Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 1996

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Wir sind täglich aktiv und tun irgend etwas. Versuche, Dich in allen Deinen Handlungen und Aktivitäten nicht vom Ego oder von irgendeinem Verlangen leiten zu lassen. Entthrone das Ego und Dein Verlangen und setze Gott als Zentrum Deiner Aktivitäten auf den Thron Deines Herzens.

Tätigsein ist im Leben unerlässlich, und doch musst Du danach trachten, dass in Deiner Erfahrung ein anderer der Handelnde ist - nämlich Gott selbst. Tue alles, was Du tust, aus Liebe zu Gott.

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2. Tag

Gib acht, dass Du nicht von einer kleinen, nutzlosen menschlichen Emotion zum Handeln gedrängt wirst. Erkenne in jeder Handlung, dass die Kraft, welche die Handlung ermöglicht, von Gott stammt. Handle im Bewusstsein dieser Erkenntnis um Gottes willen, aus Liebe zu Gott und im Wissen um die Natur Gottes. Handle in einer Weise, dass Deine Handlungen zum Selbstausdruck des Göttlichen werden.

Lass also alle Deine Aktivitäten aus dem Bewusstsein der Gegenwart Gottes hervorgehen und auf die Erkenntnis Gottes als den Handelnden gegründet sein.

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3. Tag

Es ist so leicht, als normales menschliches Individuum zu leben, aber dadurch erreichst Du gar nichts; Du lebst auf einer animalischen Stufe, und Krankheit, Tod und ein Leben in Unwissenheit sind Dein Los. Du lebst nur als ein Stück Fleisch, von widersprüchlichen Erfahrungen gepeinigt, zwischen Schmerz und Vergnügen hin- und hergerissen, wie Millionen anderer Tiere auf dieser Erde auch. Ein solches Leben ist nicht in Übereinstimmung mit Deiner inneren Göttlichkeit.

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4. Tag

Warum sollten wir ein Leben wählen, das sich ständig verdunkelt? Warum sollten wir in einer dichten Unwissenheit leben und in dieser Unwissenheit nach einer geringfügigen Freude suchen, die nie erreicht wird, oder wenn schon, schnell wieder vergeht? Warum nach einem Frieden Ausschau halten, der nie erlangt wird, und warum nach einer Freude suchen, die stets in Frustration endet?

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5. Tag

Unser Weg ist ein Weg der Erkenntnis, eine Suche nach höheren Werten, ein Weg der Liebe, ein Weg des Wachstums und der Entwicklung, ein Weg der Manifestation der Wunder, die hier sind - im Königreich des Himmels in uns.

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6. Tag

Das Leben in Dir ist todlos und unsterblich. Es sind Kräfte in Dir, die einen Himmel für Dich erschaffen können. Was für ein Fehler wäre es, sie nicht zu nutzen, um das Leben zu einem Gesang der Vollkommenheit zu machen!

Alles Wachstum ist schwierig und an bestimmte Bedingungen geknüpft, doch die Herrlichkeit des menschlichen Individuums liegt gerade darin, das Unmögliche und Schwierige zu tun und zu vollbringen.

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7. Tag

Wenn Du, um Deine kleine Existenz zu sichern und einen gewissen Lebensstandard zu erreichen, bereit bist, so hart zu arbeiten, warum solltest Du dann nicht halb so viel Anstrengungen auf Dich nehmen, um einen Frieden zu erlangen, der nie vergeht, und um in das Angesicht der Gottheit blicken zu können, der Gottheit, die immer bei Dir ist und bereit, Dir zu helfen, jenes Bewusstsein in Dir zu entwickeln, das die Intuition und die höheren Kräfte der Erleuchtung entfaltet, und jene universale und kosmische Liebe zu entwickeln, die aus dem Leben ein ununterbrochenes Freudenfest macht.

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8. Tag

Das Leben wird uns keinen Frieden und kein Glück schenken, solange wir es nicht meistern. Doch bleibt eine materielle, rein äusserliche Meisterung des Lebens stets frustrierend. Das Leben kann nicht einfach durch Reichtum, körperliche Kraft und Komfort gemeistert werden. Auf diese Weise hat noch niemand das Leben wirklich gemeistert.

Das Leben kann nur gemeistert werden durch Verstehen, Weisheit und das Licht der Erkenntnis. Das Leben ist nicht das grössere - das göttliche Bewusstsein in Dir ist das grössere. Durch dieses Bewusstsein musst Du das Leben meistern.

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9. Tag

Wenn die inneren Kräfte, die Energien des göttlichen Bewusstseins in Dir entwickelt sind, wird das Leben zu einem Spiegel, in dem Du die endlose Schönheit, die Vollkommenheit und Gnade Gottes betrachten kannst.

Das ist Deine grossartige Bestimmung.

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10. Tag

Solange Dich die alte Natur auf die Erde niederdrückt, bist Du ein Geschöpf, ein Produkt der Natur, unterstehst Du dem Gesetz der Natur.

Wenn Du Dir Deiner höheren Ziele bewusst wirst, Deiner Beziehungen zur Gottheit in Dir und überall, wirst Du eine wirkliche Tochter, ein wahrer Sohn Gottes, und die Welt verliert ihren Schrecken, das Leben verliert seine Begrenzungen, und Du erwirbst durch die Gnade Gottes eine Unendlichkeit an Freude, Frieden, Vollkommenheit. Das ist Deine grandiose Bestimmung. Das ist Deine wahre innere Grösse.

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11. Tag

Bleibe immer im Licht der ewigen Sonne. Wiederhole das Mantra ohne Unterbrechung, immer und immer wieder; reinige alle Teile des Körpers und alle körperlichen Energien, indem Du dem Göttlichen dienst. Lebe zielgerichtet und mit einer grossen heroischen Einstellung. Strebe zu den Höhen der Hingabe, der Genialität, der Erleuchtung und Weisheit.

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12. Tag

Meditation ist ein Zustand inneren Bewusstseins, in dem wir uns unseren Weg hin zur Gotterfahrung bahnen. Meditation ist möglich, wenn alles in uns ruhig, friedvoll, voller Liebe und Licht ist.

Dieser innere Zustand des Bewusstseins muss von unserer Erkenntnis Gottes erleuchtet sein.

Wenn wir uns in diesem Zustand unseres inneren Wesens zur Meditation hinsetzen, sehen wir unser wirkliches inneres Selbst, das göttliche "Ich". Dann berühren wir das Bewusstsein, das objektlos und transzendent ist, und werden eins mit ihm.

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13. Tag

Es ist gut, wenn wir auf einer niedrigeren Stufe unserer Meditation wenigstens fähig sind, ein wenig über unserem chaotischen, ruhelosen, turbulenten Gemüt zu stehen und während dieser kurzen Zeit das Gemüt etwas zu beruhigen. Diese Ruhe kann uns ein wenig Kraft geben und uns zumindest zeitweise von den Angriffen unserer chaotischen Gedanken und Gefühle befreien.

Aber dies ist die unterste Stufe der Praxis der Meditation.

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14. Tag

Der Hauptzweck der Meditation ist, Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen, sowohl innen wie aussen, hier und überall.

Das wird möglich, wenn unser inneres Wesen vollkommen still, sanft und heiter geworden ist. In diesem Schweigen darf es aber keine Dunkelheit geben. Die Dunkelheit entsteht durch die Aktivität unseres Ego, wenn unsere Leidenschaften erweckt werden, wenn das Gemüt ins Spiel kommt.

Es wird keine Dunkelheit geben, sondern nur Licht, wenn unsere Erkenntnis Gottes aktiv ist, wenn unser inneres Herz und unsere göttliche Liebe eins werden mit dem Selbst, wenn wir in Liebe und im Licht nach dem Göttlichen suchen. In diesem Zustand des Schweigens und des Lichts vergessen wir die Aussenwelt und unser Gemüt ist nirgends zu erblicken. Alles ist still, und in diesem weiten Raum des Schweigens findet eine unbegrenzte Erleuchtung durch Gotterkenntnis statt. In diesem Zustand wissen wir von nichts anderem als vom unendlichen göttlichen Bewusstsein. Wir befinden uns in einem transzendenten Zustand.

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15. Tag

Der transzendente Bewusstseinszustand ist jenseits von Körper und Gemüt. Es ist ein Zustand, der für die Natur des göttlichen Bewusstseins in uns natürlich ist. In der Einsamkeit dieses Zustands entdecken wir Gott. In dieser Abgeschlossenheit, in diesem von Gotteserkenntnis erleuchteten Königreich des Schweigens grüssen und begegnen wir Gott.

Der Sinn der Meditation ist es, in diese Einsamkeit, in diese Abgeschiedenheit des Königreichs Gottes einzutreten.

Wenn wir das nicht zustande bringen, heisst das, dass wir unser Ego, unsere Wünsche, unsere kleine Persönlichkeit, alle möglichen Vorstellungen, die Wirren unseres Herzens mit in die Meditation hineingenommen haben. Dann natürlich werden wir keinen Gott finden, dann werden wir nicht zum grundlegenden Bewusstsein vordringen, das die Bibel mit "Ich bin, der Ich bin" umschreibt.

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16. Tag

Die Notwendigkeit wiederholter Leben ergibt sich aus der Tatsache, dass Vollkommenheit in einem einzigen Leben nicht erreicht werden kann.

Betrachte die Evolution in der Natur: Da ist eine stetige Entwicklung vom kleinen einzelligen Organismus bis hin zum Menschen. Die Natur hat Millionen Jahre gebraucht, um einen Menschen zu produzieren, und so wie die Natur ihn produziert hat, ist er immer noch ein Tier.

Von diesem Punkt an bedarf es noch vieler Leben, bis der Mensch ganz göttlich geworden ist.

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17. Tag

Was ist das Gebet in Wirklichkeit? - Es ist ein Mittel, durch das wir in Berührung mit Gott zu kommen versuchen.

Gebet ist jeder Zustand Deines Herzens und Deines Geistes, in dem Du Deine kleine Persönlichkeit zur Seite stellst und versuchst, Dich auf Gottes Kraft und Vollkommenheit einzustimmen.

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18. Tag

Es gibt viele Formen von Gebet. Gebet ist jeder Zustand, in dem Du Gottes Gegenwart und Kraft berührst.

Meditation ist eine fortgeschrittene Entwicklung in dieser Richtung. In der Meditation hast Du den Gebetszustand hinter Dir gelassen und bist Dir nicht nur der göttlichen Gegenwart bewusst, sondern bist eins geworden mit dieser göttlichen Macht und Gegenwart, Dein ganzes Sein und Wesen ist in der Gottheit aufgegangen. Das ist ein fortgeschrittener Zustand, der nur von jenen erreicht werden kann, die sich durch endlose Gebete und Hingabe an Gott darauf vorbereitet haben.

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19. Tag

Tag für Tag müssen wir uns bemühen und grosse Anstrengungen unternehmen, ständig muss alles in uns auf das hohe Ziel der Gottverwirklichung vorbereitet werden. Wir müssen aber Millionen Gebete sprechen, bevor wir den ersten Schritt in der Meditation tun können.

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20. Tag

So wie die Natur uns geschaffen hat, sind wir sehr grob. Auch wenn wir sauber gewaschen und schön gekleidet sind und uns eine beträchtliche Bildung angeeignet haben, lauert doch in uns noch der gefährliche Teufel der Leidenschaft, der Lust, der Gier, der Selbstsucht und alles, was sich in unserem Unterbewusstsein tummelt. All das muss völlig aus unserem Wesen entfernt werden.

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21. Tag

Es wird eine Zeit in Deinem Leben geben, in der Du fähig sein wirst, Gott zu sehen, auch wenn Du es nicht einmal wolltest.

Alles, was Du zu tun hast, ist, die Tatsache anzuerkennen, dass das Gold des Gottbewusstseins schon in Dir ist. Lasst uns alles Animalische und Menschliche aus unserem Wesen entfernen. Lasst uns alles wegwaschen, was irdisch und naturgebunden ist. Lasst uns den Spiegel unseres Geistes so gründlich reinigen, dass, wenn wir hineinblicken, wir nicht uns selbst, sondern Gott sehen.

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22. Tag

In welchen Situationen und Umständen wir uns auch immer befinden mögen, der Gott in uns ist immer wach, schlaflos, allvollkommen und allmächtig. Nur wir selbst schlafen in bezug auf Seine Gegenwart und Macht in uns.

Dieser Schlaf dauert an, solange wir in Unwissenheit und Selbstzentriertheit verharren; er nimmt ein Ende und wir wachen auf, wenn die Unterscheidung, das Gute, die Erkenntnis und die Reinheit in uns sich genügend entwickelt haben.

Dann wird uns Gottes Gnade in die richtige Weise der Meditation einführen und uns unendliche Stärke und Vollkommenheit gewähren.

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23. Tag

Gott ist eine Kraft, die in einem Augenblick Millionen Welten wie diese erschaffen kann.

Unser Verstand kann einen solchen Gott nicht beschreiben, ja nicht einmal verstehen. Gott ist etwas Unbeschreibliches, Wunderbares, Unbegreifliches.

Im absoluten, unendlichen Sein der Gottheit befinden sich unerschöpfliche Möglichkeiten und Kräfte.

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24. Tag

In dieser unendlichen, ewigen, unbeschreiblichen Wirklichkeit wurde das uns bekannte, sternenübersäte Firmament projiziert: Das ist eine Möglichkeit des göttlichen Bewusstseins.

Und innerhalb dieser Möglichkeit gibt es wiederum Millionen von Möglichkeiten.

Das menschliche Leben hat sich entwickelt: Das ist ebenfalls eine der Möglichkeiten des göttlichen Bewusstseins.

Unter den Menschen haben sich Genies und Künstler erhoben: Das ist wieder eine der Möglichkeiten innerhalb der Möglichkeiten dieses göttlichen Bewusstseins.

Es gibt unter den Menschen Mystiker, Männer und Frauen Gottes: Auch das ist eine der Möglichkeiten des göttlichen Bewusstseins.

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25. Tag

Für das Problem des Lebens gibt es nur eine Lösung, und das ist die bewusste Erfahrung Gottes. Für die Endlichkeit, die der Mensch ist, ist die Verwirklichung und Erkenntnis des Unendlichen die einzige Lösung.

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26. Tag

Der weise Mensch, der Mensch der göttlichen Erkenntnis betet, indem er sich Gottes immer und überall bewusst ist. In allem Begrenzten ist er sich des Unbegrenzten bewusst. In allem Veränderlichen sieht er das unveränderliche Bewusstsein. In allem Vergänglichen erkennt er das unvergängliche Prinzip. Er weiss, dass jede Bewegung der Zeit vom Zeitlosen getragen wird.

Er dringt in das Phänomen des Lebens ein und entdeckt darin den Samen des unsterblichen Lebens.

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27. Tag

Gedanken sind gewaltige Kräfte: Der grösste Gedanke, der wunderbarste Gedanke, ist der Gedanke an Gott.

Hass und Liebe sind Kräfte: Die grösste Kraft ist die Liebe zu Gott.

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28. Tag

Die Welt der Gedankenkraft gehört einer niedrigeren Ordnung an. Aber denke daran, dass selbst Deine Gedanken fast alles durchdringen können. Der Gedanke ist eine gewaltige Macht und Kraft. Je reiner der Mensch ist, desto grösser ist seine Gedankenkraft, und Gedanken überwinden in Sekunden weite Entfernungen. Gedanken sind Kräfte und können Wunder wirken.

Doch ist die Gedankenkraft begrenzt und der göttlichen Kraft untergeordnet, so dass selbst die geballte Gedankenkraft der gesamten Menschheit gegen die göttliche Kraft eines einzigen erleuchteten Weisen nichts ausrichten kann.

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29. Tag

Die gesammelten Kräfte und Schwingungen, die von schlechten Gedanken und Gefühlen der menschlichen Natur ausgestrahlt werden, wirken sich auf die Elemente der Natur aus. Es besteht eine enge Beziehung zwischen den Gedanken, welche die Menschheit hegt, und den elementaren Kräften der Natur. Die Natur ist empfänglich für Schwingungen und Kräfte, die von Herz und Geist des Menschen ausgehen. Es ist ein Zeichen grösster Unwissenheit zu denken, dass die Natur der Gefühle, die in uns aufsteigen, nicht gewahr ist.

Die ganze Natur weiss, wer oder was wir sind. Das rührt daher, dass der unendliche Geist des Göttlichen überall in der Natur anwesend ist.

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30. Tag

Im göttlichen Plan gibt es immer Zerstörung und Aufbau. Ein Fieberanfall ist eine Krankheit, doch kann diese Krankheit wesentlich sein, damit der Körper wieder in einen Zustand der Harmonie überführt werden kann.

Was aussieht wie Zerstörung, ist in den Augen des Göttlichen ein grundlegender Prozess des Fortschritts und des Errichtens von Harmonie.

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31. Tag

Es gibt keinen noch so schlimmen Zustand, den wir nicht leicht überwinden und hinter uns lassen können. Es gibt keine Fehler und keine Schwierigkeiten in uns, die nicht schliesslich doch gemeistert werden können.

Alles ist für uns möglich, weil all die Kräfte der höchsten Gottheit in uns wohnen, und Gott in seinem allerbarmenden Wesen bereit ist, Seine Stärke, Seine Segnungen, Seine Gnade in uns hineinzugiessen und uns zur unendlichen Stärke und zum unendlichen Licht zu führen.

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August 1996

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 21, Nr. 238

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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