Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 2025

Kalender Jan2000



1. Tag

Das ganze Problem des menschlichen Lebens ist ein Problem der Begrenzungen, das Problem einer bedingten Existenz – ein Zustand, der funktionell möglich gemacht wurde, aber letztlich keine Wirklichkeit darstellt; ein Zustand, der solange besteht, als das menschliche Individuum sich weigert, in Erkenntnis, Liebe, Glauben oder Weisheit zu wachsen.


2. Tag

Durch beständige spirituelle Selbstdisziplin erreicht der Mensch einen Zustand, in dem es ihm möglich ist, eine spirituelle Reise zu unternehmen und immer größere Einsichten in die Existenz Gottes zu erlangen.

3. Tag

Das Verlangen nach Gotterfahrung ist ein Geschenk des Bildnisses Gottes in uns. Es ist etwas, das nicht unterdrückt werden kann. Es ist eine konstitutionelle Notwendigkeit im Wesen des Menschen. Wir sind von Gott geformt, und eine dynamische Erfahrung Gottes allein ist die Lösung für die Probleme unserer Existenz.

4. Tag

Wir haben keine direkte Beziehung zu irgend etwas außer der Wahrheit, Gott, dem Unendlichen. Das Wissen, das wir von den Objekten haben, wird über die Sinne erlangt, und wenn unsere Sinne Fehler aufweisen, wird auch das über die Sinne erlangte Wissen Fehler aufweisen. Aber auch wenn die Sinne perfekt funktionieren, ist das über die Sinne erlangte Wissen von den Dingen ein indirektes, weil zwischen uns und dem Objekt die Sinne als Medium der Wahrnehmung stehen.

5. Tag

Tief in uns gibt es einen Erfahrenden, der die Grundlage all unserer Erfahrungen ist. Es geschieht mit Hilfe seines Lichts, dass wir überhaupt Erfahrungen machen können, subjektive wie auch objektive.

6. Tag

Die Sinne, mit deren Hilfe wir Objekte erfahren, befähigen uns nicht, den inneren Erfahrenden zu erfahren. Der innere Erfahrende ist von den Gedanken verschieden; er steht hinter den Gedanken. Er ist anders als alles, was wir sehen, wissen und fühlen können; anders als die Sinne, die wir einsetzen, um etwas zu sehen oder zu erkennen.


7. Tag

Der innere Erfahrende oder Beobachter kann durch nichts erfahren werden. Er erfährt sich selbst durch sich selbst. Könnten unsere Sinne ihn erfahren, wäre er nur ein Objekt unserer Sinneswahrnehmung.

8. Tag

Weil Gott allein wirklich ist, weil Gott allein die Wahrheit ist, solltest du in deiner Meditation nichts anderes als Gott erfahren. Wenn du das Mantra wiederholst, dann lass die ganze Erde, die Ozeane und die Sterne mit dir das Mantra wiederholen. Meditiere als Wahrheit über die Wahrheit! Werde ganz zu Gott und meditiere über Gott!


9. Tag
 
Weil Gott allein wirklich ist, weil Gott allein die Wahrheit ist, solltest du in deiner Meditation nichts anderes als Gott erfahren. Wenn du das Mantra wiederholst, dann lass die ganze Erde, die Ozeane und die Sterne mit dir das Mantra wiederholen. Meditiere als Wahrheit über die Wahrheit! Werde ganz zu Gott und meditiere über Gott!

10. Tag

Entdecke deine helle, unbeschreiblich schön leuchtende Seele im Innern, die auch die Seele in den Sternen, in den Bäumen und Flüssen und Bergen ist. Es gibt nur eine Seele. Es ist das Göttliche, das in den zahllosen Formen und Gestalten in der Schöpfung zugegen ist.

11. Tag

Gesegnet sind die reinen Herzens sind! Gesegnet sind jene, welche die Natur eines Kindes haben! Das kleine Kind will nur zu seiner Mutter zurück, wenn es sie aus den Augen verloren hat. Nichts kann das Kind verlocken: kein Geschenk, kein Versprechen, kein Wert dieser Welt. Es will nur seine Mutter; von ihr bekommt es alles, was notwendig ist.

Wenn wir diese kindliche Einstellung in Bezug auf Gott haben, können wir sicher sein, dass unsere Meditation über Gott die vollständigste und beste sein wird und unser inneres, spirituelles Leben sofortige Erfüllung finden wird.




12. Tag

Bedenke, dass du die Eigenschaften und Merkmale dessen annimmst, worüber du betrachtend nachsinnst, denn das Unbewusste identifiziert sich mit allem, was du siehst, denkst, fühlst und erfährst. Die Folgen davon zeigen sich in deinem Wesen und täglichen Verhalten.

13. Tag

Ziehe immer das schöpferische Prinzip dem Erschaffenen vor! Das ist der Leitsatz. Du gewinnst wenig, wenn du alle Schätze der Erde besitzt, aber Gott nicht kennst. Du kannst Gott natürlich nicht kaufen wie die Schätze der Erde! Der Preis, den du bezahlen musst, um Gott zu besitzen, ist eine intensive, absorbierende, einhellige Liebe zu Ihm.


14. Tag

Das Gemüt ist tagaus tagein fast ohne Unterbrechung mit sinnlichen Erfahrungen beschäftigt. Es ist stets mit körperlich-materiellen Erfahrungen belastet. Es wird von kleinlicher Liebe, kleinlichem Hass und den belanglosen Dingen, an denen es hängt, beherrscht. Deshalb muss das Gemüt beständig von all diesen bindenden Kräften und Faktoren befreit werden. Wenn das vollbracht ist, gibt es keine Ablenkungen mehr, wenn du dich in deiner Meditation auf Gott konzentrieren willst.

15. Tag

Belade dich nicht selbst mit Unwichtigem, mit Falschheiten; sprich die Wahrheit und sage: „Ich bin im Göttlichen; das ist die Wahrheit. Ich bin in der unendlichen Gesundheit; das ist die Wahrheit. Ich weiß, ich verstehe, ich anerkenne, dass der unendliche Friede und die unendliche Freude die wahre Essenz meines Wesens sind. Ich fühle die unendliche Kraft des Göttlichen in mir, um mich herum und überall.“

Korrigiere also die Falschheiten, die du unbewusst ungezählte Zeitalter lang wiederholt hast, durch die Wiederholung des wahren, göttlichen Mantra.

16. Tag

Wie die äußere Welt auch immer aussehen mag, bleibe innerlich ein Ozean strahlenden göttlichen Bewusstseins, ein Ozean der Freude, des Friedens und der Vollkommenheit.
17. Tag

Beurteile dein Leben danach, ob du in einem höheren Bewusstseinszustand bleiben kannst oder nicht. Wiederhole immer wieder intensiv das Mantra und erhebe dich in einen höheren Zustand des Bewusstseins. Konzentriere dich auf das Göttliche, das eine all-sehende, allwissende und alles beobachtende Gegenwart ist.

18. Tag

Durch dauernde Mantrawiederholung erhält sich der geistige Mensch in einem höheren Zustand des Bewusstseins. In diesem ist vieles möglich, was in einem niedrigen Zustand unmöglich ist. Das Mantra erhebt den Menschen in einen Bewusstseinszustand, in dem alle Schmerzen ertragen und alle Herausforderungen bewältigt werden können, alle Probleme einfach zu lösen sind und alle Ängste bedeutungslos werden und verschwinden.



19. Tag

Bezahle jeden erforderlichen Preis, um dein Bewusstsein in einem höheren Zustand zu erhalten; denn nichts, was du besitzen kannst, ist kostbarer. Es ist ein Zustand der Freude, der inneren Stärke und Inspiration. Du siehst die Dinge in einem klareren Licht als in deinem normalen Bewusstseinszustand. Du reagierst auf die Welt besser als sonst, und bist voller Ruhe und Kraft.

20. Tag

Jedes Mantra, das du aussprichst, prägt sich unauslöschlich der göttlichen Gegenwart ein und kann jederzeit wieder abgespielt werden, selbst nach zehntausend Jahren. Das Göttliche bemerkt sofort, wenn du das Mantra wiederholst. Die Mantras gehören zum Unvergänglichen; die mystischen Silben in den Mantras sind ein unabtrennbarer Teil des Göttlichen.


21. Tag

Der Mensch ist schnell bereit zu sagen: „Ich will dieses; ich will jenes; ich bin groß; ich bin zu dick; ich bin schwach.“

Aber er ist nicht so leicht bereit zu sagen: „Überall um mich herum ist die unendliche Wahrheit, die allsehende, allwissende, unendliche göttliche Wirklichkeit. Ich befinde mich in der unendlichen Kraft des Göttlichen. Meine Schätze im Göttlichen sind ohne Ende. Ich bin vollkommen gesund, ich stehe über dem Körper, über Raum und Zeit. Ich bin im Herzen der unendlichen Energie. Ich bin in der göttlichen Gnade. Ich bin im Herzen der unendlichen Erkenntnis und Weisheit. Mein Name ist Friede und Freude.“



22. Tag

Die niederen Energien der unteren Körperregionen erzeugen niedere Tendenzen wie Ärger, Eifersucht, Leidenschaft, Verlangen nach Sinnesvergnügungen. Aber dieselben Energien werden, wenn sie einmal aufgestiegen und transformiert sind, zu geistigem Streben, Hingabe und Erleuchtung und bereiten so den Menschen vor, vollkommen göttlich zu werden. Wandle deine niederen Energien um durch intensive Mantrawiederholung, durch erhebende geistige Gefühle, durch Nachdenken über die Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart Gottes, durch Hingabe und Weisheit.


23. Tag

Die göttliche Intelligenz ist das Wunder der Wunder; sie sieht gleichzeitig alles überall. Sie ist gleichzeitig in ihrer Ganzheit überall – auch an den entferntesten Orten – anwesend.

Ein Leben, das keine Liebe zu solch einer Gottheit in sich trägt, ist eine traurige Einöde; es ist wie ein dekorierter Leichnam. Ein Leben ohne die Berührung des Göttlichen besitzt keine Schönheit, keine Kraft; es ist allen möglichen Schwierigkeiten und Problemen ausgesetzt.

Das Leben gewinnt seine unbeschreibliche Stärke, Kraft, Schönheit und Fülle durch die Berührung des Göttlichen zurück.

24. Tag

Alle halten den unschätzbar wertvollen Scheck des Göttlichen in ihren Händen, doch die meisten lassen ihn fallen, sobald eine kleine Versuchung auf sie zukommt, sich ein wenig Vergnügen anbietet, ein wenig Geld in Aussicht steht oder ihnen ein wenig Lob gespendet wird. So verlieren sie alles für einen flüchtigen Augenblick des Vergnügens, durch den sie sich in die Irre führen lassen. Das geistige Herz weiß dies, lässt sich nicht täuschen und hält den Scheck des Göttlichen fest in der Hand und lässt ihn niemals und unter keinen Umständen fallen.

25. Tag

Wenn ein weltlicher Mensch eine Mauer sieht, dann denkt er: „Das ist eine Mauer und sonst nichts“. Wenn er eine andere Person sieht, denkt er: „Das ist eine andere Person und weiter nichts.“

Wenn andererseits der geistige Mensch eine Mauer sieht, weiß er sofort, dass sie nur wie ein Schleier das göttliche Prinzip verhüllt, dass sie in Wirklichkeit – wie auch jeder Mensch und alles andere – das göttliche Prinzip selbst aufzeigt.

Der geistige Mensch versucht stets, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind – als Formulierungen des Göttlichen im Göttlichen. Er bittet das Göttliche: „Gib mir bitte Erleuchtung und Weisheit. Das ist das einzige, worum ich dich bitte.“



26. Tag

Lasst uns das Königreich des Himmels hier auf Erden erbauen durch beständige Entwicklung der höchsten Eigenschaften und Vorzüglichkeiten der göttlichen Natur in uns selbst.

27. Tag

Der geistige Mensch unterscheidet zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen und spricht stets: „Das was wirklich ist, was göttlich ist, das was allvollkommen ist, das was überall ist, das ist es, was ich erfahren muss, das ist die wahre Freude, der wahre Friede, das wahre Glück.“

Der weltliche Mensch sagt stets: „Das habe ich gern, jenes mag ich nicht; das ist schlecht und das hasse ich; jenes ist erfreulich oder das ist schmerzlich...“ usw.

Sein ganzes Leben besteht aus einer Serie solcher Feststellungen, während das Leben eines geistigen Menschen eine Serie von Erfahrungen des Göttlichen ist, eine Serie von Bezugnahmen auf das Unendliche, Allsehende, Unsterbliche. Es ist eine Serie von Erfahrungen des grenzenlosen Friedens, der grenzenlosen Freude, Gegenwart, Weisheit und Gnade des Göttlichen.


28. Tag

Was ist das Wirkliche? – Es ist das Göttliche, das Unendliche, All-Durchdringende, All-Liebende, All-Beschützende. Das ist dein wahrer Schatz. Darauf musst du deine Sehnsucht richten, das musst du verwirklichen und zu deinem Eigentum machen.

29. Tag

Lass deine ganze innerliche Intelligenz sich immer und immer wieder aufs Göttliche beziehen, auch wenn die Sinne ständig von einem materiellen Universum berichten. Das Leben besteht gewöhnlich aus allen Arten von dummen Feststellungen wie: „Ich bin dick“ oder „Ich bin nicht gut“, „Ich bin reich“, „Ich bin krank“ usw. Das ist Sünde, die der Mensch begeht. Damit belastet er sein Leben, schafft Chaos und verfängt sich in Unwissenheit. Dieser Zustand muss durch den Einsatz göttlicher Erkenntnis zum Verschwinden gebracht werden.

Die göttliche Erkenntnis sagt: „Überall herrschen unendliche Harmonie und unendlicher Frieden!“ Das muss innerlich erfahren werden. Immer wieder muss das Bewusstsein erhoben und auf die Wahrnehmung der überall anwesenden göttlichen Gegenwart gerichtet werden.



30. Tag

Die intensive Wiederholung des Mantras ist der größte Schatz des Lebens. Die Sonne, die am Himmel steht, scheint nicht immer; sie ist nicht sichtbar in der Nacht, und am Tage kann sie von Wolken verdeckt werden. Jeden Tag verliert sie etwas von ihrer Energie und in Millionen von Jahren ist ihre Leuchtkraft verbraucht und dann stirbt sie; auch hat die Sonne nicht immer existiert. Darum ist es nicht weise, sich auf die Sonne zu verlassen, denn sie ist vergänglich – und alles Vergängliche macht unglücklich. Deshalb sitzt der geistige Mensch vor der ewigen Sonne und wiederholt den Namen der ewigen Wahrheit.






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Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 50, Nr. 584

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