Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2000

 

Kalender Jan2000



 1. Tag

Maya oder Illusion ist nichts vom Standpunkt spiritueller Erfahrung, aber alles vom Standpunkt der menschlichen und physischen Erfahrung aus gesehen.

Das ist das Geheimnis.

Vom Standpunkt der spirituellen Erfahrung gibt es keine Illusion, und selbst das grösste Genie ist nichts in den Augen Gottes. Aber vom menschlichen Standpunkt aus gesehen ist Genialität etwas so Grosses und Wunderbares, dass es schwierig ist, sie nach mehreren Leben des Strebens zu erreichen.

 

2. Tag

Gotterfahrung zeigt durch alle Kulturen und Religionsformen hindurch gemeinsame Züge und besitzt einen universalen Charakter. Sie ist zeitlos und gehört der gesamten Menschheit. Gotterfahrung ist etwas Unbeschreibliches.

Obwohl die Grossen des Geistes, die Menschen des Gottbewusstseins, verschiedenen Kulturen angehörten und ihre Gotterfahrung in den Begriffen ihrer Religionszugehörigkeit ausgedrückt haben, gibt es darin doch keine Einschränkungen, was die göttliche Erfahrung und das Gottbewusstsein an sich betrifft.

 

3. Tag

Es hat in der Geschichte der Menschheit immer wieder grosse Individuen gegeben, die sich als leuchtende Zeugen für die Wirklichkeit und die Fülle des Reichtums der Gottheit ausgezeichnet haben.

Diese Gottheit ist ein unendliches Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist überall gegenwärtig. Alles, was wir sehen, kennen und erfahren, besteht aus diesem Bewusstsein. Es ist ein unbegrenzbares, grenzenloses, absolutes Sein. Es wird als Sat Chit Ananda beschrieben. Sat ist Sein. Chit ist Bewusstsein. Ananda ist Glückseligkeit.

Das ist die beste und umfassendste Beschreibung der höchsten Gottheit.

 

4. Tag

Das Königreich des Himmels ist ein unendliches göttliches Bewusstsein, eine allschöpferische, unbegrenzbare Kraft; seine Substanz und Struktur ist von vollkommener Schönheit.

Es ist ein Ort, an dem unsere Seele schliesslich zur Ruhe kommt. Es ist ein Ort oder Zustand des Bewusstseins, ein Zustand des inneren göttlichen Wesens, in dem unsere Seele unbegrenzte Freude, Kraft und Herrlichkeit findet.

Das Königreich des Himmels ist gleichbedeutend mit Sat Chit Ananda.

 

5. Tag

Es liegt in der inneren Konstitution des Menschen, überall auf der Welt nach dem Göttlichen zu suchen.

Es gibt keinen Menschen auf dieser Erde, der nicht nach Glück und Frieden sucht; und wo kann er wirkliches Glück und wirklichen Frieden finden ausser in Gott, in jenem vollkommenen Zustand des inneren Bewusstseins, der die Gottheit oder das Königreich des Himmels ist?

 

6. Tag

In keinem Zustand unseres Bewusstseins kann es wahres Glück, wahren Frieden oder Vollkommenheit geben ausser in Gott, ausser in einem Zustand göttlicher Erfahrung.

Deshalb mahnt Jesus uns, zuerst das Königreich des Himmels zu suchen und so vollkommen wie der Vater im Himmel zu sein.

 

7. Tag

Müssen wir der Welt entsagen, in der wir leben? Müssen wir uns aus der Gesellschaft, in der wir leben, zurückziehen? - Nein! Wir können auch inmitten von Menschen oder in der Stadt reinen Herzens sein.

Aber ist in diesen Umständen eine ausschliessliche Hingabe an Gott möglich? - Ja, sie ist möglich. Obwohl Du Hunderte von Menschen siehst, siehst Du doch nur die eine Gottheit in ihren Herzen.

Während Du mit vielen Menschen Umgang pflegst, ist Deine innere, geistige Wahrnehmung auf das Königreich des Himmels in allen gerichtet.

8. Tag

Das Göttliche in allen Wesen zu lieben ist Ausdruck eines reinen Herzens. Solch ein reines Herz wird nicht von Vorurteilen geplagt; es ist wie eine Blume, duftend, schön und frisch, völlig frei von all den dunklen Kräften, die gewöhnlich die menschliche Natur kennzeichnen.

Ein solch reines Herz kennt keine bösen Absichten, ein solches Herz kennt keinen Hass, ein solches Herz ist von Liebe zu allen Wesen erfüllt, weil es in allen Wesen das gleiche Königreich des Himmels findet. Während es alle Wesen zu lieben versucht, liebt es in Wirklichkeit die gleiche Gottheit in allen.

 

9. Tag

Reinheit des Herzens gilt in allen Kulturen und Religionen der Welt als die wesentliche Disziplin zur Erlangung der Gotterfahrung.

Wenn wir Gotterfahrung ersehnen, müssen wir zuerst uns selbst kultivieren, reinigen und neugeboren werden. Diese Neugeburt wird von allen Kulturen der Welt gefordert. Reinen Herzens zu sein heisst, neugeboren zu sein, heisst, das Unbewusste, Unterbewusste und die Dunkelheit in Begriffe des Lichts, der Liebe, der Hingabe und eines Strebens nach dem Höheren umzuwandeln. Reinheit des Herzens besteht auch in der Erzeugung edelster und feinster Gefühle, in der Disziplinierung der Sinne und dem Streben nach Vollkommenheit. Reinheit des Herzens erblüht zu ihrer letzten und vollendeten Vollkommenheit unter dem beständigen Erspüren und Wahrnehmen der göttlichen Gegenwart in uns und überall. Reinheit des Herzens sammelt und speichert die effektive Kraft zur Gottverwirklichung durch die Liebe zu Gott als den höchsten Wert und das grösste Verlangen unseres inneren Wesens.

10. Tag

Sich Gottes als eines allgegenwärtigen Wesens bewusst zu werden, führt zu einer wunderbaren Reinheit des Herzens. Wir können keine Fehler mehr machen, wenn wir in unserem Herzen beständig ein Gefühl für die göttliche Gegenwart aufrechterhalten.

Ein beständiges Gefühl der Allmacht des Göttlichen befreit unser Herz von allen Formen von Angst. Ein solches Herz ist ein reines Herz.

Es wird daher von uns erwartet, Reinheit des Herzens zu entwickeln, wenn wir wollen, dass unsere Meditation erfolgreich sein soll, wenn unsere Bemühungen um Gottverwirklichung Früchte tragen sollen. Eine vielseitige Vorbereitung ist wesentlich. Gottverwirklichung verlangt uns eine fast übermenschliche Anstrengung ab.

11. Tag

Die Grossen des Geistes, die eine direkte und unmittelbare Erfahrung Gottes hatten, sind keine nutzlosen Faulenzer oder Dummköpfe, denen es an Begabung fehlt: im Gegenteil, sie allein sind übermenschliche Individuen, sie allein sind die wahren Helden der Menschheit. Sie haben danach gestrebt, die besten Kräfte ihres Geistes, Willens, Herzens und ihrer Seele zur vollsten Entwicklung zu bringen. Sie haben den höchsten Preis bezahlt, um Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

 

12. Tag

Wir können der Erfahrung Gottes nicht für immer ausweichen. So wie die Magnetnadel immer auf den Nordpol zeigt, so ist etwas in uns stets auf die Gottheit ausgerichtet, so sehr wir uns auch bemühen mögen, das zu ignorieren.

Dies ist so, weil das göttliche Bewusstsein nie schläft, weil es zeitlos, ewig, allbewusst, allmächtig ist, und deshalb erlaubt es auch uns nicht, in Bezug auf es zu schlafen oder keine Notiz von ihm zu nehmen. Das göttliche Bewusstsein erweckt uns zum Ziel unseres Lebens, das Gottbewusstsein ist: entweder durch den Druck einer wachsenden Weisheit, durch die Anziehung der Liebe zum Schönen oder durch die Schläge des Schicksals auf Erden. Durch vielerlei Umstände und Zustände führt uns die göttliche Gnade dem Ziel entgegen.

 

13. Tag

Wir kommen von Gott und gehen zurück zu Gott - das ist unser Schicksal. Wir können diese Bestimmung nicht vermeiden, und die grossen Weisen, die Mystiker und Heiligen haben hier auf Erden bewiesen, dass es für jeden von uns möglich ist, mit dem Bewusstsein des transzendenten Wesens hier in dieser Welt der empirischen Erfahrung zu leben.

Während unsere Augen uns viele Dinge offenbaren - viele Menschen, Namen und Formen -, gibt es gleichzeitig eine Wahrnehmung in uns, die fähig ist, beständig das Göttliche überall zu sehen. Es ist für jeden von uns möglich, in einem dynamischen göttlichen Bewusstsein zu leben, während wir uns noch in diesem Körper und einer Welt von Raum und Zeit aufhalten. Eine solche Erfahrung allein kann uns im täglichen Leben endlosen Frieden, endlose Freude und Kraft gewährleisten.

14. Tag

Die meisten Menschen wissen heutzutage, dass jedes Objekt im Universum seine spezifische Strahlung aussendet. Nicht nur unser Körper gibt beständig eine Strahlung von sich, auch unsere Gedanken selbst sind gewaltige Kräfte, unsere Gefühle sind starke Energien.

Lasst uns deshalb solche Gedanken und Gefühle aussenden, die eine Wohltat für die Menschheit sind und unsere innere Vollkommenheit vermehren. Und kein Umstand ist so wunderbar geeignet, um das Beste aus uns hervorzubringen, wie die Meditation.

In der Meditation können wir unserem inneren Bewusstsein eine zweifache Funktion zuweisen: einmal können wir machtvolle Gedanken und Gefühle einer alles einschliessenden Liebe, des Friedens und Segens entlassen, und zum anderen können wir diese Situation dazu nutzen, die Gegenwart des Göttlichen stärker zu spüren.

 

15. Tag

Gott ist nicht von Deiner grossen Heldenhaftigkeit in der Welt beeindruckt. Er ist auch nicht interessiert an Deiner Intelligenz oder Deinem Reichtum.

Er liebt Dein liebendes Herz. Und wenn Dein Herz seinem Wesen immer näher kommt, wirst Du unsterblich, und alles wird wunderbar sein mit Dir.

Das ist das Gold in Dir.

16. Tag

"Da Du Vollkommenheit bist, O Gott, will ich nichts Unvollkommenes in meinen Angelegenheiten und um mich herum sehen. Du bist Vollkommenheit, und deshalb bitte ich Dich, diese Deine Vollkommenheit in meinem Verhalten, meinem Charakter, meinen Arbeiten, meinen Angelegenheiten und in allem, was mich umgibt, widerzuspiegeln."

Du musst das Gespräch mit Gott immer aufrechterhalten. Das ist das Höchste, wie auch das unmittelbare Ziel. Es gibt kein höheres Ziel, das verwirklicht werden müsste als dieses. Aber es ist auch das unmittelbare Ziel, denn Du wirst mit jedem Gedanken an Gott sofort reicher.

17. Tag

Eine subtile negative Energie schadet den Pflanzen, dem menschlichen Gemüt, dem menschlichen Denken, auch den Sternen. Es gibt gewaltige Gedankenenergien, die das Universum durchdringen und die auch die Atmosphäre der Erde verpesten können. Wissenschaftler beklagen weltweit die Verschmutzung der Luft und des Wassers durch Chemikalien, aber die grössere Verschmutzung findet durch die Gedanken statt, die ununterbrochen den Herzen und Gemütern der Menschen entspringen und in die allgemeine Atmosphäre entlassen werden. Das ist die wirkliche Verschmutzung! Aus ihr erst entsteht diese andere Verschmutzung als Folge falschen Denkens.

All das sind subtile Tatsachen, die die Menschen nicht verstehen, weshalb sie auch nicht von ihren Fehlern ablassen können.

Wenn wir also den Menschen ändern wollen, müssen wir ihn mit wirklichem Wissen füttern, nicht mit Brot, Butter und Geld.

18. Tag

Wenn jemand schlecht über Dich redet, können zwei Gründe dafür vorliegen: Einmal kann es sein, dass Du wirklich Fehler hast. Andererseits kann es auch sein, dass jemand Gerüchte über Dich verbreitet, die absolut keine Berechtigung haben. Die Ursache dafür ist in der Schlechtigkeit desjenigen zu finden, der diese Gerüchte verbreitet.

Was kannst Du dagegen tun? - Du kannst ihn nicht ändern, deswegen ist es das beste, gar nicht zu reagieren und keinen Widerstand zu leisten. Wenn Du Widerstand leistest, wirst Du dadurch selbst in die Schlechtigkeit des anderen hineingezogen: Du wirst selbst schlecht. Gott wird das nicht gefallen.

Halte Dich also ruhig und vergiss die ganze Sache, und wenn Du doch an Deinen Verleumder denken musst, dann segne ihn und erzeuge das Gefühl, er sei Dein Freund. Damit ist die Sache für Dich erledigt, Du hast nichts mehr damit zu tun!

Je mehr Dich der andere verleumdet, desto mehr Deines Karmas zerstört er dadurch. Die Gesetze Gottes schlafen nicht, sie werden sofort reagieren und zurückschlagen. Dadurch wird etwas von Deinem Karma auf seine Schultern geladen. Erkenne, dass der andere nur die Arbeit Gottes für Dich tut.

19. Tag

Ist es gut, den Menschen zu helfen? -

Wenn Du den Impuls verspürst, jemandem zu helfen, dann folge ihm sofort. Du kannst auch die Früchte Deiner Hilfeleistungen beobachten und analysieren, und wenn Du nach einigen Malen immer noch feststellst, dass der Impuls zu helfen stets richtig war, dann kannst Du ihm immer mehr folgen.

Die beste Hilfe ist spirituelle Hilfe. Du musst den Menschen Augen geben, das heisst Erkenntnis.

 

20. Tag

Du musst jemanden haben, den Du lieben kannst - nicht einen Menschen, nicht einen Mann oder ein Mädchen, sondern jemanden, den Du in Deine Persönlichkeit integrieren kannst und der Dich immer friedlich sein lässt und glücklich macht: Ein zentrales Objekt der Liebe, etwas, das Du aus ganzem Herzen und ganzer Seele lieben kannst, etwas, das Dich total interessiert, etwas, wofür Du leben willst, etwas wofür Du arbeiten willst. Und es wäre das Beste, wenn Gott dieses Objekt Deiner Liebe sein könnte.

Du kannst Gott nicht lieben, wenn Du Ihn nicht sehr gut kennst. Deshalb musst Du mehr über das Wesen Gottes erfahren: Gott als Mutter und Vater, Gott als der Unendliche, Allgegenwärtige, Allmächtige, Allwissende; Gott als jemand, der in Deinem Atem ist, in Deinen Augen, in Deinem Herzen, überall um Dich herum, Gott als der Geliebte.

Wenn Du Deine Gotteserkenntnis vermehrst und Ihn von allen Seiten betrachtest und erfühlst, dann machst Du aus Deinem ganzen Leben einen Gesang des Gottbewusstseins.

21. Tag

Wenn sich Dir Schwierigkeiten in den Weg stellen, darfst Du deswegen Deine geistigen Übungen nicht aufgeben. Die Schwierigkeiten tauchen auf, weil Deine Kenntnis Gottes noch ungenügend ist. Wie kannst Du Deine Kenntnis Gottes vervollständigen? - Indem Du über Gott nachdenkst und Dir vorstellst, dass Er unendliches Bewusstsein ist, in Dir und überall, innen und aussen.

Du bist eine Verkörperung des unendlichen Bewusstseins Gottes, das in Deinem inneren Wesen gegenwärtig ist.

22. Tag

Deinem Körper nach bist Du ein Mann oder eine Frau, aber in Deiner inneren Seele bist Du eine Verkörperung des Bewusstseins und der Gegenwart Gottes. Deine innere Seele ist der Tempel Gottes; deshalb ist Gott unmittelbar in Dir anwesend.

Du musst vom Körper Abstand nehmen. Wenn Du Dich beim Lesen dieses Textes sehr auf seine Bedeutung konzentrierst, bist Du über dem Körper, und bist Dir für die Dauer Deiner intensiven Konzentration des Körpers nicht bewusst. In gleicher Weise kannst Du auch von Deinem Denken, vom Gemüt und seinen Tätigkeiten Abstand nehmen. Wenn Du vom Gemüt Abstand nimmst, wirst Du mehr Frieden haben und weniger vom Gemüt und seinen Komplikationen geplagt werden.

Versuche, während Du von Körper und Gemüt Abstand nimmst, einen festen Halt an Gott zu bekommen, das heisst am Wesen Gottes, das endloses Licht, unendliche Liebe, unendlicher Frieden, unendliche Vollkommenheit und Kraft ist. Wenn Du Gott in einer bestimmten Form wie Jesus oder Maria liebst, ist das sehr gut; das wird Dir weiterhelfen.

Gott hat beide Aspekte: Gott das Absolute und Gott mit Name und Form.

23. Tag

Das menschliche Herz braucht einen Namen und eine Form Gottes, dann wird seine Einstellung Gott gegenüber sehr solid, gefestigt und stark.

Das Konzept eines Gottes ohne Namen und Form ist sehr verschwommen, und wir finden keinen Halt daran. Was ist Gott? - Das Absolute, Unendliche, die unbeschreibliche Wirklichkeit. Gut, aber wo ist der Halt, den unser Herz und Gemüt daran finden kann? Wenn wir andererseits Gott als Jesus, Maria, Rama oder Shiva betrachten, verstehen wir sofort. Es ist also besser, wir verehren und lieben einen Gott, der einen Namen und eine Form hat.

24. Tag

Ich sage, dass Gott meine Stärke ist, und ich beweise es.

Wie? - Wenn ich von Problemen und Störungen umgeben bin, reagiere ich nicht. Auch wenn das Haus über mir zusammenbricht, ich reagiere nicht, weil ich weiss, dass Gott unendliche Vollkommenheit ist. Er kann nicht zerstört werden; Er kann nicht getötet werden, und deshalb kann auch ich nicht getötet werden. Und ich weiss, dass mit dem Vergehen des Körpers nichts vergeht.

All diese Ideen sind beständig in mir, sie sind in meinem Blut. Wie kamen sie da hinein? - Weil ich Tag und Nacht über Gott nachgedacht habe, deshalb sind sie in meinem Blut.

Lass die Erfahrung Gottes, die Erkenntnis Gottes, das Wesen Gottes auch in Deinem Blut sein, dann wirst Du endlosen Frieden finden.

25. Tag

Du kannst die Silbe OM wiederholen. Das wird eine grosse Hilfe für Dich sein, weil dies geistige Schwingungen erzeugt, Deinem Gemüt Frieden verleiht, düstere Gefühle - wie Depressionen - zerstört und die Gegenwart Gottes hervorruft.

OM ist ein mystisches Wort. Es ist ein zeitloses Wort. Es ist Gott selbst. Es gehört nicht zu irgendeiner menschlichen Sprache.

 

26. Tag

OM durchdringt den ganzen Kosmos. Es ist ein göttliches Wort, eine mystische Silbe.

Wenn Du OM wiederholst, denke über Gott nach: "Gott ist Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart. Er ist jetzt hier. Er hört mir zu. Er sieht mich jetzt. Er weiss, was ich tue. Er ist unendliches Bewusstsein. Alles ist von seiner Gegenwart erfüllt. Die Universen sind aus seiner Energie entstanden. Mein Gemüt ist seinem Geist entsprungen. Die Herzen aller Menschen entstammen seinem Herzen. Alle Liebe in dieser Welt ist ein Ausdruck seiner Liebe. Alles Leben in dieser Welt ist ein Ausdruck seines Lebens."

Das wird Dich umwandeln. Dein ganzes Wesen wird langsam in ein göttliches Wesen transformiert.

27. Tag

Du musst die Allgegenwart Gottes immer mehr spüren.

Alle Menschen in dieser Welt leben in tiefer Dunkelheit. Sie kennen die grösste Wirklichkeit nicht. Sie wissen nicht, was die Quelle allen Lebens, aller Freude und des Friedens ist, der das Verstehen übersteigt.

Die grösste Wahrheit ist, dass in uns und um uns herum der allsehende, allwissende, auf alles antwortende Gott gegenwärtig ist.

 

28. Tag

Sobald wir meditieren oder das Mantra wiederholen, machen wir Fortschritte auf dem Pfad zu Gott.

Wir erkennen aber diesen Fortschritt nicht, weil unser Gemüt daran gewöhnt ist, sich nur unserer Begrenzungen und unserer körperlichen Erfahrungen bewusst zu sein. Der innere Fortschritt wird nicht wahrgenommen; spirituelle Entwicklung ist eine subtile, unsichtbare Angelegenheit.

Wir müssen unsere spirituellen Übungen unermüdlich und unter allen Umständen aufrechterhalten, dann wird immer mehr Erleuchtung aus unserem inneren Herzen hervorquellen, und all die Fragen, die das Denken stellt, werden von selbst von diesem inneren Licht beantwortet werden.

29. Tag

Ohne den Geist der Entsagung bleibt das Gemüt seinen schlechten Gewohnheiten verhaftet und sinkt immer tiefer, wie das Wasser, das stets dem tiefsten Punkt zuläuft. Selbst wenn man das Gemüt in der Meditation erhebt, sinkt es nachher wieder ab, wenn es gewöhnliche Dinge sieht.

Das ist die Natur des Gemüts, und deshalb muss es immer wieder erhoben werden. Das kann man durch eine beständige Kontrolle des Gemüts erreichen, und zwar nach dem Grundsatz: Du tust, was ich will, nicht ich, was du willst!

Immer ist es das Gemüt, das uns sagt, was wir zu tun haben: Das ist ein Mann. Das ist ein Freund. Aber die innere Weisheit sagt: Nein, dies ist Licht, und das ist auch Licht!

Lass das unendliche Bewusstsein durch Dich wirken, nicht das Gemüt. Wenn Du Gotterfahrung willst, musst Du stets aufrichtig, ernsthaft und wachsam sein und darfst Dich an nichts binden.

30. Tag

Ein gutes Herz überlässt alles, was es tut, den Händen Gottes - alles!

Lass alles in den Händen Gottes ruhen, und lass das Göttliche für Dich wirken!

Das Göttliche in seiner Allwissenheit kennt alle Aspekte einer jeden Situation in allen Einzelheiten und weiss, wann was getan werden muss. Deshalb überlässt das gute Herz, das reine Herz alles den Händen des Göttlichen, und das Göttliche wirkt in seinem Leben; seine Bedürfnisse werden von der Allwissenheit des Göttlichen gestillt und alles wird zu seinen Gunsten geregelt.

 

31. Tag

Du kannst nicht wirklich verstehen, solange Du darauf beharrst, ein Problem durch Dein Gemüt zu sehen. Solange Du mit Deinem Gemüt arbeitest, verstehst Du nichts wirklich, weil das Gemüt, gleich den Sinnesorganen, in seiner Wahrnehmungsfähigkeit sehr begrenzt ist. Obwohl es Wunder wirkt, hat das Gemüt nur begrenzte Fähigkeiten. Es ist subtil, subtiler sogar als Prana, und dennoch ist dieses Gemüt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit sehr eingeschränkt.

Selbst wenn die grossen Veden das Universum beschreiben, ist das, wie wenn ein Blinder etwas beschreibt. Das gilt auch für alle anderen heiligen Schriften, weil das Göttliche tatsächlich unbeschreiblich ist.

Index WürdigungGedanken zum Tag Monatsarchiv 1999Divine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

August 2000

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 25, Nr. 286

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2000