Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 2023

Kalender Jan2000




 

1. Tag

An den modernen Städten ist nichts auszusetzen, sie sehen alle wie das Paradies aus, jedes Schaufenster ist so wunderschön, es ist wie ein äußeres Paradies. Aber was nützt dieses Paradies? – Die Menschen sind voller Unruhe, Ängste, Sorgen, Hass. Sie werden durch ihre menschlichen Eigenschaften und ihre Natur von innen her gequält, während einfache Gottliebende sogar im Wald ein wunderbares Reich des unendlichen Glücks gefunden haben.


2. Tag

Wenn es im Innern Licht gibt, hellste Gedanken, hellste Gefühle, Güte, Nächstenliebe, Milde, Abwesenheit der niederen, menschlichen Natur, dann lebt man in einem ewigen Reich der Glückseligkeit. Weder äußerlich noch innerlich kann ich jemals irgendwo auf der Welt arm sein. Das ist unmöglich – wenn es ein inneres Licht gibt, muss es überall Licht geben. Vermehre also dein inneres Licht. Das ist das Geheimnis deines Glücks. Und heute ist ein wunderbarer Tag, um dein inneres Licht zu vermehren.

 

3. Tag

Nichts stirbt, nichts vergeht. Auch die Wissenschaft hat entdeckt, dass letztlich nichts zerstörbar ist, es gibt nur eine Umwandlung, aber keine Zerstörung von Energie. Zerstöre das Wasser – es wird zu Dampf. Ist es dann zerstört? Sicherlich nicht. Der Prozess ist endlos, nichts stirbt, nichts vergeht.

Das ist in der materiellen Welt der Fall. In der geistigen Welt, in der Welt des göttlichen Bewusstseins im Innern, gibt es nicht einmal diese Verwandlung, sondern nur Beständigkeit, Ewigkeit, Ausdauer, Fortbestehen, Fortdauer.

 

4. Tag

Alle Heiligen, von denen man annimmt, dass sie vor langer Zeit gestorben sind, leben noch. Sie leben im Herzen Gottes, sie sind unzerstörbar, unsterblich. Während du meditierst, spüre, dass alle Heiligen in deinem Herzen wohnen und die Mantras mit dir wiederholen. Stimme dich auf das Göttliche ein, öffne die Fenster deiner Seele für die größten, unsterblichen, spirituellen, göttlichen Gedanken, die im Kosmos existieren. Öffne deine Fenster nur für die höchsten göttlichen Gedanken, die es im Kosmos gibt, und auch für das alles durchdringende, strahlende, blendende Licht Gottes, das überall ist.

 

5. Tag

Wenn eine Schneeflocke gesegnet ist, braucht sie nicht auf die Erde zu fallen und ein Stück Eis zu werden, um von den Menschen, die die Erde betreten, zertreten und mit dem Schlamm vermischt zu werden. Wenn sie einen göttlichen Gedanken in ihrem Herzen behält und niemals auf die Erde fällt und sich immer höher in den Himmel erhebt und sich in die universelle Luft, in den universellen Raum verflüchtigt, wird sie eins mit dem Unendlichen. Sie kann nicht mehr herumgestoßen, beschmutzt und den Tragödien der Erde ausgesetzt werden.

 

6. Tag

Die Blinden, deren Augen plötzlich geöffnet werden, die plötzlich das Sonnenlicht sehen, haben den Sonnenschein nicht geschaffen, sie haben ihn nicht durch ihren Glauben verursacht, sie haben ihn sich nicht eingebildet – der Sonnenschein ist schon da, sie haben ihn bisher nicht gesehen. Genauso ist Gott hier überall und zu jeder Zeit gegenwärtig. Wir bringen ihn nicht hervor, wir erschaffen ihn nicht. Wenn die geistige Blindheit geheilt ist, wird plötzlich die Wirklichkeit Gottes sichtbar.

7. Tag

Euer Glaube und eure Vorstellungskraft erschaffen Gott nicht. Gott ist bereits zu jeder Zeit gegenwärtig, genau jetzt, mit seinem unendlichen Licht und seiner Liebe. Aber solange ihr Ihn nicht seht, glaubt intensiv an das, was zu euch über Ihn gesprochen wird. Habt Vertrauen in das, was über Ihn gesagt wird. Stellt euch seine Gegenwart neben euch, um euch herum, in euch vor. Dieser Glaube, diese Vorstellung heilt euch von der inneren geistigen Blindheit, und ihr werdet die Wirklichkeit erblicken, die war, ist und immer sein wird.

8. Tag

Ein Geist, ein Bewusstsein, das darauf konditioniert ist, Licht zu sehen, im Licht zu sein, kann nichts Falsches denken, kann keine Dunkelheit finden, kann keine Depression haben, kann unter keinen Umständen weinen. Wenn eine solche Person schläft, hat sie sogar im Schlaf Lichterfahrungen. Wenn ein solcher Mensch seine Augen schließt, sieht er nur Licht. Wenn er seine Augen wieder öffnet, sieht er nur Licht – auch wenn es Nacht ist, auch wenn es nirgendwo ein äußeres physisches Licht gibt.

9. Tag

Die Menschen in der Welt sind verrückt geworden durch ihre Eifersucht. Sie sind verrückt geworden durch ihre Wut, ihre Lust, ihre Begierden, ihren Hass, ihre Gier, ihre Depressionen, ihre Leidenschaften. Sie sind verrückt geworden durch all diese dunklen Kräfte.

Versucht nun, euch vom Licht verrückt machen zu lassen, vom unbedingten, absoluten, göttlichen, allvollkommenen Licht. Lasst euch von der allumfassenden, zeitlosen, kosmischen, universellen Liebe verrückt machen. Lasst euch vom Himmelreich verrückt machen. Seid verrückt nach der göttlichen Weisheit und Erkenntnis Gottes.

10. Tag

Da es nur eine Wahrheit, ein Bewusstsein, einen Geist, ein Leben gibt, wird jedes Mal, wenn du das Mantra wiederholst, der ganze Kosmos berührt. Und wenn du die Wahrheit mit der Wirklichkeit der mystischen Silben berührst, berührst du die ganze Menschheit, berührst du die ganze Schöpfung. Automatisch liebt dich die ganze Menschheit.

Geh in irgendein Land, die Menschen lieben dich sofort und dienen und opfern dir!

Geh in den Wald, alle Tiere lieben dich! Selbst die wilden Tiere berühren dich nicht und tun dir nichts. Die Vorteile sind zahllos.

11. Tag

Im Wissen um die Wahrheit, dass es nur ein Licht, ein Bewusstsein, eine Wirklichkeit, einen Gott, einen Geist, ein Leben gibt, und im Wissen darum, dass du mit jeder Wiederholung der mystischen Silben, die dieses Licht Gottes verkörpern, die Wahrheit und damit die ganze Schöpfung berührst, schütte die Liebe deines Herzens und die göttliche Weisheit deines Geistes aus und versuche, deinen Atem, deinen Geist, dein Bewusstsein in eine höhere Höhe und Dimension zu erheben und das Göttliche zu schauen.

 

12. Tag

Das ganze Leben, auch wenn es noch hundert Jahre dauert, wird wie ein Blitz vergehen. Nutze diese kurze Zeitspanne nicht für etwas anderes als die Erlangung von unendlichem Glück, unendlicher Kraft, unendlichem Wohlstand! Finde Licht im Inneren, im Äußeren, rundherum! Fühle die alles sehende, alles segnende, alles wissende, alles beschützende Gegenwart im Inneren, im Äußeren und rundherum, oben und unten! Wiederhole die Mantras!

 

13. Tag

Wenn du in der Meditation von dem wahren Gefühl der Hingabe berührt wirst, richtet sich mit einem Mal das ganze Rückgrat auf, dein Körper wird leicht, deine Trägheit verschwindet, du fühlst dich wie eine Feder, die durch den ganzen Kosmos fliegt; der Geist wird leicht, das Herz wird leicht und leuchtend. Alle Nerven- und Astralkanäle im Körper werden geöffnet und die psychischen und spirituellen Energien können frei zirkulieren. Der Atem zirkuliert richtig im System. Die Energien in den unteren Regionen und den unteren Chakras steigen auf. Es entsteht ein Gefühl von Inspiration, Freude, Frieden und Klarheit.

14. Tag

Der Druck des Gefühls und des Glaubens von einer Seite, der ständige Einfluss der göttlichen Gegenwart auf deine begrenzten Sinne durch die Mantra-Wiederholung und die kraftvolle Antwort von Seiten der Wirklichkeit, des göttlichen Wesens, diese drei Faktoren durchbrechen deine Unwissenheit und lassen dich die Wirklichkeit sehen, die war, ist und immer sein wird, die Wirklichkeit, die gegenwärtig durch den Schleier des Sinnenuniversums um dich herum verdeckt ist.

 

15. Tag

Gehe mit dem stärksten Gefühl durch die Welt, dass du von der mächtigen und alles erleuchtenden, göttlichen Gegenwart umgeben bist. Fühle, finde, verstehe und stelle dir vor, dass du in einem Ozean von grenzenlosem Frieden, von Freude, Licht und Unsterblichkeit bist. Tatsächlich befindest du dich im Ozean des unendlichen Friedens, der Freude, des Wissens, der Macht, des Glücks und der Freiheit. Da deine Sinneskräfte dich nicht in die Lage versetzen, diese Wirklichkeit wahrzunehmen, korrigiere ihre Begrenzung, indem du fest an die Aussage der Weisen glaubst und dir die Gegenwart dessen vorstellst, was bereits in dir vorhanden ist.

16. Tag

Die Erfahrung der Sinneswelt ist in Wirklichkeit eine Vorstellung. Sie war vor Milliarden und Abermilliarden von Jahren nicht da, und sie wird auch Milliarden und Abermilliarden von Jahren später nicht da sein. Das, was nicht am Anfang und nicht am Ende war, ist auch nicht in der Mitte, es ist ein Nichts, es ist eine Erscheinung, eine Illusion, eine Täuschung. Eines ist, war und wird immer sein – der Ozean des göttlichen Bewusstseins, die Unendlichkeit der göttlichen Vollkommenheit, Reichtum, Frieden, Freiheit, Weisheit, Glückseligkeit und Erfüllung.

17. Tag

Verweile in diesem Bewusstsein, während du arbeitest, während du mit anderen sprichst, während du sitzt, während du deinen Körper badest, während dich der Hunger plagt oder während du isst, und sogar während du schläfst. Bevor du einschläfst, verweile in diesen Gedanken und sie verweilen in dir, während du tief schläfst, und das Unbewusste wird mit diesen Gedanken und Tatsachen beschäftigt sein. Und so wirst du dir sogar im Schlaf des Göttlichen bewusst sein, und im Ozean des göttlichen Friedens und der Freude weilen.

18. Tag

Auf dem Berg gibt es eine Wolke, du magst durch sie hindurchgehen, du bist nicht ihr Bürger. Sie verschwindet, sie wird von der Hitze der Sonne vertrieben, sie ist eine vorübergehende Struktur. Genauso ist das gesamte Universum ein vorübergehendes Gebilde. Es zerbricht an seinen eigenen Grenzen. Oder es zerbricht am Tag der Erleuchtung. Du bist ein Bürger dessen, was war, ist und immer sein wird.

19. Tag

Schließe von Zeit zu Zeit am Arbeitsplatz für eine Sekunde die Augen und bete das Göttliche in allen Mitarbeitenden an. Erkenne alle Mitarbeitenden im Innersten als Heilige. Erkenne alle Mitarbeitenden als Träger der alles sehenden und alles wissenden Gottheit. Bewundere den Ort, an dem solche Menschen arbeiten. Diene solchen Menschen. Bitte um die Gesellschaft solcher Menschen, und bereichere so deine Spiritualität.

 

20. Tag

Teile dem Göttlichen mit:

„Meine menschlichen Hände sind unvollkommen, deshalb wird mein Werk unvollkommen sein. Ein vollkommener Gott kann kein unvollkommenes Werk haben, deshalb bitte ich Dich, durch mich zu wirken, damit mein Werk vollkommen und für Dich annehmbar ist.

O Gottheit, ersetze ständig meine Energien durch deine Energien, meine Gedanken durch deine Gedanken, meine schwierigen Gefühle durch deine wunderbaren Gefühle, meine unvollkommene Arbeit durch deine vollkommene Arbeit, meine depressive Natur durch deine ständige Inspiration und Begeisterung.“

21. Tag

Teile dem Göttlichen mit:

„Arbeite durch mich. Drücke dich durch mich aus. Deine Freude und deine Güte, dein Friede und deine Vollkommenheit, deine Stärke und deine Schönheit, – diese drücken sich durch mich aus.

Möge ich von Dir beseelt sein, – nicht von einem Affengedanken, nicht von einem negativen Gefühl, nicht von einem menschlichen Gefühl, nicht von menschlicher Klugheit, sondern von deinem Licht, deinem Genie, deinem Herzen. Lass das in mir wohnen. Möge ich Dich in allem verehren.“

22. Tag

Meditation ist eines der mächtigsten Mittel, um viele Segnungen zu erlangen. Natürlich besteht der Hauptzweck der Meditation darin, Gott vollständig zu erfahren. Aber Meditation ist nur dann am fruchtbarsten, wenn unsere Natur gereinigt, verfeinert und erhoben ist. Nichts von einer niederen Natur sollte in unserem Verhalten, in unserem Leben fortbestehen. Und ich sehe keine andere Methode, unser ganzes Leben zu läutern, zu transformieren und zu erleuchten, als wenn wir in uns selbst ständig Gottgedanken, Gottbewusstsein und Liebe zu Gott erzeugen.

23. Tag

Lasst uns die Anbetung des Göttlichen durch unser ganzes Leben führen. Wie wunderbar ist es, die Nahrung, die wir jeden Tag zu uns nehmen, zuerst Gott zu offerieren und sie dann um der Göttlichkeit in unserem Herzen willen zu nehmen. Wie wundervoll ist es, in jedem Augenblick unseres Lebens Gottbewusstsein zu erzeugen.

Wann immer wir eine Rosenblüte oder irgendeine andere Blume sehen –, warum sie nicht im Geiste dem Göttlichen offerieren?

24. Tag

Wir müssen das Gefühl entwickeln, dass das Haus oder die Wohnung Gott gehört, dem Gott in uns selbst und dem Gott in anderen Wesen. Und auf diese Weise wären wir in der Lage, sogar unser eigenes Haus als eine Kirche oder einen Tempel zu erkennen, worin wir Gott anbeten.

25. Tag

Wenn du durch die Straßen gehst, warum schickst du nicht ein paar Segenswünsche an die ganze Menschheit? Denn Gott ist in der ganzen Menschheit vorhanden. Auf diese Weise wird jeder Mann oder jede Frau, die wir auf der Straße oder irgendwo sehen, für uns zu einer Manifestation der Gegenwart Gottes.

So kann jeder Akt unseres Lebens in eine kraftvolle Anbetung der allgegenwärtigen und allwissenden Gottheit umgewandelt werden.

 

26. Tag

Selbst das Kämmen unserer Haare kann in eine göttliche Handlung umgewandelt werden. Schließlich ist die Energie, die unsere Hände bewegt, Gottes Energie, das Licht hinter unserer Intelligenz ist Gottes Intelligenz; die Quellen unserer Liebe, unserer Weisheit, unseres Verständnisses, unserer Opfer liegen tief im göttlichen Bewusstsein. Deshalb sollten wir uns bei jedem Heben unserer Hand oder Kämmen unserer Haare der Gottheit bewusst sein und spüren, dass wir der Gottheit einen Dienst erweisen.

27. Tag

Denkt daran, dass Gott zehn Millionen Augen hat. Es gibt keinen Fleck im Raum, der nicht von seinem unendlichen Wissen, seiner Vollkommenheit und seinem Licht durchdrungen ist. Deshalb registriert die göttliche Intelligenz in dem Moment, in dem der Gedanke in dir aufkommt, dass du Gottes eigenes Haar kämmst, dass die Energie dazu Gott gehört, dass du Ihm einen Dienst erweist, sofort deine Handlung, deine Motivation, dein Gefühl, deine Haltung und deine Erfahrung. Du erhältst einen unmittelbaren Segen vom Göttlichen, den du, auch wenn du jetzt nicht in der Lage bist, ihn zu genießen, später genießen kannst.

 

28. Tag

Lasst keine Handlung und keinen Gedanken eures Lebens unwürdig sein für die wunderbaren Menschen, die ihr seid. Ihr seid alle so wunderbar, voller Vorzüge, voller Intelligenz. Abgesehen von all dem gibt es in euch ein herrliches, göttliches Bewusstsein, das danach strebt, sich auszudrücken, sich zur Manifestation zu drängen. Deshalb gibt es in euch das Bestreben, nach Vollkommenheit zu suchen, das Bestreben, das Licht eurer Weisheit zu vergrößern, eure Liebe auszudehnen und Frieden, Glück und Macht zu erlangen.

29. Tag

Damit unsere Meditation fruchtbar sein kann, müssen wir unseren Boden gründlich vorbereiten. Alles, was in uns unvollkommen oder schwach ist, muss abgelegt werden, und wir müssen ständig etwas von der Natur der Höchsten Gottheit in unser Blut aufnehmen. Dann wirst du sehen, dass deine Meditation dir unschätzbare und unbezahlbare Ergebnisse bringt.

30. Tag

Unglücklichsein, Elend, Leiden sind kein dauerhaftes Merkmal des menschlichen Lebens – das Leben selbst ist eine ständige Widerlegung dieser Vorstellung. Nicht nur ist das Leiden nichts Dauerhaftes in eurer Natur, sondern es gibt auch eine andere Realität, die dauerhaft in euch ist, nämlich: Glückseligkeit oder Freude. Unendlicher Friede, unendliche Weisheit, unendliches Leben: das sind ständige Merkmale der inneren Seele und des Bewusstseins eines jeden Menschen. Weil dieses unendliche Glück im Menschen latent vorhanden ist, sucht der Mensch nach dem Glück auf Erden.

 

 

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Junil 2023

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 48, Nr. 559

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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