Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2009

Kalender Jan2000



1. Tag

Es gibt keinen Ort, an dem Gott nicht anwesend wäre; es gibt keinen Umstand, der Seine Gegenwart ausschließen könnte.

Er ist deine Stütze, deine Stärke, dein Leben, deine Seele, dein Vater, dein Freund und dein Licht.

Er ist dein Eigentum. Er ist dein ganzes inneres Herz; und wo Er ist, da ist das Königreich des Himmels.

2. Tag

Menschen wie Jesus oder Buddha besaßen in ihrer Seele eine endlose Harmonie. Sie besaßen in ihrem inneren Wesen eine unzerstörbare Freude. Sie waren allwissend. Ihre Worte sind unsterblich. Ihr Leben ist endlos. Sie sind nicht gestorben und werden nie sterben.

Lasst uns daraus ersehen, wo genau unsere Stärke liegt, wo Kraft, Frieden, Freude, Vollkommenheit und Schönheit zu finden sind.

3. Tag

Lebe nicht als Kind der Erde und des Fleisches. Das ist nicht natürlich für dich. Du bist eine Prinzessin oder ein Prinz des höchsten Königs.

Wenn du als Wesen lebst, das aus Fleisch und Blut zusammengesetzt ist, wirst du zwar ein wenig die Freuden der Sinne genießen können, aber auch durch großes Leid gehen müssen.

Krankheit, Tod, Unglück, Elend und Frustration werden dann dein Los sein.

Darum bitte ich dich, die Hypnose der Unwissenheit, die dein wirkliches Wesen verhüllt, zu überwinden.

4. Tag

Die größte und machtvollste Magie ist die unbegrenzte Liebe.

Eine solche Liebe ist eine göttliche Kraft. Eine solche göttliche Liebe ist die Macht aller Mächte.

Alle Kräfte, die durch die Ausübung bestimmter Praktiken der sogenannten weißen Magie erlangt werden können, sind in der Tat nutzlos im Vergleich zu einer Beziehung mit der unendlichen Gottheit.

Die Kräfte, die durch magische Praktiken erreicht werden, sind begrenzt, nur bedingt und unter bestimmten Voraussetzungen wirksam.

Die Kräfte aber, die sich von selbst und ungewollt als Resultat der Vereinigung mit dem Göttlichen einstellen, sind unendlich, unbedingt und ohne Zahl. Die richtige Art, höhere Kräfte zu erlangen, ist durch Entwicklung von Liebe und Güte, durch die Entfaltung der göttlichen Natur in uns, durch Ausweitung und Vertiefung unserer Weisheit.

5. Tag

Meditation ist nichts anderes als Mittel und Weg zu einer bewussten Kontaktaufnahme mit dem Göttlichen.

Große Dinge geschehen in der Stille. Wenn wir unser inneres Sein in einen Zustand der Stille versetzen, die Augen schließen und so die äußere Welt aus unserer Erfahrung ausblenden, schaffen wir Bedingungen, die wesentlich sind, um die höheren Energien in uns zu aktivieren. Um welche Energien handelt es sich da? - Es ist einmal das tiefe Streben unseres Herzens, das sich nach der Erfahrung, der Erkenntnis und dem Ausdruck der allgegenwärtigen, allmächtigen und allwissenden Gottheit sehnt. Unser inneres Bewusstsein verfügt zum anderen über Kräfte wie Glaube und Hingabe sowie höhere Fähigkeiten, mit denen es Gott erfahren kann. Alle diese höheren Kräfte und Fähigkeiten müssen aktiv sein, wenn wir uns zur Meditation hinsetzen.

6. Tag

Um diese Erde wird es aufgrund unserer Meditation besser bestellt sein; die Natur, die Wesen und Persönlichkeiten anderer Welten werden die wohltuenden Schwingungen unserer Meditation genießen, denn in der Meditation berühren und erfahren wir das höchste, allerhaltende, allsegnende göttliche Bewusstsein und bringen es zum Ausdruck.

7. Tag

Es ist Unwissenheit zu denken, dass die Dinge um uns herum nicht von den Schwingungen, die wir aussenden, von unseren Gedanken und Gefühlen beeinflusst werden; und es ist ein Irrtum zu denken, dass die Vernunft unsere höchste Fähigkeit sei. Der Mensch vollbringt nichts Besonderes, wenn er seine Vernunft einsetzt, denn sie ist nur eine seiner begrenzten Fähigkeiten. Die Wahrheit ist: Jedes Mal, wenn wir unser inneres Bewusstsein in Meditation üben, tun wir etwas höchst Wunderbares. Die höchste Aktivität, zu der unsere innere Seele fähig ist, ist die Meditation.

Jedes Mal, wenn wir meditieren, laden wir unser inneres Bewusstsein mit Energie auf und setzen es in bewusste Beziehung mit den endlosen Energien des Göttlichen, mit dem Frieden und der Vollkommenheit des Göttlichen.

Dein Glück, dein großes Gesegnetsein im Leben muss erst noch durch eine große Anstrengung in der Meditation errungen werden.

8. Tag

Wenn wahre Liebe ganz von uns Besitz ergreift, haben wir auch das starke Gefühl unserer Unsterblichkeit in Gott; wir haben das starke Gefühl unserer Einheit mit der einen Essenz in allen Wesen; wir beginnen unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben, weil wir die starke Überzeugung besitzen, dass der Gott, den wir verehren, im inneren Herzen eines jeden Menschen wohnt.

9. Tag

Mein ganzes Bewusstsein - mein Gewahrsein, mein Geist, meine Intelligenz - ist andauernder und beständiger Zeuge der Wirklichkeit des höchsten Gottes. Wo immer ich auch gewesen sein mag, ich war immer in Seinem Eigentum und in Ihm.

Jeder Umstand meines Lebens war Sein Umstand.

Ich sehe Seine Wunder, so wie ich die Menschen, Blumen, Bäume und Pflanzen hier sehe.

Mein ganzes Leben ist eine Erläuterung der Gegenwart von Gottes endlosem Bewusstsein, Seines endlosen Friedens und Seiner grenzenlosen Freude.

10. Tag

Lasst uns das Leben vor dem Hintergrund der Erfahrung betrachten, welche die Gnade der Gottheit mir gegeben hat.

Wenn - wie es in der Tat ist - mein Leben für mich endlosen Frieden entfaltet hat, bedingungslose Liebe, unbegrenzbare Freude, grenzenlose Furchtlosigkeit und Freiheit, dann ist es auch möglich, dass dein Leben ebenso all diese Wunder entfalten wird.

11. Tag

Ich würde zu dir nicht von unbegrenzbarem Frieden sprechen, hätte ich ihn nicht immer wieder in meinem Leben demonstriert.

In jedem Menschen liegen Fähigkeiten und Möglichkeiten verborgen, die Kräfte der Seele, die es ihm ermöglichen, jenseits von Schmerz und Vergnügen zu stehen und schon hier auf Erden unendliche Freude und Glückseligkeit zu genießen.

Es ist uns möglich, das Leben über kleine Liebe und Abneigung zu erheben und die unbegrenzte und unbedingte Liebe zu erlangen. Es ist uns möglich, Zeit und Raum zurückzulassen und das zeitlose göttliche Bewusstsein zum normalen Wesenszug unserer Existenz werden zu lassen.

 

12. Tag

Das Ziel des Lebens besteht darin, die Begrenzungen zu überschreiten, in denen das Leben gefangen ist, über seine Unvollkommenheiten und Schwächen hinauszuwachsen.

Der Sinn des Lebens liegt in einer Entwicklung, die zur Unendlichkeit und Absolutheit jeder Art von Vollkommenheit und Kraft hinführt.

Gott ist bereits in unserem Leben gegenwärtig, und wir müssen Gott in unserer Erfahrung und Lebensweise offenbar und wirksam werden lassen.

13. Tag

Dein Herz ist ein Meer endloser Kräfte, und das Ziel des Lebens besteht darin, dieses Meer der Kräfte bewusst in Besitz zu nehmen, seine Kräfte zu nutzen und sich daran zu erfreuen. Das also ist Sinn und Ziel des Lebens.

Übermenschlich zu sein ist uns natürlich, bedeutet Freude und endlosen Frieden.

Unsterblichkeit, Furchtlosigkeit und Vollkommenheit liegen schon in unserer Konstitution begründet. Wären diese uns nicht ganz natürlich, gäbe es in unserem Herzen kein Streben nach der Erfahrung Gottes.

14. Tag

Unsere rastlose Suche nach Frieden, Glück, Furchtlosigkeit und Unsterblichkeit ist ein Beweis, dass all diese Werte, die wir suchen, schon in uns angelegt sind und ihre Verwirklichung fordern.

Von diesem Standpunkt aus gesehen ist das Leben eine große Herausforderung, weil es uns dazu aufruft, das Gottbewusstsein in uns zu entfalten; denn unsere Sicherheit, unser Frieden, unser Schutz, unsere unendliche Kraft sind nirgends als in diesem Gottbewusstsein zu finden.

 

15. Tag

Du kannst Tag für Tag das Leben durch deine Sinne genießen, doch nichts wird dich je zufriedenstellen. Zufriedenheit kann nur vom Gottbewusstsein kommen, das unbegrenzt ist. Du kannst in einer behaglichen, komfortablen und luxuriösen Umgebung leben und versuchen, den Körper fit zu halten, doch die Drohung des kommenden Todes wird dich verfolgen, bis du im Gottbewusstsein lebst; denn in diesem Gottbewusstsein hast du ewiges Leben und Unsterblichkeit.

Du magst dich um jede erdenkliche Sicherheit auf dieser Erde bemühen, Besitztümer ansammeln, acht Häuser besitzen und Millionen auf der Bank haben, doch wenn der Tod dich plötzlich holt, bleibt all das auf der Erde zurück. Wenn du aber im Gottbewusstsein lebst, brauchst du nichts, du hast dann endlose Schätze und wirst dich eines unendlichen Friedens, einer grenzenlosen Sicherheit und Vollkommenheit erfreuen.

16. Tag

Es kann nur im Gottbewusstsein Sicherheit geben, sowie Vollkommenheit, Frieden und Freude.

Nur im Gottbewusstsein gibt es endlose kreative Kräfte und Möglichkeiten.

Wenn du ein Gefühl für die Gegenwart des Göttlichen hast, wenn du ununterbrochen im Bewusstsein der Gottgegenwart lebst, dann sind auch deine Millionen Dollar wertvoll und nützlich, deine Häuser sind dann Kirchen und Tempel, dein Körper wird zu einem Segen und einem Tempel Gottes, und dein Geist zu einem Zentrum unendlicher Glückseligkeit; alle Schätze der Erde und des Königreichs des Himmels werden dir dann dazu geschenkt werden.

17. Tag

Die Welt besteht aus verschiedenen gegensätzlichen Kräften.

Da gibt es das Gute und das Böse.

In der Welt gibt es immer das Paar der Gegensätze. Einerseits gibt es die Bosheit, andererseits das engelhafte Wesen. Es gibt Unwissenheit und Wissen, Leben und Tod, Vergnügen und Schmerz. Das ist die Natur der Welt. Alle Arten von widerstreitenden Kräften, Energien und Formen treiben hier ihr Spiel.

Ein Mystiker ist einer, der jenseits aller Gegensätze steht, jenseits von Gut und Böse.

18. Tag

Lasst uns als menschliche Individuen, als würdige, vernünftige, gebildete Persönlichkeiten, als Kinder Gottes, als die Erben des unendlichen Königreichs Gottes, als edle, erleuchtete Menschen nach der vollständigen Entwicklung unseres inneren göttlichen Bewusstseins suchen; und lasst uns, bevor die Zeit uns durch die Finger schlüpft, etwas vom göttlichen Bewusstsein verwirklichen.

19. Tag

Lasst unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Gewahrsein im göttlichen Bewusstsein aufgehen, und lasst uns das Leben und unsere Mitmenschen aus diesem Bewusstsein heraus betrachten, anstatt durch unsere Leidenschaften und unsere Schwächen.

Lasst uns stets die Welt und alle Wesen vom Standpunkt des Gottbewusstseins aus betrachten. Darin allein liegt unsere Würde, unser Wert und unser gesunder Menschenverstand. Nicht ein Tier zu sein, nicht ein Mensch zu sein, sondern eine Verkörperung von Liebe, Weisheit, Anmut, Güte - eine Gottheit zu sein, das ist das Ziel des Lebens.

Das ist möglich, daran müssen wir arbeiten, und nur dann können wir uns stolz auf dieser Erde als menschliche Wesen bewegen, mit etwas in unserem Herzen, das völlig göttlich ist.

20. Tag

Das Leben ist ein Problem, eine Versuchung, eine Schwierigkeit, eine Herausforderung, aber nur für jene, die nichts vom Göttlichen wissen.

Das Leben ist voller Schönheit, Wert und Bedeutung für jene, die auf dem Pfad sind, und für jene, in denen die höhere geistige Weisheit durch die Wiederholung der Mantras erwacht ist.

Für sie wird das Leben leicht; ihre Reserven sind nicht nur zahllos, sondern unerschöpflich. Sie sind immer ruhig und innerlich glücklich, stets am Wohlergehen anderer interessiert, stets zum Dienen und Opfern bereit.

Das Herz solcher Menschen ist das beste Herz der Welt und selbst dem Besten aller Mutterherzen noch überlegen.

21. Tag

Wir können Engel nicht sehen, doch sind sie bei uns. Sie sind unsichtbar für das menschliche Auge, und doch sind sie da. Das klingt vielleicht nach einem Märchen, ist aber Wirklichkeit.

Die reinen Herzens sehen nicht nur Gott, sondern auch seine für das menschliche Auge unsichtbaren Botschafter. Im Falle eines Heiligen, der ein reines Herz hat, wird die Wahrnehmung der physischen Augen durch die Wahrnehmung der inneren Seele ersetzt, so dass er die Engel sehen kann.

Engel sind nicht fiktive Wesen, sondern Wirklichkeiten; sie führen den Willen des Göttlichen aus. Sie haben ätherische Körper und unterliegen nicht den physischen Begrenzungen; sie sind Gesandte Gottes.

Wo göttliche Mantras gesungen werden, sind auch immer Engel anwesend. Sie haben ihre Freude daran, den Mantra-Gesängen zu lauschen.

22. Tag

Wenn du nicht ein wunderbares Herz entwickelst, kann deine menschliche Natur nicht umgewandelt werden, auch wenn du noch so viele gute Werke tust, auch wenn du noch soviel betest - alles hat nur wenig Wert, solange die menschliche Natur nicht umgewandelt ist.

Doch wie kann die menschliche Natur umgewandelt werden? - Durch die Entwicklung göttlicher Qualitäten, göttlicher Liebe, eines Geistes des Dienens und Opferns, der Bereitschaft, anderen zu helfen, des geheimen Interesses am Wachstum und Glück der anderen.

23. Tag

Etwas zum Allgemeinwohl zu tun, wenn alle anderen schlafen, schweigend etwas Nützliches zu tun, wenn alle anderen ihrem Vergnügen nachgehen - solche Handlungen reinigen und transformieren die menschliche Natur.

Solange wir nicht ein göttliches Herz haben, können wir das Göttliche nicht erkennen; darum schreiben die großen Schriften der Welt eine Bedingung vor, die erfüllt werden muss, bevor das Göttliche erfahren werden kann: Wenn du das Göttliche sehen und erfahren willst, musst du selbst erst zum Göttlichen werden.

Das ist ein Paradox. Doch bevor das nicht eintritt, ist keine wirkliche Erfahrung des Göttlichen möglich.

24. Tag

Der Körper, der ins Meer geworfen wird, kann nicht eins mit dem Meer werden, aber für den Regentropfen oder den Fluss ist das möglich.

Wie kannst du also eins mit Gott werden, wenn deine Natur nicht göttlich ist? - Solange deine menschliche Natur existiert, wirst du auch von Gott getrennt bleiben, selbst wenn du "ins Göttliche geworfen würdest" wie der Körper ins Meer.

Solange deine menschliche Natur existiert, kannst du nicht wissen, wer Gott ist, kannst du Ihn nicht erfahren.Du musst also göttlich werden, um Gott zu erfahren, um überhaupt in der Lage zu sein, eine Erfahrung Gottes zu fordern.

25. Tag

Es ist nicht der Körper, der Gott erfährt, obwohl sich deine Gotterfahrung in der Folge wohltuend auf den Körper auswirken kann. Es ist die Seele in dir, die Gott erfährt; es ist die Intelligenz, die Liebe, das Herz, die Essenz in dir, die Gott erfährt. Und eben dieses Herz, diese Liebe, diese Intelligenz, diese Essenz in dir - sie müssen göttlich werden, sie müssen von allen menschlichen Tendenzen und Eigenschaften befreit werden.

Die menschliche Natur ist mit Egoismus, Selbstsucht, Gier, Eifersucht und tausend anderen Begrenzungen behaftet. Sie müssen verschwinden, sie müssen umgewandelt werden wie die Kohle, die zum Diamanten wird. Sie müssen zum Diamanten des göttlichen Wesens werden.

 

26. Tag

Wie schwierig ist es doch, einen Diamanten zu finden, obwohl es überall tonnenweise Kohle gibt!

Es ist auch schwierig, ein göttliches Wesen zu erlangen, aber gerade dieses schwierig zu Erlangende muss erlangt werden. Darin liegt deine Grösse, darin liegt dein wahres Menschsein. Es nützt nichts, ein Leben zu führen wie ein Tier; und für dich, der du den Diamanten der göttlichen Gegenwart in dir trägst, wäre es höchst unglückselig, nur als bloßes menschliches Individuum dahinzuleben. Darum musst du übermenschliche Taten zu vollbringen suchen, Akte der Stille, Weisheit und Liebe, der Hingabe und Güte, der Selbstlosigkeit und Herzensreinheit.

 

27. Tag

Versuche ein göttliches Herz zu erwerben, das menschliche Wesen in ein göttliches Wesen zu verwandeln.

Denke nicht zu viel an den Körper und sein Wohlergehen; denn du bist unendlich viel mehr als der Körper.

Der Körper ist gekommen und wird wieder verschwinden, aber solange der Körper da ist, sind auch Probleme da.

 

28. Tag

Wenn du ein gutes Herz hast und beständig das Mantra wiederholst, vermehrt das auch deine innere Erleuchtung, stattet dich mit der nötigen Weisheit aus und macht dir alle spirituellen Gesetze klar. Der Pfad wird dann leicht, und du gehst ihn voller Freude, unternehmungslustig und kreativ.

Vergöttlichung durch ständige Entwicklung immer besserer Eigenschaften, durch ständige Kontrolle, Überprüfung, Beobachtung und Umwandlung der menschlichen Natur ist wesentlich und wichtig. Dies trägt zu deinem Fortschritt bei. Selbst wenn du nur eine vage Vorstellung vom Göttlichen hast, lässt das schon eine gewaltige Kraft in dich einfließen, einen mächtigen Frieden, eine mächtige Weisheit, abgesehen davon, dass dich stets unsichtbare Engel begleiten werden.

 

29. Tag

Versuche dein Leben um diesen höchsten Wert, der Gott ist, zu gruppieren. Lass dein Streben sehr hoch sein; denn das Bild Gottes, das in deiner Seele wohnt, stammt aus dem Unendlichen, das endlos ist an Glückseligkeit, an Frieden, an Leben und Gedeihen, unendlich in jeder Hinsicht.

Da du dieses Unendliche in dir trägst, kannst du dich nicht mit einer kleinen menschlichen Rolle abfinden. Auch wenn deine Tätigkeiten normal und alltäglich sind, lass das Göttliche in dir die Arbeit verrichten. Fühle manchmal, dass das Göttliche selbst durch dich arbeitet. Fühle, dass deine Hände durch die Hände des Göttlichen ersetzt werden. Fühle manchmal, dass das, was du gerade tust, der größte Dienst am Göttlichen ist, den du im Augenblick verrichten kannst. Fühle manchmal, dass das Göttliche bei dir steht und beobachtet, was du tust, und erkenne, dass alles, was du tust, eine machtvolle Methode zur Gotterkenntnis sein kann.

30. Tag

Lasse einen großartigen Geist durch dich wirken. Sieh nur, was in einem gewöhnlichen Menschen am Werk ist: Ego, Stolz oder Gier nach irgendeinem Gewinn, Verlangen nach Anerkennung.

Die eine oder andere Gemeinheit steckt stets verborgen in den Motiven, welche die Handlungen der Menschen leiten.

Lass deshalb immer einen großartigen Geist durch dich wirken. Wiederhole, wenn möglich, immer das Mantra und spüre plötzlich, dass die Gegenwart des Göttlichen in dir und um dich herum wirkt.

31. Tag

Je mehr du das Ego auszuschalten versuchst, desto edlere Formen nimmt es an. Je reiner du bist, desto reiner wird das Ego und quält dich um so mehr.

Wir müssen unsere Anstrengungen aufrechterhalten, weil es keinen anderen Weg gibt. Alle Aktivitäten hören auf, wo es kein Ego mehr gibt. Es gibt einige Ausnahmefälle, in denen die Arbeit allein durch eine selbstlose Liebe zu Gott weitergeht. In solchen Fällen ersetzt Gott die Aktivität der betreffenden Person durch Seine eigene Aktivität. Dieser Zustand ist ein Geschenk der Gnade, aber wir müssen den Versuch unternehmen, uns dafür zu qualifizieren.

Dies kann durch beständige Wachsamkeit erreicht werden, durch den Versuch, das Ego dort, wo es auftaucht, sofort auszuschalten.

Sollen gute Werke in großem Ausmaß vollbracht werden, kann das Ego zu diesem Zweck in seiner edleren Form bestehen bleiben.

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August 2009

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 34, Nr. 394

Herausgeber: Omkarananda Ashram

Anton Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur

 

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