Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2025

Kalender Jan2000



1. Tag

Je mehr Liebe du in deinem Herzen trägst und aktiv zum Ausdruck bringst, um so mehr wächst die Liebe in dir. Im selben Verhältnis wie sie zunimmt und entsprechende Ergebnisse bringt, werden die Auswirkungen und Schäden aufgehoben, welche man durch negative Reaktionen, Ablehnungen und Hass ins Leben gerufen hat.

2. Tag

Alleinsein ist eine wunderbare Gelegenheit, sich im Erfühlen der alles durchdringenden, allsehenden und allwissenden unmittelbaren Nähe Gottes zu üben. Schließe deine Augen und spüre Seine Gegenwart in deinem Atem, in deinem Herzschlag, in der Wärme deines Körpers. Gott ist dir so unglaublich nah und wartet darauf, von dir entdeckt zu werden.

3. Tag

Wenn du Arbeit oder eine Lebensaufgabe suchst, dann wähle jenes Gebiet, auf dem du deine Fähigkeiten und Talente am besten entwickeln kannst, und Gott wird sich durch deine Fähigkeiten und Talente zum Ausdruck bringen, so wie Gottes Wesen sich durch den Duft der Rosen und die Schönheit der Farben ihrer Blütenblätter offenbart.

4. Tag

Pflege Beziehungen zu all deinen Mitmenschen, jedoch nur auf spiritueller Ebene, was heißt, dass du die Gottgegenwart in ihnen verehrst und sie als Brüder und Schwestern deiner Seele siehst. Lass Freundschaften nicht auf eine bloß gesellschaftliche Ebene sinken, sondern erhebe sie in das Licht der göttlichen Liebe, wodurch eure Herzen erhoben und Gott entgegen getragen werden.

5. Tag

Je mehr deine Interessen in der äußeren Welt liegen und du dich von äußeren Eindrücken inspirieren lässt, umso mehr empfindest du eine innere Leere, die deine Ruhelosigkeit weiter steigert und dich antreibt, dich noch mehr nach außen zu wenden, um noch mehr Eindrücke aus der materiellen Welt aufzunehmen. So wie du dein Bewusstsein gewöhnt hast, sich auf die äußere Welt einzustellen, so kannst du es gewöhnen, sich dem inneren Licht, der Ruhe und inneren Inspiration zu öffnen. In beiden Fällen ist es eine Frage der Gewöhnung.

6. Tag

Was immer du auf dem Herzen hast, besprich es mit Gott statt mit Menschen. Dadurch gewinnst du inneren Frieden und förderst dein Vertrauen ins Göttliche. Denn im Herzen weißt du, dass keiner dich besser versteht als Gott und Ihm nichts unmöglich ist, und überdies wird jedes unnütze Gerede vermieden.


7. Tag

Für jemanden, der reichlich über geistige Weisheit und Erfahrung verfügt, der sich des wunderbaren Erblühens der im menschlichen Bewusstsein schlummernden schöpferischen Kräfte bewusst und aus unwiderstehlichem Drang heraus geneigt ist, der Menschheit zur Erkenntnis der ihr innewohnenden Möglichkeiten zu verhelfen, stellt das Bewusstsein die Grundlage aller Erkenntnis, den zentralen Schlüssel für die Bedeutung der Dinge, das Sesam-öffne-dich für die Rätsel des Lebens und die Seligkeit des Seins dar.

8. Tag

Derjenige ist der Größte, der nach dem Schöpfer selbst strebt. Nach dem Schöpfer streben, den Schöpfer in unser Herz einschließen, Ihn mit uns gehen zu lassen, mit uns sein zu lassen in allen Lebenslagen, das ist die größte Segnung, die höchste Lebenserfüllung, das, was die ganze Schöpfung dir nicht geben kann.


9. Tag
 
Das Ziel des Weisen wird immer darin zu sehen sein, dass er seinen Standpunkt auf dem Prinzip der Wahrnehmung aufbaut, einem Prinzip, das sich selbst wahrnimmt und durch nichts außerhalb seiner selbst wahrgnommen werden kann, einem Wahrnehmungsprinzip, ohne das es keinerlei Art gewöhnlicher menschlicher Wahrnehmung gäbe und geben kann. Die einzigartige und letztgültige Entwicklung - speziell im alten indischen Denken - besteht in der Konzeption des inneren Geistes, der das Wahrnehmungsobjekt erkennt oder empfängt, indem er selbst dessen Gestalt annimmt.

10. Tag

Wenn Du der frohen Überzeugung bist, dass Gott durch dich arbeitet oder dass Er dein Unternehmen durch dich führt, dann fallen alle Fragen deiner äusseren Persönlichkeit weg, und es wird dir alles leicht von der Hand gehen.
11. Tag

Spaziergänge werden erst dann zu einer Quelle innerer Ruhe, Stärke und inneren Friedens, wenn du das Gefühl der unmittelbaren Nähe Gottes, die Dich umfängt und durchdringt, in Dir lebendig werden lässt. Anfänglich mag es dir erzwungen vorkommen, doch wird es rasch zur wirklichen Erfahrung werden. Erkenne in jedem Blatt eines jeden Baumes, in jedem Grashalm, in der Luft, die du einziehst, in jedem Stein auf dem Weg die Gegenwart Gottes.


12. Tag

Unsere psychologische Natur ist etwas anderes als unser wahres Sein und Wesen. Sie ist etwas Nichtwesentliches, auch wenn sie erfahrungsmässig-pragmatisch einen Teil unseres wirklichen Selbst darstellt. Unser wesentliches Sein ist das Unberührte, alles tranzendiernde unendliche Bewusstsein von absolutem Reichtum und unschätzbaren Wert. Auch wenn der Mensch äußerlich betrachtet ein vorwiegend psychologisch bedingtes Wesen darstellt, ist er im Eigentlichen doch ein überpsychologisches Individuum.

13. Tag

Liebe muss sich im Dienen bezeugen, sonst hat sie keinen Wert und ist keine Liebe. Sie begnügt sich nicht bloß damit zu lieben, sondern verströmt sich in Taten des Dienens. Die Liebe opfert mit Freuden und nimmt bereitwillig Leiden auf sich. Solche Liebe erleuchtet und segnet das Leben.


14. Tag

Bewusstsein ist das, was alle Erkenntnis und Liebe, alles Leben, allen Frieden und alle Freude, alle schöpferische Aktivität, allen Fortschritt, was Wachstum und Schönheit, Fülle und Segen hervorruft – kurz alles, was der Mensch tagtäglich auf dieser Erde sucht. Die unbestreitbare Tatsache, dass der Mensch mehr als Verhalten und mehr als Gemüt, mehr als die Gesamtpersönlichkeit ist, verwickelt die Psychologie in Probleme, die sie nicht klären oder lösen kann, ohne die Hilfe einer Erkenntnis in Anspruch zu nehmen, welche die Vernunft und andere verwandte kognitive Fähigkeiten des Menschen in ihrer besten Form liefern.

15. Tag

Die Psychologie studiert das menschliche Verhalten. Das menschliche Gemüt ist mehr als menschliches Verhalten. Die Psychologie ist daher gezwungen, das Phänomen des Gemüts zu untersuchen. Doch gibt es etwas im Menschen, das noch mehr als das menschliche Gemüt ist! An diesem Punkt stehen Religion und Psychologie in gegenseitiger Abhängigkeit und sind in ihrer Funktion zur Förderung menschlichen Wachstums und Wohlergehens, menschlichen Fortschritts, Friedens und Glücks untrennbar verbunden.

16. Tag

Das Leben des Menschen kann in seinem wachen Bewusstsein nicht ordentlich, nicht edel, würdig, friedlich und froh sein, wenn es – gemäß den Aussagen der Psychologie – ständig von unbewussten Tendenzen, Instinkten und Trieben bestimmt wird. Hier fällt der spirituellen Philosophie eine Rolle zu, indem sie dem bewussten Menschengeist Ideale, Ziele, Werte und Vorbilder liefert. Diese Ideale, Ziele, Werte, Vorbilder und Normen verleihen dem Leben erst Frieden, Ordnung, Schönheit und Harmonie und verändern die unbewusste Natur, die unbewussten Kräfte und Faktoren. Wir dürfen den Wert eines geistigen Lebensstils und seine Bedeutung für den Frieden, den Fortschritt, das Glück und die Höherentwicklung der Menschheit nicht unterschätzen.
17. Tag

In der Entfaltung der moralischen und geistigen Natur liegt die Lösung der menschlichen Probleme. Hierauf beruht auch der unvergängliche Wert einer universalen Religion. Was ist das Gemüt anderes als subtile Materie? – Das Gemüt unterliegt dem Wechsel und der Erneuerung, der Entwicklung und Degeneration, der Einschränkung und Vernichtung. Es ist ein Instrument dessen, was nicht Materie, sondern aus sich selbst heraus strahlendes, allschöpferisches und alles transzendierendes Sein ist.

18. Tag

Was das eigentliche, wahre Selbst in uns ist, bildet die Grundlage unseres gesamten Seins und Erlebens. Wir können Fragen über die Natur des Psychischen aufwerfen, ja das Vorhandensein einer Psyche überhaupt anzweifeln. Wir können alles bezweifeln und verneinen, jedoch nicht den Zweifler oder den Verneinenden selbst. Jenes Sein, das Geist und Gemüt, beziehungsweise das Psychische und seine Funktionen, die Psychologie oder ihre Ergebnisse anzweifelt oder verneint, existiert immerhin. Es kann aus logischen Gründen unmöglich angezweifelt werden. Es stellt das letzte Prinzip in uns dar, aus dessen Licht heraus das Psychische geboren wird.


19. Tag

Lass deine Seele sprechen: „Ich bin nicht der Körper, sondern ich bewohne ihn nur vorübergehend. Ich bin zeitlos, grenzenlos, bin ganz gesund, vollkommen schön und stark und kenne keinen Tod, denn ich lebe ewig!“
20. Tag

Seinem wesentlichen Sein nach steht der Mensch jenseits aller psychologischen Zustände und Funktionen. Er hat Anteil am höchsten Sein. Die ewige Essenz des aus sich selbst leuchtenden Prinzips in ihm transzendiert alle Vorgänge und Voraussetzungen von Denken, Fühlen, Wollen und Handeln. Der Mensch ist kein hilfloser Gefangener des Psychischen. Er kann dieses verändern und umwandeln, ihm eine neue Richtung geben und es unter seine Herrschaft bringen. Er kann es bemeistern und transzendieren.


21. Tag

Jenes Prinzip im Menschen, welches das Psychische unter seine Herrschaft stellt, ist das wahre Selbst, das unwandelbare, alles bezeugende und alles übersteigende transzendente Bewusstsein. Als das, was im Psychischen enthalten, zugleich aber höher als das Psychische ist, ist Es Beobachter und Zeuge und kann die mentalen Funktionen und psychologischen Erfahrungen beliebig bestimmen. Mit seiner Hilfe ist es uns möglich, uns von unseren mentalen Prozessen loszulösen, sie zu lenken und zu verändern oder im Licht des allsehenden unendlichen Bewusstseins aufzulösen.

22. Tag

Seit Jahrtausenden haben sich Heilige auf der ganzen Welt bemüht, die Energien hinter dem bewussten Gemüt zu sublimieren. Sie brachten sie unter ihre Herrschaft und gebrauchten sie für nützliche Zwecke, indem sie auf einem Wachstum in der Liebe bestanden – durch Güte und Edelmut, durch Gebet, Glauben und Hingabe, durch Entwicklung aller moralischen und geistigen Qualitäten.


23. Tag

Bitte Gott, als grenzenloses Licht in deinem Bewusstsein zu weilen. Bitte Ihn, Kraft und Gesundheit in deinen Körper zu gießen. Bitte Gott, dein Herz mit endloser Freude und Weisheit zu erfüllen. Erhalte dich auf diese Weise immerzu in der höchsten ekstatischen Freudenstimmung.

24. Tag

Höhere, umfassendere und bleibende Bewusstseinszustände lassen den metaphysischen Rang des Menschen in Gott und innerhalb des Welt-Ganzen erkennen. Das menschliche Individuum ist seinem wesentlichen Sein nach eine Selbstformulierung des unendlichen Bewusstseins. Nachdem der große europäische Mystiker Meister Eckhart durch innere göttliche Betrachtung eine hohe Bewusstseinsstufe erlangt hatte, verlieh er der metaphysischen Wahrheit mit den Worten Ausdruck, der Mensch sei „Gott in Gott“. Alle, die eine hohe Entwicklungsstufe erlangt haben, wissen aus eigener, unmittelbarer Erfahrung darum.

25. Tag

Für ein Kind ist die Erde flach; für den Erwachsenen ist sie kugelförmig. Für den gesunden Menschenverstand eines normalen Menschen ohne Schulbildung ist die Erde riesengroß, größer als die Sterne, die er am Himmelszelt erblickt. Die wissenschaftlich geschulte Intelligenz eines Astronomen unserer Tage sieht die Welt als unbedeutendes Materiepünktchen im weiten System des Universums.

In gleicher Weise lassen uns höhere Stufen des inneren Bewussteseins die körperliche Umhüllung des Menschen, die er als Erdenkleid trägt, als von nur instrumenteller Bedeutung erkennen. Eine tiefere Analyse lässt erkennen, dass unser inneres Bewusstsein unendlich viel mehr ist als alles, was wir unserem bewussten und unbewussten Wesen nach sind.

26. Tag

Die großen Menschen und Geistesgewaltigen, deren Gemüt von allen Unreinheiten, Begrenzungen und Unvollkommenheiten befreit und geläutert ist, die reinen Herzens und von universaler, allumfassender Liebe beseelt sind, haben unmittelbaren Zugang zur Erfahrung des unendlichen, unbegrenzten, absoluten Bewusstseins. Die Vorbedingung, um dieses hohe Entwicklungsstadium zu erlangen und die zahllosen Kräfte und Fähigkeiten dieses Bewusstseins zu unseren normalen Kräften und Fähigkeiten werden zu lassen, ist die vollständige Umwandlung unseres inneren normal-menschlichen Wesens.

27. Tag

Die menschlichen Begrenzungen sind psychologischer Natur, weshalb eine psychologische Umwandlung von ausschlaggebender Bedeutung ist. Da den Problemen im menschlichen Leben psychologische Erlebnisse zugrunde liegen, ist eine vollständige psychologische Selbstumwandlung erforderlich, um diese Probleme gänzlich zur Auflösung zu bringen. Die menschlichen Begrenzungen, denen jedermann im täglichen Leben ausgesetzt ist, sind rein psychologischer Natur, weshalb eine psychologische Selbstläuterung und Selbstumwandlung die unerlässliche Vorbedingung ist, um zu jenem Bewusstsein vorzudringen, das als das allsehende und alles bezeugende Prinzip hinter dem menschlichen Gemüt oder Geist steht.


28. Tag

Das Bewusstsein ist die Grundlage der Identität und der Fortdauer des Individuums trotz aller Veränderungen im psychologischen Organismus. Es ist das „Ich bin Ich“ im Individuum, das im übrigen dem Auf und Ab, dem Aufsteigen und Vorübergehen von Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen ausgesetzt ist. Ohne das erkannt zu haben, können wir das Gemüt – den psychologischen Organismus des Menschen – in seiner Substanz nicht verändern und ihn nicht zum Kanal des Selbstausdrucks des vollkommenen Bewusstseins machen.

29. Tag

Sobald du die Kunst erlernt hast, deine Aufmerksamkeit, deinen Blick und deine Erfahrung von allem zurückzuziehen, was belanglos und unnötig ist für deine geistige Entwicklung, entfaltet dein Leben seine volle Schönheit.

In und durch deine Arbeit und deine Lebensumstände musst du die höchsten Erleuchtungen, Intuitionen und Offenbarungen anstreben und schließlich erlangen. Es ist genau das, was wir als Vorbereitung für einen spirituellen Fortschritt brauchen. Jeder muss seiner eigenen Berufung folgen. Wir müssen nur unsere Einstellung zu unserer Tätigkeit ändern und sie als von Gott gegebene Arbeit betrachten, als Arbeit, die wir für Gott verrichten. Wir können nachdenken, was die Quelle der Intelligenz ist, die wir brauchen, um unsere Arbeiten auszuführen. Was ist die Quelle, wer ist der Schöpfer?


30. Tag

Suche die Gesellschaft jener Menschen, die dein Leben bereichern, die die Moral deines Charakters stärken, deine Intelligenz mit neuen geistigen Einsichten und Erkenntnissen erleuchten und dich dazu inspirieren, die eigentlichen wahren inneren Quellen der Freude, des Friedens und der Vollkommenheit zu entdecken und dich lehren, wie du dich ihrer bedienen kannst.



31. Tag

Wenn dein Körper stirbt, heißt das, dass deine Seele, dein wahres Ich, sich einem anderen Lebensbereich zuwendet. Die Seele, das Ich in dir, stirbt nicht, denn es ist Leben, immerwährendes Leben.


Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

März 2025

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 50, Nr. 581

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur

Tel: +41 52 202 19 03

E-Mail: omkarananda@sunrise.ch

Internet: www.omkarananda.ch

und: www.omkarananda-ashram.net

Druck und Versand:

Verlag DLZ-Service, Anton-Graff-Strasse 65

CH-8400 Winterthur


World Wide Web Edition 2025