Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Oktober 1993

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

In Wahrheit ist das sichtbare Universum bloss eine Widerspiegelung des grandiosen, unbegrenzbaren, zeit- und raumlosen Universums im Innern.

Das absolute Bewusstsein birgt in sich die Geschichte jedes Laub- und Blütenblattes, eines jeden Wesens und aller Schöpfungszyklen, und dennoch ist nichts in ihm: es ist all-reines Feuer, goldenes Licht, grenzenlos, unbegrenzbar, allwunderbar mit seinen zahllosen Existenzebenen.

2. Tag

Zeit- und Raumlosigkeit ist unser natürlicher Zustand, während die Erfahrung der Welt als Bereich der Gegensätze wie Gut und Böse, Glück und Unglück, Freud und Leid für uns ganz unnatürlich ist.

3. Tag

OM ist Gott.

OM ist Dein eigener Name.

OM ist Deine eigene Seele.

Du bist OM.

Alles, was ist, ist OM.

OM ist Anfang und Ende aller Dinge.

OM ist ohne Anfang und ohne Ende.

4. Tag

Das ständige Singen der mystischen Silbe OM bringt Dich in direkten Kontakt mit Gott.

Alle Heiligen Schriften sind in OM enthalten sowie auch alle Methoden zur Gotterfahrung.

 

5. Tag

 

Wie kann man das berühren und erfahren, was unsichtbar, ewig und unendlich ist?

Es gibt einen Weg: OM-Wiederholung. Sie lässt Dein Bewusstsein mit Gott eins werden und Dich in einen Zustand jenseits des Prana gelangen.

Was ist Prana? - Prana ist Lebenskraft. Nicht nur der Atem ist Prana; hinter dem Atem ist ein subtiles Prana, und hinter diesem ein noch subtileres Prana, und hinter diesem ist etwas noch Subtileres: das Feuer des Lebens, das eins ist mit dem überall im Zeit-Raum-Universum gegenwärtigen, unendlichen Bewusstsein.

 

6. Tag

OM ist das unendliche Bewusstsein in Dir.

Du bist OM.

Hier und jetzt kannst Du grenzenlose Freude erfahren, Vollkommenheit, Macht, Kraft und Schönheit.

Die Wiederholung des OM verleiht Dir grenzenlose Erleuchtung. Sie lässt Deine Seele eins werden mit dem ganzen Universum.

OM ist das Herz Deines Herzens, die Seele Deiner Seele, die Intelligenz Deiner Intelligenz.

7. Tag

Wir sprechen hier nicht von einem Gott, den man erst nach dem physischen Tod oder irgendwann in der Zukunft erreichen kann; wir sprechen hier nicht von etwas Unerreichbarem.

Gott ist hier und jetzt erreichbar. Eine Methode dazu ist das Wiederholen der Silbe OM.

OM ist direkt, unmittelbar Gott selbst.

8. Tag

Jemand hat Dich Deines Lichts beraubt, des Lichts der inneren Augen, des Lichts der Seele. Der Räuber ist die Unwissenheit.

Wie kannst Du das Licht wiedererlangen? Ist es überhaupt möglich? -

Ja, es ist möglich! - Durch endlose Wiederholung des OM !

9. Tag

Gotterfahrung bedeutet, Dein ewiges Eigentum wiederzuerlangen.

Niemand kann Dir die unendliche Vollkommenheit Deiner Seele stehlen. Ob Du es weisst oder nicht: Gott ist immer bei Dir, in Dir!

Gotterfahrung bedeutet, sich dieser Tatsache bewusst zu werden.

10. Tag

Du musst aus Deinem eigenen körperlichen, psychologischen, mentalen Wesen aussteigen und in Gott wohnen.

11. Tag

Sage Dir immer wieder: "Ich bin OM. Ich habe keine Gestalt, keinen Körper, keinen Namen. Ich bin das Licht Gottes, grenzenloses, allgegenwärtiges Licht. Ich lebe als Licht und kenne keine Probleme. Ich bin jenseits von Gedanken und Gefühlen."

12. Tag

Wenn das Ego durch Deine Augen schaut, siehst Du überall Schwierigkeiten.

Wenn Gott durch Deine Augen schaut, erblickst Du überall das Paradies, gleichgültig, in welchem Zustand die Welt ist.

13. Tag

Je mehr Du Dein Bewusstsein in Gott verankerst, desto mehr Weisheit fliesst aus Deinem Herzen, desto mehr nimmt die Barmherzigkeit in Deinem Herzen zu, desto mehr Schönheit findet sich in Deinem Leben.

Dein Leben wird zu einem ewigen Leben.

sind.

14. Tag

Alles, was Du in dieser Welt erreichen kannst, auch wenn es das Grösste wäre, vergeht, stirbt.

Nur jene Grösse hat Bestand, die sich an das Göttliche klammert und in der Gottefahrung verwurzelt ist.

15. Tag

Niemand hat die unendliche Wirklichkeit erschaffen. Sie ist immer und ewig da. Und weil sie immer da ist, geht alles aus ihr hervor, wird von ihr erhalten und wieder in sie zurückgenommen.

Gott ist der Urgrund aller Dinge. Nichts vermag sich zu bewegen ohne Gott, nichts kann existieren ohne Gott.

16. Tag

Wenn Du im Denken gross sein willst, dann denke über das Göttliche nach, und das Göttliche wird das Licht Deiner Intelligenz vermehren und Dir intuitive Fähigkeiten verleihen, mit deren Hilfe Du die Dinge klarer erkennen - innerlich erschauen - kannst.

17. Tag

Nur wenn Du Dir selbst die Frage stellst: "Wer arbeitet durch mich, woher stammen die Energien, die durch mich arbeiten?", ist Deine Arbeit wahre Arbeit.

Alle Energien kommen von Gott. Arbeite deswegen für Gott, in Gott, mit Gott, durch Gott.

Suche Gott auch in Deiner Arbeit, durch Deine Arbeit, denn ohne die Suche nach Gott sind alle anderen Tugenden sinnlos und nutzlos.

18. Tag

Die Tugend aller Tugenden ist, Gott zu lieben, Gott zu erkennen, an Gott zu denken, Gott als Anfang und Ende aller Dinge zu erkennen.

19. Tag

So wie die Regenwolken sich entlasten, indem sie den Regen auf die Erde ergiessen, so lässt das Zeitlose den Menschen nicht ruhen, bis er zur Erleuchtung gelangt und durch seine menschliche Persönlichkeit hindurch die Schätze des Zeitlosen auf die zeitverhaftete Erde strömen lässt.

 

20. Tag

Kein Mensch gelangt je zur vollen Befriedigung, und nie wird sein Hunger völlig gestillt sein, solange sich sein Bewusstsein nicht zum Erlebnis des ewigen Friedens, des ewigen Glücks und der ewigen Vollkommenheit emporgehoben hat, oder das Zeitlose nicht zum Innersten seiner Erfahrung geworden ist, und diese bewusste innere Erfahrung mit all ihren Herrlichkeiten seine Raum-Zeit-Welt überflutet hat.

21. Tag

Lasst uns frei sein, total und wahrhaft frei! Lasst immer höhere Wahrnehmungskräfte aus dem Herzen des Ewigen in unserem inneren Sein unsere bewusste Intelligenz befruchten. Lasst die Liebe in unseren Herzen universal, kosmisch werden und uns befähigen, für das empfänglich zu werden, was ewig und transzendent im Universum ist.

Das Ewige ist transzendent, während es gleichzeitig in allem, was manifest ist, wohnt.

22. Tag

Wir erfahren das Ewige wahrhaftig, wenn wir zum Herzen des Ewigen werden, und das wird möglich, wenn wir die Zeit-Raum-Erfahrung transzendieren.

Solange wir jedoch unsere Aufmerksamkeit und unseren Willen der Erfahrung des Vergänglichen zuwenden, können wir nicht zur Erfahrung des Ewigen gelangen.

Die Erfahrung des Ewigen ist die Erfahrung des Einen, des Unendlichen, der Einheit des Absoluten.

23. Tag

Wenn in unserem inneren Bewusstsein nichts anderes mehr ist als das Ewige allein, wenn wir nur noch als das Ewige existieren, dann erst haben wir die wahre Erfahrung des Unendlichen und Ewigen.

Sobald aber ein Phänomen in Erscheinung tritt, wir uns eines Zweiten bewusst werden, sind auch Raum und Zeit vorhanden.

In der Einheitserfahrung des Ewigen befinden wir uns im Zeit- und Raumlosen. Wir sind dann in dem, was allvollkommen ist.

24. Tag

Wenn wir unseren Blick nach innen wenden, sind wir von Angesicht zu Angesicht mit Gott.

Wenn wir unseren Blick nach aussen richten und die äussere, materielle Welt mit unseren Sinnesorganen betrachten, dann erfahren wir Vielfalt, Unvollkommenheit, Probleme und Leiden.

25. Tag

Wenn wir das Ewige berühren, werden wir furchtlos.

Der Tod wird bedeutungslos, Begrenzungen fallen weg, und unser Frieden und unser Glück werden unzerstörbar.

 

26. Tag

Das ewige Sein jenseits von Zeit und Raum ist das ewige Jetzt, das Ewige, das überall ist.

Es ist hier, und alles ist seinetwegen da.

Es ist das Hier und das Jetzt.

27. Tag

Jeder Gedanke, den wir denken, jedes Gefühl, das unser Herz bewegt und jedes Wort, das wir aussprechen, bewirkt in den Zellen unseres Körpers eine mächtige Schwingung und hinterlässt einen starken Eindruck in unserer inneren psychologischen Konstitution.

Sei deshalb äusserst wachsam und prüfe, was Du denkst, empfindest und sagst.

28. Tag

Gedanken der Furcht und des Kummers sind gefährliche Kräfte in uns.

Sie vergiften unsere eigentlichen Lebensquellen und zerstören unsere Harmonie, Vitalität und Kraft.

Gedanken der Freude, der Heiterkeit und des Mutes heilen und wirken besänftigend statt aufreizend. Sie erhöhen die Leistungsfähigkeit und vermehren unsere mentale Kraft. Sei immer fröhlich! Lächle! Lache!

 

29. Tag

Je mehr Du Dich dem Dienst des Göttlichen hingibst und alle Deine Kräfte darin verbrauchst, desto mehr wird Dir wieder gegeben werden.

30. Tag

In jeder Welt, in jedem Univserum gibt es Lichter. Woher kommen diese Lichter?

Sie kommen von dem einen, zentralen Licht der unendlichen Wahrheit.

Diese Wahrheit ist das Licht aller Lichter und die Ursache aller anderen Lichter und gelangt durch alle anderen Lichter zum Ausdruck.

 

31. Tag

Es gibt nur eine Sonne - die ewige Sonne. Erst dann beginnt ein neuer Tag für Dich, wenn Du dieser Sonne begegnest. Bis dahin befindest Du Dich in der Dunkelheit. Wie gut Deine Erziehung und Deine Eigenschaften auch sein mögen, so bist Du doch nichts anderes als ein Geschöpf in einer Schöpfung.

Doch sobald du diesem Licht begegnest, ändert sich Dein Leben: Du hast ein neues Leben; es beginnt ein wirklich neuer Tag unter einer neuen, unendlichen Sonne, mit einem neuen, ewigen Leben.

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Oktober 1993

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 18, Nr. 204

World Wide Web Edition 2005