Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

November 2020

Kalender Jan2000



1. Tag

Jene, die das unveränderliche Sein verehren und es verstehen darüber zu meditieren, werden eins mit diesem unwandelbaren Sein.

Sie werden unsterblich, frei von Angst, ledig aller Probleme und von allen Begrenzungen befreit.

Sie sind die Erbauer des Königreichs der Himmel, denn in ihnen ist das göttliche Licht.

Sie sind die wahren Träger des göttlichen Lichts.



2. Tag

Was ist Reichtum? – Doch nur das, was uns Zufriedenheit und vollkommene Befriedigung gibt, was absolut ist, was uns unendliche Liebe schenkt, was uns endloses Wissen, endlosen Frieden und unendliche Freiheit gibt.

Nur das ist Reichtum: das Göttliche, die Wahrheit.

Diesen Reichtum nennt man „Lakshmi“.

Wir verehren diesen Reichtum, der jenseits von Raum und Zeit ist, der ewig und allvollkommen ist, den Reichtum des unendlichen Lebens, den Reichtum der unendlichen Liebe, den Reichtum der unendlichen Schönheit, Weisheit und Reinheit. Niemand kann diesen Reichtum stehlen, ihn verringern oder begrenzen.

Grenzenloser, absoluter Reichtum – das ist Sri Lakshmi!

3. Tag

Unerfüllbare und unerfüllte Wünsche hindern den Menschen daran, bleibenden Frieden und tiefe Freude zu finden. Und seine Wünsche erstrecken sich sogar noch auf die Zeit nach seinem Tod: Er macht sein Testament, in dem steht, dass er neben seiner Frau begraben werden will, dass seine Tochter sein ganzes Vermögen erben soll und dass rote Rosen auf sein Grab gestellt werden müssen. Irgendeine Sehnsucht bleibt immer unerfüllt zurück. Und wenn diese tatsächlich einmal erfüllt werden sollte, taucht sofort die nächste auf.

Angst und Unzufriedenheit produzieren einen Wunsch nach dem anderen. Unerfüllbare Sehnsüchte machen den Menschen ruhelos. Er handelt aus einer inneren Ruhelosigkeit heraus.

4. Tag

Der Mensch, der Gott liebt und dessen Sehnsucht Gott allein ist, lebt immer mit einem Gefühl der Fülle, ähnlich wie im Tiefschlafzustand, in dem es keine Wünsche gibt, in dem Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit herrschen. In so einem Zustand lebt der gottliebende Mensch, aber mit dem Unterschied, dass er diese Stille, Zeitlosigkeit, Raumlosigkeit, Freude und Vollkommenheit bewusst wahrnimmt und erlebt.

Der Zustand der Wunschlosigkeit, der auch ein Zustand des Glücks ist, ist ein vollkommener Zustand. Vielleicht hat der Gottliebende nicht genug Kleider zum Anziehen oder ihm fehlt rein äußerlich dies oder das, aber sein Herz und sein ganzes Bewusstsein sind im Gefühl grenzenloser Fülle verwurzelt. Weil er keine Wünsche, Probleme oder Ängste hat, vergleicht er sich nicht mit anderen.

5. Tag

Der gottliebende Mensch ist ein wahrer König, eine wunschlos glückliche Person. Er lebt in totaler Zufriedenheit und absolutem Glück, einem Glück ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Er hat Vollkommenheit erlangt. Für ihn gibt es keinen Tod und keine Probleme. Jenseits aller Wünsche und Sehnsüchte führt er ein vollkommenes Leben. Er lebt, um die Erde zu bereichern, um das ganze Universum zu bereichern – und das einfach durch seine Gegenwart. Er bringt die Evolution der ganzen Menschheit auf eine höhere Ebene.

Das Ziel des ganzen spirituellen Lebens ist es, diesen Zustand zu erlangen. Einen Zustand völliger Zufriedenheit und Erfüllung, um aus diesem Zustand heraus zum Wohle der anderen zu wirken.

6. Tag

Es gibt jenseits des Himmels über uns weitere unermessliche Himmelsräume und wiederum Milliarden Universen jenseits davon. Aber das Universum, das du erforschen und erfahren sollst, dieses innere Königreich, ist weit geheimnisvoller, herrlicher und schöner. Tatsächlich ist es so, dass dieses geheimnisvolle äußere Universum nur eine Widerspiegelung des großartigen, unbegrenzbaren, zeit- und raumlosen Universums im Inneren ist.


7. Tag

Das, was in uns ist, ist unendlich viel mehr als das, was sich unseren Augen darbietet. Es gibt keine Schönheit, keine Energie, keine Kraft in der materiellen Welt, die nicht schon in uns wäre. Und tatsächlich erschließt die mystische Erfahrung uns, dass das Königreich in uns der Urheber des äußerlich sichtbaren Universums ist.

Es sind unbeschreibliche Wunder in uns selbst. Es gibt unvorstellbare Kräfte in uns, die zahllos und unendlich sind. Die Gottheit in uns ist allvollkommen und überall anwesend. Sie ist zeitlos und raumlos, und trägt daher all die Universen in sich, die im System von Zeit, Raum und Kausalität eingeschlossen sind.

8. Tag

Die Fähigkeit, gerade in diesem Moment überall in der Welt und allen jenseitigen Universen zu sein, ruht in uns selbst. Die Fähigkeit, alle Gedanken in allen Welten zu kennen und eine Unendlichkeit an Freude und Frieden zu erfahren, ist ebenfalls in uns angelegt.

Die schöpferischen Wunder, die uns die Welten des physischen Universums zeigen, sind nicht so wunderbar wie die schöpferischen Wunder und Fähigkeiten, die im Tempel unseres inneren Wesens eingeschlossen sind.

9. Tag 

Wenn es um Gotterfahrung oder Gottverwirklichung geht, dann geht es auch um völlige und totale Oberhoheit über das äußere physikalische Universum, um die Herrschaft nicht nur über das physische Universum, sondern auch über das mentale Universum, die vitalen Welten und Geist-Welten, es geht um die Oberherrschaft über jedes Reich und Universum, die subjektiven wie auch die objektiven, die äußerlichen wie auch die innerlichen.

Wenn wir nach Gotterfahrung streben, versuchen wir Unsterblichkeit zu erlangen, ein Leben, das im Rhythmus des Ewigen und Absoluten pulsiert.

10. Tag

Diese Gottheit, dieses Königreich Gottes – existiert es wirklich?

– Ja, es existiert! Die Beweise für die Existenz Gottes sind überall um uns herum zu sehen. Die ganze Natur vibriert mit der Gegenwart Gottes. Die Kräfte unseres Bewusstseins sind ihrerseits der größte Beweis und sind Zeuge von Gottes Wesen und Existenz. Es gibt keinen Ort, der uns nicht irgendwie die Gegenwart und Aktivität Gottes erschließen würde. Die Geburt der Heiligen und Weisen, die Offenbarungen der großen Schriften der Welt, die Sehnsucht nach göttlicher Vollkommenheit in unseren Herzen, die Ahnungen von Unsterblichkeit, die uns manchmal ergreifen, die Intuitionen des Unendlichen, die sich uns in Momenten der Inspiration und Erhebung mitteilen wollen, die bloße Gegenwart von Leben, Licht und Liebe im Universum – alles spricht zu uns von der Gegenwart Gottes.

11. Tag
Gott mag für die physischen Augen unsichtbar sein, aber Er wird mit Hilfe unserer geistigen Fähigkeiten sichtbar.

Wir haben einen Glauben, der seine Gegenwart spüren kann. Wir haben die Intuition, die wirksam wird und uns eine direkte Erfahrung der Gottheit geben kann. Wir haben eine Intelligenz, die in der Lage ist, das Wesen Gottes zu verstehen. Wir haben eine Vernunft, die fähig ist, auf die alldurchdringende Gegenwart und Existenz Gottes zu schließen.

Auch in unserem Streben nach dem Guten, nach Schönheit und Vollkommenheit erkennen wir die Gegenwart und Existenz Gottes, die Existenz des unendlich Schönen und Vollkommenen.


12. Tag

Jede Ordnung der Wirklichkeit erfordert die angemessenen Instrumente zu ihrer Entdeckung und Wahrnehmung.

Eine Beschreibung der geheimnisvollen Weiten des Universums wäre unmöglich ohne die weitreichenden Teleskope und Observatorien der Welt. Mit der Erfahrung Gottes ist es nicht anders: Wir brauchen besondere Fähigkeiten, um das Göttliche zu erfahren.

Unser stets zunehmender Glaube und eine allumfassende, intensive Liebe sind Beispiele für diese Fähigkeiten.

Und wenn unser inneres Bewusstsein diszipliniert ist, kommen einige der höheren Fähigkeiten, mit denen wir Gott erfahren können, direkt zur Wirkung.



13. Tag

Es ist absurd, die Existenz Gottes abzustreiten, nur weil Gott sich der Erfahrung unserer körperlichen Sinne nicht präsentiert. Es gibt Hunderte von Dingen, die unsere Augen und Körpersinne nicht wahrnehmen können, und Gott ist eines davon.

Es gibt die Schönheit, doch nie hat sie jemand je gesehen.

Weder Raphael noch Michelangelo können das Wesen der Schönheit genau definieren. Und doch waren sie unter dem Druck ihrer ästhetischen Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit in der Lage, Formen von großer Schönheit zu erschaffen.

Obwohl man das Wesen der Schönheit nicht beschreiben kann, existiert Schönheit doch, und sie kann von ästhetisch sensiblen Menschen verstanden und formell ausgedrückt werden.


14. Tag

Was ist Leben? – Kein Biologe kann uns sagen, woraus Leben sich zusammensetzt. Und doch existiert Leben, und wir entdecken es durch die Anwesenheit bestimmter äußerer Zeichen.

Sogar die Luft, die uns umgibt, ist unsichtbar. Doch wissen wir um ihr Dasein und schließen aus der Bewegung von Objekten in der Luft oder aus dem Fließen unseres Atems auf ihr Vorhandensein.

Kein Psychologe hat je das Gemüt oder die Psyche gesehen. Niemand besitzt ein wirkliches Wissen vom Wesen des menschlichen Gemüts, und trotzdem existiert es.

Es gibt Hunderte von Dingen, von denen wir kein direktes Wissen haben, und Hunderte von Dingen, die wir mit unseren Augen nicht sehen können, die aber trotzdem existieren.

Obwohl Gott existiert, können wir seine Gegenwart mit Hilfe unserer körperlichen Augen nicht beweisen.

15. Tag

Wenn unser inneres Bewusstsein diszipliniert und in einen höheren Zustand erhoben ist, wenn einige der höheren Kräfte unseres inneren Bewusstseins zu wirken beginnen, haben wir eine direkte Erfahrung Gottes.

Gott ist ein Bewusstseinszustand, den wir hier und jetzt erfahren können.

Er ist die einzige Wirklichkeit. Er ist allgegenwärtig und unbegrenzt an Sein und Bewusstsein.

Gott ist unserer Erfahrung und Erkenntnis zugänglich, und wir haben organische Beziehungen zu Ihm.

16. Tag 

Wie die Wellen mit dem Ozean, so sind wir mit Gott verwandt.

Unser Bewusstsein in seiner Unendlichkeit ist die Gottheit.

Gott ist also der Atem unseres Atems, die Seele unserer Seele. Er ist unser innerstes Wesen. Er ist unser wirkliches Wir und unser göttliches Ich. Er ist das geistige Selbst in uns. Wir werden von Ihm erhalten, wir leben durch Ihn, wir denken aufgrund seiner Gegenwart in uns. Alle unsere objektiven und subjektiven Erfahrungen gründen sich auf die Gegenwart dieses Bewusstseins, dieser Gottheit.

17. Tag

Wenn Taten der Güte, der Wohltätigkeit und der Freundlichkeit die Kräfte unserer inneren Seele erwecken und entfalten, wenn die Dunkelheit in uns sich langsam durch Akte des Gebets und der Meditation auflöst, wenn eine Anzahl geistiger Disziplinen uns von den materialistischen Begrenzungen von Körper und Gemüt befreien – dann kommen wir der Erfahrung Gottes in uns immer näher. Und wenn wir aufrichtig und ernsthaft in unserem Streben nach göttlicher Vollkommenheit sind, wird das Licht in uns – die Gottheit selbst – uns viele andere höhere Methoden offenbaren, durch die wir die unendliche göttliche Vollkommenheit erreichen können.

Die Kräfte der Gottheit arbeiten Hand in Hand mit unseren eigenen Bemühungen, führen unsere Entwicklung weiter auf eine höhere Stufe und helfen uns, das göttliche Bewusstsein in uns zu erwecken.


18. Tag

Es gibt nichts, was uns von Gott trennen kann. Unsere Beziehungen zu Ihm sind unveräußerlich. In Ihm haben wir unser Dasein. Er ist in uns, wir sind in Ihm.

Eine Erfahrung dieses göttlichen Wesens ist die Bestimmung und das Ziel unseres Lebens.

Jedes Mal, wenn wir uns der Erfahrung der Gottheit zuwenden, wird viel Schmerz und Unglück aus unserem Leben gestrichen. Jede Annäherung an diese Gottheit und ihre Erfahrung befreit uns von den tyrannisierenden Begrenzungen des Fleisches und der Materie und gibt uns Meisterschaft über die Umstände des Alltagslebens.

19. Tag

Wir sind also Erben dieser Vollkommenheit Gottes, Erben des Königreichs des Himmels. Und wir erhalten das ganze Königreich des Himmels, nicht nur einen Teil davon. Wenn wir die höchste Stufe geistiger Vollkommenheit erreichen, wenn Gott in uns geboren wird, wenn es das menschliche Individuum in uns nicht mehr gibt, wenn alles in uns sublimiert, transformiert und in göttliche Liebe, göttliches Licht und Bewusstsein verklärt ist, dann haben wir ein Anrecht auf das Königreich des Himmels, und unser Herz wird eins mit dem Herzen Gottes.

20. Tag

Unser Pfad zur Verwirklichung der Vollkommenheit Gottes geht über das menschliche Leben und die diesem innewohnende Begabung zur Gotterfahrung. Die Vorzüge unseres Herzens und Geistes müssen im täglichen Leben angewandt werden, die Kräfte unseres Willens und unserer Seele müssen allmählich wachsen und immer stärker werden. Wir müssen uns entwickeln, eine Vision heranbilden und unser Wissen entfalten. Wir müssen den alten Adam in uns disziplinieren und den Engeln des Guten in uns zur Auferstehung verhelfen.

Jeder gute und edle Gedanke ist ein Engel in uns. Jeder Akt der Freundlichkeit, Sanftheit und Wohltätigkeit ist eine Kraft, die uns beschützt. Alle edlen Taten, Gedanken und Gefühle bringen uns dem Wesen des Göttlichen näher.


21. Tag

Nicht von niederen Emotionen beherrscht zu werden, sondern sie zu beherrschen und durch höhere zu ersetzen; mit einem Glauben zu leben, der uns sagt, dass Gott existiert; höheres Wissen zu erwerben und zu versuchen, das Wesen der Natur und die Wirkungsweise und Aktivitäten unseres Gemüts zu verstehen; gemäß der mächtigen Emotion der Verehrung zu leben, die beständig das Göttliche hier und überall verehrt; das Leben zu einer herrlichen Bewegung in Richtung Vollkommenheit zu machen – das sind unsere unmittelbaren Ziele.

Von da an werden wir zu immer höheren Stufen der Entwicklung aufsteigen, direkt geführt von den stärker werdenden Kräften der Seele in uns.

22. Tag

Die Bibel sagt uns: „Gott erschuf die Welt und fand, dass sie gut war.“ Die Welt ist also ewig gut für Gott. Aber für die menschliche Erfahrung gibt es zwei Kräfte: das Gute und das Böse. Doch das ist nicht die Erfahrung Gottes. In den Augen Gottes ist jeder schön. Alle sind seine geliebten, gesegneten Kinder. Er bestraft uns nie für unsere Sünden, weil Er unsere Sünden gar nicht sieht. Er findet uns gut und schön und liebt uns grenzenlos. Sein Herz ist mit Erbarmen und Mitgefühl für uns erfüllt. Er hat alle seine Kräfte in unsere Seele gelegt und uns schon das ganze Königreich des Himmels vermacht.

Es sind die Sünden selbst, die uns bestrafen. Es sind unsere Sünden, Missetaten und falschen Gedanken, die uns in die Hölle werfen. Und es sind unsere guten Gedanken, Gefühle und Taten, die uns in den Himmel erheben.


23. Tag

Kein Sünder kann allzu lange ein Sünder bleiben. Die Kräfte Gottes in ihm werden sich bemerkbar machen und ihn allmählich umwandeln und verändern.

Es gibt kein nicht wiedergutzumachendes Böses. Man kann über alles Böse hinauswachsen. Wenn du nicht versuchst, das Böse in dir zu überwinden, über es hinauszuwachsen, dann wartet viel Leiden auf dich. Du kannst den Folgen und Auswirkungen deiner bösen Taten und Gedanken nicht entgehen.

Bezeichne deshalb andere nicht als Sünder oder schlechte Leute. Gib ihnen eine Chance, über ihren gegenwärtigen Zustand hinauszuwachsen. Lass deinen Glauben an die Wahrheit, dass das Königreich des Himmels in allen ist, nicht verloren gehen.

24. Tag

Alle Sünder sind nur Heilige im Werden.

Alle Frauen sind heranwachsende Göttinnen und Engel. Die einen brauchen dazu länger, die anderen weniger lang, abhängig vom Gehalt ihrer inneren Reinheit, von ihren Taten der Liebe und Freundlichkeit und der Bereitschaft zu vergeben, abhängig von der Intensität ihres Strebens nach göttlicher Vollkommenheit.

Und alle Männer – Sünder oder Heilige – sind Söhne Gottes. Alle Menschen werden über ihre Begrenzungen hinauswachsen, bis sie die Gottheit verwirklicht haben, die ihr wahres, essentielles Wesen ist.


25. Tag

Durch all die individuellen Geister und Lebensformen wirkt das eine unendliche Sein und drückt sich durch sie aus. Deshalb müssen schließlich alle Wesen in ihren essentiellen und unbegrenzten Zustand zurückkehren – zur Vollkommenheit der einen höchsten Wirklichkeit.

Die Pfade, auf denen man bewusst die Einheit mit diesem einen Sein erreichen kann, unterscheiden sich je nach der inneren Ausrüstung, dem kulturellen Hintergrund und anderen Charakteristiken des Individuums.

Des Unvergänglichen gewahr zu sein, während man mit vergänglichen Dingen umgeht, heißt, sich über den nur menschlichen Zustand zu erheben, Glück zu erlangen, Kraft, Erkenntnis und unsterbliches Leben.

26. Tag

Gott ist die absolut unentbehrliche Unmittelbarkeit des Bewusstseins, eines Bewusstseins, das nicht nur letzte Grundlage aller Zustände und Arten des individuellen Gewahrseins ist, sondern auch das reine und einfache absolute Bewusstsein, das, eingehüllt in das Licht seines eigenen Selbst, sich doch selbst ausdrückt als das aktive Kontinuum, das in einer geheimen Unendlichkeit des Entzückens all das erschafft und erhält, was sich in den Erscheinungen kundgibt.

Die unerbittliche Logik des Lebens gewährt keinem Menschen einen Moment wirklichen Glücks oder einen Augenblick auch nur zeitweiligen Friedens, wenn er nicht das Zentrum seiner Seele im Unendlichen ruhen lässt.

27. Tag

Wirklich alle Menschen brauchen Gott. Irgendwann, an irgendeinem Tag, werden sie überrascht von einem aus ihrem Herzen aufsteigenden Gefühl, von einem Gefühl der Liebe für etwas, das sie fühlen, etwas, das sie vage begreifen, einer Gegenwart, einer Kraft, die einen unwiderstehlichen Zauber auf sie ausübt.

Alle brauchen Gott, wenn das Dasein einen Sinn haben soll, wenn Freude im Leben gefunden werden soll, wenn bleibender innerer Reichtum erworben werden soll.

Ungeachtet der Ablenkung durch zweifelhafte Vergnügungen, die vom Bösen, Falschen, dem Irrtum und der Unwissenheit zugelassen werden, wird das Herz des Menschen keine Befriedigung, keine Erfüllung und keine Ruhe finden, bis es das ist, was es dem Gesetz seines eigenen inneren Wesens nach ist: die Gottheit.

Der Mensch hat keine Heimat auf dieser Erde.

Seine einzige Heimat ist der Himmel in seinem eigenen Herzen.


28. Tag

Der Stein, den man vom Boden aufhebt und himmelwärts wirft, muss auf die Erde zurückfallen. Die Wasser des Ozeans, die aufgestiegen sind und nun als Wolken dahintreiben, müssen wieder auf die Erde herabregnen und sich über Flüsse und Ströme schließlich wieder mit dem Ozean vereinigen.

Jeder verlorene Sohn muss zum Haus seines Vaters zurückkehren. Kein auf dieser Erde Geborener kann Ruhe, Frieden, Freude, Kraft, wirkliche Erkenntnis oder wirkliches Leben finden, wenn er nicht zu Gott zurückkehrt.

Das Unendliche, das im Menschen zum Endlichen geworden ist, muss aufstehen und seine Unendlichkeit einfordern.

29. Tag

Wachse, dehne dich aus! Entwickle alle positiven

und tugendhaften Eigenschaften! Seelenstärke, Geduld und Mut sollten dominieren. Betritt den geistigen Weg und erkenne:

„Ich bin das unsterbliche Selbst!“


30. Tag

Alle materiellen Dinge tragen eine Dimension des Unendlichen in sich. Alles im Raum Existierende hat eine raumlose Dimension. Alles Erschaffene birgt das unerschaffene Sein in sich. Du hast das Königreich des Himmels in dir – du selbst bist es! Das musst du erfahren. Dein Herz ist der Thron Gottes.

Bewusstsein selbst ist das Herz, und dieses Bewusstsein ist die Grundlage aller Erfahrungen. Dieses Bewusstsein ist unbegrenzt in seiner Ausdehnung. Niemand könnte vernünftig denken, wäre die Vernunft nicht in der Wirklichkeit verwurzelt, welche die Vernunft aller Vernunft ist.

Es gibt keinen Logiker, der größer wäre als ein Mensch der Wahrheitserfahrung. Die Erfahrung der Wahrheit allein macht dich wirklich vernünftig und intelligent.




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November 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 525

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


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