Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 1997

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Jede Sekunde muss voll ausgenutzt werden. Die Zeit ist sehr kostbar.

Alle Kapazitäten von Herz, Geist und Willen müssen bis zum Äussersten ausgeschöpft werden, wenn Du zur Erfahrung der Gegenwart Gottes gelangen willst.

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2. Tag

Wenn Du Dir der Menschen bewusst bist, bist Du von Gott abgeschnitten. Und wenn die Menschen in die Form Gottes hinein verschwinden, Du also die Form Gottes siehst, wenn Du die Menschen betrachtest, dann bist Du in Gemeinschaft mit dem Göttlichen.

Ersetze beständig alle Formen durch die Form Gottes. Ersetze alles durch die Gegenwart des Göttlichen. Lass das Göttliche Dich beherrschen.

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3. Tag

Erblicke das Antlitz des Göttlichen überall - leuchtend wie tausend Sonnen - im ganzen Kosmos, auf dem Gesicht der Leute, direkt vor Dir, in Deinem Herzen, in Deinem Kopf, überall. Halte Deine Aufmerksamkeit mit Hilfe dieser Methode stets auf das Göttliche gerichtet.

Was Du auch tust, wohin Du auch gehst - richte Deine Aufmerksamkeit immer und immer wieder auf das Göttliche.

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4. Tag

Fühle nur Gott, sieh nur Gott, bringe nur Gott zum Ausdruck. Arbeite für Gott, atme für Gott, tu alles für Gott, sei unzertrennlich von Gott wie Dein Schatten von Dir.

Meditiere so intensiv über Gott, wie wenn Du in einer halben Stunde sterben müsstest. Lass das Antlitz des Göttlichen immer vor Dir leuchten.

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5. Tag

Bitte das Göttliche, Dir intensive Hingabe zu schenken. Lade den ganzen Körper mit der Mantra-Kraft auf.

Lass das Göttliche in Deinen Händen, in Deinem Herzen, in Deiner Seele, in Deinem Blut und in Deinen Augen wohnen. Lade alles in Dir und um Dich herum mit der Gegenwart des Göttlichen auf.

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6. Tag

Wenn du gesegnet sein willst, wenn du ein Segen für andere sein willst, wenn Du Grösse erreichen willst, sei demütig und entwickle grossartige Eigenschaften.

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7. Tag

Entwickle echte, aufrichtige Liebe, und Tausende werden Dich lieben. Innere Grösse kann nicht gekauft werden, sie kommt ungesucht, während Du schweigend grossartige Eigenschaften entwickelst. Wenn Du geliebt werden willst, dann fahre fort zu lieben, ohne Liebe als Gegenleistung zu erwarten. Halte nicht nach Anerkennung Ausschau, sondern lass Dein Tun Anerkennung in anderen erwecken. Leute, die nach Anerkennung Ausschau halten, schaffen Unordnung und verlieren selbst jede Anerkennung. Den Menschen, die eifrig ihre besten und grössten Qualitäten zum Ausdruck bringen, fällt von selbst Anerkennung zu, auch wenn sie diese gar nicht wünschen.

Alles hängt von Dir ab. Versuche jede Minute etwas mehr in Deinen geistigen Fertigkeiten zu wachsen.

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8. Tag

Sei immer ein Sonnenschein, aber erwarte kein Licht von irgend jemandem oder irgend etwas.

Das ist das Gesetz des Lebens.

Diene, aber erwarte nicht, bedient zu werden!

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9. Tag

Möge Gott in Dein Leben kommen als unendliche Liebe, Gnade und Kraft, als unendlicher Friede und unendliches Licht!

Möge Jesus Christus in Dein Leben eintreten und für immer als unbegrenzte Liebe bei Dir verweilen!

Möge Dein gereinigtes Herz Dich befähigen, Gott überall und zu jeder Zeit wahrzunehmen! Möge Gottes Gnade in solchem Masse auf Dich herabkommen, dass Du eine kindergleiche Unschuld erlangst, dass Du alle physischen Begrenzungen vergisst und transzendierst! Möge die Hand Gottes Dich von allen Seiten beschützen. Mögest Du auf dem geistigen Pfad jede Minute grosse Fortschritte erzielen! Möge die Erde Dir freundlich gesinnt sein, und mögest Du Dich der Erde gegenüber nicht verschulden! Mögen alle Elemente, die Luft, der Raum und alles andere Dir freundlich gesinnt sein und Dir überall das Königreich des Himmels erschliessen!

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10. Tag

Eine kleine Schlange kann den grossen Kaiser, der Macht über Millionen von Menschen hat, beissen, und es ist aus mit ihm! Irgend so ein kleines Ding kann ihn töten. Seine ganze Macht nützt ihm nichts.

Und Du bist in einer ähnlichen Position. Jede kleine Versuchung kann Dich von Deinem jetzigen fortgeschrittenen Stand herunterstürzen.

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11. Tag

Ein wirklich guter Mensch ist unter allen Bedingungen gut. Er sagt nicht: "Die anderen sind auch nicht gut, warum sollte ich dann gut sein?"

Er hat nicht das Gefühl, dass die ganze Welt schlecht ist und er deshalb keinen Grund hat gut zu sein. Er sagt auch nicht: "Den Guten geht es schlecht und den Schlechten geht es gut. Es ist so einfach schlecht zu sein. Deshalb wähle ich das Schlechte, weil es der leichtere Weg ist".

Der wirklich gute Mensch fährt fort, gut zu sein, ob die Welt um ihn herum nun gut oder schlecht ist. Er verschwendet keine halbe Minute, um die Fehler und schlechten Seiten der anderen zu betrachten.

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12. Tag

Die Weisen, die in Gemeinschaft mit Gott leben, wissen, dass alles, was um sie herum geschieht, nur eine Erscheinung ist, und sie sich deshalb nicht davon beeindrucken zu lassen brauchen.

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13. Tag

Selbst wenn Du mit Hilfe irgendeiner Zauberei direkt ins Herz Gottes versetzt würdest, hättest Du dort keine Erfahrung Gottes und würdest nur Deine eigenen, nicht auszurottenden Gedanken und Gefühle erfahren.

Gott kann nicht im Spiegel der ruhelosen, gestörten Oberfläche Deines Wesens sichtbar gemacht werden. Obwohl Du denkst, Du seist innerlich ruhig, bist Du es gar nicht.

Stille ist etwas völlig anderes als den Körper ruhig zu halten und ein paar Gedanken zu unterdrücken.

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14. Tag

Wenn man die Gedankenwelt einer Frau photographieren könnte, würde man dort das Bild ihres eigenen Körpers finden, dessen sie sich intensiv bewusst ist. Sie ist vom Bewusstsein erfüllt, eine Frau zu sein. Es kann keine grössere Bindung und Sünde geben als gerade das.

Der wahre geistige Mensch ist von Gottbewusstsein erfüllt. Wenn man seine innere Gedankenwelt photographiert, findet man darin das Bild Gottes, das Licht der Wahrheit. Es gibt kein grösseres Glück als das.

Beurteile Dich also selbst nach den Gedanken, die Dir den ganzen Tag über durch den Kopf gehen.

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15. Tag

Wenn Du sagst: "Ich mache die Arbeit alleine, ich brauche die Hilfe der anderen nicht; Gott wird mir helfen!", dann wirst Du um so mehr Fortschritt machen und Dich schneller weiterentwickeln.

Der ganze Kosmos und Gott selbst kooperieren mit Dir, und Dutzende von Leuten werden kommen, um Dir die Arbeit abzunehmen.

So hast Du mehr Zeit, um noch höhere Qualitäten zu entwickeln.

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16. Tag

Biete dem Göttlichen den ganzen Kosmos, alles Wunderbare, alles Schöne als Geschenk an und auch die Kräfte Deiner Intelligenz, Deines Willens, Deines Herzens, Deines Lebens und alles, was Du besitzt.

Das ist der Weg, um wahrhaft zu gedeihen.

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17. Tag

Die Zeit erzeugt Unglücklichsein, denn alle Freuden sind flüchtig.

Wenn Du aber bei Gott bleibst, hat Deine Freude Dauer, und Dein Frieden ist unvergänglich.

Dieser Frieden ist so wunderbar, dass die menschliche Intelligenz ihn nicht verstehen kann. Deshalb spricht Paulus vom "Frieden, der das Verstehen übersteigt".

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18. Tag

Eine Haltung der Ehrerbietung ist das Geschenk einer wachsenden Liebe.

Diese Ehrerbietung bezieht sich auf alles, zum Beispiel auch auf die Nahrung, die den Körper erhält und die die Energien zur Verfügung stellt, mit Hilfe derer wir wachsen und uns entwickeln können; die Nahrung, die das Leben erhält und so unsere Annäherung an die göttliche Vollkommenheit, die Erkenntnis und Erfahrung der Wahrheit ermöglicht.

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19. Tag

Jene, die Hingabe zum Göttlichen zum Ausdruck bringen, finden ihr eigenes Leben zweckvoll, bedeutungsvoll - ein Epos der Evolution.

Über die menschlichen Begrenzungen hinauszuwachsen, von einem höheren Bewusstsein erhalten und mit Energie versorgt zu werden, dem ganzen Leben mit Hilfe des göttlichen Bewusstseins Farbe zu verleihen - das ist die tiefgreifende Bedeutung der menschlichen Existenz hier auf Erden.

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20. Tag

Es besteht keine Möglichkeit, den Menschen mit unendlicher Würde auszustatten, ausser wir sehen ihn im Zusammenhang mit der letzten Wahrheit.

Das ist es nämlich, was das menschliche Individuum zur Krone der Schöpfung macht. Es ist das, was ihm eine herrliche Stellung und Mission im Plan der Schöpfung einräumt.

Heute hat die Wissenschaft unsere Welt zu einem Staubkorn schrumpfen lassen. Sie hat die Welt all ihres Wertes und ihrer Würde beraubt. Die Psychologie und die Psychoanalyse haben das menschliche Individuum auf die Ebene eines Mitglieds des Tierreichs herabgewürdigt.

Wir müssen das menschliche Individuum wieder in seine wesentliche Herrlichkeit, seinen Wert und seine Würde einsetzen, indem wir das göttliche Prinzip verstehen lernen, das es in sich trägt.

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21. Tag

Es ist das göttliche Prinzip im menschlichen Individuum, das von der Bibel als "Bildnis Gottes" und als "Königreich des Himmels" bezeichnet wird. Es ist das, was den Menschen mit unvergänglicher Würde auszeichnet.

Die Anerkennung, Erfahrung und Erkenntnis dieser Tatsache machen den Menschen zu einem geliebten Kind des Göttlichen. Wenn wir die Erkenntnis der Wahrheit nicht besitzen, werden wir nicht in der Lage sein, die Begrenzungen des Lebens zu überwinden, werden wir uns nicht den Herausforderungen stellen können, mit denen das Leben uns hier in dieser Raum-Zeitwelt beständig konfrontiert.

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22. Tag

Die grössten Männer und Frauen in der menschlichen Geschichte waren jene, die mit spiritueller Erkenntnis begabt waren.

Es ist diese Erkenntnis, die bewirkt, dass wirkliche menschliche Grösse sich im äusseren Leben manifestiert.

Das Göttliche ist der Wert der Werte, die Schönheit der Schönheiten.

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23. Tag

Je höher ein Mensch entwickelt ist, je höher seine Kultur, desto grösser ist sein Glaube an die letzte Wirklichkeit.

Unsere Zivilisation überlebt den Ansturm der Zeit, unsere Kultur erhält eine neue Vitalität, neue Kraft und eine neue Richtung nur durch die Vision von der göttlichen Wahrheit.

Ohne höhere Erkenntnisse kann der Mensch sich nicht von seinen entstellenden Schwächen und Mängeln befreien.

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24. Tag

Strebe nach Erkenntnis des Göttlichen und weite Dein Herz in Liebe aus; denn die Liebe entfaltet die verschiedenen Wunder der Seele in Dir. Sie entfaltet und manifestiert die Leuchtkraft der göttlichen Wahrheit in Dir.

Entwickle auch die Kräfte der Vernunft, denn die Vernunft führt Dich hin zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit.

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25. Tag

Wenn die europäische Zivilisation und Kultur überleben will, ist es für jeden Europäer eine unerlässliche Pflicht, ein spirituelles Leben zu führen.

Ohne die spirituelle Erkenntnis wird die menschliche Vernunft in die Irre geführt, Verständnis und Intelligenz des Menschen werden von niederen Zwängen und Tendenzen beherrscht. Die Grösse einer Kultur liegt nicht in den herrlichen Kathedralen, welche der Zeit trotzen, sondern in einem guten Herzen, einem Herzen, das empfänglich ist für die höheren Wirklichkeiten, in einem Leben, das dem Streben nach höheren Werten gewidmet ist - das ist es auch, was Europa braucht.

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26. Tag

Versuche, durch Deine Liebe zur Wahrheit, durch Deine Fähigkeit, endlose Anstrengungen zur Erkenntnis der Wahrheit auf Dich zu nehmen, immer mehr göttliche Gnade zu gewinnen.

Versuche, Dich selbst Stunde für Stunde, Tag für Tag über die Begrenzungen des Lebens emporzuheben. Der Geist in Dir ist völlig göttlich; in ihm wohnt die göttliche Wahrheit, die alles beobachtende, auf alles antwortende Wahrheit. Sie sieht Dich zu jeder Zeit, auch wenn Du sie nicht wahrnimmst. Sie beschützt Dich andauernd von allen Seiten. Sie entwickelt alles, was an Grossem in Dir ist.

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27. Tag

Das Leben muss sich in dem erfüllen, das unendlich grösser ist als es selbst.

Was ist das? - Es ist das Göttliche. Es gibt nichts, was grösser wäre als das Göttliche. Sei berauscht von dem Gedanken ans Göttliche. Lebe fürs Göttliche. Atme fürs Göttliche. Sei von der Erkenntnis des Göttlichen inspiriert.

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28. Tag

Musik hat eine organische Beziehung zur unendlichen göttlichen Wahrheit. Die Rhythmen, die wir im Kosmos vorfinden, sind ein äusserlicher Ausdruck der inneren Harmonie und Musik, die im Unendlichen wohnen. Die Natur der Wirklichkeit selbst ist unendlich musikalisch, ist unendliche Harmonie. Es gibt ein absolutes Schweigen, und in diesem Schweigen ist endlose Musik, ein unendlicher Variationsreichtum von Musik.

Wo immer die Wirklichkeit anwesend ist, ist grenzenlose Schönheit; und Schönheit ist Musik, Musik ist Liebe, Liebe ist Wahrheit, Wahrheit ist Freude, Freude ist unendlicher Frieden, Frieden ist ewiges Leben - und wir sind in diesem ewigen Leben verwurzelt.

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29. Tag

Unser Herz ist das Herz der Wahrheit. Unsere Seele besteht aus den unendlichen Harmonien des Göttlichen. Jede Musik, die uns befähigt, der Wahrheit gegenüber sensitiver zu werden, ist höchst wertvolle Musik. Musik ist gleichzeitig Erziehung, Kultur, Transformation und eine Art, die Wahrheit zu erfahren. Die grössten Kulturen der Welt haben Musiker hervorgebracht, die im Einklang mit dem Göttlichen waren. Der Gipfel musikalischer Vortrefflichkeit ist die Einstimmung auf die unendliche Harmonie, auf das unendliche Leben.

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30. Tag

Keine kulturelle Kraft ist so machtvoll und wirkungsvoll in Hinsicht auf die Umwandlung des Unbewussten und der Natur des Menschen wie die Musik.

Musik ist das Herz Gottes. Musik ist die Sprache der Natur, und die Natur ist in ihrem inneren Sein identisch mit dem Göttlichen.

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April 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 246

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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