeht viele Fehler, wird aggressiv und fügt anderen Leid zu, gewinnt jedoch nie wirkliche Macht, bis er in sich selbst die Quelle und den Mittelpunkt unendlicher Macht, das unsterbliche göttliche Bewusstsein entdeckt hat.

6. Tag

Während unsere körperliche Verfassung, unser Denken und Fühlen dauernd Veränderungen unterworfen sind, verändert sich das wahre Selbst nie und geht niemals verloren. Es ist alldurchdringend und doch verschieden von allem. Es ist die Quelle des Identitätsempfindens durch zahllose Verwandlungen hindurch. Es ist die eine Konstante, die in den vielfältigen Aktivitäten im Universum unverändert bleibt.

Der Körper wird geboren und stirbt wieder. Er ist Wachstum und Alter, Krankheit und Tod unterworfen, während das Selbst in uns kein Alter, keine Krankheit und keinen Tod kennt. Es ist zeitlos, ohne Anfang und Ende, allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und allvollkommen.

7. Tag

Die Wände dieses Hauses sind eine Wirklichkeit; niemand würde das bezweifeln.

Die Blumen auf dem Tisch sind ebenso eine Wirklichkeit.

Wer nimmt diese Wirklichkeiten wahr? Wer sagt, dass es Wirklichkeiten sind? - Derjenige, der sie erfährt, sagt so.

Der Erfahrende ist wirklicher als die Wand, die Blumen, die Musik. Diese sind die Objekte seiner Erfahrung; der Erfahrende ist das Subjekt. Wenn es keinen Erfahrenden gäbe, wäre niemand da, der die Blumen wahrnehmen könnte. Die Wirklichkeit der Blumen bliebe somit unerkannt. Das erste Erfordernis für die Erfahrung der Wirklichkeit eines Objektes ist der Erfahrende, das Subjekt.

8. Tag

Kann man dem Bewusstsein Grenzen setzen?

Versuche ins Bewusstsein hineinzusinken! Versuche, tiefer und tiefer in das Sein, in diese Wirklichkeit hinabzutauchen! Was wirst du finden? - Du kannst noch tiefer gehen. Tauche noch tiefer! Und wieder wirst du die Möglichkeit eines noch tieferen Hinabtauchens haben - es gibt Tiefen innerhalb von Tiefen, Weiten jenseits von Weiten.

Dieses Sein, dieses Bewusstsein im Menschen enthält in sich Tiefen innerhalb von Tiefen, Höhen über Höhen, Weiten jenseits von Weiten. Es ist eine grenzenlose Wirklichkeit.

9. Tag

Der Mensch muss in Begriffen der in ihm wohnenden zentralen Wirklichkeit erklärt werden.

Diese ist jedermann zugänglich. Man kann sie durch ein wenig Übung, ein wenig Nachdenken und Verstehen berühren. Natürlich sind Nachdenken, Verstehen und Vernunft nur leuchtend, wenn der Charakter leuchtend ist. Deshalb ist ein leuchtender, wunderbarer Charakter eine gute Grundlage für ein besseres Denken, ein besseres Verstehen und eine erhöhte Sensibilität der unser Leben durchdringenden Wirklichkeit gegenüber.

10. Tag

Wenn dich jemand fragt: "Wer ist da?", antwortest du: "Ich!" Dieses antwortende Ich ist das Sein, das auch Bewusstsein ist.

Sein und Bewusstsein sind unzertrennlich. Ohne dieses Sein-Bewusstsein kannst du nichts erfahren. Auch wenn die Musik erklingt, die Blumen auf dem Tisch stehen - es gibt keine Möglichkeit, sie ohne dieses Sein und Bewusstsein zu erfahren.

Dieses Sein-Bewusstsein - oder die zentrale Wirklichkeit - ist die Basis aller Erfahrungen.

Diese Wirklichkeit ist in unserem inneren Herzen. Sie ist jene Tiefe in uns, aus der Intelligenz und Wahrnehmungsfähigkeit aufsteigen, sowie unsere psychologischen Erfahrungen und das psychische Wesen.

11. Tag

Der Mensch, den wir sehen, verändert sich beständig. Die Wirklichkeit verändert sich nie.

Alles, was der Mensch an der Oberfläche zu sein scheint, ist begrenzt, veränderlich, kann beherrscht, kann transzendiert werden.

Wir können uns all unserer Gedanken entledigen und eine neue Gruppe von Gedanken unterhalten oder uns durch die Disziplin des erkennenden Bewusstseins über alle Gedankenphänomene erheben. Wir sind mehr als diese.

Das menschliche Individuum ist prinzipiell jene Wirklichkeit dimensionsloser Tiefen innerhalb von Tiefen, Höhen jenseits von Höhen und der Weiten jenseits von Weiten.

Diese Wirklichkeit ist eine. Sie ist in allem. Sie ist der alle Wesen vereinigende, gemeinsame Faktor.

 

12. Tag

Je subtiler etwas ist, desto universaler und allgemeiner ist es auch. Unendlich subtiler als der Raum ist das innere Sein-Bewusstsein und deshalb ist es auch unendlich universaler als jedes andere Prinzip; es ist kosmisch und überkosmisch.

In ihm sind wir alle eins. Es ist eines.

In ihm leben wir, in ihm atmen wir, in ihm arbeiten wir. All unsere Erfahrungen werden durch es und in ihm erst möglich.

Wenn das menschliche Individuum diese Wahrheit erkennt, wird es zur vieldimensionalen Wirklichkeit - zum reinen Sein-Bewusstsein -, das in sich Tiefen innerhalb von Tiefen, Höhen über Höhen, Weiten jenseits von Weiten hat, das unbegrenzbar, unendlich und unermesslich ist.

13. Tag

Wenn du einen Baum betrachtest, hast du eine Vorstellung, wie weit dieser Baum von dir entfernt ist, und du sagst, dass es zweihundert Meter sind. Wenn du aber die Augen schließt und die Aufmerksamkeit des Bewusstseins auf das Bewusstsein selbst richtest und eins mit ihm bist, wirst du keine Entfernung in ihm finden.

Je weiter es sich bewegt, desto weiter kann es sich noch bewegen. Es ist grenzenlos. Es gibt keine Tiefen in ihm, oder in anderen Worten: Es hat Tiefen innerhalb von Tiefen. Es ist unendlich. Es ist die grenzenlose Wirklichkeit. Es ist die Wahrheit. Das sind wir.

14. Tag

Ein durchgehendes, ununterbrochenes Bewusstsein dieser zentralen Wirklichkeit zeichnet den Menschen der Wahrheit aus. Tiefste Hingabe und Anhänglichkeit an diese Wirklichkeit und eine innige Beziehung zu dieser Wirklichkeit machen den Charakter des Menschen der Wahrheit, des wirklich Weisen aus.

Das ist seine Lebensgrundlage, die auch die Lebensgrundlage eines jeden Menschen auf dieser Welt sein könnte; und es gibt viele Wege, sich diese anzueignen.

 

15. Tag

Die Wissenschaft behauptet, Nachforschungen anzustellen und die Wahrheit zu suchen, doch erforscht sie nur Teilwahrheiten, endliche Tatsachen.

Sie experimentiert mit den Bestandteilen der Materie, die relative Wirklichkeiten sind. Es gibt kein Ende des Forschens und Studierens, wenn man sich mit relativen Tatsachen befasst.

Die Wahrheit als solche kann auf diesem Weg nicht gefunden werden. Doch wird die absolute Wahrheit die höchste Entdeckung der Wissenschaft sein.

Noch ist die Wissenschaft in den Anfangsstadien ihrer Selbstentfaltung, und so wunderbar ihre Entdeckungen auch sein mögen, so ist sie doch noch weit von der Erkenntnis der zentralen Wahrheit entfernt.

16. Tag

Bis jetzt hat die Musik ihr höchstes Ziel, die unendliche Harmonie, nicht erreichen können.

Ein Herz jedoch, das in eine tiefe Erfahrung der zentralen Wirklichkeit eingetaucht ist, hat diese unendliche Harmonie gefunden.

Wir können die Harmonie nicht von der Wahrheit trennen und die Wahrheit nicht von der Harmonie. Die unendliche Wahrheit ist auch die unendliche Harmonie.

17. Tag

Unser ganzes wirtschaftliches Streben und unsere angestrengte Arbeit richten sich auf die Anhäufung von Besitz und Reichtum. Dennoch haben wir bis heute nicht den Zustand der Selbstgenügsamkeit erreicht.

Das wirtschaftliche Streben erreicht sein Ziel in dem Augenblick, in dem es die Wahrheit berührt, die unendlicher Reichtum ist.

18. Tag

Die Soziologie will Harmonie in den sozialen Beziehungen schaffen und stellt die soziale Solidarität als ihr Ziel hin. Manchmal verurteilt sie die Klassenunterschiede, um die Einheit der Menschheit und der menschlichen Gesellschaft zu verwirklichen. Doch kann sie nicht umhin, viele Irrtümer zu begehen und schafft so in vielerlei Hinsicht eine noch größere, ihre eigenen Zielsetzungen und Aktivitäten betreffende Disharmonie.

Die letztliche Erfüllung der Soziologie liegt darin, dass sie auf jene zentrale Wirklichkeit stößt, die alle Wesen in sich vereinigen kann.

19. Tag

Um überall ein Licht anzuzünden - auf jedem Gebiet der Wissenschaft, auf jedem Gebiet der Kunst, auf jedem Gebiet des täglichen Lebens - dazu ist die Berührung der Wahrheit und das daraus resultierende Hintergrundwissen von der Wirklichkeit sowie das Wissen, dass wir in unserem innersten Sein aus der Substanz der Wahrheit geformt sind, die erste Vorbedingung.

20. Tag

Wir sind unzertrennlich vom Sein. Und das Sein ist überall das gleiche. Es ist unzerstörbar.

Unser Körper mag sich verändern und vergehen, der Kosmos mag sich verändern und vergehen, alles mag sich verändern, doch etwas ist da, das immer schon war und immer sein wird.

Dieses Sein in uns ist die Wirklichkeit, ist Gott, ist die Wahrheit, ist die Quelle aller Genialität. Es ist auch unendliche Glückseligkeit, Erkenntnis und Erleuchtung. Es ist ein schöpferisches Bewusstsein. Es ist alles. Es ist Vollkommenheit und Schönheit und schließt jede nur vorstellbare Vortrefflichkeit in sich ein.

21. Tag

Jeder Mensch trägt in seinem Herzen jene Wirklichkeit, die in einem Augenblick Universen erschaffen kann.

So wie jedes Atom in sich eine unvorstellbar große Energie birgt, so trägt jedes Wesen in sich eine grenzenlose, unendliche Energie.

Wir sollten nicht vergessen, dass dieses Weltall, auf das unsere Sinne so lebhaft reagieren, nur eine geringfügige, erbärmliche Projektion dieser genzenlosen Wirklichkeit des Unendlichen ist. Der ganze Kosmos ist nicht einmal ein Staubkörnchen in der unendlichen Wirklichkeit, die im menschlichen Individuum verkörpert ist.

22. Tag

Man kann mit der Gegenwart Gottes Kontakt aufnehmen und ihre Wahrheit erfahren. Sie erfüllt unsere Intelligenz und alle äußeren Wirklichkeiten. Es gibt keinen Ort, wo sie nicht anwesend wäre. Sie ist die Quelle von allem.

23. Tag

Der Genius des Lebens liegt in einer lebendigen Erfahrung der Gegenwart Gottes. Wenn wir diese berühren, berühren wir alle Schöpfungszyklen.

Die Wahrheit schließt alles ein. Die endlose Zukunft, die vor uns liegt, und die endlose Vergangenheit, die hinter uns liegt, sind jetzt hier, im Herzen der Wahrheit, in jener dimensionslosen Wirklichkeit.

Die allwunderbare Wirklichkeit, mit der wir jede erdenkliche Form der Beziehung aufnehmen können, ist uns am allernächsten. Wir können an sie denken, über sie nachdenken oder meditieren, wir können uns ihr durch künstlerische, intellektuelle oder ästhetische Aktivitäten nähern oder auch durch unsere tägliche Arbeit. Sie ist uns in allen Lebenslagen zugänglich.

24. Tag

Die Luft, die wir ein- und ausatmen, ist etwas Äußerliches für uns, sie hat einen kleinen Abstand zu uns; aber nicht so das Sein-Bewusstsein, nicht Gott oder die Wahrheit.

Die Wahrheit ist unser eigentlicher Atem, unser eigentliches Licht. Sie nimmt alles in sich selbst wahr, wird jedoch von nichts und niemandem wahrgenommen. Sie ist unendliche Erkenntnis.

25. Tag

Ein kleiner, ruhiger Gedanke kann unsere unmittelbaren Alltagsprobleme lösen.

Ebenso entlässt die Wahrheit - wenn wir nur ein wenig Stille in uns schaffen können - in unsere Intelligenz ein wenig Licht, das uns die Fähigkeit verleiht, selbst eine Technik zur Wahrheitserfahrung herauszufinden.

Es liegt an der Gegenwart dieser Wahrheit, Gottes oder der Wirklichkeit im Menschen, dass die ganze Menschheit nach Wissen, nach Freude, nach dem Guten, nach Besitz, nach Schönheit strebt und versucht, der Wahrheit mit wissenschaftlichen Methoden und dem Einsatz der Vernunft auf die Spur zu kommen.

 

26. Tag

Wir stellen fest, dass wir alle - wenn auch äußerlich und unseren Fähigkeiten nach verschieden - derselben Wahrheit angehören. Alle tragen dieselbe Wahrheit in sich.

In übernormalen Bewusstseinszuständen kann das Bewusstse das menschliche Individuum befähigen, Wunder zu erfahren.

Es kann aus dem Menschen im höchsten Sinne des Wortes und auf der höchsten Ebene ein kreatives Wesen machen. Doch in sich selbst scheint das Bewusstsein leer zu sein.

Wenn ein Mensch einschläft, ruht sein bewusster, aktiver Geist im Sein-Bewusstsein. Beim Aufwachen hat er das Empfinden, dass sein bewusster Geist aus irgendwelchen Tiefen zurückgekommen sei. Damit sagt er, dass er nicht weiß, woher genau er zurückkam, wo er ruhte. Der Hintergrund des Bewusstseins ist die Basis all unserer Erfahrungen und die Quelle all unserer Fähigkeiten.

 

27. Tag

Wir sind unendlich mehr als alles, was wir wahrnehmen. Wir sind unendlich mehr als unsere Träume. Wir sind unendlich mehr als unsere Gedanken und Gefühle.

Alles, was erscheint, erscheint nur, um wieder zu verschwinden. Doch die wahre Wirklichkeit erscheint weder, noch verschwindet sie wieder. Sie schläft nicht, wenn wir schlafen. Sie ist ewig wach, ewig leuchtend. Sie trägt alles in sich. Sie ist das Königreich in dem Sinne, dass sie in sich unendliche Schönheit, unendlichen Frieden, unbegrenztes schöpferisches Bewusstsein, alle Arten von Künsten und Wissenschaften, alle Genialität, Möglichkeiten und Kräfte trägt.

 

28. Tag

Kein menschliches Konzept von der Wirklichkeit ist wahr, es sei denn, es befasst sich mit dieser unleugbaren, zentralen Wirklichkeit, dem reinen Sein-Bewusstsein.

Wir sind Verkörperungen der Wahrheit. Gott ist unsere wesentliche Natur. Unendliche Glückseligkeit ist unser wahres Vermögen, und sie steht uns hier und jetzt zur Verfügung, und zwar in einem viel größeren Ausmaß als die Luft, die wir ein- und ausatmen. Wir können von unserem Körper, von unseren Gedanken und der Raum-Zeitwelt getrennt werden, wie dies im Traum oder im Tiefschlaf der Fall ist; von allem können wir getrennt werden, nur nicht vom zentralen Sein-Bewusstsein in uns, das die Quelle aller Vorzüglichkeiten ist. Wir tun uns selbst und der Welt einen unschätzbaren Dienst, wenn wir uns dieses wundervollen, reinen inneren Sein-Bewusstseins bewusst werden.

 

29. Tag

Jemanden, der immer nur an Geld denkt, nennen wir geldbewusst.

In gleicher Weise gibt es Körperbewusstsein, soziales Bewusstsein, Umweltbewusstsein und so weiter.

Jemand, der stets an Gott denkt und Seine Gegenwart fühlt, ist gottbewusst.

All dies sind Formen des Bewusstseins.

Das reine Bewusstsein jedoch ist niemals in irgend etwas verwickelt. Es ist wie der Spiegel, der alles reflektiert, ohne sich dadurch selbst zu verändern, ohne von all den Bildern, die sich in ihm spiegeln, im geringsten berührt zu werden.

30. Tag

Das reine Bewusstsein, wenn es sich auf Gottgedanken, auf Gotterfahrung und die menschlichen Beziehungen zu Gott bezieht, nennt man Gottbewusstsein.

Doch das Bewusstsein als solches, wie es in sich selbst ist, ist nicht das, was durch es erfahren wird. Es ist also weder das Geld noch die Schönheit, weder Gott noch sonst irgendein Objekt der Erfahrung.

31. Tag

Der Gott, der von einer Person erfahren wird, ist nicht der wirkliche Gott; es ist nur eine Manifestation und ein Ausdruck Gottes in der Art und Weise, in der jene Person Ihn erfährt.

Der wirkliche Gott ist das reine Bewusstsein selbst. Es ist ein und dasselbe im Heiligen wie im Sünder, im größten Künstler wie im Räuber, in der Zeit wie im Raum oder jenseits von Zeit und Raum, im belebten wie im unbelebten Objekt.

Es ist die eine Wirklichkeit, die zeitlose, allschöne, allschöpferische, allwissende, auf alles antwortende, wunderbare Wirklichkeit.

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Dezember 2009

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 34, Nr. 398

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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