Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 1997

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Alle Strahlen unserer bewussten Intelligenz müssen gebündelt und auf jenes Licht der Lichter gerichtet werden, das Gott ist. Wir müssen noch mehr vom Licht des ekstatischen Gottbewusstseins erwerben und mit diesem Licht, das aus unseren Augen leuchtet, auf dieser Erde leben.

Jede Zelle unseres Körpers muss das Gottbewusstsein verkünden, jeder Teil unseres Wesens muss intensiv vom göttlichen Bewusstsein aufgeladen und durchdrungen sein.

2. Tag

Lasst uns nicht vergessen, dass wir im inneren göttlichen Bewusstsein organische Beziehungen zueinander haben und nicht nur zueinander, sondern auch zum höchsten göttlichen Bewusstsein selbst.

 

3. Tag

Alles, was in mir ist, ist auch überall; und alles, was überall ist, ist hier in mir. Ich bin nicht ich selbst. Es gibt eine Macht, die mich beherrscht und leitet: Diese Macht bin ich.

Das Licht, welches das Leuchten der Sterne erhält, ist auch das Licht, das in meinen Handflächen ist.

All das trifft auch auf Dich und auf jeden Menschen zu. Du bist ein unveräusserlicher Teil der unendlichen Gottheit.

Du bist der grösste Liebling des allbarmherzigen Herzens der Gottheit.

 

4. Tag

Du bist unzertrennlich an Gottes Herz gebunden.

Du bist Erbe Seiner Allwissenheit und Allmacht. Das Herz der Gottheit ist stets zutiefst an Deinem Wohlergehen interessiert. Das Göttliche ist ein Ozean des Lichts und der Liebe.

In Ihm bist Du sicher.

Es ist in Dir.

Das ist die Wahrheit, die sich Dir durch Erfahrung erschliessen wird, und diese Erfahrung erlangst Du in der Meditation.

 

5. Tag

Wenn Du in der Meditation

höhere Zustände des Bewusstseins erreichst, verschwindet Dein

kleiner Wille, und der Wille des unendlichen Gottes beginnt sich

in Deinem Leben auszudrücken.

Dein kleines, zweifelndes Gemüt löst sich auf und Sein Bewusstsein, Seine Erkenntnis und Allwissenheit ergreifen von Dir Besitz und beginnen in Deinem Leben zu wirken.

Deine unvollkommene, geplagte und kummervolle Existenz wird von Seinem allvollkommenen Leben und Sein verschlungen.

6. Tag

Keine Erziehung, keine Ethik, keine Moral hat Hand und Fuss, wenn sie nicht beseelt ist von Wahrheit und geistigen Werten.

Geistige Werte sind vom Wesen der Wahrheit.

Ethik und Moral haben keine Seele, wenn sie nicht in der wahren Religion ihre Wurzeln haben, in der universalen Religion der Wahrheit, der ewigen Wirklichkeit, des ewigen Lichts aller Lichter.

7. Tag

Eine höhere Intelligenz jenseits unseres Gemüts, jenseits unserer Vernunft ist erforderlich, um höhere Wirklichkeiten, höhere Welten wahrzunehmen und letztlich die Wahrheit.

Bitten wir Gott, uns eine solche Intelligenz zu verleihen. Eine gewöhnliche Intelligenz kann niemals die fundamentalen Probleme des Lebens lösen.

8. Tag

Was hindert uns an der Erfahrung Gottes, unserer eigentlichen Seele, unseres eigentlichen Lebens?

Was hindert uns daran? -

Es ist das Ego in uns, der Egoismus, die Eitelkeit.

Dieses Ego hat so viele Gestalten. Wenn man das Ego in einer Gestalt vernichtet, taucht es woanders in einer neuen Gestalt wieder auf.

Selbst in der Demut steckt noch das Ego. Ein demütiger Mensch ist stolz darauf, demütig zu sein.

Es ist so schwierig, dieses Ego in den Griff zu bekommen.

 

Deshalb bitten wir das Göttliche, diesen tausendköpfigen Dämon in uns zu zerstören.

9. Tag

Unser grösster Feind ist unser

Egoismus. Das Ego ist immer da, in allen Situationen.

Der beste Priester denkt: "Ich bin der beste Priester." Auch im Papst sitzt das Ego. Er denkt: "Ich bin der Papst und das Oberhaupt der Kirche."

Das Ego ist überall und stirbt erst, wenn wir Gotterfahrung haben und in wahrer Gotterfahrung verwurzelt sind.

Wenn man in der Wahrheit gegründet ist, begegnet man überall sich selbst, der Wahrheit selbst. Wem gegenüber kann man dann noch Stolz zeigen? Und wozu?

Man ist eingegangen in endlose Fülle. Jeder Mensch, Freund oder Feind, ist man selbst.

10. Tag

Du bist, was Du in

Deinem Gemüt bist.

Deine Gedanken bestimmen, was Du bist.

Deine Gefühle bestimmen, was Du bist.

11. Tag

Was die Menschen unter Glück verstehen, ist in Wahrheit verstecktes Unglück.

Sie jagen dem Geld und dem Vergnügen nach. Was dabei herauskommt, sehen wir täglich: Katastrophen, Elend, schlechtes Karma.

Unter Glück versteht der geistige Mensch die Gemeinschaft mit dem Göttlichen, den Besitz und Genuss des Reichs Gottes.

Das ist das wahre Glück.

 

12. Tag

Das ist Glück:

mit Gott zu leben,

für Gott zu leben,

einen göttlichen Frieden zu besitzen, der das Verstehen übersteigt. Das ist Glück.

 

13. Tag

Die Göttliche Mutter ist die höchste Wirklichkeit in Deiner Seele, das Reich Gottes in Deiner Seele, das Bewusstsein des Bewusstseins in Deiner Seele, die Intelligenz der Intelligenz in Deiner Seele.

Sie ist unendliche Schönheit, unendlicher Reichtum, die Quelle aller schöpferischen Kräfte.

Sie ist die Schöpferin des Universums. Sie ist das Licht der Lichter, das Du nur deshalb nicht siehst, weil Du von grosser Finsternis umgeben bist.

Du bist eingesperrt in das Bewusstsein des Körpers, in die Tätigkeit der Sinne und des Gemüts. Das Gemüt zerstört alles, weil es eine dualistische Welt erschafft, eine Welt widersprüchlicher Gedanken und Gefühle.

14. Tag

Unendlicher Friede ist das Wesen der Seele: Und dieses Wesen sollen wir in den Mittelpunkt stellen, nicht das Körperliche.

Wenn Du das Körperliche betonst, wirst Du schwach, so schwach wie der Körper selbst. Du wirst Opfer von Krankheiten, Schmerzen, Leiden aller Art. Deshalb sollen wir uns vom Körper distanzieren, und dann wird auch der Körper gesund.

Es ist wie im Tiefschlaf. Im Schlaf regeneriert sich der Körper am schnellsten; eine neue Energie stellt sich ein. Wenn wir den Körper vergessen, wird der Körper gesund. Je mehr wir uns mit unseren körperlichen Beschwerden beschäftigen, desto stärker werden diese, weil wir ihnen durch unsere Aufmerksamkeit neue Energie zuführen.

 

15. Tag

Der wahre Held ist jener, der den Sieg über sein Gemüt erringt.

Jeder Mensch ist Sklave seines Gemüts, und solange er Sklave ist, ist er kein Held.

Die Göttliche Mutter ist die wahre Heldin. Sie verleiht dem gottliebenden Menschen grenzenlosen Mut.

Sie macht aus dem gottliebenden Menschen einen wahren Helden, der sich vor nichts fürchtet, der jede Art von Finsternis besiegt.

16. Tag

Frage Dich beständig, wer und was Du bist und entdecke auf diese Weise die Tatsache, dass Du ein raumloser, zeitloser Friede bist, eine raumlose, zeitlose Freude.

Vergeude Deine Zeit nicht mit nutzlosen Dingen, mit flüchtigen Gefühlen und Vergnügungen.

Lerne, Dich zu beherrschen und geniesse den wunderbaren, zeitlosen, raumlosen Frieden, die Freude, das Reich Gottes ganz bewusst.

Erziehe Dich dazu, vom Körper Abstand zu nehmen, von Gedanken und Gefühlen, die sich auf Körper und Gemüt beziehen, Abschied zu nehmen. Richte statt dessen Deine Gedanken und Gefühle ausschliesslich auf das, was unendlich, ewig und zeitlos ist, auf das, was Du in Wirklichkeit bist.

17. Tag

Aufgrund der Herrschaft der animalischen und menschlichen Natur im täglichen Leben der Menschen ist ihr Leben übersäht mit Leiden, Unglück, Frustration, Elend und Schwächen.

Die Menschen versuchen, ihre animalische Natur mit Hilfe der Vernunft in den Griff zu bekommen, aber diese Vernunft ist selbst ein Werkzeug ihrer Instinkte, Emotionen und Zwänge. Das bewirkt, dass ihr Leben in eine lange Kette von Versagen mündet. Ihr ganzes Leben ist eine einzige grosse und tiefe Unwissenheit.

18. Tag

Weisheit - als höchste Erfahrung von Menschen des Gottbewusstseins empfangen - erschliesst uns, dass das, was in uns ist, ein unsterbliches, unzerstörbares, ewiges, unendliches Licht ist. Es ist ein absolutes, göttliches Bewusstsein. Es ist von unendlichem Frieden und Glück erfüllt.

Es ist Urheber einer endlosen Zahl von Kräften. Das ist der wirkliche Mann, die wirkliche Frau.

Seine unendliche Freude ist unsere Freude. Seine unendliche Kraft ist unsere Kraft. Seine Hoheit und Absolutheit ist unsere Hoheit und Absolutheit. Seine unbegrenzte Vollkommenheit ist unsere Vollkommenheit. Darum sagt die Bibel, dass alles, was dem Vater gehört, auch uns gehört.

19. Tag

Alle nutzlosen, menschlichen Gedanken müssen zurückgewiesen werden. Alle inspirierenden, erhebenden Gedanken müssen aufrechterhalten werden.

Die Begrenzungen, Schwächen und Unvollkommenheiten, die der gewöhnliche Mensch erfährt, sollten nicht innerhalb des Bereichs Deiner Erfahrung liegen.

Das zu verwirklichen, bedarf es der göttlichen Weisheit: Wir müssen beginnen, im Licht einer höheren Kultur zu leben, Herz und Gemüt speziellen, edlen, erhebenden Disziplinen zu unterwerfen.

 

20. Tag

Das göttliche Bewusstsein in uns,

das wirkliche Bewusstsein in uns, dessen wir uns zutiefst unbewusst sind, ist eine Unendlichkeit von Freude und Vollkommenheit.

Nachdem wir das wissen und erkennen, ist es da nicht eine grosse Dummheit, irgendwo anders nach kleinen Stückchen von Freude zu suchen?

Nachdem wir das unendliche göttliche Bewusstsein in uns als endlose Schönheit und als unendlichen Frieden erkannt haben, ist es da nicht dumm von uns, woanders nach Schönheit und Frieden Ausschau zu halten, uns begrenzten, flüchtigen und vergänglichen Objekten auszuliefern?

21. Tag

Die wahren Quellen, die endlosen, unerschöpflichen Quellen von Freude, Frieden, Vollkommenheit, Kraft und Grösse liegen einzig und allein im göttlichen Bewusstsein in uns.

Wir werden immer empfänglicher für das göttliche Bewusstsein in uns und unser Leben wird immer mehr von innerer Freude, von innerem Frieden, von Stärke und Licht überflutet, wenn unsere Aufmerksamkeit, unsere Energie, unsere Sinne nicht an die leidenschaftlichen, sinnlichen, irdischen Genüsse hingegeben sind, wenn unser Leben zunehmend von höheren Idealen, Werten und Zielen regiert wird: Dann wird unser Leben zu einem grossartigen Bereich der Selbstentfaltung, der Gotterfahrung und des Erreichens der göttlichen Vollkommenheit.

22. Tag

Wenn wir uns nicht darum bemühen, das Licht des Verstehens, der Weisheit, des Glaubens in uns aufrechtzuerhalten, dann besteht die Möglichkeit, dass wir von den Kräften der Welt angegriffen werden und in die Umstände und Bedingungen eines normalen menschlichen Lebens zurückgeworfen werden.

Wir müssen also stets Unterscheidung üben, wachsam

und uns klar bewusst sein, was um uns herum geschieht.

23. Tag

Die Gegenwart von körperlichen Beschwerden war immer schon ein Zeichen von Gottes Gnade und besonderer Segnungen.

Sogar grosse Heilige waren der Invalidität und unheilbaren Krankheiten ausgesetzt. Doch ist dies nur die physische Seite des Lebens.

Der Geist in uns ist todlos und allwunderbar. Mit ihm haben wir etwas zu tun, aber wir haben nichts mit dem Körper zu tun: Der Körper kam, der Körper wird wieder verschwinden. Er ist nicht wichtig. Seine unglückseligen Zustände zwingen uns ganz auf die Seite des Geistes. Darin liegt ein wunderbarer Segen und eine grosse Gnade.

24. Tag

Es ist wunderbar, wenn Du über die Natur des inneren göttlichen Bewusstseins nachdenkst, wenn Du über das Königreich des Himmels in Deinem inneren Herzen meditierst.

Zu keiner Zeit bist Du von der Gegenwart Gottes abgeschnitten.

Richte deshalb Deine ganze Aufmerksamkeit, Dein

ganzes Bewusstsein und Gewahrsein auf die Erfahrung des Göttlichen.

25. Tag

Die antwortgebende Gegenwart ist in Dir.

Sie ist das wahre Buch, das ewige Buch.

Sie ist allwissend und gibt Dir alles.

 

26. Tag

Deine geistige Kraft wird geschwächt, wenn Du Dich mit dem Leiden der Menschen identifizierst.

Versuche Dich immer mit dem allreinen Gott in den Menschen zu identifizieren, dann wirst Du besser in der Lage sein, ihnen zu helfen.

Die Probleme der Menschen sind rein psychologisch und äusserlich - künstlich. Sie berühren das innere Licht nicht im geringsten.

27. Tag

Neunundneunzig Kranke von Hundert kehren ungeheilt vom Wallfahrtsort zurück. Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich.

Auch wenn diese Leute zu Gott selbst gehen würden, würden einige ungeheilt zurückkommen; denn Gottes Weisheit sagt: "Ich vollbringe ein wunderbares Werk für diese Leute, wenn ich sie noch eine Zeitlang in ihren Schwierigkeiten und Leiden steckenlasse. Aus Erbarmen will Ich sie dadurch reinigen und dann in Meine Arme schliessen."

Wenn es also der Entschluss der Weisheit Gottes ist, dass Du noch ein wenig leidest, kann sich dem keine andere Kraft entgegenstellen; keine Kraft kann Dich dann heilen.

 

28. Tag

Stelle Dir lebhaft vor, dass Gott in allen Teilen Deines Körpers sitzt, dass alles durch die Gnade Gottes wunderbar wird. Dann wird alles in Ordnung kommen. Und bis es soweit ist, nimm Deine Leiden als Segen und als Gelegenheit, das Körperbewusstsein zu transzendieren; nimm sie als Anlass zu bekräftigen, dass Du nicht der Körper bist, dass Du nichts mit dem Körper zu tun hast, und um zu erkennen, dass der unsterbliche, immer junge, von unendlichem Frieden erfüllte Geist alles ist.

 

29. Tag

Vielleicht sollte ich zu Gott beten, mich noch etwas länger hier auf Erden leben zu lassen, damit ich weiterhin anderen helfen kann?"

Nein, das ist nicht richtig. Bete nur um eine vollständigere Erfahrung Gottes. Was geschieht dann? -

Du wirst durch diese Erfahrung zur Seele der ganzen Schöpfung und aller Wesen; Du wirst zum höchsten Meister der Schöpfung.

Strebe also nach diesem höheren Ziel, anstatt Dich mit kleinen Wünschen herumzuschlagen, die letztlich nur ein Hindernis zwischen Dir und Gott darstellen.

30. Tag

Gott ist so wunderbar.

Er ist überall, und Er sieht Dich jetzt. Er lauscht jedem Wort, das Du sprichst, und Er weiss schon die Gedanken, die Du morgen denken wirst.

Alles ist wunderbar. Gott ist vollkommener Friede. Er ist endlose Freude, endlose Kraft, endlose Vollkommenheit. Und all diese Seine Eigenschaften hat Er direkt in Dein inneres Sein eingesenkt. Er kann von aussen oder von innen zu Dir kommen. Er ist überall.

Du bist höchst gesegnet!

 

 

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September 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 251

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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