Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 1997

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Das universale, alles einschliessende Prinzip trägt in sich jede Kraft und Erkenntnis, alles Licht und alle Schönheit, allen Frieden und alle Vollkommenheiten.

Um endlose Glückseligkeit zu erlangen, brauchst Du nicht etwa etwas Köstliches essen oder etwas Teures besitzen; denn Du trägst die höchste und immerwährende Glückseligkeit, die in diesem subtilen, alldurchdringenden göttlichen Prinzip ist, in Dir.

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2. Tag

Fürchte Dich nicht vor den vielen Dingen und den Menschen!

Alle Dinge hören auf, Dir Probleme zu bereiten, wenn Du sie als Formulierungen und Formen des göttlichen Bewusstseins im grenzenlosen Ozean des göttlichen Seins erkennst.

Es gibt nur ein einziges Sein überall: das göttliche Sein. Die vielen Dinge, die Du in diesem göttlichen Sein siehst, sind zeitweilige Formulierungen des gleichen göttlichen Seins, das in Dir selbst wohnt.

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3. Tag

Wie der Raum allezeit bei Dir ist, so ist auch die göttliche Gegenwart allezeit bei Dir. Du lebst im Göttlichen, obwohl Du es nicht weisst.

Du bewegst Dich und bist aktiv im Göttlichen, obwohl Du es nicht weisst. Du atmest im Göttlichen, obwohl Du es nicht weisst.

Wenn Du es einmal weisst, wirst Du zu einem Heiligen, einem Weisen, zu einer Person von grosser Macht, grossem Frieden und grosser Freude werden.

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4. Tag

Wie kann man Gottverwirklichung erlangen? -

Es nimmt eine lange Zeit in Anspruch.

Du musst Geduld haben und Dein Leben aussergewöhnlich machen. Gotterfahrung kommt nicht durch blosse Einladung.

Wenn Du ganz in der Welt verloren bist, und etwas in Dir unentschlossen nach Gott verlangt, wird Gott nicht kommen.

Alles in Dir muss auf diese Erfahrung vorbereitet sein.

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5. Tag

Gott schläft jetzt in Dir.

Das heisst, Du bist Dir

Gottes nicht bewusst und schläfst in Beziehung auf

die Anwesenheit Gottes,

bist aber wach für die Welt.

 

An dem Tag, an dem Du Gott erkennst, erwacht Gott in Dir. An dem Tag, an dem Du Gott erfährst und fühlst, erwacht Gott in Dir.

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6. Tag

Eine Schwäche führt zu hundert anderen Schwächen.

Eine Tugend führt zu hundert anderen Tugenden.

Hast Du irgend etwas Gutes in Dir, bringt dieses eine Reihe weiterer guter Eigenschaften in Dir hervor.

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7. Tag

Wo wenig Bedürfnisse sind, wenig Wünsche, wo das Leben einfach und bescheiden gestaltet wird, bleibt Zeit und Energie für das geistige Leben, Zeit, etwas Unsterbliches auf dieser Erde zu vollbringen.

Führe ein anstrengendes, höchst diszipliniertes Leben, aber übertreibe es nicht in einer Weise, dass es Dich frustriert und den mentalen, moralischen und geistigen Fortschritt hemmt.

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8. Tag

Es ist gut, frühmorgens zu meditieren. Das ist die beste Zeit für die Meditation, weil der Tag noch nicht von Dir Besitz ergriffen hat.

Versuche, bevor das geschieht, einen Kontakt mit dem Göttlichen herzustellen. Und mit dem Gottbewusstsein, das Du in der Morgenmeditation erlangst, kannst Du den ganzen Tag bewältigen, kannst Du den ganzen Tag mit Gottbewusstsein aufladen.

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9. Tag

Das Mantra dient Dir als Hilfe. Wenn Du von Glauben und Reinheit erfüllt bist, wird das Mantra für Dich sofort Wunder wirken. Es ist allmächtig.

Wenn Du nicht in diesem Zustand bist, heisst das, dass Du solange mit der Wiederholung des Mantra fortfahren musst, bis es in Dein Blut eingesunken ist und alles Negative und den ganzen unterbewussten Unrat weggewaschen hat.

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10. Tag

Du sollst wenn möglich das Mantra nicht nur mechanisch wiederholen, sondern mit aller Liebe, zu der Dein Herz fähig ist, in Weisheit und in Gedanken an alles, was Du von Gott weisst, mit aller Sehnsucht und all dem ernsthaften Verlangen, zu dem Dein inneres Wesen fähig ist.

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11. Tag

Alle Wunder geschehen für jene, die zu irgendeiner Art von Selbstauslieferung ans Göttliche bereit sind, ihre eigene Persönlichkeit nicht so stark betonen und sich intensiv nach göttlicher Gnade und Hilfe sehnen.

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12. Tag

Wir müssen uns ständig verfeinern. Alles spirituelle Gewahrsein, dessen wir fähig sind, muss mit jeder Wiederholung des Mantra aktiviert werden.

 

Die grossen Heiligen haben grosse Leiden auf sich genommen, um Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

Frage Dich selbst, was Du bisher unternommen hast!

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13. Tag

Wie stark ist Deine Hingabe ans Göttliche? Wie gross Dein Glaube? Wie intensiv und echt ist Dein Verlangen nach Ihm?

Von der Antwort auf diese Fragen hängt es ab, wie schnell Dein Fortschritt sein wird. Verzweifle nicht, indem Du denkst: "Es ist unmöglich!" Geh weiter, mach ein wenig Fortschritt und tue jeden Tag ein bisschen mehr, vertiefe Dein Wissen, verschwende keine Zeit mit nutzlosen Dingen und setze Deine Energien richtig ein. Erzeuge ständig eine göttliche Atmosphäre in Dir und Deiner Umgebung, auch wenn Du in der Welt und für die Welt leben musst.

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14. Tag

Was ist das Mantra anderes als die unendliche Allmacht! Es gibt keine Macht ausser dieser. Es gibt keine Macht, die nicht von dieser Macht abgeleitet wäre. Deshalb gibt es auch keine Macht, die vom Mantra nicht beherrscht oder zerstört werden kann, wenn dieses es will.

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15. Tag

Du bist sicher in der Macht der Mächte,

wann immer Du mit

Deinem ganzen Bewusstsein, Deinem ganzen Gefühl und Deiner ganzen Erfahrung im Mantra bist.

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16. Tag

Du musst zum Mantra und das Mantra zu Dir werden.

Die Allmacht, Schönheit, Schöpferkraft und Allwissenheit des Göttlichen müssen in Dein Blut hineinsinken.

Sei Dir der gewaltigen mystischen Kraft des Mantra stets bewusst, wenn Du es wiederholst.

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17. Tag

Wenn die Kraft des Mantra in Dir wächst, verliert das Sinnenuniversum seine Macht über Dich. Die Natur selbst wird zu Deinem Sklaven. Die Wellen, der Wind und der Donner - sie alle verlieren ihre Kraft in Deiner Gegenwart. Die Materie verliert ihre Stofflichkeit und Du kannst durch Wände gehen.

All das wird geschehen,

wenn Du Tag und Nacht

das Mantra wiederholst.

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18. Tag

Das Mantra ist der Schlüssel, mit dem Du jeden Schatz des Himmels aufschliessen kannst, mit dem du jedes Geheimnis, das irgendwo verborgen ist, entschlüsseln kannst - seien es die Geheimnisse der Natur oder Gottes.

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19. Tag

Alle Schwierigkeiten besitzen die Fähigkeit, in uns ein höheres Streben anzuregen.

Der Druck von Widerständen, Leiden und Mühen veranlasst uns, unsere Wertvorstellungen und Lebensziele zu überprüfen und zu ändern, erzeugt in uns ein Gefühl der Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation und regt uns dazu an, Ziele jenseits der unmittelbar vor uns liegenden zu verfolgen. Es ist eine Art von Unzufriedenheit mit dem Leben, die dafür verantwortlich ist, dass wir nach höheren Dingen streben.

Tatsächlich beginnen wir nach Gott, nach Glück und einem dauerhaften Frieden zu streben, weil wir uns der Schwierigkeiten bewusst werden, die das Leben für uns bereit hält.

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20. Tag

Es gibt viele Menschen, die keine Gotterfahrung haben, die aber an Gott glauben - und das ist der Anfang der Heiligkeit.

Je mehr Erfahrung wir im Leben sammeln, je mehr wir erkennen, je mehr wir das Leben mit offenen Augen kritisch betrachten und sehen, welche Mängel es aufweist und auf welch niederer Ebene wir leben, desto grösser wird der Drang nach Vollkommenheit in uns, und damit wächst auch unser Glaube.

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21. Tag

Der moderne Mensch vertraut hauptsächlich auf die Vernunft, weswegen seine Erkenntnismethoden in ihrer Reichweite begrenzt sind. Da das moderne Denken keine Kraft jenseits und ausserhalb der Vernunft anerkennt, beschränken sich natürlicherweise all seine Erkenntnis- und Wahrnehmungskräfte auf die Vernunft und die Sinne. Der Bericht der Sinne und dessen Interpretation durch die Vernunft macht praktisch das einzige Erkenntnisinstrument des modernen Menschen aus.

Doch die Religionen der Welt stellen uns einen Reichtum an Informationen zur Verfügung, der durch Intuition, Offenbarungen und höhere Formen der Erfahrung beschafft wurde.

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22. Tag

Es gibt etwas in uns, das über und jenseits der rein vernunftmässigen Wahrnehmung steht, etwas, das selbst über der rein psychologischen Erfahrung steht.

Dieses Überbewusstsein in uns ist die Quelle aller höheren

Kräfte der Erkenntnis.

Wenn diese höheren Kräfte des Überbewusstseins aktiv werden und uns Erkenntnisse liefern, welche unsere durch die Sinne gewonnenen Erkenntnisse ergänzen, dann dringen wir zu einer Anzahl von höheren Tatsachen und Wirklichkeiten vor.

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23. Tag

Normalerweise geht der Mensch ständig rückwärts in der Evolution. Das Gute in sich vernachlässigt er und gibt den höheren Kräften keinen Spielraum. Die Anziehung des Fleisches ist zu gross für ihn. Die Möglichkeit eines automatischen Wachstums des Guten besteht nicht.

 

Wir müssen lernen, sinnliches Vergnügen zu opfern, mehr Selbstkontrolle zu üben und die Kraft der Unterscheidung einzusetzen.

Wir müssen versuchen, die höheren Kräfte und unsere höhere Natur auszudrücken. All das ist ein wenig schwierig. Doch das Schwierige ist der Weg des Guten, der Entwicklung, des Wachstums und der Evolution.

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24. Tag

Versteckt hinter der komplexen menschlichen Persönlichkeit, hinter dem Guten und dem Schlechten im Menschen, hinter der Dunkelheit und dem Licht im Menschen, hinter dem Hass und der Liebe im Menschen, hinter seiner edlen und animalischen Natur ist der unsterbliche, allvollkommene Atem Gottes.

Es gibt ein göttliches Bewusstsein,

das ewig, unsterblich und unzerstörbar ist: Das ist das Königreich des Himmels. Dieses Königreich des Himmels ist in jedem Herzen, in jedem Wesen. Es gibt keinen Ort, wo es nicht anwesend wäre.

Dieses göttliche Prinzip im Menschen wird nicht in Mitleidenschaft gezogen, wenn der Mensch schlechten Kräften zum Opfer fällt.

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25. Tag

Das Königreich des Himmels - der Atem Gottes -

im Menschen ist immer da, ob der Mensch äusserlich gut oder schlecht ist.

Das göttliche Wesen, das allvollkommen, allwissend, ewig und unsterblich ist,

ist immer in ihm, ob der Mensch sich nun zu einem Teufel oder Tier zurückentwickelt oder ob er aufsteigt und zum Engel wird.

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26. Tag

Die ganze Herausforderung für den Menschen besteht darin, die Liebe seines Herzens und das Erkennen seines Geistes vom Bereich des Guten und Bösen, des Lichten und Dunklen - von diesem Feld gegensätzlicher Erfahrungen - abzuziehen und sie völlig dem Königreich des Himmels im eigenen Innern zuzuwenden. Wenn das geschieht, ist der Mensch auf dem Weg zur Heiligkeit und Weisheit.

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27. Tag

Die ganze Bedeutung des Lebens besteht darin, dieses göttliche Prinzip zu berühren, das allvollkommen, ewig und unzerstörbar in uns ruht.

Verliere Dich nicht im Wald der begrenzten Erfahrungen; verliere Dich nicht in der äusseren Welt, die sich zusammensetzt aus Licht und Dunkelheit, Sünde, Krankheit und Tod, wenig Freude und viel Schmerz und Unglück, wenig Wissen und überwältigende Unwissenheit, sondern berühre die Gottheit, die ganz aus Licht, Erkenntnis, Kraft und Leben besteht.

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28. Tag

Vergiss alles, und danke der Gottheit, dass Sie Dir Ihren Atem gegeben hat. Schau in Dich selbst und erkenne die unmittelbare Gottheit in Dir. Vergiss alle äusseren Vorstellungen und komme zurück zur zentralen Tatsache, der ewigen Wahrheit. Die zentrale Tatsache der ewigen Wahrheit ist, dass Du ein höchst wunderbarer Selbstausdruck der allschönnen, unendlichen Intelligenz bist.

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29. Tag

Sorge Dich nicht Deiner Probleme und Krankheiten wegen! Sie waren vor zwei Jahren nicht da und sie werden morgen oder übermorgen wieder verschwunden sein. Sogar diese ganze Geschichte Deiner Probleme und Deines Unglücklichseins wird verschwinden. Komm zurück zur zentralen Erfahrung und Erkenntnis, dass Du ein höchst wunderbares Kind des Göttlichen bist.

Der Atem, den Gott Dir gegeben hat, ist allvollkommen. Diese Tatsache kann am besten in der Meditation entdeckt werden.

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30. Tag

Meditation ist das grosse Tor, durch das wir in das Königreich des Himmels gelangen.

Mit Hilfe der Meditation können wir schon im Gottbewusstsein leben, noch während wir uns in der materiellen Welt aufhalten.

Durch Meditation erlangen wir eine Energie, die fast unerschöpflich ist. Wir finden einen Frieden, der durch keine der störenden Erfahrungen erschüttert werden kann, denen wir gewöhnlich in der äusseren Welt aus dem Weg zu gehen versuchen.

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31. Tag

Was geschieht in der Meditation? - Wir sind von Angesicht zu Angesicht mit der Gottheit. Vergessen ist unsere äussere Persönlichkeit, mit der wir uns im äusseren Leben befassen. Wir stehen nackt vor der Gottheit, doch gekleidet in Licht, Liebe und Wahrheit. Unsere Gefühle sind zur unendlichen Liebe geworden. Unsere Gedanken und unser Gemüt sind allwissend, und unsere Erkenntnis ist unendlich. Unser Wille ist zum Willen des allmächtigen Vaters geworden.

Wir sind zu einem allschöpferischen Bewusstsein geworden. Wir stehen der Gottheit von Angesicht zu Angesicht gegenüber, doch dieses Gegenüberstehen hört nicht mehr auf und findet überall statt, wohin wir auch gehen. Wir haben die Verwirklichung und Erfahrung Gottes erlangt.

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August 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 250

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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