Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 1993

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1. Tag

Die Liebe lässt die Dinge schön erscheinen, weil die Liebe selbst Schönheit ist. Gott ist unendliche Schönheit, unendliche Liebe.

Ohne Liebe ist das Leben ein Fehlschlag.

Die Liebe des Göttlichen ist die Substanz Deiner Seele. Du bist aus der Liebe des Göttlichen geschaffen.

Liebe ist alles. Wer in der Liebe ist, ist in Gott.

2. Tag

Gott ist Liebe! Es kann keine bessere Beschreibung für das Göttliche geben als diese.

Liebe ist Licht, Friede, Glück, Wahrheit, Leben.

Liebe umfasst alles, was an positiven Eigenschaften nur denkbar ist.

So wie das weisse Licht alle Farben in sich trägt, so enthält auch die Liebe all die zahllosen Eigenschaften des Göttlichen. Das Leben des Göttlichen ist aus der Substanz der göttlichen Liebe und Freude gebildet.

 

3. Tag

Alles Leben wird emporgehoben, umgewandelt und zum beständigen Quell der Freude und des Friedens, wenn Liebe unser Herz bewegt. Wenn Du Liebe ausdrückst, gelangt etwas von Gott zum Ausdruck.

Bleibst Du in der Liebe, sind Deine Gedanken aus der Liebe geboren und kommen Deine Gefühle aus dem Innersten der Liebe, dann bist Du ein Tempel, in dem Gott wohnt.

 

4. Tag

Es gibt keinen Menschen, der nicht von Gott erhalten würde.

Doch der wahre Mensch ist jener, der beständig in erhebender und umwandelnder Liebe wächst. Darin liegt die Bedeutung, der Sinn des Lebens.

 

5. Tag

Alle Grösse, die unvergängliche Grösse, die sich in den grössten Geistern der Welt offenbart, steigt aus den Tiefen der göttlichen Liebe empor.

Was wäre Jesus Christus ohne Liebe? Er kann geradezu als Verkörperung der Liebe bezeichnet werden.

Gott ist Liebe. Gott ist jene Liebe, durch die Christus mit dem Vater vereint ist.

6. Tag

Hass und Bosheit sind dem Menschen nicht natürlich. Sie können auf die Dauer nicht bestehen; wenn sie in einem Menschen die Oberhand gewinnen, bereiten sie ihm den Untergang.

Doch die innere Seele des Menschen, die aus Liebe besteht - weil sie nach dem Bilde Gottes gestaltet ist - kann nicht vergehen.

Das Bild Gottes ist aber auch das Bild der Liebe, und die Liebe wird siegen.

7. Tag

Die Grösse und Erhabenheit Deines Lebens beruht auf der Beständigkeit, mit der Deine Liebe wächst.

Du solltest jeden Tag ein Stückchen in der Liebe wachsen, bis Du auf jener Stufe angelangt bist, auf der Du die absolute Liebe als das eigentliche Wesen Gottes erkennst.

8. Tag

Liebe

ist eine reinigende,

einigende und

aus der Gefangenschaft der Ichsucht

befreiende Kraft.

9. Tag

Mancher leugnet vielleicht Gott, doch nicht die Liebe.

Nenne Gott Liebe, und Er wird Dich verstehen. Mache Gebrauch von diesem wichtigsten, machtvollsten Mittel zur Höherentwicklung, zum Fortschritt in Weisheit, Frieden, Freude und Kraft.

Das ist der Weg, sich über die menschlichen Schwächen zu erheben, die die Ursache allen Übels, allen Unglücks und aller Probleme sind.

In ungeahntem Masse weitet die Liebe Deine Erkenntniskraft, ist sie doch das innerste Wesen der höheren Weisheit selbst.

10. Tag

Unbeweglich starre Materie ist ein veralteter Begriff. Hinter uns liegen die Zeiten eines wissenschaftlichen Materialismus oder einer materialistischen Wissenschaft. Heute ist Materie Bewegung, Energie. Doch hinter diesem Spiel der physikalischen Kräfte, mit denen sich die Wissenschaft befasst, steht eine subtilere Kraft, die man als das letzte Prinzip bezeichnen kann: das Bewusstsein Gottes, das allgegenwärtige Schöpfungswort, der Wille Gottes, der alles Dasein erhält. Dieses Bewusstsein Gottes ist Liebe, die höchste und reinste Liebe, die alles in sich trägt, die alles umfängt.

11. Tag

Alles, was schön ist, stammt aus Gott.

Du liebst, was schön ist;

um wieviel mehr noch solltest Du die Quelle

aller Schöheit lieben:

Gott!

 

12. Tag

Die Liebe ist nicht nur Gott, sondern auch der Weg zur Erfahrung Gottes.

Hast Du wahre Liebe, dann hast Du alles: Weisheit, Schönheit, Unsterblichkeit.

13. Tag

So wie der Raum die Erde und das ganze Weltall erfüllt, erfüllt Gottes Gegenwart alle Räume.

So wie es keinen Ort gibt, der nicht vom unendlichen Raum durchdrungen ist, so gibt es keinen Ort, an dem die umwandelnde, erleuchtende und erhebende Gegenwart Gottes nicht wäre.

14. Tag

Gott ist ohne Grenzen. Deshalb ist die Liebe grenzenlos.

Gott ist unermesslich, das Eine ohne ein Zweites. Darum sind Gottes Freude, Liebe und Licht unendlich.

Wir sind alle eins in dieser Liebe, auch wenn wir in unendlich vielen Körpern wohnen. In unseren Herzen ist dieselbe Liebe zu Gott und derselbe Glaube, der allen Religionen zugrundeliegt.

 

15. Tag

"Ihr in Mir und Ich in Euch."

Wir alle sind eins in der

Wahrheit, im Göttlichen.

Es kann keine andere Botschaft geben, die so erlösend wirkt wie diese. Die grössten Heiligen, Mystiker und intuitiven Philosophen haben diese Wahrheit erkannt.

16. Tag

Menschliche Liebe ist begrenzt und birgt darum Gefahren; sie ist trügerisch.

Sie kann sich in Hass verwandeln.

Sie muss umgewandelt werden in jene Liebe, die beständig und unwandelbar ist.

17. Tag

Je mehr Du in Gedanken beim Göttlichen weilst, desto weiter wird Dein Herz, desto edler und reiner wird Dein Wesen, desto mehr ist Dein Leben im Bleibenden beheimatet, desto weniger ist der Tod eine Bedrohung für Dich.

Du erfährst das Unsterbliche, während Du noch in einem sterblichen Körper lebst, wenn Du beständig und intensiv an Gott denkst.

18. Tag

Jede Sekunde wirst du älter. Die Zeit hat Macht über Deinen Körper, doch nicht über Deine Liebe, die ewig jung und unwandelbar ist, wie das göttliche Licht, wie die Seele in Dir, die Seele, die aus Gott stammt. Sie ist unwandelbar und widersteht dem Wandel der Zeiten. Sie ist nicht dem Raum und dem Kausalitätsprinzip unterworfen. Erkenne das Prinzip einer zeitlosen, raumlosen Wirklichkeit in Dir und baue Dein Leben mit diesem Prinzip als Mittelpunkt auf.

19. Tag

Das wunderbarste Phänomen der Welt tritt in Erscheinung, wenn Deine wachsende Liebe sich ins Unendliche weitet:

"Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm."

 

20. Tag

So wie die Biene vom Honig in den Blüten angezogen wird, so wird Gott von den Gottgedanken in Deinem Herzen angezogen.

Je mehr Du an Gott denkst, desto mehr ziehst Du Gott an Dich heran; und wo Gott ist, da ist der Himmel, da ist wahres Leben, da ist Licht, da ist Liebe.

21. Tag

Belebte wie unbelebte Dinge antworten auf die Liebe Deines Herzens, trägt doch auch das sogenannte Unbelebte die Gegenwart des Göttlichen in sich.

22. Tag

Das Leben ist ein Mittel zur Gotterfahrung und um diese zum Ausdruck zu bringen; ein Mittel, mit dem die ewige Freude und das ewige Leben zurückgewonnen werden können. Der Mensch entdeckt das unendliche Leben und lebt hier und jetzt im Herzen der Unendlichkeit. Die Intelligenz wird von den Dimensionen der unendlichen Wahrheit erfüllt.

Er sieht die Welt jetzt mit anderen Augen: Er erschaut die Anwesenheit des Göttlichen in der Welt und erkennt die Welt als Manifestation der göttlichen Schöpferkraft.

23. Tag

Wahre Religion ist etwas Herrliches, denn sie schenkt uns neue Augen, neue Ohren, ein neues Herz und ein neues Leben. Wir sind nicht mehr blosse Kreaturen, Geschöpfe der Natur, sondern wunderbare Lichter Gottes.

24. Tag

Keiner ist gesegneter, reicher, schöner, glücklicher, erfüllter im Leben - ja ewig glücklich und ewig erfüllt - als der Mensch, der im Gottbewusstsein weilt.

Er findet nichts ausserhalb seiner selbst; er findet nichts, worum er jemanden beneiden könnte, nichts, was erstrebenswert oder wert zu besitzen wäre. Sein Leben ist unendliche Erfüllung.

25. Tag

Wenn Du innerhalb dieses sterblichen Erdenlebens das unsterbliche Leben entdeckst, dann wirst Du dieses sterbliche Dasein wie eine Illusion, wie einen unnötigen Schleier wegwerfen und für immer im unbegrenzten Leben verweilen.

Dort, in diesem Leben, im allwissenden, allvollkommenen Gott, ist der Ursprung der Intelligenz.

 

26. Tag

Entdecke das Zeitlose, das immer als die Mitte Deines Wesens in Dir ist.

Als Geschöpf der Zeit trägst Du das Zeitlose in Deinem innersten Herzen. Es ist Dir näher als Dein Atem, näher als Dein Herz.

27. Tag

Sobald Du den Blick nach innen wendest, wirst Du Herrlichkeit über Herrlichkeit, unvergängliche Schätze entdecken. Wenn Du glücklich sein willst, dann versuche, Dein höheres Wesen, Geduld, Ausdauer, Liebe und Güte zu entwickeln.

Das wird Dir als Basis für weitere Errungenschaften dienen; denn aufgrund dieser Entwicklung wirst Du sensitiv für die göttliche Gegenwart. Dadurch wird Dir die Erkenntnis der zeitlosen Wirklichkeit in Deinem Innern von selbst zuteil, das heisst, sie entspringt spontan Deinem inneren Wesen.

 

28. Tag

Ein wahres Gebet ist ein Gebet, bei dem man ganz im Göttlichen versunken ist - der Betende vergisst alles ausser Gott:

Körper und Umgebung, Raum und Zeit, Gedanken und Gefühle - alle sind sie verschwunden.

 

29. Tag

Ein wahrer Gottliebender hat nur eine Leidenschaft, die grösste Leidenschaft: die göttliche Allgegenwart zu berühren, die göttliche Gnade einzuatmen und sich im Sonnenschein der göttlichen Weisheit, in der unmittelbaren Gegenwart Gottes zu baden.

30. Tag

In uns allen wohnt absolute Vollkommenheit und unendlicher Friede. Das ist die Wahrheit meiner Erfahrung. Dies ist die tägliche Erfahrung meines Lebens. Und morgen wird es die Erfahrung Deines Lebens sein.

Alles, was sich in diesem leeren Raum auf uns bezieht, ist die unsichtbare Gottheit. Alles, was wir mit den physischen Augen sehen, ist letztlich in seiner Zusammensetzung, in all seinen Atomen die Offenbarung des göttlichen Lichts.

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September 1993

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 18, Nr. 203

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2004