Inhalt

Swami Omkarananda:
Über die Religionen
zur Göttlichen Mutter

Vorwort

Wesen und Aufgabe wahrer Religion

Im Glanz der Göttlichen Mutter

Ausdrucksformen der Göttlichen Mutter

Die irdische Mutter als Widerspiegelung der Göttlichen Mutter

Die Wunder des Göttlichen

Zuordnung des höchsten Prinzips

Ursprung und Zeuge der Schöpfung

 
VORWORT
Ich entstamme der höchsten Wahrheit, aus der die Religionen erst hervorgegangen sind.

Swami Omkarananda

Diese Schrift soll ein Beitrag zur Klärung des Gottesbegriffs sein und das rechte, von allen menschlichen Zutaten und Abstrichen befreite Gottesbild vermitteln - die wahre Göttlichkeit, zeitlos, ohne Anfang und Ende, unwandelbar, in Allvollkommenheit. Diese Zeilen wollen jenes Sein beleuchten und uns nahebringen, das nicht in unerreichbar weiten Fernen zu suchen ist, als beherrschende, drohende, Abstand haltende Instanz, sondern das in innigster, unmittelbarer Beziehung zu jedem Menschen steht und unablässig am Wirken ist für seine und der ganzen Schöpfung Aufwärtsentwicklung und Vervollkommnung, bis das Ziel erreicht ist, das Jesus Christus in die Worte fasste: "Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." Alle Zugänge dazu sind vorhanden-, sie müssen nur vom einzelnen beschritten werden.

Gross ist die Not und Unsicherheit der religiös Suchenden, die sich von vielen Seiten, sowohl den traditionellen als auch von den davon abgezweigten und den neu aufkommenden Richtungen bedrängt und hin- und hergerissen sehen. Dadurch gerät der Mensch unserer Zeit oftmals in einen Konflikt widerstreitender Gottesvorstellungen und kann seine rechte Beziehung zum Unendlichen, Vollkommenen, zu der höchsten, einzigen All-Gottheit nur schwer finden. Diese Not - den ruhenden Pol, den göttlichen Urgrund in sich noch nicht gefunden zu haben -- ist die einzige wirkliche Not des Menschen, aus der heraus alle Nöte temporären Charakters entspringen. Hat man jedoch den wahren Mittelpunkt in sich, die untrennbare beglückende Verbindung mit dem Göttlichen einmal gefunden, dann haben alle Dinge, die ehemals als Probleme, Nöte, Sorgen und Leiden empfunden wurden, kein Gewicht mehr oder werden als solche überhaupt nicht mehr wahrgenommen - dank der Gnade des Göttlichen, dank der Wirksamkeit des Göttlichen in den aufrichtig und mit ganzem Herzen Suchenden. Je mehr das Bewusstsein von flüchtigen Tagesereignissen und zeitbedingten Erfahrungen auf die machtvolle, liebende und leitende göttliche Allgegenwart verlagert wird, umso mehr wird der Mensch aus dieser Quelle gespeist, in seiner Tragkraft und Liebe, in seiner Weisheit und Unterscheidungsfähigkeit.

Für jene Gottsucher,

für alle die werden die Worte Swami Omkaranandas eine Bestätigung ihrer intuitiven Ahnungen sein und das in ihnen Schlummernde ins Bewusstsein heben.

In den meisten Menschen des Abendlandes ist das Gottesbild, das die Kirchen - zusammen mit der sakralen darstellenden Kunst - in den letzten zwei Jahrtausenden übermittelt haben und das dem Alten Testament entnommen ist, noch stark verankert. Die darin dargestellte und sich selbst darstellende Wesenheit ("Ich, der Herr dein Gott") hat den für das Abendland verbindlichen Gottesbegriff massgeblich geformt, obwohl dessen Wesenszüge und ethische Wertordnungen (siehe 5.Mose) wohl kaum mit denen der überragenden Gottmenschen, die in den vergangenen Jahrtausenden über diese Erde wandelten, übereinstimmen dürften. Andererseits ist im Neuen Testament - auch durch die unmittelbare Anfügung an das Alte Testament - keine Distanzierung von dem dort geprägten Gottesbild vorgenommen, das also weiterhin in der Vorstellungswelt haften bleibt. Dieses Gottesund Menschbild ist bestimmt von der grossen Kluft, der schier unüberbrückbaren Ferne von Mensch zu Gott, von dem ohnmächtigen Ausgeliefertsein des Menschen und vor allem von seiner Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit. Dieser künstlich errichtete Wall macht es dem Menschen so schwer, in ein liebendes Vertrauensverhältnis zum Göttlichen einzutreten oder sich gar mit der Idee der untrennbaren Einheit von Gott und Mensch anzufreunden und sie als mögliches und zu verwirklichendes Ziel zu betrachten.

Diese Ungewissheit, Unklarheit und das Fehlen eines klar umrissenen Gottesbildes, das im Einklang mit dem Erleben und der übereinstimmenden Erkenntnis der grössten Mystiker und Erleuchteten aller Zeiten steht, war -und ist auch heute noch - der grosse geistige Konflikt der abendländischen Menschheit und einer der Hauptgründe der Gottesferne des denkenden Menschen unserer Zeit und seiner fehlenden Beziehung zum Göttlichen.

Welches Ausmass an Kräften, Fähigkeiten und Entfaltungsmöglichkeiten dadurch unterdrückt und gebunden wurde, ist unübersehbar. Doch durch die Hinwendung zu der alle Zeitströmungen überdauernden ewigen Höchsten Wahrheit - in Allvollkommenheit und uneingeschränkter All-Liebe - können alle diese Potenzen entbunden werden und zu Verwirklichung und höchster Entfaltung gelangen. Christi wiederholter Hinweis auf den "himmlischen Vater" weist in der uns vorliegenden Form der Aussage für den Uneingeweihten nicht auf eine, dem alttestamentarischen Gott weit übergeordnete Ebene des allumfassend Göttlichen hin, das nicht die Bevorzugung einer einzelnen Rasse dieser Erde kennt, sondern liebend alle Erdbewohner, alle Universen und die ganze Schöpfung umschliesst. Und somit steht für alle, die noch nicht zur mystischen Erfahrung der Gotterkenntnis gelangt sind, diese Frage weiterhin ungeklärt im Raum und harrt der Beantwortung.

Die Antwort auf diese brennendste Frage und tiefste Not der Menschheit -die Gottesferne, die geistige Nacht, die Unwissenheit über die eigene Identität - finden wir in Swami Omkarananda, in der Verkörperung eines Lichts aus den höchsten göttlichen Bereichen, das von sich sagen kann: "Ich entstamme der Höchsten Wahrheit, aus der die Religionen erst hervorgegangen sind! " Dadurch ist Swami Omkarananda in hervorragender Weise prädestiniert, die Religion von allem menschlich-irrigen Zutun zu befreien und ihre ursprüngliche Bedeutung wiederherzustellen, nämlich im Sinne von religari, oder sich mit dem göttlichen Ursprung wieder verbinden.

Religion ist das Fahrzeug, das Boot, das den Aufwärtstrebenden ans andere Ufer trägt. Sie ist also nicht Ziel und Selbstzweck, sondern ein Mittel, um das Ziel der Gotteseinung zu erreichen; und somit sollte sie die Dienerin des Menschen sein. Religion in diesem Sinne ist vor allem dazu bestimmt:

Durch die unterschiedliche Entwicklungs- und Bewusstheitsstufe des einzelnen und ganzer Menschengruppen muss die Religion - will sie ihre Aufgabe als Dienerin und Wegweiserin zur Höherentwicklung erfüllen - diesen unterschiedlichen Stufen, Bedürfnissen und Bedingungen angepasst sein. Daher wird es niemals eine Einheits- oder Gleichheitsreligion für die ganze Menschheit geben, sondern immer nur grösstmögliche Förderung des einzelnen bzw. einer Menschengruppe von der jeweils erreichten Entwicklungsstufe aus. - Ganz in diesem Sinne wirkt auch Swami Omkarananda, der die differenzierte Ansprechbarkeit der einzelnen, die zu Ihm kommen, sofort erkennt und dem Rechnung trägt. Indem Er den Betreffenden auf seiner ihm gemässen, individuellen Ebene anspricht und sich darauf einstellt, gibt Er ihm ein Höchstmass an Hilfe.

Darum stimmt es, wenn gesagt wird, dass jedes Volk die Religion hat, die seinem geistigen Entwicklungsstand. die seinem Fassungsvermögen und seiner Aufnahmefähigkeit angemessen ist, unter weitgehender Berücksichtigung seiner Tradition und Sitten, seiner Gesetze und Mentalität. Daraus ergibt sich, dass zum Beispiel die indischen Religionslehren, die in den Veden niedergelegt sind, die in den tiefsten Ur- und Wahrheitsgrund hineinreichen und unmittelbare Offenbarungen der erhabensten Gottheit sind, nie hätten Eingang finden können bei den Völkern Zentralafrikas oder denen Palästinas vor zweitausend Jahren, zu Zeiten Christi. Diese Lehren, die aus dem tiefsten Quell der Erkenntnis- und Bewusstseinsebene schöpfen und, selbst die Weisheit früherer Schöpfungszyklen umfassend, bis in die höchste Transzendenz hineinreichen, wären nicht verstanden worden und damit nutzlos gewesen. Denn jede dieser drei Volksgruppen - die indische, die vorderasiatische, die zentralafrikanische - ist von einem andersartigen Archetyptis geprägt. Die Einwohner Palästinas zum Beispiel waren so stark von der Mosaischen Tradition, von deren Sitten, Gesetzen und Wertordnungen geformt, dass Jesus Christus, wollte Er Seine Mission erfüllen, sich auf diese Gegebenheiten einstellen und sich dem geistigen Entwicklungsstand Seiner Zeitgenossen anpassen musste.

Heute ist die Menschheit weiter fortgeschritten in geistigspiritueller Hinsicht, in ihrem Erfassungsvermögen, in ihrer Aufnahmebereitschaft und in ihren Erwartungen. Und das Gros der Menschen des Abendlandes ist reif geworden für die Verkündigung der Göttlichkeit im Menschen, für die befreiende Botschaft von der in ihm angelegten Gottesebenbildlichkeit. Der herkömmlichen Einstufung als -Wurm im Staube", belastet mit Erbsünde, in Hilflosigkeit und Abhängigkeit, setzt Swami Omkarananda ein ganz neues Menschenbild entgegen, wenn Er sagt:

"Alle Wunder des Kosmos sind im Menschen. Der Mensch wird zum kosmischen und selbst zum überkosmischen Wesen durch die Wiederholung bestimmter mystischer Silben und höchster Mantras. Auf einmal findet er sich überall! Er erlebt, wie seine Intelligenz sich in kosmische Weiten ausdehnt und alles in sich einschliesst. Er sieht sein Herz sich in überkosmische Dimensionen ausweiten, und er erlebt sich als eine Wesenheit unendlichen Lichts und Friedens, als Wesenheit von überirdischer Schönheit und Seligkeit, als unendliches schöpfersiches Bewusstsein. Darum übersteigt die Glorie des Menschen jegliche Beschreibung, denn das Göttliche Selber ist zu ihm geworden!"

Freilich soll damit nicht der gegenwärtige Zustand des Menschen gekennzeichnet sein, sondern die in jedem schlummernden Potentialitäten transparent gemacht und das leuchtende Ziel, die endgültige Bestimmung, ihm deutlich vor Augen geführt werden. - Zwar hat Jesus Christus vor zweitausend Jahren für uns Abendländer den Anfang gemacht, indem Er verkündete: "Das Königreich des Himmels ist in euch". Der in euch ist, ist grösser als der in der Welt ist" und "Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" - doch welches Gewicht und welcher Nachdruck ist von den Verkündern des Christentums auf die Auslegung dieser Worte und die Erreichung dieses Ziels gelegt worden? Wir wissen, sie sind nicht mehr als ein Schemen geblieben, sonst wären die Bewohner der westlichen Heimsphäre durchgeistigter und glücklicher.

Damit dies nicht weiterhin so bleibe und die Menschheit nicht auch in den kommenden Jahrhunderten und Jahrtausenden in Halbwissen, Dunkelheit und Verzweiflung, in Irrtum und Gottesferne dahinlebe, ist aus den göttlichen Bereichen ein Licht auf die Erde gekommen, so, wie es in der Bhagavad Gita heisst: "Immer wenn die ewigen Gesetze der Religion verletzt werden, offenbare Ich Mich!" - Wenn Swami Omkarananda sagt: "Ich entstamme der Höchsten Wahrheit, aus der die Religionen erst hervorgegangen sind", dann wird damit eindeutig Sein Standort und Seine Herkunft bezeichnet. Es ist eine Aussage, die ein bezeichnendes Licht auf Seine Wesenheit, Seine Natur und Bewusstseinsebene wirft. Denn es heisst nicht mehr und nicht weniger, als dass Swami Omkarananda als erkennendes Bewusstsein des Göttlichen und im Göttlichen bereits war, bevor die Religionen entstanden sind. Daraus kann man, in etwa, ermessen, aus welchen Urgründen der Schöpfung, oder besser des Unerschaffenen, die Existenz stammt, welche zurzeit als Swami Omkarananda verkörpert ist und die von sich sagen kann: "Es gibt im ganzen Raum-Zeit-Universum keinen Ort, an dem ich nicht gegenwärtig bin als unendliches Licht, als unendliche Freude, als unendlicher Frieden, da dies die zeitlosen Eigenschaften meines Wesens, meines Lebens und meiner Mission sind!"

Was es zu bedeuten hat, einen Meister aus den höchsten Bereichen des Göttlichen als sichtbare Inkarnation zu erleben, mit der jede Art von Kommunikation möglich ist, übersteigt das menschliche Einschätzungsvermögen. In den Worten Sri Ramakrishnas heisst das: "Erweckt ein Mensch in Gestalt des Guru dein göttliches Bewusstsein, wisse, die Gottheit, das Absolute, hat um deinetwillen Gestalt angenommen als Mensch. Der Guru ist wie ein Gefährte, der dich bei der Hand nimmt und führt." Und an anderer Stelle sagt er: "Durch die Gnade des Guru lösen sich die Knoten des NichtWissens in einem Augenblick!"

Swami Omkarananda ist die Weiterführung der Lehren Christi, und Er ist die Erfüllung der Verheissungen Christi. Er ist der berufene und auserwählte Botschafter des Neuen Zeitalters, der in wahrhaft dynamischer Weise und in rapide beschleunigtem Tempo - unter Einsatz von Möglichkeiten jenseits der menschlichen Erfahrung und unter Mitwirkung gewaltiger kosmischer Kräfte - die Versäumnisse an dem geistigen Entwicklungsstand der Menschheit aus vielen Jahrhunderten nachzuholen bestrebt ist. Er tut dies ohne Rücksicht auf die Ihm zugefügten Schmähungen, Angriffe und Verkennung Seiner Motive, ohne Rücksicht auf die unsagbaren Leiden und Entbehrungen, die Er in Erfüllung Seiner Mission auf sich nimmt. Denn All-Liebe ist Sein Wesen und Hingabe an den Auftrag der Erlösung des Menschengeschlechts seine dynamisch-machtvolle Tätigkeit. Diesem grandiosen göttlichen Liebesopfer zum Wohle eines jeden steht der aus kirchlichen Predigten bekannte Ausspruch gegenüber: "Mein ist die Rache, spricht der Herr, ich will vergelten." Und den alttestamentlichen Worten: "Ich, der Herr dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Sünden der Väter heimsucht an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied" (Worte, die auch für die christliche Theologie verbindlich sind) - stellt Swami Omkarananda gegenüber: "Wenn Du auf dem geistigen Wege bist und Dich Schritt um Schritt dem Göttlichen näherst, dann bist nicht nur Du in hohem Masse gesegnet, sondern auch die vergangenen sieben Generationen Deiner Vorfahren und die kommenden sieben Geschlechter Deiner Familie werden davon Gewinn haben und in ihrer geistigen Entwicklung gefördert werden." Den Einschüchterungen der uns im Alten Testament überlieferten Lehre stellt Swami die höchsten Verheissungen des Göttlichen gegenüber, entsprechend den Seligpreisungen in der Bergpredigt Christi. Anstatt Unrecht, Sünde und Dunkelheit anzuprangern, holt Er auf machtvolle Weise das Positive, das Göttliche im Menschen hervor. Nicht nur ist Er Wegweiser zum höchsten Licht, sondern vor allem Wegbereiter und Helfer. Zu Ihm hingeführt worden zu sein ist eine Gnade, die alles, was man sonst unter Gnade versteht, übersteigt.

Ein besonders hervorstechendes Merkmal in Swamis Lehren und eine ganz neue Akzentsetzung in der Religionsgeschichte unserer Erde in den letzten Jahrtausenden liegt in der Betonung und Hervorhebung des Weiblichen als Prinzip. Das ewig-schöpfersiche Prinzip ist weiblich, es ist die Mutter, die Weltenmutter, die All-Mutter, die Göttliche Mutter oder die Unmanifestierte Wirklichkeit, die zum Hervorbringen der Schöpfung und all der verschiedenen Welten keines männlichen Prinzips bedarf, sondern souverän aus sich selber erschafft. - Und warum diese spezielle Zuordnung der Unmanifestierten Wirklichkeit? Weil die Merkmale, die Werte und Aspekte der höchsten Wirklichkeit im Sanskrit weiblich sind; und bezeichnenderweise sind sie es auch im Deutschen: die Kraft, die Macht, die Vollkommenheit, die Weisheit, Erkenntnis und Erleuchtung, die Schönheit und Liebe, die Seligkeit, die Gnade und so weiter.

Diese Akzentsetzung ist nicht nur ein höchst bemerkenswertes Phänomen, sondern geradezu eine ungeheure Revolution im Geistigen, nachdem viele Jahrtausende über unsere Erde gegangen sind, in denen dekretiert wurde - und zwar von allen Religionen, die dem in grauer Vorzeit zurückliegenden mutterrechtlichen Zeitalter folgten - dass das geistige, das schöpferische, das zeugende. das einzig wirkende und hervorbringende Prinzip dem Maskulinen entspringt. Wenn hier gesagt wurde: von allen Religionen der letzten Jahrtausende, so sind davon die tiefsten indischen Weisheitslehren ausgenommen; aber diese haben auch nie die Form einer organisierten Religion angenommen, sondern sind immer nur von einzelnen verkündet worden und auf einen kleinen Kreis beschränkt geblieben.

Diese Neu-Orientierung der Denkweise im Geistigen durch Swami Omkarananda ist wahrlich ein bedeutungsvolles Anzeichen, darüber nachzudenken es sich lohnt, zumal wir an der Schwelle eines neuen Zeitalters stehen, das durch eine besonders hohe Ebene von Spiritualität gekennzeichnet ist und in dem sich dementsprechend nur Seelen inkarnieren können, die eine bestimmte Evolutionsstufe erreicht haben. Schon heute ist eine Anzahl Menschen in ihrem geistigen Entwicklungsstand, in ihren Wertordnungen und Zielsetzungen und vor allem in ihrer Gottesvorstellung der gegenwärtigen Zeit weit voraus; sie gehören bereits in das kommende Zeitalter, das unter anderem dadurch charakterisiert ist, dass die bisher dominierende Stellung des Mannes bzw. des maskulinen Prinzips abgelöst wird durch ein stärkeres Hervortreten des Positiv-Weiblichen. Das bedeutet zugleich die Wiederherstellung des gestörten Gleichgewichts, ein Ausbalancieren der Kräfte und Einflüsse, ein sehr viel stärkeres Im Einklang-und-in-Harmonie-sein mit den Gesetzen der Schöpfung und mit dem Göttlichen. Swami Omkaranandas Erscheinen und Seine Lehren sind die Einleitung und Vorbereitung dieses neuen, wahrhaft glorreichen Aeons, in dem, wie es heisst, viele Gottmenschen über diese Erde wandeln werden.

Jede Hochkultur hat der Mutter immer einen überragenden Rang eingeräumt; ja, man kann den Stand der Kultur eines Volkes geradezu daran ablesen, welchen Platz die Mutter in der Wertordnung eines Volkes einnimmt und welchen Schutz man ihr angedeihen lässt. Man denke nur an den Liedertext: "Mütter, euch sind alle Feuer, alle Kerzen aufgestellt; Mütter, tief in euren Herzen schlägt das Herz der ganzen Welt." Besonders stark und auffallend tritt das in den Dichtungen Richard Wagners hervor, der nicht nur die weibliche Liebe als den Erlösungsfaktor herausstellt, sondern auch die Weltenmutter - die Ur-Wala - in ihrem Rang über den Göttervater Wotan stellt. Es ist sicher bekannt, dass in den germanischen und nordischen Völkern der Frühzeit die Verbindung von Mensch zu Gott von Priesterinnen hergestellt wurde; dass man in diesen Ländern und Völkern die Frau als Seherin und Weisheitskünderin verehrte.

All diese Übereinstimmungen in den Grundbegriffen und Zuordnungen dieser Völker mit denen Swami Omkaranandas - also mit der tiefsten Weisheitslehre - sind nicht von ungefähr. Es liegen überall Entsprechungen vor, weil die gleiche Wurzel, der gleiche Mutterboden vorhanden ist. Swami sieht in der vorbildlichen irdischen Mutter das dem Ideal der Göttlichen Mutter am nächsten kommende Abbild.

Die Göttliche Mutter, die Namenlose, die zugleich tausend Namen hat, Aspekte und Facetten Ihres unendlichen, unergründlichen Seins, hat einen Teil aus Sich Selbst entlassen. Sie hat sich umkleidet mit vielerlei Hüllen und Körpern, und aus der Vollkommenheit sich in die Tiefe der Materie begeben.

Sie ist durch die Phase der Individuation gegangen und hat Menschenbewusstsein angenommen, um dann die persönliche Individualität hinter sich zu lassen, durchgeistigter, vollkommener, gottbewusster zu werden - und dann schliesslich, in höchster Vollendung, zu Sich Selber heimzukehren . . .

Das ist unsere wahre Herkunft und unsere Bestimmung!

So sind Swamis Worte zu verstehen: "From beginningless time you have been with the Divine Mother, always holding Her Hand, sometimes jumping around Her; and. for millions of years to come you will be with the Divine Mother always, for ever and ever" wie es auf Seite 24 im einzelnen aufgezeichnet ist. Und wenn Swami Omkarananda sagt: "Wenn Du zur Gotterfahrung gelangt bist, kommst Du zu mir zurück" - so lässt das Seine unermessliche Grösse und Erhabenheit, Seine Vollkommenheit und Göttlichkeit in ungefähr erahnen!

Nicht sind wir ein Kloss aus Lehm und Materie, in den dann der Lebensatem geblasen wurde, sondern wir sind primär, urgrund- und wesenhaft ein Teil der All-Gottheit, der Göttlichen Mutter, der es beliebt, sich in vielerlei Formen und Existenzen, sichtbar und unsichtbar, zu manifestieren. Sie ist zu alle dem geworden, was ist.

Ramakrishna, ein ekstatischer Verehrer der Göttlichen Mutter, sagt: "Die Manifestation der Göttlichen Allmacht gibt sich auf mannigfache Weise kund. Sie ist verschieden in den einzelnen Geschöpfen, denn Verschiedenheit ist das Gesetz meiner Göttlichen Mutter, nicht Gleichheit. Gott ist in einem Wesen mehr offenbar als in einem anderen. Die Erde reflektiert die Sonne auf die eine Art, ein Baum auf eine andere. Vom Spiegel aber wird das Sonnenlicht besser reflektiert als von irgendeinem Gegenstand. Die Göttliche Mutter ist das Eine, das sich vervielfacht offenbart. - Wer die Absolute Gottheit erkennen will, der muss zur Allmächtigen Mutter beten und sich Ihr restlos anvertrauen. Wahrlich, ich sage euch, wer zu Ihr aus der Tiefe des Herzens betet, dessen Gebet wird Sie erhören." Nicht die Dinge gleichen einander, sondern die Essenz, die allem zugrunde liegt, ist die gleiche.

Wie ist der Weg, der zum Eingehen in die erhabenste Wirklichkeit, in die höchste WAHRHEIT führt, in die Welt Swami Omkaranandas und der Göttlichen Mutter? Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen? Swami Omkarananda sagt dazu: "Der Aufruf zur Gottverwirklichung wird nicht an die Schwachen gerichtet; der Ruf ergeht an diejenigen, welche bereit sind zu leiden, welche bereit sind, jedes Opfer zu bringen und bereit, sich in allen Richtungen zu meistern. Der Ruf ergeht an jene, die wahre Grösse und inneren Reichtum besitzen."

Ramakrishnas Antwort auf die Bemerkung eines Jüngers, der sagt: "Ihr könnt jeden rein machen und von den Fesseln der Welt befreien", lautet: "Nur wenn sie den Stoff dazu in sich haben, niemals die Kraftlosen. Das ist das Gesetz." - Und in der Mundaka Upanishad heisst es: "Dem Schwächling gibt das Selbst sich nicht zu erkennen, auch nicht dem Gedankenlosen, noch dem, der sich nicht recht der Andacht hingibt. Dem Starken aber, dem Nachsinnenden, dem in göttlicher Betrachtung Wohlgeübten, offenbart es sich uneingeschränkt."

Über das Erleben der Einswerdung mit dem Göttlichen sagt Swami: "Gotterfahrung ist etwas so unsagbar Wunderbares, dass es nicht mit Worten zu beschreiben ist. Wollen wir dennoch diesen Zustand deutlich zu machen versuchen, müssen wir uns der menschlichen Sprache, ihrer Worte und Symbole bedienen. doch können wir damit nur einen sehr entfernten, undeutlichen Eindruck vom Göttlichen vermitteln. Die Seligkeit im Gotterleben ist so unbeschreiblich, dass es dafür keine Analogie im menschlichen Erfahrungsbereich gibt." - Es heisst, die Wonnen des Gotterlebens sind so unvorstellbar gross, dass selbst schon ein Augenblick dieses Zustandes die Leiden von tausend menschlichen Leben aufwiegt!

I.M. G.

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ÜBER DIE RELIGIONEN ZUR
GÖTTLICHEN MUTTER

Religion rechtfertigt ihre Existenz und bedeutet für die Menschheit einen dauernden Wert in dem Masse, als sie ein lebendiges Wissen von Gott vermittelt - in dem Masse, als sie zum fruchtbaren Boden wird, der Gottmenschen hervorbringt.
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WESEN UND AUFGABE WAHRER RELIGION

Eines der Hauptmerkmale einer wahren Religion und echten Geistigkeit ist die Fähigkeit, den Menschen in einen erhabenen, glücklichen, schöpferischen Bewusstseinszustand zu erheben und darin zu erhalten; einen Bewusstseinszustand, der vergleichbar dem eines kleinen Kindes ist, das beglückt seine ersten Worte stammelt und selig seine eigenen Melodien lallt. Eine Religion, die nicht imstande ist, im Menschen - unter allen Umständen und in allen Lebenslagen - einen Zustand innerer Geborgenheit und eines unerschütterlichen Glücksbewusstseins wachzuhalten, ist keine wahre, sondern eine unwahre Religion. Religion, in ihren Lehren und Auswirkungen, sollte das tiefinnerliche Glück des Menschen nicht zerstören, sondern zu seines Glückes geistiger Vertiefung und Ausweitung beitragen und ihm helfen, es auf die Ebene des Unvergänglichen, Absoluten zu erheben.

Es ist die Aufgabe einer wahren Religion, den Menschen von jeglichem Gefühl von Sorge und Hilflosigkeit, von Schwäche und Ausgeliefertsein zu befreien und seine schwankenden menschlichen Gefühle in das beständige göttliche Licht und in die allumfassende Liebe zu sublimieren. Wahre Religion sollte im Menschen einen unerschütterlichen Glauben, eine alles überwindende geistige Kraft, einen über alle Hindernisse triumphierenden Willen erzeugen. Eine Religion, die diese Aufgabe nicht erfüllt, ist keine rechte Religion und trägt nicht in sich die Werte und Kraftquellen einer echten, wahren Religion.

Kehre Dich ab von jenen Worten, die Gott begrenzen und Ihn auf eine falsche Weise darstellen, die Ihn in eine Institution zwängen und ein Geschäft mit Ihm machen - doch nicht von der allsehenden, allwissenden, all-liebenden Gottheit, die allvollkommen, zeitlos, ewig und unendlich ist. Kehre Dich ab von dem Gott aller streitbaren, eifernden, fanatischen Religionsgemeinschaften der institutionalisierten Weltreligionen - doch nicht von der Gottheit, die das Licht in den Augen aller Menschen ist, die Liebe in den Herzen aller lebenden und fühlenden Wesen, die erhabenste unendliche Existenz, welche die ganze Schöpfung erhält, die Gottheit, welche das höchste absolute Bewusstsein ist, ohne das kein Denken, Fühlen und Erfahren irgendwelcher Art möglich ist.

Der grösste Fehler, den die institutionalisierten Religionen der Welt begehen, liegt darin, den Menschen als sündhaft und unvollkommen zu verdammen - ohne ihm zu gleicher Zeit, in verständlicher Form, das Wesen der Vollkommenheit darzulegen und ihm eine Vielzahl von wunderbaren Methoden bekanntzugeben, durch welche er diese Vollkommenheit erreichen kann. Es besteht keine Notwendigkeit, dem Menschen nur seine Unvollkommenheiten vor Augen zu halten und darauf zu beharren. Um wieviel weiser wäre es doch, das positive Element in seiner Veranlagung zu betonen, ihn aus seinen Unvollkommenheiten herauszuheben und ihn zu der Erkenntnis zu führen, dass er göttliche und transzendentale Dimensionen in sich hat. Um zu dieser Erkenntnis, um zum Licht der ihm innewohnenden Vollkommenheiten zu gelangen, ist vor allem die Methode der Wiederholung bestimmter Mantren von höchstem Wert und grösster Bedeutung, denn sie bringen die unendlichen Vollkommenheiten zur Entfaltung, die tief in der Seele des Menschen verborgen sind. Sie gewähren ihm ferner einen Einblick in sich selbst, eine Innenschau. in der er sich als die Ewige Wahrheit erkennt, die allgegenwärtig ist, in der er sich als das vollkommene Licht und als die allerfüllende Liebe ohne Grenzen versteht.

Ein Mensch, der diesen Weg gewählt hat, der Gottliebende, der sich voll und ganz dem Geistigen verschrieben hat, ist in ständigem Einklang mit dem Göttlichen. Darum ist jede Stunde die heiligste seines Lebens und jeder Ort, wo er sich gerade befindet, ein geheiligter Ort. - Er ist die lebendige Kirche, er ist der wahre Christ, er ist der sichtbare Ausdruck der Gnade des Göttlichen. Von ihm geht echte Religiosität aus. Er erst gibt der Religion ihren tiefen Sinn, ihre Schönheit und Macht, ihre Bedeutung und ihre Grösse, weil er alle diese Werte in sein Leben einbezieht und verwirklicht. Eine Religion hat dann Bestand, wenn Menschen solchen Ranges in ihren Reihen sind.

In den Herzen dieser Ihm Ergebenen, in den Herzen voller Reinheit, Weisheit und Liebe wohnt Gott. Solche Menschen sind Gottesträger. Eine Kirche wird erst dann mit machtvoller Geistigkeit erfüllt, wenn solche Gottesträger sie häufig besuchen. Die Kirche an sich - und sei es das grossartigste Bauwerk - beherbergt noch nicht das Göttliche. Es ist der Gottliebende, der von echter Frömmigkeit und wahrer Gottesliebe beseelt ist, diese ausstrahlt und in allem offenbart. in dem Gott lebt und wo Er Seine bleibende Wohnstatt hat. Es ist das von Gotteshingabe erfüllte Herz, das Herz, welches das Göttliche über alles liebt, Ihm dient und sich Ihm ganz geweiht hat, das die wunderbarste Kathedrale, die wahre Heimstätte Gottes, der Palast des Göttlichen ist. Und sei ein Kirchengebäude noch so alt und noch so prächtig - es ist in jedem Fall nicht älter als die Schöpfung. Und die materielle Schöpfung kann niemals der heilige Schrein sein, der das Göttliche in sich birgt, sondern nur das Herz des aufrichtig Gott Liebenden.

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IM GLANZ DER GÖTTLICHEN MUTTER

Durch sein ständiges Im-Einklang-Sein mit dem Göttlichen wird der Gottliebende von einer Erkenntnisstufe zur anderen geführt, von einem Erlebensbereich in den anderen. Während er meditiert, dämmert in ihm plötzlich das Wissen auf, dass er schon immer im Göttlichen war - nicht erst seit den letzten fünf, hundert oder tausend Jahren, nicht erst seit den letzten zehn Millionen Jahren, sondern von aller anfanglosen Zeit an.

Immer schon warst Du im Göttlichen, in der Göttlichen Mutter, in der allumfassenden, unendlichen Wirklichkeit!

Und im gegenwärtigen Zeitpunkt bist Du in Ihr; und in den kommenden Tausenden und Millionen von Jahren wirst Du immer in der Gegenwart der Göttlichen Mutter sein!

Du wirst Ihre Hand halten und manchmal um Sie herumspringen, wie ein glückliches Kind, in immerwährender seliger Freude!

Auch nach dem Tode des physischen Körpers wirst Du immer noch Ihre Hand halten, und immer noch um Sie herumspringen Auch dann noch wird Sie liebend und schützend, segnend und leitend um Dich sein bis in alle Ewigkeit!

Ein solches Erkennen und Erleben steigt eines Tages im Meditierenden auf, und damit sind alle Ängste und Befürchtungen, einschliesslich der Todesfurcht, überwunden.

Wenn man von der Unendlichkeit der Göttlichen Mutter eine Million Unendlichkeiten hinwegnimint, so bleibt Sie stets die gleiche Unendlichkeit. Wenn man eine Million Tropfen aus dem unermesslichen, anfang- und endlosen Ozean entnimmt, so hat man ihn um nichts vermindert; es scheint, als sei er gar nicht berührt worden. So ist die Grenzenlosigkeit der Göttlichen Mutter, die Grenzenlosigkeit Ihres Seins, Ihres Herzens, Ihrer Seele, Ihres Schosses, aus dem alles entspringt. - Die Göttliche Mutter ist der ewige Strom unendlichen Wissens, des Wissens von der Höchsten Wahrheit und Wirklichkeit, des Wissens vom Königreich des Himmels - und zugleich der Strom des Wissens jeglicher Art, der Künste und Wissenschaften und alles dessen, was es im Leben gibt. Wo ist der Anfang dieses Stroms? Nicht in den Himalayas. Und in welches Meer mündet dieser Strom' Es gibt keinen Anfang und kein Ende dieses unendlichen Stromes göttlichen Wissens.

Die Göttliche Mutter ist die Mutter der absoluten Wirklichkeit, des himmlischen Königreichs. Sie ist die Mutter der Unendlichkeit, die Mutter des Ewigen. Vor allem, was da ist, war Sie. Sie ist und wird immer sein. Sie ist die Substanz des grenzenlosen göttlichen Bewusstseins, das aus Sich Selbst alle Götter und Göttinnen, d.h. alle individualisierten Kräfte des Göttlichen, alle Seher und Mystiker. alle Söhne Gottes entlässt. Aus Ihrer All-Fülle, aus der Unendlichkeit Ihres Seins bringt Sie den Schöpfergott hervor - als Ihre schöpferische Potenz, als schöpferische Intelligenz der Höchsten Wirklichkeit - dessen Aufgabe die Erschaffung der Universen ist. Die absolute höchste Vollkommenheit jedoch ist die Göttliche Mutter.

Sie ist die Vollkommenheit des ewigen Lebens, Sie ist die Unendlichkeit an Freude und Glückseligkeit, und Sie ist die Unerschöpfbarkeit an Gedeihen und Wohlergehen. Sie ist die unendliche Reinheit, und Sie ist die Quintessenz göttlichen Lichts. Ihre Gestalt ist aus Licht gebildet, aus dem grenzenlosen, dem erhabensten, ewigen Licht. - Die Sonne, die wir sehen und die uns so leuchtend hell erscheint, ist ein unscheinbares Stäubchen vor dem Licht der Göttlichen Mutter. Und gingen Millionen Sonnen zu gleicher Zeit auf, so wäre ihr Licht wie das einer kleinen flackernden Kerze, verglichen mit dem unermesslichen, erhabensten Licht der Göttlichen Mutter.

In tiefster Gemeinschaft mit diesem Licht, in innerstem bewusstem Einssein mit diesem Licht hast Du unendliche Schönheit und Liebe - alles hast Du in diesem Licht! Du kennst die Vergangenheit und die Zukunft; Du hast ein vollständiges, alle Einzelheiten einschliessendes und alle Bereiche umfassendes Wissen der Gegenwart. Dieses wundersame Licht des Göttlichen kann Dich befähigen, zu erkennen, dass Es für Dich alles erschaffen kann, was Du wünschest: im Zeitraum eines Augenblicks kann es für Dich Welten wie die unsere zu Dutzenden erschaffen! Ganze Universen kann Es für Dich erstehen lassen! Dieses Licht ist von unvorstellbarer, allmächtiger Schöpferkraft. Es ist das Wunder des Existenziellen. Es ist die grösste Kraft, die mächtigste, stützende und erhaltende Substanz des wahren Seins.

Sag Deinem Herzen tausendmal, dass Du zu diesem Sein gehörst, zu diesem Königreich, zu diesem Licht. zu dieser Göttlichkeit, zur Göttlichen Mutter - und dass alles, was Du auf Erden besitzst, sich bald in Staub und Asche wandeln wird; und alles, was in Deinem Innersten als unvergänglicher Bestand lebt, für alle Zeit erhalten bleibt und auch den Dingen des äusseren Lebens, allem was Du Dein eigen nennst, erhöhten Sinn, Wert und Bedeutung gibt.

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AUSDRUCKSFORMEN DER GÖTTLICHEN MUTTER

Jene unergründliche Wirklichkeit, welche die Mutter aller sichtbaren und unsichtbaren Welten, aller Lebewesen und alles Bestehenden ist, welche der Ursprung höchster Gottseligkeit und unendlicher Liebe ist, der Ursprung und die eigentliche Essenz unerschöpflicher Macht, Kraft und Energie und eines unbegrenzten Reichtums an Wissen, Weisheit und Intelligenz, weiche die Quelle aller Tugenden, Werte und Vorzüglichkeiten ist - das ist die Göttliche Mutter. Im einzelnen Menschen bringt Sie sich auf mannigfache Weise zum Ausdruck: als Genialität, als Logik, Vernunft und Unterscheidungsfähigkeit, als das Vermögen lyrischer und künstlerischer Gestaltung, als Erleuchtung und Bewusstwerdung der Höchsten Wahrheit, als Kraft des Körpers, als Macht der Rede und der Fähigkeit des Begreifens, als Kraft der Seele und der Hingabe an das Göttliche, als Willens und als Lebenskraft, als schöpferisches Bewusstsein.

Als Wert und Reichtum unvergänglicher Art zeigt sich die Anwesenheit der Göttlichen Mutter in der Religiosität, der Frömmigkeit des Herzens, im Adel des menschlichen Wesens, in der Schönheit, mit der die Dinge gestaltet und angeordnet werden. in der Reinlichkeit der Umgebung und in der Reinheit des Herzens. Sie wird offenbar in der Anmut und Anziehungskraft einer schönen Seele, in der machtvollen Ausstrahlung der Persönlichkeit, im Scharfsinn der Intelligenz und in allen charakterlichen Tugenden -in allem, was erhebend, inspirierend. glückbringend. lichtvoll, befreiend und aufwärtsfahrend ist.

Als Ebenbild der Göttlichen Mutter - der unwandelbaren Wahrheit, die alldurchdringend und in der Seele aller Wesen und alles Erschaffenen gegenwärtig ist - sind wir gebildet und ins Dasein gebracht. Wenn es in der Bibel heisst: "Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde", so ist das eine grobe Interpretation der reinen Wahrheit.

Die Wahrheit ist. dass die allwunderbare Göttliche Mutter, die alles ins Dasein gebracht und alles erhält, sich Selbst in jedes Ihrer Kinder hineingelegt hat!

Doch hat Sie sich dadurch um nichts vermindert und besteht zugleich in Allvollkommenheit, Unendlichkeit und Fülle, in göttlicher Macht und Weisheit, in göttlicher Liebe, Schönheit und Freiheit, in Licht und himmlischer Süsse - in allem als die Unendlichkeit an Vollendung.

In die Seele eines jeden Ihrer Geschöpfe hat Sie sich hineinbegeben, - selbst der Frosch unter dem Felsen ist Ihr Kind; und Sie sorgt dafür, dass er sein Wasser und seine Luft bekommt. All Ihre unendlichen Vollkommenheiten hat Sie in ein jedes Lebewesen hineingepackt!

So unsagbar gross ist die Liebe und Barmherzigkeit der Göttlichen Mutter, dass Sie sich ganz Ihren Kindern gibt und mit all Ihrer unermesslichen Fülle im Innersten der Seele eines jeden lebt - und zugleich in unendlicher Erhabenheit alles transzendiert.

Und darum ist es die Bestimmung eines jeden, eines Tages das Königreich des Himmels, die Vollkommenheiten der Göttlichen Mutter zu erfahren!

Je mehr Ihre Gnade dem einzelnen zuteil wird, umso stärker wird seine Intelligenz mit Erkenntnislicht durchdrungen und umso klarer sieht er Ihr verborgenes Wesen und erkennt Ihre unsichtbare Gegenwart in allen Erscheinungen.

In hingebender Liebe zur Göttlichen Mutter vertieft sich der Gottliebende während seiner Meditation in Ihre mannigfachen Aspekte. Durch diesen Vorgang und durch die ständige verbale oder gedankliche Wiederholung der Mantren - die eine Konkretisierung des Göttlichen sind - nimmt der Meditierende in zunehmendem Masse die Merkmale der Göttlichen Mutter oder der Höchsten Wirklichkeit an.* Er beginnt, das grenzenlose Licht, die unendliche Seligkeit der Göttlichen Mutter immer mehr zu absorbieren und zu einem Bestandteil seines Wesens zu machen. Das Mantra selbst schon bringt die Gegenwart des Göttlichen in den Bereich unseres Erlebens. Eine Meditation, bei der das höchste Mantra, aus mehreren mystischen Silben bestehend, rezitiert wird, kommt einer optimalen Ausbildung gleich, denn es ist die Quelle unerschöpflichen Wissens. Durch die ständige Wiederholung wird der Gottliebende, der die Göttliche Mutter Liebende, zu einem Spiegel Ihrer lebendigen, dynamischen Göttlichkeit, einem Spiegel, der das Bild der allwunderbaren Gottheit widerstrahlt, die in den Meditierenden Ihre endlose Weisheit, Ihr Wissen, Ihre Freude und Ihren Frieden ergiesst. Und somit reflektiert er in wachsendem Masse die erhabenste Mutter, das All-Göttliche.

Wenn der Meditierende, der die Göttliche Mutter oder die Höchste Wahrheit aus ganzem Herzen liebt, Sie durch bestimmte Mantrawiederholungen unaufhörlich anruft, mit den Energien des Göttlichen, mit dem Herzen und der Seele des Göttlichen - dann gewährt die Göttliche Mutter ihm Gnade, Und Gnade bedeutet jenes Licht, das sein ganzes Wesen erhellt und ihn auf schnellstem Wege dem höchsten Ziel entgegenführt.

Die Vorstellung des Unendlichen, Allvollkommenen, Allwissenden und Allmächtigen beherrschen das Leben dessen, der über die Höchste Wirklichkeit meditiert. Die Eigenschaften und Elemente des Göttlichen bestimmen seine Lebensführung, durchdringen seine Gedanken und Gefühle und geben seinem geistigen Streben Ausrichtung und Ziel. Auf diese Weise wird sein Leben durchgöttlicht und mit jeglichem Reichtum erfüllt - es wird zum himmlischen Leben! Und er weilt schon hier auf Erden bewusst in den Dimensionen des Unendlichen -

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DIE IRDISCHE MUTTER ALS
WIEDERSPIEGELUNG DER GÖTTLICHEN MUTTER

Die menschliche Mutter wird in dem Masse verehrungswürdig, wunderbar und gesegnet, als sie in sich die Merkmale der höchsten, erhabensten Mutter entwickelt; in dem Masse, als sie durch selbstlose Liebe zu ihren Kindern, zu allen Menschen und allen Wesen der Schöpfung zunehmend edler und durchgöttlicht wird. Sie ist am Wohlergehen ihrer Kinder um derer selbst und um der Göttlichen Mutter willen interessiert. In Erkenntnis der ihr gesetzten Grenzen ruft sie die allgegenwärtige, allmächtige, allwissende Göttliche Mutter an und legt Ihr vertrauensvoll ihre Kinder ans Herz. Eine Mutter, die ihre Kinder der Obhut und Gnade der höchsten All-Mutter anvertraut, so dass sie das unendliche Glück erleben, ihrer Unsterblichkeit gewahr werden und bewusst das ewigwährende Leben erfahren - eine solche menschliche Mutter ist eine wahrhaft gesegnete, eine wirklich gute Mutter, ohne die negativen Eigenschaften mancher Mütter.

Die gute Mutter betrachtet ihre Kinder nicht als ihr Eigentum, sondern als ein ihr vom Göttlichen anvertrautes Gut, das ihr zu treuen Händern übergeben wurde und an dem sie eine höchst wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen hat. Sie macht ihre Kinder nie abhängig von sich, ist nicht im körperlichen Sinne ihnen zugetan und erwartet nicht, dass ihre Kinder ihr einmal alles das an Liebe, Mühewaltung und dienender Opferbereitschaft zurückzahlen, was sie in deren früher Jugend für sie aufgewendet hat. Denn Selbstsucht und Egoismus sind Merkmale, die man auch im Tierreich findet. Selbstlosigkeit und Selbstaufopferung sind göttliche Eigenschaften. Sie erlösen den Menschen von seiner niederen Natur und transformieren ihn in ein höheres Wesen; sie läutern sein Herz, so dass er das Göttliche wahrnehmen kann.

Eine Mutter, die endlose Opfer für ihre Kinder bringt, in selbstloser, uneigennütziger Liebe; eine Mutter, die ihre Kinder in gläubigem Vertrauen der Göttlichen Mutter darbringt, welche allein die Kinder auf rechte Weise führen und beschützen kann, ihnen ewiges Leben, höchste Vollkommenheit und absolute, wahre Freiheit schenken kann, das heisst Freisein von menschlicher Unwissenheit und Dunkelheit, Freisein von allen Arten menschlichen Missgeschicks und Unglücklichseins - solch eine Mutter ist eine wahre Göttin auf Erden, eine würdige Vertreterin der höchsten, einzigen Mutter. Durch eine solche Handlungsweise, Lebensführung und Einstellung wird die irdische Mutter selbst vergöttlicht und rein; und wie ein Spiegel wirft sie das Bild der Göttlichen Mutter zurück, nur mit dem Unterschied, dass der Spiegel nicht weiss, was er widerspiegelt, während die gute, ideale Mutter sich bewusst ist, dass sie die höchste, erhabenste, die Göttliche Mutter widerspiegelt und dass diese Gegenwart des Höchsten in sie grenzenlose Kraft und Freude, immerwährenden Frieden und unendliches Licht giesst.

Der höchste, edelste aller Tage ist der Muttertag; und heute ist Muttertag. Die Mutter muss als eine Ausdrucksform des Göttlichen betrachtet, als eine Verkörperung der Göttlichen Mutter verstanden werden. Nichts gibt es, was der Zuneigung und Liebe der Mutter gleichkommt. Unter allen Arten menschlicher Liebe ist die Mutterliebe die grösste, denn sie kommt der göttlichen Liebe am nächsten.

An diesem Tage, der uns einen willkommenen Anlass zur Verehrung und Anbetung der Mutter bietet, sollte man auch der höchsten, der ewigen Mutter gedenken, der Mutter aller Mütter, der erhabensten Mutter, der Einzigen Mutter, die uns alle ins Dasein gebracht hat. Gott, das göttliche Licht, die unendliche Wahrheit - das ist unsere wirkliche Mutter!

Jede irdische Mutter ist ihrerseits die Tochter von jemandem, der wiederum selbst eine Mutter hat, Jeder Mensch ist von einern anderen geboren worden, und somit ist niemand die wirkliche Mutter. Doch letztendlich ist alles aus einer einzigen Mutter hervorgegangen: aus dem Göttlichen, aus dem Licht, aus der Wahrheit. Ein jeder ist daher ein Kind des Lichts. Die Grossmutter, die Tochter und auch die Enkel sind Kinder des Lichts. Alle sind Kinder der erhabensten, höchsten Wirklichkeit, des Lichts aller Lichter, der Wahrheit aller Wahrheiten, der höchsten Vollkommenheit, der unendlichen Liebe.

Aus diesem freudigen Anlass des Muttertages wollen wir uns in besonderem Masse der wahren, erhabensten Mutter, der unendlichen Göttlichen Mutter erinnern, welche die Mutter alles Endlichen, jedes Lebewesens und jedes Dinges ist. Je mehr wir uns wieder der wahren höchsten Mutter zuwenden, je bewusster wir zu Ihr zurückkehren, umso mehr Segen jeglicher Art fliesst uns zu, umso reicher werden wir an Frieden und Glück, an Freiheit und Weisheit, an Licht und Liebe, an Schönheit und Vollkommenheit.

Durch Entfaltung von Liebe und Hingabe zur Göttlichen Mutter, aus deren Schoss alles Bestehende hervorgegangen ist und deren Macht alles erhält, finden wir am leichtesten den Weg zu Ihr zurück. Durch Liebe, Verehrung und Hingabe stehen wir mit Ihr in Verbindung. Je fester und inniger unser Verhältnis zur Göttlichen Mutter ist, umso mehr wird unser Leben zu einem Himmel. Je enger wir uns mit der wahren Mutter verbinden, umso mehr verlieren sich Probleme, Sorgen und Ängste, Unwissenheit und Begrenzungen aller Art.

Dieser Tag ist also eine wunderbare Gelegenheit zur Verehrung des Erhabensten in der Mutter und zur Verehrung des Erhabensten als die Mutter, als die ewige, wahre, allvollkommene Mutter, auf die Verlass ist. - Ein Mensch macht sich von seiner Mutter völlig abhängig. Eines Tages stirbt die Mutter, und das macht ihn sehr elend und unglücklich. Da er so ganz auf sie angewiesen war, wird er nun hilflos und verliert seinen Halt, und zwar in einem Masse, dass er mehrmals in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden muss. Solcher Beispiele gibt es viele. Darum ist es gefährlich, der körperlichen Erscheinung der Mutter verhaftet zu sein. Statt dessen sollte man sie von geistiger Warte aus betrachten, sie als eine Ausdrucksform des Göttlichen sehen und als solche sie verehren. Durch eine solche Sichtweise, von liebender Verehrung getragen, kommt man in Berührung mit der ewigen Göttlichen Mutter. Und solch eine Mutter ist immer da. Nicht nur stirbt Sie niemals, sondern Sie verleiht jedem, der zu Ihr kommt und sich Ihr anheimgibt, Sieg über den Tod. Sie befreit ihn von allen Begrenzungen und führt ihn zur Vollendung; Sie überträgt auf ihn Allwissenheit und Allmacht und alle Arten von Segnungen.

Eines der wunderbarsten Merkmale der Göttlichen Mutter ist, dass Sie in dem Augenblick, in dem Du an Sie denkst, alles weitere bereits weiss. Sie steht bei Dir und beobachtet, was Du als nächstes tun wirst, was Dein nächster Gedanke, Deine nächste Regung, Dein nächster Schritt sein wird. Alles weiss und sieht Sie. Sie ist bereit, Dir in all Ihrer unendlichen Vollkommenheit beizustehen und zu helfen. Je mehr Du den Gedanken an Sie Raum gibst, in umso grösserem Masse senkt sich Ihre Gnade auf Dich herab, erleuchtet Deine Seele und Intelligenz, stärkt Deinen Willen und befreit Dich von allen Unzulänglichkeiten.

Der Tag der Mutter ist der wunderbarste, gesegnetste, für alle diejenigen, die Liebe und Weisheit in sich tragen-, denn Liebe und Weisheit öffnen das dritte Auge, das geistige Auge, das Auge der Unterscheidungsfähigkeit, welches zugleich das Auge der Intuition und der Wahrnehmung des Göttlichen ist. Solch ein Auge, das die Wahrheit sieht, das Unsichtbare und Wirkliche erkennt, entdeckt auch, dass es nur e i n e Mutter gibt: die höchste, erhabenste, die Göttliche Mutter; denn nur Sie hat alles hervorgebracht, kann alles erhalten und jedem das Seine geben. Nur wer alle diese Funktionen ausüben kann, ist die wirkliche Mutter.

Wenn einer Mutter ein Kindlein geschenkt wird, ist die Göttliche Mutter sehr um das Wohlergehen dieses kleinen Menschleins besorgt. Und was tut Sie zu seinem Wohle? Sie tritt in das Herz seiner irdischen Mutter ein und erweckt darin das Gefühl der Zuneigung, der Anhänglichkeit und Verantwortung.

Die Göttliche Mutter ruft in der leiblichen Mutter das Empfinden wach: dies ist mein Kind, dies ist meine Freude, dies ist mein Schatz! Und aufgrund dieser engen Bindung und innigen Liebe ist jede Mutter bereit, für ihr Kind jedes Opfer zu bringen. - Wer also ist die wahre Mutter? Das Göttliche! Die Zuneigung, die der irdischen Mutter ins Herz gelegt wird, ist nur eine Winzigkeit im Vergleich zu der unendlichen Zuneigung und Liebe der Göttlichen Mutter, die ohne Grenzen ist. Sie hat zahllose Kinder, und daher ist ihr Herz weiter als alle Himmel. Sie ist allbarmherzig und lässt jedem Ihre göttliche Liebe zuteil werden.

Jede Mutter liebt es, bei ihrem kleinen neugeborenen Kindchen zu sein und ist bereit, ihm auf jede Weise zu dienen. Immer sieht man das kleine Kind unzertrennlich von seiner Mutter. Wenn das Kind, das die Mutter in die Meditation mitgebracht hat, müde ist und schlafen möchte, muss die Mutter still die Meditation verlassen, in ihr Zimmer gehen und bei ihrem Kind am Bettchen sitzen, während es schläft. Immer ist die Mutter um ihr Kind und dient ihm. - Und was tut nun die Göttliche Mutter, die unendlich viel grösser und erhabener als die leibliche Mutter ist? Sie tritt ins Herz des Kindes ein und verweilt dort. Sie beschützt und erhält das Kind und umgibt es mit Ihrer Liebe. Wohin immer sich das Kind bewegt, trägt es mit sich seine wirkliche Mutter, seine wahre Beschützerin und Erhalterin, die eigentliche Spenderin alles dessen, was es empfängt.

Nur die Göttliche Mutter kann mit einem jeden im Leben und im Tode und auch in den jenseitigen Bereichen sein, was der irdischen Mutter versagt ist, denn sie ist nicht allgegenwärtig; und nur die Göttliche Mutter kann einen jeden mit den grössten Gaben des Ewigen beschenken, was der irdischen Mutter nicht möglich ist. Auch weiss sie nicht alles über ihr Kind. Es gibt tausenderlei Gedanken und Gefühle im Kind, die der Mutter unbekannt sind. Weder kennt sie die Vergangenheit, noch die Zukunft ihres Kindes-, doch alles dies weiss die Göttliche Mutter, und Sie kann bei jedem ihrer Kinder zur gleichen Zeit sein.

Die irdische Mutter hat oft viele Schwächen. Abgesehen von der Liebe und Zuneigung für ihr Kind -welche sie über alles weit hinaushebt - hat sie vielleicht nichts weiter als Ängste, Depressionen und die Sorgen und Schwächen der menschlichen Natur. Und dadurch kann sie nichts von bleibendem Wert und höchstem Nutzen auf ihre Kinder übertragen, während die Göttliche Mutter Ihre Kinder mit dem ewigwährenden Leben segnen kann, mit absoluter Furchtlosigkeit, absoluter Freiheit, absoluter Schönheit und Glückseligkeit, mit absolutem Frieden und absoluter Kraft und Vollkommenheit.

Je weiser ein Mensch ist, umso mehr hält er sich an das Göttliche - als Mutter, als Liebe, als allgegenwärtiger Beschützer, als Gebender, Erhaltender und Wissender von allem. In Erkenntnis alles dessen liebt der Gottsuchende die Wahrheit als die Göttliche Mutter, die höchste Befreiung, das erhabenste Licht. Nie vergisst er, dass er ein Kind des Unendlichen, der höchsten Wahrheit, der erhabensten Göttlichen Mutter ist.

An diesem Tage also, welcher der Mutter geweiht ist, sollte jeder in besonderem Masse über die höchste aller Mütter meditieren, die Mantren der Göttlichen Mutter rezitieren und seine leibliche Mutter als eine sichtbare Form und als Vertreterin der erhabensten Mutter respektieren. - Und was geschieht während einer solchen Mantrawiederholung? Der Meditierende erblickt mit seinem geistigen Auge die Göttliche Mutter in den Herzen aller Lebewesen, im Herzen der Fliege, des Vogels, des Kindes, der alten Frau, des jungen Mädchens, des Mannes - im Herzen der ganzen Schöpfung. Über diese allwissende, allsehende, allwunderbare Göttliche Mutter, die in der Seele eines jeden gegenwärtig ist als Licht, als Liebe und Schönheit, als höchste Kraft, Shakti, meditiert der Gottsuchende. Ihre Anwesenheit in der Seele hat diese zum Tempel, zum heiligen Schrein gemacht, der das Göttliche birgt. Und darum ist ein jeder ein Tempel des Göttlichen. Jene, die mit Bewusstheit dieses erkennen und erfahren, werden selbst zu Lichtern der Welt. Und jene, die über die Göttliche Mutter meditieren, als höchste Wahrheit. höchste Liebe und Schönheit, als höchste Freiheit und Vollkommenheit, als der Schatz über allen Schätzen - werden über alle Massen gesegnet: sie werden befreit und erlöst, noch während sie im physischen Körper und in der Welt der Begrenzungen weilen ...

Während der Meditierende seine innere Schau auf das Göttliche richtet, spricht sein Herz-.

"Du bist grenzenlose Liebe - als alles einschliessende Liebe wiederhole ich das Mantra, nicht als ein Körper, nicht als empfindungsloses Wesen, sondern als alles anbetende Liebe wiederhole ich das Mantra.

Du bist das unendliche Licht lass mich mit ganzem Bewusstsein zum Lichte werden und als ein Licht des Göttlichen Dich verehren, wenn ich das Mantra wiederhole.

Du bist die makellose unendliche Reinheit in meiner ganzen Intelligenz werde ich zür Reinheit und bringe Dir meine Anbetung dar,als Reinheit wiederhole ich das Mantra.

Du bist der allvollkommene ewige Geist - als Geist, der ich in Wirklichkeit bin, der alles Sein durchdringen kann, verehre ich Dich und wiederhole das Mantra.

Im Bewusstsein kann man zu dein werden, was man wünscht, zu dem, über das man meditiert, auf das man sich konzentriert. Mit all seinen Gedanken und Empfindungen, mit all seinem Gewahrsein klammert sich der Gottliebende an das Göttliche und absorbiert in zunehmendem Masse dessen Merkmale.

Was ist nun der Name der erhabensten Göttlichen Mutter' Sie ist namenlos, zeitlos. Sie ist die unendliche Schönheit, und man kann Sie darum grenzenlose, nie endende Schönheit nennen. Auf Erden geht alle Schönheit einmal zugrunde: doch die Schönheit der Göttlichen Mutter ist unvergänglich, und jede Tugend und jede Macht ist in ihr enthalten. Wie sonst noch können wir Sie nennen? Jene grossen Weisen und Heiligen, welche die Göttliche Mutter als höchste Wirklichkeit bewusst erlebt haben, erkannten, dass Sie Licht ist. Wie ist im Sanskrit die Bezeichnung des höchsten Lichts, des wahren, ursachenlosen, aus sich selbst leuchtenden Lichts, des unerschaffenen, grenzenlosen Lichts ohne Anfang und Ende, des Lichts, das jegliche Fülle und Erfüllung in sich schliesst? Solch ein Licht wird DEVI genannt. Im Augenblick, wo wir Devi sagen, steht das unendliche Licht vor uns und nimmt die Gestalt der Mutter an. Wie unbeschreiblich wundervoll ist Ihr Antlitz' Unendlich ist Ihre Schönheit! Was kann Sie uns zuteilen? Alles nur Vorstellbare und alles jenseits des Vorstellbaren kann Sie Dir schenken. Alle Herrlichkeiten kann Sie Dir in den Schoss legen, die Herrschaft über alle Reiche Dir übertragen! Sie kann Millionen von Universen erschaffen und Dich zum unsterblichen König über alle diese Welten einsetzen! Sie hat ewige Schätze, endlose, unerschöpfliche Schätze

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DIE WUNDER DES GÖTTLICHEN

Eines der wunderbarsten Phänomene der Beziehung des Menschen zur Göttlichen Mutter ist Ihre Erscheinung als strahlendes Licht in der Aura jenes Gottliebenden, der von grosser Herzensreinheit und von hingebender Liebe zum Göttlichen beseelt ist. Grosse Weise, Mystiker und jene Sensitiven, die imstande sind, die Gegenwart des Göttlichen mit dem Auge der Seele zu erblicken, erkennen dies sofort. Sie sind erstaunt zu sehen, dass die Göttliche Mutter immer bei dem Ihr Ergebenen weilt, wie eine Mutter, die ständig um ihr Kindchen herum ist. Wo immer der Gottliebende sich aufhält, sind in Wirklichkeit zwei Personen, zwei Existenzen vorhanden: der Gottliebende und das Göttliche! Beide sind untrennbar voneinander. In allen Umständen, Situationen und Lebenslagen steht die Göttliche Mutter hinter ihm-, Sie nimmt ihn in Ihre Obhut und giesst Frieden und Freude in sein Herz. Keine negative Kraft kann sich ihm nahen, sie spürt sofort, dass hinter ihm das grenzenlose Licht, die unendliche Liebe, die Gegenwart und Allmacht des Göttlichen steht.

Manchmal gibt es Fälle, in denen ein Geist ständig bei dem Medium ist und ihm folgt, wohin es geht. Zuweilen flüstert der Geist dem Medium etwas ins Ohr, was nur das Medium und sonst niemand anders hören kann. Menschen mit besonderen psychischen Fähigkeiten können das wahrnehmen. - In gleicher Weise ist die Göttliche Mutter ständig bei dem Ihr Ergebenen, der auf dem geistigen Weg schon weit vorangeschritten ist, und begleitet ihn, wohin er geht. Zum Unterschied von einem Astralwesen, das sich nur an eine Person heften kann, ist die Göttliche Mutter in jedem Punkt des Raumes, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich gegenwärtig, in Allmacht, Allwissenheit und Allvollkommenheit. Betritt der Gottliebende eine Kirche, dann zieht mit ihm eine neue Atmosphäre ein, ein Hauch reiner Geistigkeit erfüllt den Kirchenraum, weil die Göttliche Mutter ihn begleitet - das heisst, in ihm zusätzlich als Licht der Höchsten Wirklichkeit lebt - und nicht, weil dort gebetet wird. Und verlässt er während des Gebets die Kirche, geht Sie wiederum mit ihm. Wo immer er sich aufhält, verbreitet er Licht und Sonnenschein. Da ist ein Lächeln auf den Lippen aller, selbst angesichts schwerer Schicksalsschläge da wird jeder Tag zu einem Festtag voller Freude und Glück.

Wenn die Göttliche Mutter ständig bei dem Gottliebenden lebt, empfängt Sie auch die ihm dargebrachten Gaben. Äusserlich betrachtet hat er sie in Empfang genommen, doch in Wirklichkeit hat die Göttliche Mutter sie erhalten. Die Gabe hat Sie unmittelbar erreicht, und Sie hat Ihre Freude daran. Darum ist der beste Weg, der Göttlichen Mutter ein Geschenk darzubringen, es jemandem zu geben, bei dem Sie unablässig weilt, In gleicher Weise verhält es sich mit Gaben an den Gottliebenden in Form von Dienen. Da beide untrennbar voneinander sind, ist jeder ihm erwiesene Dienst ein Dienst für die Göttliche Mutter; und jeder gegen ihn gerichtete Angriff trifft ebenfalls die Göttliche Mutter.

Jener, in dessen Herzen unaufhörlich göttliche Gefühle vorherrschen, dessen Herz in reiner, beständiger Liebe zum Göttlichen entflammt ist. in dessen Innerstem ein Licht zur Ehre und Verherrlichung der Göttlichen Mutter entzündet ist, wird zum grössten Genius, zum grössten Heiligen, zum grössten Licht der Welt. Durch ihn wird die gesamte Schöpfung gesegnet.

Um dieses grenzenlosen Segens der unablässigen Gegenwart der Göttlichen Mutter teilhaftig zu werden, üben sich die wahren Gottliebenden in täglicher Selbstüberwindung und beseitigen alle Hindernisse, die sich der echten Gottesliebe in den Weg stellen, durch ständige Mantrawiederholung, durch intensive Meditation und Versenkung in das Wesen des Göttlichen, durch freudiges und selbstloses Dienen, durch dauernden gedanklichen Kontakt mit dem Göttlichen und Entfaltung des Bewusstseins der in ihnen lebenden und sie umgebenden göttlichen Gegenwart.

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ZUORDNUNG DES HÖCHSTEN PRINZIPS

Die Göttliche Mutter, als die alles erschaffende, alles erhaltende, alles mit Liebe durchdringende Substanz von unaussprechlicher Schönheit. hat keine Form oder Gestalt - doch ist Sie in allem Gestalthaften als die göttliche Essenz enthalten und nimmt somit jede Form an. Ihre unbegrenzte, unbeschreibliche schöpferische Energie, Ihr Wirkungsvermögen ist eine Verbindung aller Arten schöpferischer Kräfte. Sie bedarf nicht eines männlichen Prinzips, um alle Universen zu erschaffen. Sie ist nicht das weibliche Wesen, das man im Reich des Menschen sieht - Sie ist ohne Geschlecht. Nur im Pflanzen-, Tier- und Menschenreich gibt es die Zweigeschlechtlichkeit, im Universum spricht man von Polaritäten und Gegenüberstellungen. Wenn zum Beispiel die Sonne als maskulin bezeichnet wird, dann der Mond als feminin; oder Venus als dem Weiblichen und Jupiter als dem Männlichen zugeordnet. Alle Erscheinungen der Natur und des Universums, alle Dualitäten und Polaritäten können ebenso in Begriffen von männlich und weiblich bzw. maskulin und feminin ausgedrückt werden; während die Göttliche Mutter, das höchste schöpferische Prinzip, die erhabenste Wirklichkeit, jenseits aller dieser Begriffe ist.

Warum also die Zuordnung dieses höchsten Prinzips zum Weiblichen? Warum die Darstellung - wenn sie auf bildhafte Weise geschieht - als weibliche Gestalt? Der Grund dafür liegt darin. dass in der Seele einer weiblichen Gestalt grössere Liebe und mehr Zärtlichkeit enthalten sind als in der Seele einer männlichen Form. Es sind mehr engelhafte Qualitäten in der ersteren. In solcher Seele liegt der Wunsch zu lieben, zu beschützen und zu erhalten. Diese Merkmale bildeten die weibliche Form. - Wenn zum Beispiel die gestaltlose Gottheit einer machtvollen, intensiven Liebe für die ganze Menschheit als Ihren Kindern Ausdruck geben will, dann erzeugt diese Art der mütterlichen Liebe im Herzen der gestaltlosen Gottheit eine Form, die der einer weiblichen menschlichen Form ähnlich sieht. Doch ist dies keine irdisch-körperhafte Form, sondern eine Gestalthaftigkeit des Lichts, hervorgebracht aus der Substanz der strahlendsten unsichtbaren Energie. Und diese Substanz - gebildet aus Licht und Energie - ist für den Mystiker sichtbar als eine weibliche Gestalt von unvorstellbarer, überirdischer Schönheit.

Und noch aus einem anderen Grunde geschieht diese spezielle Zuordnung. Wir nennen die Höchste Wirklichkeit die .,Göttliche Mutter", weil dieses unbeschreibbare, grenzenlose, unendliche Sein dem tiefsten Wesen nach Licht, Bewusstsein, Wissen, Erkenntnis, Schönheit und Glückseligkeit ist. Alle diese Werte sind weiblich. Licht ist seiner wahren Natur nach ein Femininum. Nur reine, blosse Existenz an sich wird als dem Maskulinen zugehörig gekennzeichnet. - Und noch weitere Merkmale und Aspekte der höchsten Unmanifestierten Wirklichkeit gehören in den Bereich des Femininen: Macht und Kraft (shakti), Weisheit, Vernunft, Logik, Intelligenz, Vollkommenheit, Liebe, Gnade, Reichtum und Werte aller Art.

Jeder Wert und jede Tugend ist dem Weiblichen zugeordnet; alles was in Dir wesenhaft und bedeutungsvoll ist, ist weiblich - nicht im Sinne einer geschlechtlichen Bestimmung, sondern im Sinne dessen, was von hohem Wert ist, was alles erträgt, was alles pflegt, bewahrt, erhält und was von grosser Anziehungskraft ist.*

Die Mutter nimmt grösste Mühen und Opfer auf sich, um die Kinder zu erhalten und aufzuziehen, und ihr Herz ist ihren Kindern in Liebe blind ergeben. Das gleiche gilt für die höchste Gottheit, mit Bezug auf ihre Geschöpfe, und für die Gnade des Göttlichen. Etwas tief in unserem Gefühlsbereich wendet sich der Mutter, als dem Prinzip der Liebe, als der Verkörperung des Dienens und der Opferbereitschaft, der Entsagungs- und Hingabefähigkeit, als der Ausdrucksform alles Liebenswerten und Verstehenden, stärker zu als dem Vater. Die ideale Mutter gibt sich rückhaltlos und ganz für ihre Familie; der Vater ist dazu nicht in dem Masse bereit, wie die Mutter es kann und tut. Die göttliche Gnade ist daher ebenfalls dem weiblichen Prinzip zugeordnet, weil sie sich ganz gibt, sich rückhaltlos verströmt. Aus allen diesen Gründen nennen wir das unendliche göttliche Bewusstsein auch "Göttliche Mutter" und intensivieren dadurch unsere Liebe und Hingabe an das Göttliche.

Auf diese Weise wird der Weg der Annäherung an die Höchste Wirklichkeit als die unendliche Göttliche Mutter nicht nur erleichtert, sondern es eröffnen sich auch im täglichen Leben tausend weitere Möglichkeiten zum unmittelbaren Erfassen und Erleben dieser Wirklichkeit. Allein schon der Gedanke an die Göttliche Mutter bedeutet einen stets erneuten Sieg über alle Formen der Dunkelheit. - Sollte jedoch jemand, anlagemässig, ein unbestimmtes Vorurteil oder eine ablehnende Haltung gegenüber dem Weiblichen an sich haben, kann er das höchste Prinzip auch als männlich betrachten. In Wahrheit ist die höchste Gottheit, das Göttliche, weder männlich noch weiblich, sondern transzendiert beides.

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URSPRUNG UND ZEUGE DER SCHÖPFUNG

Die Göttliche Mutter ist die zeitlose Wirklichkeit, Sie ist die Mutter des Zeitlosen. Alle sichtbaren und unsichtbaren Welten, alle himmlischen Wesenheiten, die gesamte Schöpfung und alles, was wunderbar in der Schöpfung ist und was diese Schöpfung als Gott regiert, ist aus der Göttlichen Mutter hervorgegangen. Nichts gibt es, was vor Ihr war. - Es ist kein religiöser Mythos sondern eine unabweisbare Tatsache, dass die individuelle Existenz, als Persönlichkeit und Kraft, welche der Sonne, dem Mond und den Planeten innewohnt, ein Gott ist. Und dieser Gott hat innere Beziehungen zur höchsten Gottheit, oder Einzigen Wirklichkeit, oder Göttlichen Mutter. Das Leben in Dir und in der Pflanze ist ein und dasselbe. Und das, was die innerste Substanz dieses Lebens ist und es erhält, ist die höchste, erhabenste Gottheit. Daher hat schon Leben an sich intensive, innerste Beziehungen zum Göttlichen. In gleichem Masse gilt das für den allen Himmelskörpern jeweils innewohnenden Gott, als individualisierte Kraft des All-Göttlichen, in Bezug auf die Göttliche Mutter, die alles in sich einschliesst.

Jenes Sein, jenes Licht, jene Quelle, jene aus sich Selbst Erzeugende, die alles ins Leben gerufen hat was existiert, ist die Göttliche Mutter. Sie hat die Geburt aller Welten und alles dessen bewirkt, was man sieht, sei es ein Stein, ein Baum, ein Diamant oder ein Vogel. Sie ist der Ursprung und der Zeuge von allem, was in Millionen und Abermillionen von Schöpfungszyklen vor sich gegangen ist. Die gegenwärtige Schöpfungsperiode, in der wir leben und deren Anfänge im Dunkel liegen, ist nur eine aus einer unermesslichen Anzahl. Die Welt nahm ihren Anfang nicht vor 6'000 Jahren, oder vor 60'000 Jahren, oder vor 60 Millionen oder 60 Milliarden Jahren - sie begann vor dieser Zeit. Und selbst davor war eine andere Schöpfung, von unübersehbar langer Zeit, und weitere lagen davor, in endloser Zahl. Was war vor diesen Äonen unvorstellbar langer Zeiträume? Die Göttliche Mutter, die zeitlose Mutter, die Quintessenz unendlicher Liebe und unbeschreiblicher Schönheit.

Und einmal wird die gegenwärtige Schöpfungsphase zu Ende gehen, und alles wird aufgelöst werden, gleich einem Traum, den Du träumst! Und weitere andere werden entstehen und wieder vergehen - und immer wird die Göttliche Mutter sein, ohne Alter, in ewiger Jugend, als Allvollkommenheit, und Allmacht, als alldurchdringendes Sein, als Quelle unendlicher Seligkeit, grenzenlosen Friedens, ewigwährenden Lebens.

Wann hat die Göttliche Mutter angefangen, die Universen hervorzubringen? Niemand kann etwas darüber sagen, auch nicht ein Mensch mit Gotterfahrung, denn es ist ein anfangloser Prozess. Und versenktest Du Dich in nachdenklicher Betrachtung bis in die tiefsten Tiefen, um die Quelle des Anfangs zu ergründen -Du wirst Dich immer in der Mitte finden. Und gingest Du selbst zum Grunde der Quelle des Ursprungs aller Dinge - auch dann wirst Du immer noch in der Mitte sein, nie am Anfang. Und tust Du das über Millionen von Jahren hinweg - Du erreichst den Anfang nie; denn es ist ein anfangloser Anfang. Seit diesem anfanglosen Anfang hat die Göttliche Mutter unaufhörlich Universen erschaffen und sie mit allen Arten von Lebewesen, sichtbaren und unsichtbaren, gefüllt. Und wann wird Sie aufhören, Universen hervorzubringen? Niemand weiss es. Es gibt kein Aufhören dieses Schöpfungsprozesses. Sie ist die einzige, die wahre, die herrlichste Mutter' Sie ist das Wunder aller Wunder!

Sich in die Wunder der Göttlichkeit dieser All-Mutter zu versenken, bedeutet von den Fesseln des Irdischen befreit zu sein, bedeutet die Weisheit des Ewigen zu besitzen und unvergänglich zu werden -bedeutet eins zu werden mit dem wundersamen Wesen des Göttlichen

Der Gottliebende macht aus seinem Leben einen Gesang zur Ehre und Verherrlichung des Göttlichen - der Göttlichen Mutter. In hingebender Liebe, in Anbetung und Verehrung, in brennendem Verlangen nach der Einswerdung mit dem Unendlichen, sagt er :

"O, Du Gottheit meines Herzens, die in mir lebt und mein ganzes Sein erfüllt! Bewahre mich davor, in diesem Haus etwas anderes zu sehen - als nur Dich! Lass mich nicht dem Irrtum verfallen, in dieser Welt etwas anderes zu sehen - als nur Dich!

Immer sehe ich nur Dich allein - in allem was da ist. Du bist der Postbote, Du bist der Taxifahrer, Du bist die Sekretärin, Du bist die Köchin, Du bist meine Mutter, und Du bist meine Schwester, Du bist alle diejenigen, die dauernd Dienstleistungen für mich verrichten, Du bist der Offizier, und Du bist der Diener, Du bist der Nachbar, und Du bist ein jeder, den ich sehe.

Das ganze Universum ist mit Deinen Gestalten erfüllt Überall ist grenzenloses Licht, unermessliche Glückseligkeit, unendliches Bewusstsein denn alles das bist Du!

Es scheint, als durchlebte ich in Deiner Gegenwart mehrere Lebensspannen, mehrere grossartige, wundervolle Leben, innerhalb von Minuten.

Du bist ein jeder und ein jedes - und Du bist millionenfache Göttlichkeit! Du bist endlos - und Du bist das Wunder aller Wunder!

Selbst wenn die Erde unter mir erbebt und birst und mich verschlingt

- so werde ich Dich dennoch finden,

und immer noch im wundersamen Königreich des Himmels sein'.

Und wenn die Welt in Flammen stünde, und die Feuer mich zu verzehren drohten - so würde ich Dich auch noch darin sehen, und immer noch im wundersamen Königreich des Himmels sein!

Du bist die Liebe aller Liebe, Du bist die höchste Erfüllung meines Lebens. Du füllst meine Augen mit Deinem Licht, Du erfüllst meine Seele mit einem Paradies, das unbeschreiblich ist'. Du lebst in meinem Herzen als nie endende Seligkeit Du bist der Himmel in mir!

Swami Omkarananda

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