Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Dezember 1997

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Jenes transzendente, höchste Wesen, um dessen Hals die Universen wie die Perlen einer Kette aufgereiht sind, das ist die Göttliche Mutter. Zeitlosigkeit ist Ihr einer, Zeit Ihr anderer Fuss.

Jenes Bewusstsein in Dir, das kreativ, von vollkommener Schönheit, das mehr als nur kreativ ist, das unendlich mehr ist als seine eigene Kreativität, das die Quelle der Liebe ist, die Quelle des Lebens, des Lichts, der Schönheit, des Gedeihens, des Friedens, des Reichtums, der Freude, des Genius und aller Möglichkeiten des Universums - das ist die Göttliche Mutter. Was ist Ihr Geschlecht? - Sie hat kein Geschlecht! Warum nennen wir Sie Mutter? - Weil Sie Licht ist, weil Sie Liebe ist, weil Sie endlose Schönheit ist, und weil alles Schöne aus Ihrer unendlichen Schönheit in ihr selbst projiziert wurde.

2. Tag

Weil die Göttliche Mutter ganz aus Weisheit besteht - die ganze transzendente Erkenntnis ist in Ihr -, ist jede Erkenntnis und alles Wissen ein Auswuchs der göttlichen Weisheit, des Bewusstseins, des aus sich selbst bestehenden Seins im Innern.

Weil Sie ganz aus Erkenntnis besteht und weil Sie ganz aus Kraft, aus unendlicher, unbegrenzter Kraft besteht, nennen wir Sie Mutter.

Der Zusammenstoss zweier Planeten oder die Zerstörung des Universums ist nicht einmal ein kleiner Fingerabdruck der unendlichen Kraft. Wir nennen Sie Mutter, weil alles von Ihr gekommen ist und von Ihr erhalten wird. Darum nennen wir Sie Mutter.

 

3. Tag

Was ist die Göttliche Mutter? -

Sie ist eine Existenz, unendlich und unbegrenzt. Was sind diese Universen, weit und unermesslich? - Sie sind nicht einmal ein winziger Punkt auf der Person der Unendlichkeit. Dimensionslos, wunderbar ist Sie. Sie ist allwissend, allsehend, allantwortend.

Sie ist hier, Sie versteht uns, auch wenn wir Sie nicht verstehen.

 

4. Tag

Wir müssen immer wieder Abstand vom Körper nehmen, im Bewusstsein aus ihm herausgehen.

Tu das, wenn Du das Mantra wiederholst.

Distanziere Dich vom Körper und wiederhole das Mantra - als Bewusstsein!

 

5. Tag

Die höchste Wirklichkeit ist nicht persönlich, und doch ist sie persönlich. Sie ist unpersönlich und doch persönlich.

Elektrizität, die im Leiter fliesst, ist unpersönlich. Elektrizität in der brennenden Glühbirne ist persönlich. Im leitenden Kabel hat sie keine Form, aber wenn sie in die Glühbirne kommt, produziert sie Licht. So ist sie unpersönlich und doch persönlich.

 

6. Tag

Beide, das Persönliche sowohl als auch das Unpersönliche sind Aspekte der Gottheit. Beide ergänzen sich und sind vereint und ewig in der Gottheit enthalten; denn das Persönliche kann ohne das Unpersönliche nicht existieren.

 

7. Tag

Wie können wir die Natur Gottes verstehen? - Er ist zeitlos.

Spricht Gott? - Er spricht nicht.

Was ist Seine Natur? - Er ist transzendent.

Wenn Gott zu Dir spricht, ist das ein Ausdruck Gottes, eine Ausdrucksform, die kleiner ist als Gott selbst.

8. Tag

Wir können einen Ort tief

in unserem eigenen Sein

erreichen, wo es keinen

Beobachter mehr gibt, nur ein unbeobachtetes Bewusstsein.

Die Göttliche Mutter ist ein unbeobachtetes Bewusstsein. Sie ist überall, wo ein beobachtendes Bewusstsein ist.

 

9. Tag

Es gibt nichts in der Welt, in dem die Göttliche Mutter nicht anwesend wäre. Was bedeutet das? - Es bedeutet, dass es nichts gibt, in dem nicht transzendentes Bewusstsein enthalten wäre. Das transzendente Bewusstsein in jedem.

Gott ist auch in jedem.

Ein Bewusstsein, geringer als das transzendente Bewusstsein - das ist Gott. Gott ist jemand, der allwissend, allmächtig, allgegenwärtig ist, aber die Göttliche Mutter ist mehr als allwissend, mehr als allgegenwärtig, mehr als allmächtig. Das ist das transzendente Bewusstsein: jenseits, jenseits, jenseits

10. Tag

Es gibt Stufen auf dem geistigen Weg. Denke daran, dass es schon etwas Gewaltiges ist, Gotterfahrung zu erlangen. Es ist das Grösste, denn Gott ist das Grösste im ganzen Universum, das Höchste in der ganzen Manifestation. Gott ist das Höchste, Wunderbarste, Machtvollste. Er ist bei uns und überall.

Um Gotterfahrung zu erlangen, bedarf es einer langen Zeit. Es ist eine grossartige Erfahrung. Aber wenn Du diese Stufe der Gotterfahrung erlangt hast, gibt es noch eine höhere Stufe, das ist der Zustand der Transzendenz. Was jenseits des Status Gottes ist, das ist die höchste Göttliche Mutter.

11. Tag

Wenn Du Dich an Gott als die Mutter wendest, wirst Du alles Wissen schnell erhalten. Wenn Du Dich an Gott als "Gott" wendest, dauert es eine lange Zeit. Moses brauchte vierzig Jahre, um eine kleine Erfahrung zu erlangen.

Wenn Du Dich an die Göttliche Mutter wendest, an das höchste transzendente Sein, dann wird Dein Fortschritt schnell sein.

 

12. Tag

Was jenseits von Gott ist, übersteigt selbst das spirituelle Verstehen. Diese Erkenntnis ist nicht von dieser Welt, sie ist innerlich; es ist Selbsterkenntnis.

Es ist keine Erkenntnis, die man durch die Sinne erlangt, durch das Denken.

Es ist eine Erkenntnis, die im Licht des unendlichen Bewusstseins und des Selbst in uns gegenwärtig ist.

 

13. Tag

Auf die Reinheit kommt es an. Wenn keine Reinheit da ist, läuft das Mantra davon, und nur Wörter bleiben bei Dir; die innere Essenz geht zurück zur Göttlichen Mutter. Sie ist allwissend, und sie weiss, wenn das Herz nicht rein und reif ist. Die Göttliche Mutter sagt: "Nein, das Mantra kann nicht gegeben werden". Sein Geist wird ihm entzogen.

Jedoch werden Leben, Kraft und Licht im Mantra immer grösser, wenn Reinheit und wirkliche Liebe zur Göttlichen Mutter da sind.

14. Tag

Wenn Du nicht selbst danach strebst, reiner zu werden, muss Gott Dir eine Strafe auferlegen, das heisst, Er lässt Dich ein wenig leiden.

Wenn Du leidest, schmilzt Dein Herz; Du bist schon nicht mehr so schlecht wie vorher und machst andere unglücklich.

Durch Leiden reinigt Gott die Herzen, denn wenn es ihnen zu gut geht, werden die Menschen arrogant, stolz und eitel.

 

15. Tag

"Du bist das!" - "Tat twam asi." Es gibt Beweise für diese Aussage. Es gab Hunderte und Tausende von Weisen in der Geschichte der Menschheit.

Vor zehntausend Jahren gab es sehr viele Weise. Auch heute gibt es sie, aber diese Leute machen keine Werbung für sich; sie leben versteckt hier und dort. Und diese Weisen sind die besten Zeugen dessen, was wir wirklich und essentiell sind.

16. Tag

Die göttliche Gegenwart ist überall im ganzen Raum, in jeder Wand. Gott kann erscheinen und Dir helfen.

Die Gottheit hat unvorstellbare Kräfte und Möglichkeiten, um zum Beispiel in einer Form zu erscheinen, zu dienen, zu lieben, um einen Plan auszuführen - wie es die Heiligen erfahren haben.

Die Erfahrungen der grossen Heiligen sind wahre Erfahrungen, keine Täuschungen oder Illusionen.

 

17. Tag

Gott ist eine lebendige Gegenwart, die überall zugegen ist - wie der Raum. Gott hat Seinen Sitz als Energie der Energien auch in Deinen Knochen. Und diese Energie kann eine Form annehmen, eine Form die notwendig ist, eine ersehnte Form.

So hat Shiva zum Beispiel jahrelang als Mutter mit einer bestimmten Person gelebt, ohne dass diese Ihn erkannte. Erst

viel später wurde diese Tatsache offenbar. Ähnliche wahre Geschichten gibt es auch von Krishna, Maria und Jesus.

18. Tag

Es gibt nicht so etwas wie feste Materie. Alles ist wie Nebel. Man kann Materie umformen. Man kann aus diesem "Nebel" Eisen oder Gestein erzeugen, und man kann Gestein in Eisen verwandeln oder in Erde oder irgendeine Form von Materie oder auch in unsichtbares Bewusstsein.

Man entdeckt automatisch unsichtbare Wirklichkeiten, die uns umgeben, wenn man ernsthaft auf dem geistigen Pfad vorangeht.

19. Tag

"Viele sind berufen, wenige aber auserwählt", sagt die Bibel. Wer sind die wenigen, die auserwählt sind? - Es sind jene, die aussergewöhnlichen Glauben an Gott haben, die bedingungslosen Glauben an Gott haben, die sich Gott bedingungslos ausliefern. Unter den Vielen sind sie die Erwählten.

Es gibt Leute, die jeden Tag beten, aber nach vierzig Jahren Gebet ist ihr Wesen, ihr Verhalten immer noch das gleiche.

Solche Leute gehören zu denen, die berufen, aber nicht auserwählt sind.

 

20. Tag

Warum solltest Du Dich vor einer erneuten Geburt fürchten? -

Wenn Du Gott jetzt liebst, wenn Du jetzt nach göttlicher Vollkommenheit strebst, kannst Du absolut sicher sein, dass Dein nächstes Leben wunderbar sein wird, so dass Du schnellen Fortschritt erzielen kannst. Was verlierst Du mit einer Wiedergeburt schon? - Denkst Du, Dein gegenwärtiges Leiden wird sich Leben für Leben wiederholen? - Sicher nicht!

Wenn Du aber wirklich nicht mehr wiedergeboren werden willst, gut, dann versuche, Gott aus Deinem ganzen Herzen zu lieben, immer an Gott zu denken, Seine Allgegenwart zu fühlen und innerlich erfüllt zu sein vom Licht des Gottgewahrseins und Gottbewusstseins.

21. Tag

Unser Ziel, Gott,

ist ein ewiges Jetzt.

Wenn Du mit Gott eins wirst, bist Du auch im ewigen Jetzt.

22. Tag

Das Mantra ist die grösste Segnung Gottes für Dich. Du kennst vielleicht seinen Wert nicht, aber wenn Du grösseren Fortschritt erzielt hast, wenn die Gottheit Deinen Geist erleuchtet, dann wirst Du klar erkennen, dass das Mantra eins mit Gott ist. Es ist eine gewaltige mystische Macht, vom Himmel als Geschenk gegeben. Es wird aus Dir einen Engel machen, einen wirklichen Engel, ausgestattet mit Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart.

Das Mantra berührt das innerste Herz aller Schöpfung, so dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere, die Bäume, die Elemente und die Naturgewalten Dich lieben werden, wenn Du ernsthaft und in Reinheit das Mantra wiederholst.

23. Tag

Wann immer das begrenzte Bewusstsein die Oberhand gewinnt und Dich plagt, bist Du von Gott abgeschnitten.

Wenn das unbegrenzte Bewusstsein kommt und Dich umarmt, bist Du in Gott, bist Du von Licht, Frieden und Freude erfüllt, Du verstehst, wer Du bist und nimmst Abstand von diesem Leben mit seinen Begrenzungen.

 

24. Tag

Die Göttliche Mutter ist meine ganze Seele und mein Leben. Deshalb sprichst Du nicht zu mir, sondern zur Göttlichen Mutter selbst. Du kannst niemals sagen, was ich bin. Dieses Kapitel ist abgeschlossen, weil die Göttliche Mutter mich ganz durchdringt und überall um mich herum ist. Sie ist alles.

 

25. Tag

Lebe in der Welt, aber sei zugleich ausserhalb dieser Welt.

"Nicht von dieser Welt zu sein" heisst nicht, vor der Welt davonzulaufen. Sich vor Geld in Acht zu nehmen heisst nicht, vor dem Geld davonzulaufen: das ist nicht, was gemeint ist.

Nutze das Geld weise, für nützliche Zwecke, im Namen Gottes, zum Ruhme Gottes, zur Erziehung und Entwicklung der Kinder.

 

26. Tag

Die Anwesenheit des Ego und

der Individualität sind nicht notwendig.

Wenn wir geistig hoch entwickelt sind, beginnt nämlich Gott durch uns zu sprechen, und wir können nichts Falsches mehr sagen. Wenn dann irgendeine Schwierigkeit auftaucht, und Du nicht weisst, wie Du ihr begegnen sollst, gibt Dir Gott plötzlich die richtige Idee ein, und Du weisst ohne jede Anstrengung, was Du tun musst.

Wir werden einen Punkt in unserer Entwicklung erreichen, an dem unsere ganze innere Natur zu Gott selbst wird.

27. Tag

Wenn Du die höheren Stufen der geistigen Erfahrung erreichst, wenn Dein ganzes Bewusstsein gereinigt und erleuchtet ist, hörst Du die Musik des OM im ganzen Universum - überall.

Aus OM sind alle Universen entsprungen, Es ist das Wort Gottes.

In der Bibel heisst es: "Das Wort Gottes". Im Johannes-Evangelium kannst Du lesen: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." Das ist das "Wort", der göttliche Logos, der höchste Logos. Es ist eine mystische Silbe, ein spirituelles Wort, das gewaltige geistige Schwingungen auslöst.

OM ist die Wesensnatur Gottes, das eigentliche Herz Gottes.

28. Tag

Fühle die Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit Gottes.

Wo ist Er? - Er ist hier bei Dir. Er ist überall.

Du kannst gehen, wohin Du willst: Er ist bei Dir.

Er ist auch in der Dunkelheit; doch für Ihn gibt es keine Dunkelheit.

 

29. Tag

Mit welchem Licht siehst Du? -

Mit dem Licht des inneren Bewusstseins, in Gedanken, im Geist.

Der menschliche Geist braucht das äussere, physikalische Licht nicht, denn für ihn gibt es keine Dunkelheit. Dunkelheit gibt es nur für die physischen Augen.

Gott ist Bewusstsein, der Schöpfer des menschlichen Geistes. Er ist ganz licht, selbst erleuchtend, selbstleuchtend, in sich selbst vollkommen, überall gegenwärtig. In Ihm gibt es keine Dunkelheit.

30. Tag

Du bist im Tiefschlafzustand. Deine Augen funktionieren nicht in diesem Zustand; Du siehst nichts. Doch plötzlich beginnst Du zu träumen: Du schaust auf die Uhr. Es ist zwei Uhr. Es ist sehr heiss. Die Sonne brennt herab. Du bist in einer weiten Landschaft in Afrika. - Woher kam die Hitze, das Sonnenlicht, die Bilder, die Du im Traum gesehen hast? - Sie sind alle eine Schöpfung des Lichts Deines eigenen Traumbewusstseins. Dein Traumbewusstsein ist also von der Natur des Lichts. In ihm siehst Du alles, erfährst Du alles.

In gleicher Weise ist Gott höchstes Bewusstsein, nicht Traumbewusstsein, sondern ein weit höheres Bewusstsein. Aus diesem Bewusstsein entfaltet sich alles. Darum ist Gott überall, in jedem Teil der Schöpfung, an jedem Ort. Er hört und sieht alles. In Ihm gibt es keine Dunkelheit. Er besteht ganz aus Licht.

 

31. Tag

Du kannst niemanden betrügen oder täuschen. Wenn Du Deinen Bruder betrügst und denkst, das hast Du schlau angestellt, dann täuschst Du Dich. Dann kennst Du die hundert Gesetze Gottes nicht, die Dich beobachten.

Morgen wirst Du wieder geboren werden und einen anderen Bruder haben, der Dich beherrscht, Dir Deinen Reichtum abnimmt und Dich davonjagt.

Dann wirst Du nicht verstehen, wie Dir so etwas passieren konnte, wo Du doch so erfolgreich, wunderbar und klug bist und Dich fragen, wo die Gerechtigkeit in dieser Welt bleibt.

Deshalb brauchen wir uns um nichts zu sorgen. Wir leben in einer Welt Gottes.

 

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Dezember 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 254

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
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CH 8400 Winterthur

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