Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 1996

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1. Tag

Was geschieht, wenn ein Mensch, noch während er auf dieser Erde weilt, seine Schritte zu Gott hin lenkt? - Er ist sich ständig einer göttlichen Kraft bewusst, mit der er eine Beziehung unterhält, für die er aus Liebe und als Folge seiner Hingabe und Selbstübergabe arbeitet.

Wenn ein solcher Mensch sich am Abend zur Meditation hinsetzt, wird diese sehr erfolgreich und inspirierend sein, weil er den ganzen Tag in einer meditativen Stimmung verbracht hat.

Das wahre Geheimnis des Erfolges in der Meditation liegt also darin, dass man den ganzen Tag lang eine meditative Stimmung aufrechterhält.

2. Tag

Es gibt keine Arbeit, wie mechanisch und materialistisch sie auch sein mag, die nicht als machtvolles Mittel zur Gotterfahrung verwendet werden könnte.

Der Schuster Jakob Böhme war eine gottberauschte Persönlichkeit. In Indien gab es unter den Männern des Gottbewusstseins Metzger, Töpfer, Diener und Arbeiter.

 

3. Tag

Lasst uns diejenige Form der Meditation anwenden, die uns in unserem täglichen Leben von Nutzen ist, eine totale Transformation unserer inneren Natur zustandebringt, diese erleuchtet und uns mehr Kraft, Erfolg, bessere Gesundheit und mehr Frieden schenkt. Wir wollen diejenige Form der Meditation, die uns zu einem ununterbrochenen Gewahrsein des Göttlichen führt, die uns dazu verhilft, ein Leben in Gott zu führen, auch wenn wir unserer täglichen Arbeit nachgehen, die uns endlosen Frieden, endlose Kraft und vollkommenen Schutz gewährt.

 

4. Tag

Die Gestaltung unseres Lebens, die Beschäftigung, der wir nachgehen, unsere mentale und moralische Verfassung - alles, was wir sind und was uns gegeben ist, sollten wir dazu nutzen, Gott, Seinen Frieden und Seine Vollkommenheit zu erfahren.

Eine Meditation, die dies ermöglicht, ist die richtige für uns.

 

5. Tag

Es ist leichter für uns, die richtige Art zu meditieren zu verstehen, wenn wir folgendes Zitat aus der Bibel betrachten: "Mache Dein Auge einfach!" Wir als Gottsucher müssen den kleinen Dingen, die keinen Wert für unser geistiges Wachstum besitzen, unsere Aufmerksamkeit entziehen und sie dem für unsere Weiterentwicklung Wesentlichen zuwenden.

 

6. Tag

Wenn wir akzeptieren können, dass unser Haus Gott gehört, dass wir es für Gott instandhalten und auch unser Leben als Eigentum Gottes zu betrachten beginnen, als etwas, das uns gegeben wurde, um das Beste daraus zu machen, das uns zur Höherentwicklung dienen soll - wenn wir das alles tun, was geschieht dann? -

Unsere ganze innere Psychologie wandelt sich, unsere Einstellung zum Leben ändert sich und Gott steht immer mehr im Mittelpunkt. Wir handeln dann stets mit dem Motiv der Gottverwirklichung. Auf Grund dessen werden alle unsere täglichen Aktivitäten und unsere ganze Lebensweise ein Teil unserer Bewegung auf Gott hin.

7. Tag

Es stimmt, dass in uns dunkle Kräfte wirken. Diese Kräfte gehören zu unserem tierischen Teil; sie haben keine Beziehung zum Göttlichen. Das göttliche Bewusstsein in uns wird nicht von der Anwesenheit dieser tierischen Kräfte beeinflusst.

Diese dunklen Kräfte aus dem Unbewussten und Unterbewussten sind eine dauernde Bedrohung für unsere Reinheit. Wir müssen deshalb versuchen, diese dunklen Bereiche in uns zu reinigen und unsere innere Natur zu erleuchten.

8. Tag

Das Feuer universaler Liebe - diese Kraft kosmischer Gefühle - zerstört alle latent in uns ruhenden Kräfte und Mächte des Unterbewussten wie Leidenschaft, Abneigung, Hass und so weiter, erleuchtet das innere Wesen und macht uns bereit zum Empfang der Gottheit und zur Erfahrung Gottes.

9. Tag

Es ist eine grosse Selbsttäuschung, einige Lektionen in Meditationstechnik zu nehmen und - in der Hoffnung auf Gottverwirklichung - mit der Übung der Meditation zu beginnen.

Alle die Meditationstechniken, ob aus dem Osten oder dem Norden, werden uns nicht weiterhelfen, wenn wir nicht gleichzeitig in Liebe wachsen, unser Verstehen vertiefen und Güte, Sanftmut und einen edlen Charakter entwickeln sowie unser Leben in der göttlichen Gegenwart zentrieren.

Es muss von innen heraus eine Transformation stattfinden, dann stellt sich von selbst ein Zustand der Meditation ein, und die Gnade Gottes beginnt unseren Fortschritt zu lenken.

10. Tag

Die grundsätzliche Voraussetzung für die Meditation besteht in moralischer Reinheit und einer totalen inneren psychologischen Umwandlung.

11. Tag

Jedes selbstsüchtige Gefühl in unserem Herzen muss durch edle, selbstlose, göttliche Gefühle ersetzt werden. Wir müssen es ablehnen, wie ein kleines, selbstsüchtiges Tier zu leben. Wir sind Kinder des Göttlichen. Unser Blut ist heilig, unser Atem ist göttlich, und wir werden von der Gnade des Göttlichen erhalten. Unser ganzes inneres Wesen ist im Gottbewusstsein verwurzelt. Wir haben das Recht auf unendlichen, unbegrenzbaren Frieden, unendliche Kraft und Vollkommenheit. Erkennen wir unsere Schätze, unser Königreich, unser Erbe! Fordern wir unsere Rechte und erfreuen wir uns der Privilegien und Kräfte des Gottbewusstseins! Wir können erfüllt sein von Erkenntnis, Erleuchtung, Liebe und das Leben, die Natur, die Erde und die Umstände beherrschen.

 

12. Tag

Weder der Donner sollte uns erschrecken noch der Tod uns Furcht einjagen. Wir sind Kinder des Göttlichen und deshalb unsterblich; in der Tat sind wir unendlich viel mehr als der Körper, den wir bewohnen, unendlich viel mehr als die unterbewussten und unbewussten Reiche unserer inneren Natur.

Die Bibel hat uns nicht nur mit einer Redensart abgespeist, sondern uns eine ewige und unsterbliche Wahrheit offenbart, wenn sie sagt: "Seid vollkommen wie der Vater im Himmel vollkommen ist!"

  

13. Tag

Wo ist der Himmel? - Der Himmel ist überall um uns herum, hier und jetzt. Er war immer da, ist immer überall. Der Himmel ist ein Zustand des Bewusstseins, den wir in innerer Erfahrung erlangen können.

Es ist nicht wahr, dass ich jetzt hier in dieser Stadt bin. Dies mag eine physische Tatsache sein; doch in Wahrheit, in Wirklichkeit bin ich überall, und das Königreich des Himmels ist in mir.

Mein Herz ist unrein, wenn ich eine Stadt oder eine Gruppe von Leuten - etwas anderes als Gott - erfahre. Ich bin von Angesicht zu Angesicht mit dem gleichen, allsehenden, allwissenden Gottbewusstsein. Ich verwelke und vergehe, wenn etwas in meinem inneren Bewusstsein diese Erfahrung verhindert.

All und jeder kann dieses göttliche Königreich erfahren.

14. Tag

Die Mathematik des Bereichs der Gotterfahrung ist völlig verschieden von dem, was wir im täglichen Leben erfahren. Wenn nicht heute, dann müssen wir morgen in diesen Ozean der Gotterfahrung und des Gottbewusstseins hineinsinken. Wir haben uns unnötigerweise durch unseren Mangel an Wissen vom Ozean abgeschnitten, und unsere Erinnerung daran ist verlorengegangen. Je eher wir unsere Einheit mit dem Ozean wiederfinden, desto besser ist es für uns. Sogar ein schwacher Schimmer dieses Gottbewusstseins kann unser tägliches Leben mit Licht, Frieden, Inspiration und Freude erhellen.

 

15. Tag

Das Gottbewusstsein ist mit nichts auf der Erde vergleichbar.

Es ist das zentrale Bewusstsein, ewig dynamisch, Millionen und Trillionen Universen erschaffend.

Es hat in jedem Punkt des Raumes super-elektronische Augen. Es sieht uns jetzt und gibt unsere Vorstellungen und Schwingungen ans ganze Universum weiter.

16. Tag

Unsere positiven Gedanken und unsere göttlichen Gefühle werden zum Engel für uns, der uns zu einer schnellen Erfahrung Gottes geleitet.

Wir segnen uns selbst durch das Gute, das wir vollbringen. Wir erleuchten uns selbst durch unsere Weisheit.

Wir besitzen alles, was nötig ist, um zu einer Einheit mit Gott zu gelangen.

17. Tag

Der Körper ist nicht unrein, wenn wir ihn zu einem Mittel der Gotterfahrung machen.

Das Gemüt ist nicht unrein, wenn wir es zu einem Instrument der Gotterfahrung machen.

Unreinheit besteht darin, dass wir Körper und Gemüt Funktionen zuweisen, die tierisch sind, und uns dadurch von der Empfindung der göttlichen Gegenwart abschneiden.

Es ist nichts Falsches daran, wenn eine Frau ein Kind empfängt. Alle Handlungen sind heilig, vorausgesetzt, dass unsere Einstellung heilig ist. Alles ist heilig, wenn unser inneres Auge heilig ist. Das Geheimnis unserer Gotterfahrung liegt in der Art unserer Einstellung und unseres inneren Fühlens.

18. Tag

Wenn unser Herz und unsere innere Natur strahlend und rein sind, dann sind wir in dem Augenblick, in dem wir unsere Augen schliessen, von Angesicht zu Angesicht mit Gott.

Obwohl unsere physischen Augen uns von einer physischen Welt berichten, hat etwas in unserem Herzen und unserer Seele schon das Göttliche erblickt.

Das ist das Geheimnis des mystischen Lebens.

19. Tag

Halte Dich im täglichen Leben an der göttlichen Gegenwart fest, und ich versichere Dir, dass Gottes Gnade auf vielerlei Art und Weisen in Dein Leben fliessen und in Deinem gesegneten Herzen die göttliche Vollkommenheit, das göttliche Licht, das göttliche Verstehen und die göttliche Liebe entfalten wird.

 

20. Tag

Je mehr wir unsere Liebe zu Gott entfalten, desto besser können wir uns auf Gott konzentrieren und über Ihn meditieren.

Du weisst, dass Dein Herz da ist, wo Deine Liebe ist. Wenn also Deine Liebe bei Gott ist, ist Dein Herz bei Gott.

Dein Geist beschäftigt sich mit dem, was Dich am meisten interessiert. Wenn Gott das Objekt Deines Interesses ist, dann werden sich Deine Gedanken von selbst mit Ihm beschäftigen.

21. Tag

Glaube ist die Mutter

aller Wunder.

 

22. Tag

Die grösste Wirklichkeit ist Gott selbst.

Schon ein wenig Glaube an diesen allbarmherzigen, allwissenden, allbeschützenden Gott genügt, um einen Himmel aus unserem Leben zu machen.

23. Tag

Wir brauchen nur ein wenig Glauben daran, dass Gott mit uns ist und uns am Leben erhält, dass Seine Liebe für uns unbegrenzt ist, dass wir Kinder Seines Herzens sind, dass Er uns unter allen Umständen liebt und uns nie vergisst.

Er lässt uns niemals im Stich, gibt uns niemals auf.

Es ist unser Unglaube, der für unsere Trennung von Gott verantwortlich ist.

24. Tag

Unsere Probleme und Leiden stammen von unserem mangelnden Glauben an Gott.

Wenn wir nur die grosse Wahrheit erkennen könnten, dass Gott immer bei uns ist und uns sieht, dann würde unser Leben befreit von allen Irrtümern, die unser Unglück verursachen.

Wenn wir nur ein wenig Glauben an die Allmacht des allliebenden Gottes hätten, der uns alle Zeit umgibt und beschützt, dann wäre unsere Kraft unerschöpflich.

25. Tag

In der Tat besitzt das Leben als solches nicht alle Hilfsquellen, die nötig sind, um die herausfordernden Umstände des Lebens zu meistern.

Wir brauchen Glauben an den, der das Leben erschaffen hat: Gott.

 

26. Tag

Wir haben die Macht, die ganze Welt zu erobern: in Liebe und für die Liebe. Wenn sich der Glaube in unserem inneren Herzen erhebt, fliessen viele Segnungen von uns in die Welt hinaus, werden zu Punkten einer wundersamen Strahlung, die der ganzen Schöpfung zugutekommt.

Der Glaube vereint unsere innere Seele mit den unerschöpflichen Schätzen des Königreichs des Himmels.

27. Tag

Für die Probleme des materiellen Lebens ist weder materieller Reichtum noch ein von den Wissenschaften und der Technik erschaffenes materielles Paradies die Lösung.

Für die Probleme des Lebens ist die Lösung der Glaube an das, was das Leben erschaffen hat - der Glaube an Gott, der das Leben unseres Lebens, die Seele unserer Seele, das Herz unseres Herzens ist.

 

28. Tag

Die Silbe OM ist ein mystisches Wort. Es ist nicht ein Wort als solches, sondern ein für uns unhörbarer Klang, der aber für das innere Wesen der Vollkommenheit in uns hörbar ist.

Dieses Wort trägt in sich das ganze höchste göttliche Bewusstsein in seinem als Schöpfung manifesten, sowie in seinem unmanifesten Aspekt.

OM ist eine Offenbarung und ein Ausdruck des göttlichen Wesens, ein wahrer Name des Göttlichen. Es ist ein Wort spiritueller Kraft. Es ist höchst glückbringend, weil es in sich den Körper, das Herz und die Seele der unendlichen Gottheit trägt.

 

29. Tag

Wenn OM gesungen wird, wird die Atmosphäre gereinigt. Das liegt daran, dass im Klangkörper des OM der Energiekörper enthalten ist. Im Energiekörper wiederum befindet sich der Lichtkörper und in diesem das Bewusstsein der höchsten Gottheit.

30. Tag

Weil Gott allmächtig ist, allwissend und voller Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Frieden, trägt auch die Silbe OM diese Eigenschaften in sich - die Eigenschaften des unendlichen Seins.

Die Kräfte der Unordnung und Disharmonie in der Atmosphäre werden durch das Singen von OM beseitigt. OM reinigt das innere Selbst und vergeistigt unsere innere Natur.

 

 

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September 1996

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 21, Nr. 239

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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